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'''Johann Grander''' (24. April 1930 - 24. September 2012) war ein österreichischer Unternehmer aus der Gegend von Kitzbühel (Tirol), [[Esoterik]]er, ehemaliger Tankstellenpächter und Sonderling. Er wurde bekannt durch die Vermarktung von Produkten (z.B. Grander-Wasser), die dazu geeignet sein sollen, anderes Wasser in seinen Eigenschaften positiv zu beeinflussen, ohne direkt mit diesem Wasser in Kontakt zu treten. Wie er diese "Wasserbelebung" genau durchführte, war das Geheimnis des Tirolers, der angab, die Volksschule nach 7 Jahren verlassen zu haben und keinerlei Kenntnisse auf den Gebieten der Chemie oder Physik nachweisen konnte.  
 
'''Johann Grander''' (24. April 1930 - 24. September 2012) war ein österreichischer Unternehmer aus der Gegend von Kitzbühel (Tirol), [[Esoterik]]er, ehemaliger Tankstellenpächter und Sonderling. Er wurde bekannt durch die Vermarktung von Produkten (z.B. Grander-Wasser), die dazu geeignet sein sollen, anderes Wasser in seinen Eigenschaften positiv zu beeinflussen, ohne direkt mit diesem Wasser in Kontakt zu treten. Wie er diese "Wasserbelebung" genau durchführte, war das Geheimnis des Tirolers, der angab, die Volksschule nach 7 Jahren verlassen zu haben und keinerlei Kenntnisse auf den Gebieten der Chemie oder Physik nachweisen konnte.  
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Das Grander-Familienunternehmen ''Vertrieb für Original Grander Technologie'' (U.V.O. Vertriebs GmbH & Co. KG in Jochberg<ref>GRANDER Wasserbelebung GmbH, Bergwerksweg 10, A-6373 Jochberg</ref>) macht einen Jahresumsatz von etwa 13 Millionen Euro, indem es wahrheitswidrig angeblich positive Eigenschaften des Produkts ''Grander-Wasser'' bewirbt. Es ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass die Grander-Technologie zur „Belebung von Leitungswasser“ wirkungslos ist, und sie darf laut einem Gerichtsurteil als „esoterischer Unfug“ bezeichnet werden.
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Das Grander-Familienunternehmen ''Vertrieb für Original Grander Technologie'' (U.V.O. Vertriebs GmbH & Co. KG in Jochberg<ref>GRANDER Wasserbelebung GmbH, Bergwerksweg 10, A-6373 Jochberg</ref>) machte 2010 einen Jahresumsatz von etwa 13 Millionen Euro<ref>https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/themen/gesundheit/grander-wasser-steuergeld-fuer-wundermittel</ref>, indem es wahrheitswidrig angeblich positive Eigenschaften des Produkts ''Grander-Wasser'' bewirbt. Es ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass die Grander-Technologie zur „Belebung von Leitungswasser“ wirkungslos ist, und sie darf laut einem Gerichtsurteil als „esoterischer Unfug“ bezeichnet werden.
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Grander erhielt im September 2000 das Silberne Ehrenzeichen der [[Russische Akademie der Naturwissenschaften|Russischen Akademie der Naturwissenschaften]]. Es handelt sich dabei um eine rein private Organisation, die mit der Namensähnlichkeit den Anschein erwecken will die anerkannte Russische Akademie der Wissenschaften zu sein.
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Grander erhielt im September 2000 das Silberne Ehrenzeichen der [[Russische Akademie der Naturwissenschaften|Russischen Akademie der Naturwissenschaften]]. Es handelt sich dabei um eine rein private Organisation, die mit der Namensähnlichkeit den Anschein erwecken will die anerkannte Russische Akademie der Wissenschaften zu sein.
 
