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Osho (bürgerlicher Name: Chandra Mohan Jain, Spitzname in der Kindheit: „Rajneesh“, 11. Dezember 1931, Indien - 19. Januar 1990 in Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien; gest. 19. Januar 1990 in Pune, Maharashtra, Indien) war ein indischer Philosophieprofessor und Begründer der Neo-Sannyas-Sekte.
 
Osho (bürgerlicher Name: Chandra Mohan Jain, Spitzname in der Kindheit: „Rajneesh“, 11. Dezember 1931, Indien - 19. Januar 1990 in Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien; gest. 19. Januar 1990 in Pune, Maharashtra, Indien) war ein indischer Philosophieprofessor und Begründer der Neo-Sannyas-Sekte.
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Osho verwendete im Laufe seines Lebens verschiedene Namen. Die Annahme derartiger Namen entspricht indischen Gepflogenheiten und ergibt sich im dortigen Kulturbereich als Konsequenz aus der Aufnahme einer spirituellen Lehrtätigkeit.
 
Osho verwendete im Laufe seines Lebens verschiedene Namen. Die Annahme derartiger Namen entspricht indischen Gepflogenheiten und ergibt sich im dortigen Kulturbereich als Konsequenz aus der Aufnahme einer spirituellen Lehrtätigkeit.
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*Acharya Rajneesh nannte er sich Mitte der Sechzigerjahre bis Anfang der Siebzigerjahre. Acharya bedeutet „Lehrer“, auch „spiritueller Lehrer” oder – in etwa – „Professor“.  
 
*Acharya Rajneesh nannte er sich Mitte der Sechzigerjahre bis Anfang der Siebzigerjahre. Acharya bedeutet „Lehrer“, auch „spiritueller Lehrer” oder – in etwa – „Professor“.  
 
*Bhagwan Shree Rajneesh oder kurz Bhagwan nannte er sich von Anfang der Siebzigerjahre bis Ende 1988. Bhagwan (Sanskrit) bedeutet „der Gesegnete“ und bezeichnet einen Menschen, in dem das Göttliche sichtbar zu Tage tritt. Shree (auch Shri oder Sri) dient in Indien als alltägliche Anrede, ähnlich wie „Herr“ im Deutschen.  
 
*Bhagwan Shree Rajneesh oder kurz Bhagwan nannte er sich von Anfang der Siebzigerjahre bis Ende 1988. Bhagwan (Sanskrit) bedeutet „der Gesegnete“ und bezeichnet einen Menschen, in dem das Göttliche sichtbar zu Tage tritt. Shree (auch Shri oder Sri) dient in Indien als alltägliche Anrede, ähnlich wie „Herr“ im Deutschen.  
*Osho wurde er im letzten Jahr seines Lebens genannt, von Anfang 1989 bis zu seinem Tod am 19. Januar 1990. Osho ist ein Titel im Zen-Buddhismus, der eigentlich „Mönch“ oder „Lehrer“ bedeutet und auch der Würdename von Bodhidharma war. Alle Neuausgaben seiner Bücher und anderen Werke werden heute unter dem Namen Osho veröffentlicht.  
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*Osho wurde er im letzten Jahr seines Lebens genannt, von Anfang 1989 bis zu seinem Tod am 19. Januar 1990. Osho ist ein Titel im Zen-Buddhismus, der eigentlich „Mönch“ oder „Lehrer“ bedeutet und auch der Würdename von Bodhidharma war. Alle Neuausgaben seiner Bücher und anderen Werke werden heute unter dem Namen Osho veröffentlicht.
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==Leben==
 
==Leben==
 
Chandra Mohan Jain wurde in Kuchwada, einem kleinen Dorf in Madhya Pradesh (Indien), als ältestes von elf Kindern eines Tuchhändlers geboren und die ersten sieben Jahre von seinen Großeltern aufgezogen. Seine Familie gehörte zur Religionsgemeinschaft der Jainas.  
 
Chandra Mohan Jain wurde in Kuchwada, einem kleinen Dorf in Madhya Pradesh (Indien), als ältestes von elf Kindern eines Tuchhändlers geboren und die ersten sieben Jahre von seinen Großeltern aufgezogen. Seine Familie gehörte zur Religionsgemeinschaft der Jainas.  
 
Als Jugendlicher wurde Rajneesh Atheist; er interessierte sich für Hypnose und engagierte sich vorübergehend für Kommunismus, Sozialismus und zwei nationalistische Bewegungen, die für Indiens Unabhängigkeit kämpften: die Indian National Army und den Rashtriya Swayamsevak Sangh. Er las viel und wurde ein hervorragender Debattierkünstler.  
 
