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Ein Sonderfall ist der '''Frey-Effekt''' (microwave auditory effect, microwave hearing effect). Er bezeichnet die direkte akustische Wahrnehmung von gepulster Hochfrequenzstrahlung wie z.B. Radarwellen, die bei sehr hohen Feldstärken auftreten kann. Der Effekt konnte inzwischen als Schalldruckwelle im Gewebe des Kopfes erklärt werden, die thermisch durch die pulsierende Bestrahlung ausgelöst wird und über die sog. Knochenleitung ins Innenohr gelangt. Der Mechanismus der Wahrnehmung ist also der gleiche wie beim "normalen" Hören; eine direkte Beeinflussung des Hörnervs oder von Sinneszellen durch die Hochfrequenzstrahlung ist nicht gegeben.<ref>Lin JC, Wang Z (2007): Hearing of microwave pulses by humans and animals: effects, mechanism, and thresholds. Health Physics 92(6): 621–628</ref>
 
Ein Sonderfall ist der '''Frey-Effekt''' (microwave auditory effect, microwave hearing effect). Er bezeichnet die direkte akustische Wahrnehmung von gepulster Hochfrequenzstrahlung wie z.B. Radarwellen, die bei sehr hohen Feldstärken auftreten kann. Der Effekt konnte inzwischen als Schalldruckwelle im Gewebe des Kopfes erklärt werden, die thermisch durch die pulsierende Bestrahlung ausgelöst wird und über die sog. Knochenleitung ins Innenohr gelangt. Der Mechanismus der Wahrnehmung ist also der gleiche wie beim "normalen" Hören; eine direkte Beeinflussung des Hörnervs oder von Sinneszellen durch die Hochfrequenzstrahlung ist nicht gegeben.<ref>Lin JC, Wang Z (2007): Hearing of microwave pulses by humans and animals: effects, mechanism, and thresholds. Health Physics 92(6): 621–628</ref>
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==Elektrosensibilität: Angst essen Seele auf==
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==Angst und Angstmache vor Elektrosmog==
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===Elektrosensibilität: Angst essen Seele auf===
 
[[image:emf2.jpg|[[BfeD]]: Absurder Nachbarstreit um EMF|300px|thumb]]
 
[[image:emf2.jpg|[[BfeD]]: Absurder Nachbarstreit um EMF|300px|thumb]]
 
[[image:elektrosensibel.jpg|Elektrosensible Frau mit Schutzanzug|left|thumb]]
 
[[image:elektrosensibel.jpg|Elektrosensible Frau mit Schutzanzug|left|thumb]]
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In ihrem Bericht, der anstandslos im Blatt [http://www.umwelt-medizin-gesellschaft.de/ "umwelt medizin gesellschaft"] (2011) veröffentlicht wurde, bezieht sich Aschermann unter anderem ausgerechnet auf ein Buch der Berliner Buchautoren und [[Ufo]]logen [[Fosar und Bludorf]]<ref>FOSAR, G., BLUDORF, F. (2009): Der Geist hat keine Firewall, Lotus Verlag, München: 138</ref>, Autoren [[pseudowissenschaft]]licher Bücher.
 
In ihrem Bericht, der anstandslos im Blatt [http://www.umwelt-medizin-gesellschaft.de/ "umwelt medizin gesellschaft"] (2011) veröffentlicht wurde, bezieht sich Aschermann unter anderem ausgerechnet auf ein Buch der Berliner Buchautoren und [[Ufo]]logen [[Fosar und Bludorf]]<ref>FOSAR, G., BLUDORF, F. (2009): Der Geist hat keine Firewall, Lotus Verlag, München: 138</ref>, Autoren [[pseudowissenschaft]]licher Bücher.
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==Fälle Ulrich Weiner, Wimplinger, Altenweger und in der Landwirtschaft==
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===Fälle Ulrich Weiner, Wimplinger, Altenweger und in der Landwirtschaft===
 
[[image:ulrichweiner.jpg|Ulrich Weiner in Schutzanzug|600px|thumb]]
 
[[image:ulrichweiner.jpg|Ulrich Weiner in Schutzanzug|600px|thumb]]
 
