Zeileis-Methode

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(Bild: Tesla Society Schweiz)

Die Zeileis-Methode ist eine elektromedizinische Behandlungsmethode aus dem Bereich der Wellness und der Alternativmedizin, die auf den österreichischen Erfinder, Wunderdoktor und eigentlichen Kunsthandwerker Valentin Zeileis (1873-1938) zurückgeht[1], der sich wiederum auf den französischen Physiker Jacques-Arsène d'Arsonval berief. Angewandt wird die Methode am "Gesundheitszentrum Zeileis" in Gallspach (Österreich) nahe Linz.[2]

Zeileis begann 1912, Patienten mit der damals in Mode kommenden Hochspannung zu behandeln. Er erwarb 1912 ein Schloss Gallspach und eröffnete dort 1929 sein "Institut Zeileis". Ab 1924 beteiligte sich sein Sohn Fritz G. Zeileis (gest. 27. Juli 1978) an den Behandlungen und leitete das Institut nach dem Tod seines Vaters von 1938 bis 1976. Heute führen Valentin Rana Zeileis (geb. 25. Juni 1934) und Martin Zeileis (geb. 21. September 1964) das Familienunternehmen in der vierten Generation weiter.[3]

Am Institut wird als "Haupttherapie" die Hochspannungs-d’Arsonvalisation durchgeführt. Den Angaben des Instituts zufolge sollen die Hochspannungsanwendungen eine "Zuführung" von "Energie" bewirken, die Selbstheilungskräfte aktiviere. Daneben sollen die Hautreiztherapien die Durchblutung und Sauerstoffaufnahme erhöhen und zu einer "Aktivierung des Zellstoffwechsels" und zu einer "Zellregeneration" führen. Am Institut werden auch andere alternativmedizinische Therapieformen wie die Eigenblut-Therapie durchgeführt.

Hochfrequenztherapie

 
Fulguration
 
Historisches Funktionsprinzip zur Hochspannungserzeugung

Am Zeileis-Instut werden verschiedene Formen einer Anwendung von Hochspannung als "Zeileis Hochfrequenztherapie" bzw. d’Arsonvalisation zu therapeutischen Zwecken einer unipolaren Hautreiztherapie und einer Ganzkörper("Solenoid")-Behandlung praktiziert. Benutzt wird eine hochfrequent-gedämpfte Wechselspannung mit sehr hoher Spannung im Bereich mehrerer hundertausend Volt. Die Hochspannung wird wie vor über einhundert Jahren mit einem Tesla-Transformator erzeugt: Die Netzspannung wird mit einem Hochspannungstransformator hochtransformiert. Die Hochspannung lädt einen Kondensator, dessen Ladung über eine Funkenstrecke über die Primärwicklung eines Tesla-Transformators zyklisch entladen wird. (Das Prinzip ist identisch mit dem historischen Löschfunkensenderprinzip der Firma Telefunken, das im Seefunk eingesetzt wurde). Die Therapie-Elektrode wird an den Hochspannungspol des Tesla-Transformators angeschlossen.

Zu unterscheiden sind die unipolaren d´Arsonvalisationen zur Hautreiztherapie und eine allgemeine d´Arsonvalisation als so genannte Autokonduktion oder "Solenoid"-Behandlung. Drei unipolare Varianten werden angeboten:

  • Strombüschelbehandlung (Effluvien), bei der es zu keiner Funkenbildung zwischen Elektrode und Haut kommt. Dabei soll sich jedoch ein heilender "elektrischer Wind" bzw. "Ionenwind" einstellen, der ein prickelndes Gefühl auf der Haut hervorrufe und auch unwillkürliche Muskelzuckungen zur Folge habe.
  • Funkenbehandlung (Fulguration) mit Bildung von 5 bis 10 cm langen Funken zwischen Elektrode und Haut. Dabei komme es zum heilenden Hautreiz und zu Muskelkontraktionen.
  • Bei einer dritten Behandlungsvariante liegt die Behandlungselektrode direkt auf der Haut. Eine Wirkung wird hier an Akupunkturpunkten entlang von Meridianen erwartet. Beim Entfernen der Elektrode bilden sich Funken.

Bei der Solenoid-Behandlung (auch "allgemeine d´Arsonvalisation" oder "Autokonduktion" genannt) wird der Patient in eine hölzerne Kabine gebracht und komplett dem Feld einer Spule ausgesetzt. Die Anwender glauben, hierbei Wirbelströme zu induzieren, die Wärme erzeugen. Bei Impulsbetrieb (mit gedämpften Schwingungen) soll der Wärmeeffekt zu Gunsten von niederfrequenten Hautreizeffeketen zurücktreten. Neber der Erwärmung soll es zu einer Stoffwechselsteigerung, vermehrten Harnausscheidung sowie einer Ausscheidungssteigerung von stickstoffhaltigen Stoffwechselprodukten (Harnstoff, Ammoniak, Kreatinin, nicht aber Purinkörper) kommen. Hinzu kommen Anwendungen mit dem violett leuchtenden Geißler-Rohr.

"Stammvater" Valentin Michael Zeileis

 
Valentin Zeileis (alte Postkarte)
 
Karikatur 1930

Valentin Michael Zeileis wurde am 7. Oktober 1873 nahe Nürnberg geboren und wurde Drucker sowie Kesselschmied. In Nürnberg soll Zeileis Interesse an der Theosophie und Physik gezeigt haben. Zeileis siedelte nach Österreich (Wien) über und arbeitete als Kunsthandwerker, Dompteur, Tierpfleger und Verkäufer von Hühnereiern. Nach anfänglichen Heilungen bei Tieren begann Zeileis nach der Jahrhundertwende, als Medizinlaie auch Menschen zu behandeln. Später betätigte er sich als Apparatebauer elektrischer Geräte, wobei er auf seine Fertigkeiten im Umgang mit Kupfer aufbaute. Ab 1906 wandte er selbst Elektrizität bei Patienten an und erstand 1912 das Wasserschloss Gallspach vom verschuldeten Vorbesitzer. Zeileis verdiente in dieser Zeit Geld mit dem Verkauf von Eiern zur Herstellung von Eierlikör (Fa. Bols), da an das Schloss auch eine Hühnerfarm angeschlossen war. Erste Behandlungen seiner immer zahlreicheren Patienten waren kostenlos, bei Wiederholungsbesuchen wurden allerdings "Spenden" erwartet. Dies offenbar, um einer Anzeige wegen Kurpfuscherei zu entgehen. Er starb vermutlich am 15. Juli 1938.

Tesla Scociety Austria

Die Tesla Society Austria (auch Österreichische Tesla Gesellschaft oder Tesla Museum Gallspach) an gleicher Anschrift wie das Zeileis-Institut in Gallspach ist de facto eine Organisation zur Promotion des Zeileis-Instuts.

Siehe auch

Literatur und Artikel

Weblinks

Quellennachweise

  1. H. Burger: The Doctor, the Quack, and the Appetite of the Public for Magic in Medicine. Proceedings of the Royal Society of Medicine, 1.11.1933 [1]
  2. Zeileis-Institut, Valentin-Zeileis-Straße 33, A-4713 Gallspach
  3. http://www.zeileis.at/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=58&lang=de