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[[image:Baurebellen.jpg|Dämmrebellen unter sich. Von links: Ziegelphysiker und Architekt Claus Meier, Scharlatanerieanbieter [[Wilhelm Mohorn]] ([[Aquapol]]) und Bausachverständiger Rolf Köneke. (Bild:innovations-report.de<ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/architektur_bauwesen/bericht-10958.html</ref>)|375px|thumb]]  
 
[[image:Baurebellen.jpg|Dämmrebellen unter sich. Von links: Ziegelphysiker und Architekt Claus Meier, Scharlatanerieanbieter [[Wilhelm Mohorn]] ([[Aquapol]]) und Bausachverständiger Rolf Köneke. (Bild:innovations-report.de<ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/architektur_bauwesen/bericht-10958.html</ref>)|375px|thumb]]  
'''Ziegelphysiker''' ist eine scherzhafte Bezeichnung für Personen, die eine eigene Aussenseiter-Ansicht zur Physik der [http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmed%C3%A4mmung Wärmedämmung] vertreten und die heutige Praxis der Wärmedämmung sowie die Eignung des material- und anwendungsbezogenen [http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmedurchgangskoeffizient Wärmedurchgangskoeffizienten U] ("U-Wert", früher: "k-Wert") in Frage stellen oder ablehnen<ref>http://clausmeier.tripod.com/u-wert.htm</ref>.  
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'''Ziegelphysiker''' ist eine scherzhafte Bezeichnung für Personen, die eine eigene Außenseiter-Ansicht zur Physik der [http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmed%C3%A4mmung Wärmedämmung] vertreten und die heutige Praxis der Wärmedämmung sowie die Eignung des material- und anwendungsbezogenen [http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmedurchgangskoeffizient Wärmedurchgangskoeffizienten U] ("U-Wert", früher: "k-Wert") in Frage stellen oder ablehnen<ref>http://clausmeier.tripod.com/u-wert.htm</ref>.  
    
== Allgemeines ==
 
== Allgemeines ==
Aus Ziegelphysiker-Sicht hätten Massnahmen zur Wärmedämmung hohe Kosten zur Folge, die durch Einsparung von Heizkosten nicht auszugleichen seien. Des weiteren wird von dieser Gruppe vor möglichen weiteren Folgen der Wärmedämmung gewarnt, aus ihrer Sicht etwa eine mögliche Schimmelpilzbildung. Vorteile sehen "Ziegelphysiker" in einer "Temperaturamplitudendämpfung" und zeitlichen Phasenverschiebung der Temperatur im Falle einer einseitigen Temperaturänderung bei Verwendung massiver Baustoffe.
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Aus Ziegelphysiker-Sicht hätten Maßnahmen zur Wärmedämmung hohe Kosten zur Folge, die durch Einsparung von Heizkosten nicht auszugleichen seien. Daneben sieht die Gruppe weitere negative Folgen der Wärmedämmung, etwa eine mögliche Schimmelpilzbildung. Vorteile sehen "Ziegelphysiker" in einer "Temperaturamplitudendämpfung" und zeitlichen Phasenverschiebung der Temperatur im Falle einer einseitigen Temperaturänderung bei Verwendung massiver Baustoffe.
    
Teilweise ist in diesem Zusammenhang auch von "Dämmrebellen" oder missverständlich "Baurebellen" die Rede, da sich in der Vergangenheit eine engagiert ausgetragene Auseinandersetzung zwischen den Lagern der etablierten Bauphysik (so genannte ''Dämmphysiker'') und den Ziegelphysikern entwickelte.
 