[[image:Schnaitsee.jpg|Altweger-Hof in Schnaitsee|thumb]]
 
[[image:Schnaitsee.jpg|Altweger-Hof in Schnaitsee|thumb]]
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Die österreichische Initiative ''Information - Natur - Gesellschaft'' aus Oberwang veröffentlicht auf ihren Webseite die Geschichte der Bäuerin Anna Wimplinger, die davon übezeugt ist, dass der Gebrauch eines handelsüblichen schnurlosen Telefons zu drei Totgeburten und zu Unfruchtbarkeit bei den Rindern in ihrem Kuhstall geführt habe (Zitat: "Im Stall hat's richtig gespukt"). Nach Abschalten des Telefons hätte der [[Spuk]] ein Ende gehabt.<ref>http://www.initiative.cc/Artikel/2008_05_07%20dect%20kuhstall.htm</ref><ref>http://www.salzburg.gv.at/fallbericht_fam._wimplinger.pdf</ref> Die Totgeburten waren auch einen Artikel in [[Zeitenschrift]] wert.<ref>http://www.zeitenschrift.com/news/sn_30608_dect.ihtml</ref>
 
Die österreichische Initiative ''Information - Natur - Gesellschaft'' aus Oberwang veröffentlicht auf ihren Webseite die Geschichte der Bäuerin Anna Wimplinger, die davon übezeugt ist, dass der Gebrauch eines handelsüblichen schnurlosen Telefons zu drei Totgeburten und zu Unfruchtbarkeit bei den Rindern in ihrem Kuhstall geführt habe (Zitat: "Im Stall hat's richtig gespukt"). Nach Abschalten des Telefons hätte der [[Spuk]] ein Ende gehabt.<ref>http://www.initiative.cc/Artikel/2008_05_07%20dect%20kuhstall.htm</ref><ref>http://www.salzburg.gv.at/fallbericht_fam._wimplinger.pdf</ref> Die Totgeburten waren auch einen Artikel in [[Zeitenschrift]] wert.<ref>http://www.zeitenschrift.com/news/sn_30608_dect.ihtml</ref>
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==Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog I==
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===Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog I===
 
[[image:emf4.jpg|Schutzbekleidung vor EMF|left|thumb]]
 
[[image:emf4.jpg|Schutzbekleidung vor EMF|left|thumb]]
 
[[image:lauretana.jpg|[[Lauretana]]-Werbung|250px|thumb]]
 
[[image:lauretana.jpg|[[Lauretana]]-Werbung|250px|thumb]]
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Mit esoterischen Begründungen wird auch ein angeblich "elektrosmog-resistentes" und "feinclusteriges" Mineralwasser auf Naturkostmessen präsentiert, das mineralarme [[Lauretana|Lauretana-Wasser]] mit Herkunft aus einer Quelle im entfernten Piemonte (Norditalien). Aufgrund seiner Mineralienarmut solle es eine [[Entschlackung|entschlackende]] Wirkung haben und "Gifte und Schlackenstoffe" wie ein Schwamm aufsaugen und Zellen ausspülen können. Das Beste am Lauretana-Wasser sei aber, dass es "rechtsdrehende Energien" beinhalte, um "[[Blockade]]n im [[Meridian]]system zu lösen und damit Krankheiten vorzubeugen." Während alle anderen Flaschenwässer durch die Einwirkung eines Mobiltelefons in ihrer Struktur "destabilisiert" würden, "verstärke" sich die ideale Ausgangsstruktur von Lauretana "sogar noch". Dies habe an der Uni Stuttgart der Raumfahrtwissenschaftler Prof.&nbsp;Dr. [[Bernd Kröplin]] im Rahmen eines "Projektes Apollo" herausgefunden.
 
