Änderungen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 21: Zeile 21:  
Auf Kritik reagierte Weidenbusch ausfallend,<ref>http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/09/sommerratsel-gelost-das-perpetuum-immobile-des-hans-weidenbusch.php</ref> drohte mit juristischen Schritten und hat auch verschiedentlich versucht, Skeptiker seiner Ideen zu verklagen. Mehrere Webseiten löschten, offenbar aufgrund solcher Drohungen, Artikel über ihn. Im Februar 2014 gelang es ihm, beim Amtsgericht München eine einstweilige Verfügung gegen den TÜV Süd zu erwirken, die dem TÜV untersagte zu behaupten, ein Perpetuum Mobile gebe es nicht. Das Gericht nahm die einstweilige Verfügung allerdings im zwei Monate später zurück.<ref>Perpetuum mobile ist tot. Amtsgericht nimmt eine einstweilige Verfügung zurück und verhilft der Physik zu ihrem Recht. Märkische Allgemeine, 18. Juli 2014, Seite Brandenburg 2</ref> Weidenbuschs Diskussionsstil führt in Internetforen regelmäßig zu seiner Sperrung. Auch bei Wikipedia ist er unangenehm aufgefallen<ref>http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Impulserhaltungssatz/Archiv&oldid=26500791</ref> und wurde schließlich gesperrt.<ref>http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Logbuch&type=block&page=Benutzer%3AHolger35</ref>
 
Auf Kritik reagierte Weidenbusch ausfallend,<ref>http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/09/sommerratsel-gelost-das-perpetuum-immobile-des-hans-weidenbusch.php</ref> drohte mit juristischen Schritten und hat auch verschiedentlich versucht, Skeptiker seiner Ideen zu verklagen. Mehrere Webseiten löschten, offenbar aufgrund solcher Drohungen, Artikel über ihn. Im Februar 2014 gelang es ihm, beim Amtsgericht München eine einstweilige Verfügung gegen den TÜV Süd zu erwirken, die dem TÜV untersagte zu behaupten, ein Perpetuum Mobile gebe es nicht. Das Gericht nahm die einstweilige Verfügung allerdings im zwei Monate später zurück.<ref>Perpetuum mobile ist tot. Amtsgericht nimmt eine einstweilige Verfügung zurück und verhilft der Physik zu ihrem Recht. Märkische Allgemeine, 18. Juli 2014, Seite Brandenburg 2</ref> Weidenbuschs Diskussionsstil führt in Internetforen regelmäßig zu seiner Sperrung. Auch bei Wikipedia ist er unangenehm aufgefallen<ref>http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Impulserhaltungssatz/Archiv&oldid=26500791</ref> und wurde schließlich gesperrt.<ref>http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Logbuch&type=block&page=Benutzer%3AHolger35</ref>
   −
Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft München berichtet über Ermittlungen gegen Hans Weidenbusch wegen Betruges im Jahre 2015. Über die Angaben auf der Internethomepage der Weidenbusch-Firma und über persönliche Kontakte gewann der Beschuldigte zwischen Juni 2010 und November 2011 mehrere Investoren. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft floss das von den Geschädigten investierte Kapital auf die Bankkonten des Beschuldigten und wurde dort zum Ausgleich der Konten und zur Begleichung laufender Rechnungen, nicht aber für die Weiterentwicklung und erfolgreiche Vermarktung der Kapillar-Technologie verwendet. Die Staatsanwaltschaft erhob daher Anklage wegen fünf Fällen des vollendeten Betruges gegen den Beschuldigten. Nach gerichtlich veranlassten Nachermittlungen durch das Amtsgericht München erfolgte in der Verhandlung vom 25.01.2018 schließlich eine Verfahrenseinstellung gemäß § 153a StPO gegen eine Geldauflage in Höhe einer vierstelligen Summe, vom Beschuldigten zu bezahlen an einen Geschädigten.<ref>https://www.deutschlandfunkkultur.de/und-es-bewegt-sich-doch-der-traum-vom-perpetuum-mobile-lebt.media.fbc352bf75d3724c628b53001b83e5dd.pdf</ref>
+
Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft München berichtet über Ermittlungen gegen Hans Weidenbusch wegen Betruges im Jahre 2015. Über die Angaben auf der Internethomepage der Weidenbusch-Firma und über persönliche Kontakte gewann der Beschuldigte zwischen Juni 2010 und November 2011 mehrere Investoren. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft floss das von den Geschädigten investierte Kapital auf die Bankkonten des Beschuldigten und wurde dort zum Ausgleich der Konten und zu Begleichung laufender Rechnungen, nicht aber für die Weiterentwicklung und erfolgreiche Vermarktung der Kapillar-Technologie verwendet. Die Staatsanwaltschaft erhob daher Anklage wegen fünf Fällen des vollendeten Betruges gegen den Beschuldigten. Nach gerichtlich veranlassten Nachermittlungen durch das Amtsgericht München erfolgte in der Verhandlung vom 25.01.2018 schließlich eine Verfahrenseinstellung gemäß § 153a StPO gegen eine Geldauflage in Höhe einer vierstelligen Summe, vom Beschuldigten zu bezahlen an einen Geschädigten.<ref>https://www.deutschlandfunkkultur.de/und-es-bewegt-sich-doch-der-traum-vom-perpetuum-mobile-lebt.media.fbc352bf75d3724c628b53001b83e5dd.pdf</ref>
    
