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Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt. Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder durch Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Calcium und Jod sowie an Vitaminen, vor allem Vitamin B12.<ref name='dge'>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref><ref>http://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2004/04/ph0404_212.pdf</ref> Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref><ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wenn-Eltern-den-Tod-der-eigenen-Kinder-in-Kauf-nehmen/story/13930467 Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen. Tagesanzeiger, 7. November 2011]</ref> Der Mangel an Vitamin B12 kann bei Säuglingen zu irreversiblen Hirnschäden führen. Eine streng vegane Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern wird daher als ungeeignet bewertet.<ref>http://www.eufic.org/page/de/faqid/53/</ref><ref name='dge'></ref>
 
Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt. Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder durch Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Calcium und Jod sowie an Vitaminen, vor allem Vitamin B12.<ref name='dge'>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref><ref>http://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2004/04/ph0404_212.pdf</ref> Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref><ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wenn-Eltern-den-Tod-der-eigenen-Kinder-in-Kauf-nehmen/story/13930467 Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen. Tagesanzeiger, 7. November 2011]</ref> Der Mangel an Vitamin B12 kann bei Säuglingen zu irreversiblen Hirnschäden führen. Eine streng vegane Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern wird daher als ungeeignet bewertet.<ref>http://www.eufic.org/page/de/faqid/53/</ref><ref name='dge'></ref>
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Als Alternative zu tierischen Eiweißen dient vielfach Soja. Soja enthält jede Menge Isoflavone (Phytoöstrogene), also Naturstoffe, die wie weibliche Sexualhormone wirken. In Sojamilch wurden Konzentrationen gefunden, die - rechnet man das Ganze auf das Gewicht eines Säuglings um - der Dosis entsprechen, die in mehreren Antibabypillen enthalten ist. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass dabei tatsächlich hormonelle Effekte auftreten; bei Mädchen beispielsweise eine zu früh einsetzende Ausbildung der Geschlechtsmerkmale. Bei Jungen wird - aufgrund von Tierversuchen - befürchtet, dass die Hoden geschädigt werden. Männliche Ratten, deren Mütter mit Soja gefüttert worden waren, waren impotent.<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Verwendet man die Säuglingsnahrung nach den Angaben der Hersteller, dann ist die zugeführte Dosis extrem hoch – sie ist um ein Vielfaches höher als die Dosis, die bei Frauen in der Menopause zur Linderung von Beschwerden eingesetzt wird.<ref>http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/Gesundheit-Krebs-Oestrogen;art300,2350650</ref> Das Pflanzenhormon wirkt hochdosiert krebsfördernd bei Neugeborenen, führt zu Fruchtbarkeitsstörungen und beeinträchtigt außerdem die Schilddrüsenfunktion.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/189/423948/text/</ref> Ferner kam es auch zur Zurückbildung des Thymus, einem gerade in der frühen Kindheit wichtigen Organ des Immunsystems.
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Als Alternative zu tierischen Eiweißen dient vielfach Soja. Soja enthält eine erhebliche Menge Isoflavone (Phytoöstrogene), also Naturstoffe, die wie weibliche Sexualhormone wirken. In Sojamilch wurden Konzentrationen gefunden, die - rechnet man das Ganze auf das Gewicht eines Säuglings um - der Dosis entsprechen, die in mehreren Antibabypillen enthalten ist. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass dabei tatsächlich hormonelle Effekte auftreten; bei Mädchen beispielsweise eine zu früh einsetzende Ausbildung der Geschlechtsmerkmale. Bei Jungen wird - aufgrund von Tierversuchen - befürchtet, dass die Hoden geschädigt werden. Männliche Ratten, deren Mütter mit Soja gefüttert worden waren, waren impotent.<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Verwendet man die Säuglingsnahrung nach den Angaben der Hersteller, dann ist die zugeführte Dosis extrem hoch – sie ist um ein Vielfaches höher als die Dosis, die bei Frauen in der Menopause zur Linderung von Beschwerden eingesetzt wird.<ref>http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/Gesundheit-Krebs-Oestrogen;art300,2350650</ref> Das Pflanzenhormon wirkt hochdosiert krebsfördernd bei Neugeborenen, führt zu Fruchtbarkeitsstörungen und beeinträchtigt außerdem die Schilddrüsenfunktion.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/189/423948/text/</ref> Ferner kam es auch zur Zurückbildung des Thymus, einem gerade in der frühen Kindheit wichtigen Organ des Immunsystems.
    
