Rasputin: Unterschied zwischen den Versionen

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Rasputin (vollständiger Name Grigori Jefimowitsch Rasputin) war ein russischer Wanderprediger, dem Erfolge als [[Geistheilung|Geistheiler]] nachgesagt werden.
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'''Rasputin''' (vollständiger Name Grigori Jefimowitsch Rasputin) war ein russischer Wanderprediger, dem Erfolge als [[Geistheilung|Geistheiler]] nachgesagt werden.
  
== Zusammenfassung ==
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==Leben==
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Rasputin wurde am 10. Januar 1869 (nach Julianischem Kalender) im Dorf Pokrowskoje am linken Ufer der Tura, 80 km östlich der Stadt Tjumen in Westsibirien geboren. Im Alter von 17 Jahren begann er eine fünfzehnjährige Zeit als Pilger, um über Religion zu lernen. Ab 1901 blieb er einige Zeit in seinem Heimatdorf, machte sich aber 1903 nach St. Petersburg auf.
  
Rasputin wurde am 10. Januar 1869 (nach Julianischem Kalender) im Dorf Pokrowskoje am linken Ufer der Tura, 80 km östlich der Stadt Tjumen in Westsibirien geboren. Im Alter von 17 Jahren begann er eine fünfzehnjährige Zeit als Pilger, um über Religion zu lernen. Ab 1901 blieb er einige Zeit in seinem Heimatdorf, machte sich aber 1903 nach St. Petersburg auf.
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Als Jugendlicher galt er als „Tunichtgut“; als er siebzehn war, lagen im Jahr 1886 mehrere Anzeigen gegen ihn bei der Polizei in Tobolsk vor. Ihm wurde Trunksucht, Mädchenschändung und Diebstahl vorgeworfen.
  
Berühmt wurde Rasputin, weil er an den Zarenhof gerufen wurde, in der Hoffnung, die Blutungen des an Hämophilie leidenden Zarensohns Alexei durch Gebet zum Stillstand bringen zu können.  
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Gleichzeitig zu diesem „liederlichen Lebenswandel“ entwickelte sich aber eine starke Religiosität, die vor allem von [[Marienerscheinung]]en geprägt war. Auch in der Folgezeit war seine Spiritualität stark von Erlebnissen mit der Gottesmutter geprägt, besonders in Träumen.
  
Diese Fähigkeit Rasputins brachte die Zarin Alexandra zur Überzeugung, dass Rasputin ein Heiliger war, der ihr von Gott geschickt worden sei, um ihren Sohn zu beschützen. Für die Zarin war die Ankunft Rasputins die Antwort Gottes auf ihre leidenschaftlichen Gebete. Dem späteren Innenminister Protopopow erklärte sie, dass Rasputin mit seinen Heilkräften ihr Sicherheit zurückgegeben und dadurch ihre Schlaflosigkeit beendet habe. Daher wies die Zarin jede Kritik an Rasputin stets strikt zurück. Trotz dieses hohen Ansehens bei der Zarin hat Rasputin den Zarenpalast nach anfänglich häufigen Besuchen bald nur noch selten betreten.
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Berühmt wurde Rasputin, weil er in der Hoffnung an den Zarenhof gerufen wurde, die Blutungen des an Hämophilie leidenden Zarensohns Alexei durch Gebet zum Stillstand bringen zu können.
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Die charismatischen Fähigkeiten Rasputins brachte die Zarin Alexandra zur Überzeugung, dass Rasputin ein ihr von Gott geschickter Heiliger sei, um ihren Sohn zu beschützen. Für die Zarin war die Ankunft Rasputins die Antwort Gottes auf ihre leidenschaftlichen Gebete. Dem späteren Innenminister Protopopow erklärte sie, dass ihr Rasputin mit seinen Heilkräften Sicherheit zurückgegeben und dadurch ihre Schlaflosigkeit beendet habe. Daher wies die Zarin jede Kritik an Rasputin stets strikt zurück. Trotz dieses hohen Ansehens bei der Zarin betrat Rasputin den Zarenpalast nach anfänglich häufigen Besuchen bald nur noch selten.
  
