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Beachtung fand und findet die ketogene Diät in den USA dank der vom Hollywood-Regisseur Jim Abrahams gegründeten Charlie Foundation und einem 1997 von Abrahams produzierten emotionalen TV-Film mit dem Titel "First Do No Harm":  
 
Beachtung fand und findet die ketogene Diät in den USA dank der vom Hollywood-Regisseur Jim Abrahams gegründeten Charlie Foundation und einem 1997 von Abrahams produzierten emotionalen TV-Film mit dem Titel "First Do No Harm":  
 
Kurz bevor die glückliche Familie Reimuller mit ihrem kleinen Robbie eine Urlaubsreise nach Hawaii antreten will, erkrankt der Junge an Epilepsie. Er wird mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Phenobarbital Phenobarbital] behandelt, worauf er aggressiv wird und randalierend durchs Haus läuft. Danach werden Phenytoin und Carbamazepin eingesetzt, was allerdings zum Stevens–Johnson-Syndrom als Nebenwirkung und letztlich zu einem Status Epilepticus führt, der verzweifelt mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Paraldehyd Paraldehyd] angegangen wird, da Diazepam wirkungslos bleibt. Der unfreundlich und barsch dargestellte behandelnde Neurologe erscheint hilflos und pessimistisch. Die Eltern befürchten eine Art dauerhaften Komazustand ihres Kindes. In Erwägung gezogen wird nun eine gefährliche Operation, bei der der Schädel des Kindes geöffnet werden muss und Elektroden ins Gehirn eingeführt werden sollen. Die private Krankenversicherung schränkt ihre Zahlungen ein. Vater Dave muss als LKW-Fahrer immer gefährlichere Güter annehmen und Überstunden machen, um die Behandlungskosten zu bezahlen. Der Hawaii-Urlaub muss abgesagt werden, und die Eltern erhalten die Mitteilung, ihr noch nicht abbezahltes Haus werde zwangsversteigert. Mutter Lori findet schließlich in einem Neurologielehrbuch Hinweise auf die ketogene Diät als rettende Maßnahme. Die Ärzte lehnen aber eine KD-Behandlung als nicht effektiv ab. Rettung findet das Kind schließlich im Johns Hopkins Hospital in Baltimore, wohin die Mutter es aus dem ursprünglichen Krankenhaus unter großen Risiken entführen will, wo es festgehalten wird. Die Entführung scheitert am Sicherheitspersonal, und man droht der Mutter den Entzug des Sorgerechts an. Schließlich gelingt es dem Vater und einem befreundeten Arzt, das Kind nach Baltimore zu fliegen, obwohl epileptische Anfälle im Flugzeug den Piloten an eine Notlandung denken lassen. In Baltimore nehmen die Anfälle während der anfänglichen Fasteneinleitung ab, und der Junge gesundet schließlich unter der Einhaltung der ketogenen Diät vollständig. Der Film endet mit einer Szene, bei der der Junge auf einer von der Stadt organisierten Parade auf dem familieneigenen Pferd reitet.
 
