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Die '''Animal Liberation Front''' (ALF) ist eine internationale, dezentrale, führerlose und radikale Untergrundbewegung, die sich als [[Tierrechte|Tierrechtsorganisation]] versteht und vor allem durch illegale Tierbefreiungsaktionen in Erscheinung tritt. Die ALF wurde vom FBI als Terrororganisation eingestuft.
 
Die '''Animal Liberation Front''' (ALF) ist eine internationale, dezentrale, führerlose und radikale Untergrundbewegung, die sich als [[Tierrechte|Tierrechtsorganisation]] versteht und vor allem durch illegale Tierbefreiungsaktionen in Erscheinung tritt. Die ALF wurde vom FBI als Terrororganisation eingestuft.
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Die Aktivisten sehen sich als eine Art Untergrundbewegung, deren Ziel die Befreiung von Tiere aus Laboren und Anlagen der Pelz- und Lebensmittelerzeugung, die Zerstörung solcher Einrichtungen, die Sabotage der Jagd und von jagdlichen Einrichtungen sowie die Vermittlung der "befreiten" Tiere in sichere Unterkünfte ist.  
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Die Aktivisten sehen sich als eine Art Untergrundbewegung, deren Ziel die Befreiung von Tieren aus Laboren und Anlagen der Pelz- und Lebensmittelerzeugung, die Zerstörung solcher Einrichtungen, die Sabotage der Jagd und von jagdlichen Einrichtungen sowie die Vermittlung der "befreiten" Tiere in sichere Unterkünfte ist.  
    
==Ideologie==
 
==Ideologie==
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==Aufbau und Ziele==
 
==Aufbau und Ziele==
Die Bewegung ist grundsätzlich dezentral und ohne formale Hierarchie aufgebaut. Die einzelnen ALF-Zellen arbeiten meist im Untergrund. Jede Gruppe von Menschen, die Vegetarier oder [[Veganismus|Veganer]] sind und Aktionen nach ALF-Richtlinien durchführt, hat das Recht, sich als Teil der ALF zu betrachten. Eine formale Mitgliedschaft wie in anderen Vereinen gibt es nicht. Es gibt aber auch eine Reihe von öffentlich agierenden Gruppen, die verdeckte Freiwillige unterstützen, z.B. mit Geldspenden.  
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Die Bewegung ist grundsätzlich dezentral und ohne formale Hierarchie aufgebaut. Die einzelnen ALF-Zellen arbeiten meist im Untergrund. Jede Gruppe von Menschen, die Vegetarier oder [[Veganismus|Veganer]] sind und Aktionen nach ALF-Richtlinien durchführt, hat das Recht, sich als Teil der ALF zu betrachten. Eine formale Mitgliedschaft wie in anderen Vereinen gibt es nicht. Es gibt aber auch eine Reihe von öffentlich agierenden Gruppen, die verdeckte Freiwillige unterstützen, z.B. mit Geldspenden. Diese Organisationsstruktur ist ähnlich derer der [[Earth Liberation Front]].
    
ALF-Zellen sind in über 40 Ländern aktiv. Sie bestehen aus kleinen Gruppen von untereinander bekannten Personen, manchmal auch Einzelpersonen, was es schwierig macht, die Bewegung behördlich zu überwachen und Straftaten zu verfolgen.  
 
ALF-Zellen sind in über 40 Ländern aktiv. Sie bestehen aus kleinen Gruppen von untereinander bekannten Personen, manchmal auch Einzelpersonen, was es schwierig macht, die Bewegung behördlich zu überwachen und Straftaten zu verfolgen.  
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Erklärtes Ziel der ALF ist, neben der Tierbefreiung, denjenigen Personen und Unternehmen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, die nach Meinung von ALF Profit aus dem Elend und der Ausbeutung von Tieren ziehen. Dazu gehören Landwirte, Schlachthöfe, Fleischverarbeitung, Pelztierfarmen, Tierversuchsinstitute und –labore, Forschungseinrichtungen, Jäger, Zirkusse, Zoos, Fast-Food-Restaurants usw. ALF-Aktivisten betonen immer wieder, dass ihre Aktionen gewaltlos seien, jedoch kommt es bei Ihren Aktionen – die auf eine wirtschaftliche Schädigung abzielen – zur Gewaltanwendung in Form von Brandstiftungen und Sachbeschädigungen, bei denen die Verletzung oder Tötung von Menschen und Tieren billigend in Kauf genommen wird. In manchen Fällen werden auch Mitarbeiter der angegriffenen Institutionen oder deren Angehörige direkt bedroht oder gestalkt.
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Erklärtes Ziel der ALF ist, neben der Tierbefreiung, denjenigen Personen und Unternehmen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, die nach Meinung von ALF Profit aus dem Elend und der Ausbeutung von Tieren ziehen. Dazu gehören Landwirte, Schlachthöfe, Fleischverarbeitung, Pelztierfarmen, Tierversuchsinstitute und –labore, Forschungseinrichtungen, Jäger, Zirkusse, Zoos, Fast-Food-Restaurants usw. ALF-Aktivisten betonen immer wieder, dass ihre Aktionen gewaltlos seien, jedoch kommt es bei Ihren Aktionen – die auf eine wirtschaftliche Schädigung abzielen – zur Gewaltanwendung in Form von Brandstiftungen und Sachbeschädigungen, bei denen die Verletzung oder Tötung von Menschen und Tieren billigend in Kauf genommen wird. Im Animal Liberation Handbuch heißt es dazu: ''Ethischer Vandalismus und Sabotage hilft den Tieren.'' Es werden sogar offen kriminelle Handlungen als Mittel zur Durchsetzung von Tierrechten propagiert:
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:''Dir muß klar sein, dass direkte Aktionen illegal sind; somit ist jeder, der als ALF arbeitet, ein Krimineller ist. Du mußt anfangen, als Krimineller zu denken. Lerne zu differenzieren zwischen natürlicher Nervosität und einem wahren Gefühl, dass etwas falsch läuft und eine Aktion abgebrochen werden sollte.''<ref>[http://www.animalliberationfront.com/ALFront/Actions-Germany/GermanPrimerPart1.pdf Animal Liberation Handbuch, Seite 2]</ref>
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In manchen Fällen werden auch Mitarbeiter der angegriffenen Institutionen oder deren Angehörige direkt bedroht oder gestalkt.
    
