Gerald Hüther: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur Erblichkeit von ADHS: "''Das wird von den Protagonisten der orthodoxen Kinder- und Jugendpsychiatrie zwar seit 20 Jahren behauptet. Es gibt dafür aber bis heute keine Beweise, nur Vermutungen. Die Zwillings- und Familienstudien zeigen zwar, dass es Häufungen gibt innerhalb einer Familie. Aber das hat erst mal nichts mit Genetik zu tun. Deshalb muss man diese Studien kritisch hinterfragen''."
  
 
== Weblinks ==
 
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Version vom 9. Februar 2009, 12:10 Uhr

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Gerald Hüther ist ein renommierter Neurobiologe und leitet die Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen und seit 2002 in Zusammenarbeit mit dem Pädagogen Karl Gebauer das Informationsnetzwerk WIN-Future, sowie den jährlich stattfindenden Göttinger Kongress zu Erziehungs- und Bildungsfragen. Hüther arbeitet auf dem Gebiet der experimentellen Hirnforschung [1].

Umstritten sind Hüthers Experimente an insgesamt 5 Ratten, bei denen er nachgewiesen haben will, dass die Langzeitgabe von Methylphenidat (Ritalin®) das Entstehungsrisiko für eine spätere Parkinson-Krankheit stark erhöhen würde. Kritikpunkte sind vor allem, dass man mit der geringen Anzahl von nur 5 Versuchstieren keine validen und signifikanten Ergebnisse liefern kann und dass in der Praxis, wo Methylphenidat bereits seit 40 Jahren angewandt wird, keine Parkinson-Fälle in Folge dieses Medikamentes auftraten.

Nach Hüthers Auffassung besteht für ADHS zwar auch eine angeborene Anlage, die Störung soll sich aber, bedingt durch die Plastizität des Gehirns, allein durch erzieherische Maßnahmen lindern oder gar nicht erst zum Ausbruch kommen lassen [2]. Eine erbliche Komponente für die Entstehung von ADHS lehnt Hüther ab. Die Bahndlung von ADHS mit Methylphenidat (Ritalin ®) sieht Hüther als "chemische Notlösung" an.

Zitat: "Die innere Struktur des kindlichen Gehirns, also die Art, wie die verschiedenen Zentren miteinander vernetzt werden, entsteht nicht von allein. Es hängt davon ab, welche Erfahrungen ein Kind macht. Das heißt: Wenn in der äußeren Welt Struktur gebende Elemente fehlen, kann auch im Gehirn keine Struktur aufgebaut werden. Das ist heute ein riesiges Problem, denn unsere Welt hat viel an Struktur verloren. Das hängt mit der Hektik des modernen Alltags zusammen, mit Problemen, die jungen Familien zu schaffen machen wie Partnerschaftskonflikte oder mit Karrieren, die aufzubauen sind. Kinder wachsen heute in eine Welt hinein, in der sehr viel durcheinander gerät, die wenig Halt, wenig Strukturen bietet. Besonders schwierig ist dies für diejenigen Kinder, die mehr Strukturen brauchen als andere, die so genannten ADHS-Kinder" [3].

Diese Auffassung bringt Hüther vor allem Beifall aus dem Lager der durch Scientology propagierten Psychiatriekritik, von Psychoanalytikern, ADHS bzw. Ritalinkritikern sowie auch aus der Esoterikszene ein. Beispielsweise stützt Hans Tolzin seine ADHS- bzw. Ritalinkritik auf Hüther [4]. Tolzins Internetseite verlinkt auf eine scientology-nahe Ritalin-Kritik-Website, die sich ihrerseits auf Hüther beruft.

Hüther arbeitete auch an dem vom Sigmund-Freund-Institut initiierten Projekt „ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung“ mit, das einseitig auf erzieherische bzw. psychologische Maßnahmen beim Umgang mit Kindern, die an ADHS leiden, setzt [5].


Hüther über ADHS

Nach Hüther ist ADHS eine erfundene Krankheit: "ADHS ist zunächst nicht mehr als die Bezeichnung für eine Sammlung von Symptomen, die man bei Kindern beobachten kann. Mediziner sind gezwungen, für bestimmte Behandlungen bestimmte Namen zu erfinden. Sie definieren Krankheiten, um die Behandlung bei den Krankenkassen abrechnen zu können, und genau das ist bei ADHS geschehen [6]. "

Zur Erblichkeit von ADHS: "Das wird von den Protagonisten der orthodoxen Kinder- und Jugendpsychiatrie zwar seit 20 Jahren behauptet. Es gibt dafür aber bis heute keine Beweise, nur Vermutungen. Die Zwillings- und Familienstudien zeigen zwar, dass es Häufungen gibt innerhalb einer Familie. Aber das hat erst mal nichts mit Genetik zu tun. Deshalb muss man diese Studien kritisch hinterfragen."

Weblinks

http://www.kjpd.unizh.ch/pdf/info/ritalin.pdf http://www.sfi-frankfurt.de/forschung/forschungsfeld-1/therapiewirksamkeitsstudie/projektbeschreibung.html

Quellenverzeichnis: