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Die Kosten der ECT sind in der Bundesrepublik Deutschland weder in der gesetzlichen noch in der privaten Krankenversicherung erstattungsfähig, weil sie keine medizinisch notwendige Heilbehandlung darstellt.<ref>Urteil des OLG Frankfurt vom 25.02.2010, 3 U 168/09; OLG Köln, VersR 2010, 621</ref>. Auch die Kosten für eine im Zusammenhang mit der ECT durchgeführte CT oder MRT Untersuchung sind in der privaten Krankenversicherung aus denselben Gründen nicht erstattungsfähig.<ref>OLG Frankfurt, Urteil vom 20.10.2012, 3 U 278/11</ref>
 
Die Kosten der ECT sind in der Bundesrepublik Deutschland weder in der gesetzlichen noch in der privaten Krankenversicherung erstattungsfähig, weil sie keine medizinisch notwendige Heilbehandlung darstellt.<ref>Urteil des OLG Frankfurt vom 25.02.2010, 3 U 168/09; OLG Köln, VersR 2010, 621</ref>. Auch die Kosten für eine im Zusammenhang mit der ECT durchgeführte CT oder MRT Untersuchung sind in der privaten Krankenversicherung aus denselben Gründen nicht erstattungsfähig.<ref>OLG Frankfurt, Urteil vom 20.10.2012, 3 U 278/11</ref>
==Geschichtliches==
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==Geschichtliches und aktuelle Anwender==
 
[[image:Rudolf_Pekar.jpg|Rudolf Pekar|320px|thumb]]
 
[[image:Rudolf_Pekar.jpg|Rudolf Pekar|320px|thumb]]
 
Zur Geschichte der ECT liegen unterschiedliche Angaben zum eigentlichen Erfinder der Anwendung schwacher Gleichströme bei Krebs vor.
 
Zur Geschichte der ECT liegen unterschiedliche Angaben zum eigentlichen Erfinder der Anwendung schwacher Gleichströme bei Krebs vor.
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Die ECT soll von dem österreichischen Arzt [[Rudolf Pekar]] aus Bad Ischgl in den 1970er Jahren erfunden worden sein, allerdings wird auch das Jahr 1988 genannt. Offenbar veröffentlichte Pekar erst 1988 zur ECT. Mehrere Quellen nennen für das Jahr 1983 den schwedischen Radiologen [[Björn Nordenström]] als den Erfinder des Vorläufers der ECT, der "Elektro-Chemo-Therapie" oder "electrochemical therapy" (EChT), die auch als "Electrolytic Ablation of Tumors" (EAT) bekannt ist. Nordenström behauptet zu dieser Methode durch ein Buch aus dem Jahre 1877 inspiriert worden zu sein.<ref>Rae JH, The Application of Electricity as a Therapeutic Agent, (Buch), Verlag: Boericke & Tafel, New York 1877</ref> Die Methode verbreitete sich zunächst nur sehr wenig und war lediglich in China (Yuling Xin) und Russland (Tschissow / Sokolow) bei offenbar je nur einem Team anzutreffen.  
 
Die ECT soll von dem österreichischen Arzt [[Rudolf Pekar]] aus Bad Ischgl in den 1970er Jahren erfunden worden sein, allerdings wird auch das Jahr 1988 genannt. Offenbar veröffentlichte Pekar erst 1988 zur ECT. Mehrere Quellen nennen für das Jahr 1983 den schwedischen Radiologen [[Björn Nordenström]] als den Erfinder des Vorläufers der ECT, der "Elektro-Chemo-Therapie" oder "electrochemical therapy" (EChT), die auch als "Electrolytic Ablation of Tumors" (EAT) bekannt ist. Nordenström behauptet zu dieser Methode durch ein Buch aus dem Jahre 1877 inspiriert worden zu sein.<ref>Rae JH, The Application of Electricity as a Therapeutic Agent, (Buch), Verlag: Boericke & Tafel, New York 1877</ref> Die Methode verbreitete sich zunächst nur sehr wenig und war lediglich in China (Yuling Xin) und Russland (Tschissow / Sokolow) bei offenbar je nur einem Team anzutreffen.  
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Als Miterfinder der Gleichstrom ECT wird neben Pekar auch der [[Heilpraktiker]] "Prof. Hans-Peter Weber" aus Köln genannt, Vorsitzender eines Vereins "Internationale Gesellschaft für Onco-Bio-Therapie". Weber betreibt in Köln ein "Institut Weber".<ref>Institut Weber, Altenbergerstr. 19-21, D-50668 Köln</ref> Weber wird in der Öffentlichkeit und im Internet mit "Prof. Dr. med." tituliert.
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Als Miterfinder der Gleichstrom ECT wird neben Pekar auch der [[Heilpraktiker]] "Prof. Hans-Peter Weber" aus Köln genannt, Vorsitzender eines Vereins "Internationale Gesellschaft für Onco-Bio-Therapie". Weber betreibt in Köln ein "Institut Weber".<ref>Institut Weber, Altenbergerstr. 19-21, D-50668 Köln</ref> Weber wird in der Öffentlichkeit und im Internet mit "Prof. Dr. med." tituliert. 2012-2013 wurde Weber wegen des Mißbrauchs akademischer Titel angeklagt.
    
In Bad Ischl (wo auch Pekar wirkte) wurde der Augenarzt Hartmut Kunert als Anwender der BET bekannt, insbesondere durch ein Ermittlungsverfahren gegen ihn.
 
In Bad Ischl (wo auch Pekar wirkte) wurde der Augenarzt Hartmut Kunert als Anwender der BET bekannt, insbesondere durch ein Ermittlungsverfahren gegen ihn.
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