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==Körperspannung und menschliche Gesundheit==
 
==Körperspannung und menschliche Gesundheit==
 
[[image:HVLineman.jpg|Ein Techniker (''lineman'') nähert sich aus einem Hubschrauber einer unter Spannung stehenden Hochspannungsleitung (500 Kilovolt). Zu sehen ist die Funkenentladung bei Annäherung (siehe auch: [http://www.youtube.com/watch?v=NeBFJ4SjT8Y])|300px|thumb]]
 
[[image:HVLineman.jpg|Ein Techniker (''lineman'') nähert sich aus einem Hubschrauber einer unter Spannung stehenden Hochspannungsleitung (500 Kilovolt). Zu sehen ist die Funkenentladung bei Annäherung (siehe auch: [http://www.youtube.com/watch?v=NeBFJ4SjT8Y])|300px|thumb]]
Ganz allgemein wird in der Mobilfunkgegnerszene angenommen, dass Körperspannungen gesundheitlich schädlich seien und einer hohen Körperspannung eine schädlichere Wirkung zukäme als niedrigeren Werten. Demzufolge wären Maßnahmen sinnvoll, die zu einer Reduktion von Körperspannung führten. Messergebnisse mit hohen Körperspannungen werden als Anzeichen für [[Elektrosmog]]-Gefahren angesehen.
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Ganz allgemein wird in der Mobilfunkgegnerszene angenommen, dass Körperspannungen gesundheitlich schädlich seien und einer hohen Körperspannung eine schädlichere Wirkung zukomme als niedrigeren Werten. Demzufolge seien Maßnahmen sinnvoll, die zu einer Reduktion von Körperspannung führten. Messergebnisse mit hohen Körperspannungen werden als Anzeichen für [[Elektrosmog]]-Gefahren angesehen.
    
In der wissenschaftlichen Erforschung der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit spielt ein derartiger Begriff einer Körperspannung keine Rolle. Gesundheitliche Gefahren werden hingegen von der Stromstärke abgeleitet, die einen Körper (oder Teil des Körpers) im Falle eines Stromunfalls durchfließt. In diesem Zusammenhang muss zwingend eine Spannungsdifferenz zwischen zwei verschiedenen Punkten des Körpers vorliegen. Schäden entstehen einerseits durch Gewebsverkochung oder Gewebsschäden dürch Hitzeeinwirkung (wobei der Widerstand des Körpers eine Rolle spielt) und durch Atemlähmung. Etwa ab 10 mA Wechselstrom kann es zum Tod eines Menschen kommen. Andererseits kann es bei Wechselspannungen auch zu Herzrhythmusstörungen kommen (beispielsweise wenn eine Spannung während der T-Phase des EKG angelegt wird). Gleichzeitig werden jedoch auch gezielte Anwendungen von Stromstößen bei bestimmten Herzrhythmusstörungen („Kammerflimmern“) als Kardioversion angewandt, weil dann eine große Zahl von Herzmuskelzellen synchron beeinflusst werden.
 
