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Anthroposophische Medizin
2023-10-22T15:02:54Z
<p>Tanto: "Anwenderdern" glattgezogen;</p>
<hr />
<div>[[Datei:Ita Wegmann.jpg|Ita Wegman|320px|thumb]]<br />
[[image:Rudolf Steiner Aerztekurs 1921.jpg|[[Rudolf Steiner]] in der Mitte bei einem Ärztekurs 1921|320px|thumb]]<br />
[[Datei:Nise Yamaguchi.jpg|Brasilianische Ärztin und Anthroposophin [[Nise Yamaguchi]], Beraterin des brasilianische Staatspräsidenten Jail Bolsonaro während der Coronaviruspandemie 2020|thumb|320px]]<br />
Die '''Anthroposophische Medizin''' gründet auf der Lehre des Österreichers [[Rudolf Steiner]], der [[Theosophie|theosophisch]] inspirierten [[Anthroposophie]]. Die theoretische Basis der anthroposophischen Medizinlehre entwickelte der Nichtmediziner Steiner in den 1920er Jahren selbst. Die Ärztin [[Ita Wegman]] gründete 1921 die erste anthroposophische Klinik in Arlesheim (Schweiz).<br />
<br />
Die als [[Parawissenschaft]] oder [[Pseudowissenschaft]] anzusehende anthroposophische Medizin entzieht sich rationalen Erklärungsansätzen. Kritik an der '''Anthroposophischen Medizin''' wird unter Hinweis auf fehlende esoterische oder magische Fähigkeiten zum Verständnis der Lehre abgetan. Antroposophische Kreise behaupten, in ihrem Handeln wissenschaftlich überprüfbar zu sein. Entsprechend gibt es Versuche, Heilerfolge der Methode zu demonstrieren. Die gleichzeitig erhobenen Ansprüche auf nicht falsifizierbares okkultes Wissen als Grundlage der Lehre machen diese jedoch dann zu einer Pseudowissenschaft.<br />
<br />
Die anthroposophische Medizin ist streng auf Aussagen des verstorbenen Rudolf Steiner fixiert, die dieser aus seiner okkulten Schau einer [[Akasha-Chronik]] gewonnen haben will. Dies erschwert die Reform der Methode oder deren Anpassung an heutige Erkenntnisse der medizinischen Forschung. Übertragbar ist dies auf zahlreiche Äußerungen und Schriften Steiners in anderen Bereichen, wie der Erziehung von Kindern oder der Landwirtschaft. Auch dort stehen die Ansichten Steiners in großem Widerspruch zu jüngeren Forschungsergebnissen.<br />
<br />
An der [[Universität Witten-Herdecke]] wird die anthroposophische Medizin gelehrt und auch praktiziert. Insgesamt gibt es in Deutschland ca. 100&nbsp;Krankenhäuser und 6.000&nbsp;Ärzte, die nach den Vorstellungen der anthroposophischen Medizin arbeiten.<ref>http://home.arcor.de/paralex/content/anthroposophie.htm</ref><br />
<br />
Der Lobby-Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMID e. V.) vertritt die Interessen von Anwendern der anthroposophischen Medizin und der anthroposophisch orientierten Pharmaindustrie. Veranstaltet werden Konferenzen und Tagungen und wird Lobbyarbeit im Bereich Politik, Behörden und Presse betrieben. <br />
==Lehre==<br />
Nach Ansicht der Anthroposophen gliedere sich der Mensch in vier Ebenen, den sogenannten ''Wesensgliedern'', die sich aber zum Teil nur Eingeweihten und Begabten zeigten und sich damit teilweise der Betrachtung entzögen. Diese sind:<br />
*Der physische Leib<br />
*Der [[Ätherleib|ätherische Leib]]<br />
*Der [[Astralleib|astralische Leib]]<br />
*Das anthroposophische Ich (die ''Ich-Organisation'')<br />
<br />
==Die Störung des Gleichgewichts der Wesensglieder==<br />
Krankheiten sollen dadurch entstehen, dass nicht exakt beschriebene Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Ebenen sich nicht konform den dazugehörigen anthroposophischen Annahmen verändern würden. Nach Steiner erkrankt der Mensch, wenn das unterstellte harmonische Gleichgewicht der Wesensglieder zueinander gestört sei, was durch eine falsche Erziehung oder Ernährung im Kindesalter entstehen könne. Eine nicht ''entwicklungsgerechte Erziehung'' im anthroposophischen Sinne habe gesundheitliche Folgen. Organische oder psychische Erkrankungen wie die Schizophrenie oder Tuberkulose sind nach Steiner hauptsächlich auf ''falsche Erziehung'' zurückzuführen, seine Waldorf-Erziehung beuge daher Krankheiten vor.<br />
<br />
Alle Krankheiten werden aus anthroposophischer Sicht entsprechend den vier Wesenskräften in vier Typen eingeteilt:<br />
*Physischer Leib – skleroseartig<br />
*Äther-Leib – geschwulstartig<br />
*Astral-Leib – entzündungsartig<br />
*Ich-Leib – lähmungsbedingt<br />
<br />
Wenn eines der vier Wesensglieder stark überwiege, gerate das gesamte System aus dem Gleichgewicht. Bei entzündlichen Krankheiten sei "das leiborientierte, seelische Erleben verstärkt, weil der Astral-Leib zu tief in den belebten Organismus" eingreife. So entstehe, um nur ein Beispiel zu nennen, Krebs, wenn ''Ich und astralischer Leib zu stark im Nerven-Sinnes-System wirkten und diese in das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System hineintrieben''.<br />
<br />
==Krankheit als Karma==<br />
In der anthroposophischen Medizin wird zusätzlich zu erziehungsbedingten Ursachen der Störung von Wesensgliedern auch Einflüssen aus dem Vorleben des Menschen eine Rolle zugesprochen: dem esoterischen Phänomen des [[Karma]], gegen das laut Steiner ''selbstverständlich'' nicht geheilt werden könne.&nbsp;<ref>[...] da selbstverständlich nicht gegen das Karma geheilt werden kann [...] Aus: Rudolf -Steiner-Gesamtausgabe, GA, Bd.&nbsp;316, S.&nbsp;121</ref> Hierbei sind nicht die bekannten genetischen oder epigenetischen Ursachen von Krankheit gemeint - diese waren zu Steiners Zeiten zwar als Erbkrankheiten bekannt (ebenso in Umrissen ihre molekulare Basis) -, sondern Verfehlungen im anthroposophischen Sinne aus dem Vorleben sollen sich im heutigen Leben manifestieren. Nach Steiner ließen sich ''seelische und geistige Fehler'' des Vorlebens in bestimmten aktuellen Symptomen nachweisen. Unterstellter Egoismus im Vorleben habe eine ''schwache Organisation'' als karmische Konsequenz. ''Lügenhaftigkeit'' in einem früheren Leben zeige sich darin, dass die inneren Organe unrichtig gebaut seien. Im Falle einer damaligen ''ausgeprägten Lieblosigkeit'' sei der Betreffende dafür sensibilisiert, sich im heutigen Leben durch das Pockenvirus anzustecken, und ein Mensch, dessen früheres Leben zu stark von ''Affekten und Emotionen'' geprägt war, habe jetzt die Anlage zur Diphtherie. Der Patient wird also hiermit indirekt verantwortlich für seine eigene Erkrankung gemacht, wobei die unterstellten moralischen Kategorien Steiners Anthroposophie überlassen bleiben. Krankheit wird zum Schicksal des Nachkommen einer ''verfehlten'' Vorgeburt.<br />
<br />
Derartige als ''gestört'' bezeichnete Wechselwirkungen sind aus anthroposophischer Sicht mit proprietäten esoterisch anmutenden diagnostischen Methoden erkennbar.<br />
<br />
In einer Publikation der anthroposophie-nahen Alnatura Produktions- und Handels GmbH mit dem Titel "Anthroposophische Perspektiven - Medizin Teil 5/12" des Autors Alfred Längler findet sich auf Seite 7 der aufschlussreiche Satz:<br />
:''..Die Anthroposophische Medizin geht auch bei chronischen oder unheilbaren Erkrankungen nie da-von aus, dass der Patient am Ende seines Weges ange-kommen sei und dass man nichts mehr für ihn oder sie tun könne. Erweitert wird dieser Entwicklungsgedanke in der Anthroposophischen Medizin durch die Auffas-sung, dass es eine vorgeburtliche und nachtodliche Exis-tenz jeder menschlichen Individualität jenseits der Leib-lichkeit gibt. Allein diese Tatsache erst macht es möglich und hilft zum Beispiel dabei, eine schwere Erkrankung im frühen Kindesalter in ihrer schicksalhaften Bedeu-tung erahnend zu verstehen..''<ref>Alfred Längler: "<br />
<br />
<br />
Anthroposophische Perspektiven / Zwölfteilige SerieTeil 5: Anthroposophische Medizin, herausgegeben von: Manon Haccius, Alnatura Produktions- und Handels GmbH, Darmstädter Straße 63, DE-64404 Bickenbach, 2011</ref><br />
<br />
==Krankheit als Chance zum Aufstieg zu ''Höherem''==<br />
[[image:Antroposophie Masern.jpg|320px|thumb]]<br />
Neben dem Konzept der karmisch-schicksalshaften Krankheitsentwicklung wird Krankheiten in der anthroposophischen Medizin auch eine positive Rolle zugemessen: ''durchgemachte'', erduldete Krankheiten führten nämlich zu einer ''Höherentwicklung''. Daher seien bestimmte Infektionskrankheiten des Kindesalters gut für die Entwicklung der Kinder, daher werden [[Impfkritik|Impfungen]] zumeist abgelehnt. Infektionskrankheiten im Kindesalter seien laut Steiner "Ergebnisse eines vorgeburtlichen Entschlusses" und dem Menschen als Chance gegeben, "sein Wesensgliedergefüge neu zu ordnen" und zu bewältigen, "was noch aus einem früheren Leben als unbewältigt zurückgeblieben ist".<br />
<br />
In Folge sind immer wieder Masernepidemien im Umfeld von Waldorf-Schulen und -Kindergärten, in denen die Glaubensinhalte des Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner mit Pädagogik und Medizin vermischt werden, zu beobachten. Anthroposophisch orientierte Ärzte lassen Impfungen nur in Ausnahmefällen zu.<br />
<br />
Zur Krankheit als unbewusste [[Spiritualität|spirituelle]] Erfahrung (Initiation) heißt es in dem Buch "Kindersprechstunde" von Michaela Glöckler und Wolfgang Goebel (Verlag Urachhaus):<br />
<br />
:"[…] ''Wer der vorangehenden Betrachtung gefolgt ist, steht vor der Frage, wie nahe das Erleben von Krankheit und Schmerz mit der geistigen Entwicklung, ja dem geistigen Fortschritt der Menschheit verbunden ist. Erziehen und Heilen erscheinen einander komplementär. Was auf der einen Ebene - der körperlichen - gelingt, ist auch für die geistige Entwicklung bedeutsam und umgekehrt. Krankheit erscheint - so gesehen - als die physische Projektion geistiger Erfahrung, oder, wie es Steiner einmal formuliert hat: als die physische Imagination (Bild) vom geistigen Leben''. […]"<br />
<br />
:"''Der gesunde Leib erscheint als Ebenbild der alles verbindenden und miteinander in Einklang bringenden Gottheit. Der kranke Leib macht Aufgaben und Anforderungen der geistigen Entwicklung sichtbar, die dem einzelnen Menschen und der Menschheit gestellt sind. Krankheit erscheint so als unbewusste Initiations-(Einweihungs-)erfahrung und zeigt damit deren Bedeutung im Gang der wiederholten Erdenleben an (s. S. 178 ff.). Denn alles, was der Mensch durchmacht und erlebt, ist unverlierbarer Bestandteil seiner weiteren Entwicklung. Was in einem Erdenleben als Krankheitserfahrung in der Unfreiheit durchlitten wird, zeigt sich in einem folgenden als angeborene Begabung zu einer seelischgeistigen Möglichkeit, die - bewusst ausgebildet - Freiheitserleben und Selbstbewusstsein erhöhen''."<br />
<br />
Profaner drückt sich die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) in ihrer "Leitlinie Masern und Masern-Impfung" aus:<ref>http://www.anthroposophischeaerzte.de/fileadmin/gaad/PDF/Aktuelles/Leitlinien/Masern-Leitlinie_2009.pdf</ref><br />
<br />
:"''Die Frage nach dem möglichen Sinn einer Krankheit wird heute in den Gremien, die wie die STIKO für öffentliche Impfempfehlungen verantwortlich sind, nicht gestellt, Krankheit muss verhindert bzw. ausgerottet werden. Masern sind eine typische Kinderkrankheit, die folgenden Gesichtspunkte beziehen sich deshalb auf Kinder vom 2.-12. Lebensjahr. Aufmerksame Eltern erleben gerade bei den Masern in typischer Weise eine Verwandlung, die ihr Kind dabei durchmacht, sie können unter diesem Aspekt die Masern ihres Kindes als sinnhaft erleben, als eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leib, aus der das Kind gestärkt hervorgehen kann''."<br />
<br />
==Therapie==<br />
[[image:Rudolf Steiner Futurum AG.jpg|Entwurf von Rudolf Steiner für die Verpackung eines Influenza-Mittels der Futurum AG (1921)|300px|thumb]]<br />
[[image:Eurythmiefeld.jpg|300px|thumb]]<br />
Bestimmte [[anthroposophische Heilmittel]] (siehe [[Weleda]] oder [[Wala]]) sollen nach dem anthroposophischen ''Analogiegedanken'' die angenommenen gestörten Wechselwirkungen günstig beeinflussen und zu einer Heilung führen. Manche Heilmittel werden nach Prinzipien der Homöopathie verabreicht, obwohl die Grundannahmen der Homöopathie selbst nicht mit denen der anthroposophischen Medizin übereinstimmen. Ein typisches anthroposophisches Heilmittel ist die Anwendung von Mistelextrakten bei Krebs.<br />
<br />
Als nichtmedikamentöse Therapien finden bestimmte Massagen, gymnastisch-logopädische Übungen unter choreographischer Anleitung ([[Eurythmie|Heileurythmie]]) und die anthroposophische Kunst- oder Maltherapie Verwendung. Es wird sogar erforscht, ob mittels Eurythmie "behandelter" Weizen "Eigenschaften vermittelt bekommt", die ihn als Heilmittel bei rheumatischen Erkrankungen geeignet macht (Siehe Bild).<br />
<br />
Die anthroposophische Medizin versteht sich selbst als eine zur wissenschaftlichen Medizin komplementäre Methode und kann in diesem Falle als ein spirituell-[[Esoterik|esoterisch]] erweitertes Konzept für die Humanmedizin angesehen werden. Darüber hinaus sieht sich die anthroposophische Medizin als ein ''ganzheitliches'' Verfahren (siehe Konzept der [[Ganzheitlichkeit|Ganzheitsmedizin]] nach [[Josef Issels]]) mit einer Arzt-Patient Beziehung, die der modernen Medizin abgesprochen wird.<br />
==Anthroposophische Medizin und COVID-19 Krankheit==<br />
Zum Zeitpunkt der CoV-2 Coronavirus-Pandemie 2020 kam es wiederholt zu [[Pseudomedizinische Therapievorschläge gegen COVID-19 Infektion|pseudomedizinischen Behandlungsvorschlägen gegen das CoV-2 Virus]]. Empfohlen werden beispielsweise die Einnahme von [[Globuli]] aus „Lichtsubstanzen“ wie „potenziertem Phosphor“ und kosmischem „Meteoreisen“. Geraten wird auch zu einer ''"Pflege einer aktiven Beziehung zur Sonne"'' oder ''"sich ganz elementar mit dem Kosmos verbinden“''.<ref>https://anthroposophie.blog/2020/04/07/corona-mythen-a-z/</ref><br />
<br />
==Anthroposophische Medizin als Geschäft==<br />
[[image:HOMANT.jpg|Umsätze Homöopathika und Anthroposophika in Deutschland für die Jahre 2000 bis 2010 in Millionen Euro. Der Homöopathikaumsatz nahm im Zeitraum um 11,2 Prozent zu, der Umsatz der Anthroposophika um 59,3 Prozent, die Inflation betrug im gleichen Zeitraum 17,5%. Quellen: Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (bpi.de) und Statistisches Bundesamt.|320px|thumb]]<br />
Marktführer für Anthroposophika ist in Deutschland dem DAMiD zufolge mit etwa 50% die [[Weleda AG]] mit Sitz in Schwäbisch Gmünd, gefolgt von der [[Wala Heilmittel GmbH]] aus Bad Boll bei Stuttgart mit rund 30%. Den Rest teilen sich kleinere Hersteller.<br />
<br />
==Kritische Sichtweise der anthroposophischen Medizin==<br />
Der anthroposophischen Medizin fehlt (wie der Anthroposophie auch) ein wissenschaftlich überprüfbarer Kern. Viele ihrer Aussagen sind nicht falsifizierbar und daher unwissenschaftlich. Anthroposophische Ärzte müssen zwangsläufig über Sinne verfügen, die über die der Physiologie bekannten Sinne hinausgehen. So soll der Äther-Leib dem Anthroposophieeingeweihten als hellrosafarbene [[Aura]], der Astral-Leib als rotviolette und der Ich-Leib als blaue Umhüllung des Menschen erscheinen. Jegliche Aura bilde um den physischen Leib eine farbige, eiförmige, bewegliche Wolke und sei der ''übersinnliche und sichtbare Ausdruck für die Wesenheit des Menschen''. Diese Aura sei jedoch nicht fotografisch abzubilden.<br />
<br />
Präparate der anthroposophischen Medizin werden in Deutschland per Definition im Arzneimittelrecht nach anderen Richtlinien ([[Besondere Therapierichtungen|besondere Therapierichtungen]]) zugelassen als herkömmliche Medikamente. Insbesondere muss kein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden.<br />
<br />
In anthroposophischen (auch Ärzte-) Kreisen ist eine pauschale [[Impfkritik]] populär, da das Prinzip des Impfens bestimmten Annahmen der anthroposophischen Medizin entgegensteht. Die für jeden erkennbaren Vorteile vorangegangener nationaler oder internationaler Impfkampagnen (siehe Pocken, Kinderlähmung oder Tollwut) werden ignoriert oder relativiert.<br />
<br />
==Zitate und Beispiele==<br />
*„Torfmoos tritt in der Landschaft an Stellen auf, wo eine Stase [=Stauung] im Wässrigen besteht; in potenzierter und pharmazeutisch rhythmisierter Form vermag es eine solche im Menschen aufzulösen und kann so etwa im Innenohr vorhandene Schwellungszustände beseitigen helfen.“&nbsp;<ref>„Merkurstab -die Zeitschrift für Anthroposophische Medizin“. „Was hilft bei Tinnitus?“ „Bewährtes Vorgehen mit Mitteln der Anthroposophischen Medizin“</ref><br />
*„Der im Unterleib nicht engagierte Astralleib ist vielmehr „nach oben“ gerutscht und führt hier zu einer pathologischen Eigenwahrnehmung. Therapeutisch sollte daher [...] versucht werden die Eigenwahrnehmung im unteren Körper zu fördern, was wir in unserer Praxis durch eine, an die Füße gelegte Wärmflasche während der Infusion unterstützen.“&nbsp;<ref>„Merkurstab -die Zeitschrift für Anthroposophische Medizin“. „Bewährtes Vorgehen mit Mitteln der Anthroposophischen Medizin“</ref><br />
<br />
Ansichten von Rudolf Steiner zum Herz als "Pumpe":<br />
<br />
*''“Man hat es nicht zu tun mit dem Herzen als einer gewöhnlichen Pumpe, sondern mit einem Stauapparat.“'' (GA312, S.37)<br />
*''“Man wird in nicht zu ferner Zukunft finden, daß die Zirkulation des Blutes von ganz etwas anderem herrührt als vom Herzen.”'' (GA056, S.127)<br />
*''“Man lernt erst dann, den Menschen in der richtigen Weise hineinzustellen in das ganze Weltenall, wenn man aufhört zu glauben, daß das Herz die Pumpe ist.”'' (GA073, S.664)<br />
*''“Alles, was im Blute ist, hängt von der Seele ab. Das Blut ruft die Herzbewegung hervor“'' (GA100, S.147). <br />
*''“Das Blut treibt das Herz, nicht umgekehrt“'' (GA145, S.39)<br />
*''“Das Blut wird durch die ganze Regsamkeit des astralischen Leibes in Tätigkeit versetzt,“'' (GA205, S.104)<br />
*''“Und im Herzen haben wir lediglich ein Sinnesorgan, das wahrnimmt die Zirkulation vom unteren nach dem oberen Menschen.” (GA316, S.38). “Im Herzen wirkt der Ätherleib, es nimmt die Säftebewegungen wahr.” (GA326, S.129).“Das Herz ist ein sehr feiner Apparat, der alles, was unrichtig ist, eigentlich wahrnimmt.“'' (GA348, S.282)<br />
<br />
==Literatur==<br />
*F. Stratmann: Zum Einfluss der Anthroposophie in der Medizin. München: Zuckschwerdt 1988<br />
*Mit Kunst, Medizin und Ernährung heilen, FAZ 24.06.2002<br />
*Barbara Burkhard: Anthroposophische Arzneimittel, eine kritische Betrachtung; Pharmazeutische Zeitung, PZ-Schriftenreihe 10; Govi-Verlag, Eschborn, 2000<br />
*Reichling, J.: Anthroposophische Arzneimittel. In: Müller-Jahncke, W.-D. Reichling (Hrsg.): Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen, Heidelberg 1996<br />
*Zander, Helmut: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945, Göttingen 2007<br />
*Hanratty B, Holt T, Duffell E, et al. “UK measles outbreak in non-immune anthroposophic communities: the implications for the elimination of measles from Europe”. Epidemiol. Infect., 125:377–83, Oktober 2000. PMID 11117961.<br />
*Ernst E. Anthroposophische Medizin: Eine kritische Analyse MMW Fortschr Med 2008, 150;1: 1-6<br />
*Ernst E. Anthroposophische Medizin: Geheimwissenschaft oder Heilmethode? Perfusion 2006; 19:344-348<br />
<br />
{{OtherLang|fr=Médecine anthroposophique}}<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.promed-ev.de/modules/wfsection/article.php?articleid=53 Steckbrief Anthroposophie] Promed e.V. Verein gegen unlautere Praktiken im Gesundheitswesen 26. Juli 2004<br />
*https://rotary.de/gesellschaft/alte-suenden-a-18993.html<br />
*Klaus-Dietrich Bock, Manfred Anlauf: [http://web.archive.org/web/20080415084248/http://www.konsequente-positivliste.de/anthropool.html Am Ende des Weges: Magie als Kassenleistung ? Die Jünger STEINERs in der Gesundheitspolitik]<br />
*Sybille-Christin Jacob: [http://www.miz-online.de/Archiv/3-03/Anthroposophische-Medizin Anthroposophische Medizin. Noch immer leistet sich das Gesundheitswesen eine okkulte Heilkunst ohne Wirkungsnachweis] MIZ - Materialien und Informationen zur Zeit 3/03<br />
*Robert Jütte: [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/phantome-des-mittelalters-1465434.html Phantome des Mittelalters] FAZ 13. Juli 2007<br />
*[http://www.4pawsnet.de/anthroposophische-tierheilkunde.html Anthroposophische Tierheilkunde] aus: Goldner, Colin: Vorsicht Tierheilpraktiker! Aschaffenburg, 2006, S.74f.<br />
*Colin Goldner: [http://www.sueddeutsche.de/wissen/teil-anthroposophische-heilkunde-offenbart-in-mystischer-schau-1.927047 Anthroposophische Heilkunde. Offenbart in "mystischer Schau"] Sueddeutsche.de 1. Mai 2010<br />
*[http://rudolf-steiner.blogspot.com/2008/04/gemeingefhrlich-statt-gemeinntzig.html Gemeingefährlich statt gemeinnützig] Nachrichten aus der Welt der Anthroposophie 9. April 2008<br />
*https://anthroposophie.blog/2020/01/23/charlie-hebdo-uber-anthro-medizin-und-andere-wahnvorstellungen/<br />
*https://www.zeit.de/2021/15/waldorfschulen-corona-umgang-maskenpflicht-corona-impfung?utm_referrer=https%3A%2F%2Ft.co%2F<br />
==Weblinks zu Anthroposophie und COVID-19==<br />
*https://anthroposophie.blog/2020/04/07/corona-mythen-a-z<br />
*https://www.belltower.news/rudolf-steiner-anthroposophische-krankenhaeuser-behandeln-covid-19-mit-meteorstaub-und-ingwer-110227<br />
*"Die Zeit": [https://www.zeit.de/2021/15/waldorfschulen-corona-umgang-maskenpflicht-corona-impfung?utm_referrer=https%3A%2F%2Ft.co%2F Waldorfschulen und Corona - Abgrenzungsprobleme - Sie verweigern Masken und setzen auf esoterische Gesundheitstipps – an vielen Waldorfschulen wird Corona bagatellisiert. Der Konflikt belastet die Schulgemeinschaft]<br />
*[https://publikum.net/anthroposophische-lebensverkurzung-von-covid-patienten/ Publikum.net: "anthroposophische Lebensverkürzung von Covid-Patienten] (Dez 2021)<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Anthroposophie]]<br />
[[category:Pseudomedizin]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Freie-Energie-Gesch%C3%A4ftsmodelle&diff=152258
Freie-Energie-Geschäftsmodelle
2017-10-06T11:36:09Z
<p>Tanto: /* HWCV Technologie Transfers */ Nominativ glattgezogen;</p>
<hr />
<div>[[image:DennisLeeMachine.jpg|Dennis Lee, Erfinder und Händler von Freie-Energie-Maschinen, mit einem angeblichen Generator|thumb]]<br />
Mit '''Freie-Energie-Geschäftsmodellen''' sind in diesem Artikel Finanzanlagen (als stille oder aktive Beteiligungen) oder Produkte (meist "Generatoren" oder "Konverter") gemeint, bei denen eine so genannte [[Freie Energie]] zur Energieerzeugung zum Einsatz kommen soll. In der Regel wurden oder werden dazu Behauptungen aufgestellt, die nicht mit Gesetzmäßigkeiten der Physik in Einklang zu bringen sind.<br />
<br />
Im Rahmen betrügerischer Anlagemodelle werden auch Behauptungen postuliert, die nicht seriös belegt werden. Oftmals konnte darüber hinaus beobachtet werden, dass ein Funktionieren derartiger Produkte erst für die Zukunft angekündigt und zusätzlich der Termin immer wieder hinausgeschoben wurde. In der Regel scheitern die Modelle nicht nur wegen Funktionslosigkeit, sondern auch, weil sich im Laufe der Zeit die Zahl der gutgläubigen Anleger verringert oder staatsanwaltliche Ermittlungen beginnen.<br />
<br />
==Beispiele für am Markt befindliche oder geplante Projekte==<br />
===AuroraTek===<br />
Die Firma des Erfinders William Alek aus Phoenix (Arizona, USA) hatte für September 2014 den Verkaufsbeginn von Ladegeräten für Bleiakkumulatoren angekündigt, die keinen Anschluss an das Stromnetz benötigen. Das kleinste Gerät soll für einen 12&nbsp;V-Akku einen Strom von 20&nbsp;A liefern können und 595&nbsp;US$ kosten. Bereits vorher sollte ein Elektro-Dreirad für 1.495&nbsp;US$ auf den Markt kommen, dessen Batterie ebenfalls nicht am Stromnetz aufgeladen werden müsse. Die nötige Energie werde vielmehr mit Hilfe einer "Split-Flux Transformer" (SFT) genannten Vorrichtung aus freier Energie bezogen, die Alek auch "Ambient Field", "Dark Energy" oder "Dirac Sea of Negative Energy" nennt.<br />
<br />
===Clean World Energies und der H-Reaktor===<br />
[[image:CWE.jpg|Screenshot der CWE-Webseite vom 10.2.2011|400px|thumb]]<br />
Die Jülicher Firma [[Clean World Energies GmbH]] (CWE)<ref>Clean World Energies GmbH, Gartenweg 3, 52428 Jülich. Webseiten: clean-world-energies.de 4cleanenergy.de. HRB 5097 beim Amtsgericht Düren. Geschäftsführer Bodo Oepen</ref> suchte 2011 Anleger für ihr Geschäftsmodell, das vorsieht, in der Zukunft so genannte "Super Cube"-H-Reaktoren zu produzieren. Der H-Reaktor wird als ein "Hochleistungs-Elektrolyseur" bezeichnet, der durch Zufuhr von elektrischer Energie eine Elektrolyse von speziell aufbereitetem Wasser in Wasserstoffgas und Sauerstoff derart realisieren soll, dass bei der anschließenden Verbrennung des Wasserstoffs mehr Energie freisetzbar sei als zugeführt wurde. "Der Energieerhaltungssatz wird nicht angetastet", heißt es bei CWE.<br />
<br />
===Cogar International Energy Corporation===<br />
[[image: Cogar04.jpg|thumb|250px|"Hydro Electric Reactor" von Cogar]]<br />
