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Propagiert wird die Vorstellung von Skalarwellen in Deutschland von [[Konstantin Meyl]], der auch entsprechende Produkte kommerziell vertreibt, beispielsweise Experimentiersets <ref>http://www.etzs.de/ Meyls Internetseite mit Shop</ref>. Außerhalb Deutschlands ist der ehemalige US-Militärangehörige [[Tom Bearden]] einer der bekannteren Vertreter der Skalarwellenhypothese <ref>Tom E. Bearden: Skalar Technologie. Michaels Verlag 2002</ref>. Bearden ist unter anderem der Ansicht, dass man auf der Basis von Skalarwellen Strahlenwaffen bauen könne.
 
Propagiert wird die Vorstellung von Skalarwellen in Deutschland von [[Konstantin Meyl]], der auch entsprechende Produkte kommerziell vertreibt, beispielsweise Experimentiersets <ref>http://www.etzs.de/ Meyls Internetseite mit Shop</ref>. Außerhalb Deutschlands ist der ehemalige US-Militärangehörige [[Tom Bearden]] einer der bekannteren Vertreter der Skalarwellenhypothese <ref>Tom E. Bearden: Skalar Technologie. Michaels Verlag 2002</ref>. Bearden ist unter anderem der Ansicht, dass man auf der Basis von Skalarwellen Strahlenwaffen bauen könne.
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Anhängern der Skalarwellenhypothese zufolge sind stromdurchflossene bifilare Spulen als Sendeantennen für Skalarwellen geeignet, also Spulen, bei denen der Draht gleich viele Windungen in beiden Wickelrichtungen hat. Solche Anordnungen erzeugen praktisch kein Magnetfeld und strahlen daher nach den Gesetzen der Elektrotechnik nichts ab. Es würden jedoch Skalarwellen ausgesendet. Als Empfangsantennen seien ähnliche Anordnungen zweckmäßig, wobei die Wirkung durch ein statisches Magnetfeld verbessert werden könne, z.B. durch an der Antenne angebrachte Permanentmagnete. Auch herkömmliche Antennen für elektromagnetische Wellen seien zum Empfang geeignet, müssten sich dazu aber in einem Faradayschen Käfig befinden. Ein Empfang der angeblich ausgesendeten Skalarwellen konnte von den Befürwortern jedoch niemals belegt werden.
    
Die Wissenschaft betrachtet das Konstrukt der Skalarwellen als fehlerhaft, da auf der Grundlage der Maxwell-Gleichungen der elektrische und magnetische Feldvektor stets senkrecht auf dem Energietransportvektor der Welle stehen. Stellvertretend sei der Mathematiker Gerhard Bruhn aus Darmstadt genannt, der Meyl Schlamperei bei der Ableitung der Skalarwellen aus den Maxwellschen Gleichungen nachgewiesen hat <ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/Skalarwellen-einfach.htm</ref><ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/DGEIM-Tagung_2003.htm</ref>. Auch die Untersuchung von Meyls Skalarwellen-Experimentierkasten ergab keine Hinweise auf die Gültigkeit seiner Hypothesen. Die beobachteten Effekte konnten problemlos mit allgemein bekannten Gesetzmäßigkeiten der Hochfrequenztechnik erklärt werden <ref>http://www.gravitation.org/Abschlussbericht_Meyl-Experimentierset_Kurz.pdf</ref><ref>http://www.xy44.de/skalar/versuche.htm</ref>. Das gilt vor allem für die angebliche Energieübetragung mit Skalarwellen einschließlich des "Overunity-Effekts".
 
Die Wissenschaft betrachtet das Konstrukt der Skalarwellen als fehlerhaft, da auf der Grundlage der Maxwell-Gleichungen der elektrische und magnetische Feldvektor stets senkrecht auf dem Energietransportvektor der Welle stehen. Stellvertretend sei der Mathematiker Gerhard Bruhn aus Darmstadt genannt, der Meyl Schlamperei bei der Ableitung der Skalarwellen aus den Maxwellschen Gleichungen nachgewiesen hat <ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/Skalarwellen-einfach.htm</ref><ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/DGEIM-Tagung_2003.htm</ref>. Auch die Untersuchung von Meyls Skalarwellen-Experimentierkasten ergab keine Hinweise auf die Gültigkeit seiner Hypothesen. Die beobachteten Effekte konnten problemlos mit allgemein bekannten Gesetzmäßigkeiten der Hochfrequenztechnik erklärt werden <ref>http://www.gravitation.org/Abschlussbericht_Meyl-Experimentierset_Kurz.pdf</ref><ref>http://www.xy44.de/skalar/versuche.htm</ref>. Das gilt vor allem für die angebliche Energieübetragung mit Skalarwellen einschließlich des "Overunity-Effekts".
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==Anwendung in der [[Pseudomedizin]]==
 
