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[[image:Herrera.jpg|Vicenç Herrera aus Barcelona|thumb]]
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Helena (Elena) Lumbreras war 51 Jahre alt, als man 1987 einen Tumor in ihrer linken Brust entdeckte. Sie versuchte verschiedene [[Unkonventionelle Krebstherapien|alternative Behandlungsmethoden gegen ihre Krebserkrankung]] anzuwenden. Die Universitätsprofessorin und bekannte Francogegnerin (Regieassistentin von Fellini und Rosi) starb jedoch letztendlich unter entsetzlichen Schmerzen und hinterließ zwei Töchter von 20 und 22 Jahren und einen Ehemann. Helena Lumbreras begann mit Behandlungen durch einen [[Geistheilen|Geistheiler]] (curandero), der sie vor den Wasserleitungen der Stadt Barcelona warnte, mit therapeutischem Hören von Mozartmusik und Anwendungen von Fotos mit Bildern von Kathedralen, die auf die Brust gedrückt werden sollten. Nach den Misserfolgen alternativer Methoden, dem weiteren Wachstum ihres Tumors sowie dem Auftreten einer Metastase in der Wirbelsäule wandte sie sich sehr spät nach der Beobachtung der ersten Symptome der wissenschaftlichen Medizin zu und unterzog sich einer Chemotherapie und einer Bestrahlungstherapie. Sie wandte sich danach erneut enttäuscht den alternativen Methoden zu und versuchte eine Fiebertherapie ([[Hyperthermie]]), die sie aber nicht gut vertrug und die wirkungslos war. Dann stieß sie zuletzt auf Hamers GNM. Der Tipp kam von einem Bekannten, der bei einem Fernsehsender arbeitete. Ihre Tochter Valeria erzählte später, dass Helena ein Hamerzentrum in Malaga anrief, wo man ihr versprach: ''In drei Wochen bist Du geheilt, wenn Du die Methode des Dr. Hamer anwendest''. Helena folgte blind den telefonischen Anweisungen mit deutschem Akzent aus Malaga. Am 12. März zog sie sich in ihr Zimmer zurück, da sie nicht mehr aufstehen konnte. Die deutsche Stimme verbot ihr jegliches Schmerzmittel und sie solle keiner Chemotherapie zustimmen. Wegen der starken Schmerzen konnte sie jeweils nur eine Stunde am Tag schlafen und aß nichts mehr.  
 