==Der Eine-Million-Euro-Preis==
 
==Der Eine-Million-Euro-Preis==
Zeile 39: Zeile 39:  
Weidenbusch nannte sein Perpetuum Mobile der ersten Art aus unbekannten Gründen ein "Perpetuum Mobile der 5.&nbsp;Art" und bezog sich auf 100&nbsp;Meter hohe Bäume, die auf Grund seiner Erfindung auf diese Weise Wasser von den Wurzeln bis zu den Blattspitzen ohne Energieverbrauch pumpen würden. Als Beleg wurde lediglich ein undeutliches YouTube-Video verlinkt;<ref>www.youtube.com/watch?v=WQ9E30j1sZw</ref> eine Veröffentlichung, ein Literaturhinweis oder eine eingehende Diskussion des Kapillareffekts unterblieben. Im Jahr 2010 wurden entsprechende Behauptungen auch über Internetmeldungen verbreitet, die angeblich von einem "Wissenschaftliche[n] Verlag Wilhelm Bausch" aus München<ref>Wissenschaftlicher Verlag Wilhelm Bausch, Rübezahlstr.&nbsp;19, 81739&nbsp;München</ref> stammten.
 
Weidenbusch nannte sein Perpetuum Mobile der ersten Art aus unbekannten Gründen ein "Perpetuum Mobile der 5.&nbsp;Art" und bezog sich auf 100&nbsp;Meter hohe Bäume, die auf Grund seiner Erfindung auf diese Weise Wasser von den Wurzeln bis zu den Blattspitzen ohne Energieverbrauch pumpen würden. Als Beleg wurde lediglich ein undeutliches YouTube-Video verlinkt;<ref>www.youtube.com/watch?v=WQ9E30j1sZw</ref> eine Veröffentlichung, ein Literaturhinweis oder eine eingehende Diskussion des Kapillareffekts unterblieben. Im Jahr 2010 wurden entsprechende Behauptungen auch über Internetmeldungen verbreitet, die angeblich von einem "Wissenschaftliche[n] Verlag Wilhelm Bausch" aus München<ref>Wissenschaftlicher Verlag Wilhelm Bausch, Rübezahlstr.&nbsp;19, 81739&nbsp;München</ref> stammten.
   −
Laut "Fair-News"-Meldung von Weidenbusch sollen zwei ungenannte "führende deutsche Universitäten" die Weidenbusch-Sensation bestätigt haben. So habe ein Physik-Dekan behauptet: ''"Es kann keinen Zweifel daran geben, dass der fehlende Unterdruck in einem Kapillar die Grundlage eines Perpetuum Mobiles darstellt, auch wenn es schwer fällt, dies einzuräumen"'', und im vorliegenden Falle sei "keinerlei Zweifel möglich". In der deutschsprachigen Wikipedia erschien auch ein dazugehöriger Kommentar mit der gleichen Behauptung, die Fehlerhaftigkeit dieser Behauptung wurde sogleich in einem Antwort-Posting offensichtlich.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Perpetuum_Mobile Zitat: Warum das nicht gehen kann. Ein schwimmendes Objekt verdrängt immer genau so viel Wasser, wie es selbst wiegt. Es ist also völlig egal, ob ein Schwimmer gehoben wird, oder nur das Wasser alleine. Zum Anheben der Kapillare wird mechanische Energie benötigt. Das gilt besonders dann, wenn die Kapillare mit Wasser gefüllt ist. Wenn man die Kapillare ganz aus dem Wasser heraus zieht, verliert man das gehobene Wasser. Wenn man den Kapillarspalt verengt, dann wird Bindungsenergie frei. Wenn man den Kapillarspalt erweitert, dann wird Bindungsenergie verbraucht. (Kommentar eines Wikipedia - Users Karl Bednarik 06:23, 21. Jan. 2010 (CET)</ref> Nach Weidenbusch solle sich in Kapillaren, in denen der Kapillareffekt beobachtet wird, kein Unterdruck einstellen, wie er angeblich zu erwarten wäre.<ref name="merkur731538" />
+
Laut "Fair-News"-Meldung von Weidenbusch sollen zwei "führende deutsche Universitäten" die Weidenbusch-Sensation bestätigt haben. So habe ein Physik-Dekan behauptet: ''"Es kann keinen Zweifel daran geben, dass der fehlende Unterdruck in einem Kapillar die Grundlage eines Perpetuum Mobiles darstellt, auch wenn es schwer fällt, dies einzuräumen"'', und im vorliegenden Falle sei "keinerlei Zweifel möglich". In der deutschsprachigen Wikipedia erschien auch ein dazugehöriger Kommentar mit der gleichen Behauptung, die Fehlerhaftigkeit dieser Behauptung wurde sogleich in einem Antwort-Posting offensichtlich.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Perpetuum_Mobile Zitat: Warum das nicht gehen kann. Ein schwimmendes Objekt verdrängt immer genau so viel Wasser, wie es selbst wiegt. Es ist also völlig egal, ob ein Schwimmer gehoben wird, oder nur das Wasser alleine. Zum Anheben der Kapillare wird mechanische Energie benötigt. Das gilt besonders dann, wenn die Kapillare mit Wasser gefüllt ist. Wenn man die Kapillare ganz aus dem Wasser heraus zieht, verliert man das gehobene Wasser. Wenn man den Kapillarspalt verengt, dann wird Bindungsenergie frei. Wenn man den Kapillarspalt erweitert, dann wird Bindungsenergie verbraucht. (Kommentar eines Wikipedia - Users Karl Bednarik 06:23, 21. Jan. 2010 (CET)</ref> Nach Weidenbusch solle sich in Kapillaren, in denen der Kapillareffekt beobachtet wird, kein Unterdruck einstellen, wie er angeblich zu erwarten wäre.<ref name="merkur731538" />
    
