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| − | '''Richard Nelson Williamson''' (geb. 8. März 1940, London) ist einer der vier Bischöfe der traditionalistischen [[Priesterbruderschaft St. Pius X.]] und leugnete wiederholt den Holocaust. | + | '''Richard Nelson Williamson''' (geb. 8. März 1940, London, gest. 2025) war einer der vier Bischöfe der traditionalistischen [[Priesterbruderschaft St. Pius X.]] und leugnete wiederholt den Holocaust. |
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| | ==Leben== | | ==Leben== |
| | Richard Williamson wurde in London als zweiter von drei Söhnen anglikanischer Eltern geboren. Nach seinem Studium an der Universität Cambridge, wo er mehrere Magisterdiplome – unter anderem in Englischer Literatur – erwarb, erteilte er sieben Jahre lang Unterricht in Literatur und übte diesen Beruf auch zeitweise in Ghana aus. Im Alter von 30 Jahren konvertierte Williamson zum Katholizismus. | | Richard Williamson wurde in London als zweiter von drei Söhnen anglikanischer Eltern geboren. Nach seinem Studium an der Universität Cambridge, wo er mehrere Magisterdiplome – unter anderem in Englischer Literatur – erwarb, erteilte er sieben Jahre lang Unterricht in Literatur und übte diesen Beruf auch zeitweise in Ghana aus. Im Alter von 30 Jahren konvertierte Williamson zum Katholizismus. |
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| − | Im Oktober 1972 trat Richard Williamson in das Internationale Priesterseminar St. Pius X. in Ecône in der Schweiz ein und wurde nach vier Jahren Studium von Erzbischof Marcel Lefebvre zum Priester geweiht. Von 1976 bis 1981 war er Professor am Seminar in Ecône und wurde 1979 zu dessen Subregens ernannt. 1983 wurde er Regens des Priesterseminars der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) in Ridgefield (Connecticut) in den Vereinigten Staaten. Seit dem Jahr 2003 ist Williamson Regens des Priesterseminars ''Nuestra Señora Corredentora'' der FSSPX in La Reja bei Moreno (Buenos Aires) in Argentinien, wo er auch lebt. | + | Im Oktober 1972 trat Richard Williamson in das Internationale Priesterseminar St. Pius X. in Ecône in der Schweiz ein und wurde nach vier Jahren Studium von Erzbischof Marcel Lefebvre zum Priester geweiht. Von 1976 bis 1981 war er Professor am Seminar in Ecône und wurde 1979 zu dessen Subregens ernannt. 1983 wurde er Regens des Priesterseminars der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) in Ridgefield (Connecticut) in den Vereinigten Staaten. Seit dem Jahr 2003 ist Williamson Regens des Priesterseminars ''Nuestra Señora Corredentora'' der FSSPX in La Reja bei Moreno (Buenos Aires) in Argentinien, wo er auch lebte. Williamson starb 2025. |
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| | ===Bischofsweihe und Exkommunikation=== | | ===Bischofsweihe und Exkommunikation=== |
| | Am 30. Juni 1988 wurde er mit drei anderen Priestern durch den Gründer der Priesterbruderschaft St. Pius X., Erzbischof Marcel Lefebvre, sowie Co-Konsekrator Bischof Antônio de Castro Mayer zum Bischof geweiht. Da diese Weihen aber gegen den ausdrücklichen Willen des Papstes erfolgten, zogen sich unmittelbar durch dieses Vergehen Lefebvre, de Castro Mayer und die vier von ihnen Geweihten die Tatstrafe der Exkommunikation zu ''(excommunicatio latae sententiae)'', was wegen der Schwere des Vergehens im Motu proprio ''Ecclesia Dei'' von Papst Johannes Paul II. am 2. Juli 1988 nochmals bekräftigt wurde. Trotzdem ist diese Bischofsweihe sakramental aufgrund der Wahrung der apostolischen Sukzession gültig. Solcherart geweihte Bischöfe betrachtet die katholische Kirche jedoch als Vaganten, die nicht innerhalb der Kirche stehen. Die Priesterbruderschaft bestreitet das Eintreten der Exkommunikation mit Berufung auf einen "Kirchennotstand", weswegen Bischof Richard Williamson innerhalb der FSSPX weiterhin Sakramente, vor allem Firmungen und Weihen, spende. | | Am 30. Juni 1988 wurde er mit drei anderen Priestern durch den Gründer der Priesterbruderschaft St. Pius X., Erzbischof Marcel Lefebvre, sowie Co-Konsekrator Bischof Antônio de Castro Mayer zum Bischof geweiht. Da diese Weihen aber gegen den ausdrücklichen Willen des Papstes erfolgten, zogen sich unmittelbar durch dieses Vergehen Lefebvre, de Castro Mayer und die vier von ihnen Geweihten die Tatstrafe der Exkommunikation zu ''(excommunicatio latae sententiae)'', was wegen der Schwere des Vergehens im Motu proprio ''Ecclesia Dei'' von Papst Johannes Paul II. am 2. Juli 1988 nochmals bekräftigt wurde. Trotzdem ist diese Bischofsweihe sakramental aufgrund der Wahrung der apostolischen Sukzession gültig. Solcherart geweihte Bischöfe betrachtet die katholische Kirche jedoch als Vaganten, die nicht innerhalb der Kirche stehen. Die Priesterbruderschaft bestreitet das Eintreten der Exkommunikation mit Berufung auf einen "Kirchennotstand", weswegen Bischof Richard Williamson innerhalb der FSSPX weiterhin Sakramente, vor allem Firmungen und Weihen, spende. |