Helena (Elena) Lumbreras war 51 Jahre alt, als man 1987 einen Tumor in ihrer linken Brust entdeckte. Sie versuchte verschiedene [[Unkonventionelle Krebstherapien|alternative Behandlungsmethoden gegen ihre Krebserkrankung]] anzuwenden. Die Universitätsprofessorin und bekannte Francogegnerin (Regieassistentin von Fellini und Rosi) starb jedoch letztendlich unter entsetzlichen Schmerzen und hinterließ zwei Töchter von 20 und 22 Jahren und einen Ehemann. Helena Lumbreras begann mit Behandlungen durch einen [[Geistheilen|Geistheiler]] (curandero), der sie vor den Wasserleitungen der Stadt Barcelona warnte, mit therapeutischem Hören von Mozartmusik und Anwendungen von Fotos mit Bildern von Kathedralen, die auf die Brust gedrückt werden sollten. Nach den Misserfolgen alternativer Methoden, dem weiteren Wachstum ihres Tumors sowie dem Auftreten einer Metastase in der Wirbelsäule wandte sie sich sehr spät nach der Beobachtung der ersten Symptome der wissenschaftlichen Medizin zu und unterzog sich einer Chemotherapie und einer Bestrahlungstherapie. Sie wandte sich danach erneut enttäuscht den alternativen Methoden zu und versuchte eine Fiebertherapie ([[Hyperthermie]]), die sie aber nicht gut vertrug und die wirkungslos war. Dann stieß sie zuletzt auf Hamers GNM. Der Tipp kam von einem Bekannten, der bei einem Fernsehsender arbeitete. Ihre Tochter Valeria erzählte später, dass Helena ein Hamerzentrum in Malaga anrief, wo man ihr versprach: ''In drei Wochen bist Du geheilt, wenn Du die Methode des Dr. Hamer anwendest''. Helena folgte blind den telefonischen Anweisungen mit deutschem Akzent aus Malaga. Am 12. März zog sie sich in ihr Zimmer zurück, da sie nicht mehr aufstehen konnte. Die deutsche Stimme verbot ihr jegliches Schmerzmittel und sie solle keiner Chemotherapie zustimmen. Wegen der starken Schmerzen konnte sie jeweils nur eine Stunde am Tag schlafen und aß nichts mehr.  
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Nach zwei Monaten der telefonischen Geisterdiagnosen erschien ein GNM-Arzt auf der Bildfläche: Dr. Vicenç Herrera Adell aus Barcelona. Herrera Adell meinte, der Tumor in der linken Brust sei ein Hinweis auf einen ''Mutter-Kind-Konflikt''. Als die Schmerzen weiter zunahmen und unerträglich wurden, sagte ihr Herrera, dass dies ein ''proceso de recalcificación'' (Wiederverknöcherung) und als Zeichen der Heilung anzusehen sei. Im Juni verschlechterte sich der Zustand dennoch und sie musste am 20. Juni notfallmäßig in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Dort sah sie im Fernsehen einen Bericht über das Mädchen Olivia Pilhar, das sich in Spanien aufhielt und erfuhr so, dass Hamer in Deutschland die Approbation entzogen worden war. Zu ihrer Tochter Valeria sagte sie: «Ojalá lo hubiera sabido antes», (wenn ich das vorher gewusst hätte). Der letzte Arzt, der sie nach der Hamerdoktrin behandelte, war Vicenç Herrera Adell (43 Jahre alt im Jahre 1995), der nach 20 Jahren als Arzt 1992 auf die Hamer-Methode gestoßen war. Am 4. August 1995 starb Helena unter starken Schmerzen. Die behandelnden Juan Puget Valencia und Vicenç Herrera wurden von den Angehörigen angezeigt. Puget Valencia distanzierte sich von der GNM. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde jedoch eingestellt. Das ''Colegio de Médicos de Barcelona'' verbot Herrera für zwei Jahre Behandlungen nach Hamer bei Krebs durchzuführen und Werbung für die GNM zu machen. Herrera beschwerte sich beim übergeordneten ''Consejo del Colegio de Médicos de Catalunya'', das ihm die Approbation entzog.
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Nach zwei Monaten der telefonischen Geisterdiagnosen erschien ein GNM-Arzt auf der Bildfläche: Dr. Vicenç Herrera Adell aus Barcelona. Vincente Herrera Adell meinte, der Tumor in der linken Brust sei ein Hinweis auf einen ''Mutter-Kind-Konflikt''. Als die Schmerzen weiter zunahmen und unerträglich wurden, sagte ihr Herrera, dass dies ein ''proceso de recalcificación'' (Wiederverknöcherung) und als Zeichen der Heilung anzusehen sei. Im Juni verschlechterte sich der Zustand dennoch und sie musste am 20.&nbsp;Juni notfallmäßig in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Dort sah sie im Fernsehen einen Bericht über das Mädchen Olivia Pilhar, das sich in Spanien aufhielt und erfuhr so, dass Hamer in Deutschland die Approbation entzogen worden war. Zu ihrer Tochter Valeria sagte sie: «Ojalá lo hubiera sabido antes», (wenn ich das vorher gewusst hätte). Der letzte Arzt, der sie nach der Hamerdoktrin behandelte, war Vicenç Herrera Adell (43&nbsp;Jahre alt im Jahre 1995), der nach 20&nbsp;Jahren als Arzt 1992 auf die Hamer-Methode gestoßen war. Am 4.&nbsp;August 1995 starb Helena unter starken Schmerzen. Die behandelnden Juan Puget Valencia und Vicenç Herrera wurden von den Angehörigen angezeigt. Puget Valencia distanzierte sich von der GNM. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde jedoch eingestellt. Das ''Colegio de Médicos de Barcelona'' verbot Herrera für zwei Jahre Behandlungen nach Hamer bei Krebs durchzuführen und Werbung für die GNM zu machen. Herrera beschwerte sich beim übergeordneten ''Consejo del Colegio de Médicos de Catalunya'', das ihm 1996 die Approbation für drei Jahre entzog. 2019 wurde gegen ihn ein zweites Verfahren zum Entzug der Approbation eingeleitet. Auch diesmal mit der Begründung nach Prinzipien der GNM vorzugehen. Quellen: <ref>Xavier Margarit (Barcelona), El Mundo vom 13.&nbsp;August 1995</ref><ref>http://www.elmundo.es/papel/hemeroteca/1995/08/13/sociedad/59623.html</ref><ref>https://www.redaccionmedica.com/autonomias/cataluna/segunda-inhabilitacion-al-medico-pionero-de-la-medicina-germanica-en-espana-2680</ref>
 
