Änderungen

1.558 Bytes hinzugefügt ,  21:55, 9. Sep. 2010
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:  
'''HemiSync''' ist der Markenname einer patentierten [[pseudomedizin]]ischen Methode, um mit Hilfe von akustischen Reizen zu einer so genannten [[Hemisphärensynchronisation]] der beiden Hirnhälften zu gelangen. Einer derartigen Hemisphärensynchronisation sprechen die Anbieter von HemiSync positive gesundheitliche Effekte zu, für die jedoch keine wissenschaftlichen Belege genannt werden.
 
'''HemiSync''' ist der Markenname einer patentierten [[pseudomedizin]]ischen Methode, um mit Hilfe von akustischen Reizen zu einer so genannten [[Hemisphärensynchronisation]] der beiden Hirnhälften zu gelangen. Einer derartigen Hemisphärensynchronisation sprechen die Anbieter von HemiSync positive gesundheitliche Effekte zu, für die jedoch keine wissenschaftlichen Belege genannt werden.
   −
Für die HemiSync-Methode liegen keine wissenschaftlichen Belege für eine etwaige Wirksamkeit vor.
+
Für die HemiSync-Methode liegen keine wissenschaftlichen Belege für eine etwaige Wirksamkeit vor. Untersuchungen zeigte hingegen ihre Unwirksamkeit oder sogar gegenteilige Effekte zur behaupteten Wirkung.
    
Erfinder ist der us-amerikanischen Medien-Unternehmers, Ingenieurs und [[Parapsychologie|Laien-Parapsychologen]] Robert Allen Monroe.
 
Erfinder ist der us-amerikanischen Medien-Unternehmers, Ingenieurs und [[Parapsychologie|Laien-Parapsychologen]] Robert Allen Monroe.
Zeile 11: Zeile 11:     
Um diese "Synchronisation" zu erreichen setzte in einem von ihm erfundenen Gerät Tonsignale ein, die er ''Binaural Beats'' nannte. Den beiden Ohren wurde zwei unterschiedliche, aber nahe beieinander liegende Töne angeboten, die der Hörer im Ergebnis auch mit einer zusätzlichen niederfrequenten Schwebung (als Differenzfrequenz) wahrnimmt. Die Schwebungsfrequenz kann dabei im Infraschallbereich liegen, und wird nur als Amplitudenänderung der beiden angebotenen Töne (z.B. 1000 Hz) wahrgenommen. Im Endeffekt versucht Monroe dem Hörer einen Infraschallton "hörbar" zu machen. Monroe vermutete, dass dieser Ton (unterhalb von 30 Hz) über die Hörbahn die gesamte Neuronenaktivität beider Hemisphären im seinen Sinne beeinflussen könne. Als Effekte sollten sich sodann ausschliesslich positive Effekte wie eine geringere Schmerzempfindung einstellen. Auch solle der Hörer eine höhere kognitive Leistungsfähigkeit erlangen.
 
Um diese "Synchronisation" zu erreichen setzte in einem von ihm erfundenen Gerät Tonsignale ein, die er ''Binaural Beats'' nannte. Den beiden Ohren wurde zwei unterschiedliche, aber nahe beieinander liegende Töne angeboten, die der Hörer im Ergebnis auch mit einer zusätzlichen niederfrequenten Schwebung (als Differenzfrequenz) wahrnimmt. Die Schwebungsfrequenz kann dabei im Infraschallbereich liegen, und wird nur als Amplitudenänderung der beiden angebotenen Töne (z.B. 1000 Hz) wahrgenommen. Im Endeffekt versucht Monroe dem Hörer einen Infraschallton "hörbar" zu machen. Monroe vermutete, dass dieser Ton (unterhalb von 30 Hz) über die Hörbahn die gesamte Neuronenaktivität beider Hemisphären im seinen Sinne beeinflussen könne. Als Effekte sollten sich sodann ausschliesslich positive Effekte wie eine geringere Schmerzempfindung einstellen. Auch solle der Hörer eine höhere kognitive Leistungsfähigkeit erlangen.
 +
 +
==Studienlage==
 +
Bei einer Untersuchung im Jahre 1999 wurden bei einer HemiSync-Anwendung gegenteilige Effekte zu den behaupteten Auswirkungen festgestellt, mit erhöhter Asymmetrie.<ref>Stuart Coupland, in: Beyerstein, Barry: ''Pseudoscience and the Brain: Tuners and Tonics for Aspiring Superhumans''. In: Della Sala, Sergio: ''Mind-Myths. Wiley and Sons'', 1999</ref>
 +
 +
Die gehörten Schallreize erreichen über die anatomisch und neurophysiologisch gut bekannte Hörbahn zunächst den Hirnstamm, und nicht das Großhirn, bevor das Signal "umgeschaltet" wird.<ref>Oster, G.: Auditory beats in the brain. In: Scientific American 229, 1994</ref>
 +
 +
Weitere Überprüfungen von HemiSync weisen erhebliche methodische und statistische Schwächen auf,
 +
und schalten nicht ausreichend einen möglichen [[Placebo]]effekt.<ref>Druckman, Swets (Hrsg.): Enhancing human performance: issues, theories and techniques. National Academy Press, Washington D. C., 1988</ref>
 +
 +
Prinzipiell können Schallreize wie sie bei HemiSync angewandt werden, bei prädisponierten Menschen epilleptische Anfälle auslösen.<ref>Adelmann, George: Review of Hutchinson's Megabrain. In: The Library Journal, Nr. 15, 3/1986, S. 73</ref> Kurioserweise empfahl das "Monroe-Institute" dennoch Hemi-Sync ausgerechnet zur Behandlung von Epilepsie.<ref>Beyerstein, Barry L.: Brainscams: Neuromythologies of the New Age. In: International Jounrnal of Mental Health Vol. 19, Nr. 3/1990</ref>
    
==Robert Allen Monroe==
 
==Robert Allen Monroe==
18.323

Bearbeitungen