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Die ''Ariosophie'' greift v.a. auf zentrale Gedanken der Theosophie zurück, einer antimodernen okkulten Weltanschauung. Unter anderem postuliert die Theosophie die Existenz von „Wurzelrassen“, die mit bestimmten Zeitaltaltern der Menschheitsgeschichte identisch wären, allerdings ohne eine Bewertung der einzelnen Rassen vorzunehmen. Die ''Ariosophen'' verbanden diese Ideen mit den Theorien des Schriftstellers Arthur de Gobineau über die Höherwertigkeit der arischen Rasse. Verbindendes Merkmal der ''Ariosophen'' ist es, dass sie sich vor allem auf die germanische Mythologie berufen, aber auch in eklektischer Manier christliches Gedankengut und  indische und nahöstlichen Mythen in ihre Weltanschauung einbinden.  
 
Die ''Ariosophie'' greift v.a. auf zentrale Gedanken der Theosophie zurück, einer antimodernen okkulten Weltanschauung. Unter anderem postuliert die Theosophie die Existenz von „Wurzelrassen“, die mit bestimmten Zeitaltaltern der Menschheitsgeschichte identisch wären, allerdings ohne eine Bewertung der einzelnen Rassen vorzunehmen. Die ''Ariosophen'' verbanden diese Ideen mit den Theorien des Schriftstellers Arthur de Gobineau über die Höherwertigkeit der arischen Rasse. Verbindendes Merkmal der ''Ariosophen'' ist es, dass sie sich vor allem auf die germanische Mythologie berufen, aber auch in eklektischer Manier christliches Gedankengut und  indische und nahöstlichen Mythen in ihre Weltanschauung einbinden.  
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Guido von List gilt als Begründer der ''Ariosophie''. Das deutsche Volk ist laut List Nachkomme der Arier, der zur Weltherrschaft bestimmten Herrenrasse. Er sieht die Armanen (diese Bezeichnung setzt sich aus Arier und Germanen zusammen), eine mystische Priesterkaste, als Hüter des uralten Wissens der Germanen. Durch die gewaltsame Christianisierung ging dieses größtenteils verloren. Nur in Runeninschriften sei es noch in verschlüsselter Form erhalten. List gewann seine Erkenntnisse über die Bedeutung germanischer Runen, die er 1907 in dem Werk Das Geheimnis der Runen niederlegte, nicht durch archäologische oder linguistische Forschung sondern durch Eingebungen. Er nannte diese Technik „Erberinnern“. Auf diese Weise meinte er erfahren zu haben, dass die Armanen neben weitreichenden kosmologischen, astronomischen und medizinischen Kenntnissen auch über magische Fähigkeiten verfügt hatten. List strebte nach der Rekonstruktion der "Wotansreligion", seiner Meinung nach die älteste und erhabendste Religion der Welt<ref>Sünner, Rüdiger: Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen im Nationalsozialismus und rechte Esoterik, Freibug i.B. 1999, 18.</ref>. Bei ihm finden sich bereits starke dualistische Elemente. So stellte er germanische Mystik der lateinischen Rationalität gegenüber und brandmarkte Juden als rassisch minderwertiges „Schmarotzervolk“ <ref>Sünner, Rüdiger: Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen im Nationalsozialismus und rechte Esoterik, Freibug i.B. 1999, 19.</ref>. Die Vermischung der arischen Rasse mit anderen lehnte er strikt ab.  
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Guido von List gilt als Begründer der ''Ariosophie''. Das deutsche Volk ist laut List Nachkomme der Arier, der zur Weltherrschaft bestimmten Herrenrasse. Er sieht die Armanen (diese Bezeichnung setzt sich aus Arier und Germanen zusammen), eine mystische Priesterkaste, als Hüter des uralten Wissens der Germanen. Durch die gewaltsame Christianisierung ging dieses größtenteils verloren. Nur in Runeninschriften sei es noch in verschlüsselter Form erhalten. List gewann seine Erkenntnisse über die Bedeutung germanischer Runen, die er 1907 in dem Werk Das Geheimnis der Runen niederlegte, nicht durch archäologische oder linguistische Forschung sondern durch Eingebungen. Er nannte diese Technik „Erberinnern“. Auf diese Weise meinte er erfahren zu haben, dass die Armanen neben weitreichenden kosmologischen, astronomischen und medizinischen Kenntnissen auch über magische Fähigkeiten verfügt hatten. List strebte nach der Rekonstruktion der "Wotansreligion", seiner Meinung nach die älteste und erhabendste Religion der Welt<ref>Sünner, Rüdiger: Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen im Nationalsozialismus und rechte Esoterik, Freibug i.B. 1999, 18.</ref>. Bei ihm finden sich bereits starke dualistische Elemente. So stellte er germanische Mystik der lateinischen Rationalität gegenüber und brandmarkte Juden als rassisch minderwertiges „Schmarotzervolk“ <ref>Sünner, Rüdiger: Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen im Nationalsozialismus und rechte Esoterik, Freibug i.B. 1999, 19.</ref>. Die Vermischung der arischen Rasse mit anderen lehnte er strikt ab.  
    