Einige Unterstützergruppen für die ALF:  
 
Einige Unterstützergruppen für die ALF:  
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Der Ursprung der ALF geht auf eine Gruppe von englischen Jagd-Saboteuren in den späten 1960er Jahren zurück. Diese Gruppe störte Fuchsjagden z.B. durch die Blockierung von Straßen, Protestveranstaltungen gegen Jäger sowie durch das Einsprühen von Jagdhunden mit Chemikalien, um diese zu verwirren. Im Jahr 1972 gründeten die Mitglieder der Jagd-Saboteure die radikalere "Band of Mercy". Zwei der Gründungsmitglieder, Ronnie Lee und Cliff Goodman, wurden 1974 für Brandbombenanschläge auf ein Forschungszentrum für Tierversuche inhaftiert. Nach Lees Entlassung aus dem Gefängnis im Jahr 1976 formierte sich der Kern der Anhänger der "Band of Mercy" als Animal Liberation Front neu.
 
Der Ursprung der ALF geht auf eine Gruppe von englischen Jagd-Saboteuren in den späten 1960er Jahren zurück. Diese Gruppe störte Fuchsjagden z.B. durch die Blockierung von Straßen, Protestveranstaltungen gegen Jäger sowie durch das Einsprühen von Jagdhunden mit Chemikalien, um diese zu verwirren. Im Jahr 1972 gründeten die Mitglieder der Jagd-Saboteure die radikalere "Band of Mercy". Zwei der Gründungsmitglieder, Ronnie Lee und Cliff Goodman, wurden 1974 für Brandbombenanschläge auf ein Forschungszentrum für Tierversuche inhaftiert. Nach Lees Entlassung aus dem Gefängnis im Jahr 1976 formierte sich der Kern der Anhänger der "Band of Mercy" als Animal Liberation Front neu.
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Während ALF in England Gestalt an nahm, entstanden in den USA mehrere Tierschutzorganisationen, ausgehend von den sozialen Bewegungen der 1960er Jahre. Eine Reihe von Büchern zum Thema Tierschutz richtete die Aufmerksamkeit auf die Behandlung von Tieren und bedingte ein breiteres Verständnis für Tierrechte. Die vielleicht einflussreichste Veröffentlichung war "Animal Liberation" des australischen Philosophen [[Peter Singer]] aus dem Jahr 1975. Obwohl Singer keine Gewalt befürwortete, schlug er vor, dass Tiere die gleichen Rechte wie Menschen verdienen.
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Während ALF in England Gestalt annahm, entstanden in den USA mehrere Tierschutzorganisationen, ausgehend von den sozialen Bewegungen der 1960er Jahre. Eine Reihe von Büchern zum Thema Tierschutz richtete die Aufmerksamkeit auf die Behandlung von Tieren und bedingte ein breiteres Verständnis für Tierrechte. Die vielleicht einflussreichste Veröffentlichung war "Animal Liberation" des australischen Philosophen [[Peter Singer]] aus dem Jahr 1975. Obwohl Singer keine Gewalt befürwortete, schlug er vor, dass Tiere die gleichen Rechte wie Menschen verdienen.
    
Eine der ersten Aktionen der ALF in den USA war im Jahr 1979 der Einbruch in die York University Medical School, bei dem fünf Tiere gestohlen wurden. Diesem bescheidenen Anfang folgten im ganzen Land Hunderte von so genannten Befreiungen in einem größeren Maßstab.  
 
