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In der [[Traditionelle Chinesische Medizin|Traditionellen Chinesischen Medizin]] (TCM) wird Ginkgosamen (Baiguo) zu therapeutischen Zwecken verwendet. Es handelt sich um den getrockneten, reifen Samen von ''Ginkgo biloba'' L. aus der Familie der ''Ginkgoaceae'', eines phylogenetisch urprünglichen Nacktsamers, mit den Nadelbäumen enger verwandt, als mit dem Laubbäumen. Die Art ''G. biloba'' ist der einzige rezente Vertreter der in der Kreidezeit artenreichen Gattung. Die Samen werden im Herbst geerntet, die äußere, fleischige Samenschale entfernt, der Samen gewaschen, kurz gedämpft oder überbrüht und anschließend mit Warmluft getrocknet.
 
In der [[Traditionelle Chinesische Medizin|Traditionellen Chinesischen Medizin]] (TCM) wird Ginkgosamen (Baiguo) zu therapeutischen Zwecken verwendet. Es handelt sich um den getrockneten, reifen Samen von ''Ginkgo biloba'' L. aus der Familie der ''Ginkgoaceae'', eines phylogenetisch urprünglichen Nacktsamers, mit den Nadelbäumen enger verwandt, als mit dem Laubbäumen. Die Art ''G. biloba'' ist der einzige rezente Vertreter der in der Kreidezeit artenreichen Gattung. Die Samen werden im Herbst geerntet, die äußere, fleischige Samenschale entfernt, der Samen gewaschen, kurz gedämpft oder überbrüht und anschließend mit Warmluft getrocknet.
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Man kennt zwei verschiedene Zubereitungen in der TCM. Baiguoren (ren = Kern) ist jene Arznei, die der von Verunreinigungen und seiner Schale befreite und vor Gebrauch zerstoßene Pflanzenkern ist. Unter Chao baiguoren versteht man das, ohne Beigabe von Hilfsstoffen, geröstete, geschälte Produkt des Kerns. Man röstet den Kern so lange, bis ein aromatischer Geruch entweicht und vor Gebrauch wird auch hier dieses Produkt zerstoßen. Empfohlen wird die Einnahme von 4,5-9 Gramm dieser Zubereitungen pro Tag. Die unbehandelte Arznei ist übrigens giftig!
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Man kennt zwei verschiedene Zubereitungen in der [[TCM]]. Baiguoren (ren = Kern) ist jene Arznei, die der von Verunreinigungen und seiner Schale befreite und vor Gebrauch zerstoßene Pflanzenkern ist. Unter Chao baiguoren versteht man das, ohne Beigabe von Hilfsstoffen, geröstete, geschälte Produkt des Kerns. Man röstet den Kern so lange, bis ein aromatischer Geruch entweicht und vor Gebrauch wird auch hier dieses Produkt zerstoßen. Empfohlen wird die Einnahme von 4,5-9 Gramm dieser Zubereitungen pro Tag. Die unbehandelte Arznei ist übrigens giftig!
    
Obwohl im 17. Jahrhundert aus China bei uns eingeführt z.T. sehr große Ginkgobäume (Fächerblattbaum) in vielen botanischen Gärten und Hausgärten zu finden ist, bedeutet dies nicht, dass sein mittlerweile industrialisierter Anbau in Baumkulturen erfolgt. Für die medizinische Anwendung werden vielmehr buschgroße Ginkgosträucher verwendet, die auf Plantagen gezüchtet mit Spezialmaschinen abgeerntet werden.
 
Obwohl im 17. Jahrhundert aus China bei uns eingeführt z.T. sehr große Ginkgobäume (Fächerblattbaum) in vielen botanischen Gärten und Hausgärten zu finden ist, bedeutet dies nicht, dass sein mittlerweile industrialisierter Anbau in Baumkulturen erfolgt. Für die medizinische Anwendung werden vielmehr buschgroße Ginkgosträucher verwendet, die auf Plantagen gezüchtet mit Spezialmaschinen abgeerntet werden.
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==Diverse Indikationen für Ginkgo-Blatt-Extrakt==
 
==Diverse Indikationen für Ginkgo-Blatt-Extrakt==
Der Pflanzenextrakt wird in einer Menge von 120-240 mg in 2-3 Einzeldosen täglich eingenomen. Als Indikationen werden Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus), Kopfschmerzen, vaskulär bedingte Demenz und Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit) angegeben (Wichtl 1997).
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Der Pflanzenextrakt wird in einer Menge von 120-240&nbsp;mg in 2-3&nbsp;Einzeldosen täglich eingenomen. Als Indikationen werden Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus), Kopfschmerzen, vaskulär bedingte Demenz und Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit) angegeben<ref>Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wiss. Verlagsgesellschaft Stuttgart, 3. Aufl. 1997</ref>.
    