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[[image:skalarwellentherapie.jpg|ETZS - Skalarwellentherapie|thumb]]
 
[[image:skalarwellentherapie.jpg|ETZS - Skalarwellentherapie|thumb]]
Auf dem Markt für [[Alternativmedizin]] werden ebenfalls diverse Geräte angeboten, von denen behauptet wird, sie würden mit Skalarwellen funktionieren. Belege, die für eine Wirksamkeit der unterstellten Skalarwellen sprechen würden, werden nicht genannt. Meist wird nicht einmal gesagt, warum bei den angebotenen Diagnose- und Behandlungsverfahren elektromagnetische Wellen überhaupt eine Rolle spielen sollen (typisches Beispiel: [[Psychosomatische Energetik|Das REBA-Testgerät]]).
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Auf dem Markt für [[Alternativmedizin]] werden ebenfalls diverse Geräte angeboten, von denen behauptet wird, sie würden mit Skalarwellen funktionieren. Belege, die für eine Wirksamkeit der unterstellten Skalarwellen sprechen würden, werden nicht genannt. Meist wird nicht einmal gesagt, warum bei den angebotenen Diagnose- und Behandlungsverfahren elektromagnetische Wellen überhaupt eine Rolle spielen sollen (typisches Beispiel: [[Psychosomatische Energetik|Das REBA-Testgerät]]). Bei verschiedenen pseudomedizinischen Geräten spielen die erwähnten Skalarwellenantennen aus gegensinnig gewickelten Spulen eine Rolle, vorzugsweise in Form von "Möbius-Spulen", damit sind Spulen mit genau zwei Windungen gemeint, die nach Art eines Möbiusbandes verdreht sind. Ein Beispiel ist das [[SkaSys]]-System.
    
Auch Konstantin Meyl selbst hat sich diesem Markt versucht. Seine Firma ''INDEL Industrieelektronik GmbH'' bzw. dessen Abteilung ''Erstes Transferzentrum für Skalarwellentechnik ETZS'' in St. Georgen bietet ein Gerät für 7.888&nbsp;Euro an, welches zur Anwendung im Wellnessbereich beworben wurde und ''"zur Verbesserung des Energiehaushaltes des Koerpers"'' diene. Mittlerweile wird aber betont, dass das Gerät ausschließlich zu Experimentierzwecken verkauft werde.
 
Auch Konstantin Meyl selbst hat sich diesem Markt versucht. Seine Firma ''INDEL Industrieelektronik GmbH'' bzw. dessen Abteilung ''Erstes Transferzentrum für Skalarwellentechnik ETZS'' in St. Georgen bietet ein Gerät für 7.888&nbsp;Euro an, welches zur Anwendung im Wellnessbereich beworben wurde und ''"zur Verbesserung des Energiehaushaltes des Koerpers"'' diene. Mittlerweile wird aber betont, dass das Gerät ausschließlich zu Experimentierzwecken verkauft werde.
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Anhänger der Skalarwellenhypothese behaupten, dass Skalarwellen von stromdurchflossenen bifilaren Spulen abgestrahlt würden, das sind Spulen, bei denen der Draht gleich vielen Windungen in beiden Wickelrichtungen hat. Solche Anordnungen erzeugen praktisch kein Magnetfeld (die Magnetfelder der beiden Teilwicklungen heben sich gegenseitig auf) und strahlen daher auch nichts ab. Bei verschiedenen pseudomedizinischen Geräten spielen solche Skalarwellenantennen aber eine Rolle, vorzugsweise in Form von "Möbius-Spulen", damit sind Spulen aus genau zwei Windungen gemeint, die nach Art eines Möbiusbandes verdreht sind. Ein Beispiel ist das [[SkaSys]]-System.
      
Eine unter Pseudomedizinern verbreitete Denkweise wird auch hier deutlich: Man gibt vor, Skalarwellen mit primitivsten elektronischen Mitteln erzeugen zu können, ist aber nicht in der Lage, ein Verfahren anzugeben, mit dem man die erzeugten Skalarwellen nachweisen, geschweige denn ihre Intensität oder andere Parameter messen kann. Dennoch wird es als gerechtfertigt angesehen, eine somit nicht kontrollierbare Strahlung auf Patienten loszulassen.
 
Eine unter Pseudomedizinern verbreitete Denkweise wird auch hier deutlich: Man gibt vor, Skalarwellen mit primitivsten elektronischen Mitteln erzeugen zu können, ist aber nicht in der Lage, ein Verfahren anzugeben, mit dem man die erzeugten Skalarwellen nachweisen, geschweige denn ihre Intensität oder andere Parameter messen kann. Dennoch wird es als gerechtfertigt angesehen, eine somit nicht kontrollierbare Strahlung auf Patienten loszulassen.
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