Diese Firma aus Pasadena in Kalifornien behauptet, einen Generator erfunden zu haben, der von einem Elektromotor mit einer Leistungsaufnahme von 125&nbsp;kW angetrieben wird und dabei eine Leistung von 250&nbsp;kW abgibt, d.h. diese Maschine würde ein [[Perpetuum Mobile]] darstellen. Sie wird als hydro-elektrischer Reaktor (Hydro Electric Reactor) und Multiple-Compression Propulsion System (M.C.P.S.) bezeichnet. Der Antriebsmotor soll Luft komprimieren, die eine größere Anzahl spezieller "Mikro-Turbinen" antreibt, die elektrischen Strom erzeugen. Die Luft wird danach durch ein Rohr zur Eingangsstufe zurückgeführt. Es könnten auch mehrere Generatoren zu einer größeren Einheit verbunden werden. Da mehr Energie erzeugt als zugeführt werde, benötige man nur zum Start eine externe Energiequelle, z.B. eine Starterbatterie. In Pressemitteilungen wird daher auch damit geworben, dass "keine Betriebskosten" anfallen.<ref>http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2012-06/23691867-pressemitteilung-ddp-direct-cogar-international-energy-corporation-schafft-ausserordentlichen-durchbruch-bei-gruener-energie-015.htm</ref> Der Generator wurde zum Patent angemeldet.<ref>US 2011/0048008A1: Hydro-Electric Reactor. Inventor: Gabriel Ohiochoya Obidan, Pasasdena, CA. Filed: Aug 25, 2009</ref> Als Erfinder wird der gebürtige Nigerianer Gabriel Ohiochoya Obidan genannt, der ansonsten einige Erfindungen zum internationalen elektronischen Geldverkehr zum Patent angemeldet hat, die aber ebenfalls bislang nicht erteilt wurden. Auf der Internetseite von Cogar<ref>http://www.cogarinternationalenergy.com/</ref> wird um Investoren geworben.<br />
<br />
===Defkalion Green Technologies===<br />
Die griechische Start-up-Firma [[Defkalion Green Technologies]] ist Entwickler und geplanter Anbieter kleiner Fusionsreaktoren für den privaten Hausgebrauch und für Industrieanwendungen, die "Energiekatalysatoren" genannt werden und nach dem Prinzip des [[Focardi-Rossi-Energiekatalysator]]s funktionieren sollen. Nach Angaben von Defkalion sollen die Reaktoren zwischen 6 und 30 mal mehr Energie abgeben können als sie selbst an elektrischer Energie verbrauchen: ''"The current range of products produces surplus energy from 6 to 30 times more heat than energy consumed during its operation."'' Als Markenname der Fusionsreaktoren wählte Defkalion "Hyperion".<br />
<br />
===Wirbelwandlertechnik der egm international GmbH===<br />
Die Firma [[egm international]] aus Papenburg ist Erfinderin eines "Wirbelwandlerverfahrens" (engl. EGM-VORTEX-TRANSDUCER-TECHNOLOGY) mit einem patentierten "hyperbolischen Trichter", mit dem man herkömmlichen Kraftstoffen (Diesel oder Rapsöl) bis zu 75% Wasser sowie CO2 beimischen könne, um den Erntefaktor (ERoEI) von Kraftwerken zu erhöhen. Der gestreckte Treibstoff (auch als ''Papenburger Kraftstoff'' bezeichnet) soll zu einer Kostenersparnis von bis zu 70% führen. Gleichzeitg wird das Verfahren auch als Lösung zur Reduktion und zum "Recyclen" des Treibhausgases CO2 empfohlen. Das CO2 soll in diesem Zusammenhang mit minimalem Aufwand an Energie in neuen Treibstoff umgewandelt werden können.<br />
<br />
===EBM-Generatoren von Leslie Szabó===<br />
Der Ungar [[Leslie Szabó]] bietet über seine Firma "Gamma Manager Ltd." im ungarischen Budaörs und über die Schweizer [[TransAltec AG]] Wundergeneratoren an, die mehr elektrische Leistung abgeben sollen als zu ihrem Antrieb erforderlich sei. Das genaue Funktionsprinzip seiner "Energy By Motion-Technologie" (EBM) wird nicht offengelegt. Szabó bietet Perpetuum-Mobile-Generatoren bis zu einer Leistung von mehreren hundert Megawatt an, bei Kosten, die in dreistellige Millionenbeträge gehen und zur Hälfte vorab zu zahlen sind. Damit dürfte er wohl Anbieter der teuersten Produkte des Sektors sein.<br />
<br />
===Magnetkraftwerk der Firma Energiemacher===<br />
Die Energiemacher GmbH aus Stuttgart wirbt auf ihren Webseiten für ihr Produkt "MAG8 Magnetkraftwerk". Einer Reihe von frei erfundenen, [[pseudowissenschaft]]lichen Phrasen zufolge soll das Magnetkraftwerk auf Basis einer so genannten [[Magnetvoltaik]] und "intermolekularen Quantenfeldfluktuation" funktionieren und als Magnetvoltaik-Konverter "unbegrenzt" Energie durch "Auskoppelung aus einem Quantenfeld" liefern. Bezug genommen wird auch auf einen um 1930 entwickelten [[Coler Magnetstromapparat]] des Marinekapitäns Hans Coler. Erste Produkte sollten 2011 auf den Markt kommen.<br />
<br />
===HWCV Technologie Transfers===<br />
[[image:HWCV.jpg|HWCV - Werbung|300px|thumb]]<br />
Die "HWCV Technologie Transfers" (''HEALTH WORLD CAPITAL VENTURE - Vermarktung umweltfreundlicher und innovativer Technologien'') ist ein Projekt des [[Perpetuum Mobile]]-Erfinders [[Hans Weidenbusch]] aus Ottobrunn bei München.<ref>HWCV / Hans Weidenbusch, Rosenheimer Landstraße&nbsp;75b, D-85221&nbsp;Ottobrunn</ref> Weidenbusch bietet Anlegern jährliche Renditen von 20% plus Gewinnbeteiligungen. Die Gewinne sollen sich aus der Vermarktung von "umweltfreundlichen Technologien" ergeben, behauptet Weidenbusch. Ungenau werden in Werbebotschaften den Anlegern physikalisch unsinnige Begriffe wie "Energiegeneration" vermittelt, oder ist gar von Techniken die Rede, die "die Effizienz von Kernkraftwerken um durchschnittlich 70% erhöhen" würden. Bezug nimmt Weidenbusch auf den Chefredakteur der [[Esoterik]]zeitschrift [[Raum & Zeit]], Detlef Scholz, wobei Weidenbusch "Raum & Zeit" dabei fälschlich als "in Deutschland führendes unabhängiges Wissenschaftsmagazin" bezeichnet.<br />
<br />
===Hydrino-Prinzip von Randell Mills (USA)===<br />
[[Hydrino]] ist die Bezeichnung für eine Erfindung des amerikanischen Arztes und Elektroingenieurs Randell Mills (geb. 1957), mit der es möglich sei, die Energie eines Wasserstoffatoms noch unter seinen energetischen Grundzustand abzusenken, indem dieses komprimiert werde. Aus diesem Vorgang resultiere eine Wärmeabgabe, die für Hausheizungen nutzbar sei.<br />
<br />
===Ingelheim Consulting===<br />
Die Firma Ingelheim Consulting GmbH<ref>Peter Graf v.&nbsp;Ingelheim, INGELHEIM CONSULTING GmbH, Poschinger Straße&nbsp;14, 81679&nbsp;München</ref> eines Peter Graf von Ingelheim aus München bietet als "technischer Problemlöser" und "Technologieberater" Techniken zu einem "Sparmotor" an, dessen Wirkungsgrad durch Zwischenkühlung bei der Verdichtung, Rückgewinn der Abgaswärme und weitere Maßnahmen gesteigert werden soll. Im Ergebnis soll der Kraftstoffverbrauch gegenüber einem Ottomotor gleicher Leistung um 30 bis 40% geringer sein. Ingelheim hat zu diesen Vorstellungen mehrere Patente angemeldet. Auf der Webseite der Firma werden zudem Ansichten von Ingelheim wiedergegeben, die [[Kritik der Relativitätstheorie|die spezielle Relativitätstheorie von Einstein widerlegen]] sollen.<ref>http://ingelheim-consulting.de/Historie/MINKOW_1/minkow_1.HTM</ref><br />
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===Ionic Magnetic Power===<br />
Eine hypothetisch erzeugbare Energieform, die durch "kopieren" von "Ladeinformation" entstehen soll, um damit Kondensatoren oder Akkumulatoren zu laden, ohne dass dazu elektrische Energie aufgewendet werden müsse. Das windige Konzept wird von einer Münchner "IMP GmbH" propagiert, die zur Zeit (März 2011) Investoren sucht. Siehe Artikel [[Ionic Magnetic Power]].<br />
<br />
===LESA===<br />
Die deutsche [[LESA|LESA Maschinen GmbH]] bietet ein zukünftiges, mit Holz befeuertes Blockheizkraftwerk (30&nbsp;kW) an, das einen Wirkungsgrad erreichen soll, der mit den Gesetzmäßigkeiten der Physik nicht vereinbar ist. Kernstück der Erfindung ist ein "Mischdampf-Motor", eine Wärmekraftmaschine, die mit einem Gemisch aus Benzol und Wasser als Arbeitsmedium funktionieren soll.<br />
===Neutrino Inc.===<br />
Die Berliner Firma [[Neutrino Inc]]. behauptet, durch Zufall ein Verfahren erfunden zu haben, das es ermögliche, von der Sonne stammende Neutrinos zum kostenlosen Laden von Akkus zu nutzen.<br />
<br />
===Purratio AG===<br />
[[Aqua Flame]] ist ein Produkt der deutschen Firma Purratio AG aus Neuhausen a.d. Fildern. Hiermit werde "durch Unterstützung von elektrischer Energie, Wasser in brennbaren Stoff" umgewandelt. Eine Umwandlung von Wasser in "brennbaren Stoff" ist elektrisch aber nur durch Elektrolyse möglich, also durch Spaltung des Wassers in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Dabei geht Energie verloren (siehe Artikel [[HHO]]). Da Aqua Flame der Werbung zufolge zur Gewinnung von Wärmeenergie dienen soll, ist das Verfahren fragwürdig, denn es bietet keinen Vorteil gegenüber der einfacheren direkten Umwandlung der zugeführten elektrischen Energie in Wärme. Das Konzept enthält außerdem einen nicht näher beschriebenen "Stromspeicher", der eine weitere Verkomplizierung und zwangsläufig weitere Verluste mit sich bringt. Die Aqua-Flame-Technologie werde "auf Basis sittlicher Grundsätze" in den Markt eingeführt, heißt es auch. <br />
<br />
Das Produkt [[SOLFIRE]] sei eine "Technologie zur kontrollierten Nutzung der Fusionsenergie". Purratio behauptet, [[Kalte Fusion|"kalte Fusionsprozesse"]] realisieren zu können, bei denen es zu einer Freisetzung von Wärme kommt. Es existiere ein funktionierender Prototyp im Labormaßstab.<ref>http://www.purratio.ag/pdf/SOLFIRE_KALTE%20FUSION_Deutsch.pdf Abruf am 5. März 2012</ref><br />
<br />
==="Magnetmotor" von Muammer Yildiz===<br />
Der ehemalige türkische Polizist [[Muammer Yildiz]] behauptet, diverse "[[Magnetmotor]]en" gebaut zu haben, die im Sinne eines Perpetuum Mobile ohne externe Zufuhr von Energie funktionieren sollen. Das genaue Prinzip hält Yildiz geheim. Für seine Magnetmotoren bot Yildiz Investoren Vermarktungsrechte an. Bei Vorführungen funktionierten die gezeigten Prototypen immer nur für wenige Minuten, oder wurde nur wenige Minuten lang betrieben, sodass der Verdacht der Verwendung versteckter Batterien oder Antriebsfedern nicht ausgeräumt werden kann.<br />
<br />
===Steho Energy AG===<br />
Die Luxemburger [[Steho Energy AG]] vermarktet so genannte "Leistungsverstärker", die zugeführte elektrische Blindleistung in Wirkleistung umwandeln und somit vervielfachen sollen. Durch Kaskadierung sollen beliebig große elektrische Energiemengen gewinnbar sein, ohne dass Energie zugeführt werden müsse.<br />
<br />
===Steorn===<br />
Die irische Firma [[Steorn]] behauptet, ein magnetisches Perpetuum mobile gebaut zu haben. Präsentationen und Überprüfungen dieses angeblichen Geräts wurden mehrfach verschoben.<br />
<br />
==Beispiele gescheiterter Projekte==<br />
===B.I.G. Biogas (Insolvenz)===<br />
Die Firma B.I.G. Biogas Innovations Gesellschaft mbH aus dem schleswig-holsteinischen Tellingstedt<ref>B.I.G. Biogas Innovations Gesellschaft mbH, Rendsburger Straße 1, 25782 Tellingstedt, Geschäftsführer: Bernd Schlagregen</ref> behauptete, durch eine thermische Nachverstromung von Biogasanlagen unter Anwendung einer Hydrauliktechnik Carnot-Wirkungsgrade erzielen zu können, die mit dem 2.&nbsp;Hauptsatz der Thermodynamik nicht in Einklang zu bringen sind. So wurde angekündigt, mit Th&nbsp;80°C und Tt&nbsp;60°C einen Wirkungsgrad von 24% zu erreichen und zusätzlich noch Wärme abgeben zu können. Der 2.&nbsp;Hauptsatz der Thermodynamik sei in diesem Falle nicht anwendbar, hieß es.<ref>Zitat von http://www.big-biogas.de/german/downloads/090307octopusanlagenbeschreibungrgb.pdf: "Das angewandte Verfahren entspricht lediglich im Reaktionsbereich dem sogenannte isochoren Verfahren innerhalb der Thermodynamik, und kann NICHT direkt oder indirekt vom 2.&nbsp;Gesetz der Thermodynamik abgeleitet werden. Es findet hier KEIN CARNOT-Prozeß statt. Dafür fehlen in diesem Verfahren die Voraussetzungen."</ref> Die B.I.G. Biogas Innovations Gesellschaft mbH wurde aufgelöst, nachdem auf Beschluss des Amtsgerichts Meldorf vom 23. August 2010 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde.<br />
===Firma Defkalion===<br />
Die griechische Firma [[Defkalion|Defkalion Green Technologies S. A. (kurz Defkalion)]] war Anbieter von physikalisch unmöglichen Kleinstreaktoren, die Kernfusionen für den Hausgebrauch ermöglichen sollten. Die Reaktoren sollten nach dem Prinzip des Focardi-Rossi-Energiekatalysator (E-Cat) funktionieren. Im gesamten Zeitraum der Existenz der Firma Defkalion wurde kein Produkt zum Kauf angeboten, oder verkauft. Die Firma ist inzwischen erloschen.<br />
<br />
===eurosch GmbH===<br />
Die [[eurosch]] GmbH aus Heilbronn<ref>eurosch Technik GmbH i.G., Klosterstrasse 63/1, 88430 Rot an der Rot</ref> versprach Stromerzeugung mit Generatoren, die durch einen "Druckaufbau durch die Erdanziehungskraft" und "Auftrieb durch die Erdanziehungskraft unter Ausnutzung der spezifischen Gewichte verschiedener Materialien" Energie gewinnen sollten. In Zukunft sollten Kraftwerke von 600&nbsp;kW bis 280&nbsp;MW angeboten werden; ein Prototyp habe bereits seit März 2010 funktioniert.<ref>http://www.eurosch.com</ref> Gegründet wurde die eurosch GmbH im März 2010 von Robert Schrade, der zuvor in Heilbronn eine Elektrofirma betrieb. Zuletzt gründete Schrade in der Schweiz die Rosch Energy AG.<ref>Eintrag ins Handelsregister: 21.11.2011. Als Zweck des Unternehmens wird "Energiegewinnung unter Ausnutzung von Schwerkraft und Auftrieb (kinetische Energie) sowie Produktion von und Handel mit Kraftwerken aller Art" angegeben.</ref> Im September 2009 meldete Schrade ein Patent an.<ref>DE 102009043356 A1: Drehstromgeneratorantrieb. Anmelder/Inhaber/Erfinder: Schrade, Robert, Heilbronn. Anmeldedatum: 29.09.2009</ref> Danach sollen mit Wasser gefüllte Behälter in einem mit Wasser gefüllten Schacht nach unten sinken, dort mit Druckluft befüllt werden, dadurch wieder aufsteigen und dabei als "Energielieferant beispielsweise für einen Drehstromgenerator" dienen. Der Schacht werde zweckmäßigerweise in die Erde gebaut, wobei von einer Tiefe von mehr als 100&nbsp;m die Rede ist. Erteilt wurde das Patent nicht, das Verfahren wurde im April 2012 eingestellt. Im Februar 2011 wurde kurioserweise ein Mitglied des Internetforums overunity.de von Schrade abgemahnt. Dieses Forum steht Vorstellungen von Freier Energie aufgeschlossen gegenüber. Schrade untersagte die Behauptung, dass eurosch ein Patent angemeldet habe. Das Gegenteil zu behaupten untersagte er allerdings ebenfalls. Im August 2011 ist die eurosch GmbH erloschen. Siehe auch: Artikel [[Rosch]] und [[Auftriebskraftwerk]].<br />
<br />
===Feldkraftmaschine nach Wenz===<br />
Die seit 2002 gutgläubigen Anlegern angebotene geheime Technik zum Bau so genannter [[Feldkraftmaschine]]n (FKM) des Erfinders und Kaufmanns Heinz Volker Wenz (Frankfurt/Main) wurde nie unabhängig getestet und sollte ohne äußere Energiezufuhr funktionieren. Nach Angaben des Erfinders Wenz solle dabei gespeicherte Energie von Permanentmagneten genutzt werden. Die FKM-Technik wurde Anlegern als Investment angeboten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt sollen Anleger um 400.000 Euro geschädigt worden sein, und der Anbieter Wenz soll die Einlagen zum Erwerb von einem Luxusfahrzeug genutzt haben. 2015 begann ein Prozess gegen Wenz.<br />
<br />
===Focardi-Rossi-Energiekatalysator der EON&nbsp;srl===<br />
Der [[Focardi-Rossi-Energiekatalysator]] war ein kompakter angeblicher Fusionsreaktor auf Basis einer [[Kalte Fusion|"kalten Fusionstechnik"]], den die italienische Firma EON&nbsp;srl (nicht mit dem Energiekonzern E.ON zu verwechseln) im Jahr 2011 auf den Markt bringen wollte. Er sollte bei einer zugeführten elektrischen Heizleistung von einigen hundert Watt eine Wärmeleistung von über 10&nbsp;kW abgeben. Nach Angaben der Erfinder Sergio Focardi und Andrea Rossi finde im Reaktor eine Fusion von Wasserstoff und Nickel statt, die zur Bildung von Kupfer führe. Als Begleiterscheinung soll auch ionisierende Strahlung auftreten. Bisherige Replikationsversuche des unterstellten Funktionsprinzips scheiterten. Zu öffentlichen Vorführungen mitgeteilte Angaben der Erfinder stellten sich im Nachhinein oftmals als falsch heraus. Die Schweizer [[TransAltec AG]] ([[Adolf Schneider]]) bot eine Vermittlungstätigkeit zur Beschaffung eines 1 MW Kraftwerks nach dem Focardi-Rossi-Prinzip an. Der Preis liegt bei 1,29 Millionen Euro netto.<br />
<br />
===GFE mbH in Nürnberg (zerschlagen)===<br />
[[image:GFE.jpg|Durchsuchung bei der GFE<ref>[http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/230933 Bild: Abendzeitung, 30.&nbsp;November 2010]</ref>|350px|thumb]]<br />
Die Firma GFE (Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien mbH, Nürnberg<ref>Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien mbH, Nürnberg, Dieselstraße&nbsp;24, 90441&nbsp;Nürnberg. www.gfe-info.de/index.php/gfe-group.html</ref>) bot Kunden in Containern montierte, mit Rapsöl betriebene kleine Blockheizkraftwerke (BHKW) zu extrem hohen Preisen an und wollte gleichzeitig über einen Zeitraum von 20&nbsp;Jahren den Kunden eine monatliche Aufstellmiete zwischen 1.000 und 2.500&nbsp;Euro zahlen. Der Kauf eines BHKW hätte sich demnach für die Kunden als gute und vermeintlich sichere Rendite gelohnt. Aus einer einmaligen Investition von beispielsweise 40.000&nbsp;Euro wären binnen 20&nbsp;Jahren 240.000&nbsp;Euro geworden. Angeboten wurden BHKWe mit Leistungen zwischen 30&nbsp;und 100&nbsp;Kilowatt, bei Kosten von etwa 12.000&nbsp;Euro pro 10&nbsp;kW Leistung. GFE-Berater, die Kunden gewinnen sollten, wurden zudem über 20&nbsp;Jahre monatlich 600&nbsp;Euro pro Kunde zugesagt. Insgesamt flossen von etwa 1.000&nbsp;Kunden etwa 30&nbsp;bis 50&nbsp;Millionen Euro an die GFE. Nach Presseberichten fuhren die GFE-Hintermänner um den Hauptdrahtzieher Horst Kirsten (geb. 30. Juli 1952) PKW der Marken Bentley, Maserati oder Ferrari. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass die Verdächtigen die eingesammelten Gelder größtenteils für sich selbst verwendeten. Es wurden nur so viele Kraftwerke gebaut, wie nötig war, um einen Geschäftsbetrieb vorzuspiegeln. Hinter dem Firmengeflecht der GFE Group in Franken (GFE ENERGY&nbsp;AG, GFE&nbsp;mbH, GFE Distribution GmbH und GFE Production GmbH) mit zwei Aktiengesellschaften in der Schweiz steckten teils schillernde Figuren; einer der Geschäftsleute war in eine Firmeninsolvenz verwickelt. Kern des merkwürdigen Versprechens war der Wunder-Dieselmotor mit einem angeblichen Wirkungsgrad von 75%, der zu einem Viertel mit Rapsöl und zu drei Vierteln mit herkömmlichen Wasser betrieben werde.<br />
<br />
Wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Blockheizkraftwerken wurde von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Ermittlungsverfahren gegen 17&nbsp;Beschuldigte eingeleitet.<ref>Pressemitteilung der der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 30.&nbsp;November 2010</ref> Acht Verdächtige wurden verhaftet.<ref>http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=627&meldung=GFE-Nuernberg-Geschaeftsleitung-wegen-bandenmaessigen-Betruges-festgenommen</ref><ref>http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nuernberg-region/zockte-nurnberger-firma-1000-anleger-ab-1.351623/kommentare-7.251986</ref> Die GFE wies jede Schuld von sich und beschuldigte vielmehr den Erfinder des Wundermotors, [[Zentralrat Souveräner Bürger|ZSB]]-Mitglied Karl Meyer und dessen Lebensgefährtin, die [[Heilpraktiker]]in [[Claudia Aumüller-Karger]] (DIE PROFIS Ltd). Meyer soll bei der Motorentwicklung von einem Hans-Ullrich Strunk unterstützt worden sein, selbst Erfinder eines "Sauerstoffmotors". Laut Nürnberger Zeitung vom 20. August 2012 wurde Meyer von Münchner Bundespolizisten auf Grund eines Nürnberger Haftbefehls am Flughafen München festgenommen. Meyer war auf dem Heimweg von Tunis.<ref>http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-regionews/gfe-prozess-16-zeugen-und-ein-diplomat-aus-germanitien-1.2292703</ref> Meyer und Aumüller-Karger hatten für den Motor 300.000&nbsp;Euro erhalten, ohne den versprochenen revolutionären Rapsölmotor mit Wunderwirkungsgrad zu liefern. Angebliche, positive Gutachten vom TÜV Süd, der TU&nbsp;Wien und Graz und von der DEKRA existierten nicht. Im Juli 2011 wurden GFE-Verantwortliche verurteilt, Käufer zu entschädigen.<ref>http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-regionews/olg-bamberg-gibt-klagerin-recht-1.1393579?searched=true</ref><br />
<br />
Im Februar 2014 wurde GFE-Gründer Horst Kirsten wegen Betrugs zu neun Jahren Gefängnis verurteilt, Karl Meyer zu fünfeinhalb Jahren. Auch alle anderen elf Angeklagten wurden zu drei- bis sechsjährigen Haftstrafen verurteilt.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/abzocke-per-schneeballsystem-hohe-haftstrafen-fuer-betrug-mit-blockheizkraftwerken-1.1900281 Hohe Haftstrafen für Betrug mit Blockheizkraftwerken. Sueddeutsche.de, 27. Februar 2014]</ref> Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft werde gegen über 40 weitere Personen ermittelt. Wann und gegen wen Anklage erhoben werde, sei aber noch offen.<ref>[http://www.mainpost.de/regional/franken/Hohe-Haftstrafen-im-GFE-Prozess;art1727,8001194 Hohe Haftstrafen im GFE-Prozess. Mainpost, 27. Februar 2014]</ref> Die Verurteilten waren für schuldig befunden worden, mit ihren nicht funktionierenden Kleinkraftwerken 1.417 Kunden um mehr als 62 Millionen Euro betrogen zu haben.<br />
<br />
Der Erfinder<ref>[http://www.patent-de.com/ap3378.html Liste von Gebrauchsmustern und Patentanmeldungen von Strunk]</ref> Hans-Ullrich Strunk versuchte noch 2013, die Seriösität der GFE durch eigene Webseiten zu beweisen.<ref>http://gfe-skandal.de/index.html</ref><ref>http://www.hans-ullrich-strunk.de</ref> Er trat bei [[Secret-TV]] auf<ref>www.secret.tv/artikel1822655/player.swf</ref> und ist Leiter einer [[Esoterik|esoterischen]] [[GENESIS-enfowa|"Projektgruppe Genesis-enfowa"]] (auch "Akademie für ganzheitliche Wissenschaft und naturrichtige Technik"), die an ein "elektrisches Weltbild und ein elektrisches Verständnis der Abläufe im Kosmos" glaubt.<ref>http://www.genesis-enfowa.de/</ref> Strunk gründete auch einen "Volksgerichtshof für Erneuerung", der eine inzwischen anonyme Webseite betreibt, die [[Verschwörungstheorie]]n verbreitet, nach denen die GFE Opfer eines Komplotts der Behörden und der Elektroenergieversorgerbranche sei.<ref>http://www.volksgerichtshof-fuer-erneuerung.de</ref><br />
<br />
===John Keely===<br />
[[image:Keely1.jpg|John Keely|thumb]]<br />
Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts gab der US-Amerikaner [[John Keely]] (1827 - 1898) vor, einen "Kugelmotor" erfunden zu haben, der scheinbar ohne Zufuhr von Energie arbeitete. Keely war sehr erfolgreich darin, Investoren für die kommerzielle Umsetzung seiner Idee zu finden und konnte insgesamt 5&nbsp;Millionen Dollar einwerben. Dass es sich um Betrug handelte, wurde erst nach seinem Tod offenkundig.<br />
<br />
===Lutec===<br />
Im Jahr 2001 gaben der Elektrotechniker Ludwig (Lou) Brits und der Ingenieur John Christie, beide aus Cairns in Queensland in Australien, die Erfindung eines Generators bekannt, der kontinuierlich eine Leistung von 1&nbsp;kW abgeben könne, also pro Tag eine Energie von 24&nbsp;kWh, nachdem er mit einer Batterie gestartet wurde. Brits und Christie gründeten die Firma Lutec (Aust.) Pty Ltd., warben um Investoren und gaben an, dass der Generator mit der Bezeichnung "Lutec&nbsp;1000" innerhalb weniger Jahre serienreif und dann für 4000 bis 5000&nbsp;AU$ erhältlich sei. Er sollte auf der Anziehung und Abstoßung von Permanentmagneten basieren und es wurden Wirkungsgrade von 500 bis 1500% angegeben.<ref>http://www.rexresearch.com/christie/christie.htm</ref> Der Generator wurde von Brits und Christie in vielen Ländern zum Patent angemeldet, das in einigen Ländern auch erteilt wurde, z.B. in den USA.<ref>Patentanmeldung WO 00/28656 A1: A system for controlling a rotary device. Anmelder/Erfinder: Brits, Ludwig Emma; Christie, Victor John. Anmeldedatum: 4. November 1999</ref><ref>US Patent 6630806 B1: System for controlling a rotary device. Erfinder: Ludwig Emma Brits, Victor John Christie: Anmeldedatum: 13. Juli 2001. Patent erteilt: 6. Oktober 2003</ref> Nachdem 2008 noch eine neue Version vorgestellt wurde, ist die Firma Lutec Ltd. um das Jahr 2011 erloschen. Die Patentrechte sollen an die asiatische Firma Evergreen Enterprise International Ltd. verkauft worden sein.<br />
===Magnetmotor nach Engel===<br />
Der [[Magnetmotor nach Engel]] ist eine Erfindung des in der Schweiz lebenden Erfinders Thomas Engel. Engel glaubte einen Motor ersonnen zu haben, der mit Neodym-Magneten funktionieren soll. Sein Motor wurde 2013 überregional durch einen Artikel in der FAZ bekannt. Antreibende Energie stamme aus der "Umlenkung von Quanten", so Engel. Daher wurde dieser Motor auch als Quantenmotor bekant. Eine Untersuchung durch Experten der Firma Siemens zeigte jedoch dass der Magnetmotor nach Engel mehr elektrischen Strom verbrauchte als er hätte produzieren können.<br />
<br />
===Perendev-Group (zerschlagen)===<br />
[[image:Brady_Blick.jpg|Artikel über Festnahme von [[Mike Brady]] in "Blick" 14.&nbsp;April 2010|300px|thumb]]<br />