 
Da die Erkrankung des Zarensohnes geheim gehalten wurde, blieb in der Öffentlichkeit das Ansehen, das der „ungebildete Bauer Rasputin“ bei der Zarenfamilie, besonders bei der Zarin, genoss, unerklärlich. Zusammen mit Rasputins manchmal recht seltsamem Verhalten gab dies Anlass zu Klatsch, Spekulationen und auch Verleumdungen aller Art.
 
Da die Erkrankung des Zarensohnes geheim gehalten wurde, blieb in der Öffentlichkeit das Ansehen, das der „ungebildete Bauer Rasputin“ bei der Zarenfamilie, besonders bei der Zarin, genoss, unerklärlich. Zusammen mit Rasputins manchmal recht seltsamem Verhalten gab dies Anlass zu Klatsch, Spekulationen und auch Verleumdungen aller Art.
  
Rasputin wurde stets ein sehr unmoralischer Lebenswandel mit permanenten Sexorgien vorgeworfen. Bei Rasputin kamen Eskapaden zwar vor, etliches würde bei einem Priester auch nie geduldet, die meisten Vorwürfe waren aber frei erfunden. Anders als oft berichtet, betrafen sie auch nie Frauen der höheren Gesellschaft oder gar des Zarenhofes. Am Zarenhof wurde diese „dunkle“ Seite Rasputins nie wahrgenommen.
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Rasputin wurde stets ein sehr unmoralischer Lebenswandel mit häufigen Sexorgien vorgeworfen. Bei Rasputin kamen Eskapaden zwar vor, etliches würde bei einem Priester auch nie geduldet, die meisten Vorwürfe waren aber frei erfunden. Anders als oft berichtet betrafen die Eskapaden auch nie Frauen der höheren Gesellschaft oder gar des Zarenhofes. Am Zarenhof wurde diese „dunkle“ Seite Rasputins nie wahrgenommen.
  
Im Juni 1914 wurde Rasputin bei einem Angriff mit einem Dolch schwer verletzt. Nach diesem Attentat begann Rasputin sich öffentlich zu betrinken, und so gab es im Winter 1915 einen landesweiten Skandal. Rasputin hatte sich am 25. März 1915 im Lokal „Jar“ in Moskau stark betrunken und im Lokal herumgepöbelt, was landesweit von der Presse verbreitet wurde.
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Im Juni 1914 wurde Rasputin bei einem Angriff mit einem Dolch schwer verletzt. Nach diesem Attentat begann Rasputin, sich öffentlich zu betrinken, was im Winter 1915 in einen landesweiten Skandal mündete. Rasputin hatte sich am 25. März 1915 im Lokal „Jar“ in Moskau stark betrunken und im dort herumgepöbelt, was landesweit von der Presse verbreitet wurde.
  
Während des Ersten Weltkrieges zeigte sich nach anfänglichen militärischen Siegen, dass Russland mit seinem noch schwach ausgebauten Eisenbahnsystem und seiner noch gering entwickelten Industrie der deutschen Militärmacht nicht gewachsen war. Bei der Suche nach Schuldigen für die militärischen Niederlagen wurde Rasputin zum Sündenbock für die katastrophale Lage des russischen Reiches, obwohl sein politischer Einfluss in Wirklichkeit sehr gering war.
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Während des Ersten Weltkrieges zeigte sich nach anfänglichen militärischen Siegen, dass Russland mit seinem noch schwach ausgebauten Eisenbahnsystem und seiner noch gering entwickelten Industrie der deutschen Militärmacht nicht gewachsen war. Bei der Suche nach Schuldigen für die militärischen Niederlagen wurde Rasputin zum Sündenbock für die katastrophale Lage des russischen Reiches, obwohl sein politischer Einfluss in Wirklichkeit sehr gering war.
Am 17. Dezember 1916 wurde Rasputin, unter Führung von engen Verwandten Zar Nikolaus II., ermordet. In den meisten Veröffentlichungen über Rasputin wird als Todestag der 16. Dezember 1916 angegeben, es ist inzwischen aber klar, dass Rasputin in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember weit nach Mitternacht starb.
 