Die DGKJ rät, Sojanahrung nur bei Babys einzusetzen, die unter angeborener Milchzuckerunverträglichkeit oder Galaktosämie leiden. Beide Stoffwechselstörungen kommen jedoch nur sehr selten vor. Eine Kuhmilcheiweißallergie, die zwei bis fünf Prozent der Säuglinge betrifft, sei hingegen kein Grund, auf Sojamilch umzusteigen, denn laut mehrerer Studien kann Soja statt Kuhmilch im ersten Lebensjahr keineswegs vor Allergien bewahren. Französische Behörden empfehlen sogar, Kindern unter drei Jahren gar keine Sojaprodukte zu geben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/189/423948/text/</ref>
 
Die DGKJ rät, Sojanahrung nur bei Babys einzusetzen, die unter angeborener Milchzuckerunverträglichkeit oder Galaktosämie leiden. Beide Stoffwechselstörungen kommen jedoch nur sehr selten vor. Eine Kuhmilcheiweißallergie, die zwei bis fünf Prozent der Säuglinge betrifft, sei hingegen kein Grund, auf Sojamilch umzusteigen, denn laut mehrerer Studien kann Soja statt Kuhmilch im ersten Lebensjahr keineswegs vor Allergien bewahren. Französische Behörden empfehlen sogar, Kindern unter drei Jahren gar keine Sojaprodukte zu geben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/189/423948/text/</ref>
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Darüber hinaus enthält die Muttermilch stillender Veganerinnen in einzelnen Fällen einen geringeren Gehalt an Nährstoffen (Lactose, Fette und Proteine), was teilweise zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und Wachstumsretardierung bei den Säuglingen führte.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref>  
 
Darüber hinaus enthält die Muttermilch stillender Veganerinnen in einzelnen Fällen einen geringeren Gehalt an Nährstoffen (Lactose, Fette und Proteine), was teilweise zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und Wachstumsretardierung bei den Säuglingen führte.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref>  
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2004 verhungerte im deutschen Paderborn der 16 Monate alte Leon. In einer streng vegan lebenden Familie gab es weder Milch, noch Käse, Eier oder Fleisch zu essen. Völlig entkräftet war der Säugling schließlich an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben. Wegen des Hungertods ihres Sohnes wurde ein Ehepaar zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Die Eltern, insbesondere die Mutter (eine Krankenschwester) glaubten im Interesse ihres Kindes zu handeln und liessen aus Misstrauen gegen die Schulmedizin keine ärztliche Behandlung zu. Die Mutter versuchte vergeblich ihren Sohn mit Natur-Ölen zu behandeln. Das untergewichtige Kind hatte sie vor der Erkrankung nach eigenen Worten streng nach einem Fachbuch für vegane Ernährung nach [[Franz Konz]] (Steuerexperte und Medizinlaie) gefüttert. Der Junge bekam unter anderem Milchersatz aus Mandeln und Kokosnuss zu essen.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/kind-verhungert-bewaehrungsstrafen-fuer-veganer-eltern-a-328416.html</ref> Franz Konz reagierte folgendermassen auf den Tod: ''"Vielleicht war der Tod ja von Gott bestimmt. Da sind wir machtlos [...] Die Eltern werden jetzt anscheinend dafür verurteilt, dass sie ihr Kind gesund ernährten [...] So habe ich meine beiden Kinder (9 und 10) auch ernährt. Sie waren nie krank, hatten nicht mal Schnupfen. Einen Arzt haben sie auch nie gesehen."''
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2004 verhungerte im deutschen Paderborn der 16 Monate alte Leon. In der streng vegan lebenden Familie gab es weder Milch noch Käse, Eier oder Fleisch zu essen. Völlig entkräftet war das Kleinkind schließlich an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben. Wegen des Hungertods ihres Sohnes wurde das Ehepaar zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Die Eltern, insbesondere die Mutter (eine Krankenschwester), glaubten im Interesse ihres Kindes zu handeln und ließen aus Misstrauen gegen die Schulmedizin keine ärztliche Behandlung zu. Die Mutter versuchte vergeblich, ihren Sohn mit Natur-Ölen zu behandeln. Das untergewichtige Kind hatte sie vor der Erkrankung nach eigenen Worten strikt nach einem Fachbuch für vegane Ernährung nach [[Franz Konz]] (Steuerexperte und Medizinlaie) gefüttert. Der Junge wurde unter anderem mit Milchersatz aus Mandeln und Kokosnuss ernährt.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/kind-verhungert-bewaehrungsstrafen-fuer-veganer-eltern-a-328416.html</ref> Franz Konz reagierte folgendermassen auf den Tod: ''"Vielleicht war der Tod ja von Gott bestimmt. Da sind wir machtlos [...] Die Eltern werden jetzt anscheinend dafür verurteilt, dass sie ihr Kind gesund ernährten [...] So habe ich meine beiden Kinder (9 und 10) auch ernährt. Sie waren nie krank, hatten nicht mal Schnupfen. Einen Arzt haben sie auch nie gesehen."''
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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