[[image:EMM.jpg|Scheinprodukt "EMM-Motor" der [[Perendev-Group]] und unkritische Beschreibung in [[NET-Journal]]<ref>Artikel: Perendev-Magnetmotor startet in den Markt! Sensationelle Technologie im Leasing und Contracting, von Adolf und Inge Schneider, NET-Journal Heft 3/4 März/April 2007</ref>|left|thumb]]<br />
Die [[Perendev-Group]] war ein in München, später in der Schweiz ansässiges Unternehmen für Perpetuum-Mobile-Stromgeneratoren und Anbieter von esoterischen Gesundheitsprodukten. Die Perendev Power Group hieß ursprünglich Power Developments (Pty) Ltd und hatte ihren Sitz in Johannesburg (Süd-Afrika). Im April 2010 wurde die Perendev Power Holding&nbsp;AG insolvent. Gründer war der Südafrikaner [[Mike Brady]]; im Zusammenhang mit der Firma wird aber auch ein Rechtsanwalt Hans Badenhorst genannt. Die Firma bot Anlegern Wundergeneratoren zu hohen Preisen zur Miete an, konnte aber nie einen funktionstüchtigen Generator vorzeigen oder gar ausliefern. Stattdessen wurden zahlende Anleger stets aufs Neue vertröstet. Bei den von Perendev gezeigten Generatoren soll es sich um Permanentmagnet- und Elektromagnetgeneratoren mit Leistungen von 100&nbsp;kW bis 4&nbsp;MW handeln. Nach Angaben von Perendev sollen die Generatoren in einem so genannten self-runner-Modus laufen und bräuchten angeblich nicht mit extern zugeführter Energie oder chemisch gebundenen Energieträgern gespeist werden. Mike Brady wurde im November 2010 wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt,<ref>[http://www.merkur-online.de/nachrichten/muenchen/patent-vorgetaeuscht-tueftler-muss-gefaengnis-1018603.html Merkur Online: Patent vorgetäuscht: Tüftler muss ins Gefängnis]</ref> die er inzwischen verbüßt hat.<br />
<br />
===Raum-Quanten-Motoren&nbsp;AG (Insolvenz)===<br />
[[image:RQM.jpg|300px|thumb|RQM-Chef Hans Lehner bei einer Vorführung<ref>Artikel von [[Ulrich Arndt]] im [http://www.horusmedia.de/1996-strom/strom.php Artikel in esotera 4/1996, Seite 98-99]</ref>]]<br />
Die Schweizer "Raum-Quanten-Motoren&nbsp;AG" (RQM) von [[Hans Lehner]] aus Rapperswil (der auch Präsident eines [[Institut für Raum-Quanten-Forschung]] ist) hatte zu Beginn der 1990er Jahre den Bau eines "Raumquantenmotors" mit sensationellem Wirkungsgrad angekündigt. 1995 sollte der erste Prototyp des neuen Motors fertiggestellt sein, "Strom aus dem großen Nichts" produzieren und eine Art elektromagnetisches [[Perpetuum Mobile]] sein. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigte bereits zu Beginn, dass die Theorie des neuen Motors fundamentale Naturgesetze missachtete (z.B. die der Thermodynamik). Am 21.&nbsp;Juli 1999 ging die RQM in Konkurs. Etwa 850&nbsp;Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11&nbsp;Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld ist verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig. Der Schwindel wurde zunächst als EAVCF<ref>http://www.rqm.ch/eavcf_inc_.htm</ref> und dann unter den Namen "Supernova-Energie AG"<ref>http://www.supernova-energie.com/</ref> und "Resonance Power, Inc."<ref>http://www.resonancepower.info/</ref> weitergeführt. Herr Lehner hatte so sein Auskommen, bis er 2015 in Phuket (Thailand) mit 70 Jahren verstarb.<br />
<br />
===Magnetmotor von George Soukup (zurückgezogene Behauptung)===<br />
Der deutsche Kraftfahrzeugmechaniker und Erfinder [[George Soukup]] (Georg Soukup) glaubte einen Magnetmotor erfunden zu haben, der wie ein Perpetuum-Mobile nach einer "V-Gate Magnetbeschleunigung" funktionieren sollte. Soukup stellte diesen mit einem Video bei Youtube vor. Mitte März 2010 verkündete Soukup im Internet, sich "geirrt" zu haben. Er ist damit einer der wenigen Erfinder der Szene, die selbstkritisch einen eigenen Misserfolg eingestanden haben. Der Soukup-Motor hat somit nur noch eine historische Bedeutung im Bereich der angeblichen Perpetuum Mobile.<br />
<br />
===Tecttron AG (Insolvenz)===<br />
Die [[Tecttron AG]] aus Stuttgart warb damit, in Zukunft einen "Energie-Generator" auf den Markt zu bringen, der zum Nulltarif elektrische Energie aus "freier Energie" liefern sollte, und bot Beteiligungen an. Versprochen wurde eine jährliche Verzinsung des Anlagekapitals von 8&nbsp;Prozent. Die Firma Tecttron AG ist durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 18. Juni 2013 erloschen. Vorstand war zuletzt der Industriekaufmann und "Sales-Trainer" Günter Gerbitz (geb. 1952).<br />
===Terawatt Research LLC===<br />
Die kalifornische Firma [[Terawatt|Terawatt Research LLC]] behauptete zusammen mit der inzwischen erloschenen Liechtensteiner Firma Planetenergy einen Weg gefunden zu haben, "Raumenergie" zur Erzeugung elektrischer Energie nutzen zu können. Letzte Aktivitäten datieren von 2013.<br />
<br />
===Felix Würth&nbsp;AG (Insolvenz)===<br />
[[image:würth2.jpg|Würth-Getriebe|thumb]]<br />
Die inzwischen in Konkurs geratene Firma [[Felix Würth AG]] des Transportunternehmers Felix Würth war eine nicht börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft, die Anleger suchte und fand, um Produkte zu entwickeln, die Energie "nur aus Schwerkraft und Massenträgheit" erzeugen sollten. Behauptet wurde, ein Wundergetriebe entwickelt zu haben, das mehr Leistung abgebe als man hineinstecke. Die Anteile wurden mit [[MLM|Network-Marketing-Methoden]] vermarktet, bis die Felix Würth&nbsp;AG finanziell zusammenbrach. Die Einlagen der gutgläubigen Einzahler waren verloren. Während der Existenz der Firma bestanden Beziehungen zu [[Alfred Evert]], der selbst ein Perpetuum Mobile nach dem Vorbild von Johann Bessler aus dem Jahr 1714 durch [[Remote Viewing]] rekonstruieren wollte, zum [[Institut für Raum-Energie-Forschung]] GmbH (IREF), zum [[Ehlers Verlag]]. In der "Kent-Depesche" des [[Scientology|Scientologen]] [[Michael Hinz]] und in [[Raum & Zeit]] wurden die Anteile an der Würth&nbsp;AG beworben. Die Leipziger Firma SVI GmbH und ihr Geschäftsfüher [[Gerhard Steinbach]] warben mehrere Tausend Anleger für die Felix Würth&nbsp;AG an. Steinbach war auch tief in den [[Global Scaling]]<br />
verstrickt und nahm sich 2010 in Untersuchungshaft das Leben.<br />
<br />
===Zydro Energy LLC (Hausdurchsuchung durch das FBI) - Betrug===<br />
Über seine Firma [[Zydro Energy|Zydro Energy LLC]] versuchte der US-Amerikaner Wayne Travis aus Chickasha in Oklahoma eine Vorrichtung zu vermarkten, die er "Zydro Energy Device" nennt und mit der es möglich sei, aus der Auftriebskraft von luftgefüllten Behältern in Wasser Energie zu erzeugen, also letztlich aus Gravitation. Grundlage dafür sei der von ihm entdeckte "Travis-Effekt", der allerdings das [http://de.wikipedia.org/wiki/Archimedisches_Prinzip Archimedische Prinzip] außer Kraft setzen würde. Seit 2012 kündigt er an, dass eine kommerzielle Einführung kurz bevorstehe. 2015 durchsuchte das FBI die Firma und es wurde festgestellt daß Einlagen von Investoren für Privatzwecke (Kreuzfahrt, Lebensversicherung und Barabhebungen) genutzt wurden. Ein funktionierender Zydro Energy Prototyp wurde nicht gefunden.<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Freie Energie]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Osho&diff=149611
Osho
2017-05-26T18:07:10Z
<p>Tanto: /* Medienberichte */ -- zwei an dieser Stelle offenkundig fehlende Anführungszeichen nachgereicht;</p>
<hr />
<div>[[image:Osho_rolls_winkend.jpg|thumb|Der Guru in seinem Rolls Royce]]<br />
<br />
'''Osho''' oder Bhagwan (11.&nbsp;Dezember 1931, Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien - 19.&nbsp;Januar 1990, Pune, Maharashtra, Indien; bürgerlicher Name: Chandra Mohan Jain; Spitzname in der Kindheit: "Rajneesh") war ein indischer Philosophieprofessor, charismatischer [[Guru]] und Begründer der Neo-Sannyas-[[Sekte]].<br />
<br />
Osho verwendete im Laufe seines Lebens verschiedene Namen. Die Annahme derartiger Namen entspricht indischen Gepflogenheiten und ergibt sich im dortigen Kulturbereich als Konsequenz aus der Aufnahme einer spirituellen Lehrtätigkeit.<br />
<br />
*Acharya Rajneesh nannte er sich Mitte der 1960er Jahre bis Anfang der 1970er Jahre. Acharya bedeutet "Lehrer", auch "spiritueller Lehrer" oder – in etwa – "Professor".<br />
*Bhagwan Shree Rajneesh oder kurz Bhagwan nannte er sich von Anfang der 1970er Jahre bis Ende 1988. Bhagwan (Sanskrit) bedeutet "der Gesegnete" und bezeichnet einen Menschen, in dem das Göttliche sichtbar zu Tage tritt. Shree (auch Shri oder Sri) dient in Indien als alltägliche Anrede, ähnlich wie "Herr" im Deutschen.<br />
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*Osho wurde er im letzten Jahr seines Lebens genannt, von Anfang 1989 bis zu seinem Tod am 19.&nbsp;Januar 1990. Osho ist ein Titel im Zen-Buddhismus, der eigentlich "Mönch" oder "Lehrer" bedeutet.<br />
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==Leben==<br />
Chandra Mohan Jain wurde in Kuchwada, einem kleinen Dorf in Madhya Pradesh (Indien), als ältestes von elf Kindern eines Tuchhändlers geboren und die ersten sieben Jahre von seinen Großeltern aufgezogen. Seine Familie gehörte zur Religionsgemeinschaft der Jainas.<br />
Als Jugendlicher wurde Rajneesh Atheist. Er interessierte sich für Hypnose und engagierte sich vorübergehend für Kommunismus, Sozialismus und zwei nationalistische Bewegungen, die für Indiens Unabhängigkeit kämpften: Die Indian National Army und den Rashtriya Swayamsevak Sangh.<br />
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===Studium (1951 – 1960)===<br />
Im Alter von neunzehn Jahren begann Rajneesh sein Studium der Philosophie am Hitkarini College in Jabalpur. Wegen heftiger Streitereien mit einem Lehrer musste er das College verlassen und wechselte darauf zum D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College, ebenfalls in Jabalpur.<br />
1955 schloss er sein Studium am D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College mit dem Bachelorgrad ab. 1957 wurde ihm von der University of Sagar der Mastergrad in Philosophie verliehen. Er erhielt sofort eine Lehrstelle am Raipur Sanskrit College, war aber auch dort schon bald so aufsässig, dass ihn der Rektor aufforderte, sich binnen eines Jahres eine andere Stelle zu suchen – er habe einen zersetzenden Einfluss auf die Moralität, den Charakter und die Religiosität seiner Studenten. 1958 wechselte Rajneesh deshalb zur Universität Jabalpur, wo er zunächst als Dozent und ab 1960 als Professor lehrte.<br />
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===Vortragsreisen (1961 – 1970)===<br />
In den 1960er Jahren unternahm Rajneesh, wann immer es ihm seine Lehrtätigkeit erlaubte, ausgedehnte Vortragsreisen durch Indien, in denen er Gandhi und den Sozialismus kritisierte. Sozialismus und Gandhi, so sagte er, verherrlichten beide die Armut, anstatt sie abzulehnen. Indien brauche Kapitalismus, Wissenschaft, moderne Technologie und Geburtenkontrolle, um seiner Armut und Rückständigkeit entkommen zu können. Auch zum orthodoxen Hinduismus äußerte er sich kritisch: Die brahmanische Religion sei steril, alle politischen und religiösen Systeme seien falsch und heuchlerisch. Mit solchen Äußerungen machte er sich bei vielen unbeliebt, aber sie brachten ihm auch Aufmerksamkeit. Etwa um diese Zeit begann er, den Titel Acharya zu verwenden. 1966 gab er seine Lehrtätigkeit an der Universität auf und widmete sich von nun an ganz seiner Karriere als Redner und spiritueller Lehrer.<br />
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Acharya Rajneesh hielt seine frühen Vorträge auf Hindi. Sie zogen deshalb kaum westliche Besucher an. Indische Kommentatoren bescheinigten ihm eine charismatische Ausstrahlung, die selbst auf Menschen, die seinen Ansichten ablehnend gegenüberstanden, eine Faszination ausübte. Seine Reden brachten ihm bald loyale Anhänger, darunter eine Reihe wohlhabender Geschäftsleute. Rajneesh erteilte individuelle Lebensberatung und erhielt dafür Spenden – eine übliche Vorgehensweise in Indien, wo von Gelehrten und Heiligen Rat eingeholt wird, ähnlich wie Menschen im Westen Psychotherapeuten oder Lebensberater aufsuchen. Mehrmals im Jahr leitete er Meditations-Camps mit aktiven, kathartischen Elementen, und es wurden erste Meditationszentren (Jivan Jagruti Kendras, Lebenserweckungszentren) gebildet.<br />
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Seine "Lebenserweckungsbewegung" (Jivan Jagruti Andolan) wurde in dieser Zeit hauptsächlich von Mitgliedern der Jaina-Religionsgemeinschaft in Bombay unterstützt.<br />
Acharya Rajneesh behauptete, dass Menschen schockiert werden müssten, nur so könne man sie aufwecken. Schockiert zeigten sich in der Tat viele Inder von einer Vortragsreihe 1968, in der er die Einstellungen der indischen Gesellschaft gegenüber Liebe und Sex scharf kritisierte und für eine freizügigere Atmosphäre plädierte. Die Grundenergie der Sexualität sei göttlich, sagte er. Sexuelle Gefühle sollten nicht unterdrückt, sondern dankbar akzeptiert werden. Nur durch Anerkennung seiner wahren Natur könne der Mensch frei werden. Von Religionen, die für einen Rückzug vom Leben eintraten, hielt er nichts; wahre Religion, so sagte er, sei eine Kunst, die Lehre, wie man das Leben in vollen Zügen genießen könne. Diese Vortragsreihe wurde später als Buch unter dem Titel „From Sex to Superconsciousness“ (Titel der deutschen Ausgabe: „Vom Sex zum kosmischen Bewusstsein“) veröffentlicht und brachte ihm in der indischen Presse den Titel „Sex-Guru“ ein. Gegen den Widerstand einiger hochrangiger Hindus wurde er im folgenden Jahr dennoch als Redner zur Second World Hindu Conference eingeladen. Dort verursachte er einen weiteren Eklat, indem er die Gelegenheit dazu nutzte, alle organisierten Religionen und ihre Priesterschaft zu kritisieren und den obersten Priester des Hinduismus in Rage zu versetzen.<br />
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===Gründung der Neo-Sannyas-Sekte===<br />
Bei einer öffentlichen Meditationsveranstaltung in Bombay (heute Mumbai) präsentierte Acharya Rajneesh im Frühling 1970 erstmals eine seiner Meditationen. Im Juli 1970 nahm er sich eine Wohnung in Bombay, in der er Besucher empfangen und auch Vorträge im kleineren Kreis halten konnte. Obwohl er, seinen eigenen Lehren entsprechend, zuerst keine eigene Organisation begründen wollte, begann er am 28.&nbsp;September 1970, während eines Meditationscamps in Manali, seine ersten Schüler ("Neo-Sannyasins" oder heute meist einfach kurz "Sannyasins") zu initiieren. Sannyasins erhielten von ihm einen neuen Namen – Frauen z.B. "Ma Dhyan Shama", Männer z.B. "Swami Satyananda" – und trugen bis 1987 orange oder rötliche Kleidung sowie eine Mala (Halskette) mit 108&nbsp;Holzkugeln und seinem Bild. (Die Annahme eines Sanskrit-Rufnamens war freiwillig. Wer seinen bürgerlichen Rufnamen behalten wollte, erhielt einen Namen wie "Ma Prem Gudrun" oder "Swami Deva Peter".)<br />
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Orangefarbene Kleidung und Mala sind Attribute traditioneller Sannyasins (als heilig betrachtete Asketen) in Indien. Die Art und Weise, wie die – bewusst provokative – Übernahme dieses Kleidungsstils zu Stande kam, hatte ein zufälliges Element: Laxmi war eines Tages, einer spontanen Idee folgend, in Orange bei ihm erschienen. Acharya Rajneesh gefiel anscheinend der Gedanke, seine Anhänger in einer Kleidung zu sehen, die, gemäß des hinduistischen Konzepts des "Sannyas", eine Verpflichtung zur Entsagung und zur spirituellen Suche versinnbildlichte. Sein Sannyas sollte jedoch ein lebensbejahendes, feierndes Sannyas sein, in dessen Mittelpunkt "der Tod von all dem, was du gestern warst" stehe. Aufgegeben werden sollte dabei nur das, was den Menschen daran hinderte, ganz im jetzigen Moment zu leben. "In Sannyas initiiert zu werden", so schrieb eine Biografin, "bedeutet, dass du erkannt hast, dass du nur ein Same bist, eine Potenzialität. Es ist eine Entscheidung, zu wachsen, eine Entscheidung, dich von all deinen Sicherheiten zu trennen und in Unsicherheit zu leben. Du bist bereit, einen Sprung ins Unbekannte, Ungewisse, Geheimnisvolle zu tun." 1971 traten erste Interessierte aus den westlichen Industrienationen der Bewegung bei. Darunter war eine junge Engländerin, die den Namen "Vivek" von Acharya Rajneesh erhielt und in der Folge zu der Überzeugung kam, sie sei in ihrem vergangenen Leben seine Freundin Shashi gewesen. Shashi hatte ihm auf ihrem Sterbebett versprochen, dass sie zu ihm zurückkehren würde. Vivek wurde in den kommenden Jahren zu seiner ständigen Gefährtin.<br />
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==="Bhagwan"===<br />
Im selben Jahr legte Rajneesh den Titel "Acharya" ab und nahm stattdessen den religiösen Titel Bhagwan (wörtlich: Gesegneter) Shree Rajneesh an. Seine Aneignung dieses Titels wurde von vielen Indern kritisiert, aber Bhagwan schien die Kontroverse zu genießen. Später sagte er, der Namenswechsel habe die erfreuliche Wirkung gehabt, all die zu vertreiben, die sich nicht wirklich auf ihn einlassen konnten. Gleichzeitig verlagerte sich damit auch der Schwerpunkt seiner Aktivitäten. Er war nun immer weniger daran interessiert, Vorträge für die allgemeine Öffentlichkeit zu halten. Stattdessen, so sagte er, gehe es ihm nun vorrangig darum, Einzelpersonen zu transformieren, die eine innere Verbindung zu ihm hergestellt hätten. Da immer mehr Schüler aus dem Westen zu ihm stießen, gab Bhagwan nun auch englischsprachige Vorträge. Seine Gesundheit begann in Bombay jedoch zu leiden; sein Asthma verschlimmerte sich auf Grund der schlechten Luftqualität in Bombay zusehends, ebenso wie seine Zuckerkrankheit und seine Allergien. Außerdem war seine Wohnung nun viel zu klein, um die vielen Besucher aufnehmen zu können. Seine Sekretärin Laxmi machte sich auf die Suche nach einer passenderen Bleibe und fand diese in Poona (heute Pune). Das Geld für den Kauf der zwei benachbarten Villen und des dazugehörigen, etwa 2,5&nbsp;ha großen Areals wurde von Gönnern und Schülern, insbesondere Catherine Venizelos (Ma Yoga Mukta), der Erbin eines griechischen Reedereivermögens, aufgebracht.<br />
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===Ashram in Poona (1974 – 1981)===<br />
Bhagwan und seine Anhänger zogen im März 1974 von Bombay nach Poona um. Seine Gesundheit machte ihm noch einige Zeit zu schaffen, aber der Aufbau des Ashrams im Koregaon Park ging zügig vonstatten. Sannyasins arbeiteten im Ashram und erhielten dafür umsonst Kost und nach einiger Zeit oft auch Logis. Die nächsten Jahre waren geprägt von ständiger Expansion; die Anzahl der Besucher aus dem Westen wuchs immer mehr an. 1981 verfügte der Ashram u.a. über seine eigene Bäckerei, Käseherstellung, Kosmetikartikelfertigung, Kleiderproduktion, Töpferei, Theatergesellschaft und auch ein eigenes Gesundheitszentrum mit über neunzig Mitarbeitern, darunter 21&nbsp;Ärzte. Der verstärkte Zulauf aus dem Westen war zum Teil auf die Mundpropaganda der aus Indien zurückkehrenden Schüler zurückzuführen, die in vielen Fällen Meditationszentren in ihren Heimatländern gründeten. Andere berichteten, dass sie nie mit Sannyasins in Kontakt getreten waren; sie hätten nur irgendwo ein Bild von Bhagwan gesehen, eine unerklärliche Verbindung zu ihm gespürt und dann gewusst, dass sie ihn aufsuchen müssten. Wieder andere lasen ein Buch von Bhagwan und fühlten sich auf diesem Wege zu ihm hingezogen. Bhagwan erhielt erheblichen Zulauf von Feministinnengruppen; die meisten Ashrambetriebe wurden von Frauen geleitet. Im deutschsprachigen Raum lösten vor allem die Berichterstattung der Illustrierten Stern und der Bestseller "Ganz entspannt im Hier und Jetzt" des ehemaligen Stern-Reporters Jörg Andrees Elten großes Interesse an Bhagwan aus.<br />
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===Therapiegruppen als neue Einnahmequelle===<br />
Die Kombination von östlichen Meditations- und westlichen Therapietechniken spielte eine wesentliche Rolle. Europäische und amerikanische Therapeuten des Human Potential Movement reisten nach Poona und wurden Bhagwans Schüler. Therapiegruppen waren bald ein wesentlicher Bestandteil des Ashram-Angebots und auch eine seiner größten Einnahmequellen. 1976 umfasste das Angebot 10&nbsp;Therapien, darunter [[Enlightenment Intensive]], eine Gruppe, in der die Teilnehmer z.B. drei Tage lang versuchen mussten, die Frage "Wer bin ich?" zu beantworten. In den folgenden Jahren stieg die Anzahl der angebotenen pseudowissenschaftlichen Therapieformen auf etwa achtzig, Atem-, Körper-,[[ Primärtherapie]], [[Reiki]], [[Tantra]] oder auch "schamanistische Energiearbeit" und auch [[Familienaufstellung nach Hellinger]].<br />
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Besucher fragten entweder Bhagwan, an welchen Gruppen sie teilnehmen sollten, oder wählten Gruppen nach eigenem Gutdünken aus. In einigen Gruppen wie Encounter und Tantra wurde Sex mit wechselnden Partnern angeregt, entsprechend Bhagwans Lehre, dass zuerst sexuelle [[Blockade]]n aufgelöst werden müssten, ehe das authentische Wesen des Menschen sich entfalten könne. In den Encounter-Gruppen wurden auch gewalttätige Konfrontationen zwischen den Teilnehmern zugelassen; laut Pressemeldungen kamen sogar mehrere Vergewaltigungen vor. Nachdem ein Teilnehmer einen Knochenbruch erlitt, wurden Tätlichkeiten in den Gruppen untersagt. Trotzdem hatten viele Sannyasins und Besucher die Empfindung, an etwas Aufregendem, Neuartigem teilzunehmen. In diesem Gefühl wurden sie auch von Bhagwan bestärkt: "Wir experimentieren hier mit allen Möglichkeiten, die das menschliche Bewusstsein heil machen und einen Menschen bereichern können", sagte er.<br />
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===Tagesgeschehen im Ashram===<br />
Der Alltag in der Kommune war geprägt von Meditation. Ein typischer Tag im Ashram begann um 6&nbsp;Uhr mit der einstündigen Dynamischen Meditation. Um 8&nbsp;Uhr hielt Bhagwan einen öffentlichen Vortrag in der so genannten "Buddha Hall" (Buddhahalle). Bis 1981 wechselten sich hier Vortragsreihen auf Hindi und Englisch in monatlichem Rhythmus ab. Viele dieser spontan gehaltenen Vorträge waren Kommentare zu Texten aus verschiedenen spirituellen Traditionen; in anderen beantwortete er Fragen von Besuchern und Anhängern.<br />
Tagsüber fanden diverse Meditationen und Therapien statt. Abends gab es persönliche Gespräche des Bhagwans mit kleinen Zahlen individueller Anhänger und Besucher. Vier Tage im Jahr wurden besonders gefeiert: Bhagwans Erleuchtungstag (21.&nbsp;März) und sein Geburtstag (11.&nbsp;Dezember) sowie Guru Purnima, ein Vollmond, an dem Inder ihre spirituellen Meister verehren, und Mahaparinirvana, der Tag, an dem aller Erleuchteten gedacht wird.<br />
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===Medienberichte===<br />
In den 1970er Jahren wurde zum ersten Mal auch die westliche Presse auf Bhagwan, den „Sex-Guru“, aufmerksam. Die Berichte konzentrierten sich auf die Therapiegruppen, Bhagwans Einstellung zu Sex und seine auf Schockwirkung ausgerichteten Äußerungen („Selbst Menschen wie Jesus sind noch ein kleines bisschen neurotisch“). Auch das Verhalten von Anhängern wurde zum Gegenstand von Kritik. Um Geld zur Verlängerung ihres Indien-Aufenthaltes zu verdienen, gingen Frauen regelmäßig nach Bombay, wo sie sich prostituierten. Andere Anhänger versuchten sich im Schmuggel von Opium, Haschisch und Marihuana; manche wurden gefasst und zu Haftstrafen verurteilt. Als im Januar 1981 Prinz Welf von Hannover (Swami Anand Vimalkirti), ein Cousin von Prinz Charles und Nachkomme von Kaiser Wilhelm&nbsp;II., in Poona einem Schlaganfall erlag, stellten die besorgten Verwandten sicher, dass seine kleine Tochter nicht bei ihrer Mutter (ebenfalls Sannyasin) in Poona aufwachsen würde. Teilweise, so wurde berichtet, sollen Anhänger gegen ihren Willen zur Teilnahme an Therapiegruppen gezwungen worden sein, Nervenzusammenbrüche erlitten haben und seien in Prostitution und Drogenkriminalität gedrängt worden.<br />
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Das Erscheinen des in Indien verbotenen Films „Ashram“, der das Geschehen in den Therapiegruppen unzensiert abbildete, und Bhagwans Kritik am damaligen Premierminister Morarji Desai veranlassten den indischen Staat, eine härtere Linie gegenüber dem Ashram einzunehmen. Unter anderem wurde dem Ashram rückwirkend der steuerbefreite Status entzogen, was in einer Steuerforderung in Millionenhöhe resultierte.<br />
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[[image:Osho.jpg|300px|thumb]]<br />
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===Umzug der Sekte in die USA===<br />
Angesichts der schwierigen Lage wollte die Sekte nach Saswad umziehen, etwa 30&nbsp;km außerhalb von Poona, wo sie eine landwirtschaftliche Kommune aufbauen wollte. Doch eine Brandstiftung und die Vergiftung eines Brunnens in Saswad machten deutlich, dass der Ashram auch dort nicht willkommen war. Ein anschließender Versuch, in Gujarat Land für den Ashram zu erwerben, scheiterte am Widerstand der lokalen Behörden.<br />