Der ehemalige Mönch Adolf Lanz, der sich Baron Dr. Jörg Lanz von Liebenfels nannte und ein Schüler Lists war, kombinierte Lists Ideen mit christlichen Elementen und Versatzstücken aus der Artus-Sage. In einem prähistorischen Paradies hätten die Arier als reinblütige und halbgöttliche Rasse gelebt, bis es durch die Vermischung mit niederen Rassen zum Sündenfall kam. Dadurch verloren die Arier ihre überragenden magischen und intellektuellen Fähigkeiten. Abhilfe sollte die „Rückzüchtung“ der arischen Rasse schaffen. Dazu wollte Lanz „Zuchtmutterklöster“ errichten, wo sich blonde und blauäugige Männer und mit ausgewählten Frauen fortpflanzen sollten. „Minderrassige“, wozu er auch die Juden zählte, sollten deportiert und sterilisiert werden. Lanz verbreitete seine Ideen von 1905-1930 in der Zeitschrift „Ostara - Briefbücherei der Blonden und Mannesrechtler“. Von Adolf Hitler ist bekannt, dass er ein begeisterter Leser war<ref>Barth, Claudia: Über alles in der Welt – Esoterik und Leitkultur, Aschaffenburg 2003, 51.</ref>.  Ariosophische Elemente spielten in der Ideologie des Nationalsozialismus eine wichtige Rolle. Hitler selbst war jedoch stets darauf bedacht, Distanz zu den als wunderlich und verschroben geltenden Ariosophen zu wahren.  
 
Der ehemalige Mönch Adolf Lanz, der sich Baron Dr. Jörg Lanz von Liebenfels nannte und ein Schüler Lists war, kombinierte Lists Ideen mit christlichen Elementen und Versatzstücken aus der Artus-Sage. In einem prähistorischen Paradies hätten die Arier als reinblütige und halbgöttliche Rasse gelebt, bis es durch die Vermischung mit niederen Rassen zum Sündenfall kam. Dadurch verloren die Arier ihre überragenden magischen und intellektuellen Fähigkeiten. Abhilfe sollte die „Rückzüchtung“ der arischen Rasse schaffen. Dazu wollte Lanz „Zuchtmutterklöster“ errichten, wo sich blonde und blauäugige Männer und mit ausgewählten Frauen fortpflanzen sollten. „Minderrassige“, wozu er auch die Juden zählte, sollten deportiert und sterilisiert werden. Lanz verbreitete seine Ideen von 1905-1930 in der Zeitschrift „Ostara - Briefbücherei der Blonden und Mannesrechtler“. Von Adolf Hitler ist bekannt, dass er ein begeisterter Leser war<ref>Barth, Claudia: Über alles in der Welt – Esoterik und Leitkultur, Aschaffenburg 2003, 51.</ref>.  Ariosophische Elemente spielten in der Ideologie des Nationalsozialismus eine wichtige Rolle. Hitler selbst war jedoch stets darauf bedacht, Distanz zu den als wunderlich und verschroben geltenden Ariosophen zu wahren.  
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