==Weidenbusch und Wikipedia==
 
==Weidenbusch und Wikipedia==
 
[[image:WeidenbuschWP.jpg|Bei Wikipedia gelöschter Artikel über Hans Weidenbusch|thumb]]
 
[[image:WeidenbuschWP.jpg|Bei Wikipedia gelöschter Artikel über Hans Weidenbusch|thumb]]
 
[[image:EW100000.jpg|Auslobung einer Kopfprämie von 100.000&nbsp;Euro für die Identifizierung der EsoWatch-Autoren. Screenshot vom 8.&nbsp;Januar 2010 einer Webseite bei der deutschsprachigen Wikipedia|270px|thumb]]
 
[[image:EW100000.jpg|Auslobung einer Kopfprämie von 100.000&nbsp;Euro für die Identifizierung der EsoWatch-Autoren. Screenshot vom 8.&nbsp;Januar 2010 einer Webseite bei der deutschsprachigen Wikipedia|270px|thumb]]
Am 9.&nbsp;Juni 2010 wurde bei der deutschsprachigen Wikipedia ein Artikel zu Hans Weidenbusch angelegt. Dieser wurde jedoch wegen offensichtlicher Irrelevanz ohne die sonst übliche öffentliche Löschdiskussion umgehend "schnellgelöscht". Als Begründung wurde von den löschenden Administratoren "Unsinn" und "Unfug" angegeben. Der Wortlaut des gelöschten Artikels ist [http://psiram.com/ge/index.php?title=Diskussion:Hans_Weidenbusch hier zu lesen]. Hans Weidenbusch ist selbst als so genannter "IP-Benutzer" auf Diskussionsseiten bei Wikipedia aktiv, so zum Artikel "Perpetuum Mobile".
+
Am 9.&nbsp;Juni 2010 wurde bei der deutschsprachigen Wikipedia ein Artikel zu Hans Weidenbusch angelegt. Dieser wurde jedoch wegen offensichtlicher Irrelevanz ohne die sonst übliche öffentliche Disskussion "schnellgelöscht". Als Begründung wurde von den löschenden Administratoren "Unsinn" und "Unfug" angegeben. Der Wortlaut des gelöschten Artikels ist [http://psiram.com/ge/index.php?title=Diskussion:Hans_Weidenbusch hier zu lesen]. Hans Weidenbusch ist selbst als so genannter IP-Benutzer auf Diskussionsseiten bei Wikipedia aktiv, so zum Artikel "Perpetuum Mobile".
    
Am 8.&nbsp;Oktober 2010 veröffentlichte Weidenbusch einen Aufruf bei der deutschsprachigen Wikipedia und lobte 100.000&nbsp;Euro für die Identifizierung der anonym publizierenden EsoWatch-Autoren aus.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Enzyklop%C3%A4dist</ref>
 
Am 8.&nbsp;Oktober 2010 veröffentlichte Weidenbusch einen Aufruf bei der deutschsprachigen Wikipedia und lobte 100.000&nbsp;Euro für die Identifizierung der anonym publizierenden EsoWatch-Autoren aus.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Enzyklop%C3%A4dist</ref>
6.191

Bearbeitungen