Manuelle Biofeedback-Therapie Breuer: Unterschied zwischen den Versionen
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Zur Wirksamkeit der vollmundig beworbenen Methode ("Durch die Manuelle Biofeedback Therapie BREUER® können lahme gehen, blinde sehen, stumme sprechen") existieren lediglich nicht nachprüfbare Anekdoten, die teilweise den Charakter von spektakulären Wunderheilungen haben. Auch Breuers Erklärungen zur Wirkungsweise, bei der [[Biophoton]]en die entscheidende Rolle spielen sollen, sind bestenfalls [[pseudowissenschaft]]lich zu nennen. | Zur Wirksamkeit der vollmundig beworbenen Methode ("Durch die Manuelle Biofeedback Therapie BREUER® können lahme gehen, blinde sehen, stumme sprechen") existieren lediglich nicht nachprüfbare Anekdoten, die teilweise den Charakter von spektakulären Wunderheilungen haben. Auch Breuers Erklärungen zur Wirkungsweise, bei der [[Biophoton]]en die entscheidende Rolle spielen sollen, sind bestenfalls [[pseudowissenschaft]]lich zu nennen. |
Version vom 13. April 2011, 05:33 Uhr
Die Manuelle Biofeedback-Therapie Breuer ist eine alternativmedizinische Therapie zur Behandlung und zum "Lösen" von Spastiken, bei der Körperteile des Patienten mit den Fingern betupft werden. Erfinder der Methode ist Richard Breuer (geb. 1951) aus Blankenheim in der Eifel, der nach eigenen Angaben gelernter Konditor, Matrose, Elektriker, Masseur und Bademeister ist. Spastiken sind Erscheinungen, die bei zentralnervös-bedingten (zentralen) Lähmungen auftreten können. Breuer stellt Behauptungen zur "Spastik" auf, die medizinisch unhaltbar sind. So ordnet er ein großes Spektrum an Erkrankungen einer "Spastik" zu. Eine Spastik (oder die Spastizität) ist jedoch keine eigenständige Krankheit. Es handelt sich um ein Symptom bzw. um eine begleitende Komplikation bestimmter Arten von Lähmungen.
Zur Wirksamkeit der vollmundig beworbenen Methode ("Durch die Manuelle Biofeedback Therapie BREUER® können lahme gehen, blinde sehen, stumme sprechen") existieren lediglich nicht nachprüfbare Anekdoten, die teilweise den Charakter von spektakulären Wunderheilungen haben. Auch Breuers Erklärungen zur Wirkungsweise, bei der Biophotonen die entscheidende Rolle spielen sollen, sind bestenfalls pseudowissenschaftlich zu nennen.
Die Methode
Der Anwender beklopft oder betupft mit den Fingerspitzen Hautareale des Patienten. Dabei könne er wahrnehmen, ob Nervenzellen unter der Haut "überhaupt nicht schwingen, ob sie zu schnell schwingen, zu langsam schwingen oder gesund schwingen".[1] Das Tupfen sei dann gleichzeitig die Therapie, mit der die Zellen angewiesen würden, richtig zu funktionieren. Breuer wörtlich: "Denn wie ein Schrittmacher sage ich der Nervenzelle: Jetzt arbeite mal so. Und das macht sie dann."
Breuers Therapiemethode wird von ihm selbst praktiziert und durch Schulungen von ihm verbreitet. Bei Breuer kostet die erste Therapiesitzung 100 €, die weiteren je 75 €. Nach einer Anzahl Behandlungen würde sich eine dauerhafte Besserung ergeben. Mit einer "Erfolgsbilanz von ca. 80%" werde Spastik infolge Schlaganfall, Sauerstoffmangel, Schädel-Hirn-Trauma, Cerebralparese, Locked-in-Syndrom, Hirnverletzung, Hirnblutung, Tetraspastik, Multiple Sklerose, Kopfverletzung, Wachkoma und Epilepsie "reguliert".[2] Des weiteren existieren nicht nachprüfbare Berichte zu Behandlungserfolgen bei Schuppenflechte. Ein an Lungenkrebs erkrankter Hund sei mit der Methode innerhalb von zwei Wochen geheilt worden.
Angebliche Wirkungsweise
Für die keine Manuelle Biofeedback-Therapie Breuer gibt es entgegen Breuers Behauptungen keinen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis und deshalb auch keine wissenschaftliche Erklärungen oder Theorien zum Wirkungsmechanismus. Die behaupteten Nachweise sind lediglich Anekdoten, bei denen kein ursächlicher Zusammenhang zwischen Therapie und Heilung nachgewiesen wurde, sowie pseudowissenschaftliche Aussagen. Zum Beispiel werden Thermografie-Bilder eines Patienten vor und nach der Behandlung präsentiert (nach der Behandlung sind einige Hautbereiche etwas kälter), fotografische Aufnahmen von Blutproben mittels Dunkelfeldmikroskopie (bei unsachgemäß durchgeführter Biofeedback-Therapie käme es zur sog. Geldrollenbildung) oder ein Gutachten von Fritz-Albert Popp, der festgestellt habe, dass das "Biophotonen-Feld" der Patienten nach der Behandlung mit Breuers Methode "ausgeglichener" sei.
Die von Breuer selbst verbreiten Erklärungen zur Wirkungsweise sind scheinwissenschaftliches Wortgeklingel ohne Sinngehalt. So könne man durch das Betupfen, das er auch "neuromorphoenergetische Vibration" nennt, einen "offenen neuronalen Code" wahrnehmen. Dabei würden "inkohärente Biophotonen im Nanometerbereich von 10 nm erfaßt, decodiert und in Richtung Kohärenz reguliert". Die von Breuer mehrfach genannte Wellenlänge von 10 nm liegt allerdings im Bereich weicher Röntgenstrahlung und damit völlig außerhalb von Popps "ultraschwacher Zellstrahlung", auf die sich Breuer ansonsten beruft. Auch die Quantenphysik wird als Erklärung bemüht: "Der aussergewöhnlich talentierte Therapeut" (Breuer über Breuer) habe 1994 "die bahnbrechende, therapeutische Verbindung zwischen der Quantenphysik und dem Nervensystem entdeckt, sowie die messtechnische Darstellung dieser Frequenzen. Die Therapie von Richard Breuer bewirkt durch das natürliche Ordnungsprinzip der sensorischen Rezeptoren, den verletzten Wellen- und Teilchencharakter vom Quanten Frequenzen, manuell, neurophysiologisch, rückkoppelnd zu erfassen, zu decodieren und in Richtung Kohärenz zu regulieren, was die Quelle der Intelligenz ist."[3]
Quellen
- ↑ http://www.biomeditec.de/film_kurz.wmv Aufruf am 10. April 2011
- ↑ http://www.biomeditec.de/Spastik.htm Aufruf am 10. April 2011
- ↑ http://www.biomeditec.de/Autor.htm Aufruf am 10. April 2011