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Quellen: <ref>Xavier Margarit (Barcelona), El Mundo vom 13.&nbsp;August 1995</ref><ref>http://www.elmundo.es/papel/hemeroteca/1995/08/13/sociedad/59623.html</ref>
      
==1996: Angelo Amstutz (Schweiz)==
 
==1996: Angelo Amstutz (Schweiz)==
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==2013: Domizzio Danieli aus Belgien==
 
==2013: Domizzio Danieli aus Belgien==
 
[[image:Domizzio Danieli.jpg|Domizzio Danieli|300px|thumb]]
 
[[image:Domizzio Danieli.jpg|Domizzio Danieli|300px|thumb]]
Der 52jährige Domizzio Danieli aus Charleroi (Belgien) starb am 16. April 2013 an einem Hirntumor. Er wurde nach der GNM-Variante [[Biologie totale nach Sabbah|Biologie Totale]] von dem Medizinlaien Didier Frère aus Nivelles behandelt.<ref>https://www.sciencesetavenir.fr/sante/tele-adepte-de-la-biologie-totale-il-refusait-de-soigner-son-cancer_123396</ref> Frère ist Mitglied eines Vereins (Absl) "Pour Aller Plus Loin" (dt: ''um weiterzukommen''), der Anhänger von [[Claude Sabbah]] vereinigt. Didier Frère ist aktuell (2018) wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde angeklagt.
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Der 52jährige Domizzio Danieli aus Charleroi (Belgien) starb am 16. April 2013 an einem Hirntumor. Er wurde nach der GNM-Variante [[Biologie totale nach Sabbah|Biologie Totale]] von dem Medizinlaien Didier Frère aus Nivelles behandelt.<ref>https://www.sciencesetavenir.fr/sante/tele-adepte-de-la-biologie-totale-il-refusait-de-soigner-son-cancer_123396</ref> Frère ist Mitglied eines Vereins (Absl) "Pour Aller Plus Loin" (dt: ''um weiterzukommen''), der Anhänger von [[Claude Sabbah]] vereinigt. Didier Frère wurde 2018 wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde angeklagt und 2019 aus Mangel an Beweisen (''acquittement au bénéfice du doute'') freigesprochen.<ref>https://www.dhnet.be/regions/charleroi/charleroi-soupconne-d-avoir-influence-le-traitement-d-un-malade-5d14d1569978e215c704baf4</ref>
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==2014: Marina L. (Italien)==
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==2014: Marina Lallo (Italien)==
 
[[image:Germana Durando.jpg|Verurteilte Hamer-Ärztin Germana Durando (Bild: La Reppublica/Turin)|320px|left|thumb]]
 