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Bhagwans Gesundheit verschlechterte sich gegen Ende der 1970er Jahre; sein persönlicher Kontakt mit Sannyasins wurde schon ab 1979 reduziert. Aus den abendlichen Darshans wurden Energie-Darshans – statt persönlicher Gespräche fand nun eine „Energieübertragung“ statt, bei der Bhagwan mit seinem Daumen auf das in der Mitte der Stirn befindliche „dritte Auge“ des Schülers drückte. Am 10.&nbsp;April 1981 trat Bhagwan nach einer Krankheit in eine "Phase des Schweigens" ein und statt der täglichen Vorträge gab er nun Satsangs (stilles Zusammensitzen, mit kurzen Phasen von Lesungen aus verschiedenen Werken und Live-Musik). Etwa zur selben Zeit löste Ma Anand Sheela (Sheela Silverman) Laxmi als Bhagwans Sekretärin ab. Sheela kam zu dem Entschluss, dass Bhagwan zur Sicherstellung besserer medizinischer Behandlungsmöglichkeiten (und um den indischen Steuerbehörden zu entgehen) in die Vereinigten Staaten reisen sollte.<br />
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Am 1.&nbsp;Juni 1981 reiste Bhagwan daher nach Amerika, zunächst nach Montclair (New Jersey). Sheela kaufte kurz darauf in Oregon für 5,75&nbsp;Millionen Dollar die entlegene Big Muddy Ranch (früherer Drehort einiger Westernfilme mit John Wayne). Geplant war dort der Aufbau einer Kommune. Zur Finanzierung des Projektes wurden Anhänger in aller Welt kontaktiert und angehalten, Geld in das Projekt zu investieren, mit der Aussicht, dass ihnen dort ein Wohnplatz geboten werde.<br />
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1982 wurde die Stadt Rajneeshpuram auf dem Gelände der Ranch gegründet. Hunderte von bereits in Oregon angekommenen Anhängern arbeiteten hart am Aufbau der notwendigen Infrastruktur. Die Stadt hatte bald eine eigene Post, Schule, Feuerwehr, Einkaufszentren, Restaurants und ein öffentliches Transportsystem mit 85&nbsp;Bussen. Ein Flugplatz mit stadteigenen Flugzeugen stand zur Verfügung. Es wurde eine riesige Meditations- und Versammlungshalle errichtet. Insgesamt hatte die Stadt eine Größe von 260&nbsp;Quadratkilometern.<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13514008.html</ref><br />
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Außerdem hatten Anhänger leerstehende Häuser in der nächstgelegenen Ortschaft Antelope (etwa fünfzig Einwohner) aufgekauft und dort die Mehrheit im Stadtrat gewonnen. Viel Presseinteresse erregte in den folgenden Jahren eine Flotte von bis zu 93&nbsp;Rolls-Royce, die sich Bhagwan von seinen Anhängern finanzieren ließ.<br />
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Die Einwanderungsgesetze der USA versuchten die Anhänger der Sekte zum Teil dadurch zu umgehen, dass sie Scheinehen mit amerikanischen Staatsbürgern eingingen. Auch Bhagwan selbst hatte Visumprobleme, die dadurch gelöst wurden, dass Bhagwan zum offiziellen Oberhaupt einer Religion, des so genannten „Rajneeshismus“, erklärt wurde. Dieser Antrag wurde von den Behörden zunächst mit der Begründung abgewiesen, dass Bhagwan kein Religionsführer sein könne, weil er sich ja in einer permanenten Schweigephase befinde und keine öffentlichen Äußerungen von sich gebe. Nach einem langen Rechtsstreit erfolgte aber drei Jahre später, 1984, die Anerkennung als Religionsführer.<br />
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Die Expansion der Kommune führte zu immer weiter ausufernden Rechtsstreitigkeiten mit den Behörden über Baugenehmigungen. Sheelas zum Teil sehr schroffe Kommentare gegenüber den Medien verschärften die Lage. Im Juli 1983 wurde eine Bombe in einem von Bhagwan-Anhängern geführten Hotel in Portland gezündet. Es wurden zwar keine Gäste oder Angestellte verletzt, aber die Kommuneleitung in Rajneeshpuram nahm dies als Anlass, Waffen zu kaufen und eigene städtische Polizeikräfte auszubilden. Das tägliche Leben in Rajneeshpuram wurde zunehmend autoritärer.<br />
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===Kriminelle Aktivitäten===<br />
Im September 1984 initiierte Sheela ein „Share-a-Home“-Programm für Obdachlose. Busse wurden in amerikanische Großstädte geschickt und kamen mit mehreren Tausend Obdachlosen zurück, denen man ein neues Leben in Rajneeshpuram angeboten hatte. Dies passte überhaupt nicht mit Bhagwans Lehren zusammen – Bhagwan hatte christliche Wohlfahrtsmaßnahmen in Indien immer als heuchlerisch und kontraproduktiv kritisiert – und da zudem am 6.&nbsp;November 1984 eine kritische Landtagswahl in Wasco County bevorstand, bei der die Obdachlosen nach Oregons freizügigen Wahlregelungen hätten mitwählen dürfen, sah die Öffentlichkeit das Ganze einfach als zynische Maßnahme zur Vergrößerung des Rajneeshpuram-Stimmanteils. Nach einer schnellen Änderung der Wahlbestimmungen durch die Behörden, welche die Registrierung der Obdachlosen als Wähler erschwerte, wurden viele von ihnen einfach in die nächste größere Stadt gefahren und dort abgesetzt.<br />
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Innerhalb der Kommune wurde der Umgang immer rigider. Es wurden heimlich Abhöranlagen im Telefonsystem von Rajneeshpuram installiert. Anhänger, die mit dem Führungsstil der Sekte nicht einverstanden waren, wurden isoliert und unter Druck gesetzt; viele verließen Rajneeshpuram.<br />
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Das wahre Ausmaß der kriminellen Aktivitäten wurde erst Mitte September 1985 bekannt, als Sheela und ihr Führungsteam die Kommune fluchtartig verließen. Bhagwan berief zwei Tage darauf, am Montag, dem 16.&nbsp;September, eine Pressekonferenz ein. Dort berichtete er, Sheela und ihr Team hätten laut Aussagen von Sannyasins, die ihm seit Sheelas Abreise von Vivek und seinen beiden Ärzten zugetragen worden seien, verschiedene Verbrechen begangen, und bat die Behörden, Ermittlungen gegen Sheela und ihr Team einzuleiten.<br />
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Diese Untersuchungen resultierten in der Verhaftung und Verurteilung von Sheela und mehreren ihrer Mitarbeiter. Wie sich herausstellte, hatten Mitglieder von Sheelas Team ein Jahr zuvor, im September 1984, also ebenfalls im Vorfeld der County-Wahlen, vorsätzlich Salmonellen in das Essen verschiedener Restaurants der Kleinstadt The Dalles in Oregon lanciert, um zu sehen, ob es möglich wäre, Wahlberechtigte krank zu machen und so das Ergebnis der Wahlen zu beeinflussen. Etwa 750&nbsp;Menschen erkrankten, 45&nbsp;mussten ins Krankenhaus. Bhagwan erklärte, von diesen Verbrechen angeblich nichts gewusst zu haben.<br />
<br />
===Verhaftung und Ausweisung aus den USA===<br />
Am 23.&nbsp;Oktober 1985 erstellte eine Federal Grand Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Anklageschrift gegen Bhagwan wegen Einwanderungsdelikten. Am 28.&nbsp;Oktober 1985 wurde Bhagwan nach einem Flug nach North Carolina festgenommen. Als Begründung gaben die amerikanischen Behörden an, er habe die USA verlassen wollen. Er bekam eine zehnjährige Bewährungsstrafe, die unter der Bedingung, das Land zu verlassen, ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe von $400.000. Bhagwan musste die USA verlassen. Die Ranch in Oregon wurde am Freitag, 2.&nbsp;Dezember 1988 zwangsversteigert und ging für 4,5&nbsp;Millionen Dollar an eine Versicherung. Fast 6&nbsp;Millionen Dollar hatten Bhagwans Anhänger einst bezahlt.<ref>http://www.agpf.de/idk88-4.htm</ref><br />
<br />
Es wird immer wieder behauptet, Bhagwan sei in den USA unschuldig verurteilt worden. Tatsache ist: Bhagwan hat ein Geständnis abgelegt. Wie meist, wenn wortgewandte Leute ein Geständnis ablegen, pflegen diese ihre eigene Interpretation der Vorgänge hinzuzufügen. Darauf berufen sie sich dann später zum Beweis ihrer Unschuld. Juristisch ist diese Interpretation belanglos.<br />
<br />
===Weltreise und Poona II (1985 – 1990)===<br />
Nach längeren Aufenthalten in Nepal, Kreta und Uruguay und verschiedenen Irrflügen um den Globus kehrte Bhagwan Anfang 1987 in den Ashram in Pune zurück. 21&nbsp;Staaten verweigerten ihm während dieser Zeit die Einreise.<br />
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Der Ashram nahm seine früheren Tätigkeiten wieder auf und wurde ausgebaut. Er präsentierte sich jetzt als „Multiversity“, ein Ort, in dem Therapie als Brücke zur Meditation fungieren sollte. Die Besucherströme nahmen wieder zu. Wer in den Ashram hinein wollte, und sei es nur als Besucher, musste eine umfassende Aufnahmeprozedur durchlaufen, bei der Daten erfasst, Fotos angefetigt und ein Ashrampass ausgestellt wurde; darüber hinaus war ein AIDS-Test obligatorisch.<br />
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Bhagwan entwickelte neue Meditationstechniken und begann wieder, Meditationen persönlich zu leiten. Ende 1988 erklärte er, dass er nicht mehr Bhagwan genannt werden wolle. Nach einigen Wochen ohne Namen akzeptierte er auf den Vorschlag seiner Anhänger hin den Namen Osho.<br />
<br />
===Tod===<br />
Oshos Gesundheitszustand wurde zunehmend schlechter; im April 1989 hielt er seinen letzten öffentlichen Vortrag. Den Rest dieses Jahres saß er abends nur noch schweigend mit seinen Sannyasins zusammen in der Meditationshalle des Ashrams. Ende 1989 starb seine Gefährtin Vivek, anscheinend von eigener Hand durch eine Überdosis an Medikamenten. Osho starb sechs Wochen später, am 19.&nbsp;Januar 1990, im Alter von 58&nbsp;Jahren. Anhänger verbreiteten das Gerücht, er sei von der US-Regierung "vergiftet" worden. Mehr spricht für die Annahme, dass er an einer Herz-Kreislauferkrankung starb. Seine Leiche wurde nur wenige Stunden nach seinem Tod verbrannt.<br />
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==Glaubensinhalte der Osho-Sekte==<br />
Osho richtete sich oberflächlich betrachtet gegen die etablierten Religionen. In seiner Kritik des Christentums zum Beispiel sagte er, Jesus sei ein Rebell – er existiere nur außerhalb der Kirchenmauern, die sein Anliegen dogmatisch kanalisiert und damit leblos gemacht hätten. Gott sei nichts als eine Erfindung des Menschen, Opium für das Volk. Allerdings verwendete Osho selber Versatzstücke aus dem Buddhismus, Hinduismus, Christentum u.a. zum Aufbau seiner Lehre.<br />
<br />
Der Weg zur authentischen religiösen Erfahrung liegt in seiner Vorstellung darin, das Leben [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlich]] zu sehen. Jede, wie auch immer geartete, Tätigkeit könne dem inneren Wachstum dienen. Meditation, ein wesentlicher Bestandteil der Glaubensausübung, bedeute dabei, ein Zeuge aller inneren Vorgänge zu sein, den Strom der Gedanken und Empfindungen an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne sich weiter mit ihnen zu identifizieren.<br />
<br />
Die Erfahrungen in den therapeutischen Gruppen und die Tanzmeditation sollen die "blockierten Energien" lockern, aufgestaute Aggressionen und Sexualität freisetzen und dadurch Selbsterfahrung und Bewusstheit ermöglichen. Der Mensch müsse sich jedoch zuerst so akzeptieren, wie er ist. Schlechtes Gewissen, Sünde und Vergebungsbedürftigkeit seien nur von der Gesellschaft aufgezwungene Vorstellungen, die überwunden werden müssten. Das "Ego" müsse zertrümmert und der Versuch aufgegeben werden, das Leben vom Kopf, von erdachten Vorstellungen her zu führen.<ref>http://www.hilfe24.de/01_sekten.htm</ref><br />
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Folglich erfreut sich Osho vor allem bei Anhängern der [[New-Age]]-Bewegung, [[Alternativmedizin]] sowie [[Esoterik|esoterisch]] ausgerichteten Personen großer Beliebtheit.<br />
<br />
Osho war zu seinen Lebzeiten eine hoch umstrittene Persönlichkeit. Einerseits gibt es viele Anhänger, die Osho wie einen Gott verehrten. Andererseits repräsentierte er einen gefährlichen Scharlatan, der Menschen mit religiösem Gaukelspiel zum Verzicht auf Altersversorgung und Vermögen bewog. Seine Anhänger arbeiteten in den Kommunen unentgeltlich und sehr hart, während er sich 93&nbsp;Rolls-Royce und brillantenbesetzte Armbanduhren leistete. Seine am Tantrismus orientierten, unwissenschaftlichen und manipulativen Therapiemethoden brachten ihm einen Ruf als „Sex-Guru“ ein. Zudem verstand es Osho sehr gut, seine Anhänger durch manipulativen Meditationsverfahren, Charisma und rhetorisches Talent in eine psychische Abhängigkeit zu treiben.<br />
<br />
Mit unterschiedlichen Methoden wurde Druck bis zur Gewalt auf die Anhänger ausgeübt und dadurch seelische Spannung erzeugt. Die Lösung dieser Spannung wird dann je nach Situation und jeweiliger Übung als Belohnung oder Heilung empfunden.<br />
<br />
Kinder hatten einerseits Freiheit, andererseits kaum Elternbindung. Die Kinder gingen nicht zur Schule, sondern lebten unter sich, ohne jede Aufsicht durch Erwachsene.<ref>http://www.arte.tv/de/Das-Programm/1592446.html</ref> Erwünscht war, dass sie sich ihre Eltern im Ashram selbst aussuchten. Sie wurden alsbald wie Erwachsene behandelt, Kinderarbeit war üblich. Die Betrachtung von 50&nbsp;Paaren beim Massengeschlechtsverkehr während einer "Therapie" wurde nicht beanstandet. 16-jährige Mädchen ließen sich sterilisieren, wie von Bhagwan gewünscht. Erwachsene Männer konnten "ihre Sexualität bei 13-jährigen Mädchen" ausleben.<ref>Katharina Wulff-Bräutigam: Bhagwan, Che und Ich, Droemer, 2005, 270 Seiten</ref> Was die Osho über die Familie und wie Kinder aufwachsen sollen, dachte, schrieb er in seinem Manifest "Die goldene Zukunft" nieder:<br />
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*"''Die Familie ist die eigentliche Wurzel von Millionen Krankheiten''"<br />
*"''Sobald die Familie abgeschafft ist, wird viel psychologische Krankheit abgeschafft sein''"<br />
*"''Kinder sollen nicht bei ihren Eltern leben, sondern in kommunalen Wohnhäusern, damit die Eltern nicht ihren Geist vergiften können''"<br />
*"''und einen Vater und eine Mutter zu haben ist psychologisch gefährlich. <br />
*"''Kinder sollen der Kommune gehören, nicht den Eltern. Eltern haben genug Schaden angerichtet; man darf ihnen nicht weiter erlauben, ihre Kinder zu verderben"''<ref>Die goldene Zukunft, Rajneesh Verlag Köln 1988, S. 70 ff.</ref><br />
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Letztendlich dient dies der Entfremdung der Kinder von ihren Eltern und damit ihrer leichteren Manipualtion im Sinne der Sekte.<br />
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==Das „Osho-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichtes==<br />
In der Bundesrepublik Deutschland wird die [[Sekte]] von den offizellen Stellen als eine destruktive und pseudoreligiöse Sekte, Jugendsekte, Jugendreligion oder Psychosekte eingestuft, welche ihre Mitglieder manipuliert. Die deutsche Zentralstelle für Weltanschauungsfragen brachte in einem Info-Blatt zum Beispiel den Lebensbericht einer jungen Frau unter der Überschrift „Die rote Utopie – Der Weg nach innen – Im Banne des Guru“. Im Materialdienst desselben Instituts schrieb ein Autor über das Thema „Losgekommen von der Droge Bhagwan“.<br />
<br />
Eine gegen solche Äußerungen der Bundesregierung und des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit gerichtete Unterlassungsklage von Mitgliedern der Osho-Sekte wurde vom Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen mit Urteil vom 22.&nbsp;Mai 1990 abgewiesen. Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht mit Beschluss vom 22.&nbsp;Mai 1991 zurückgewiesen. Das Bundesverfassungsgericht entschied mit Urteil vom 26.&nbsp;Juni 2002 (sog. Osho-Urteil), dass es verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei, dass die in den 1980er Jahren erfolgten Bezeichnungen als „Sekte“, „Jugendsekte“ und „Psychosekte“ vom Oberverwaltungsgericht und vom Bundesverwaltungsgericht für unbedenklich gehalten worden seien.<ref>http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20020626_1bvr067091.html</ref><ref>http://www.telemedicus.info/urteile/Informationsrecht/Staatliche-Informations-und-OEffentlichkeitsarbeit/443-BVerfG-Az-1-BvR-67091-Osho.html</ref><ref>http://www.agpf.de/Bundesverfassungsgericht-1BvR670-91-Osho.htm</ref><br />
<br />
==Gegenwärtige Aktivitäten der Sekte==<br />
[[image:Osho_Bayern.jpg|Film "Sommer in Orange": Osho Anhänger in Bayern (Bild: Focus<ref>http://www.focus.de/kultur/kino_tv/filmstarts/filmkritik-sommer-in-orange-indische-esoterik-in-bayerischer-provinz_aid_656000.html</ref>)|350px|thumb]]<br />
Oshos Methoden sind auch nach seinem Tod Vorbilder für viele Anbieter aus dem Psycho-Markt, wobei der Name des Gurus als Label bei der Bezeichnung diverser spiritueller Methoden auftaucht. Das Angebot reicht von Therapie- und Meditationsformen über alternative Heilweisen, musische Disziplinen, östliche Selbstverteidigungsmethoden bis hin zu esoterischen und magischen Praktiken.<br />
<br />
Es existiert auch ein eigener Osho-Verlag, der ein Monatsmagazin namens Osho Times und Bücher, Audios, Videos sowie Fotos von Osho und weitere Produkte des Gurus vertreibt.<ref>http://www.oshomedia.de/</ref><br />
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Gegenwärtige Osho-Anhänger sind in Deutschland in der Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. organisiert. Sie betreiben eine eigene Webseite.<ref>http://www.osho.de/impressum.html</ref> Die Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. betreibt Meditationszentren<ref>http://www.oshouta.de/</ref>, vegetarische Restaurants und vertreibt diverse Materialien über Osho.<br />
<br />
==Prominente Anhänger im deutschen Sprachraum==<br />
*Peter Sloterdijk (Swami D. Peter), Philosoph und Fernsehmoderator, verbrachte in den 1970er Jahren einige Zeit in Poona und beschreibt die Umstimmungserfahrung, die er als Sannyasin erlebt hat, als „irreversibel“.<br />
*Elfie Donnelly (Ma Anasha), Jugendbuchautorin, und ihr damaliger Ehemann; Elfie Donnelly nennt Osho immer noch als eines ihrer Vorbilder.<br />
*Peter Lustig, Fernsehmoderator, u.a. früher bei der Kindersendung "Löwenzahn" im ZDF, ging in den 1970er Jahren nach Poona.; Peter Lustig spricht von dem „alten Herrn“ und den damals gemachten Erfahrungen.<br />
*[[Barbara Rütting]] (Ma Anand Taruna) nennt Osho den größten Therapeuten des Jahrhunderts.<br />
*Joachim-Ernst Berendt, Musikjournalist und Autor, wurde Sannyasin und schrieb später das Vorwort zu dem Osho-Buch „Die verborgene Harmonie“.<br />
*Rudolf Bahro, Philosoph und Politiker, war 1983 mehrere Wochen in Rajneeshpuram.<br />
*Achim Eckert, [[Alternativmedizin]]er und Autor, der mehrere Jahre in Oshos Ashram verbrachte, wendet bei seiner Arbeit Oshos Meditationstechniken an.<br />
*Georg Deuter (Swami Chaitanya Hari), New-Age-Musiker, komponierte in den 1970er Jahren die Musik für verschiedene Osho-Meditationen.<br />
*Eva Renzi, Schauspielerin, nahm in den 1970er Jahren an Therapiegruppen in Poona teil und berichtete danach in der Presse über ihre dortigen Erfahrungen.<ref> http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616092.html</ref><br />
*Jörg Andrees Elten (Swami Satyananda), Stern-Journalist, fuhr nach Poona, um einen Report zu verfassen, wurde aber kurz darauf zum Anhänger Oshos und ist immer noch als Journalist und Seminarleiter in der Osho-Bewegung tätig.<br />
*Kürzlich hat die Sängerin Nena geäußert, Anhängerin von Osho zu sein.<ref>http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/hamburg/article4630861/Nena-bekennt-sich-als-Fan-des-Bhagwan-Gurus-Osho.html</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.agpf.de/Osho-Bhagwan.htm<br />
*Literaturliste zum Thema: http://www.agpf.de/Bhagwan-Osho-Literatur.htm<br />
*http://www.religio.de/lex/Daten/B/bhagwan.html<br />
*http://www.relinfo.ch/osho/ashram.html<br />
*http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/Bhagwan-Sekte;art15504,2897473<br />
*http://www.ekd.de/ezw/42714_berichte_ein_guru_im_wohnzimmer.php<br />
*http://www.ekd.de/ezw/dateien/EZWINF78.pdf<br />
*http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2001/12/15/a0167<br />
*http://en.wikipedia.org/wiki/Osho_(Bhagwan_Shree_Rajneesh)<br />
*http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/12/15/a0167<br />
*[http://www.vikas.de/oshoaussteigerberichten.htm Sammlung von Erfahrungsberichten Betroffener]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Osho}}<br />
[[category:Guru]]<br />
[[category:Sektenführer]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Osho&diff=149608
Osho
2017-05-26T17:40:03Z
<p>Tanto: /* Vortragsreisen (1961 – 1970) */ -- einige an den betreffenden Stellen m.E. durchaus angezeigte Anführungszeichen nachgereicht;</p>
<hr />
<div>[[image:Osho_rolls_winkend.jpg|thumb|Der Guru in seinem Rolls Royce]]<br />
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'''Osho''' oder Bhagwan (11.&nbsp;Dezember 1931, Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien - 19.&nbsp;Januar 1990, Pune, Maharashtra, Indien; bürgerlicher Name: Chandra Mohan Jain; Spitzname in der Kindheit: "Rajneesh") war ein indischer Philosophieprofessor, charismatischer [[Guru]] und Begründer der Neo-Sannyas-[[Sekte]].<br />
<br />
Osho verwendete im Laufe seines Lebens verschiedene Namen. Die Annahme derartiger Namen entspricht indischen Gepflogenheiten und ergibt sich im dortigen Kulturbereich als Konsequenz aus der Aufnahme einer spirituellen Lehrtätigkeit.<br />
<br />
*Acharya Rajneesh nannte er sich Mitte der 1960er Jahre bis Anfang der 1970er Jahre. Acharya bedeutet "Lehrer", auch "spiritueller Lehrer" oder – in etwa – "Professor".<br />
*Bhagwan Shree Rajneesh oder kurz Bhagwan nannte er sich von Anfang der 1970er Jahre bis Ende 1988. Bhagwan (Sanskrit) bedeutet "der Gesegnete" und bezeichnet einen Menschen, in dem das Göttliche sichtbar zu Tage tritt. Shree (auch Shri oder Sri) dient in Indien als alltägliche Anrede, ähnlich wie "Herr" im Deutschen.<br />
<br />
*Osho wurde er im letzten Jahr seines Lebens genannt, von Anfang 1989 bis zu seinem Tod am 19.&nbsp;Januar 1990. Osho ist ein Titel im Zen-Buddhismus, der eigentlich "Mönch" oder "Lehrer" bedeutet.<br />
<br />
==Leben==<br />
Chandra Mohan Jain wurde in Kuchwada, einem kleinen Dorf in Madhya Pradesh (Indien), als ältestes von elf Kindern eines Tuchhändlers geboren und die ersten sieben Jahre von seinen Großeltern aufgezogen. Seine Familie gehörte zur Religionsgemeinschaft der Jainas.<br />
Als Jugendlicher wurde Rajneesh Atheist. Er interessierte sich für Hypnose und engagierte sich vorübergehend für Kommunismus, Sozialismus und zwei nationalistische Bewegungen, die für Indiens Unabhängigkeit kämpften: Die Indian National Army und den Rashtriya Swayamsevak Sangh.<br />
<br />
===Studium (1951 – 1960)===<br />
Im Alter von neunzehn Jahren begann Rajneesh sein Studium der Philosophie am Hitkarini College in Jabalpur. Wegen heftiger Streitereien mit einem Lehrer musste er das College verlassen und wechselte darauf zum D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College, ebenfalls in Jabalpur.<br />
1955 schloss er sein Studium am D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College mit dem Bachelorgrad ab. 1957 wurde ihm von der University of Sagar der Mastergrad in Philosophie verliehen. Er erhielt sofort eine Lehrstelle am Raipur Sanskrit College, war aber auch dort schon bald so aufsässig, dass ihn der Rektor aufforderte, sich binnen eines Jahres eine andere Stelle zu suchen – er habe einen zersetzenden Einfluss auf die Moralität, den Charakter und die Religiosität seiner Studenten. 1958 wechselte Rajneesh deshalb zur Universität Jabalpur, wo er zunächst als Dozent und ab 1960 als Professor lehrte.<br />
<br />
===Vortragsreisen (1961 – 1970)===<br />
In den 1960er Jahren unternahm Rajneesh, wann immer es ihm seine Lehrtätigkeit erlaubte, ausgedehnte Vortragsreisen durch Indien, in denen er Gandhi und den Sozialismus kritisierte. Sozialismus und Gandhi, so sagte er, verherrlichten beide die Armut, anstatt sie abzulehnen. Indien brauche Kapitalismus, Wissenschaft, moderne Technologie und Geburtenkontrolle, um seiner Armut und Rückständigkeit entkommen zu können. Auch zum orthodoxen Hinduismus äußerte er sich kritisch: Die brahmanische Religion sei steril, alle politischen und religiösen Systeme seien falsch und heuchlerisch. Mit solchen Äußerungen machte er sich bei vielen unbeliebt, aber sie brachten ihm auch Aufmerksamkeit. Etwa um diese Zeit begann er, den Titel Acharya zu verwenden. 1966 gab er seine Lehrtätigkeit an der Universität auf und widmete sich von nun an ganz seiner Karriere als Redner und spiritueller Lehrer.<br />
<br />
Acharya Rajneesh hielt seine frühen Vorträge auf Hindi. Sie zogen deshalb kaum westliche Besucher an. Indische Kommentatoren bescheinigten ihm eine charismatische Ausstrahlung, die selbst auf Menschen, die seinen Ansichten ablehnend gegenüberstanden, eine Faszination ausübte. Seine Reden brachten ihm bald loyale Anhänger, darunter eine Reihe wohlhabender Geschäftsleute. Rajneesh erteilte individuelle Lebensberatung und erhielt dafür Spenden – eine übliche Vorgehensweise in Indien, wo von Gelehrten und Heiligen Rat eingeholt wird, ähnlich wie Menschen im Westen Psychotherapeuten oder Lebensberater aufsuchen. Mehrmals im Jahr leitete er Meditations-Camps mit aktiven, kathartischen Elementen, und es wurden erste Meditationszentren (Jivan Jagruti Kendras, Lebenserweckungszentren) gebildet.<br />
