Änderungen

47 Bytes entfernt ,  14:33, 14. Mai 2017
Zitat aus einer Rezension eines Buches von Felicia Langer mit einem Zitat aus dem Buch selbst ersetzt
Zeile 191: Zeile 191:  
*''"Einer der Augenzeugen berichtete, dass Goldstein aus nächster Nähe systematisch von der letzten Reihe vor ihm, Reihe für Reihe, bis zur entferntesten kaltblütig beschossen hat. Die vor Ort anwesenden israelischen Soldaten haben nicht eingegriffen ..."''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=24489</ref>
 
*''"Einer der Augenzeugen berichtete, dass Goldstein aus nächster Nähe systematisch von der letzten Reihe vor ihm, Reihe für Reihe, bis zur entferntesten kaltblütig beschossen hat. Die vor Ort anwesenden israelischen Soldaten haben nicht eingegriffen ..."''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=24489</ref>
   −
:Das durfte die Autorin Felicia Langer in einem ebenfalls von Albrecht Müller verantworteten Beitrag behaupten. Dabei geht es um den Anschlag des jüdischen Arztes und Siedlers Dr. Baruch Goldstein am 25.2.1994 auf die Al Ibrahimi Moschee in Hebron. Mit der Formulierung, die Soldaten hätten nicht eingegriffen, erweckt Langer den Eindruck, die furchtbare Tat wäre von den anwesenden, israelischen Soldaten billigend hingenommen worden. Eine Quellenprüfung ergibt, dass es sich dabei nicht etwa um eine unglückliche Formulierung handelt; Felicia Langer wollte genau dies sagen. In einer anderen Publikation hat sie sich noch zu viel weitgehenderen Behauptungen hinreißen lassen:
+
:Das durfte die Autorin Felicia Langer in einem ebenfalls von Albrecht Müller verantworteten Beitrag behaupten. Dabei geht es um den Anschlag des jüdischen Arztes und Siedlers Dr. Baruch Goldstein am 25.2.1994 auf die Al Ibrahimi Moschee in Hebron. Mit der Formulierung, die Soldaten hätten nicht eingegriffen, erweckt Langer den Eindruck, die furchtbare Tat wäre von den anwesenden, israelischen Soldaten billigend hingenommen worden. Eine Quellenprüfung ergibt, dass es sich dabei nicht etwa um eine unglückliche Formulierung handelt; Felicia Langer wollte genau dies sagen. Auch in ihrem Buch "Wo Hass keine Grenzen kennt" unterstellt sie der israelischen Armee, gemeinsame Sache mit dem Attentäter zu machen, indem sie den Einsatz von Schusswaffen zur Eindämmung der mehrtägigen Ausschreitungen als Folge des Attentats mit dem Attentat selbst gleichsetzt:
::''"Vor allem kann sich der Leser mit den Resultaten der Untersuchungen bekannt machen, die eine israelische und eine palästinensische Kommission vornahmen. Dabei ergab sich, daß an jenem 25. Februar vor nun vier Jahren israelische Soldaten in Hebron Dr. Goldstein Feuerschutz erwiesen und zahlreiche Palästinenser niederschossen."''    <ref>http://anonym.to/?http://www.luise-berlin.de/lesezei/blz98_02/text35.htm</ref>
+
::''"Das Blutbad an diesem schwarzen Tag beschränkte sich nicht nur auf die Ibrahimi-Moschee in Hebron. Die Armee setzte es beim Ahli-Krankenhaus und an anderen Orten fort."''    <ref>Felicia Langer, Wo Hass keine Grenzen kennt, Lamuv-Verlag, Göttingen, 1995, ISBN 3-88977-397-4</ref>
:Einzige Quelle für diese Behauptungen ist Felicia Langer selbst. Das genügt den NachDenkSeiten.
+
:Tatsächlich ergaben die Untersuchungen etwas ganz anderes. Israelische Soldaten haben in der Tat Schüsse abgegeben, nicht jedoch um den Attentäter zu unterstützen:  
:Tatsächlich ergaben die Untersuchungen etwas anderes. Israelische Soldaten haben in der Tat Schüsse abgegeben, nicht jedoch um den Attentäter zu unterstützen:  
   
