Basische Ernährung: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Basische Ernährung''' bezeichnet eine in der wissenschaftlichen Medizin nicht anerkannte Ernährungsweise, die Nahrungsmittel bevorzugt, die angeblich weniger säureproduzierende Anteile und mehr basisch wirkende Anteile enthalten soll. Außerdem soll ernährungsbedingt mehr Säure ausgeschieden werden. | '''Basische Ernährung''' bezeichnet eine in der wissenschaftlichen Medizin nicht anerkannte Ernährungsweise, die Nahrungsmittel bevorzugt, die angeblich weniger säureproduzierende Anteile und mehr basisch wirkende Anteile enthalten soll. Außerdem soll ernährungsbedingt mehr Säure ausgeschieden werden. | ||
Version vom 7. Juli 2011, 16:25 Uhr
Basische Ernährung bezeichnet eine in der wissenschaftlichen Medizin nicht anerkannte Ernährungsweise, die Nahrungsmittel bevorzugt, die angeblich weniger säureproduzierende Anteile und mehr basisch wirkende Anteile enthalten soll. Außerdem soll ernährungsbedingt mehr Säure ausgeschieden werden.
Aus Sicht der Befürworter einer basischen Ernährung seien Nahrungsmittel in Gruppen einteilbar, je nach ihrer angeblichen Beeinflussung zu einer so genannten Übersäuerung. Die damit gemeinte "Übersäuerung" hat jedoch nichts mit dem aus der Intensivmedizin her bekannten Zustand der Azidose zu tun.
säurebildende Nahrungsmittel
Ungünstige Nahrungsmittel im Sinne einer basischen Ernährung seien demnach Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, Fleisch, Hartkäse oder Süßigkeiten.
basische Ernährung
Zu einer basischen Ernährung werden spezielle Nahrungsergänzungsmittel wie "Basentabletten" oder "Basenpulver" angeboten, die unterschiedlichste Mischungen aus Spurenelementen und anderen Mineralstoffen enthalten, oft auch in Kombination mit weiteren Stoffen wie Vitaminen.
Beispiele für basische Ernährungskonzepte
Die Neue Biologie nach Young (new biology) ist eine pseudomedizinische Gesundheitslehre des US-amerikanischen Buchautors und Unternehmers Robert O. Young (geb. 1952, Spitzname "Mr. PH"), die hauptsächlich auf dem amerikanischen Kontinent bekannt ist. Kern der "Neuen Biologie" ist die Ansicht, dass die meisten chronischen Erkrankungen des Menschen in Wirklichkeit durch ein medizinisch ansonsten unbekanntes Ungleichgewicht der Säuren und Basen im Blut verursacht würden, die auf Ernährungfehler zurückgingen. Dem sei mit der Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel im Rahmen des Youngschen "pH Miracle Program" abzuhelfen. Die auf falschen Annahmen beruhende Neue Biologie nach Young wird von Robert O. Young und seiner Ehefrau, der Physiotherapeutin Shelley Redford Young, in Büchern und im Internet verbreitet und dient als Basis, um eigene Produkte durch Multilevel Marketing über seine Firmen "InnerLight Inc" und "Health Education Foundation" zu verkaufen.
Bewertung
Eine Wirksamkeit der basischen Ernährung zur Vermeidung angeblicher übersäuerungsbedingter Krankheiten konnte bisher nicht nachgewiesen werden, abgesehen von Nebeneffekten durch eine insgesamt gesundere Ernährung. Die hessische Verbraucherzentrale bezeichnet basische Ernährung und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel als überflüssig.[1] In ihrer Stellungnahme heißt es: Die natürlichen Puffersysteme des Körpers, eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst, mäßig tierischen Lebensmitteln, viel Trinken sowie Bewegung schützen ausreichend vor Übersäuerung. Aus einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Eine basenüberschüssige Kost bringt keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile. Eine Übersäuerung des Körpers ist beim Gesunden nicht zu befürchten, da Puffersysteme den Säure-Basen-Spiegel im Blut und Gewebe konstant halten.[2]
Der menschliche Säure-Basen-Haushalt erfüllt den Zweck das Verhältnis von Säuren und Basen im Körper in sehr engen Grenzen konstant zu halten. In der Folge ist der pH-Wert des Blutes recht konstant. Fette, Proteine und Kohlenhydrate, die durch die Nahrung zugeführt werden, führen zu keiner einseitigen Belastung des Organismus mit Säuren oder Basen. deshalb ist eine Einteilung der Nahrungsmittel in "sauer", "basisch" oder "neutral" überflüssig, weil weder eine säure- noch eine basenüberschüssige Kost einen Vorteil gegenüber der anderen bedeutet.