<br />
Seine "Lebenserweckungsbewegung" (Jivan Jagruti Andolan) wurde in dieser Zeit hauptsächlich von Mitgliedern der Jaina-Religionsgemeinschaft in Bombay unterstützt.<br />
Acharya Rajneesh behauptete, dass Menschen schockiert werden müssten, nur so könne man sie aufwecken. Schockiert zeigten sich in der Tat viele Inder von einer Vortragsreihe 1968, in der er die Einstellungen der indischen Gesellschaft gegenüber Liebe und Sex scharf kritisierte und für eine freizügigere Atmosphäre plädierte. Die Grundenergie der Sexualität sei göttlich, sagte er. Sexuelle Gefühle sollten nicht unterdrückt, sondern dankbar akzeptiert werden. Nur durch Anerkennung seiner wahren Natur könne der Mensch frei werden. Von Religionen, die für einen Rückzug vom Leben eintraten, hielt er nichts; wahre Religion, so sagte er, sei eine Kunst, die Lehre, wie man das Leben in vollen Zügen genießen könne. Diese Vortragsreihe wurde später als Buch unter dem Titel „From Sex to Superconsciousness“ (Titel der deutschen Ausgabe: „Vom Sex zum kosmischen Bewusstsein“) veröffentlicht und brachte ihm in der indischen Presse den Titel „Sex-Guru“ ein. Gegen den Widerstand einiger hochrangiger Hindus wurde er im folgenden Jahr dennoch als Redner zur Second World Hindu Conference eingeladen. Dort verursachte er einen weiteren Eklat, indem er die Gelegenheit dazu nutzte, alle organisierten Religionen und ihre Priesterschaft zu kritisieren und den obersten Priester des Hinduismus in Rage zu versetzen.<br />
<br />
===Gründung der Neo-Sannyas-Sekte===<br />
Bei einer öffentlichen Meditationsveranstaltung in Bombay (heute Mumbai) präsentierte Acharya Rajneesh im Frühling 1970 erstmals eine seiner Meditationen. Im Juli 1970 nahm er sich eine Wohnung in Bombay, in der er Besucher empfangen und auch Vorträge im kleineren Kreis halten konnte. Obwohl er, seinen eigenen Lehren entsprechend, zuerst keine eigene Organisation begründen wollte, begann er am 28.&nbsp;September 1970, während eines Meditationscamps in Manali, seine ersten Schüler ("Neo-Sannyasins" oder heute meist einfach kurz "Sannyasins") zu initiieren. Sannyasins erhielten von ihm einen neuen Namen – Frauen z.B. "Ma Dhyan Shama", Männer z.B. "Swami Satyananda" – und trugen bis 1987 orange oder rötliche Kleidung sowie eine Mala (Halskette) mit 108&nbsp;Holzkugeln und seinem Bild. (Die Annahme eines Sanskrit-Rufnamens war freiwillig. Wer seinen bürgerlichen Rufnamen behalten wollte, erhielt einen Namen wie "Ma Prem Gudrun" oder "Swami Deva Peter".)<br />
<br />
Orangefarbene Kleidung und Mala sind Attribute traditioneller Sannyasins (als heilig betrachtete Asketen) in Indien. Die Art und Weise, wie die – bewusst provokative – Übernahme dieses Kleidungsstils zu Stande kam, hatte ein zufälliges Element: Laxmi war eines Tages, einer spontanen Idee folgend, in Orange bei ihm erschienen. Acharya Rajneesh gefiel anscheinend der Gedanke, seine Anhänger in einer Kleidung zu sehen, die, gemäß des hinduistischen Konzepts des "Sannyas", eine Verpflichtung zur Entsagung und zur spirituellen Suche versinnbildlichte. Sein Sannyas sollte jedoch ein lebensbejahendes, feierndes Sannyas sein, in dessen Mittelpunkt "der Tod von all dem, was du gestern warst" stehe. Aufgegeben werden sollte dabei nur das, was den Menschen daran hinderte, ganz im jetzigen Moment zu leben. "In Sannyas initiiert zu werden", so schrieb eine Biografin, "bedeutet, dass du erkannt hast, dass du nur ein Same bist, eine Potenzialität. Es ist eine Entscheidung, zu wachsen, eine Entscheidung, dich von all deinen Sicherheiten zu trennen und in Unsicherheit zu leben. Du bist bereit, einen Sprung ins Unbekannte, Ungewisse, Geheimnisvolle zu tun." 1971 traten erste Interessierte aus den westlichen Industrienationen der Bewegung bei. Darunter war eine junge Engländerin, die den Namen "Vivek" von Acharya Rajneesh erhielt und in der Folge zu der Überzeugung kam, sie sei in ihrem vergangenen Leben seine Freundin Shashi gewesen. Shashi hatte ihm auf ihrem Sterbebett versprochen, dass sie zu ihm zurückkehren würde. Vivek wurde in den kommenden Jahren zu seiner ständigen Gefährtin.<br />
<br />
==="Bhagwan"===<br />
Im selben Jahr legte Rajneesh den Titel "Acharya" ab und nahm stattdessen den religiösen Titel Bhagwan (wörtlich: Gesegneter) Shree Rajneesh an. Seine Aneignung dieses Titels wurde von vielen Indern kritisiert, aber Bhagwan schien die Kontroverse zu genießen. Später sagte er, der Namenswechsel habe die erfreuliche Wirkung gehabt, all die zu vertreiben, die sich nicht wirklich auf ihn einlassen konnten. Gleichzeitig verlagerte sich damit auch der Schwerpunkt seiner Aktivitäten. Er war nun immer weniger daran interessiert, Vorträge für die allgemeine Öffentlichkeit zu halten. Stattdessen, so sagte er, gehe es ihm nun vorrangig darum, Einzelpersonen zu transformieren, die eine innere Verbindung zu ihm hergestellt hätten. Da immer mehr Schüler aus dem Westen zu ihm stießen, gab Bhagwan nun auch englischsprachige Vorträge. Seine Gesundheit begann in Bombay jedoch zu leiden; sein Asthma verschlimmerte sich auf Grund der schlechten Luftqualität in Bombay zusehends, ebenso wie seine Zuckerkrankheit und seine Allergien. Außerdem war seine Wohnung nun viel zu klein, um die vielen Besucher aufnehmen zu können. Seine Sekretärin Laxmi machte sich auf die Suche nach einer passenderen Bleibe und fand diese in Poona (heute Pune). Das Geld für den Kauf der zwei benachbarten Villen und des dazugehörigen, etwa 2,5&nbsp;ha großen Areals wurde von Gönnern und Schülern, insbesondere Catherine Venizelos (Ma Yoga Mukta), der Erbin eines griechischen Reedereivermögens, aufgebracht.<br />
<br />
===Ashram in Poona (1974 – 1981)===<br />
Bhagwan und seine Anhänger zogen im März 1974 von Bombay nach Poona um. Seine Gesundheit machte ihm noch einige Zeit zu schaffen, aber der Aufbau des Ashrams im Koregaon Park ging zügig vonstatten. Sannyasins arbeiteten im Ashram und erhielten dafür umsonst Kost und nach einiger Zeit oft auch Logis. Die nächsten Jahre waren geprägt von ständiger Expansion; die Anzahl der Besucher aus dem Westen wuchs immer mehr an. 1981 verfügte der Ashram u.a. über seine eigene Bäckerei, Käseherstellung, Kosmetikartikelfertigung, Kleiderproduktion, Töpferei, Theatergesellschaft und auch ein eigenes Gesundheitszentrum mit über neunzig Mitarbeitern, darunter 21&nbsp;Ärzte. Der verstärkte Zulauf aus dem Westen war zum Teil auf die Mundpropaganda der aus Indien zurückkehrenden Schüler zurückzuführen, die in vielen Fällen Meditationszentren in ihren Heimatländern gründeten. Andere berichteten, dass sie nie mit Sannyasins in Kontakt getreten waren; sie hätten nur irgendwo ein Bild von Bhagwan gesehen, eine unerklärliche Verbindung zu ihm gespürt und dann gewusst, dass sie ihn aufsuchen müssten. Wieder andere lasen ein Buch von Bhagwan und fühlten sich auf diesem Wege zu ihm hingezogen. Bhagwan erhielt erheblichen Zulauf von Feministinnengruppen; die meisten Ashrambetriebe wurden von Frauen geleitet. Im deutschsprachigen Raum lösten vor allem die Berichterstattung der Illustrierten Stern und der Bestseller "Ganz entspannt im Hier und Jetzt" des ehemaligen Stern-Reporters Jörg Andrees Elten großes Interesse an Bhagwan aus.<br />
<br />
===Therapiegruppen als neue Einnahmequelle===<br />
Die Kombination von östlichen Meditations- und westlichen Therapietechniken spielte eine wesentliche Rolle. Europäische und amerikanische Therapeuten des Human Potential Movement reisten nach Poona und wurden Bhagwans Schüler. Therapiegruppen waren bald ein wesentlicher Bestandteil des Ashram-Angebots und auch eine seiner größten Einnahmequellen. 1976 umfasste das Angebot 10&nbsp;Therapien, darunter [[Enlightenment Intensive]], eine Gruppe, in der die Teilnehmer z.B. drei Tage lang versuchen mussten, die Frage "Wer bin ich?" zu beantworten. In den folgenden Jahren stieg die Anzahl der angebotenen pseudowissenschaftlichen Therapieformen auf etwa achtzig, Atem-, Körper-,[[ Primärtherapie]], [[Reiki]], [[Tantra]] oder auch "schamanistische Energiearbeit" und auch [[Familienaufstellung nach Hellinger]].<br />
<br />
Besucher fragten entweder Bhagwan, an welchen Gruppen sie teilnehmen sollten, oder wählten Gruppen nach eigenem Gutdünken aus. In einigen Gruppen wie Encounter und Tantra wurde Sex mit wechselnden Partnern angeregt, entsprechend Bhagwans Lehre, dass zuerst sexuelle [[Blockade]]n aufgelöst werden müssten, ehe das authentische Wesen des Menschen sich entfalten könne. In den Encounter-Gruppen wurden auch gewalttätige Konfrontationen zwischen den Teilnehmern zugelassen; laut Pressemeldungen kamen sogar mehrere Vergewaltigungen vor. Nachdem ein Teilnehmer einen Knochenbruch erlitt, wurden Tätlichkeiten in den Gruppen untersagt. Trotzdem hatten viele Sannyasins und Besucher die Empfindung, an etwas Aufregendem, Neuartigem teilzunehmen. In diesem Gefühl wurden sie auch von Bhagwan bestärkt: "Wir experimentieren hier mit allen Möglichkeiten, die das menschliche Bewusstsein heil machen und einen Menschen bereichern können", sagte er.<br />
<br />
===Tagesgeschehen im Ashram===<br />
Der Alltag in der Kommune war geprägt von Meditation. Ein typischer Tag im Ashram begann um 6&nbsp;Uhr mit der einstündigen Dynamischen Meditation. Um 8&nbsp;Uhr hielt Bhagwan einen öffentlichen Vortrag in der so genannten "Buddha Hall" (Buddhahalle). Bis 1981 wechselten sich hier Vortragsreihen auf Hindi und Englisch in monatlichem Rhythmus ab. Viele dieser spontan gehaltenen Vorträge waren Kommentare zu Texten aus verschiedenen spirituellen Traditionen; in anderen beantwortete er Fragen von Besuchern und Anhängern.<br />
Tagsüber fanden diverse Meditationen und Therapien statt. Abends gab es persönliche Gespräche des Bhagwans mit kleinen Zahlen individueller Anhänger und Besucher. Vier Tage im Jahr wurden besonders gefeiert: Bhagwans Erleuchtungstag (21.&nbsp;März) und sein Geburtstag (11.&nbsp;Dezember) sowie Guru Purnima, ein Vollmond, an dem Inder ihre spirituellen Meister verehren, und Mahaparinirvana, der Tag, an dem aller Erleuchteten gedacht wird.<br />
<br />
===Medienberichte===<br />
In den 1970er Jahren wurde zum ersten Mal auch die westliche Presse auf Bhagwan, den „Sex-Guru“, aufmerksam. Die Berichte konzentrierten sich auf die Therapiegruppen, Bhagwans Einstellung zu Sex und seine auf Schockwirkung ausgerichteten Äußerungen („Selbst Menschen wie Jesus sind noch ein kleines bisschen neurotisch“). Auch das Verhalten von Anhängern wurde zum Gegenstand von Kritik. Um Geld zur Verlängerung ihres Indien-Aufenthaltes zu verdienen, gingen Frauen regelmäßig nach Bombay, wo sie sich prostituierten. Andere Anhänger versuchten sich im Schmuggel von Opium, Haschisch und Marihuana; manche wurden gefasst und zu Haftstrafen verurteilt. Als im Januar 1981 Prinz Welf von Hannover (Swami Anand Vimalkirti), ein Cousin von Prinz Charles und Nachkomme von Kaiser Wilhelm&nbsp;II., in Poona einem Schlaganfall erlag, stellten die besorgten Verwandten sicher, dass seine kleine Tochter nicht bei ihrer Mutter (ebenfalls Sannyasin) in Poona aufwachsen würde. Teilweise, so wurde berichtet, sollen Anhänger gegen ihren Willen zur Teilnahme an Therapiegruppen gezwungen worden sein, Nervenzusammenbrüche erlitten haben und seien in Prostitution und Drogenkriminalität gedrängt worden.<br />
<br />
Das Erscheinen des in Indien verbotenen Films Ashram, der das Geschehen in den Therapiegruppen unzensiert abbildete, und Bhagwans Kritik am damaligen Premierminister Morarji Desai veranlassten den indischen Staat, eine härtere Linie gegenüber dem Ashram einzunehmen. Unter anderem wurde dem Ashram rückwirkend der steuerbefreite Status entzogen, was in einer Steuerforderung in Millionenhöhe resultierte.<br />
<br />
[[image:Osho.jpg|300px|thumb]]<br />
<br />
===Umzug der Sekte in die USA===<br />
Angesichts der schwierigen Lage wollte die Sekte nach Saswad umziehen, etwa 30&nbsp;km außerhalb von Poona, wo sie eine landwirtschaftliche Kommune aufbauen wollte. Doch eine Brandstiftung und die Vergiftung eines Brunnens in Saswad machten deutlich, dass der Ashram auch dort nicht willkommen war. Ein anschließender Versuch, in Gujarat Land für den Ashram zu erwerben, scheiterte am Widerstand der lokalen Behörden.<br />
<br />
Bhagwans Gesundheit verschlechterte sich gegen Ende der 1970er Jahre; sein persönlicher Kontakt mit Sannyasins wurde schon ab 1979 reduziert. Aus den abendlichen Darshans wurden Energie-Darshans – statt persönlicher Gespräche fand nun eine „Energieübertragung“ statt, bei der Bhagwan mit seinem Daumen auf das in der Mitte der Stirn befindliche „dritte Auge“ des Schülers drückte. Am 10.&nbsp;April 1981 trat Bhagwan nach einer Krankheit in eine "Phase des Schweigens" ein und statt der täglichen Vorträge gab er nun Satsangs (stilles Zusammensitzen, mit kurzen Phasen von Lesungen aus verschiedenen Werken und Live-Musik). Etwa zur selben Zeit löste Ma Anand Sheela (Sheela Silverman) Laxmi als Bhagwans Sekretärin ab. Sheela kam zu dem Entschluss, dass Bhagwan zur Sicherstellung besserer medizinischer Behandlungsmöglichkeiten (und um den indischen Steuerbehörden zu entgehen) in die Vereinigten Staaten reisen sollte.<br />
<br />
Am 1.&nbsp;Juni 1981 reiste Bhagwan daher nach Amerika, zunächst nach Montclair (New Jersey). Sheela kaufte kurz darauf in Oregon für 5,75&nbsp;Millionen Dollar die entlegene Big Muddy Ranch (früherer Drehort einiger Westernfilme mit John Wayne). Geplant war dort der Aufbau einer Kommune. Zur Finanzierung des Projektes wurden Anhänger in aller Welt kontaktiert und angehalten, Geld in das Projekt zu investieren, mit der Aussicht, dass ihnen dort ein Wohnplatz geboten werde.<br />
<br />
1982 wurde die Stadt Rajneeshpuram auf dem Gelände der Ranch gegründet. Hunderte von bereits in Oregon angekommenen Anhängern arbeiteten hart am Aufbau der notwendigen Infrastruktur. Die Stadt hatte bald eine eigene Post, Schule, Feuerwehr, Einkaufszentren, Restaurants und ein öffentliches Transportsystem mit 85&nbsp;Bussen. Ein Flugplatz mit stadteigenen Flugzeugen stand zur Verfügung. Es wurde eine riesige Meditations- und Versammlungshalle errichtet. Insgesamt hatte die Stadt eine Größe von 260&nbsp;Quadratkilometern.<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13514008.html</ref><br />
<br />
Außerdem hatten Anhänger leerstehende Häuser in der nächstgelegenen Ortschaft Antelope (etwa fünfzig Einwohner) aufgekauft und dort die Mehrheit im Stadtrat gewonnen. Viel Presseinteresse erregte in den folgenden Jahren eine Flotte von bis zu 93&nbsp;Rolls-Royce, die sich Bhagwan von seinen Anhängern finanzieren ließ.<br />
<br />
Die Einwanderungsgesetze der USA versuchten die Anhänger der Sekte zum Teil dadurch zu umgehen, dass sie Scheinehen mit amerikanischen Staatsbürgern eingingen. Auch Bhagwan selbst hatte Visumprobleme, die dadurch gelöst wurden, dass Bhagwan zum offiziellen Oberhaupt einer Religion, des so genannten „Rajneeshismus“, erklärt wurde. Dieser Antrag wurde von den Behörden zunächst mit der Begründung abgewiesen, dass Bhagwan kein Religionsführer sein könne, weil er sich ja in einer permanenten Schweigephase befinde und keine öffentlichen Äußerungen von sich gebe. Nach einem langen Rechtsstreit erfolgte aber drei Jahre später, 1984, die Anerkennung als Religionsführer.<br />
<br />
Die Expansion der Kommune führte zu immer weiter ausufernden Rechtsstreitigkeiten mit den Behörden über Baugenehmigungen. Sheelas zum Teil sehr schroffe Kommentare gegenüber den Medien verschärften die Lage. Im Juli 1983 wurde eine Bombe in einem von Bhagwan-Anhängern geführten Hotel in Portland gezündet. Es wurden zwar keine Gäste oder Angestellte verletzt, aber die Kommuneleitung in Rajneeshpuram nahm dies als Anlass, Waffen zu kaufen und eigene städtische Polizeikräfte auszubilden. Das tägliche Leben in Rajneeshpuram wurde zunehmend autoritärer.<br />
<br />
===Kriminelle Aktivitäten===<br />
Im September 1984 initiierte Sheela ein „Share-a-Home“-Programm für Obdachlose. Busse wurden in amerikanische Großstädte geschickt und kamen mit mehreren Tausend Obdachlosen zurück, denen man ein neues Leben in Rajneeshpuram angeboten hatte. Dies passte überhaupt nicht mit Bhagwans Lehren zusammen – Bhagwan hatte christliche Wohlfahrtsmaßnahmen in Indien immer als heuchlerisch und kontraproduktiv kritisiert – und da zudem am 6.&nbsp;November 1984 eine kritische Landtagswahl in Wasco County bevorstand, bei der die Obdachlosen nach Oregons freizügigen Wahlregelungen hätten mitwählen dürfen, sah die Öffentlichkeit das Ganze einfach als zynische Maßnahme zur Vergrößerung des Rajneeshpuram-Stimmanteils. Nach einer schnellen Änderung der Wahlbestimmungen durch die Behörden, welche die Registrierung der Obdachlosen als Wähler erschwerte, wurden viele von ihnen einfach in die nächste größere Stadt gefahren und dort abgesetzt.<br />
<br />
Innerhalb der Kommune wurde der Umgang immer rigider. Es wurden heimlich Abhöranlagen im Telefonsystem von Rajneeshpuram installiert. Anhänger, die mit dem Führungsstil der Sekte nicht einverstanden waren, wurden isoliert und unter Druck gesetzt; viele verließen Rajneeshpuram.<br />
<br />
Das wahre Ausmaß der kriminellen Aktivitäten wurde erst Mitte September 1985 bekannt, als Sheela und ihr Führungsteam die Kommune fluchtartig verließen. Bhagwan berief zwei Tage darauf, am Montag, dem 16.&nbsp;September, eine Pressekonferenz ein. Dort berichtete er, Sheela und ihr Team hätten laut Aussagen von Sannyasins, die ihm seit Sheelas Abreise von Vivek und seinen beiden Ärzten zugetragen worden seien, verschiedene Verbrechen begangen, und bat die Behörden, Ermittlungen gegen Sheela und ihr Team einzuleiten.<br />
<br />
Diese Untersuchungen resultierten in der Verhaftung und Verurteilung von Sheela und mehreren ihrer Mitarbeiter. Wie sich herausstellte, hatten Mitglieder von Sheelas Team ein Jahr zuvor, im September 1984, also ebenfalls im Vorfeld der County-Wahlen, vorsätzlich Salmonellen in das Essen verschiedener Restaurants der Kleinstadt The Dalles in Oregon lanciert, um zu sehen, ob es möglich wäre, Wahlberechtigte krank zu machen und so das Ergebnis der Wahlen zu beeinflussen. Etwa 750&nbsp;Menschen erkrankten, 45&nbsp;mussten ins Krankenhaus. Bhagwan erklärte, von diesen Verbrechen angeblich nichts gewusst zu haben.<br />
<br />
===Verhaftung und Ausweisung aus den USA===<br />
Am 23.&nbsp;Oktober 1985 erstellte eine Federal Grand Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Anklageschrift gegen Bhagwan wegen Einwanderungsdelikten. Am 28.&nbsp;Oktober 1985 wurde Bhagwan nach einem Flug nach North Carolina festgenommen. Als Begründung gaben die amerikanischen Behörden an, er habe die USA verlassen wollen. Er bekam eine zehnjährige Bewährungsstrafe, die unter der Bedingung, das Land zu verlassen, ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe von $400.000. Bhagwan musste die USA verlassen. Die Ranch in Oregon wurde am Freitag, 2.&nbsp;Dezember 1988 zwangsversteigert und ging für 4,5&nbsp;Millionen Dollar an eine Versicherung. Fast 6&nbsp;Millionen Dollar hatten Bhagwans Anhänger einst bezahlt.<ref>http://www.agpf.de/idk88-4.htm</ref><br />
<br />
Es wird immer wieder behauptet, Bhagwan sei in den USA unschuldig verurteilt worden. Tatsache ist: Bhagwan hat ein Geständnis abgelegt. Wie meist, wenn wortgewandte Leute ein Geständnis ablegen, pflegen diese ihre eigene Interpretation der Vorgänge hinzuzufügen. Darauf berufen sie sich dann später zum Beweis ihrer Unschuld. Juristisch ist diese Interpretation belanglos.<br />
<br />
===Weltreise und Poona II (1985 – 1990)===<br />
Nach längeren Aufenthalten in Nepal, Kreta und Uruguay und verschiedenen Irrflügen um den Globus kehrte Bhagwan Anfang 1987 in den Ashram in Pune zurück. 21&nbsp;Staaten verweigerten ihm während dieser Zeit die Einreise.<br />
<br />
Der Ashram nahm seine früheren Tätigkeiten wieder auf und wurde ausgebaut. Er präsentierte sich jetzt als „Multiversity“, ein Ort, in dem Therapie als Brücke zur Meditation fungieren sollte. Die Besucherströme nahmen wieder zu. Wer in den Ashram hinein wollte, und sei es nur als Besucher, musste eine umfassende Aufnahmeprozedur durchlaufen, bei der Daten erfasst, Fotos angefetigt und ein Ashrampass ausgestellt wurde; darüber hinaus war ein AIDS-Test obligatorisch.<br />
<br />
Bhagwan entwickelte neue Meditationstechniken und begann wieder, Meditationen persönlich zu leiten. Ende 1988 erklärte er, dass er nicht mehr Bhagwan genannt werden wolle. Nach einigen Wochen ohne Namen akzeptierte er auf den Vorschlag seiner Anhänger hin den Namen Osho.<br />
<br />
===Tod===<br />
Oshos Gesundheitszustand wurde zunehmend schlechter; im April 1989 hielt er seinen letzten öffentlichen Vortrag. Den Rest dieses Jahres saß er abends nur noch schweigend mit seinen Sannyasins zusammen in der Meditationshalle des Ashrams. Ende 1989 starb seine Gefährtin Vivek, anscheinend von eigener Hand durch eine Überdosis an Medikamenten. Osho starb sechs Wochen später, am 19.&nbsp;Januar 1990, im Alter von 58&nbsp;Jahren. Anhänger verbreiteten das Gerücht, er sei von der US-Regierung "vergiftet" worden. Mehr spricht für die Annahme, dass er an einer Herz-Kreislauferkrankung starb. Seine Leiche wurde nur wenige Stunden nach seinem Tod verbrannt.<br />
<br />
==Glaubensinhalte der Osho-Sekte==<br />
Osho richtete sich oberflächlich betrachtet gegen die etablierten Religionen. In seiner Kritik des Christentums zum Beispiel sagte er, Jesus sei ein Rebell – er existiere nur außerhalb der Kirchenmauern, die sein Anliegen dogmatisch kanalisiert und damit leblos gemacht hätten. Gott sei nichts als eine Erfindung des Menschen, Opium für das Volk. Allerdings verwendete Osho selber Versatzstücke aus dem Buddhismus, Hinduismus, Christentum u.a. zum Aufbau seiner Lehre.<br />
<br />
Der Weg zur authentischen religiösen Erfahrung liegt in seiner Vorstellung darin, das Leben [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlich]] zu sehen. Jede, wie auch immer geartete, Tätigkeit könne dem inneren Wachstum dienen. Meditation, ein wesentlicher Bestandteil der Glaubensausübung, bedeute dabei, ein Zeuge aller inneren Vorgänge zu sein, den Strom der Gedanken und Empfindungen an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne sich weiter mit ihnen zu identifizieren.<br />
<br />
Die Erfahrungen in den therapeutischen Gruppen und die Tanzmeditation sollen die "blockierten Energien" lockern, aufgestaute Aggressionen und Sexualität freisetzen und dadurch Selbsterfahrung und Bewusstheit ermöglichen. Der Mensch müsse sich jedoch zuerst so akzeptieren, wie er ist. Schlechtes Gewissen, Sünde und Vergebungsbedürftigkeit seien nur von der Gesellschaft aufgezwungene Vorstellungen, die überwunden werden müssten. Das "Ego" müsse zertrümmert und der Versuch aufgegeben werden, das Leben vom Kopf, von erdachten Vorstellungen her zu führen.<ref>http://www.hilfe24.de/01_sekten.htm</ref><br />
<br />
Folglich erfreut sich Osho vor allem bei Anhängern der [[New-Age]]-Bewegung, [[Alternativmedizin]] sowie [[Esoterik|esoterisch]] ausgerichteten Personen großer Beliebtheit.<br />
<br />
Osho war zu seinen Lebzeiten eine hoch umstrittene Persönlichkeit. Einerseits gibt es viele Anhänger, die Osho wie einen Gott verehrten. Andererseits repräsentierte er einen gefährlichen Scharlatan, der Menschen mit religiösem Gaukelspiel zum Verzicht auf Altersversorgung und Vermögen bewog. Seine Anhänger arbeiteten in den Kommunen unentgeltlich und sehr hart, während er sich 93&nbsp;Rolls-Royce und brillantenbesetzte Armbanduhren leistete. Seine am Tantrismus orientierten, unwissenschaftlichen und manipulativen Therapiemethoden brachten ihm einen Ruf als „Sex-Guru“ ein. Zudem verstand es Osho sehr gut, seine Anhänger durch manipulativen Meditationsverfahren, Charisma und rhetorisches Talent in eine psychische Abhängigkeit zu treiben.<br />
<br />
Mit unterschiedlichen Methoden wurde Druck bis zur Gewalt auf die Anhänger ausgeübt und dadurch seelische Spannung erzeugt. Die Lösung dieser Spannung wird dann je nach Situation und jeweiliger Übung als Belohnung oder Heilung empfunden.<br />
<br />
Kinder hatten einerseits Freiheit, andererseits kaum Elternbindung. Die Kinder gingen nicht zur Schule, sondern lebten unter sich, ohne jede Aufsicht durch Erwachsene.<ref>http://www.arte.tv/de/Das-Programm/1592446.html</ref> Erwünscht war, dass sie sich ihre Eltern im Ashram selbst aussuchten. Sie wurden alsbald wie Erwachsene behandelt, Kinderarbeit war üblich. Die Betrachtung von 50&nbsp;Paaren beim Massengeschlechtsverkehr während einer "Therapie" wurde nicht beanstandet. 16-jährige Mädchen ließen sich sterilisieren, wie von Bhagwan gewünscht. Erwachsene Männer konnten "ihre Sexualität bei 13-jährigen Mädchen" ausleben.<ref>Katharina Wulff-Bräutigam: Bhagwan, Che und Ich, Droemer, 2005, 270 Seiten</ref> Was die Osho über die Familie und wie Kinder aufwachsen sollen, dachte, schrieb er in seinem Manifest "Die goldene Zukunft" nieder:<br />