::“Most of the Palestinians interviewed did not accuse the soldiers of complicity in the massacre. Instead, they suggested that the soldiers had fired in panic amid the confusion that had gripped the crowd.”    <ref>http://www.nytimes.com/1994/03/16/world/that-day-hebron-special-report-soldier-fired-crowd-survivors-massacre-say.html?pagewanted=all</ref>
 
::“Most of the Palestinians interviewed did not accuse the soldiers of complicity in the massacre. Instead, they suggested that the soldiers had fired in panic amid the confusion that had gripped the crowd.”    <ref>http://www.nytimes.com/1994/03/16/world/that-day-hebron-special-report-soldier-fired-crowd-survivors-massacre-say.html?pagewanted=all</ref>
 
:Langers Behauptung, die Untersuchungen hätten „Feuerschutz“ für den Attentäter durch israelische Soldaten ergeben, lässt sich nicht belegen. Nur wenige Zeugen hatten dergleichen behauptet - und verwickelten sich in Widersprüche:
 
:Langers Behauptung, die Untersuchungen hätten „Feuerschutz“ für den Attentäter durch israelische Soldaten ergeben, lässt sich nicht belegen. Nur wenige Zeugen hatten dergleichen behauptet - und verwickelten sich in Widersprüche:
Zeile 210: Zeile 209:     
:Fazit: Den Soldaten vor Ort irgendeine Form von Einvernehmen oder Kumpanei mit dem Attentäter zu unterstellen, lässt sich mit den bekannten Fakten nicht belegen. Auch hierzu verbreiten die NachDenkSeiten Propaganda.
 
:Fazit: Den Soldaten vor Ort irgendeine Form von Einvernehmen oder Kumpanei mit dem Attentäter zu unterstellen, lässt sich mit den bekannten Fakten nicht belegen. Auch hierzu verbreiten die NachDenkSeiten Propaganda.
 +
 
== Rezeption ==
 
== Rezeption ==
 
Nach Einschätzung von ''Spiegel Online'' aus dem Jahr 2008 gehören die ''NachDenkSeiten'' zu den wenigen deutschen politischen Websites, die überhaupt wahrgenommen werden. Die technische Plattform allerdings wirke „gegen [amerikanische] Polit-Seiten […] wie aus der Web-Steinzeit.“ Die behandelten Themen begrenzten sich auf eine Kritik am Neoliberalismus, so dass die Seite nicht mehr „als eine Internet-Gemeinde für enttäuschte Sozialdemokraten“ sei. Zudem bediene man sich einer auffallend scharfen und schneidigen Ausdrucksweise: „David hat keinen Stein in der Schleuder. Also schmeißt er mit Dreck.“<ref name="brauck">Markus Brauck, Frank Hornig und Isabell Hülsen: [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,567038-2,00.html ''Die Beta-Blogger (2)''.] ''Spiegel Online'', 21. Juli 2008</ref>
 
Nach Einschätzung von ''Spiegel Online'' aus dem Jahr 2008 gehören die ''NachDenkSeiten'' zu den wenigen deutschen politischen Websites, die überhaupt wahrgenommen werden. Die technische Plattform allerdings wirke „gegen [amerikanische] Polit-Seiten […] wie aus der Web-Steinzeit.“ Die behandelten Themen begrenzten sich auf eine Kritik am Neoliberalismus, so dass die Seite nicht mehr „als eine Internet-Gemeinde für enttäuschte Sozialdemokraten“ sei. Zudem bediene man sich einer auffallend scharfen und schneidigen Ausdrucksweise: „David hat keinen Stein in der Schleuder. Also schmeißt er mit Dreck.“<ref name="brauck">Markus Brauck, Frank Hornig und Isabell Hülsen: [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,567038-2,00.html ''Die Beta-Blogger (2)''.] ''Spiegel Online'', 21. Juli 2008</ref>
81.394

Bearbeitungen