In der wissenschaftlichen Erforschung der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit spielt ein derartiger Begriff einer Körperspannung keine Rolle. Gesundheitliche Gefahren werden hingegen von der Stromstärke abgeleitet, die einen Körper (oder Teil des Körpers) im Falle eines Stromunfalls durchfließt. In diesem Zusammenhang muss zwingend eine Spannungsdifferenz zwischen zwei verschiedenen Punkten des Körpers vorliegen. Schäden entstehen einerseits durch Gewebsverkochung oder Gewebsschäden dürch Hitzeeinwirkung (wobei der Widerstand des Körpers eine Rolle spielt) und durch Atemlähmung. Etwa ab 10 mA Wechselstrom kann es zum Tod eines Menschen kommen. Andererseits kann es bei Wechselspannungen auch zu Herzrhythmusstörungen kommen (beispielsweise wenn eine Spannung während der T-Phase des EKG angelegt wird). Gleichzeitig werden jedoch auch gezielte Anwendungen von Stromstößen bei bestimmten Herzrhythmusstörungen („Kammerflimmern“) als Kardioversion angewandt, weil dann eine große Zahl von Herzmuskelzellen synchron beeinflusst werden.
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Eine reine Angabe einer Spannung zur Einschätzung einer Gesundheitsgefahr ist problematisch, da der Widerstand des Körpers mit berücksichtigt werden muss. In Deutschland sind maximale Berührungsspannungen von 50 V Wechselspannung gesetzlich erlaubt. Eine sehr viel höhere Spannung findet sich bei der Kardioversion (Defibrillation; Wiederbelebungsversuch mit 750 V Gleichspannung). Bei Viehweidezäunen finden sich regelmäßige kurze Impulse von mehreren 1000 Volt, bei gleichzeitig hohem inneren Widerstand des Generators. Einmalige kurze Hochspannungen im Kilovoltbereich ergeben sich beim Aufreißen von Kunststoffverpackungen oder bei Reibung an Teppichen. Extreme Berührungsspannungen von bis zu 500.000 Volt erleben Techniker, die unter Spannung stehende Hochspannungsleitungen von Hubschraubern aus warten und sich für Reparaturen auf den Leitungen aufhalten. Diese schützen sich durch Schutzanzüge, die im Gegensatz zum Widerstand des Körpers einen sehr geringen Widerstand aufweisen, so dass Blindströme kaum durch den Körper geleitet werden und statt dessen außen über die Schutzkleidung fließen.  
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Eine reine Angabe einer Spannung zur Einschätzung einer Gesundheitsgefahr ist problematisch, da der Widerstand des Körpers mit berücksichtigt werden muss. In Deutschland sind maximale Berührungsspannungen von 50 V Wechselspannung gesetzlich erlaubt. Eine sehr viel höhere Spannung findet sich bei der Kardioversion (Defibrillation; Wiederbelebungsversuch mit 750 V Gleichspannung). Bei Viehweidezäunen finden sich regelmäßige kurze Impulse von mehreren 1000 Volt, bei gleichzeitig hohem inneren Widerstand des Generators. Einmalige kurze Hochspannungen im Kilovoltbereich ergeben sich beim Aufreißen von Kunststoffverpackungen oder bei Reibung an Teppichen. Extreme Berührungsspannungen von bis zu 500.000 Volt erleben Techniker, die unter Spannung stehende Hochspannungsleitungen von Hubschraubern aus warten und sich für Reparaturen auf den Leitungen aufhalten. Die Techniker schützen sich durch Schutzanzüge, die im Gegensatz zum Widerstand des Körpers einen sehr geringen Widerstand aufweisen, so dass Blindströme kaum durch den Körper geleitet werden und statt dessen außen über die Schutzkleidung fließen.  
    
Benutzer des Begriffs Körperspannung machen etwa folgende Angaben, die sie auch "Richtwerte" nennen:
 
Benutzer des Begriffs Körperspannung machen etwa folgende Angaben, die sie auch "Richtwerte" nennen:
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*>1000 mV: extrem
 
*>1000 mV: extrem
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Derartige Richtwerte sind in keiner Verordnung oder Gesetz zu finden. Wovon sie sich ableiten sollen bleibt völlig offen. Da die gemessene Spannung drastisch vom Eingangswiderstand des Messgerätes, also von dessen Konstruktion abhängt, wären Richtwerte ohnehin allenfalls im Zusammenhang mit einer eindeutigen Messvorschrift sinnvoll.
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Derartige Richtwerte sind in keiner Verordnung oder Gesetz zu finden. Wovon sie sich ableiten sollen, bleibt völlig offen. Da die gemessene Spannung drastisch vom Eingangswiderstand des Messgerätes, also von dessen Konstruktion abhängt, wären Richtwerte ohnehin allenfalls im Zusammenhang mit einer eindeutigen Messvorschrift sinnvoll.
 
    
 
    
Verwendet wird als Einheit gerne das Millivolt, und zwar auch dann, wenn die Messwerte 1000 mV übersteigen, ein Fall eines [[Missbrauch von Einheitenvorsätzen]]. Verglichen werden auch die Körperspannungen mit Feldstärkeangaben des elektrischen Feldes. Für diese völlig andere Größe (Einheit: V/m) existieren Grenzwerte (DIN/VDE/WHO/IRPA).
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Verwendet wird als Einheit gerne das Millivolt, und zwar auch dann, wenn die Messwerte 1000 mV übersteigen, ein Fall eines [[Missbrauch von Einheitenvorsätzen|Missbrauchs von Einheitenvorsätzen]]. Verglichen werden auch die Körperspannungen mit Feldstärkeangaben des elektrischen Feldes. Für diese völlig andere Größe (Einheit: V/m) existieren Grenzwerte (DIN/VDE/WHO/IRPA).
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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