<br />
*"''Die Familie ist die eigentliche Wurzel von Millionen Krankheiten''"<br />
*"''Sobald die Familie abgeschafft ist, wird viel psychologische Krankheit abgeschafft sein''"<br />
*"''Kinder sollen nicht bei ihren Eltern leben, sondern in kommunalen Wohnhäusern, damit die Eltern nicht ihren Geist vergiften können''"<br />
*"''und einen Vater und eine Mutter zu haben ist psychologisch gefährlich. <br />
*"''Kinder sollen der Kommune gehören, nicht den Eltern. Eltern haben genug Schaden angerichtet; man darf ihnen nicht weiter erlauben, ihre Kinder zu verderben"''<ref>Die goldene Zukunft, Rajneesh Verlag Köln 1988, S. 70 ff.</ref><br />
<br />
Letztendlich dient dies der Entfremdung der Kinder von ihren Eltern und damit ihrer leichteren Manipualtion im Sinne der Sekte.<br />
<br />
==Das „Osho-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichtes==<br />
In der Bundesrepublik Deutschland wird die [[Sekte]] von den offizellen Stellen als eine destruktive und pseudoreligiöse Sekte, Jugendsekte, Jugendreligion oder Psychosekte eingestuft, welche ihre Mitglieder manipuliert. Die deutsche Zentralstelle für Weltanschauungsfragen brachte in einem Info-Blatt zum Beispiel den Lebensbericht einer jungen Frau unter der Überschrift „Die rote Utopie – Der Weg nach innen – Im Banne des Guru“. Im Materialdienst desselben Instituts schrieb ein Autor über das Thema „Losgekommen von der Droge Bhagwan“.<br />
<br />
Eine gegen solche Äußerungen der Bundesregierung und des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit gerichtete Unterlassungsklage von Mitgliedern der Osho-Sekte wurde vom Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen mit Urteil vom 22.&nbsp;Mai 1990 abgewiesen. Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht mit Beschluss vom 22.&nbsp;Mai 1991 zurückgewiesen. Das Bundesverfassungsgericht entschied mit Urteil vom 26.&nbsp;Juni 2002 (sog. Osho-Urteil), dass es verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei, dass die in den 1980er Jahren erfolgten Bezeichnungen als „Sekte“, „Jugendsekte“ und „Psychosekte“ vom Oberverwaltungsgericht und vom Bundesverwaltungsgericht für unbedenklich gehalten worden seien.<ref>http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20020626_1bvr067091.html</ref><ref>http://www.telemedicus.info/urteile/Informationsrecht/Staatliche-Informations-und-OEffentlichkeitsarbeit/443-BVerfG-Az-1-BvR-67091-Osho.html</ref><ref>http://www.agpf.de/Bundesverfassungsgericht-1BvR670-91-Osho.htm</ref><br />
<br />
==Gegenwärtige Aktivitäten der Sekte==<br />
[[image:Osho_Bayern.jpg|Film "Sommer in Orange": Osho Anhänger in Bayern (Bild: Focus<ref>http://www.focus.de/kultur/kino_tv/filmstarts/filmkritik-sommer-in-orange-indische-esoterik-in-bayerischer-provinz_aid_656000.html</ref>)|350px|thumb]]<br />
Oshos Methoden sind auch nach seinem Tod Vorbilder für viele Anbieter aus dem Psycho-Markt, wobei der Name des Gurus als Label bei der Bezeichnung diverser spiritueller Methoden auftaucht. Das Angebot reicht von Therapie- und Meditationsformen über alternative Heilweisen, musische Disziplinen, östliche Selbstverteidigungsmethoden bis hin zu esoterischen und magischen Praktiken.<br />
<br />
Es existiert auch ein eigener Osho-Verlag, der ein Monatsmagazin namens Osho Times und Bücher, Audios, Videos sowie Fotos von Osho und weitere Produkte des Gurus vertreibt.<ref>http://www.oshomedia.de/</ref><br />
<br />
Gegenwärtige Osho-Anhänger sind in Deutschland in der Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. organisiert. Sie betreiben eine eigene Webseite.<ref>http://www.osho.de/impressum.html</ref> Die Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. betreibt Meditationszentren<ref>http://www.oshouta.de/</ref>, vegetarische Restaurants und vertreibt diverse Materialien über Osho.<br />
<br />
==Prominente Anhänger im deutschen Sprachraum==<br />
*Peter Sloterdijk (Swami D. Peter), Philosoph und Fernsehmoderator, verbrachte in den 1970er Jahren einige Zeit in Poona und beschreibt die Umstimmungserfahrung, die er als Sannyasin erlebt hat, als „irreversibel“.<br />
*Elfie Donnelly (Ma Anasha), Jugendbuchautorin, und ihr damaliger Ehemann; Elfie Donnelly nennt Osho immer noch als eines ihrer Vorbilder.<br />
*Peter Lustig, Fernsehmoderator, u.a. früher bei der Kindersendung "Löwenzahn" im ZDF, ging in den 1970er Jahren nach Poona.; Peter Lustig spricht von dem „alten Herrn“ und den damals gemachten Erfahrungen.<br />
*[[Barbara Rütting]] (Ma Anand Taruna) nennt Osho den größten Therapeuten des Jahrhunderts.<br />
*Joachim-Ernst Berendt, Musikjournalist und Autor, wurde Sannyasin und schrieb später das Vorwort zu dem Osho-Buch „Die verborgene Harmonie“.<br />
*Rudolf Bahro, Philosoph und Politiker, war 1983 mehrere Wochen in Rajneeshpuram.<br />
*Achim Eckert, [[Alternativmedizin]]er und Autor, der mehrere Jahre in Oshos Ashram verbrachte, wendet bei seiner Arbeit Oshos Meditationstechniken an.<br />
*Georg Deuter (Swami Chaitanya Hari), New-Age-Musiker, komponierte in den 1970er Jahren die Musik für verschiedene Osho-Meditationen.<br />
*Eva Renzi, Schauspielerin, nahm in den 1970er Jahren an Therapiegruppen in Poona teil und berichtete danach in der Presse über ihre dortigen Erfahrungen.<ref> http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616092.html</ref><br />
*Jörg Andrees Elten (Swami Satyananda), Stern-Journalist, fuhr nach Poona, um einen Report zu verfassen, wurde aber kurz darauf zum Anhänger Oshos und ist immer noch als Journalist und Seminarleiter in der Osho-Bewegung tätig.<br />
*Kürzlich hat die Sängerin Nena geäußert, Anhängerin von Osho zu sein.<ref>http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/hamburg/article4630861/Nena-bekennt-sich-als-Fan-des-Bhagwan-Gurus-Osho.html</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.agpf.de/Osho-Bhagwan.htm<br />
*Literaturliste zum Thema: http://www.agpf.de/Bhagwan-Osho-Literatur.htm<br />
*http://www.religio.de/lex/Daten/B/bhagwan.html<br />
*http://www.relinfo.ch/osho/ashram.html<br />
*http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/Bhagwan-Sekte;art15504,2897473<br />
*http://www.ekd.de/ezw/42714_berichte_ein_guru_im_wohnzimmer.php<br />
*http://www.ekd.de/ezw/dateien/EZWINF78.pdf<br />
*http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2001/12/15/a0167<br />
*http://en.wikipedia.org/wiki/Osho_(Bhagwan_Shree_Rajneesh)<br />
*http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/12/15/a0167<br />
*[http://www.vikas.de/oshoaussteigerberichten.htm Sammlung von Erfahrungsberichten Betroffener]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Osho}}<br />
[[category:Guru]]<br />
[[category:Sektenführer]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Kolloidale_Mineralien&diff=149607
Kolloidale Mineralien
2017-05-26T17:30:20Z
<p>Tanto: /* Zusammensetzung */ -- Schreibweise von "T.J. Clark" vereinheitlicht;</p>
<hr />
<div>[[image:km0.jpg|KM-Produkt|thumb]]<br />
[[image:km1.jpg|Maschineller Abbau im Tagebau in Utah|thumb]]<br />
[[image:jdwallach.jpg|J.&nbsp;D.&nbsp;Wallach|thumb]]<br />
'''Kolloidale Mineralien''' (KM, colloidal minerals, auch ''active liquid minerals'') sind Produkte aus Schiefergesteinaufschwemmungen, die als [[Nahrungsergänzungsmittel]] angeboten werden und laut Anbietern gesundheitsfördernde und heilende Wirkungen haben sollen. Sie werden auch in Deutschland über [[MLM|Multilevel Marketing Methoden]] vermarktet.<br />
<br />
Kolloidale Mineralien-Produkte sollen ein angebliches ''Mineraliendefizit'' ausgleichen, das angeblich Ursache einer Vielzahl von Erkrankungen sei. Für diese Behauptung werden allerdings keine seriösen Quellen genannt. Vielmehr ist ein Mineralienmangel in Ländern wie Deutschland unbekannt.<br />
<br />
Kolloidale Mineralien stammen aus den USA, und zwar aus mehreren stillgelegten Kohlebergwerken im Emery Coal Field im Bundesstaat Utah. Sie wurden ab 1926 als ''colloidal minerals'' durch den Rancher Thomas Jefferson Clark als gewinnbringendes Produkt entdeckt und galten als Wundermittel. Heute werden die colloidal minerals in den USA vor allem von der Firma Light Energy Productions angeboten. Ein bekannter amerikanischer Promoter ist ein Heilpraktiker namens Joel&nbsp;D. Wallach, der auch Amygdalin und [[Wasserstoffperoxid]]-Anwendungen bewarb und in den KM ein Mittel zur möglichen Lebenszeitverlängerung sieht. Heute beherrscht eine T.J.&nbsp;Clark-Company den Handel von drei Einzelfirmen mit diesen Produkten nach dem MLM-Prinzip. Angeschlossen sind internationale Importeure. Allerdings erschien in den 1980er Jahren auf dem amerikanischen Markt ein weiterer Konkurrent namens Rockland, der Beziehungen zur MLM-Szene hat.<br />
<br />
Wissenschaftliche Literatur, die gesundheitsfördernde Wirkungen oder eine Eignung als zukünftiges mögliches Arzneimittel belegen, fehlt.<br />
<br />
==Zusammensetzung==<br />
Die aus Utah stammenden Produkte aus Kolloidalen Mineralien sind in Wasser aufgeschwemmtes Schiefergestein, das als Überrest eines vorzeitlichen Regenwaldes bezeichnet wird. Das Gestein wird gemahlen und dem Gesteinsmehl Wasser zugesetzt, um nach etwa 3-4&nbsp;Wochen die etwas bitter schmeckende gelbfarbige Aufschwemmung zu erzeugen. Nach Angaben der Anbieter solle die Aufschwemmung 75 unterschiedliche Mineralien enthalten, wobei allerdings häufig Mineralien mit chemischen Elementen verwechselt werden. Auch wird im Bereich der KM-Vermarkter zwischen den wissenschaftlich nicht definierten ''pflanzlichen Mineralien'' und ''metallischen Mineralien'' unterschieden. Nur die so genannten ''pflanzlichen Mineralien'' seien gesundheitlich vorteilhaft.<br />
<br />
Im US-Bundesstaat Utah ist die T.J.&nbsp;Clark Company offiziell als Hersteller zur ''humic shale mining operation'' zugelassen.<br />
<br />
Nach seriösen Angaben ist davon auszugehen, dass in dem in Frage kommenden Abbaugebiet eine etwa 10&nbsp;Meter starke kohlehaltige Schicht aus der Kreidezeit abgebaut wird.<ref> Doelling HH. Central Utah Coal Fields (Sevier-Sanpete, Wasatch Plateau, Book Cliffs and Emery). Utah Geological and Mineralogical Survey, Monograph Series No. 3, 1972.</ref><br />
<br />
==Bewerbung mit gesundheitsbezogenen Aussagen==<br />
[[image:tjclark.jpg|T.&nbsp;J.&nbsp;Clark|thumb]]<br />
Der Rancher Clark berief sich bei seinen Behauptungen zu angeblich gesundheitlich relevanten Wirkungen von bestimmten Wasserquellen auf einen indianischen Medizinmann namens ''Aufsteigender Adler'' (Soaring Eagle) vom Volk der Paiute. Bei den heutigen Paiute ist ein angeblicher Häuptling oder Medizinmann Chief Soaring Eagle genauso wie angebliche heilende Wirkungen von Schiefergesteinaufschwemmungen völlig unbekannt<ref>Alexander B. Colloidal minerals are flying off the shelves of health food stores -- and could be dangerous, Self Magazine, März 1997</ref>; der Name folgt zudem diskriminierenden Stereotypen bezüglich indianischer Eigennamen und wird nur in englischer Version angegeben, was ebenfalls auf eine Erfindung der Person hindeutet.<br />
<br />
Die T.J.&nbsp;Clark Company bewirbt ihre Produkte auch mit [[pseudowissenschaft]]lichen Behauptungen über angebliche ''korrekte elektrische Frequenzen'', die von den KM ausgingen, um ''Toxine'' anzuziehen und aus dem Körper zu entfernen.<br />
<br />
Die häufigsten Behauptungen beziehen sich auf eine angebliche Fähigkeit, die Lebenserwartung zu erhöhen, den Körper zu verjüngen und zu energetisieren.<br />
<br />
==Gefahren==<br />
Gefahren gehen von gelösten Kohlenwasserstoffen und insbesondere Aromaten aus.<br />
<br />
Siehe auch: [[Kolloidales Silber]] [[Kolloidales Gold]] [[Klinoptilolith]]<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Pontolillo J. Better Living through Shale Leachate? TSOP Newsletter 14(1)1:4-7, 1997.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
* http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/DSH/colloidalminerals.html<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Nahrungsergänzungsmittel]]<br />
[[category:Heilmittel in der Pseudomedizin]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Elias_Davidsson&diff=149604
Elias Davidsson
2017-05-26T17:20:36Z
<p>Tanto: /* Elias Davidsson als Verbreiter von Verschwörungstheorien */ -- fehlendes Komma nachgereicht;</p>
<hr />
<div>'''Elias Davidsson''', isländisch '''Elías Davíðsson''' (geb. 23. Januar 1941 in Palästina), ist ein isländischer Komponist, Programmierer und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungsideologe]] mit deutschen Vorfahren und aktuellem Wohnort nahe Bonn. Davidsson bezeichnete sich selbst auch als ''„radikalen Antisemiten“''.<ref>http://eiskaltland.blogsport.eu/tag/arbeiterfotografie/</ref> <br />
<br />
==Kurzbiographie==<br />
Elias Davidsson wurde in Palästina als Sohn deutscher Eltern mit jüdischem Glauben geboren, die 1931 bzw. 1935 aus Deutschland emigriert waren (den Familiennamen seines Vaters David Kahn ersetzte er später gemäß isländischer Namenskonvention durch das Patronym Davidsson). Davidsson lebte zunächst in Tel Aviv, später in Jerusalem. Teile des zweiten Lebensjahrzehnts verbrachte er in Frankreich, wo er zeitweilig Mitglied der sozialistisch-zionistischen Jugendorganisation Hashomer Hatzair war.<ref>[http://cosmos.ucc.ie/cs1064/jabowen/IPSC/php/authors.php?auid=634 Angaben UCC Palestine Solidarity Campaign]</ref><ref>[http://irishantiwar.org/archives/forum/0002d7.html Angaben bei The Irish Anti-War Movement]</ref><br />
<br />
==Elias Davidsson als Komponist==<br />
Bereits in der Kindheit unternahm er Kompositionsversuche und studierte Klavier und Komposition in Köln, Freiburg und Basel, unter anderem bei Klaus Huber, Janka sowie Jürg Wyttenbach, Jacques Wildberger, Thomas Kessler und Roland Moser. Ab 1962 lebte er in Island und nahm die isländische Staatsbürgerschaft an. Nach zwanzig Jahren als IT-Programmierer begann er als erster Komponist in Island computergestützte avantgardistische Musik zu komponieren. 1976 wurde bei den Nordischen Musiktagen in Reykjavík sein ''Piano Trio'' (mit Schlagwerk) aufgeführt. Es folgte ''Landslög'', eine Fantasie nach isländischen Volksweisen. Mit ''Cheetahs, Impotent'' legte er ein Werk für Musiktheater vor.<br />
<br />
Seit Beginn der 1990er Jahre konzentrierte er sich auf musikpädagogische Arbeit und die Komposition leicht fasslicher Werke für Unterrichtszwecke mit meist bildhaften Titeln. Unter den über 20 Sammlungen für verschiedene Instrumente<ref>http://www.tonar-og-steinar.com</ref> finden sich unter anderem das ''Graena Bokin'' mit 36 Klavierstücken, eine Sammlung mit Cellostücken oder die vom Verband deutscher Musikschulen für den Unterricht empfohlenen<ref>[http://www.musikschulen.de/medien/doks/literatur/5-04/tasteninstr-klavier.pdf VdM, Fachbereich Tasteninstrumente Klavier, Literaturempfehlungen für den Unterricht an Musikschulen, Mai 2004] (PDF; 113&nbsp;kB)</ref> 18 Klavierduette ''The Red Carousel – Das Rote Karussell''.<br />
<br />
Elias Davidsson, der neben Klavier auch Akkordeon und Lithophon<ref>[http://www.tonar-og-steinar.com/litho ''The Icelandic Lithophone'']</ref> spielt, lebt seit 2008 als freischaffender Komponist in Alfter bei Bonn.<br />
<br />
==Politisches Engagement und Positionen zum Israel/Palästina-Konflikt==<br />
Davidsson betrachtet sich als „Palästinenser jüdischer Abstammung“<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8741670.html ''Die Herzen entflammt''] In: ''Der Spiegel'' 28/1997</ref>, setzt sich seit den 1980er Jahren für einen gemeinsamen Staat für Israelis und Palästinenser ein<ref>http://www.aldeilis.net/english/index.php?option=com_content&task=view&id=60&Itemid=113 ''For an Indivisible and Free Palestine'', Eigene Webseite, 1998</ref> und war Mitbegründer der Vereinigung Island-Palästina.<ref>http://www.aldeilis.net/english/index.php?option=com_content&view=article&id=23&Itemid=361 ''Kurze Biographie'' In: ''aldeilis.net''</ref> Er erklärt sich als Antizionist auf Grund der „universalen Prinzipien der Menschenwürde und des Respekts vor Menschenrechten“ <ref>[http://www.aldeilis.net/german/index.php?option=com_content&view=article&id=677:warum-ich-antizionist-bin&catid=96&Itemid=41 ''Warum ich Antizionist bin''], Israelitisches Wochenblatt (Zürich), Nr. 34, 22. August 1997</ref><br />
<br />
Davidsson gilt als isländischer Hauptverfechter antiisraelischer und antiamerikanischer Theorien.<ref>Mark Avrum Ehrlich (Hrsg.): ''Encyclopedia of the Jewish diaspora: origins, experiences, and culture'', Bd. 1, Abc-Clio Inc., 2009, ISBN 9781851098736, S. 1081 ([http://books.google.de/books?id=NoPZu79hqaEC&pg=PA1081&ved=0CGYQ6AEwCA#v=onepage&q=El%C3%ADas%20Dav%C3%AD%C3%B0sson&f=false Vorschau] in der Google-Buchsuche)</ref> 2012 besuchte er zusammen mit den ''[[Muslim-Markt]]''-Betreibern Yavuz Özoguz und Fatima Özoguz aus Delmenhorst sowie [[Jürgen Elsässer]], [[Gerhard Wisnewski]], Karl Höffkes, dem niedersächsischen FDP-Landtagskandidaten Claus Hübscher,<ref>Jonas Nonnenmann: ''[http://www.berliner-zeitung.de/politik/iran-israel--fdp-landtagskandidat-wirbt-fuer-ahmadinedschad-,10808018,15124942.html FDP-Landtagskandidat wirbt für Ahmadinedschad]'' In: ''Berliner Zeitung''. 4. Mai 2012</ref><ref>''[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/iran-fdp-politiker-claus-huebscher-zu-besuch-bei-mahmud-ahmadinedschad-a-831165.html FDP-Lokalpolitiker bei Ahmadinedschad: Die unglaubliche Reise des Herrn Hübscher]'' In: Spiegel Online, 3. Mai 2012</ref><ref>''[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fdp-politiker-bei-ahmadinedschad-mit-wem-huebscher-in-iran-war-a-831309.html FDP-Politiker bei Ahmadinedschad: Hübschers wundersame Reisegruppe]'' In: ''Spiegel Online'', 4. Mai 2012</ref><ref>Benno Schirrmeister: ''[http://www.taz.de/!93397/ Berufsverbot für Delmenhorster FDP-Politiker Besuchen verboten]'' In: ''taz.de'', 14. Mai 2012</ref> auch aus Delmenhorst, Ralf Flierl, Chefredakteur des Anlagemagazins „Smart Investor“ sowie den Kölner Arbeiterfotografie-Aktivisten Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.<br />
<br />
Er gehört zu den Unterzeichnern des ''Offenen Brief Kulturschaffender in Deutschland zum Krieg in Gaza'', der am 1. August 2014 veröffentlicht wurde.<ref>''[http://www.gazaopenletter.de/ Offener Brief Kulturschaffender in Deutschland zum Krieg in Gaza]'' In: ''gazaopenletter.de''</ref><br />
<br />
Seit den 1990er Jahren befasste sich Davidsson mit dem Völkerrecht. In den 90er Jahren erforschte er die menschenrechtlichen und strafrechtlichen Aspekte von Wirtschaftssanktionen.<ref>[http://www.muslim-markt.de/interview/2008/davidsson.htm ''Muslim-Markt interviewt Elias Davidsson''] In: ''muslim-markt.de'', 2. August 2009.</ref> <ref>[http://www.aldeilis.net/english/index.php?option=com_content&view=article&id=542&Itemid=364 ''Writings by Elias Davidsson: Economic Oppression and Human Rights'']</ref> Einige seiner Beiträge wurden in juristischen Fachzeitschriften veröffentlicht.<ref>[http://www.aldeilis.net/english/index.php?option=com_content&view=article&id=490:the-security-councils-obligations-of-good-faith&catid=30&Itemid=314 ''The Security Council's Obligations of Good Faith''], Florida Journal of International Law, Sommer 2003, Vol. XV, No. 4, pp. 541-574</ref><ref>[http://www.aldeilis.net/english/index.php?option=com_content&view=article&id=2881%3Alegal-boundaries-to-un-sanctions&catid=135&Itemid=364 ''Legal Boundaries to UN Sanctions, International Journal of Human Rights''], Vol. 7, No. 4 (Winter 2003), pp. 1-50</ref><ref>[http://www.aldeilis.net/english/index.php?option=com_content&view=article&id=2924:economic-oppression-as-a-crime-against-humanity&catid=327&Itemid=323 ''Economic oppression as a crime against humanity''], Netherlands Quarterly of Human Rights, Juni 2005, Vol. 23, No. 2, pp. 173-212</ref> Dem islamistischen Portal ''[[Muslim-Markt]]'' der Familie Özoguz gab er 2009 ein Interview <ref>[http://www.muslim-markt.de/interview/2008/davidsson.htm ''Muslim-Markt interviewt Elias Davidsson''] In: ''muslim-markt.de'', 2. August 2009</ref>. Am 9. Oktober 2009 kam es in Frankfurt/Main im Kontext einer Veranstaltung im Club Voltaire mit dem verschwörungsideologischen Hip Hop-Duo [[Die Bandbreite]], Elias Davidsson sowie Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann von der Kölner „Arbeiterfotografie“ zu Protesten und Auseinandersetzungen. Der Vorsitzende des Club Voltaire trat nach seiner bereits im Vorfeld geäußerten Kritik aus Protest gegen die Durchführung der Veranstaltung zurück. Der Querfront-Publizist [[Jürgen Elsässer]] veröffentlichte am 6. Oktober einen Solidaritätsaufruf unter der Überschrift ''Stoppt die “linke” SA!''.<ref>https://juergenelsaesser.wordpress.com/2009/10/06/stoppt-die-linke-sa/</ref> Am 28. und 29. November 2009 war Elias Davidsson zusammen mit Michael Buback, Odfried Hepp, Klaus Rainer Röhl und [[Michael Vogt]] Referent der V. Bielefelder Ideenwerkstatt der "Burschenschaft Normannia-Nibelungen" unter dem Titel „Terrorismus – Freiheitskampf, Fanatismus oder staatlich gelenkte Gewalt?“.<ref>[http://www.redok.de/content/view/1608/36/ Burschenschaft hört Ideen zum Terror]</ref> <ref>http://www.bielefelder-ideenwerkstatt.de/pages/archiv/v.-biw-2009.php</ref> <ref>[http://www.bielefelder-ideenwerkstatt.de/pages/archiv/v.-biw-2009/presse.php Presseschau] In: ''bielefelder-ideenwerkstatt.de''</ref><br />
<br />
==Elias Davidsson als Verbreiter von Verschwörungstheorien==<br />
Elias Davidsson ist Weiterverbreiter von Verschwörungstheorien, wie sie in der [[Truther]]szene kursieren. 2013 ließ er sich von [[Ken Jebsen]] interviewen.<br />
<br />
*11. September 2001: Seit 2002 befasst Davidsson sich mit den Ereignissen des 11. September 2001 und mit dem Thema Terrorismus. In dem Kontext verbreitet er über diverse Medien, u.a. seinen Blog<ref>[http://www.aldeilis.net/german/index.php?option=com_content&view=article&id=306&Itemid=18 ''Schriften und Interviews von Elias Davidsson auf Deutsch'']</ref> sowie die Zeitschrift Ossietzky, [[Verschwörungstheorien um den 11. September 2001|Verschwörungstheorien zum 11. September 2001]].<ref>http://www.sopos.org/aufsaetze/4e61e984336e6/1.phtml</ref> <ref>http://www.sopos.org/aufsaetze/4e99c08c28145/1.phtml</ref> <ref>http://www.sopos.org/aufsaetze/4e80c7b27a8c6/1.phtml</ref> <ref>http://www.sopos.org/aufsaetze/4eaeaf14e9eb4/1.phtml</ref> <ref>http://www.sopos.org/aufsaetze/4e58d24e2f622/1.phtml</ref> So schreibt er: ''„Ich bin heute überzeugt, dass dieser Massenmord von den amerikanischen Behörden präpariert und auch ausgeführt wurden.“'' In einem Interview bezeichnet Davidsson die von ihm gemeinten so genannten "9/11-Leugner" mit "Holocaustleugnern":<br />
:''"Die Absurdität dieser Argumentation liegt darin, dass nicht 9/11-Skeptiker, sondern die Verfechter der offiziellen Lügen über 9/11 die wahren 9/11-Leugner sind und mit “Holocaustleugner” verglichen werden sollten. Genauso wie “Holocaustleugner” die Nazis von der Schuld der Judenvernichtung zu befreien versuchen, versuchen westliche Eliten die US-Regierung vom Massenmord des 9/11 freizusprechen"''.<ref>http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/einige-gedanken-zum-holocaustdiskurs</ref> Aber zu anderen islamistischen Anschlägen der Vergangenheit wie in Mumbai, London und Madrid werde Muslimen die Schuld in die Schuhe geschoben. Dies sei einer „westlichen Propaganda“ zu verdanken, die die antisemitische Propaganda eines Julius Streicher überträfe.<br />
<br />
*2017 beteiligte sich Elias Davidsson auch an geschmacklosen und opferverhöhnenden [[Verschwörungstheorien zum Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016]]. Seiner Meinung nach sei er auf zahlreiche Ungereimtheiten und Widersprüche in der Berichterstattung über den Anschlag und in Berichten von Behörden gestoßen. Nach der Behauptung von Davidsson seien die Behörden vorab über den Anschlag informiert gewesen und somit Mitwisser oder Mittäter, wenn nicht sogar Auftraggeber. Einen islamistischen Anschlag schließt er schlicht aus. Für ihn bleiben nur zwei Hypothesen übrig: ''"Handelt es hier um eine traditionelle staatliche Operation unter falscher Flagge oder ein vom Staat inszeniertes Schauspiel? ..seit etwa 2012 veranschaulichen sogenannte Terrorereignisse und Amokläufe merkwürdige Anzeichen von vorgetäuschter Inszenierung, in welcher sogenannte Krisendarsteller die Rolle von Opfern, Sanitätern und Zeugen spielen. Diese Ereignisse ähneln weitgehend Anti-Terror-Übungen. Die Opfern werden mit Wunden und Blut geschminkt. Auch amputierte Personen im Rollstuhl werden gelegentlich für solche Schauspiele eingesetzt, wie es bekanntlich beim sogenannten Anschlag am Bostonmarathon geschah."'' <br />
<br />
