Hämolaser (auch Lichtinfusion, engl. intravascular laser blood irradiation) ist in der Pseudomedizin eine alternative Bezeichnung für die bereits seit langem bekannte alternativmedizinische Methode der intravenösen Laser - Blutbestrahlung. Befürworter und Anwender behaupten regelmässig fälschlich, es würde sich um eine neue Methode handeln. Zur gleichartigen intravenösen Laserblutbestrahlung wird hingegen behauptete, sie stamme aus Russland und sei in den siebziger Jahren erfunden worden.

Die unter der Bezeichnung "Hämolaser" angebotenen Laserbestrahlungen des Bluts sind vor allem in Österreich populär. Mit Stand von Juli 2022 findet sich keine wissenschaftlich zu nennende Literatur, die eine etwaige Wirksamkeit der Methode belegt. In Deutschland werden daher die Kosten (rund 40 € / Std) nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Der Schweizer Arzt Martin Jirovec aus Besenbüren, der Hämolaser-Anwendungen anbietet, verfasste eine kurze Hämolaser-Monographie ("Vademecum"). Darin schreibt er:

..Die Hämolaser-Therapie ist eine ganzheitsmedizinische Regulationstherapie. ... Alle Angaben über Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Therapiemethoden selbst..[1]

Eine zur Hämolaser Behandlung "alternative" Therapie ist in der Szene der Anwender die Laserlicht - Flächenbestrahlung, auch "externe Low-Level-Laser-Therapie" genannt, Softlasertherapie, IWand oder "Low Level Lasertherapie (LLLT)". Dabei wird die Haut des Patienten, oder seine Schleimhäute, mit schwachem Laserlicht beleuchtet.

Methode

Bei der Hämolaser - intravenösen Laserblutbestrahlung werden beim Patienten Kanülen in eine Vene in der Ellenbeuge oder am Unterarm gelegt. Über einen Katheter wird ein Lichtleiter verlegt, der die schwache Strahlung eines Halbleiterlasers in den Hohlraum der Vene abgibt. Die Strahlung soll dabei das fliessende (venöse) Blut beleuchten, was zu ausschliesslich positiven Effekten für den Patienten führen soll. Behandlungen sollen über rund eine halbe Stunde durchgeführt werden, und sollen etwa zehm mal wiederholt werden. Dabei entstehen Kosten von mehreren hundert Euro bzw. Schweizer Franken.

Über die Wellenlänge des zu verwendenden Lichts (Farbe rot oder blau) herrscht unter den Anwendern keine Einigkeit.

Heilversprechen

Befürworter behaupten eine Steigerung von Adenosintriphosphat ATP im Blut der Patienten. Quantitative Angaben werden dabei nicht gemacht, es bleibt daher unklar, ob die behauptete ATP-Zunahme für den Patienten relevant ist.

Behauptet werden Besserungen bei sehr vielen verschiedenen Erkrankungen und Zuständen. Unter anderem soll die Methode beim chronischen Müdigkeitssyndrom (CFS), Autoimmunkrankheiten, Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Polyneuropathien, Migräne, Schlaganfällen", Leberzirrhose, Colitis ulcerosa, Akne oder der Multiplen Sklerose (MS) für Besserungen sorgen. Wissenschaftliche Belege dazu fehlen.

Siehe auch

Literatur

  • Ruan Felipe Ferreira Tomé, Diego Filipe Bezerra Silva, Carlus Alberto Oliveira Dos Santos, Gabriella de Vasconcelos Neves, Ana Karina Almeida Rolim, Daliana Queiroga de Castro Gomes: ILIB (intravascular laser irradiation of blood) as an adjuvant therapy in the treatment of patients with chronic systemic diseases-an integrative literature review, Review Lasers Med Sci, Dezember 2020, 35(9):1899-1907. doi: 10.1007/s10103-020-03100-4. PMID: 32656732 DOI: 10.1007/s10103-020-03100-4
  • Kazemi Khoo N, Iravani A, Arjmand M, Vahabi F, Lajevardi M, Akrami SM, Zamani Z.: A metabolomic study on the effect of intravascular laser blood irradiation on type 2 diabetic patients. Lasers Med Sci. 28(6):1527-32. November 2013

Weblinks

Quellennachweise

  1. www.praxisjirovec.ch /uploads/VFPyrAZD/HmolaserVademecum.pdf