[[image:Germana Durando.jpg|Verurteilte Hamer-Ärztin Germana Durando (Bild: La Reppublica/Turin)|320px|left|thumb]]
Die italienische Tageszeitung La Reppubblica (und andere Medien und Blogger<ref>http://www.butac.it/un-tumore-curata-la-psicologia/</ref>) berichtete über den Tod der 53jährigen Italienerin Marina L. aus Turin, die an einem malignen Melanom erkrankte und mehrere Jahre lang vergeblich nach den Regeln der GNM behandelt wurde.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/03/19/news/torino_muore_per_un_melanoma_curato_con_la_piscoterapia_il_medico_a_processo-135830114/</ref> Die Erkrankung zeigte sich zunächst als kleine Hautveränderung an der linken Schulter, die hätte operiert werden können. Die Hautveränderung vergrößerte sich, um am Ende einen Durchmesser von 11 cm zu erreichen (Stadium T4) und starke Schmerzen zu verursachen. Lokale Lymphknoten vergrößerten sich. Marina L. verdeckte den Tumor mit einem Verband, da ständig Blut und Sekrete austraten. Erst kurz vor ihrem Tod entschloss sich die Patientin zu einem Eingriff in einer Klinik. Aber es war zu spät: sie starb an den Metastasen ihrer Krebserkrankung. Im Hirn fanden sich 13 Metastasen. Ihre behandelnde Ärztin, Germana Durando, ist zugleich [[Homöopathie|Homöopathin]]. Durando wurde wegen Totschlags (''omicidio aggravato dalla colpa con previsione'') angeklagt<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/07/14/news/aveva_convinto_una_donna_a_curarsi_il_cancro_con_l_omeopatia_medico_rinviata_a_giudizio_per_omicidio_colposo-144047963/?ref=HREC1-7</ref> und 2017 von einem Turiner Gericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten sowie 20.000 € Schmerzensgeld verurteilt. In der letzten Instanz wurde Durando schliesslich zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt sowie zu einer Schadenersatzleistung an die Familie des Opfers in Höhe von nunmehr 400.000 €.<ref>https://torino.repubblica.it/cronaca/2018/10/26/news/torino_condanna_inasprita_in_appello_per_la_dottoressa_che_curo_un_melanoma_con_l_omeopatia-210064916/</ref>
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Die italienische Tageszeitung La Reppubblica (und andere Medien und Blogger<ref>http://www.butac.it/un-tumore-curata-la-psicologia/</ref>) berichtete über den Tod der 53jährigen Italienerin Marina Lallo aus Turin, die an einem malignen Melanom erkrankte und mehrere Jahre lang vergeblich nach den Regeln der GNM behandelt wurde.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/03/19/news/torino_muore_per_un_melanoma_curato_con_la_piscoterapia_il_medico_a_processo-135830114/</ref> Die Erkrankung zeigte sich zunächst als kleine Hautveränderung an der linken Schulter, die hätte operiert werden können. Die Hautveränderung vergrößerte sich, um am Ende einen Durchmesser von 11 cm zu erreichen (Stadium T4) und starke Schmerzen zu verursachen. Lokale Lymphknoten vergrößerten sich. Marina L. verdeckte den Tumor mit einem Verband, da ständig Blut und Sekrete austraten. Erst kurz vor ihrem Tod entschloss sich die Patientin zu einem Eingriff in einer Klinik. Aber es war zu spät: sie starb an den Metastasen ihrer Krebserkrankung. Im Hirn fanden sich 13 Metastasen. Ihre behandelnde Ärztin, Germana Durando, ist zugleich [[Homöopathie|Homöopathin]]. Durando wurde wegen Totschlags (''omicidio aggravato dalla colpa con previsione'') angeklagt<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/07/14/news/aveva_convinto_una_donna_a_curarsi_il_cancro_con_l_omeopatia_medico_rinviata_a_giudizio_per_omicidio_colposo-144047963/?ref=HREC1-7</ref> und 2017 von einem Turiner Gericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten sowie 20.000 € Schmerzensgeld verurteilt. In der letzten Instanz wurde Durando schliesslich zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt sowie zu einer Schadenersatzleistung an die Familie des Opfers in Höhe von nunmehr 400.000 €.<ref>https://torino.repubblica.it/cronaca/2018/10/26/news/torino_condanna_inasprita_in_appello_per_la_dottoressa_che_curo_un_melanoma_con_l_omeopatia-210064916/</ref>
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Es stellte sich auch heraus, dass die Krankenakte verschwunden war. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft den umfangreichen Emailaustausch sichern. Jedesmal, wenn die Patientin Zweifel an der GNM zeigte, wurde sie aufgefordert, keine wissenschaftsmedizinische Behandlung durchzuführen. Stattdessen solle sie ihre "Konflikte lösen" und das homöopathische Mittel 35K und "Sulphur" nehmen, riet ihre Ärztin. ''"Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen und Du wirst Deinen Krebs besiegen,"'' soll sie ihrer Patientin gesagt haben. Der vom Gericht beauftragte Rechtsmediziner Roberto Testi, der den Fall begutachtete, zeigte auf, dass die Patientin bei rechtzeitiger effektiver Behandlung nicht hätte sterben müssen. Nach Angaben des Präsidenten der Turiner Ärztekammer, Guido Giustetto, ist der Todesfall von Marina L. bereits der dritte in drei Jahren in der Stadt Turin, für den Hamer-Anhänger verantwortlich seien. So sei auch eine andere Patientin mit Brustkrebs (Name unbekannt) verstorben, die sich weigerte, eine andere Therapie als die der GNM anzuwenden.<ref>http://www.sardegnareporter.it/metodo-hamer-altri-due-morti-cancro-torino/</ref>
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Es stellte sich auch heraus, dass die Krankenakte verschwunden war. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft den umfangreichen Emailaustausch sichern. Jedesmal, wenn die Patientin Zweifel an der GNM zeigte, wurde sie aufgefordert, keine wissenschaftsmedizinische Behandlung durchzuführen. Stattdessen solle sie ihre "Konflikte lösen" und das homöopathische Mittel 35K und "Sulphur" nehmen, riet ihre Ärztin. ''"Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen und Du wirst Deinen Krebs besiegen,"'' soll sie ihrer Patientin gesagt haben. Der vom Gericht beauftragte Rechtsmediziner Roberto Testi, der den Fall begutachtete, zeigte auf, dass die Patientin bei rechtzeitiger effektiver Behandlung nicht hätte sterben müssen. Nach Angaben des Präsidenten der Turiner Ärztekammer, Guido Giustetto, ist der Todesfall von Marina Lallo bereits der dritte in drei Jahren in der Stadt Turin, für den Hamer-Anhänger verantwortlich seien. So sei auch eine andere Patientin mit Brustkrebs (Name unbekannt) verstorben, die sich weigerte, eine andere Therapie als die der GNM anzuwenden.<ref>http://www.sardegnareporter.it/metodo-hamer-altri-due-morti-cancro-torino/</ref>
    