Den später ermittelten Attentäter Anis Amri nennt Davidsson "''Sündenbock''", obwohl die später gefundene Waffe die Tatwaffe beim Anschlag war. Anwesende Zeugen werden zu ''Schauspielern'', wenn sie in den Medien zitiert werden. Einen Beleg zu seinen Hypothesen nennt er jedoch nicht, lediglich vage Vermutungen. Als Indiz für seine Idee nennt er die Anwesenheit eines Busses der Berliner Verkehrsbetriebe BVG, der seiner Meinung nach ''"dort nichts zu suchen hatte"'' und dessen Warnlichter blinkten. Der LKW, der die zwölf Opfer überfuhr und tötete, sei am wahrscheinlichsten überhaupt nicht über den Weihnachtsmarkt gefahren, sondern aus Vertuschungsgründen dort beschädigt abgestellt worden. Des Weiteren sieht er die Tatsache, dass nur wenige Namen der Anschlagsopfer bekannt wurden, als eine Art Beleg für seine verschwörungstheoretische Hypothese. Weitere Scheinbelege sieht Davidsson in den sich teilweise widersprechenden Informationen, die von den Medien in den ersten Stunden nach dem Anschlag verbreitet wurden. Ein Bekennervideo von Amri überzeugt ihn nicht, überzeugende Gründe für seine Zweifel am Video nennt er nicht. Zur Berichterstattung durch die Medien (durch die er die Einzelheiten zum Anschlag erst erfuhr) nutzt er Begriffe wie ''"Medienhuren"'', die Lügen verbreiteten, oder ''"Deutungshegemonie der Medien"''. <br />
<br />
Elias Davidsson kommt zu einem Fazit.<br />
::''"Fazit:<br>Was können wir angesichts dieser Umstände tun?<br>Erstens: Wir sollen grundsätzlich alles, was in den herrschenden Medien über den sogenannten Terrorismus berichtet wird, bezweifeln.<br>Zweitens: Wir sollten davon ausgehen, dass Terrorismus in welcher Form auch immer – vorbehaltlich dessen, dass das Gegenteil eindeutig und durch ein öffentliches Gerichtsverfahren nachgewiesen wird – vom Staat ausgeht. Terrorismus ist eine Methode der Machtausübung...<br>Drittens: Aufklärung..."''<br />
Wen Davidsson mit "wir" meint, bleibt unklar. Offenbar meint er die [[Truther]]szene.<br />
<br />
==Publikationen==<br />
* ''Hijacking America's Mind on 9/11: Counterfeiting Evidence'', Algora Publishing, 2013, ISBN 978-0875869728<br />
==Weblinks==<br />
*https://de.wikipedia.org/wiki/Elias_Davidsson<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references /><br />
[[category:Autor]]<br />
[[category:Verschwörungstheoretiker]]<br />
[[category:Truther]]<br />
{{Wikipedia|Wikititel=Elias Davidsson|Jahr=2017|Monat=1}}<br />
{{DEFAULTSORT:Davidsson, Elias}}</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=GNM-Verifikationen&diff=149603
GNM-Verifikationen
2017-05-26T16:56:16Z
<p>Tanto: /* Zeugenaussage des Marc Fréchethttp://www.psiram.com/fr/index.php?title=Marc_Fréchet */ -- zwei unnötige, und gar irreführende, Hochkommata entfernt;</p>
<hr />
<div>[[image:GNMVerifikation.jpg|Beispiel einer typischen GNM-Verifikation|300px|thumb]]<br />
Die Vertreter der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] (GNM) nach [[Ryke Geerd Hamer]] behaupten, diese sei über 30-mal "verifiziert" worden. Ganz abgesehen davon, dass die "Verifikation" in der Wissenschaft seit den 1930er Jahren nicht mehr angewendet wird, finden sich in den Veröffentlichungen von [[Helmut Pilhar]] über die GNM lediglich 15&nbsp;"Verifikationen". Da Pilhar wirklich jedes Schriftstück über die GNM veröffentlicht, gleich ob Privatkorrespondenz, Zeitungsartikel, amtliches Dokument etc., darf man davon ausgehen, dass es auch nur diese&nbsp;15 gibt und nicht&nbsp;30. Da die Anhänger der GNM darauf ihre Doktrin basieren, sollen diese "Verifikationen" genauer gewürdigt werden.<br />
<br />
==Angebliche Verifikationen==<br />
===Die Verifikation von Löwenstein (1982)===<br />
[[image:zLöwenstein.jpg|Schreiben von S. Nagorny|thumb]]<br />
Diese „Verifikation“ des damaligen Chefarztes der Abteilung für Anästhesie, Lungenphysiologie und Allergologie besteht aus einer achtzeiligen Bescheinigung, dass Hamer unter der Anwesenheit der jeweiligen Stationsärzte fünf Patienten untersucht habe und je fünf Kriterien der „eisernen Regel des Krebses“ erfüllt sieht. Zur Methodik der Untersuchungen und Art der festgestellten Daten nimmt das Dokument keine Stellung. Da die Anwesenheit des jeweiligen Stationsarztes gar nichts beweist, ist dies als Verifikation '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Überprüfung durch Dr. E. Brauchle, Radiologe===<br />
[[image:zBrauchle.jpg|Schreiben von Brauchle|left|thumb]]<br />
Hierbei handelt es sich um eine zehnzeilige Bestätigungsbescheinigung des Radiologen, dass diverse Kollegen niemals einen „Hamer-Herd“ haben wachsen sehen, und dass ein „Hamer-Herd“ der nicht wächst, kein bösartiger Tumor sein könne. Die Intention der Bescheinigung wird nicht klar, zudem sie sich auf „folgende Kollegen“ bezieht, diese aber gar nicht genannt werden. Als „Verifikation“ ist dies '''völlig ungeeignet'''.<br><br />
<br />
===Überprüfung in Wien, September 1984===<br />
Hierbei handelt es lediglich sich um eine Vereinbarung über eine zukünftig durchzuführende Studie an der kardiologischen Uniklinik in Wien, „die überschlagsmäßig den möglichen Zusammenhang zwischen Herzinfarkt, Revierkonflikt und Veränderungen im Gehirn, und zwar rechtstemporal in Form eines sogenannten HAMERschen HERDES, klären soll.“ Bei Voruntersuchungen an acht Patienten seien interessante Zusammenhänge entdeckt worden, die näher untersucht werden sollen. Es handelt sich daher nicht um eine „Verifikation“ sondern um eine Verabredung zu einer weiteren Untersuchung, die offenbar nie stattgefunden hat. Als "Verifikation ist auch dies '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/840906.htm</ref><br />
<br />
===Eine weitere „Verifikation“ aus Wien, Dezember 1988===<br />
[[image:GNM_Wien_1988.jpg|Schreiben Wiener Ärzte von Dezember 1988|left|thumb]]<br />
Ein 13 Zeilen umfassendes "Schreiben" ohne Briefkopf, in dem fünf Unterzeichner (darunter Hamer selbst) die Reproduzierbarkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ an sieben Patienten gefunden haben wollen. Ein Stempel weist den Wiener Arzt [[Jörg Birkmayer]] als Unterzeichner aus. Über Methodik der Untersuchungen und exakte Ergebnisse bietet das Dokument keinerlei Informationen. Als "Verifikation" ist es daher '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/881209.htm</ref><br />
<br />
===Gmünder „Verifikation“ an einer Zahnarztfrau===<br />
[[image:ztreven.gif|thumb]]Ein neunzeiliges Schreiben eines Zahnarztes, in dem er bestätigt, dass er gemeinsam mit Hamer und einer praktischen Ärztin aus Wien, die bereits an einer anderen „Verifikation“ teilnahm, die „eisernen Regeln des Krebses“ an seiner Ehefrau überprüft und bestätigt gefunden habe. Wieder kein Hinweis auf Methodik und genaue Ergebnisse, zudem der Zusatz des Zahnarztes, dass er ab sofort die „EISERNE REGEL DES KREBS auf die Erkrankungen der Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten anzuwenden“ gedenke. Als Verfikation ebenfalls '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Münchner „Verifikation“ vom März 1989===<br />
18-zeilige, notariell beglaubigte Abschrift, mit der 15&nbsp;Personen (einschl. Hamer selbst) versichern, dass an 27&nbsp;untersuchten Patienten die „eisernen Regeln des Krebses“ nachgewiesen worden seien. Keine Angaben zur Methodik, keine Daten zu den Untersuchungsergebnissen und teilweise exakt derselbe Wortlaut wie bei der Wiener „Verifikation“ von 1988. Als Verifikation ist daher auch dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890305.htm</ref><br />
<br />
===Die unleserliche Verifikation===<br />
Es handelt sich um ein vollkommen unleserliches 13-zeiliges Schreiben<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890408og.htm</ref> von der französischen „Association Stop au Cancer“ mit vielen ebenso unleserlichen Unterschriften, darunter offenbar wieder die von Hamer selbst. Das Satzbild erinnert aber stark an die „Verifikation“ von Namur (s.u.). Als Verifikation ist dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===„Verifikation“ der Firma Siemens (1989)===<br />
[[image:zsiemens.jpg|Schreiben der Firma Siemens|thumb]]<br />
Hierbei handelt es sich um eine Bescheinigung der Fa. Siemens von 1989 über acht Ausschlusskriterien von Artefakten im Hirn-CT. Dieses Schreiben, das seltsamerweise auch von Hamer selbst unterzeichnet wurde, kann nicht als Nachweis für die Richtigkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ dienen. Heutzutage ist bekannt, dass es sich bei den von Hamer beschriebenen und nach sich selbst benannten Ringen um Artefakte handelt, die durch schlecht abgeglichene Detektoren oder aufgrund von Detektorausfälle auftreten. Vor allem bei Geräten der dritten Generation (ab 1974) sind diese Artefakte bekannt. Die Bescheinigung der Firma Siemens zertifiziert definitiv nicht, dass es sich bei den von Hamer beobachteten Ringen nicht um Artefakte handelt. In seiner „Kurzeinführung in die Neue Medizin“ schreibt Hamer: „Ich meldete mich mit einem „Anliegen“ bei dem Chef der Computertomographie-Abteilung der Herstellungsfirma Siemens, Herrn Feindor. Wir hatten eine angenehme Besprechung, in deren Verlauf ich ihn bat, dass wir beide miteinander zusammen festlegen möchten, welche Kriterien beim Ringartefakt erfüllt sein müssten und wann sicher kein Ringartefakt vorliegen könne. Herr Feindor ist Ingenieur, und wir hatten überhaupt keine Probleme die Bedingungen festzulegen, die in diesem oder in jenem Fall erfüllt oder nicht erfüllt sein dürften. Das war am 18.12.89. Am 22.12.89 wurde das endgültige Protokoll unterzeichnet.“ <br />
<br />
Hamer legte also die Kriterien für die Artefakte selbst fest. Andererseits schreibt Hamer selbst, dass kein Artefakt des CT vorliege, wenn eine Struktur auch im NMR (Kernspintomographie) oder in der Wiederholung des CT mit anderer Positionierung des Patienten nachzuweisen wäre. Das ist auch vollkommen logisch und nachvollziehbar. Nur konnte ein Hamer-Herd bislang noch nie in einem NMR nachvollzogen werden. In Hamers Aufzeichnungen findet sich kein einziger Fall eines Patienten, bei dem ein und derselbe „Hamer-Herd“ sowohl im cCT als auch im NMR zu finden gewesen wäre. Auch fehlt bislang jeder Beleg dafür, dass jemals ein „Hamer-Herd“ bei einem erneuten CT an gleicher Stelle wieder gefunden worden wäre. Das Schreiben der Firma Siemens ist daher als Verifikation ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Protokoll der Ärztekonferenz vom 12./13.&nbsp;Mai 1990 in Namur===<br />
[[image:GNM_Namur.jpg|Schreiben von belgischen Ärzten aus Namur (Mai 1990)|left|thumb]]<br />
Die elfzeilige Übersetzung des Protokolls<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/900513.htm</ref> einer Ärztekonferenz in Namur (Belgien) vom 12. und 13.&nbsp;Mai 1990 bestätigt die Richtigkeit der „eisernen Regeln des Krebses“, welche anhand von sechs Patienten untersucht worden sein soll. Auch hier werden keine Details über genaue Ergebnisse und Methodik mitgeteilt. Zusätzlich werden die Namen der teilnehmenden Ärzte nicht erwähnt. Als Verifikation ist dieses Protokoll ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Schreiben von Prof. Stemmann an den Dekan der med. Fakultät Düsseldorf===<br />
[[Ernst August Stemmann]] beschreibt die positive Überprüfung der „eisernen Regel[n] des Krebses“ anhand von 24&nbsp;Patienten, ohne auf Details einzugehen. Diese kündigt er in einer „ausführlichen Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht“ an, der sich jedoch nicht ermitteln lässt. Pilhar hat den Bericht offensichtlich nicht veröffentlicht, was angesichts seines üblichen Vorgehens in dieser Hinsicht auffällig ist. Stemmann kennt als Wissenschaftler die Gepflogenheiten für den Nachweis neuer Hypothesen. Sein Schreiben an den Dekan stellt natürlich keine „Verifikation“ dar und die ausführliche Dokumentation ist nicht einsehbar. Ob dies darauf zurückzuführen ist, dass es diese Dokumentation gar nicht gibt, oder ob sie ein Hamer nicht genehmes Ergebnis erbrachte, kann an dieser Stelle nur vermutet werden. Aufgrund einer diesbezüglichen Anfrage teilte Stemmann Prof. Klosterhalfen mit: „Es wurde kein Bericht ausgefertigt“.<ref>[http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-KEIN-BERICHT.JPG]</ref> Interessant ist auch, dass Hamer gerade Stemmann als Zeugen aufruft, der ja bekanntlich sein Intimfeind wurde, nachdem er aus der „Neuen Medizin“ die „Metamedizin“ machte. Als Verifikation ist dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/920524.htm</ref><br />
<br />
Siehe: [[Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Stemmann]]<br />
<br />
===„Bestätigung“ von Burgau, 1993===<br />
[[image:Willibald_Stangl.jpg|Willibald Stangl|thumb]]<br />
Hier wird Hamer auf eigenem Briefpapier(!) von Dr.&nbsp;Stangl und dem praktischen Arzt Dr.&nbsp;Limberger die Richtigkeit seiner Thesen bescheinigt.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/930127.htm</ref> Zwölf Patienten seien untersucht worden; es gibt jedoch keine weiteren Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den Ergebnissen. Als Verifikation ist dieses Schriftstück daher '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Die „Verifikation“ bzw. "Bestätigung" von Trnava (1998)===<br />
[[image:Trnava.jpg|300px|left|thumb]]<br />
Die häufig in GNM-Kreisen zitierte „Verifikation“ der Fakultät für Krankenpflege und Sozialhilfe der Universität der slowakischen Stadt Trnava (deutsch Tyrnau), die von Hamer auch als „amtliche Verifikation“ bezeichnet wird, entstand während des von Hamer angestrebten Habilitationsverfahrens, bei dem seine Arbeit jedoch, wie bereits vorher in Tübingen, nicht angenommen wurde (siehe Eklärung J.&nbsp;Miklosko: [http://www.kovalinstitut.de/download/Persoenliche_Erklaerung_zur_Trnava1.pdf]). Anstatt der erhofften Habilitationsurkunde erhielt Hamer, sozusagen als Trostpflaster, eine in fehlerhaftem Deutsch verfasste „Bestähtigung“. <br />
Dieses Schreiben konstatiert z.B.: ''„Es sollte festgestellt werden, ob nach naturwissenschaftlichen Regeln der Reproduzierbarkeitsprüfung die Verifikation seines Systems festgestellt werden konnte. Dies war der Fall.“'' Das heißt im Grunde nichts anderes, als dass Hamers Gedankenkonstrukt in sich geschlossen ist. <br />
Weiterhin wird festgestellt: ''„Von den jeweils etwa 100&nbsp;Fakten, die man bei jeder Einzelerkrankung nach den Regeln der "NEUEN MEDIZIN" abfragen kann, konnten zwar in Ermangelung vollständiger Untersuchungsbefunde nicht alle Fakten abgefragt werden, aber die abgefragten Fakten zeigten, daß alle Naturgesetze der "NEUEN MEDIZIN" erfüllt waren.“'' Es gab also keine vollständigen Untersuchungsergebnisse, aber die lückenhaften Daten, auf die man jedoch erst gar nicht eingeht, genügen angeblich, um die „Naturgesetze der NM“ als erfüllt anzusehen. Auch sonst bietet diese Bestätigung keine Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den einzelnen Ergebnissen. <br />
<br />
Das Schriftstück stammt angeblich von der Universität Trnava. Diese verfügt jedoch nicht über eine echte medizinische Fakultät. Daher kann vielleicht auch nicht erwartet werden, dass sich diese Universität mit den Regeln medizinisch-wissenschaftlicher Veröffentlichungen auskennt. Seltsam ist jedoch die Passage aus einem Brief eines der Unterzeichnenden auf der „Verifikation“, Prof. Jozef Miklosko, der schreibt: ''„Im Rahmen des Habilitationsverfahrens fanden in Bratislava und in Trnava am 8.-9.9.1998 Verifikationsuntersuchungen an 7&nbsp;Patienten statt. Bei diesen Untersuchungen waren 8-10&nbsp;Professoren und Dozenten anwesend. Über alle diese Fälle ist eine von Dr.&nbsp;Hamer ausgearbeitete Dokumentation vorhanden, die in 3&nbsp;Kopien an der Universität Trnava aufgehoben sind. Eine Urkunde wurde am 11.9.1998 ausgearbeitet und von drei verantwortlichen Personen signiert. Diese drei Unterzeichneten haben den Eindruck gewonnen, daß die Frage der möglichst baldigen Anwendung der "NEUEN MEDIZIN" dringend weiterverfolgt werden sollte. Die Unterzeichneten sind im Besitz der 3&nbsp;Originalausfertigungen und Dr.&nbsp;Hamer ist im Besitze von weiteren 2&nbsp;Kopien. Am 12.9.1998 habe ich ein einstündiges Interview mit Dr.&nbsp;Hamer gehabt. Dr.&nbsp;Hamer ist im Besitze des Videofilmes und ich besitze die Tonaufnahme.“''<ref>http://web.archive.org/web/20061017211846/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990204.htm</ref> <br />
<br />
Diese Dokumentation ist jedoch offenbar nirgends aufzufinden, so dass ihre Existenz fraglich wird. Auch in der Sammlung von Pilhar ist sie nicht erwähnt; dies ist bemerkenswert, da Pilhar üblicherweise alles veröffentlicht, was sich mit der GNM befasst, und dies ohne Rücksicht darauf, ob die einzelne Veröffentlichung in seinem Sinne brauchbar bzw. sinnvoll ist oder womöglich eine Peinlichkeit darstellt. Möglich ist natürlich, dass Hamer sie Pilhar vorenthalten hat, wobei offen bleiben muss, aus welchem Grunde dies geschah. <br />
<br />
Miklosko äußert sich im erwähnten Schreiben über Hamers angestrebte Habilitation an der Uni Trnava: Nach dem Habilitationsvortrag von Dr.&nbsp;Hamer in Trnava würdigte die Kommission "sein Interesse um die Gesamteinstellung an dem jeweiligen Patienten und seine Standhaftigkeit bei dem Suchen nach neuen Zusammenhängen zwischen dem subjektiven psychologischen Erlebnissen und den darauf folgenden organischen Erscheinungen". Die Kommission sei in geheimer Abstimmung „zu dem Schlusse gelangt, daß in der präsentierten Form das Habilitationsverfahren nicht fortgesetzt werden kann.“ Das widerspricht ganz klar der angeblichen „Verifikation“ und ist wohl das vernichtendste Urteil, das man sich akademisch einhandeln kann: Man „würdigt“ Hamers Standhaftigkeit und sein Interesse. Das ist mit der bekannten Formel aus Arbeitszeugnissen vergleichbar: "Er war stets bemüht", sprich: Er brachte nichts Vorzeigbares zustande. <br />
<br />
Des Weiteren war die Präsentation offenbar so schwach, dass man darauf verzichtete, Hamers Habilitation fortzusetzen. Dies steht offensichtlich in deutlichem Widerspruch zur angeblich erteilten amtlichen Verifikation. Die Ablehnung der Habilitation wird vom Rektor der Uni Trnava, Prof.&nbsp;Soltés, auch in einem Schreiben an den Dekan der medizinischen Fakultät der Uni Graz bestätigt.<ref>http://web.archive.org/web/20060216141839/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990208.htm</ref> Letzterer vermutet in einem Schreiben an den Direktor der steirischen Ärztekammer eine Fälschung der „Verifikationsurkunde“. In den Archiven der Uni Trnava findet sich keine Aufzeichnung über diese „Verifikation“, was wiederum überhaupt nicht den wissenschaftlichen Gepflogenheiten entspricht.<ref>http://web.archive.org/web/20060216141824/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990114.htm</ref> <br />
<br />
[[image:krcmery.jpg|Prof. Krcmery|thumb]]<br />
Der Dekan der Universität, Prof.&nbsp;Vladimir Krcmery, äußerte sich folgendermaßen zu dem umstrittenen einseitigen Papier: ''„Ein Kommission, bestehend aus 33&nbsp;Medizinern, hat seine Methoden überprüft. Und für falsch befunden. Darum wurde ihm im September 1998 ein negativer Bescheid zugestellt.“''<ref>Martina Prewein, Zeitung ''News'' 24.&nbsp;Oktober 2001 nach Recherchen zum Thema.</ref> Zudem befinde sich die sogenannte Verifikationsurkunde gar nicht im Archiv der medizinischen Fakultät, habe auch keine Ausgangsnummer (Evidenznummer) einer regelkonformen Urkunde der Universität. Außerdem sei Hamer bei dem Versuch, sich an seiner Universität zu habilitieren, ''durchgefallen''.<br />
<br />
Hamer kommentierte diese „Verifikation“ aber: ''„Nach naturwissenschaftlichen Regeln darf eine offizielle Verifikation einer Universität nur dadurch außer Kraft gesetzt werden, daß die andere (falsifizierte) Seite, nämlich die sog. Schulmedizin, das Gegenteil beweist. Dies aber kann sie nicht. Denn mit 5000&nbsp;Hypothesen kann sie überhaupt nichts beweisen, widerlegen oder verifizieren.“'' Aber noch weniger wie es heutzutage nach den von Hamer beschworenen naturwissenschaftlichen Regeln „Verifikationen“ gibt, gibt es „offizielle“ oder „amtliche Verifikationen“ oder Falsifikationen. Nach den anerkannten naturwissenschaftlichen Regeln gilt jedoch: wer eine These aufstellt, muss selbst dafür sorgen, dass er Beweise dafür bringt. Und eben dies ist Hamer auch mit seinem vorläufig letzten Versuch einer eigenen „Verifikation“ nicht gelungen. Als Verifikation ist das Schriftstück der Universität Trnava '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/Uberpruf.htm</ref><br />
<br />
===Schreiben von [[Karl Probst]] an Claus von Trotha===<br />
Das Schreiben Probsts<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/940811.htm</ref> ging an Claus von Trotha, den ehemaligen baden-württembergischen Minister für Wissenschaft und Forschung. Neben den in der GNM-Szene üblichen Falschdarstellungen, die "GNM" sei von der Medizin nicht untersucht und Hamers Habilitationsersuchen von der Uni Tübingen rechtswidrig abgelehnt worden, finden sich die Halbsätze: "... und konnte deren (Anm.: Arbeit von Hamer) Richtigkeit vereinzelt auch in der Praxis überprüfen" sowie: "... kann ich als Praktiker seine (Anm.: Hamers) Ergebnisse bestätigen." Nähere Auskünfte zu Daten, Untersuchungsergebnissen etc. gibt es auch in diesem Schreiben nicht. Als Verifikation ist dieses Schreiben daher '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Zeugenaussage des Marc Fréchet<ref>http://www.psiram.com/fr/index.php?title=Marc_Fréchet</ref>===<br />
<br />
Es wird nicht deutlich, aus welchem Anlass Fréchet diese Aussage<ref>http://www.germanische-heilkunde.at/index.php/dokumentation-beitrag-anzeigen/items/marc-frechet-an-gericht-koeln-zeugenaussage-439.html</ref> tätigte, auch der Inhalt bleibt recht nebulös. So beschreibt Fréchet zwar, er habe über 600&nbsp;Patienten in drei Gruppen betreut, von denen die meisten Überlebenden der Gruppe der Behandlungsverweigerer angehörten. Über die einzelnen Diagnosen, die bereits durchgeführten und abgelehnten medizinischen Behandlungen und die Art seiner Therapie schweigt er sich jedoch aus. Insbesondere wäre hier die Homogenität der drei Gruppen von größter Bedeutung. Erfahrungsgemäß findet man jedoch bei Patienten mit der besten Prognose auch am häufigsten diejenigen, die eine (weitere) Therapie, nämlich eine adjuvante Chemotherapie oder Bestrahlung verweigern. Davon ausgehend, dass es sich bei den beschrieben Patientinnen um Frauen mit einem nachgewiesenen Mamma-Karzinom gehandelt hat, muss ja bereits vorher eine histologische Untersuchung des Tumors stattgefunden haben, die zumeist im Rahmen einer Tumorresektion, also einer Operation erfolgt. Wurde der Tumor komplett entfernt (sog. R0-Resektion) und zudem keine befallenen Lymphknoten entdeckt, ist die Prognose grundsätzlich gut. Solchen Patientinnen ist erfahrungsgemäß eine adjuvante Therapie, die zumeist mit Nebenwirkungen verbunden ist, schwer zu vermitteln, aber auch ohne die adjuvante Therapie besitzen sie die größten Langzeitüberlebenschance. Dann ist aber die Bezeichnung der 2.&nbsp;Gruppe „[...] die die medizinische Behandlung entschieden ablehnten“ falsch, denn diese Patientinnen wurden ja bereits operiert, mit dem Ergebnis der guten Prognose. <br />
<br />
Schlicht absurd ist Fréchets Aussage: „Unabhängig der Kenntnis der Arbeit von Dr.&nbsp;Hamer bezüglich der von uns detailliert untersuchten Brustkrebs-Patientinnen, können wir die von Dr.&nbsp;Hamer entwickelte Methode hundertprozentig bestätigen." Es ist also belanglos, ob er Hamers Methode kennt oder nicht, sie ist trotzdem hundertprozentig richtig? Als einzig wirklich fassbare Feststellung schreibt Fréchet: "Egal welcher medizinischen Therapie die Patienten folgten oder nicht, kann ich nur bestätigen, das ein intimes Verstehen der biologischen und psychischen Mechanismen, die mit den medizinischen Symptomen verbunden sind, immer zu einer Verbesserung der Situation des Patienten geführt hat. Vielen von ihnen geht es bis heute gut. Ihr Leben hat an Qualität und inneren Frieden gewonnen." Das ist unbestritten und war auch zum Zeitpunkt der "Zeugenaussage" 1997 nichts Neues mehr. Zu den oben erwähnten „detailliert untersuchten Brustkrebspatientinnen“ gibt es jedoch keine weiteren Detaills. Auch diese Aussager ist als Verifikation der GNM '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Die Verifikation durch falsche Übersetzung===<br />
[[image:ventegodt.jpg|Sören Ventegodt|thumb]]<br />
Anfang 2005 erschien in der eher unbekannten Zeitschrift „The Scientific World“ ein Artikel der Autoren Ventegodt, Anderson und Merrick, der sich mit den Hamer’schen Ideen auseinandersetzt. Auf diesen Artikel wurde [[Helmut Pilhar]] aber erst im Juli 2006 aufmerksam. Der Abstract lautet:<br><br />