Mit esoterischen Begründungen wird auch ein angeblich "elektrosmog-resistentes" und "feinclusteriges" Mineralwasser auf Naturkostmessen präsentiert, das mineralarme [[Lauretana|Lauretana-Wasser]] mit Herkunft aus einer Quelle im entfernten Piemonte (Norditalien). Aufgrund seiner Mineralienarmut solle es eine [[Entschlackung|entschlackende]] Wirkung haben und "Gifte und Schlackenstoffe" wie ein Schwamm aufsaugen und Zellen ausspülen können. Das Beste am Lauretana-Wasser sei aber, dass es "rechtsdrehende Energien" beinhalte, um "[[Blockade]]n im [[Meridian]]system zu lösen und damit Krankheiten vorzubeugen." Während alle anderen Flaschenwässer durch die Einwirkung eines Mobiltelefons in ihrer Struktur "destabilisiert" würden, "verstärke" sich die ideale Ausgangsstruktur von Lauretana "sogar noch". Dies habe an der Uni Stuttgart der Raumfahrtwissenschaftler Prof.&nbsp;Dr. [[Bernd Kröplin]] im Rahmen eines "Projektes Apollo" herausgefunden.
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==Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog II==
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===Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog II===
 
[[image:Robert_Mayr_Gabriel.jpg|Kooperation ROM Elektronik - Gabriel-Gruppe|thumb]]
 
[[image:Robert_Mayr_Gabriel.jpg|Kooperation ROM Elektronik - Gabriel-Gruppe|thumb]]
 
[[image:Robert_Mayr_GS.jpg|Robert Mayr und Global Scaling (Screenshot vom 4.12.2010 einer Veröffentlichung des "Bundesverband Elektrosmog e.V."<ref>http://bundesverband-elektrosmog.de/dokumente/Referat%20Dr.Mayr.pdf</ref>)|thumb]]
 
[[image:Robert_Mayr_GS.jpg|Robert Mayr und Global Scaling (Screenshot vom 4.12.2010 einer Veröffentlichung des "Bundesverband Elektrosmog e.V."<ref>http://bundesverband-elektrosmog.de/dokumente/Referat%20Dr.Mayr.pdf</ref>)|thumb]]
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86489 Deisenhausen</ref>
 
86489 Deisenhausen</ref>
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==Elektromagnetische Felder und das Bienensterben (CCD)==
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===Elektromagnetische Felder und das Bienensterben (CCD)===
 
Seit etwa 2006 gibt es vage Hypothesen, dass elektromagnetische Felder auch als Auslöser des weltweit in bestimmten isolierten Gegenden beobachteten Bienensterbens in Frage kommen. Beiträge zu dieser Hypothese lieferte der deutsche Biophysiker [[Ulrich Warnke]] aus Saarbrücken, der das Bienensterben mit dem Betrieb der Ionosphärenforschungesanlage [[HAARP]] in Alaska in Zusammenhang bringt. Neuere Forschungen lassen allerdings eine Virusinfektion als eine mögliche Ursache des Bienensterbens vermuten.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,644685,00.html</ref>
 
Seit etwa 2006 gibt es vage Hypothesen, dass elektromagnetische Felder auch als Auslöser des weltweit in bestimmten isolierten Gegenden beobachteten Bienensterbens in Frage kommen. Beiträge zu dieser Hypothese lieferte der deutsche Biophysiker [[Ulrich Warnke]] aus Saarbrücken, der das Bienensterben mit dem Betrieb der Ionosphärenforschungesanlage [[HAARP]] in Alaska in Zusammenhang bringt. Neuere Forschungen lassen allerdings eine Virusinfektion als eine mögliche Ursache des Bienensterbens vermuten.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,644685,00.html</ref>
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Die Hypothese, dass Mobilfunkstrahlung Schuld an CCD sein könnte, gilt als widerlegt.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,477445,00.html</ref>
 
Die Hypothese, dass Mobilfunkstrahlung Schuld an CCD sein könnte, gilt als widerlegt.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,477445,00.html</ref>
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==Baumsterben durch Elektrosmog?==
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===Baumsterben durch Elektrosmog?===
 
[[image:CWS1.jpg|Ein Ast in Bamberg, der durch Mobilfunk abgestorben sein soll|left|thumb]]
 
[[image:CWS1.jpg|Ein Ast in Bamberg, der durch Mobilfunk abgestorben sein soll|left|thumb]]
 
[[image:CWS2.jpg|Vermoosung durch Mobilfunk|thumb]]
 
