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CoD-Tee ist ein Getränk, das - in der Alternativmedizin im Rahmen eines so genannten COD-Systems angewandt - angeblich heilende Eigenschaften bei Krebs, rheumatischen Beschwerden, der Influenza (Grippe) und virusbedingten Leberentzündungen haben soll. Anbieter verlautbaren spekulativ, dass die Anwendung von CoD-Tees die Effektivität von Chemo- bzw. Strahlentherapien steigern und deren Nebenwirkungen mindern könne. Die Anwendung dieses CoD-Tees bei Krebs ist als eine Form einer Krebsdiät einzustufen. Darüber hinaus wird CoD-Tee von Seiten der Befürworter auch zur so genannten Entgiftung empfohlen.

Zusammen mit Diätempfehlungen mit Vitaminen (hochdosiertes Vitamin C) und Antioxidantien sowie gymnastischen Übungen (Fitnessprogramm) wird der Tee im Rahmen eines CoD-Systems angeboten.

CoD-Tees enthalten die Inhaltsstoffe zweier tropischer Pflanzen, die in Südamerika traditionelle therapeutische Bedeutung haben. Der CoD-Tee wird heute von Österreich aus vertrieben, die Herstellung findet in Ungarn statt.[1] In Ungarn wurde der CoD auch erfunden.

Mit der Anwendung der Katzenkralle beschäftigte sich der Tiroler Klaus Keplinger aus Volders. Weitere Befürworter sind ein TCM-Dr Quin Li sowie der Medizinaußenseiter Karl Probst (Exil Paraguay). Der ungarische Tierarzt und TV-Moderaror Thomas David (Dávid Tamás) ist Hauptpromotor des CoD-Tees. David sprach sich auch für eine Kombination des Tees mit der umstrittenen Insulinpotenzierten Therapie aus und glaubt an eine präventive Wirkung, wenn (Zitat): [...] im bildgebenden Verfahren diagnostiziert wird, dass die Onkomikroparasiten das Blut und Gewebe praktisch schon überströmt haben, das mikrobiologische Gleichgewicht zerfallen, eine Übersäuerung vorhanden ist [...].[2] Was mit den angesprochenen Onkomikroparasiten gemeint sein soll, bleibt offen. Offenbar bezieht er sich auf Ansichten von Alfons Weber oder Günther Enderlein.

Ein Kilo CoD-Tee kostet etwa 360 Euro. Monatlich ist laut den Einnahmeempfehlungen mit Kosten zwischen 200 und 300 Euro zu rechnen.

Inhaltsstoffe

Der CoD-Tee soll zu 75% aus Extrakten von Uncaria, 5% Tabebuia, 10% Minze sowie weiteren Kräutern bestehen.

Als Inhaltstoffe werden Extrakte der Katzenkralle (Uncaria tomentosa, Cats Claw, Uña de Gato, Griffe de Chat, Samento, Saventaro, Vilcacora, usw.), einem Lianengewächs aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae), und von Tabebuia (Ipê, Poui, trumpet trees, Pau d'Arco, purpurroter Lapacho) aus der Familie der Bignoniaceae angegeben.

Uncaria tomentosa enthält[3][4]:

  • Oxindolalkaloide
  • Terpenoide (insbesondere Quinovinsäureglykoside, Urolsäurederivate und Sterole)
  • Flavonoide wie Procyanidine, Epicatechin und Chinconain

Allerdings ist die Zusammensetzung der verschiedenen Alkaloide in einzelnen Pflanzen nicht homogen. Hinzu kommt das Problem, dass die Bezeichnung Uña de gato in Südamerika auch für 17 völlig andere Spezies gebräuchlich ist, die sich zum Teil auch in Nahrungsergänzungsmitteln mit falscher Deklaration der Inhaltsstoffe wiederfinden. Da die Rinde des Stammes der Pflanze leichter zu ernten ist als die Wurzeln, dient diese häufig als Ausgangsmaterial vor allem für Nahrungsergänzungsmittel. Der Alkaloidgehalt im Stamm ist allerdings wesentlich geringer als in der Wurzel. Da die meisten Befunde auf Extrakten aus der Wurzel basieren, dürfen die experimentellen Daten zu Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nicht auf Produkte aus der Stammrinde oder generell auf Katzenkralle-Produkte übertragen werden.

Tabebuia enthält[5]:

  • Lapachin
  • Naphthochinone Lapachol und Beta-Lapachon

Tabebuia (Pau D'Arco/Lapacho) wird von manchen Anbietern als wirksam gegen Krebs, AIDS, Zuckerkrankheit und anderen schweren und möglicherweise tödlichen Krankheiten bezeichnet. Beweise für eine derartige Eignung fehlen.

Die Anwendung von Antioxidantien (wie hier beim CoD-System) ist in Kombination mit einer Chemotherapie kritisch zu sehen, da eine übliche Chemotherapie ihre Wirkung über die Freisetzung freier Radikale entfaltet.[6]

Nebenwirkungen

Allergische Reaktionen gegen Katzenkralle sind beschrieben worden. Bei einem Morbus-Parkinson-Patienten wurde eine reversible Verschlechterung durch Uncaria beobachtet.[7] Menschen mit Autoimmunerkrankungen sollten Katzenkralle meiden.[8]

Literatur

  • Gonzales GF, Valerio LG Jr. Medicinal plants from Peru: a review of plants as potential agents against cancer. Anticancer Agents Med Chem. 2006 Sep;6(5):429-44
  • Valerio LG Jr, Gonzales GF. Toxicological aspects of the South American herbs cat's claw (Uncaria tomentosa) and Maca (Lepidium meyenii) : a critical synopsis. Toxicol Rev. 2005;24(1):11-35.
  • Styczynski J, Wysocki M. Alternative medicine remedies might stimulate viability of leukemic cells. Pediatr Blood Cancer. 2006 Jan;46(1):94-8.

Quellennachweise

  1. NATURLAND MAGYARORSZAG TERMELÖ KFT. Csillagvirag Utca 8. 1106 Budapest, UNGARN
  2. http://www.codteainfo.hu/szakirodalom07.htm
  3. Reinhard KH. Uncaria tomentosa (Willd.) D.C.: cat's claw, uña de gato, or savéntaro. J Altern Complement Med. 1999 Apr;5(2):143-51
  4. Heitzman ME, Neto CC, Winiarz E, Vaisberg AJ, Hammond GB. Ethnobotany, phytochemistry and pharmacology of Uncaria (Rubiaceae). Phytochemistry. 2005 Jan;66(1):5-29
  5. Rao KV. Quinone natural products: streptonigrin (NSC-45383) and lapachol (NSC-11905) structure-activity relationships. Cancer Chemother Rep 2. 1974 Dec;4(4):11-7.
  6. http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_386_antioxidanzien-k-nnen-krebs-patienten-schaden.html
  7. Cosentino C, Torres L. Reversible worsening of Parkinson disease motor symptoms after oral intake of Uncaria tomentosa (cat's claw). Clin Neuropharmacol. 2008 Sep-Oct;31(5):293-4
  8. Memorial Sloan-Kettering Cancer Research Centre http://www.mskcc.org