Durando war bereits 13 Jahre zuvor angeklagt worden, als sie bei einem 14 Monate alten Kleinkind zu homöopathischen Tropfen riet, als das kleine Mädchen auf Grund einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) hohes Fieber entwickelte. Das Kind starb daraufhin.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/04/07/news/torino_cura-beffa_cotro_il_cancro_la_morte_di_una_bimba_di_14_mesi_nel_passato_dell_omeopata_indagata-137090365/</ref> Der Prozess konnte damals nicht stattfinden, da es jahrelange Kompetenzstreitigkeiten seitens zweier Staatsanwaltschaften (Turin und Sassari in Sardinien) gab. Daher trat die Verjährung ein.
 
Durando war bereits 13 Jahre zuvor angeklagt worden, als sie bei einem 14 Monate alten Kleinkind zu homöopathischen Tropfen riet, als das kleine Mädchen auf Grund einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) hohes Fieber entwickelte. Das Kind starb daraufhin.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/04/07/news/torino_cura-beffa_cotro_il_cancro_la_morte_di_una_bimba_di_14_mesi_nel_passato_dell_omeopata_indagata-137090365/</ref> Der Prozess konnte damals nicht stattfinden, da es jahrelange Kompetenzstreitigkeiten seitens zweier Staatsanwaltschaften (Turin und Sassari in Sardinien) gab. Daher trat die Verjährung ein.
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Im Januar 2016 verklagte das Krankenhaus die Eltern und ein Gericht entzog den Eltern ihr Sorgerecht. Eleonora wurde am 14. August 2016, kurz vor ihrem Tod, 18 Jahre alt. Aber das Urteil kam zu spät für eine Behandlung, die Eltern und Eleonora gingen in die Schweiz, wo sie in der Klinik Ospedale San Giovanni in Bellinzona<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> rein symptomatisch mit Kortison und [[Vitamin-C-Infusion|hochdosiertem|Vitamin C]] behandelt wurde.<ref>http://www.20min.ch/schweiz/tessin/story/Eleonora--18--stirbt--weil-Eltern-Therapie-verweigern-19856842</ref><ref>http://www.lastampa.it/2016/09/02/italia/cronache/il-padre-di-eleonora-diserta-il-funerale-il-parroco-lo-difende-basta-dicerie-lVipO9Lje7L5ReAGjqab9K/pagina.html</ref><ref>http://www.corriere.it/cronache/16_settembre_01/i-genitori-negano-chemioterapia-6e1511c8-7009-11e6-acff-0ba0a2f56bad.shtml?refresh_ce-cp</ref> Auch in der Schweiz versuchte die kantonale Gesundheitsaufsicht Eleonora davon zu überzeugen, sich effektiv behandeln zu lassen (Zitat Schweizer EOC): ''"Questo triste episodio ci ha profondamente toccati .. Malgrado tutti i nostri tentativi, non siamo riusciti a far capire alla paziente e ai suoi genitori il nostro impegno per riuscire a guarirla. La giovane paziente è rimasta vittima di credenze che ancora oggi purtroppo riescono a mietere vittime quando invece esistono cure riconosciute internazionalmente e applicate sia in Italia che in Svizzera"..''<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> [Dieser traurige Ablauf hat uns tief berührt .. Trotz unserer Bemühungen waren wir nicht in der Lage, der Patientin und ihren Eltern unseren Einsatz zur Heilung klar zu machen. Die junge Patientin ist ein '''Opfer eines Glaubens, der leider auch noch heute Opfer dahinrafft''', während es international anerkannte Behandlungmethoden gibt, die sowohl in Italien als auch in der Schweiz angewendet werden." Hervorhebung in fett: Psiram]
 
