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(siehe auch: [[Rhetorik der Pseudomediziner und Vermarkter zweifelhafter Produkte]])
 
(siehe auch: [[Rhetorik der Pseudomediziner und Vermarkter zweifelhafter Produkte]])
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Die Broschüre enthält weiterhin auch zahlreiche fachliche Ungereimtheiten und widersprüchliche Angaben bzw. Interpretationen. Beispiel Keuchhusten:
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*Nicht erwähnt wird, dass Keuchhusten weltweit 300 000 Todesfälle pro Jahr fordert und dass er zu den zehn häufigsten Todesursachen im Kindesalter gezählt werden muss, hauptsächlich bei nicht geimpften Kindern (Lancet Infect Dis 2003;3:413–8 und Lancet 2006; 367:1926–36).
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*Die Angabe 0,1% zur Todesrate bei Keuchhusten im Säuglingsalter ist nicht richtig; die Literaturangaben bewegen sich zwischen 0,1 und 1% (Pediatrics 1997;100: e10).
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Der Abschnitt über die Impfung enthält Unstimmigkeiten:
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*Richtig wird festgehalten, dass junge Säuglinge nicht in ausreichendem Maß vom Impfschutz der älteren Geschwister profitieren, weil andere Infektionsquellen, nämlich Jugendliche und Erwachsene, bislang nicht von den Impfempfehlungen erfasst sind. Nicht korrekt ist, deswegen aber die Geschwister auch nicht zu impfen. Dies würde ja noch mehr Keuchhustenfälle bei jungen Säuglingen erwarten lassen und wäre demnach kontraproduktiv. Entsprechend ist die Aussage irreführend, dass die Auffrischimpfungen im Vorschul- und Schulalter nur einen „bescheidenen zusätzlichen Nutzen“ bringen. Zum einen werden die Geimpften selbst dadurch besser geschützt, zum anderen trägt dies zur Herdenimmunität bei.
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*Die Ansteckung von Säuglingen durch Eltern ist kein neues Phänomen und wurde schon lange vor Einführung der Pertussis-Impfung berichtet (Med Klinik 1921;17:1173 und Med Klinik 1921;17:1447–1448). Also ist dies sicher nicht die Folge der Einführung der Keuchhusten-Impfung wie im „Ratgeber“ geschrieben.
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Der Abschnitt Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Impfung enthält ebenfalls viele Unstimmigkeiten:
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*“''Schutzwirkung des Ganzkeimimpfstoffs nur sehr ungenügend''“ – das ist nicht korrekt, die ermittelten Schutzraten in den zahlreichen Wirksamkeitsstudien der früheren 90er Jahre ergaben – mit Ausnahme eines spezifischen Produktes – Schutzraten von 90% (Textbook of Pediatric Infectious Diseases. 5th edition; pp. 1588–1608. WB Saunders, Philadelphia,
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2004);
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*Die Aussage “''Wirksamkeit der azellulären Impfstoffe besser''“ ist falsch, da diese ca. 85% Wirksamkeit zeigen (Textbook of Pediatric Infectious Diseases. 5th edition; pp. 1588– 1608. WB Saunders, Philadelphia, 2004).
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*“''In seltenen Fällen zu Krampfanfällen kommen''“ – gemeint ist wohl in den ersten Tagen nach Impfung. Dies betrifft v.a. die früher verwendeten Ganzkeimimpfstoffe und nachgewiesenermaßen auch nur harmlose Fieberkrämpfe und ist zudem sehr selten, ca. 6–9 pro 100 000 Impfdosen! (N Engl J Med 2001;345:656–661). Nach azellulärer Impfung sind es nur 2 Fälle pro 100 000, ohne bewiesenen ursächlichen Zusammenhang (Arch Pediatr Adolesc Med. 1996;150: 457–60). Auch sind nach DTPa-Impfungen Krampfanfälle nicht häufiger als nach alleiniger DT-Impfung (jeweils 1,1% während 2,5 Jahren Nachbeobachtungsdauer) (Dev Biol Stand 1997;89:83–89).
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*“''Starke Verdachtsmomente für Zusammenhang zwischen Pertussisimpfung und späteren allergischen Erkrankungen''“ ist eindeutig falsch und mehrfach widerlegt (z.B. Arch Dis Child. 2005 Jun;90:567–73 oder BMJ 2004;17:925–6).
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Auch im Abschnitt „Wegweiser für den persönlichen Impfentscheid“ ist voll von Unstimmigkeiten:
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*„''Impftermin bei Frühgeborenen auf der Basis des ursprünglichen Geburtstermins''“ – das widerspricht der biologischen Realität: Frühgeborene haben ein höheres Komplikationsrisiko und einen geringeren Nestschutz als Reifgeborene (da verkürzte Schwangerschaft!); der Abbau des Nestschutzes beginnt mit der Geburt (= Abnabelung), unabhängig von der Reife! Deshalb sollten Frühgeborene wie die Reifgeborenen im chronologischen (!) Alter von 2 Monaten nach Geburt geimpft werden.
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*Impfindikation „''wenn Eltern sich nicht in der Lage sehen, ein Kind während mehrerer Wochen durch die Krankheit zu begleiten''“, dies weckt ein schlechtes Gewissen bei den Eltern (quasi Impfung als Notlösung dann, wenn Eltern nicht in der Lage sind …), außerdem wird die Krankheit gegenüber der Impfung als die bessere Lösung dargestellt.
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*“''Starke Komplikationen als Kontraindikation für weitere Impfungen''“ ist zu pauschal formuliert; lediglich bei allergischen Reaktionen auf Impfstoffbestandteile und „''Enzephalopathie innerhalb von 7 Tagen nach früherer Impfung''“ gelten als Kontraindikationen. Beide Entitäten sind extrem selten.
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*Auch für die Empfehlung zur Zurückhaltung bei „''stark allergisch veranlagten Eltern''“ gibt es keine Evidenz.
    
==Hirte und die Masern-Erkrankung und Impfung==
 
==Hirte und die Masern-Erkrankung und Impfung==
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