Katzenschnurrtherapiegerät KST 2010 nach Kurt Pinter (Bild: Praxis für Ganzheitsmedzin Pinter)
Kurt Pinter [1]
Erfinder Fritz Florian [2]

Die Katzenschnurrtherapie (auch NBS – Niederfrequente Biologische Stimulationtionstherapie) ist eine skurrile Therapie aus dem Bereich der Vibrationstherapien und therapeutischen Schallanwendungen des österreichischen Allgemeinmediziners Kurt Pinter aus Graz. Das Besondere an seiner Methode ist die Verwendung von Frequenzen (bzw. "Frequenzbändern"), die er aus dem Katzenschnurren ableitet:

Sie werden mich nun sicher fragen, was an diesem Brummgeräusch heilsam sein soll: ganz einfach, eben dieses Brummen !...Diese Vibrationstherapie basiert auf den heilsamen Frequenzbändern des Katzenschnurrens und unterscheidet sich somit grundlegend von den herkömmlichen, monofrequenten Behandlungen.

Seiner Meinung nach würden Katzen nicht nur aus Behaglichkeit schnurren, sondern auch in Gefahrensituationen. Daher sei das Katzenschnurren als Heilmittel aufzufassen. In diesem Zusammenhang beruft sich Pinter auf die amerikanische Tierstimmenforscherin Elizabeth von Muggenthaler[3], die herausgefunden haben soll, dass bestimmte Schnurrfrequenzen in der Humanmedizin anwendbar seien. Von ihr werden auch einstündige "Cat Purr"-CDs käuflich angeboten.[4] Sie erforscht auch die Frage, ob Tiere zur Früherkennung oder Vorhersage von Erdbeben eingesetzt werden können.

Pinter beruft sich auch auf den Biotechniker Clinton Rubin[5] aus New York. Rubin hat bei Tierversuchen auf einer Rüttelplatte mit Frequenzen von 5 bis 90 Hz bei Ratten, Schafen, Truthähnen und Pferden eine Verbesserung der Knochendichte beobachtet.[6][7][8] Pinters NBS soll bei Schmerzen hilfreich sein, aber durch "Resonanzen" soll es auch zu Heileffekten auf Herz und Kreislauf kommen. Zur Behandlung setzt er ein 750 Euro teures Gerät mit der Bezeichnung KST-2010 ein, das der Grazer Arzt Fritz Florian entwickelt hat. Forian hatte zuvor bereits ein "Arthrophon" zum Abhören von Gelenksgeräuschen erfunden.[9] Das so genannte "Schnurrkissen" wird von einer Firma "Modern Media & Technologies Galler GmbH"[10] in Wien hergestellt. Obwohl Rubin et al. häufig von "low-magnitude" schreiben, sind die verwendeten Schwingamplituden von z.B. 0.25 g bsi 1 g bei 50 Hz bis 90 Hz erheblich. Vor allem, wenn sie dem ganzen Körper zugeführt werden sollen, erfordern sie einen Schwingerreger mit beträchtlicher Leistung. Die Versuche sind daher nicht mit Pinters Schnurrkissen zu vergleichen und Analogieschlüsse hinsichtlich der Wirkung fragwürdig.

Quellennachweise

  1. Bildquelle: http://www.roentgen.at
  2. Bildquelle. http://www.healthtoday.de/2010/11/02/katzenschnurren-soll-bei-ruckenschmerz-und-co-helfen/
  3. http://www.animalvoice.com/home.htm
  4. http://www.animalvoice.com/store.htm
  5. Homepage von Clinton Rubin (Department of Biomedical Engineering, Stony Brook University New York) mit Literaturliste
  6. Rubin C, Turner AS, Bain S, Mallinckrodt C, McLeod K (2001): Low mechanical signals strengthen long bones. Nature 412, 9 August 2001, 603-604
  7. Rubin C, Xu G, Judex S (2001): The anabolic activity of bone tissue, suppressed by disuse, is normalized by brief exposure to extremely low-magnitude mechanical stimuli. FASEB J. 15(12):2225-9
  8. Judex S, Rubin CT (2010): Is bone formation induced by high-frequency mechanical signals modulated by muscle activity? J Musculoskelet Neuronal Interact. 10(1):3-11
  9. http://www.gelenksgeraeusche.at/ Seite von Fritz Florian
  10. http://www.media-consult.at