==Granderwasser==
 
==Granderwasser==
 
[[image:granderwasserbeleber.jpg|left|thumb|Grander-Wasserbeleber, in Wasserleitung eingebaut]]
 
[[image:granderwasserbeleber.jpg|left|thumb|Grander-Wasserbeleber, in Wasserleitung eingebaut]]
Beim Grander-Wasserbeleber fließt das Leitungswasser an Kammern vorbei, die mit so genanntem [[Wasserbelebung|Informationswasser]] gefüllt sind. Dadurch soll das Wasser in seiner "Struktur" verändert werden und besondere, positive Eigenschaften erlangen. Angeblich soll auch ein Glas Granderwasser durch Informationsübertragung das Wasser in einem danebenstehenden Glas so verändern können, dass es die Eigenschaften des Granderwassers übernimmt.
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Beim Grander-Wasserbeleber fließt das Leitungswasser an Kammern vorbei, die mit so genanntem [[Wasserbelebung|Informationswasser]] gefüllt sind. Dadurch soll das Wasser in seiner "Struktur" verändert werden und besondere, positive Eigenschaften erlangen. Angeblich soll auch ein Glas Granderwasser durch Informationsübertragung das Wasser in einem daneben stehenden Glas so verändern können, dass es die Eigenschaften des Granderwassers übernimmt.
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Grander gab an, die Anweisungen zur Entwicklung seines Wassers von Gott bekommen zu haben.
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Grander gab an, die Anweisungen zur Entwicklung seines Wassers durch göttliche Eingebung bekommen zu haben. Zitat Grander:
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Hinweise für die Wirksamkeit von Granderwasser gibt es nicht. Verbraucherschützer und Wissenschaftler haben mehrfach auf die Wirkungslosigkeit hingewiesen. Auch sind bereits Gerichtsurteile wegen "Irreführung der Konsumenten" ergangen.
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:''Mir ist Jesus erschienen bei vollem Bewusstsein. Und da bin ich jetzt sehr vorsichtig, weil Leute dies nicht verstehen.''<ref>https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/themen/gesundheit/grander-wasser-steuergeld-fuer-wundermittel</ref>
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:''…der die Entstehung von Granderwasser auf seine guten Verbindungen zu Gott zurückführt, Antwort auf seine Fragen „von oben“ bekommt und von sich selbst behauptet, ein anderer Mensch zu sein, seit ihm vor 30&nbsp;Jahren Jesus Christus erschienen sei''.<ref name="Grander 2005">Zitat der Aussage Granders am 13.&nbsp;Mai 2005 vor dem Bezirksgericht Kitzbühel; ähnlich im Interview der ORF-Sendung „Report“ am 1.&nbsp;Juli 2008</ref>
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Hinweise für die Wirksamkeit von Granderwasser gibt es nicht. Verbraucherschützer und Wissenschaftler haben mehrfach auf die Wirkungslosigkeit hingewiesen. Auch sind bereits Gerichtsurteile wegen "Irreführung der Konsumenten" ergangen. Charakteristisch für die Kommunikationspolitik des Grander-Unternehmens ist die Vorgehensweise, die beworbenen Wirkungen nie direkt anzuführen, sondern ausschließlich indirekt über ausgewählte Kundenrückmeldungen, sogenannte Testimonials, herauszustellen. Beispiele dieser Kundenreferenzen sind über mehrere Branchen hinweg ersichtlich.<ref>[https://vimeo.com/grandertestberichte Profil des Herstellers mit Erfahrungsberichten und Anwenderaussagen über den Einsatz von Grander-Technologie in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Gewerbe. Abruf: 03.11.2019]</ref>
    
Im dem Verfahren 4 R 1/06f urteilte das Oberlandesgericht Wien am 17. August 2006, dass die Bezeichnung ''"aus dem Esoterik-Milieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug"'' für Granderwasser sachlich begründet ist, ebenso wie der Vorwurf, dass ''"Menschen, die an gefährlichen Krankheiten wie etwa Borreliose oder Krebs leiden, möglicherweise leichtgläubig auf dringend notwendige medizinische Behandlung verzichten und auf die Wirkung des Wunderwassers vertrauen"''. Betrug dürfe man dem Unternehmen jedoch nicht unterstellen, befand das Gericht, da die Käufer ein Rücktrittsrecht hätten.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/</ref>
 