[[image:CWS2.jpg|Vermoosung durch Mobilfunk|thumb]]
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Eine Stellungnahme der Strahlenschutzkommission aus dem Jahr 1990 verneint einen Zusammenhang von Waldschäden mit Richtfunk- und Radarwellen.<ref>http://www.ssk.de/werke/volltext/1990/ssk9004.pdf</ref> In einer Studie der Universität München wurden Fichten und Buchen über drei Vegetationsperioden aus kurzer Entfernung mit einem Radargerät auf 9,4&nbsp;GHz "befeldet". Dabei traten mittlere Leistungsflussdichten von etwa 6&nbsp;bis 22&nbsp;&micro;W/cm<sup>2</sup> auf, wobei die Spitzenwerte der gepulsten Strahlung rund 2.000-fach höher lagen. Es wurden verschiedene morphologische und physiologische Parameter gemessen. Ein Unterschied zu "unbefeldeten" Pflanzenteilen konnte nicht festgestellt werden.<ref>Götz G., Matyssek R., Käs G. (2001): Fichte und Buche unter dem Einfluss von Radarbestrahlung. Allgemeine Forst- und Jagdzeitung 172(4), S. 74-78</ref> Im Hinblick auf niederfrequente elektrische und magnetische Felder (z.B. von Leitungen zur Elektrizitätsversorgung) gibt es vereinzelt Studien, in denen eine Wirkung auf das Wachstum von Pflanzen festgestellt wurde. Allerdings liegen die berichteten Effekte an der Nachweisgrenze und es werden sowohl negative wie positive Einflüsse auf das Wachstum genannt.<ref>http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/EMF_Wirkungen</ref>
 
Eine Stellungnahme der Strahlenschutzkommission aus dem Jahr 1990 verneint einen Zusammenhang von Waldschäden mit Richtfunk- und Radarwellen.<ref>http://www.ssk.de/werke/volltext/1990/ssk9004.pdf</ref> In einer Studie der Universität München wurden Fichten und Buchen über drei Vegetationsperioden aus kurzer Entfernung mit einem Radargerät auf 9,4&nbsp;GHz "befeldet". Dabei traten mittlere Leistungsflussdichten von etwa 6&nbsp;bis 22&nbsp;&micro;W/cm<sup>2</sup> auf, wobei die Spitzenwerte der gepulsten Strahlung rund 2.000-fach höher lagen. Es wurden verschiedene morphologische und physiologische Parameter gemessen. Ein Unterschied zu "unbefeldeten" Pflanzenteilen konnte nicht festgestellt werden.<ref>Götz G., Matyssek R., Käs G. (2001): Fichte und Buche unter dem Einfluss von Radarbestrahlung. Allgemeine Forst- und Jagdzeitung 172(4), S. 74-78</ref> Im Hinblick auf niederfrequente elektrische und magnetische Felder (z.B. von Leitungen zur Elektrizitätsversorgung) gibt es vereinzelt Studien, in denen eine Wirkung auf das Wachstum von Pflanzen festgestellt wurde. Allerdings liegen die berichteten Effekte an der Nachweisgrenze und es werden sowohl negative wie positive Einflüsse auf das Wachstum genannt.<ref>http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/EMF_Wirkungen</ref>
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==Klimaerwärmung durch Elektrosmog?==
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===Klimaerwärmung durch Elektrosmog?===
 
[[image:Frequenzerwärmung.jpg|Darstellung der von [[Werner Altnickel]] behaupteten Hypothese einer [[Frequenz-Erwärmung]] der Atmosphäre durch Rundfunksender (Bild: W. Altnickel)|thumb]]
 
[[image:Frequenzerwärmung.jpg|Darstellung der von [[Werner Altnickel]] behaupteten Hypothese einer [[Frequenz-Erwärmung]] der Atmosphäre durch Rundfunksender (Bild: W. Altnickel)|thumb]]
 
