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==Der Vitalismus==
 
==Der Vitalismus==
 
Einer der heute noch bekannten Vitalisten, Georg Ernst Stahl (1659-1734), sah die Krankheit entweder als Schädigung der Organe, Verderben der Säfte oder Störung der Seele. In seinem 1708 erschienen Werk ''Theoria Medica Vera'' machte er einen Mangel der Bewegungsorgane als Ursache für Krankheiten - der Schädigung des unkörperlich gedachten "Motus vitales" - aus. Auf ihn dürfte die sich z.B. in der [[Homöopathie]] auch heute noch spiegelnde Denkweise zurückführen lassen, nach der die Natur Heilerin aller Krankheiten sei und man durch Stärkung der [[Selbstheilungskraft|Selbstheilungskräfte]] heilen könne. Folgerichtig plädierte Stahl dafür, Symptome wie Erbrechen, Blutungen oder Durchfall nicht zu bekämpfen, sondern sogar noch zu begünstigen. Dabei sprach er sich für den [[Aderlass]], den Einsatz von Abführmitteln und auch für die Gabe von Quecksilberpillen zur Sekretionsanregung aus. Als "blutzerteilende" Mittel empfahl er Krebsaugen, eine Antimontinktur und versüßten Salpetergeist. Sonderlichen Zulauf erfreuten sich Stahls animistische Vorstellungen in Deutschland nicht. Seine Lehren wurden aber in Frankreich durch Francois Boissier de Sauvages (1706-1767), Theophile de Bordeu (1722-1776) und Joseph P. Barthez (1734-1806) aufgenommen, modifiziert und als vitalistische Lehren weiterverbreitet.
 
Einer der heute noch bekannten Vitalisten, Georg Ernst Stahl (1659-1734), sah die Krankheit entweder als Schädigung der Organe, Verderben der Säfte oder Störung der Seele. In seinem 1708 erschienen Werk ''Theoria Medica Vera'' machte er einen Mangel der Bewegungsorgane als Ursache für Krankheiten - der Schädigung des unkörperlich gedachten "Motus vitales" - aus. Auf ihn dürfte die sich z.B. in der [[Homöopathie]] auch heute noch spiegelnde Denkweise zurückführen lassen, nach der die Natur Heilerin aller Krankheiten sei und man durch Stärkung der [[Selbstheilungskraft|Selbstheilungskräfte]] heilen könne. Folgerichtig plädierte Stahl dafür, Symptome wie Erbrechen, Blutungen oder Durchfall nicht zu bekämpfen, sondern sogar noch zu begünstigen. Dabei sprach er sich für den [[Aderlass]], den Einsatz von Abführmitteln und auch für die Gabe von Quecksilberpillen zur Sekretionsanregung aus. Als "blutzerteilende" Mittel empfahl er Krebsaugen, eine Antimontinktur und versüßten Salpetergeist. Sonderlichen Zulauf erfreuten sich Stahls animistische Vorstellungen in Deutschland nicht. Seine Lehren wurden aber in Frankreich durch Francois Boissier de Sauvages (1706-1767), Theophile de Bordeu (1722-1776) und Joseph P. Barthez (1734-1806) aufgenommen, modifiziert und als vitalistische Lehren weiterverbreitet.
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Ähnliche vitalistische Vorstellungen und Konzepte von der Lebensenergie lassen sich auch in anderen Glaubenssystemen finden, wie zum Beispiel im Hinduismus mit [[Prana]] und innerhalb der [[TCM|traditionellen chinesischen Medizin]] mit [[Chi]].
    
==Das Konzept der Lebenskraft==
 
==Das Konzept der Lebenskraft==
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