Teilweise ist in diesem Zusammenhang auch von "Dämmrebellen" oder missverständlich "Baurebellen" die Rede, da sich in der Vergangenheit eine engagiert ausgetragene Auseinandersetzung zwischen den Lagern der etablierten Bauphysik (so genannte ''Dämmphysiker'') und den Ziegelphysikern entwickelte.
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Nach Ansicht der "Ziegelphysiker" werde in der Bauphysik der "solare Gewinn" durch Sonneneinstrahlung bei Verwendung massiver Baustoffe wie Ziegel nicht ausreichend berücksichtigt. Aus diesem Kreis wurde ein alternativer "effektiver Wärmedurchgangskoeffizient" Ueff erfunden. Ein wissenschaftliche Nachweis für die Richtigkeit der diesbezüglichen Behauptungen und zur Eignung des Ueff ist sowohl experimentell als auch theoretisch nicht erbracht worden.  
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Nach Ansicht der "Ziegelphysiker" werde in der Bauphysik der "solare Gewinn" durch Sonneneinstrahlung bei Verwendung massiver Baustoffe wie Ziegel nicht ausreichend berücksichtigt. Aus diesem Kreis wurde ein alternativer "effektiver Wärmedurchgangskoeffizient" U<sub>eff</sub> erfunden. Ein wissenschaftlicher Nachweis für die Richtigkeit der diesbezüglichen Behauptungen und zur Eignung des U<sub>eff</sub> ist sowohl experimentell als auch theoretisch nicht erbracht worden.  
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In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass mit unterschiedlichen Dämmstoffe, mit "leichten" wie "schweren", bei gleichem U-Wert der solare Energiegewinn gleich bleibt und somit massive wärmedämmende Baustoffe keinen Vorteil bringen.<ref>EMPA-Untersuchungsbericht Nr. 136788: Einfluss der Wärmespeicherfähigkeit der Aussenwand auf den Sonnenenergiegewinn</ref>
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In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass mit unterschiedlichen Dämmstoffen, mit "leichten" wie "schweren", bei gleichem U-Wert der solare Energiegewinn gleich bleibt und somit massive wärmedämmende Baustoffe keinen Vorteil bringen.<ref>EMPA-Untersuchungsbericht Nr. 136788: Einfluss der Wärmespeicherfähigkeit der Aussenwand auf den Sonnenenergiegewinn</ref>
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Bei gleicher Oberfläche nehmen unterschiedliche Baustoffe die gleiche Energie aus Sonneneinstrahlung auf. Leichte Materialien wie Holz erwärmen sich jedoch schneller und erreichen an der Oberfläche und in der Tiefe höhere Temperaturen, strahlen diese wegen der höheren Temperatur aber auch intensiver wieder ab als massive wärmedämmende Materialien. Ein derartiger massereicherer Baustoff strahlt auf Grund der niedrigeren Temperatur weniger Energie ab und erreicht weniger hohe Temperaturen. Allerdings bleibt die aufgenommene Wärme näher unter der Oberfläche konzentriert, da mehr gespeichert wird. Nach Ende der Einstrahlung wird relativ viel gespeicherte Wärme nach außen abgegeben, da der Weg von der warmen Zone nach innen viel länger ist.  
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Bei gleicher Oberfläche nehmen unterschiedliche Baustoffe die gleiche Energie aus Sonneneinstrahlung auf. Leichte Materialien wie Holz erwärmen sich jedoch schneller und erreichen an der Oberfläche und in der Tiefe höhere Temperaturen, strahlen diese wegen der höheren Temperatur aber auch intensiver wieder ab als massive wärmedämmende Materialien. Ein massereicherer Baustoff strahlt auf Grund der niedrigeren Temperatur weniger Energie ab und erreicht weniger hohe Temperaturen. Allerdings bleibt die aufgenommene Wärme näher unter der Oberfläche konzentriert, da mehr gespeichert wird. Nach Ende der Einstrahlung wird relativ viel gespeicherte Wärme nach außen abgegeben, da der Weg von der warmen Zone nach innen viel länger ist.  
    
Hintergrund des teilweise absurden Streits, der auch Anzeigen wegen Beledigung nach sich zog<ref>http://www.ing-buero-ebel.de/Bumann/kontroverse.htm</ref>, sind offenbar handfeste wirtschaftliche Interessen von Anbietern entsprechender Materialien angesichts von Verordnungen zur Energieeinsparung (EnergieEnergieeinsparverordnung EnEV, Energiepaß) sowie der Auseinandersetzung zwischen Anhängern und Gegnern der [[Klimalüge|Hypothese des durch menschliche Aktivität mitverursachten Klimawandels]].
 
Hintergrund des teilweise absurden Streits, der auch Anzeigen wegen Beledigung nach sich zog<ref>http://www.ing-buero-ebel.de/Bumann/kontroverse.htm</ref>, sind offenbar handfeste wirtschaftliche Interessen von Anbietern entsprechender Materialien angesichts von Verordnungen zur Energieeinsparung (EnergieEnergieeinsparverordnung EnEV, Energiepaß) sowie der Auseinandersetzung zwischen Anhängern und Gegnern der [[Klimalüge|Hypothese des durch menschliche Aktivität mitverursachten Klimawandels]].
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==Einvernahme durch Scharlatanerieanbieter Aquapol==
 
==Einvernahme durch Scharlatanerieanbieter Aquapol==
Wie einem im Internet einsehbaren Artikel des "innovations-report" zu entnehmen ist<ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/architektur_bauwesen/bericht-10958.html</ref>, wurden explizit Vertreter der "Ziegelphysik"-''Baurebellen''<ref>http://www.ziegelphysik.de</ref> im Juni 2002 von der österreichischen Firma [[Aquapol]] zu einer Werbe-Baufachtagung zum Firmensitz der [[Esoterische Mauertrockenlegung|"Mauertrockenlegungsfirma"]] Aquapol GmbH geladen. Die Firma Aquapol des [[Scientology|Scientologen]] [[Wilhelm Mohorn]] vertreibt international Scharlatanerieprodukte für 4000-10000 Euro, die feuchte Mauern durch ein [[Esoterik|esoterisch]] zu nennendes und wissenschaftlich unbekanntes Prinzip einer "Molekülumpolung" und unter Nutzung eines wissenschaftlich unbekannten "dynamischen Erdkraftfeldes" (''gravomagnetische Energie'') ohne Energieverbrauch und ohne Horizontalsperre oder andere etablierte Maßnahmen trocknen sollen.
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Wie einem im Internet einsehbaren Artikel des "innovations-report" zu entnehmen ist<ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/architektur_bauwesen/bericht-10958.html</ref>, wurden explizit Vertreter der "Ziegelphysik"-''Baurebellen''<ref>http://www.ziegelphysik.de</ref> im Juni 2002 von der österreichischen Firma [[Aquapol]] zu einer Werbe-Baufachtagung zum Firmensitz der [[Esoterische Mauertrockenlegung|"Mauertrockenlegungsfirma"]] Aquapol GmbH geladen. Die Firma Aquapol des [[Scientology|Scientologen]] [[Wilhelm Mohorn]] vertreibt international Scharlatanerieprodukte für 4000 bis 10000 Euro, die feuchte Mauern durch ein [[Esoterik|esoterisch]] zu nennendes Prinzip einer "Molekülumpolung" und unter Nutzung eines wissenschaftlich unbekannten "dynamischen Erdkraftfeldes" ("gravomagnetische Energie") ohne Energieverbrauch und ohne Horizontalsperre oder andere etablierte Maßnahmen trocknen sollen.
    