Der deutsche Solaranlagentechniker und [[Chemtrail]] - [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] [[Werner Altnickel]] verbreitet eine private absurde Hypothese einer so genannten [[Frequenz-Erwärmung]] der Atmosphäre durch elektromagnetische Wellen von Rundfunksendern, die die global steigenden globalen Temperaturen der Erde und somit der aktuellen [[Klimalüge|Klimawandel]] erklären sollen. Laut Altnickel sollen Aussendungen elektromagnetischer Wellen durch Rundfunkstationen mehr Energie freisetzen, als von der Sonne auf die Erde gelangt. Die [[pseudowissenschaft]]lich vorgetragene Hypothese ist mit Erkenntnissen aus Physik und Meteorologie nicht in Einklang zu bringen. Seriöse Literaturquellen nennt Physiklaie Altnickel nicht.
 
Der deutsche Solaranlagentechniker und [[Chemtrail]] - [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] [[Werner Altnickel]] verbreitet eine private absurde Hypothese einer so genannten [[Frequenz-Erwärmung]] der Atmosphäre durch elektromagnetische Wellen von Rundfunksendern, die die global steigenden globalen Temperaturen der Erde und somit der aktuellen [[Klimalüge|Klimawandel]] erklären sollen. Laut Altnickel sollen Aussendungen elektromagnetischer Wellen durch Rundfunkstationen mehr Energie freisetzen, als von der Sonne auf die Erde gelangt. Die [[pseudowissenschaft]]lich vorgetragene Hypothese ist mit Erkenntnissen aus Physik und Meteorologie nicht in Einklang zu bringen. Seriöse Literaturquellen nennt Physiklaie Altnickel nicht.
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==Elektrosmog und Quecksilber==
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===Elektrosmog und Quecksilber===
 
Behauptet wird auch ein verstärkender Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Quecksilberbelastung im Körper. Mobilfunkgegner führen dazu vor allem eine Untersuchung aus dem Jahr 2008 an, in der ein Anstieg der Quecksilberkonzentration im Urin gemessen wurde, nachdem die Probanden Zahfüllungen aus Amalgam erhalten und außerdem Mobiltelefone benutzt hatten.<ref>Mortazavi SMJ, Daiee E, Yazdi A, Khiabani K, Kavousi A, Vazirineja R, Behnejad B, Ghasemi M, Balali Mond M (2008): Mercury Release from Dental Amalgam Restorations after Magnetic Resonance Imaging and Following Mobile Phone Use. Pak. J. Biol. Sci. 11(8): 1142-1146</ref> Zahnamalgam besteht zu etwa 50% aus Quecksilber und der Quecksilbergehalt im Urin hängt tatsächlich von der Anzahl von Amalgamfüllungen im Mund ab, ferner von der Tageszeit und von Ernährungsgewohnheiten, vor allem dem Verzehr von Fisch und vom Kaugummikonsum. Es bestehen aber große Schwankungen zwischen Individuen, die sich keiner Ursache zuordnen lassen.<ref>Becker K, Kaus S, Krause C, Lepom P (2002): Umwelt-Survey 1998, Band III: Human-Biomonitoring. Stoffgehalte in Blut und Urin der Bevölkerung in Deutschland. Umeltbundesamt</ref><ref>Benemann J, Bromen K, Lehmann N, Marr A, Jöckel KH (2004): Umwelt-Survey 1998, Band VII. Arsen, Schwer- und Edelmetalle in Blut und Urin der Bevölkerung in Deutschland &ndash; Belastungsquellen und -pfade. Umweltbundesamt, Forschungsbericht 201 62 214/04</ref> Von 14 Probanden wurde an 4 Tagen nach einer Zahnbehandlung, bei der sie Füllungen aus Amalgam erhalten hatten, die Quecksilberkonzentration im Blut gemessen. Davon wurde die Hälfte, also 7 Personen, 15 Minuten am Tag der Strahlung eines Mobiltelefons ausgesetzt. Bei diesen sei die Quecksilberkonzentration im Urin in den 4 Tagen von 2.46&nbsp;&micro;g/l auf 4.50&nbsp;&micro;g/l angestiegen, bei den Probanden ohne Mobilfunkbestrahlung nur von 2.07&nbsp;&micro;g/l auf 2.76&nbsp;&micro;g/l. Wegen der vielen möglichen Einflussfaktoren ist die Methodik der Untersuchung, vor allem die geringe Anzahl von Probanden, ungeeignet, um einen ursächlichen Zusammenhang zum Mobilfunk herstellen zu können. Um andere Einflussfaktoren auszuschließen, wurden die Versuchspersonen außerdem lediglich gebeten, für den Zeitraum der Untersuchung keinen Fisch und keinen heißen Tee oder Kaffee zu sich zu nehmen.
 