==Fachkreise bewerten die Wirksamkeit widersprüchlich==
 
==Fachkreise bewerten die Wirksamkeit widersprüchlich==
 
Die medizinische Fachwelt ist sich über die medizinische Wirksamkeit von Ginkgo biloba-Blattextrakten uneins. Es gibt eine große Anzahl klinischer Studien, die zu unterschiedlichen Resultaten kamen. Diese im Einzelnen darzustellen, ist aus Platzgründen nicht möglich. Es macht aber Sinn, auf aktuelle Übersichtsarbeiten einzugehen.
 
Die medizinische Fachwelt ist sich über die medizinische Wirksamkeit von Ginkgo biloba-Blattextrakten uneins. Es gibt eine große Anzahl klinischer Studien, die zu unterschiedlichen Resultaten kamen. Diese im Einzelnen darzustellen, ist aus Platzgründen nicht möglich. Es macht aber Sinn, auf aktuelle Übersichtsarbeiten einzugehen.
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Die für Literaturübersichtsstudien bekannte Cochrane Library veröffentlichte im Jahr 2002 eine positive Bewertung über Ginkgo biloba-Blattextrakte. Birks et al. (2002) suchten nach Fachliteratur, die die Worte Ginkgo, Tanakan und die spezielle Inhaltsstoffkombination EGB&nbsp;761 enthielten. Die kognitiven Leistung konnte mittels Ginkgo (200&nbsp;mg/Tag) im Vergleich zu Placebo verbessert werden. Auch die Activities of Daily Living, also die Aktivität der Patienten, wurde durch Ginkgo signifikant besser als mit Placebo stimuliert. Die Stimmung und die emotionale Funktion wurde durch Ginkgo ebenfalls besser als mit Placebo beeinflusst. Nebenwirkungen waren nicht häufiger als unter Placebo. Die Autoren waren der Auffassung, dass es ermutigende Hinweise für die positive Wirkung des Extrakte geben würde und dass hochwertige Studien zum Wirksamkeitsnachweis durchgeführt werden müssten.
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Die für Literaturübersichtsstudien bekannte Cochrane Library veröffentlichte im Jahr 2002 eine positive Bewertung über Ginkgo biloba-Blattextrakte. Birks et al.<ref>Birks J, Grimley EJ, Van Dongen M: Ginkgo biloba for cognitive impairment and dementia (Cochrane Review). http://www.cochrane.org/cochrane/revabstr/ab003120.htm, Issue 4, 2002</ref> suchten 2002 nach Fachliteratur, die die Worte Ginkgo, Tanakan und die spezielle Inhaltsstoffkombination EGB&nbsp;761 enthielten. Die kognitiven Leistung konnte mittels Ginkgo (200&nbsp;mg/Tag) im Vergleich zu Placebo verbessert werden. Auch die Activities of Daily Living, also die Aktivität der Patienten, wurde durch Ginkgo signifikant besser als mit Placebo stimuliert. Die Stimmung und die emotionale Funktion wurde durch Ginkgo ebenfalls besser als mit Placebo beeinflusst. Nebenwirkungen waren nicht häufiger als unter Placebo. Die Autoren waren der Auffassung, dass es ermutigende Hinweise für die positive Wirkung des Extrakte geben würde und dass hochwertige Studien zum Wirksamkeitsnachweis durchgeführt werden müssten.
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Zu exakt dem gegenteiligen Schluss gelangten Canter und Ernst (2002) im gleichen Jahr. Sie hatten neun klinische Studien mit Ginkgo biloba Extrakt untersucht und waren der Meinung, dass die kognitive Funktion nicht verbessert worden sei. Sie sprachen sich dagegen aus, Ginkgo als 'Smart-Drug' einzustufen. Allerdings forderten sie ebenfalls Langzeitstudien zur Klärung des Wirksamkeitsnachweises.
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Zu exakt dem gegenteiligen Schluss gelangten Canter und Ernst<ref>* Center PH, Ernst E: Ginkgo biloba: a smart drug? A systemativ review of controlled trials of the cognitive effects of ginkgo biloba extracts in healthy people. Psychopharmacol Bull, 36, 108-123, 2002</ref> im gleichen Jahr 2002. Sie hatten neun klinische Studien mit Ginkgo biloba Extrakt untersucht und waren der Meinung, dass die kognitive Funktion nicht verbessert worden sei. Sie sprachen sich dagegen aus, Ginkgo als 'Smart-Drug' einzustufen. Allerdings forderten sie ebenfalls Langzeitstudien zur Klärung des Wirksamkeitsnachweises.
    