Im Januar 2016 verklagte das Krankenhaus die Eltern und ein Gericht entzog den Eltern ihr Sorgerecht. Eleonora wurde am 14. August 2016, kurz vor ihrem Tod, 18 Jahre alt. Aber das Urteil kam zu spät für eine Behandlung, die Eltern und Eleonora gingen in die Schweiz, wo sie in der Klinik Ospedale San Giovanni in Bellinzona<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> rein symptomatisch mit Kortison und [[Vitamin-C-Infusion|hochdosiertem|Vitamin C]] behandelt wurde.<ref>http://www.20min.ch/schweiz/tessin/story/Eleonora--18--stirbt--weil-Eltern-Therapie-verweigern-19856842</ref><ref>http://www.lastampa.it/2016/09/02/italia/cronache/il-padre-di-eleonora-diserta-il-funerale-il-parroco-lo-difende-basta-dicerie-lVipO9Lje7L5ReAGjqab9K/pagina.html</ref><ref>http://www.corriere.it/cronache/16_settembre_01/i-genitori-negano-chemioterapia-6e1511c8-7009-11e6-acff-0ba0a2f56bad.shtml?refresh_ce-cp</ref> Auch in der Schweiz versuchte die kantonale Gesundheitsaufsicht Eleonora davon zu überzeugen, sich effektiv behandeln zu lassen (Zitat Schweizer EOC): ''"Questo triste episodio ci ha profondamente toccati .. Malgrado tutti i nostri tentativi, non siamo riusciti a far capire alla paziente e ai suoi genitori il nostro impegno per riuscire a guarirla. La giovane paziente è rimasta vittima di credenze che ancora oggi purtroppo riescono a mietere vittime quando invece esistono cure riconosciute internazionalmente e applicate sia in Italia che in Svizzera"..''<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> [Dieser traurige Ablauf hat uns tief berührt .. Trotz unserer Bemühungen waren wir nicht in der Lage, der Patientin und ihren Eltern unseren Einsatz zur Heilung klar zu machen. Die junge Patientin ist ein '''Opfer eines Glaubens, der leider auch noch heute Opfer dahinrafft''', während es international anerkannte Behandlungmethoden gibt, die sowohl in Italien als auch in der Schweiz angewendet werden." Hervorhebung in fett: Psiram]
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Lino Bottaro, der Vater von Eleonora, ist ein in Italien bekannter Anhänger der GNM von Hamer, vergleichbar mit dem Österreicher [[Helmut Pilhar]]. Auf seiner Webseite www.stampalibera.com verbreitete der überzeugte Vegetarier Bottaro Propaganda für die GNM sowie Ansichten zu angeblich staatlich unterdrückten [[Perpetuum Mobile|Perpetuum Mobile-Erfindungen]], [[Wassermotor]]en und [[Kalte Fusion|Kalter Fusion]] sowie [[Verschwörungstheorie]]n über so genannte [[Chemtrail]]s und angebliche Machenschaften von [[Freimaurer]]n. Auch versuchte er seine Leser zu überzeugen, dass Impfungen zu Autismus führen (siehe dazu: [[Andrew Wakefield]]) oder die Pharmafirma Merck bei Impfstoffen Viren ([https://de.wikipedia.org/wiki/Simian-Virus_40 SV40]) beigemengt habe, die Krebs auslösen.<ref>http://scienceblogs.com/insolence/2013/09/11/a-zombie-meme-rises-from-the-grave-maurice-hilleman-the-polio-vaccine-sv40-and-cancer/</ref> Unter Verweis auf YouTube-Videos ist er auch der Meinung, dass die gleiche Firma in der Vergangenheit AIDS und Leukämien verbreitet habe sowie ein Hormon, das in der dritten Welt geimpfte Frauen steril machen solle (siehe dazu: [[Bevölkerungsreduktionsprogramm]]).<ref>lolandesevolante.net/blog/2012/08/</ref> Quellenangaben finden sich selten und stammen dann beispielsweise von russischen Staatsmedien wie [[Russia Today]]. Seit dem Tod seiner Tochter sind auf dieser Webseite keine Inhalte mehr zu finden (''sito offline''), alle alten Artikel lassen sich jedoch bei archive.org noch auffinden. In der Vergangenheit ging er vehement gegen Kritiker der GNM vor.<ref>https://ilariodamato.wordpress.com/tag/lino-bottaro/</ref> Im Oktober 2018 standen die Eltern vor Gericht, ihnen wird Totschlag an ihrer Tochter vorgeworfen.