  
== Rasputins Leben ==
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Am 17. Dezember 1916 wurde Rasputin unter Führung von engen Verwandten Zar Nikolaus II. ermordet. In den meisten Veröffentlichungen über Rasputin wird als Todestag der 16. Dezember 1916 angegeben, es ist inzwischen aber klar, dass Rasputin in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember weit nach Mitternacht starb.
=== Rasputin vor seiner St. Petersburger Zeit ===
 
 
 
Rasputins Eltern, Jefim Jakowitsch und Anna Wasiljewna, waren Bauern und besaßen eigenes Land sowie mehrere Kühe und Pferde. Die Familie gehörte zu den eingesessenen Bauern des Dorfes mit einigem Vermögen und respektablem Ansehen. Rasputin hatte eine Schwester und einen Bruder, die früh starben. Auch die Mutter starb recht früh.
 
 
 
Am Ort gab es kaum Möglichkeiten zur Schulbildung. Lesen und Schreiben brachte sich Rasputin ansatzweise später selbst bei. Als Jugendlicher galt er als „Tunichtgut“; als er siebzehn war, lagen im Jahr 1886 mehrere Anzeigen gegen ihn bei der Polizei in Tobolsk vor. Ihm wurde Trunksucht, Mädchenschändung und Diebstahl vorgeworfen.
 
 
 
Gleichzeitig zu diesem „liederlichen Lebenswandel“ entwickelte sich aber eine starke Religiosität, die vor allem von Erscheinungen der Gottesmutter geprägt war. Diese gründet sich zu einem wesentlichen Teil auf Erscheinungen der Gottesmutter, die Rasputin vor allem laut Aussagen seiner Tochter Maria hatte. Es sind drei solcher Marienerscheinungen überliefert.
 
 
 
Auch in der Folgezeit ist seine Spiritualität stark geprägt von Erlebnissen mit der Gottesmutter, besonders Träumen.
 
 
 
Vom Jahr 1886 bis zum Jahr 1901 war Rasputin nur sporadisch zu Hause. 15 Jahre lang war er, auf der Suche nach Erleuchtung und Wahrheit, wie er selbst erklärte, meist auf Pilgerreise.
 
 
 
Am 22. Februar 1887 heiratete Rasputin Parskjewa Fjodorowna Dubrownina, die während seiner Reisen auf dem Bauernhof der Eltern zurückblieb. Im Jahr 1895 wurde sein Sohn Dimitrij, 1897 seine Tochter Matrjona (Maria) und 1900 seine Tochter Warwara geboren.
 
 
 
Rasputin plante in seinem Haus einen Andachtsraum einzurichten und dort das Wort Gottes so zu verkünden, wie er es verstand. Daraufhin wurde er vom Dorfpfarrer Pjotr Ostroumow 1901 beim Bischof Antonij von Tobolsk wegen Sektengründung und Schmähung der wahren Kirche angeklagt. Es wurde eine offizielle Untersuchung eingeleitet, bei der aber keine Anhaltspunkte für den Vorwurf, Rasputin begehe während seiner Gottesdienste Orgien, gefunden wurden. Es wurde Rasputin aber untersagt, in seinem Andachtsraum weiter Gottesdienste zu feiern. Diese Untersuchung wurde dokumentiert und in späteren Jahren immer wieder zitiert, um das Sektierertum Rasputins zu belegen.
 
 
 
Richtig ist jedoch, dass Rasputin sich schon damals von der Art der Gottesdienste, wie sie die offizielle Kirche abhielt, losgesagt hatte. Auch wird behauptet, dass er schon im Jahr 1903 erste Heilerfolge hatte. Dadurch erwarb er sich in Pokrowskoje eine beträchtliche Zahl von Anhängern. Es wurde auch schon zu dieser Zeit der Vorwurf des unsittlichen Lebenswandels erhoben. Rasputin wurde in seinem Heimatort zu einer umstrittenen Person.
 
 
 
=== Rasputin in St. Petersburg ===
 
 
 
Im Jahr 1903 fand in St. Petersburg eine große religiöse Veranstaltung von Kirchenvertretern aus ganz Russland statt. Zu dieser Versammlung wanderte Rasputin, um von dem berühmtesten russischen Geistlichen, Johann von Kronstadt, zu lernen. Recht schnell war Rasputin, obwohl unbekannt und ungebildet, in den höchsten Kirchenkreisen – besonders bei Johann von Kronstadt, dem Beichtvater des Zaren – hoch geachtet und erhielt Zugang zu verschiedenen Kreisen der höheren Gesellschaft. Johann von Kronstadt, der führende Geistliche in Russland, wurde auf Rasputin während einer Messe aufmerksam.
 