Behauptet wird auch ein verstärkender Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Quecksilberbelastung im Körper. Mobilfunkgegner führen dazu vor allem eine Untersuchung aus dem Jahr 2008 an, in der ein Anstieg der Quecksilberkonzentration im Urin gemessen wurde, nachdem die Probanden Zahfüllungen aus Amalgam erhalten und außerdem Mobiltelefone benutzt hatten.<ref>Mortazavi SMJ, Daiee E, Yazdi A, Khiabani K, Kavousi A, Vazirineja R, Behnejad B, Ghasemi M, Balali Mond M (2008): Mercury Release from Dental Amalgam Restorations after Magnetic Resonance Imaging and Following Mobile Phone Use. Pak. J. Biol. Sci. 11(8): 1142-1146</ref> Zahnamalgam besteht zu etwa 50% aus Quecksilber und der Quecksilbergehalt im Urin hängt tatsächlich von der Anzahl von Amalgamfüllungen im Mund ab, ferner von der Tageszeit und von Ernährungsgewohnheiten, vor allem dem Verzehr von Fisch und vom Kaugummikonsum. Es bestehen aber große Schwankungen zwischen Individuen, die sich keiner Ursache zuordnen lassen.<ref>Becker K, Kaus S, Krause C, Lepom P (2002): Umwelt-Survey 1998, Band III: Human-Biomonitoring. Stoffgehalte in Blut und Urin der Bevölkerung in Deutschland. Umeltbundesamt</ref><ref>Benemann J, Bromen K, Lehmann N, Marr A, Jöckel KH (2004): Umwelt-Survey 1998, Band VII. Arsen, Schwer- und Edelmetalle in Blut und Urin der Bevölkerung in Deutschland &ndash; Belastungsquellen und -pfade. Umweltbundesamt, Forschungsbericht 201 62 214/04</ref> Von 14 Probanden wurde an 4 Tagen nach einer Zahnbehandlung, bei der sie Füllungen aus Amalgam erhalten hatten, die Quecksilberkonzentration im Blut gemessen. Davon wurde die Hälfte, also 7 Personen, 15 Minuten am Tag der Strahlung eines Mobiltelefons ausgesetzt. Bei diesen sei die Quecksilberkonzentration im Urin in den 4 Tagen von 2.46&nbsp;&micro;g/l auf 4.50&nbsp;&micro;g/l angestiegen, bei den Probanden ohne Mobilfunkbestrahlung nur von 2.07&nbsp;&micro;g/l auf 2.76&nbsp;&micro;g/l. Wegen der vielen möglichen Einflussfaktoren ist die Methodik der Untersuchung, vor allem die geringe Anzahl von Probanden, ungeeignet, um einen ursächlichen Zusammenhang zum Mobilfunk herstellen zu können. Um andere Einflussfaktoren auszuschließen, wurden die Versuchspersonen außerdem lediglich gebeten, für den Zeitraum der Untersuchung keinen Fisch und keinen heißen Tee oder Kaffee zu sich zu nehmen.
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==Werbung für Kosmetika: vorzeitige Hautalterung durch Funkfelder==
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===Werbung für Kosmetika: vorzeitige Hautalterung durch Funkfelder===
 
[[image:Expertise_3P.jpg|thumb]]
 
[[image:Expertise_3P.jpg|thumb]]
 
In der Werbung zum Kosmetikprodukt [[Expertise 3P]] (Expertise 3P Brume Ecran) des französischen Herstellers Clarins wird spekulativ vom Anbieter behauptet, dass die Anwendung von Mobiltelefonen oder auch von Computern zu einer vorzeitigen Hautalterung führe. Dieser könne entgegengewirkt werden, wenn man das Elektrosmogschutzkosmetikum anwende. Unter der Anwendung komme es nämlich zu "Magnetic Defence Complex", wodurch die Widerstandsfähigkeit der Haut gegenüber angeblich gesundheitsschädigenden Effekten künstlicher elektromagnetischer Wellen gestärkt werden soll. Das Produkt wird auf die Haut gesprüht, und kostet je nach Händler zwischen 33 und 41 Euro pro 100 ml.
 
In der Werbung zum Kosmetikprodukt [[Expertise 3P]] (Expertise 3P Brume Ecran) des französischen Herstellers Clarins wird spekulativ vom Anbieter behauptet, dass die Anwendung von Mobiltelefonen oder auch von Computern zu einer vorzeitigen Hautalterung führe. Dieser könne entgegengewirkt werden, wenn man das Elektrosmogschutzkosmetikum anwende. Unter der Anwendung komme es nämlich zu "Magnetic Defence Complex", wodurch die Widerstandsfähigkeit der Haut gegenüber angeblich gesundheitsschädigenden Effekten künstlicher elektromagnetischer Wellen gestärkt werden soll. Das Produkt wird auf die Haut gesprüht, und kostet je nach Händler zwischen 33 und 41 Euro pro 100 ml.
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==Hirntumoren und Mobiltelefone==
 
==Hirntumoren und Mobiltelefone==
 
[[image:Elektrosmog7.jpg|Propaganda von Mobilfunkgegnern|thumb]]
 
[[image:Elektrosmog7.jpg|Propaganda von Mobilfunkgegnern|thumb]]
Mobilfunkgegner und Personenkreise, die vor schädlichen Wirkungen schwacher Hochdrequenzfelder warnen, verweisen oft auf mögliche Hirntumoren als Folge der Nutzung eines Mobiltelefons. Eine Untersuchung aus Skandinavien verglich die Häufigkeit des Auftretens von Hirntumoren (Gliome und Meningiome) im Zeitraum von 1974 bis 2003 in Abhängigkeit zur Verbreitung des Mobilfunks, der sprunghaft etwa ab der Mitte der 1990er Jahre zunahm. Erfasst wurden knapp 60.000&nbsp;Erkrankungsfälle. Unter der Annahme einer Latenzzeit von 5-10&nbsp;Jahren zeigte sich keine Korrelation zwischen Mobilfunk und Hirntumoren.<ref>Deltour I, Johansen C, Auvinen A, Feychting M, Klaeboe L, Schüz J. Time Trends in Brain Tumor Incidence Rates in Denmark, Finland, Norway, and Sweden, 1974-2003. J Natl Cancer Inst. 2009 Dec 3</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39225/Studie_Noch_immer_keine_Hirntumoren_durch_Handys.htm</ref><br><br>
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Mobilfunkgegner und Personenkreise, die vor schädlichen Wirkungen schwacher Hochdrequenzfelder warnen, verweisen oft auf mögliche Hirntumoren als Folge der Nutzung eines Mobiltelefons. Eine Untersuchung aus Skandinavien verglich die Häufigkeit des Auftretens von Hirntumoren (Gliome und Meningiome) im Zeitraum von 1974 bis 2003 in Abhängigkeit zur Verbreitung des Mobilfunks, der sprunghaft etwa ab der Mitte der 1990er Jahre zunahm. Erfasst wurden knapp 60.000&nbsp;Erkrankungsfälle. Unter der Annahme einer Latenzzeit von 5-10&nbsp;Jahren zeigte sich keine Korrelation zwischen Mobilfunk und Hirntumoren.<ref>Deltour I, Johansen C, Auvinen A, Feychting M, Klaeboe L, Schüz J. Time Trends in Brain Tumor Incidence Rates in Denmark, Finland, Norway, and Sweden, 1974-2003. J Natl Cancer Inst. 2009 Dec 3</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39225/Studie_Noch_immer_keine_Hirntumoren_durch_Handys.htm</ref>
    
==EMF-Hoaxe==
 
==EMF-Hoaxe==
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