Im dem Verfahren 4 R 1/06f urteilte das Oberlandesgericht Wien am 17. August 2006, dass die Bezeichnung ''"aus dem Esoterik-Milieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug"'' für Granderwasser sachlich begründet ist, ebenso wie der Vorwurf, dass ''"Menschen, die an gefährlichen Krankheiten wie etwa Borreliose oder Krebs leiden, möglicherweise leichtgläubig auf dringend notwendige medizinische Behandlung verzichten und auf die Wirkung des Wunderwassers vertrauen"''. Betrug dürfe man dem Unternehmen jedoch nicht unterstellen, befand das Gericht, da die Käufer ein Rücktrittsrecht hätten.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/</ref>
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[[image:Grander-aufgeschnitten.jpg|thumb|400px|Aufgeschnittener Grander-Wasserbeleber älterer Bauart. In der Mitte die Bohrung für den Wasserdurchfluss, außen vier mit Granderwasser bzw. "Informationswasser" gefüllte Kammern]]
 
[[image:Grander-aufgeschnitten.jpg|thumb|400px|Aufgeschnittener Grander-Wasserbeleber älterer Bauart. In der Mitte die Bohrung für den Wasserdurchfluss, außen vier mit Granderwasser bzw. "Informationswasser" gefüllte Kammern]]
 
In der Schweiz ist es seit 1999 verboten, mit einer therapeutischen Wirkung des Wassers zu werben. Auch in Deutschland gilt Wasser als Lebensmittel und darf nach dem [[LFGB|LFGB-Gesetz]] (Lebensmittel- und Futtergesetzbuch) nicht mit unbelegten gesundheitsbezogenen Angaben beworben werden. Im Jahr 2005 wurde in Neuseeland die Vertriebsfirma für Grander-Wasser zu einer Strafe und Schadensersatz von umgerechnet 72.000 € verurteilt. Die Richterin bezeichnete die entsprechenden Produkte als Quacksalberei und Pseudowissenschaft.<ref>http://www.comcom.govt.nz/MediaCentre/MediaReleases/200506/livingwaterquackeryresultsin136000.aspx</ref> Von der Website Granders sind mittlerweile alle Behauptungen, die eine therapeutische Wirkung des Wassers versprechen, entfernt worden.
 
In der Schweiz ist es seit 1999 verboten, mit einer therapeutischen Wirkung des Wassers zu werben. Auch in Deutschland gilt Wasser als Lebensmittel und darf nach dem [[LFGB|LFGB-Gesetz]] (Lebensmittel- und Futtergesetzbuch) nicht mit unbelegten gesundheitsbezogenen Angaben beworben werden. Im Jahr 2005 wurde in Neuseeland die Vertriebsfirma für Grander-Wasser zu einer Strafe und Schadensersatz von umgerechnet 72.000 € verurteilt. Die Richterin bezeichnete die entsprechenden Produkte als Quacksalberei und Pseudowissenschaft.<ref>http://www.comcom.govt.nz/MediaCentre/MediaReleases/200506/livingwaterquackeryresultsin136000.aspx</ref> Von der Website Granders sind mittlerweile alle Behauptungen, die eine therapeutische Wirkung des Wassers versprechen, entfernt worden.
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Mit wissenschaftlicher Methodik durchgeführte Untersuchungen bestätigen keine der von Grander behaupteten Wirkungen. Marko Heckel und Peter Heinig vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm bei Potsdam überprüften die Eigenschaften von Wasser vor und hinter einem Grander-Zylinder und konnten keinen Unterschied feststellen.<ref>[http://209.85.135.104/search?q=cache:idhARyDzpc8J:www.gwup.org/skeptiker/archiv/2003/3/grander.html Skeptiker 3/2003]</ref><ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/potsdam-studie.pdf</ref> Am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC an der Hochschule Rapperswil wurde 2005 die angebliche Verbesserung des Geschmacks des Wassers untersucht. Verblindete Versuchspersonen bemerkten jedoch keinen Unterschied zu normalem Leitungswasser.<ref>[http://www.20min.ch/sommerspezial/story/22294319 "Nicht alles auf dieser Welt lässt sich beweisen"] 20 Minuten Online, 21. Mai 2010</ref>
   
   
 
   
 
Bisherige Erklärungsversuche der Wirkungsweise werden von Kritikern als wahllose Anhäufung pseudowissenschaftlicher Begriffe gesehen. Diese Erklärungsversuche dienten nur dem Zweck, Unwissende zu täuschen.
 