 
 
 
 
Johann von Kronstadt führet Rasputin in das Kloster, in dem die führenden religiösen Vertreter für die Versammlung untergebracht waren, ein; dass Rasputin dort die Bekanntschaft mit hohen religiösen Würdenträgern machte und für den Rest der Versammlungszeit in diesem Kloster wohnte. Auch wird Johann von Kronstadt nachgesagt, dass er während seiner Meditationen die Nähe von überragenden Menschen spüren konnte.
 
 
 
Aufgrund dieser „Weihen“ höchster Kirchenkreise wurde Rasputin in Salons der Petersburger Gesellschaft und verschiedener politischer Zirkel eingeladen und bald als „Wunderheiler“ berühmt.
 
 
 
Am 1. November 1905 wurde Rasputin dann von den Großfürstinnen Militza und Anastasia dem Zaren vorgestellt. Der Zar vermerkte die Begegnung mit einem Satz in seinem Tagebuch: „''Lernten einen Mann Gottes kennen – Grigori aus dem Gouvernement Tobolsk''….“
 
 
 
==== Die Zeit bis zum Ruf an den Zarenhof (1905–1907) ====
 
 
 
Rasputin etablierte sich nun schnell in den Salons der verschiedenen Gesellschaften St. Petersburgs. Mit seinem Wirken in St. Petersburg verloren bald all die vielen anderen Wunderheiler und mystischen Prediger an Einfluss in den Salons. Rasputin wurde zum Star und zum Liebling einflussreicher Damen, die Wunderdinge von ihm erwarteten. Aber auch wichtige Personen in Gesellschaft und Politik gehörten bald zu seinem Freundeskreis. Am 15. Oktober 1906 wurde Rasputin von Zar Nikolaus II. in seinem Palast empfangen.
 
 
 
Bedeutsam für die weitere Zukunft wurde sein Zusammentreffen mit der Hofdame Anna Tanejewa im Jahr 1907. Anna Tanejewa war eine enge Vertraute der Zarin und sollte auf deren Wunsch den erfolgreichen Marineoffizier A. W. Wyrubow heiraten. Anna Tanejewa war sich unsicher und fragte Rasputin, was er von dieser Heirat halte. Rasputin riet von der Hochzeit ab, da sie ihr nur Unglück bringen würde. Die Heirat fand trotzdem am 30. April 1907 statt. Die Ehe hielt aber nur einen Monat. Anna Wyrubova wurde von ihrem Ehemann brutal zusammengeschlagen und flüchtete zu ihren Eltern. Aufgrund seiner psychischen Probleme verbrachte der Ehemann lange Zeit im Krankenhaus, ohne dass Besserung eintrat, und die Ehe wurde nach einem Jahr geschieden. Für Anna Tanejewa, die nun Wyrubova hieß, stand damit die Heiligkeit von Rasputin ein für allemal fest, und auch sie förderte Rasputin beim Zutritt in die Salons der St. Petersburger Gesellschaft.
 
 
 
==Quellenverzeichnis==
 
<references/>
 
  
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{{Wikipedia|Wikititel=Rasputin|Jahr=2010|Monat=10}}
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{{DEFAULTSORT:Rasputin, Grigori Jefimowitsch}}
 
[[category:Geistheiler]]
 
[[category:Geistheiler]]
 
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[[category:Historisches]]
{{DEFAULTSORT:Rasputin, Grigori Jefimowitsch}}
 
 
 
{{Wikipedia|Wikititel=Grigori Jefimowitsch Rasputin|Jahr=2010|Monat=10}}
 

Aktuelle Version vom 6. März 2015, 15:52 Uhr

Rasputin.jpg

Rasputin (vollständiger Name Grigori Jefimowitsch Rasputin) war ein russischer Wanderprediger, dem Erfolge als Geistheiler nachgesagt werden.