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Lino Bottaro, der Vater von Eleonora, ist ein in Italien bekannter Anhänger der GNM von Hamer, vergleichbar mit dem Österreicher [[Helmut Pilhar]]. Auf seiner Webseite www.stampalibera.com verbreitete der überzeugte Vegetarier Bottaro Propaganda für die GNM sowie Ansichten zu angeblich staatlich unterdrückten [[Perpetuum Mobile|Perpetuum Mobile-Erfindungen]], [[Wassermotor]]en und [[Kalte Fusion|Kalter Fusion]] sowie [[Verschwörungstheorie]]n über so genannte [[Chemtrail]]s und angebliche Machenschaften von [[Freimaurer]]n. Auch versuchte er seine Leser zu überzeugen, dass Impfungen zu Autismus führen (siehe dazu: [[Andrew Wakefield]]) oder die Pharmafirma Merck bei Impfstoffen Viren ([https://de.wikipedia.org/wiki/Simian-Virus_40 SV40]) beigemengt habe, die Krebs auslösen.<ref>http://scienceblogs.com/insolence/2013/09/11/a-zombie-meme-rises-from-the-grave-maurice-hilleman-the-polio-vaccine-sv40-and-cancer/</ref> Unter Verweis auf YouTube-Videos ist er auch der Meinung, dass die gleiche Firma in der Vergangenheit AIDS und Leukämien verbreitet habe sowie ein Hormon, das in der dritten Welt geimpfte Frauen steril machen solle (siehe dazu: [[Bevölkerungsreduktionsprogramm]]).<ref>lolandesevolante.net/blog/2012/08/</ref> Quellenangaben finden sich selten und stammen dann beispielsweise von russischen Staatsmedien wie [[Russia Today]]. Seit dem Tod seiner Tochter sind auf dieser Webseite keine Inhalte mehr zu finden (''sito offline''), alle alten Artikel lassen sich jedoch bei archive.org noch auffinden. In der Vergangenheit ging er vehement gegen Kritiker der GNM vor.<ref>https://ilariodamato.wordpress.com/tag/lino-bottaro/</ref> 2019 sind die Eltern von Eleonora Bottaro zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihre Tochter beeinflusst haben, die empfohlene Chemotherapie abzulehnen.<ref>Quelle: https://www.20min.ch/panorama/news/story/Tochter--18--stirbt-an-Krebs---Eltern-verurteilt-29759379</ref><ref>https://www.elmundo.es/ciencia-y-salud/salud/2019/06/20/5d0bc1c621efa0e50b8b4654.html</ref> Zitat 20min.ch: ''..2015 starb die 18-jährige Eleonora in Padua an akuter lymphatischer Leukämie. Nun wurden ihre Eltern wegen der Tötung ihrer Tochter zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, wie «El Mundo» berichtet. Dies, weil sie Eleonora nicht medizinisch behandeln liessen, sondern auf alternative Therapiemethoden zurückgriffen. Bei ihrer Diagnose war Eleonora 17 Jahre alt. Die Ärzte prognostizierten der Italienerin damals ausgezeichnete Heilungschancen, falls sie frühzeitig mit der Chemotherapie beginne. Die Eltern und das Mädchen entschieden sich allerdings dagegen und suchten die Hilfe des «Krebsheilers» Ryke Geerd Hamer auf. Ihm war die Zulassung als Arzt bereits im Jahr 1986 entzogen worden. Neun Monate nach der Diagnose – am 29. August 2015 – verstarb Eleonora nur zwei Wochen nach ihrem 18. Geburtstag. Im Nachhinein wurden Ärzte, Freunde und Familie eingehend von den Behörden befragt. Schliesslich kamen sie zum Schluss, dass die Eltern ihre Tochter bei ihrer Entscheidung, medizinische Hilfe abzulehnen, stark beeinflusst hatten. Deshalb kam es zur Verurteilung..''
    