Bisherige Erklärungsversuche der Wirkungsweise werden von Kritikern als wahllose Anhäufung pseudowissenschaftlicher Begriffe gesehen. Diese Erklärungsversuche dienten nur dem Zweck, Unwissende zu täuschen.
    
==Studien und Diplomarbeiten zu Granderwasser==
 
==Studien und Diplomarbeiten zu Granderwasser==
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Mit wissenschaftlicher Methodik durchgeführte Untersuchungen bestätigen keine der von Grander behaupteten Wirkungen. Marko Heckel und Peter Heinig vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm bei Potsdam überprüften die Eigenschaften von Wasser vor und hinter einem Grander-Zylinder und konnten keinen Unterschied feststellen.<ref>[http://209.85.135.104/search?q=cache:idhARyDzpc8J:www.gwup.org/skeptiker/archiv/2003/3/grander.html Skeptiker 3/2003]</ref><ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/potsdam-studie.pdf</ref> Am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC an der Hochschule Rapperswil wurde 2005 die angebliche Verbesserung des Geschmacks des Wassers untersucht. Verblindete Versuchspersonen bemerkten jedoch keinen Unterschied zu normalem Leitungswasser.<ref>[http://www.20min.ch/sommerspezial/story/22294319 "Nicht alles auf dieser Welt lässt sich beweisen"] 20 Minuten Online, 21. Mai 2010</ref>
 
[[image:Grander_hoebling.jpg|Auszug Diplomarbeit Höbling 2004<ref>Quelle: http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/07/wie-die-granderwasserfirma-funf-jahre-lang-eine-wissenschaftliche-studie-unterdruckte.php</ref>|400px|thumb]]
 
[[image:Grander_hoebling.jpg|Auszug Diplomarbeit Höbling 2004<ref>Quelle: http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/07/wie-die-granderwasserfirma-funf-jahre-lang-eine-wissenschaftliche-studie-unterdruckte.php</ref>|400px|thumb]]
 
Zu Granderwasser liegen mittlerweile mehrere Studienergebnisse vor.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/</ref> Im Jahr 2000 meinte ein Diplomand Unterschiede zwischen Granderwasser und Leitungswasser festgestellt zu haben; die Oberflächenspannung sei unterschiedlich.<ref>Faißner K (2000): Physikalische und physikalisch-chemische Daten unter der Verwendung von belebtem und unbelebtem Wasser und der Einsatz der Grander-Wasserbelebung in Betrieben. Diplomarbeit (Sozial und Wirtschaftswissenschaften, Studium irregulare) an der TU Graz, 115 pp.</ref> Bei einem Nachversuch stellte  sich als Ursache die Verwendung eines bestimmten Gartenschlauchs heraus.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/faissner2000.htm</ref><ref>http://www.gwup.org/component/content/article/87-Paratechnologien/758-oberflaechenspannungsaenderung-durch-grander-belebung-nicht-bestaetigt</ref>
 
Zu Granderwasser liegen mittlerweile mehrere Studienergebnisse vor.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/</ref> Im Jahr 2000 meinte ein Diplomand Unterschiede zwischen Granderwasser und Leitungswasser festgestellt zu haben; die Oberflächenspannung sei unterschiedlich.<ref>Faißner K (2000): Physikalische und physikalisch-chemische Daten unter der Verwendung von belebtem und unbelebtem Wasser und der Einsatz der Grander-Wasserbelebung in Betrieben. Diplomarbeit (Sozial und Wirtschaftswissenschaften, Studium irregulare) an der TU Graz, 115 pp.</ref> Bei einem Nachversuch stellte  sich als Ursache die Verwendung eines bestimmten Gartenschlauchs heraus.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/faissner2000.htm</ref><ref>http://www.gwup.org/component/content/article/87-Paratechnologien/758-oberflaechenspannungsaenderung-durch-grander-belebung-nicht-bestaetigt</ref>

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