Eine der ersten Aktionen der ALF in den USA war im Jahr 1979 der Einbruch in die York University Medical School, bei dem fünf Tiere gestohlen wurden. Diesem bescheidenen Anfang folgten im ganzen Land Hunderte von so genannten Befreiungen in einem größeren Maßstab.  
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==Öffentlichkeitsarbeit==
 
==Öffentlichkeitsarbeit==
Die ALF unterhält eine angeblich unabhängig und von Spendengeldern finanzierte "Animal Liberation Pressestelle", die anonyme Beiträge von Freiwilligen veröffentlicht. Neben dem in Großbritannien halbjährlich erscheinenden Magazin "Arkange" gibt es die auch die Internetseite "Bite Back", wo ALF-Aktivisten von ihren Aktionen berichten. Eine deutsche Version davon wird von einer Katja Bossen aus Schleswig-Holstein betrieben.<ref>http://bitebackgermany.net/</ref>
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Die ALF unterhält eine angeblich unabhängig und von Spendengeldern finanzierte "Animal Liberation Pressestelle", die anonyme Beiträge von Freiwilligen veröffentlicht. Neben dem in Großbritannien halbjährlich erscheinenden Magazin "Arkange" gibt es die auch die Internetseite "Bite Back", auf der ALF-Aktivisten von ihren Aktionen berichten. Eine deutsche Version davon wurde von einer Katja Bossen aus Schleswig-Holstein betrieben.<ref>http://bitebackgermany.net/</ref> Die ALF betreibt ferner den deutschsprachigen Radiosender "Radio Animal Liberation", der jeden 3. Montag im Monat von 16 bis 17 Uhr via Radio Dreyeckland aus Freiburg auf 102,3 MHz und im Webstream Beiträge zu Themen wie Tierrechte, Fleisch und Veganismus sendete.<ref>[http://radioalf.blogsport.de/sendetermine/  Radio Animal Liberation Blog] abgerufen am 28. August 2012</ref>
    
==Aktionen im deutschsprachigen Raum==
 
==Aktionen im deutschsprachigen Raum==
* In der Nacht vom 23. auf den 24. August 2011 wurden 2500 Weinbergschnecken aus einer Zuchtanalage in Freiburg/Hochdorf entwendet. In dem Bekennerschreiben hieße es dazu: ''"[...] du kümmerst dich nur um den Profit – wir kümmern uns um das Leben. Wir werden dich solange besuchen, bist du dein mörderisches Hobby aufgibst. Wir werden dich im Blick behalten. ALF – Animal Liberation Front"''<ref>http://w160132-www.php5.dittdomene.no/feinkost-schneckenzucht-sabotiert-7165</ref>
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* In der Nacht vom 23. auf den 24. August 2011 wurden 2500 Weinbergschnecken aus einer Zuchtanlage in Freiburg/Hochdorf entwendet. In dem Bekennerschreiben hieß es dazu: ''"[...] du kümmerst dich nur um den Profit – wir kümmern uns um das Leben. Wir werden dich solange besuchen, bist du dein mörderisches Hobby aufgibst. Wir werden dich im Blick behalten. ALF – Animal Liberation Front"''<ref>http://w160132-www.php5.dittdomene.no/feinkost-schneckenzucht-sabotiert-7165</ref>
    
*Am 16. Juli 2011 wurde ein Brandanschlag auf die neu errichtete Hähnchenmastanlage in Alvesse verübt. Die Anlage wurde dabei erheblich beschädigt.<ref>http://w160132-www.php5.dittdomene.no/brand-in-haehnchenmastanlage-alvesse-bekennerschreiben-7074</ref>
 
*Am 16. Juli 2011 wurde ein Brandanschlag auf die neu errichtete Hähnchenmastanlage in Alvesse verübt. Die Anlage wurde dabei erheblich beschädigt.<ref>http://w160132-www.php5.dittdomene.no/brand-in-haehnchenmastanlage-alvesse-bekennerschreiben-7074</ref>
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Von weiteren Aktionen in Deutschland, meist Sachbeschädigungen, wird auf der Webseite der Animal Liberation Front berichtet.<ref>http://www.animalliberationfront.com/ALFront/Actions-Germany/BitebackReports2014.htm</ref>
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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*http://terrorism.about.com/od/groupsleader1/p/ALF.htm (engl.)
 
*http://terrorism.about.com/od/groupsleader1/p/ALF.htm (engl.)
 
*http://www.adl.org/learn/ext_us/ecoterrorism.asp?learn_cat=extremism&learn_subcat=extremism_in_america&xpicked=4&item=eco (engl.)
 
*http://www.adl.org/learn/ext_us/ecoterrorism.asp?learn_cat=extremism&learn_subcat=extremism_in_america&xpicked=4&item=eco (engl.)
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*[http://www.naiaonline.org/articles/article/crime-in-the-name-of-animal-rights#sthash.nijWHo5q.dpbs Crime in the Name of Animal Rights] List of animal rights and eco-criminal acts since 1983 (engl.)
    
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==
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