Leben

Rasputin wurde am 10. Januar 1869 (nach Julianischem Kalender) im Dorf Pokrowskoje am linken Ufer der Tura, 80 km östlich der Stadt Tjumen in Westsibirien geboren. Im Alter von 17 Jahren begann er eine fünfzehnjährige Zeit als Pilger, um über Religion zu lernen. Ab 1901 blieb er einige Zeit in seinem Heimatdorf, machte sich aber 1903 nach St. Petersburg auf.

Als Jugendlicher galt er als „Tunichtgut“; als er siebzehn war, lagen im Jahr 1886 mehrere Anzeigen gegen ihn bei der Polizei in Tobolsk vor. Ihm wurde Trunksucht, Mädchenschändung und Diebstahl vorgeworfen.

Gleichzeitig zu diesem „liederlichen Lebenswandel“ entwickelte sich aber eine starke Religiosität, die vor allem von Marienerscheinungen geprägt war. Auch in der Folgezeit war seine Spiritualität stark von Erlebnissen mit der Gottesmutter geprägt, besonders in Träumen.

Berühmt wurde Rasputin, weil er in der Hoffnung an den Zarenhof gerufen wurde, die Blutungen des an Hämophilie leidenden Zarensohns Alexei durch Gebet zum Stillstand bringen zu können.

Die charismatischen Fähigkeiten Rasputins brachte die Zarin Alexandra zur Überzeugung, dass Rasputin ein ihr von Gott geschickter Heiliger sei, um ihren Sohn zu beschützen. Für die Zarin war die Ankunft Rasputins die Antwort Gottes auf ihre leidenschaftlichen Gebete. Dem späteren Innenminister Protopopow erklärte sie, dass ihr Rasputin mit seinen Heilkräften Sicherheit zurückgegeben und dadurch ihre Schlaflosigkeit beendet habe. Daher wies die Zarin jede Kritik an Rasputin stets strikt zurück. Trotz dieses hohen Ansehens bei der Zarin betrat Rasputin den Zarenpalast nach anfänglich häufigen Besuchen bald nur noch selten.

Da die Erkrankung des Zarensohnes geheim gehalten wurde, blieb in der Öffentlichkeit das Ansehen, das der „ungebildete Bauer Rasputin“ bei der Zarenfamilie, besonders bei der Zarin, genoss, unerklärlich. Zusammen mit Rasputins manchmal recht seltsamem Verhalten gab dies Anlass zu Klatsch, Spekulationen und auch Verleumdungen aller Art.

Rasputin wurde stets ein sehr unmoralischer Lebenswandel mit häufigen Sexorgien vorgeworfen. Bei Rasputin kamen Eskapaden zwar vor, etliches würde bei einem Priester auch nie geduldet, die meisten Vorwürfe waren aber frei erfunden. Anders als oft berichtet betrafen die Eskapaden auch nie Frauen der höheren Gesellschaft oder gar des Zarenhofes. Am Zarenhof wurde diese „dunkle“ Seite Rasputins nie wahrgenommen.

Im Juni 1914 wurde Rasputin bei einem Angriff mit einem Dolch schwer verletzt. Nach diesem Attentat begann Rasputin, sich öffentlich zu betrinken, was im Winter 1915 in einen landesweiten Skandal mündete. Rasputin hatte sich am 25. März 1915 im Lokal „Jar“ in Moskau stark betrunken und im dort herumgepöbelt, was landesweit von der Presse verbreitet wurde.

Während des Ersten Weltkrieges zeigte sich nach anfänglichen militärischen Siegen, dass Russland mit seinem noch schwach ausgebauten Eisenbahnsystem und seiner noch gering entwickelten Industrie der deutschen Militärmacht nicht gewachsen war. Bei der Suche nach Schuldigen für die militärischen Niederlagen wurde Rasputin zum Sündenbock für die katastrophale Lage des russischen Reiches, obwohl sein politischer Einfluss in Wirklichkeit sehr gering war.

Am 17. Dezember 1916 wurde Rasputin unter Führung von engen Verwandten Zar Nikolaus II. ermordet. In den meisten Veröffentlichungen über Rasputin wird als Todestag der 16. Dezember 1916 angegeben, es ist inzwischen aber klar, dass Rasputin in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember weit nach Mitternacht starb.


Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen