"Snipptec battery tubes" zur Motoroptimierung (Bild: Montageanleitung Snipptec)
"Feder-Tube" zum selbst ankleben
Snipptec - "Aerochips" für Flugzeuge zur so genannten "Optimierung Aerodynamik"

Snipptec ist der Markenname [1] für Produkte der 2022 gelöschten[2] Firma Snipptec GmbH & Co. KG aus D-59557 Lippstadt von Peter Kruse[3]. Das Unternehmen Spipptec präsentiert sich als ein innovativer Automobilzulieferer für Kraftstoff-Sparsysteme auf physikalischer Basis.

Snipptec gibt an, dass Snipptec eine Marke der Liechtensteiner ViCo Solutions AG[4] von Manfred Zaisberger ist. Exklusive Vertriebsrechte habe die Vico Systems GmbH. Komplementät der gelöschten Snipptec GmbH & Co war die ThiKru GmbH.

Laut Werbung entwickle man selbst in Deutschland Produkte zur Optimierung von Verbrennungsmotoren und Fahrwerken und habe Vertriebsstandorte in Deutschland, England, Schweiz, Österreich und Tschechien. Optimiert werden sollen Verbrennungsmotoren und Fahrwerke von PKW, LKW, Motorbooten, Binnenschiffen und sogar Flugzeugen. Mit Produkten der Snipptec versehene Motoren und Fahrzeuge werden im Eigenjargon als "gesnipt" bezeichnet.

Angeboten werden mit Stand von 2023 Produkte zur Leistungserhöhung und zur Kraftstoffeinsparung. Die Produkte, die nachträglich eingebaut (oder eingeklebt) werden müssen, sollen nach Spipptec-Angaben nach einer so genannten ""physical intelligence" funktionieren. Behauptet wird ein physikalisch unbekanntes Prinzip, welches ermögliche Materialeigenschaften auf räumliche Distanz durch eine nicht genau beschriebene "Informationsübertragung" ausschliesslich positiv beeinflussen zu können. In der Werbung dann als "Programmierung" bezeichnet. Snipptec:

..Snipptec hat mehrere Verfahren entwickelt, welches Trägermaterialien über verschiedene elektromagnetische Behandlung mit verschiedenen Wellenlängen dauerhaft verändert. Dieses Trägermaterial wird in sogenannte Konverter vergossen und geht beim Aufkleben mit dem Versuchsträger eine Interaktion ein. Diese Interaktion führt zu veränderten Schwingungsmustern..

Die Liechtensteiner ViCo Systems GmbH macht davon abweichende Angaben. So funktionierten ihre Produkte nach einer (wissenschaftlich unbekannten) "Spintronik". In einem pseudowissenschaftlich formulierten Erklärungsversuch der ViCo Systems wird von "siliziumbasierenden Trägermaterialien mit aufmodulierten Spin-Mustern" gesprochen, die eine Rolle spielen sollen:

..Die 5. Tuning Dimension
Der technologische Hintergrund ist im Forschungsgebiet der Spintronik zu suchen. Wir haben Methoden entwickelt, mit denen nachhaltig das elektrische und magnetische Feld eines Bauteiles beeinflusst werden können. Dafür benutzen wir siliziumbasierende Trägermaterialien mit aufmodulierten Spin-Mustern, die mit dem jeweiligen Bauteil gekoppelt werden.
Wird das Bauteil nun mechanisch, dynamisch oder thermisch belastet, führt dies zur Interaktion mit dem Konverter und dadurch zu veränderten Materialeigenschaften. Durch unterschiedlich programmierte Muster lassen sich daher auch die Materialeigenschaften modulieren und einstellen..

Alleine der Kauf der Produkte und die räumliche Nähe zum Motor oder Fahrzeuge bewirke demnach den behaupteten Effekt. Bereits seit Jahrzehnten werden auf dem entsprechenden Markt ähnliche Produkte als Scharlatanerieprodukte angeboten, beispielsweise als aufzuklebende scheckkartengrosse Kärtchen als Spritsparkarten. In einer Art verschwurbelten Kauderwelsch heisst es auf der Snipptec-Homepage dazu:

..Möglicher theoretischer Ansatz
Durch das Einbringen von thermischer, elektrischer aber auch mechanischer Energie in ein Material, werden durch die dynamische Bewegung Ladungsverschiebungen im Material erzeugt. Als Folge entstehen immer materialspezifische elektromagnetische Wellen.
Diese charakterisieren die spezifischen Eigenschaften eines Materials und bestimmen maßgebend die chemischen und physikalischen Eigenschaften. Beispielsweise dessen Schwingverhalten oder Festigkeit..

Zu den Produkten gehören so genannte Konverter (ausgeführt als "Pipes", "Stripes" und Aufkleber). Verkauft werden beispielsweise Aufkleber, die auf der Aussenseite der Reifen oder der Felgen aufgeklebt werden sollen, um den Reifen zu mehr Haftung zu verhelfen. Zum Teil bestehen die Produkte aus dem Kunststoff Polyurethan. Für Flugzeuge sind "Aerochips" vorgesehen.

Zu den eigenen "Konvertern" und "Klebern" werden nur wenige konkrete Angaben gemacht. Vielmehr zitiert man in der Werbung offenbar ausgesuchte oder gesponsorte Kundenrückmeldungen, die ausschliesslich positiv ausfallen. Eine Art Jubelartikel erschien auch in der Zeitschrift auto&wissen.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. *DPMA Registernummer 302008066560: Klasse(n) 07: Motorenteile, soweit in Klasse 7 enthalten. Klasse(n) 12: Kraftfahrzeugteile und Motoren, soweit in Klasse 12 enthalten. Klasse(n) 37: Wartung und Reparatur von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen; Instandsetzung und Durchführung von leistungssteigernden Umbauten an Fahrzeugmotoren (Tuning)
    • DE202018101972U1 Headset zur Simultanübersetzung
    • DE 20 2018 101 972.4 (Status: nicht anhängig/erloschen)
  2. https://www.northdata.de/Snipptec+GmbH+%26+Co.+KG,+Lippstadt/Amtsgericht+Paderborn+HRA+6497
  3. SNIPPTEC® GMBH & CO KG, Raiffeisenstraße 16 B, D-59557 Lippstadt
    Geschäftsführer: Peter Kruse
  4. ViCo Systems GmbH, Zollstrasse 16, Li-9494 Schaan Liechtenstein
    T +423 787 62 52, info@vico.systems www.vico.systems
    Geschäftsführer: Manfred Zaisberger MwSt.-Nr.: 61 647 Steuer-Nr.: FL-0002.644.660-9