Als Jugendlicher wurde Rajneesh Atheist; er interessierte sich für Hypnose und engagierte sich vorübergehend für Kommunismus, Sozialismus und zwei nationalistische Bewegungen, die für Indiens Unabhängigkeit kämpften: die Indian National Army und den Rashtriya Swayamsevak Sangh. Er las viel und wurde ein hervorragender Debattierkünstler.  
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==Studium (1951–1960)==
 
==Studium (1951–1960)==
 
Im Alter von neunzehn Jahren begann Rajneesh sein Studium der Philosophie am Hitkarini College in Jabalpur. Wegen heftiger Streitereien mit einem Lehrer musste er das College verlassen und wechselte darauf zum D. N. Jain College, ebenfalls in Jabalpur. Noch während seines Studiums hatte er in Jabalpur am 21. März 1953 beim Meditieren im Bhanvartal-Park in einer Vollmondnacht eine außergewöhnliche Erfahrung, in der er sich von Glückseligkeit überwältigt fühlte – eine Erfahrung, die er später als seine spirituelle Erleuchtung beschrieb.  
 
Im Alter von neunzehn Jahren begann Rajneesh sein Studium der Philosophie am Hitkarini College in Jabalpur. Wegen heftiger Streitereien mit einem Lehrer musste er das College verlassen und wechselte darauf zum D. N. Jain College, ebenfalls in Jabalpur. Noch während seines Studiums hatte er in Jabalpur am 21. März 1953 beim Meditieren im Bhanvartal-Park in einer Vollmondnacht eine außergewöhnliche Erfahrung, in der er sich von Glückseligkeit überwältigt fühlte – eine Erfahrung, die er später als seine spirituelle Erleuchtung beschrieb.  
 
1955 schloss er sein Studium am D. N. Jain College mit dem Bachelor-Grad ab; 1957 wurde ihm von der University of Sagar der Master-Grad in Philosophie verliehen. Er erhielt sofort eine Lehrstelle am Raipur Sanskrit College, war aber auch dort schon bald so kontrovers, dass ihn der Rektor aufforderte, sich binnen eines Jahres eine andere Stelle zu suchen – er habe einen zersetzenden Einfluss auf die Moralität, den Charakter und die Religiosität seiner Studenten. 1958 wechselte Rajneesh deshalb zur Universität Jabalpur, wo er zunächst als Lecturer und ab 1960 als Professor lehrte.
 
1955 schloss er sein Studium am D. N. Jain College mit dem Bachelor-Grad ab; 1957 wurde ihm von der University of Sagar der Master-Grad in Philosophie verliehen. Er erhielt sofort eine Lehrstelle am Raipur Sanskrit College, war aber auch dort schon bald so kontrovers, dass ihn der Rektor aufforderte, sich binnen eines Jahres eine andere Stelle zu suchen – er habe einen zersetzenden Einfluss auf die Moralität, den Charakter und die Religiosität seiner Studenten. 1958 wechselte Rajneesh deshalb zur Universität Jabalpur, wo er zunächst als Lecturer und ab 1960 als Professor lehrte.
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==Vortragsreisen (1961–1970)==
 
==Vortragsreisen (1961–1970)==
 
In den 1960er Jahren unternahm Rajneesh, wann immer es ihm seine Lehrtätigkeit erlaubte, ausgedehnte Vortragsreisen durch Indien, in denen er Gandhi und den Sozialismus kritisierte. Sozialismus und Gandhi, so sagte er, verherrlichten beide die Armut, anstatt sie abzulehnen. Indien brauche Kapitalismus, Wissenschaft, moderne Technologie und Geburtenkontrolle, um seiner Armut und Rückständigkeit entkommen zu können. Auch zum orthodoxen Hinduismus äußerte er sich kritisch: die brahminische Religion sei steril, alle politischen und religiösen Systeme seien falsch und heuchlerisch. Mit solchen Äußerungen machte er sich bei vielen unbeliebt, aber sie brachten ihm auch Aufmerksamkeit. Etwa um diese Zeit begann er, den Titel Acharya zu verwenden. 1966 gab er seine Lehrtätigkeit an der Universität auf und widmete sich von nun an ganz seiner Karriere als Redner und spiritueller Lehrer.
 
In den 1960er Jahren unternahm Rajneesh, wann immer es ihm seine Lehrtätigkeit erlaubte, ausgedehnte Vortragsreisen durch Indien, in denen er Gandhi und den Sozialismus kritisierte. Sozialismus und Gandhi, so sagte er, verherrlichten beide die Armut, anstatt sie abzulehnen. Indien brauche Kapitalismus, Wissenschaft, moderne Technologie und Geburtenkontrolle, um seiner Armut und Rückständigkeit entkommen zu können. Auch zum orthodoxen Hinduismus äußerte er sich kritisch: die brahminische Religion sei steril, alle politischen und religiösen Systeme seien falsch und heuchlerisch. Mit solchen Äußerungen machte er sich bei vielen unbeliebt, aber sie brachten ihm auch Aufmerksamkeit. Etwa um diese Zeit begann er, den Titel Acharya zu verwenden. 1966 gab er seine Lehrtätigkeit an der Universität auf und widmete sich von nun an ganz seiner Karriere als Redner und spiritueller Lehrer.
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