==2016: 34-jährige Alessandra Tosi aus Rimini (Italien)==
 
==2016: 34-jährige Alessandra Tosi aus Rimini (Italien)==
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Dem Arzt wurde die Ausübung der Heilkunde für ein Jahr verboten. Außerdem muss er sich wegen Totschlag vor Gericht verantworten. Mecozzi versuchte, aus seinem Handy hunderte Einträge von Anrufen der Mutter zu löschen. Angeklagt sind ebenfalls die Eltern, da sie es unterließen, einen Kinderarzt oder HNO-Arzt zu konsultieren.<ref>https://www.corriereadriatico.it/pesaro/cagli_bimbo_morto_otite_niente_arhiviazione_omeopata_genitori-3612473.html</ref><ref>http://www.repubblica.it/cronaca/2017/06/02/news/i_pazienti_dell_omeopata_ci_diceva_niente_chemio_il_tumore_e_causato_dall_abuso_di_farmaci_-167014442/</ref><ref>https://www.ilrestodelcarlino.it/pesaro/cronaca/bimbo-morto-per-otite-1.3789774</ref>
 
Dem Arzt wurde die Ausübung der Heilkunde für ein Jahr verboten. Außerdem muss er sich wegen Totschlag vor Gericht verantworten. Mecozzi versuchte, aus seinem Handy hunderte Einträge von Anrufen der Mutter zu löschen. Angeklagt sind ebenfalls die Eltern, da sie es unterließen, einen Kinderarzt oder HNO-Arzt zu konsultieren.<ref>https://www.corriereadriatico.it/pesaro/cagli_bimbo_morto_otite_niente_arhiviazione_omeopata_genitori-3612473.html</ref><ref>http://www.repubblica.it/cronaca/2017/06/02/news/i_pazienti_dell_omeopata_ci_diceva_niente_chemio_il_tumore_e_causato_dall_abuso_di_farmaci_-167014442/</ref><ref>https://www.ilrestodelcarlino.it/pesaro/cronaca/bimbo-morto-per-otite-1.3789774</ref>
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==2019: Marta Roncaglia==
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2019 starb in Italien die Psychotherapeutin Marta Roncaglia aus Cinto Caomaggiore im Alter von 43 an Brustkrebs. Sie vertraute der GNM nach Hamer und lehnte eine herkömmliche medizinische Behandlung ab.<ref>https://corrieredelveneto.corriere.it/venezia-mestre/cronaca/19_maggio_02/udine-muore-un-tumore-psicoterapeuta-marta-roncaglia-311ba1aa-6cba-11e9-a548-57b194e64474.shtml?refresh_ce-cp</ref> Sie war zuvor Gründerin des Vereins «L’Abbraccio», welcher Menschen vor ihrem Tode begleitete.
    
==Kritische Forumseinträge bei ALBA==
 
==Kritische Forumseinträge bei ALBA==
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