==Produkt ThermoShield==
 
==Produkt ThermoShield==
Die chemische Industrie bietet auch spezielle "Thermobeschichtungen" als Fassaden- und Wandfarben an, bekanntestes Produkt ist wohl "ThermoShield" der us-amerikanischen Firma "SPM Thermo-Shield Inc" aus South Dakota.<ref>SPM Thermo-Shield Inc, P.O. Box 631, Custer, South Dakota 57730 USA</ref> Das Produkt soll durch eine isolierende Wirkung den Heizenergiebedarf um bis zu bis zu 30 % bei Gebäuden senken. Zur Isolation verwendet der Hersteller kleine, silanisierte, keramische Hohlkügelchen (''Ceramic Bubbles'', angeblich ein Vakuum enthaltend) die 50 Volumenprozent der Dispersionsfarbe ausmachen sollen. Firmengeheimnis ein Konzentrat, welches die so genannten Aktivatoren beinhaltet. Keinem der Wettbewerber ist es gelungen, die Formel im Labor herauszufinden. Eine Patentanmeldung gibt es nicht, offenbar weil diese mit einer Offenlegung verbunden wäre.  
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Die chemische Industrie bietet auch spezielle "Thermobeschichtungen" als Fassaden- und Wandfarben an, bekanntestes Produkt ist wohl "ThermoShield" der us-amerikanischen Firma "SPM Thermo-Shield Inc" aus South Dakota.<ref>SPM Thermo-Shield Inc, P.O. Box 631, Custer, South Dakota 57730 USA</ref> Das Produkt soll durch eine isolierende Wirkung den Heizenergiebedarf um bis zu bis zu 30% bei Gebäuden senken. Zur Isolation verwendet der Hersteller kleine, silanisierte, keramische Hohlkügelchen ("Ceramic Bubbles", angeblich ein Vakuum enthaltend) die 50 Volumenprozent der Dispersionsfarbe ausmachen sollen. Firmengeheimnis ein Konzentrat, welches die so genannten Aktivatoren beinhaltet. Keinem der Wettbewerber ist es gelungen, die Formel im Labor herauszufinden. Eine Patentanmeldung gibt es nicht, offenbar weil diese mit einer Offenlegung verbunden wäre.  
    
Die Wirkung wird vom Hersteller einer produkteigenen "thermokeramischen Membran" mit Eigenschaft als "hyGrische Diode" zugeschrieben. Als Begleiteffekt käme es auch zu einer Trocknung der im Feuchtigkeit im Mauerwerk. Eine Untersuchung an der Universität Hannover konnte allerdings die behaupteten Eigenschaften zum Produkt nicht bestätigen.<ref>Fouad, Nabil A.; Dorow, Catrin; Richter, Torsten: ''ThermoShield - ein Beitrag zur Wärmedämmung?'', Zeitschrift: "Bauphysik", (ISSN: 0171-5445), Jg.: 28, Nr.2, 2006. Seiten 120-130</ref>
 
Die Wirkung wird vom Hersteller einer produkteigenen "thermokeramischen Membran" mit Eigenschaft als "hyGrische Diode" zugeschrieben. Als Begleiteffekt käme es auch zu einer Trocknung der im Feuchtigkeit im Mauerwerk. Eine Untersuchung an der Universität Hannover konnte allerdings die behaupteten Eigenschaften zum Produkt nicht bestätigen.<ref>Fouad, Nabil A.; Dorow, Catrin; Richter, Torsten: ''ThermoShield - ein Beitrag zur Wärmedämmung?'', Zeitschrift: "Bauphysik", (ISSN: 0171-5445), Jg.: 28, Nr.2, 2006. Seiten 120-130</ref>
    
==Literatur und Artikel==
 
==Literatur und Artikel==
*Der U-Wert: nur stationär oder auch instationär? bauzeitung 56(2002) H. 3, S. 56 - 60
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*Der U-Wert: nur stationär oder auch instationär? bauzeitung 56(2002) Heft 3, S. 56-60
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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