Resveratrol
Resveratrol (trans-3,5,4'-Trihydroxystilben, 3,4',5-Stilbentriol, (E)-5-(p-Hydroxystyryl)resorcinol, french paradox, Summenformel C14H12O3) ist ein Pflanzeninhaltsstoff, der als weißer Feststoff antioxidative Effekte zeigt und zu den Polyphenolen gezählt wird.
Gewonnen wird das Derivat des Stilben, Resveratrol, aus Weintrauben (rote Trauben). Zu finden ist die Substanz allerdings auch in Himbeeren, Maulbeeren, Pflaumen, Erdnüssen und im japanischen Staudenknöterich.
Angeboten wird isoliertes Reveratrol in den USA als Nahrungsergänzungsmittel. Resveratrol ist auch Bestandteil von Ko-jo-kon, einem Heilmittel fernöstlicher Herkunft. Hersteller vermarkten Resveratrol auch als red wine extract und als French Paradox, da laut einer Hypothese die vermehrt weintrinkenden Franzosen gesundheitliche Vorteile vom Weingenuss hätten. In Rotwein findet sich Resveratrol in einer sehr variablen Konzentration von ca. 30 bis 50 mg/l. Trauben, die in höheren Breitengraden angebaut werden, scheinen mehr Resveratrol zu enthalten als Trauben, die weiter südlich angebaut werden.
Reveratrol wird seit den 1990er Jahren eine Wirkung als krebshemmendes Mittel, als Anti-Aging Mittel, sowie bei Arteriosklerose, Herzkrankheiten und manchen Autoimmunkrankheiten nachgesagt. Daneben stellte sich aber auch heraus, dass es eine Wirkung als Phytoöstrogen hat und so möglicherweise Brustkrebs fördern könne. Außerhalb von Botanikerkreisen bekannt wurde die Substanz durch die Studien des US-Forschers David Sinclair, der 2003 in Nature berichtete, dass Resveratrol die Lebensspanne der Bierhefe Saccharomyces cerevisiae deutlich verlängert. Es hatte dort die gleiche Wirkung wie ein Kalorienentzug, dem ebenfalls eine lebensverlängernde Wirkung zugeschrieben wird. Sinclair geriet jedoch in die Kritik als sich herausstellte, dass er "finanzielle Interessen" an positiven Ergebnissen einer Resveratrol-Studie hatte. Er hat gemeinsam mit Kollegen die Firma Sirtris Pharmaceuticals gegründet, die wissenschaftliche Erkenntnisse vermarkten soll.
Studienlage
Zu Reveratrol liegen nur in-vitro Studien (im Reagenzglas) und Ergebnisse aus Tierversuchen vor.
Datenfälschungen an der University of Connecticut
2012 wurde bekannt, dass der an der university of connecticut beschäftigte Chirurg und Resveratrol-Forscher Dipak K. Dak offenbar in größerem Umfang Daten verfälschte und diese publizierte[1]. Dak gilt als einer der bekanntesten Befürworte von Resveratrol.
Weblinks
- http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/DSH/resveratrol.html
- http://de.wikipedia.org/wiki/Resveratrol
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,445789,00.html