Von der Hand zu weisen ist die Kritik an Ginkgo nicht, denn zumindest die Wirkung bei Ohrensausen (Tinnitus) wurde in einer hochwertigen Untersuchung (Drew und Davies 2001) geprüft. Über 14&nbsp;Wochen hinweg erhielten 354&nbsp;Tinnitus-Patienten Ginkgo biloba (3&nbsp;x&nbsp;50&nbsp;mg/Tag mit einem Anteil von 25%&nbsp;Bioflavonoiden, 3%&nbsp;Ginkgoliden und 5% Bilobalid) oder Placebo. Das Produkt des Gingko-Anbieters Lichtwer Pharma schnitt dabei letztendlich ebenso wie Placebo ab, konnte also keine eigenständige Wirkung nachweisen.
 
Von der Hand zu weisen ist die Kritik an Ginkgo nicht, denn zumindest die Wirkung bei Ohrensausen (Tinnitus) wurde in einer hochwertigen Untersuchung (Drew und Davies 2001) geprüft. Über 14&nbsp;Wochen hinweg erhielten 354&nbsp;Tinnitus-Patienten Ginkgo biloba (3&nbsp;x&nbsp;50&nbsp;mg/Tag mit einem Anteil von 25%&nbsp;Bioflavonoiden, 3%&nbsp;Ginkgoliden und 5% Bilobalid) oder Placebo. Das Produkt des Gingko-Anbieters Lichtwer Pharma schnitt dabei letztendlich ebenso wie Placebo ab, konnte also keine eigenständige Wirkung nachweisen.
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* Birks J, Grimley EJ, Van Dongen M: Ginkgo biloba for cognitive impairment and dementia (Cochrane Review). http://www.cochrane.org/cochrane/revabstr/ab003120.htm, Issue 4, 2002
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* Center PH, Ernst E: Ginkgo biloba: a smart drug? A systemativ review of controlled trials of the cognitive effects of ginkgo biloba extracts in healthy people. Psychopharmacol Bull, 36, 108-123, 2002
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* Drew S, Davies E: Effectiveness of Ginkgo biloba in treating tinnitus: double blind, placebo controlled trial. Br Med J, 322, 1-6, 2001
 
* Drew S, Davies E: Effectiveness of Ginkgo biloba in treating tinnitus: double blind, placebo controlled trial. Br Med J, 322, 1-6, 2001
 
* Lyon MR, Cline JC, Totosy de Zepetnek J, Shan JJ, Pang P, Benishin C: Effect of the herbal extract combination Panax quinquefolium and Ginkgo biloba on attention-deficit hyperactivity disorder: a pilot study. J Psychiatry Neurosci, 26, 221-228, 2001
 
* Lyon MR, Cline JC, Totosy de Zepetnek J, Shan JJ, Pang P, Benishin C: Effect of the herbal extract combination Panax quinquefolium and Ginkgo biloba on attention-deficit hyperactivity disorder: a pilot study. J Psychiatry Neurosci, 26, 221-228, 2001
 
* Wesnes KA, Ward T, McGinty A, Petrini: The memory enhancing effects of a Ginkgo biloba/Panax ginseng combination in healthy middle-aged volunteers. Psychopharmacology (Berl), 152, 353-361, 2000
 
* Wesnes KA, Ward T, McGinty A, Petrini: The memory enhancing effects of a Ginkgo biloba/Panax ginseng combination in healthy middle-aged volunteers. Psychopharmacology (Berl), 152, 353-361, 2000
* Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wiss. Verlagsgesellschaft Stuttgart, 3. Aufl. 1997
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[[category:Heilmittel in der Pseudomedizin]]
 
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[[category:Naturheilkunde]]
 
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