Kurz bevor die glückliche Familie Reimuller mit ihrem kleinen Robbie eine Urlaubsreise nach Hawaii antreten will, erkrankt der Junge an Epilepsie. Er wird mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Phenobarbital Phenobarbital] behandelt, worauf er aggressiv wird und randalierend durchs Haus läuft. Danach werden Phenytoin und Carbamazepin eingesetzt, was allerdings zum Stevens–Johnson-Syndrom als Nebenwirkung und letztlich zu einem Status Epilepticus führt, der verzweifelt mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Paraldehyd Paraldehyd] angegangen wird, da Diazepam wirkungslos bleibt. Der unfreundlich und barsch dargestellte behandelnde Neurologe erscheint hilflos und pessimistisch. Die Eltern befürchten eine Art dauerhaften Komazustand ihres Kindes. In Erwägung gezogen wird nun eine gefährliche Operation, bei der der Schädel des Kindes geöffnet werden muss und Elektroden ins Gehirn eingeführt werden sollen. Die private Krankenversicherung schränkt ihre Zahlungen ein. Vater Dave muss als LKW-Fahrer immer gefährlichere Güter annehmen und Überstunden machen, um die Behandlungskosten zu bezahlen. Der Hawaii-Urlaub muss abgesagt werden, und die Eltern erhalten die Mitteilung, ihr noch nicht abbezahltes Haus werde zwangsversteigert. Mutter Lori findet schließlich in einem Neurologielehrbuch Hinweise auf die ketogene Diät als rettende Maßnahme. Die Ärzte lehnen aber eine KD-Behandlung als nicht effektiv ab. Rettung findet das Kind schließlich im Johns Hopkins Hospital in Baltimore, wohin die Mutter es aus dem ursprünglichen Krankenhaus unter großen Risiken entführen will, wo es festgehalten wird. Die Entführung scheitert am Sicherheitspersonal, und man droht der Mutter den Entzug des Sorgerechts an. Schließlich gelingt es dem Vater und einem befreundeten Arzt, das Kind nach Baltimore zu fliegen, obwohl epileptische Anfälle im Flugzeug den Piloten an eine Notlandung denken lassen. In Baltimore nehmen die Anfälle während der anfänglichen Fasteneinleitung ab, und der Junge gesundet schließlich unter der Einhaltung der ketogenen Diät vollständig. Der Film endet mit einer Szene, bei der der Junge auf einer von der Stadt organisierten Parade auf dem familieneigenen Pferd reitet.
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==Low carb Diäten==
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Bei den "low carb" - Diäten (LC, Logi-Methode, Atkins-, South-Beach-Diät, Hollywood-Diät, Mayo-Diät, Paläo-Diät oder ketogene Diät) wird ein Verzicht auf Kohlenhydrate praktiziert, entweder zur Gewichtsreduktion oder zur Prävention von ernährungsbedingten Krankheiten. Allerdings fehlen dazu passende wissenschaftliche Belege. Ein Cochrane Review von 2022 untersuchte die Wirksamkeit von Low-Carb-Diäten in Bezug auf die Gewichtsreduktion und die Gesundheit. In 61 Studien mit fast 7000 Teilnehmern fanden die Cochrane-Autoren ''„keinen relevanten Vorteil“'' dieser Diätform im Vergleich zu anderen kalorienreduzierenden Diäten.
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:''„Die Gewichtsabnahme von Personen, die eine kohlenhydratarme Diät (auch bekannt als Low-Carb-Diät) einhalten, unterscheidet sich wahrscheinlich kaum von der Gewichtsabnahme von Personen, die eine Diät mit ausgewogenen Kohlenhydraten einhalten, und das bis zu zwei Jahre lang. Auch bei den Veränderungen der Risiken für Herzkrankheiten wie diastolischer Blutdruck, glykosyliertes Hämoglobin (HbA1c, ein Maß für den Blutzuckerspiegel über einen Zeitraum von 2-3 Monaten) und LDL-Cholesterin („ungesundes“ Cholesterin) gibt es im maximalen Beobachtungszeitraum der Studien von zwei Jahren wahrscheinlich wenig bis gar keine Unterschiede zwischen den Diäten. Dies war bei Menschen mit und ohne Typ-2-Diabetes der Fall.“''
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Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft DDG stellte fest, dass die Low-Carb Diäten weder die beste noch gesündeste Diätform seien. Eine grosse Zahl von Studien hatte bereits zuvor zu analogen Ergebnisse geführt und keine Unterschiede zu High carb, Low fat oder Low carb hight fat Diäten gezeigt. Die amerikanische Herzkreislauf-Fachgesellschaft NLA (National Lipid Association) kam im Journal of Clinical Lipology 2018 zum Ergebnis, dass ''„Basierend auf den überprüften Beweisen sind Diäten mit niedrigem und sehr niedrigem Kohlenhydratgehalt anderen Ernährungsansätzen zur Gewichtsreduktion nicht überlegen.“'' seien.
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Kritisiert wird auch der Anstieg des LDL-Cholesterins und die Stimulation proinflammatorischer (entzündungsfördernder) Faktoren bei Low carb - Diäten.<ref>https://idw-online.de/de/news787477</ref>
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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