Luftionisation

Aus Psiram
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Als Luftionisation wird die technische Anreicherung der Luft durch Ionen bezeichnet.

Ein sehr geringer Teil der in der Luft kursierenden Moleküle - etwa 1.000 Ionen/m3 - sind nicht elektrisch neutral, sondern weisen eine positive oder negative Ladung auf. Man schiebt diesen ionisierten Luftmolekülen gerne eine gesundheitsschädliche Wirkung zu, vor allem in geschlossenen Räumen. Dies geschieht meist durch Szenen, die wirklich wichtige Gefährdungen der Raumluft (z.B. durch Schimmelpilzsporen in feuchten Wohnungen, Formaldehyd ausgasende Pressspan-Möbel, Zigarettenqualm) gerne übersehen.

Von diserven Firmen werden deshalb Geräte verkauft, die die ionisierten Luftmoleküle herausfiltern oder unschädlich machen sollen. Manche Anbieter behaupten dabei, dass negativ geladene Moleküle sogar vorteilhaft für die Gesundheit seien. Mit den Ionisatoren genannten Geräten soll man angeblich:

  • Wetterfühligkeit bzw. Föhnbeschwerden lindern
  • Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Depressionen lindern
  • die Leistungsfähigkeit steigern und
  • Asthma sowie Bronchitis bessern können

Diese behaupteten Wirkungen wurden bis heute nicht wissenschaftlich glaubhaft bewiesen. Grund dafür mag sein, dass diese geladenen Moleküle ausgesprochen große Probleme haben, über die Atemluft in die Bronchiolen zu gelangen. Sie werden nämlich in der Regel bereits im Nasen-Rachen-Raum abgeschieden und entladen. Es treffen maximal 5 Ionen pro cm2 Lungenoberfläche auf, die spätestens dort entladen werden.

Es wird immer wieder gerne behauptet, dass bei bestimmten Wetterlagen die Konzentration an Ionen besonders hoch sei. Aber bisher konnte noch keine Studie diese Behauptung untermauern.

Die Beliebtheit der Ionisatoren erklärt sich aus einem banalen Effekt. Nach Einschalten des Ionisators baut sich innerhalb von Sekunden eine Raumladung von einigen kV/m Feldstärke auf. Dadurch wird die Eliminationsgeschwindigkeit von (Rauch-)partikeln etwa verdoppelt. Als Folge bilden sich Schmutzfilme an den Zimmerwänden und an geerdeten Einrichtungsgegenständen. Gleichzeitig wird durch die Geräte Ozon in nicht unerheblicher Menge produziert, nämlich bis zu 1011 Ozonmoleküle pro cm3. Diese Ozonkonzentration, die aber nur in direkter Umgebung des Ionisators diese Werte erreicht, kann vom Menschen wahrgenommen werden und wird als 'frische Luft' empfunden.

Dieser Text ist ganz oder teilweise von Paralex übernommen