:''The aim of this paper is to examine if the “medical laws” found by the German physician Ryke Geerd Hamer are substantiated by contemporary holistic medical theory. He developed a psychosomatic theory after a personal emotional trauma that he believed resulted in his subsequent development of a testicular cancer. From our analysis, it is clear that the two most fundamental principles of Hamer’s work, the psychosomatic “iron law of cancer” (Hamer’s first “law”) and the principle of pathogenesis being reversed into salutogenesis (Hamer’s second “law”), are well-established principles of holistic medicine today. Hamer’s understanding of symbols in medicine, virus and bacteria, and the evolutionary process itself (Hamer’s third, fourth, and fifth “law”) differs a great deal from both traditional and contemporary holistic medical theory and we did not find them substantiated. Hamer’s understanding of cancer metastasis was built on these failing principles and therefore not substantiated either. Altogether, it seems that Hamer’s thinking was basically sound as the most fundamental principles of his work were built on an understanding very similar to holistic medical thinkers of today. We found his postulate that metastatic cancer patients can be healed or their health improved by using his system of holistic medicine likely to be true, at least for some motivated patients. This must be tested scientifically, however, before being accepted. His presentation of his system and work has been idiosyncratic and highly provocative, which has alienated him from the whole medical community.”''<ref>http://www.thescientificworld.com/SCIENTIFICWORLDJOURNAL/toc/TSWJ_ArticleLanding.asp?jid=0&FromPage=Main&amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;ArticleId=1623&navFrom=Main&From=Result </ref> <br />
<br />
Obwohl dieser Text, wie international üblich, in relativ einfachem Englisch gehalten und damit sehr verständlich formuliert ist, fertigt Pilhar eine Übersetzung an. Ob er dies aufgrund der besseren Verständlichkeit für nötig erachtete, kann nur vermutet werden. Auffällig ist jedoch, dass Pilhars Übersetzung an einigen Stellen Fehler enthält, die der Darstellung und Wertung der GNM zugute kommen:<br><br />
:''„Synopsis: Das Ziel dieses Artikels ist zu untersuchen, ob die vom deutschen Arzt Ryke Geerd Hamer entdeckten „medizinischen Gesetze“ auf der Basis der heutigen [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlichen]] Medizintheorie verifizierbar sind. Nach einem persönlich erlebten emotionalem Trauma, das seiner Meinung nach die Ursache seiner Hodenkrebserkrankung war, entwickelte er eine psychosomatische Theorie. Die beiden ersten Grundsätze von Hamers Arbeit, nämlich die psychosomatische „Eiserne Regel des Krebses“ (Hamers erstes „Gesetz“) und das Prinzip der Umkehrung der Pathogenese in Salutogenese (Hamers zweites „Gesetz“) gelten in der heutigen Ganzheitsmedizin als anerkannt. Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess (Hamers drittes, viertes und fünftes „Gesetz“) sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren. Insgesamt scheint Hamers Denkweise korrekt, als seine Erkenntnisse auf einem der heutigen Ganzheitsmedizin ähnlichem Verständnis gründen. Das Postulat, daß Patienten mit Krebsmetastasen mithilfe seiner ganzheitlichen medizinischen Methode geheilt bzw. deren gesundheitlicher Zustand verbessert werden kann, ist wahrscheinlich richtig, zumindest für einige eifrige Patienten. Dies muß jedoch wissenschaftlich überprüft werden, bevor es akzeptiert wird. Die Präsentation seiner Methode wie seiner Arbeit sind eigenwillig und extrem provozierend, was ihn von der gesamten Medizingemeinde entfremdet hat.''“<ref>http://www.pilhar.com/News/Presse/2005/20050128_TheScientificWorldJournal_%20Hamers_system.htm</ref><br />
<br />
Vor allem die Übersetzung des Schlüsselsatzes ''"Hamer’s understanding of symbols in medicine, virus and bacteria, and the evolutionary process itself (Hamer’s third, fourth, and fifth “law”) differs a great deal from both traditional and contemporary holistic medical theory and we did not find them substantiated."'' lautet nicht, wie Pilhar unterstellt: ''Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess (Hamers drittes, viertes und fünftes „Gesetz“) sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren.'' sondern: ''"Hamers Verständnis von Symbolen (Zeichen) in der Medizin, Viren und Bakterien und vom Entstehungsprozess selbst (...) unterscheidet sich erheblich sowohl von der herkömmlichen wie auch von der derzeitigen ganzheitlichen medizinischen Theorie und wir betrachten sie (die Gesetze] als nicht belegt (nicht nachgewiesen, nicht begründet)."'' <br />
<br />
Ganz abgesehen davon, dass er den Hamer-Anhängern den sich anschließenden wichtigsten Satz des Originaltextes unterschlägt: ''"Hamer’s understanding of cancer metastasis was built on these failing principles and therefore not substantiated either."'' Zu Deutsch: "Hamers Verständnis der Metastasenbildung bei Krebs baut auf diesen falschen Prinzipien auf und ist daher auch unsubstanziiert". Schon einleitend stellt Pilhar in der Übersetzung einen Satz um: ''"From our analysis, it is clear that the two most fundamental principles of Hamer’s work, the psychosomatic “iron law of cancer” (Hamer’s first “law”) and the principle of pathogenesis being reversed into salutogenesis (Hamer’s second “law”), are well-established principles of holistic medicine today."'' Dies bedeutet nicht: ''"Die beiden ersten Grundsätze von Hamers Arbeit, ... gelten in der heutigen Ganzheitsmedizin als anerkannt"'', als habe sich die Ganzheitsmedizin nach Hamer ausgerichtet, sondern: ''"... sind heutzutage gängige Prinzipien"''. Die Formulierung entspricht dem Kommentar: "Das wussten wir auch schon vorher".<br />
<br />
Zu erwähnen ist noch dass dem ''holistischen'' Autor Ventegodt inzwischen seiner ''therapeutischen'' Vaginalmassagen wegen<ref>http://www.kvp.se/Nyheter/1.397878/soren-ventegodt-ville-bota-med-vaginal-massage</ref> in Dänemark die Approbation entzogen wurde.<ref>http://www.berlingske.dk/article/20051129/danmark/111290743/</ref> Seine eigene Zeitschrift ''Scientific World Journal'' kam ins Gerede, weil bekannt wurde, dass dort Artikel nach Bezahlung veröffentlicht wurden.<ref>http://kasperolsen.wordpress.com/2005/12/19/more-dangerous-pseudo-science/</ref> Die Ventegodt/Meerick-Studie ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Autoren fast nur Eigenzitate verwenden, die darüber hinaus aus ihrer eigenen Zeitschrift stammen. Dass selbst diese offenbar nicht sonderlich lege artis vorgehenden Autoren Kritik an Hamers Vorstellungen äußern, muss als bemerkenswert hervorgehoben werden und trifft in sich eine deutliche Aussage über die GNM. Als Verifikation ist dieser Artikel ebenfalls völlig ungeeignet.<br />
<br />
==Zusammenfassung== <br />
Von den oft behaupteten ca. 30 Verifikationen der „GNM“ scheint selbst Pilhar nur 15 zu kennen, wobei er zwei davon erst im Januar 2006 erwähnt.<ref> Interessanterweise fand diese Ergänzung nach der ersten Veröffentlichung dieses Textes statt, in dem zunächst zwölf der angeblichen Verifikationen kritisch gewürdigt wurden.</ref> Die letzten war Pilhar offenbar bis Mitte 2006 selbst nicht bekannt. Zwei dieser 15 „Verifikationen“, die er auf seiner Homepage veröffentlicht, erweisen sich als reine Bescheinigungen über einen Sachverhalt (Siemens und Radiologe), bei einer handelt es sich um eine bloße Vereinbarung über eine durchzuführende Studie (die wohl bis heute nicht erfolgt ist), und eine weitere ist die Ankündigung an den Dekan der medizinischen Fakultät Düsseldorf, ihm eine ausführliche Dokumentation zukommen lassen zu wollen. Die „Verifikation von Namur“ ist vollkommen unleserlich, dürfte aber in ihrem Inhalt den anderen ähneln. Neun „Verifikationen“ entsprechen in keiner Weise dem, was als wissenschaftlichen Nachweis für die Richtigkeit der „GNM“ oder der „eisernen Regeln des Krebses“ angesprochen werden könnte und die neueste wird erst durch Pilhars falsche Übersetzung zu einer "Verifikation". Übersetzt man den Abstract nämlich korrekt und lässt keine Schlüsselsätze unter den Tisch fallen, kommt heraus, dass diese unabhängigen Autoren die GNM für blanken Unsinn halten.<br />
<br />
Es finden sich in nur einem einzigen Fall Hinweise zur Methodik der Untersuchungen und zu den Untersuchungsergebnissen selbst. Diese Ergebnisse belegen jedoch lediglich altbekannte Tatsachen und können nicht als Beleg für die Richtigkeit der GNM herangezogen werden. Die Summe der „dokumentierten“ Fälle beträgt 89, dazu kämen ggf. noch Fälle der „unleserlichen Verifikation“, also dürfte sich die Gesamtzahl auf etwa 100 Patienten belaufen. Das ist so gut wie gar nichts. Mit einer Gruppe von n=100 kann kaum eine ernst zu nehmende Studie durchgeführt werden, selbst dann nicht, wenn alle 100 unter den gleichen Kriterien innerhalb der gleichen Studie untersucht worden wären. Als Beweis einer angeblich bahnbrechenden Theorie kann dies nicht gelten. Schlussfolgerung: Die NM, GNM, eiserne Regeln des Krebses, oder wie Hamer auch immer seine Theorie nennen mag, wurde niemals in irgendeiner Art und Weise seriös nachvollzogen. Bei keiner der o.a. "Verifikationen" liegt ein erkennbares Studiendesign vor, es wurde keine Studienmethodik und auch keine detaillierten Daten veröffentlicht. Die Schreiben, die Hamer-Anhänger als „Verifikation“ bezeichnen, sind schlichtweg ungeeignet. Nachvollziehbar ist jedoch, dass es bislang nicht einen einzigen Patienten gibt, der nachweislich mittels o.g. Theorien von einem Krebsleiden geheilt wurde. Nachvollziehbar ist auch, dass mehrere Personen, die an einer bösartigen Erkrankung litten und sich der Therapie nach Hamer anvertrauten, verstorben sind, obwohl eine definierte Therapie ihnen eine gute Überlebenschance geboten hätte.<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:GNM]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=GNM-Verifikationen&diff=149601
GNM-Verifikationen
2017-05-26T16:53:20Z
<p>Tanto: /* Die „Verifikation“ bzw. "Bestätigung" von Trnava (1998) */ -- unnötiges Hochkomma terminiert;</p>
<hr />
<div>[[image:GNMVerifikation.jpg|Beispiel einer typischen GNM-Verifikation|300px|thumb]]<br />
Die Vertreter der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] (GNM) nach [[Ryke Geerd Hamer]] behaupten, diese sei über 30-mal "verifiziert" worden. Ganz abgesehen davon, dass die "Verifikation" in der Wissenschaft seit den 1930er Jahren nicht mehr angewendet wird, finden sich in den Veröffentlichungen von [[Helmut Pilhar]] über die GNM lediglich 15&nbsp;"Verifikationen". Da Pilhar wirklich jedes Schriftstück über die GNM veröffentlicht, gleich ob Privatkorrespondenz, Zeitungsartikel, amtliches Dokument etc., darf man davon ausgehen, dass es auch nur diese&nbsp;15 gibt und nicht&nbsp;30. Da die Anhänger der GNM darauf ihre Doktrin basieren, sollen diese "Verifikationen" genauer gewürdigt werden.<br />
<br />
==Angebliche Verifikationen==<br />
===Die Verifikation von Löwenstein (1982)===<br />
[[image:zLöwenstein.jpg|Schreiben von S. Nagorny|thumb]]<br />
Diese „Verifikation“ des damaligen Chefarztes der Abteilung für Anästhesie, Lungenphysiologie und Allergologie besteht aus einer achtzeiligen Bescheinigung, dass Hamer unter der Anwesenheit der jeweiligen Stationsärzte fünf Patienten untersucht habe und je fünf Kriterien der „eisernen Regel des Krebses“ erfüllt sieht. Zur Methodik der Untersuchungen und Art der festgestellten Daten nimmt das Dokument keine Stellung. Da die Anwesenheit des jeweiligen Stationsarztes gar nichts beweist, ist dies als Verifikation '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Überprüfung durch Dr. E. Brauchle, Radiologe===<br />
[[image:zBrauchle.jpg|Schreiben von Brauchle|left|thumb]]<br />
Hierbei handelt es sich um eine zehnzeilige Bestätigungsbescheinigung des Radiologen, dass diverse Kollegen niemals einen „Hamer-Herd“ haben wachsen sehen, und dass ein „Hamer-Herd“ der nicht wächst, kein bösartiger Tumor sein könne. Die Intention der Bescheinigung wird nicht klar, zudem sie sich auf „folgende Kollegen“ bezieht, diese aber gar nicht genannt werden. Als „Verifikation“ ist dies '''völlig ungeeignet'''.<br><br />
<br />
===Überprüfung in Wien, September 1984===<br />
Hierbei handelt es lediglich sich um eine Vereinbarung über eine zukünftig durchzuführende Studie an der kardiologischen Uniklinik in Wien, „die überschlagsmäßig den möglichen Zusammenhang zwischen Herzinfarkt, Revierkonflikt und Veränderungen im Gehirn, und zwar rechtstemporal in Form eines sogenannten HAMERschen HERDES, klären soll.“ Bei Voruntersuchungen an acht Patienten seien interessante Zusammenhänge entdeckt worden, die näher untersucht werden sollen. Es handelt sich daher nicht um eine „Verifikation“ sondern um eine Verabredung zu einer weiteren Untersuchung, die offenbar nie stattgefunden hat. Als "Verifikation ist auch dies '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/840906.htm</ref><br />
<br />
===Eine weitere „Verifikation“ aus Wien, Dezember 1988===<br />
[[image:GNM_Wien_1988.jpg|Schreiben Wiener Ärzte von Dezember 1988|left|thumb]]<br />
Ein 13 Zeilen umfassendes "Schreiben" ohne Briefkopf, in dem fünf Unterzeichner (darunter Hamer selbst) die Reproduzierbarkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ an sieben Patienten gefunden haben wollen. Ein Stempel weist den Wiener Arzt [[Jörg Birkmayer]] als Unterzeichner aus. Über Methodik der Untersuchungen und exakte Ergebnisse bietet das Dokument keinerlei Informationen. Als "Verifikation" ist es daher '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/881209.htm</ref><br />
<br />
===Gmünder „Verifikation“ an einer Zahnarztfrau===<br />
[[image:ztreven.gif|thumb]]Ein neunzeiliges Schreiben eines Zahnarztes, in dem er bestätigt, dass er gemeinsam mit Hamer und einer praktischen Ärztin aus Wien, die bereits an einer anderen „Verifikation“ teilnahm, die „eisernen Regeln des Krebses“ an seiner Ehefrau überprüft und bestätigt gefunden habe. Wieder kein Hinweis auf Methodik und genaue Ergebnisse, zudem der Zusatz des Zahnarztes, dass er ab sofort die „EISERNE REGEL DES KREBS auf die Erkrankungen der Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten anzuwenden“ gedenke. Als Verfikation ebenfalls '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Münchner „Verifikation“ vom März 1989===<br />
18-zeilige, notariell beglaubigte Abschrift, mit der 15&nbsp;Personen (einschl. Hamer selbst) versichern, dass an 27&nbsp;untersuchten Patienten die „eisernen Regeln des Krebses“ nachgewiesen worden seien. Keine Angaben zur Methodik, keine Daten zu den Untersuchungsergebnissen und teilweise exakt derselbe Wortlaut wie bei der Wiener „Verifikation“ von 1988. Als Verifikation ist daher auch dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890305.htm</ref><br />
<br />
===Die unleserliche Verifikation===<br />
Es handelt sich um ein vollkommen unleserliches 13-zeiliges Schreiben<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890408og.htm</ref> von der französischen „Association Stop au Cancer“ mit vielen ebenso unleserlichen Unterschriften, darunter offenbar wieder die von Hamer selbst. Das Satzbild erinnert aber stark an die „Verifikation“ von Namur (s.u.). Als Verifikation ist dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===„Verifikation“ der Firma Siemens (1989)===<br />
[[image:zsiemens.jpg|Schreiben der Firma Siemens|thumb]]<br />
Hierbei handelt es sich um eine Bescheinigung der Fa. Siemens von 1989 über acht Ausschlusskriterien von Artefakten im Hirn-CT. Dieses Schreiben, das seltsamerweise auch von Hamer selbst unterzeichnet wurde, kann nicht als Nachweis für die Richtigkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ dienen. Heutzutage ist bekannt, dass es sich bei den von Hamer beschriebenen und nach sich selbst benannten Ringen um Artefakte handelt, die durch schlecht abgeglichene Detektoren oder aufgrund von Detektorausfälle auftreten. Vor allem bei Geräten der dritten Generation (ab 1974) sind diese Artefakte bekannt. Die Bescheinigung der Firma Siemens zertifiziert definitiv nicht, dass es sich bei den von Hamer beobachteten Ringen nicht um Artefakte handelt. In seiner „Kurzeinführung in die Neue Medizin“ schreibt Hamer: „Ich meldete mich mit einem „Anliegen“ bei dem Chef der Computertomographie-Abteilung der Herstellungsfirma Siemens, Herrn Feindor. Wir hatten eine angenehme Besprechung, in deren Verlauf ich ihn bat, dass wir beide miteinander zusammen festlegen möchten, welche Kriterien beim Ringartefakt erfüllt sein müssten und wann sicher kein Ringartefakt vorliegen könne. Herr Feindor ist Ingenieur, und wir hatten überhaupt keine Probleme die Bedingungen festzulegen, die in diesem oder in jenem Fall erfüllt oder nicht erfüllt sein dürften. Das war am 18.12.89. Am 22.12.89 wurde das endgültige Protokoll unterzeichnet.“ <br />
<br />
Hamer legte also die Kriterien für die Artefakte selbst fest. Andererseits schreibt Hamer selbst, dass kein Artefakt des CT vorliege, wenn eine Struktur auch im NMR (Kernspintomographie) oder in der Wiederholung des CT mit anderer Positionierung des Patienten nachzuweisen wäre. Das ist auch vollkommen logisch und nachvollziehbar. Nur konnte ein Hamer-Herd bislang noch nie in einem NMR nachvollzogen werden. In Hamers Aufzeichnungen findet sich kein einziger Fall eines Patienten, bei dem ein und derselbe „Hamer-Herd“ sowohl im cCT als auch im NMR zu finden gewesen wäre. Auch fehlt bislang jeder Beleg dafür, dass jemals ein „Hamer-Herd“ bei einem erneuten CT an gleicher Stelle wieder gefunden worden wäre. Das Schreiben der Firma Siemens ist daher als Verifikation ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Protokoll der Ärztekonferenz vom 12./13.&nbsp;Mai 1990 in Namur===<br />
[[image:GNM_Namur.jpg|Schreiben von belgischen Ärzten aus Namur (Mai 1990)|left|thumb]]<br />
Die elfzeilige Übersetzung des Protokolls<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/900513.htm</ref> einer Ärztekonferenz in Namur (Belgien) vom 12. und 13.&nbsp;Mai 1990 bestätigt die Richtigkeit der „eisernen Regeln des Krebses“, welche anhand von sechs Patienten untersucht worden sein soll. Auch hier werden keine Details über genaue Ergebnisse und Methodik mitgeteilt. Zusätzlich werden die Namen der teilnehmenden Ärzte nicht erwähnt. Als Verifikation ist dieses Protokoll ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Schreiben von Prof. Stemmann an den Dekan der med. Fakultät Düsseldorf===<br />
[[Ernst August Stemmann]] beschreibt die positive Überprüfung der „eisernen Regel[n] des Krebses“ anhand von 24&nbsp;Patienten, ohne auf Details einzugehen. Diese kündigt er in einer „ausführlichen Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht“ an, der sich jedoch nicht ermitteln lässt. Pilhar hat den Bericht offensichtlich nicht veröffentlicht, was angesichts seines üblichen Vorgehens in dieser Hinsicht auffällig ist. Stemmann kennt als Wissenschaftler die Gepflogenheiten für den Nachweis neuer Hypothesen. Sein Schreiben an den Dekan stellt natürlich keine „Verifikation“ dar und die ausführliche Dokumentation ist nicht einsehbar. Ob dies darauf zurückzuführen ist, dass es diese Dokumentation gar nicht gibt, oder ob sie ein Hamer nicht genehmes Ergebnis erbrachte, kann an dieser Stelle nur vermutet werden. Aufgrund einer diesbezüglichen Anfrage teilte Stemmann Prof. Klosterhalfen mit: „Es wurde kein Bericht ausgefertigt“.<ref>[http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-KEIN-BERICHT.JPG]</ref> Interessant ist auch, dass Hamer gerade Stemmann als Zeugen aufruft, der ja bekanntlich sein Intimfeind wurde, nachdem er aus der „Neuen Medizin“ die „Metamedizin“ machte. Als Verifikation ist dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/920524.htm</ref><br />
<br />
Siehe: [[Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Stemmann]]<br />
<br />
===„Bestätigung“ von Burgau, 1993===<br />
[[image:Willibald_Stangl.jpg|Willibald Stangl|thumb]]<br />
Hier wird Hamer auf eigenem Briefpapier(!) von Dr.&nbsp;Stangl und dem praktischen Arzt Dr.&nbsp;Limberger die Richtigkeit seiner Thesen bescheinigt.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/930127.htm</ref> Zwölf Patienten seien untersucht worden; es gibt jedoch keine weiteren Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den Ergebnissen. Als Verifikation ist dieses Schriftstück daher '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Die „Verifikation“ bzw. "Bestätigung" von Trnava (1998)===<br />
[[image:Trnava.jpg|300px|left|thumb]]<br />
Die häufig in GNM-Kreisen zitierte „Verifikation“ der Fakultät für Krankenpflege und Sozialhilfe der Universität der slowakischen Stadt Trnava (deutsch Tyrnau), die von Hamer auch als „amtliche Verifikation“ bezeichnet wird, entstand während des von Hamer angestrebten Habilitationsverfahrens, bei dem seine Arbeit jedoch, wie bereits vorher in Tübingen, nicht angenommen wurde (siehe Eklärung J.&nbsp;Miklosko: [http://www.kovalinstitut.de/download/Persoenliche_Erklaerung_zur_Trnava1.pdf]). Anstatt der erhofften Habilitationsurkunde erhielt Hamer, sozusagen als Trostpflaster, eine in fehlerhaftem Deutsch verfasste „Bestähtigung“. <br />
Dieses Schreiben konstatiert z.B.: ''„Es sollte festgestellt werden, ob nach naturwissenschaftlichen Regeln der Reproduzierbarkeitsprüfung die Verifikation seines Systems festgestellt werden konnte. Dies war der Fall.“'' Das heißt im Grunde nichts anderes, als dass Hamers Gedankenkonstrukt in sich geschlossen ist. <br />
Weiterhin wird festgestellt: ''„Von den jeweils etwa 100&nbsp;Fakten, die man bei jeder Einzelerkrankung nach den Regeln der "NEUEN MEDIZIN" abfragen kann, konnten zwar in Ermangelung vollständiger Untersuchungsbefunde nicht alle Fakten abgefragt werden, aber die abgefragten Fakten zeigten, daß alle Naturgesetze der "NEUEN MEDIZIN" erfüllt waren.“'' Es gab also keine vollständigen Untersuchungsergebnisse, aber die lückenhaften Daten, auf die man jedoch erst gar nicht eingeht, genügen angeblich, um die „Naturgesetze der NM“ als erfüllt anzusehen. Auch sonst bietet diese Bestätigung keine Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den einzelnen Ergebnissen. <br />
<br />
Das Schriftstück stammt angeblich von der Universität Trnava. Diese verfügt jedoch nicht über eine echte medizinische Fakultät. Daher kann vielleicht auch nicht erwartet werden, dass sich diese Universität mit den Regeln medizinisch-wissenschaftlicher Veröffentlichungen auskennt. Seltsam ist jedoch die Passage aus einem Brief eines der Unterzeichnenden auf der „Verifikation“, Prof. Jozef Miklosko, der schreibt: ''„Im Rahmen des Habilitationsverfahrens fanden in Bratislava und in Trnava am 8.-9.9.1998 Verifikationsuntersuchungen an 7&nbsp;Patienten statt. Bei diesen Untersuchungen waren 8-10&nbsp;Professoren und Dozenten anwesend. Über alle diese Fälle ist eine von Dr.&nbsp;Hamer ausgearbeitete Dokumentation vorhanden, die in 3&nbsp;Kopien an der Universität Trnava aufgehoben sind. Eine Urkunde wurde am 11.9.1998 ausgearbeitet und von drei verantwortlichen Personen signiert. Diese drei Unterzeichneten haben den Eindruck gewonnen, daß die Frage der möglichst baldigen Anwendung der "NEUEN MEDIZIN" dringend weiterverfolgt werden sollte. Die Unterzeichneten sind im Besitz der 3&nbsp;Originalausfertigungen und Dr.&nbsp;Hamer ist im Besitze von weiteren 2&nbsp;Kopien. Am 12.9.1998 habe ich ein einstündiges Interview mit Dr.&nbsp;Hamer gehabt. Dr.&nbsp;Hamer ist im Besitze des Videofilmes und ich besitze die Tonaufnahme.“''<ref>http://web.archive.org/web/20061017211846/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990204.htm</ref> <br />
<br />
Diese Dokumentation ist jedoch offenbar nirgends aufzufinden, so dass ihre Existenz fraglich wird. Auch in der Sammlung von Pilhar ist sie nicht erwähnt; dies ist bemerkenswert, da Pilhar üblicherweise alles veröffentlicht, was sich mit der GNM befasst, und dies ohne Rücksicht darauf, ob die einzelne Veröffentlichung in seinem Sinne brauchbar bzw. sinnvoll ist oder womöglich eine Peinlichkeit darstellt. Möglich ist natürlich, dass Hamer sie Pilhar vorenthalten hat, wobei offen bleiben muss, aus welchem Grunde dies geschah. <br />
<br />
Miklosko äußert sich im erwähnten Schreiben über Hamers angestrebte Habilitation an der Uni Trnava: Nach dem Habilitationsvortrag von Dr.&nbsp;Hamer in Trnava würdigte die Kommission "sein Interesse um die Gesamteinstellung an dem jeweiligen Patienten und seine Standhaftigkeit bei dem Suchen nach neuen Zusammenhängen zwischen dem subjektiven psychologischen Erlebnissen und den darauf folgenden organischen Erscheinungen". Die Kommission sei in geheimer Abstimmung „zu dem Schlusse gelangt, daß in der präsentierten Form das Habilitationsverfahren nicht fortgesetzt werden kann.“ Das widerspricht ganz klar der angeblichen „Verifikation“ und ist wohl das vernichtendste Urteil, das man sich akademisch einhandeln kann: Man „würdigt“ Hamers Standhaftigkeit und sein Interesse. Das ist mit der bekannten Formel aus Arbeitszeugnissen vergleichbar: "Er war stets bemüht", sprich: Er brachte nichts Vorzeigbares zustande. <br />
<br />
Des Weiteren war die Präsentation offenbar so schwach, dass man darauf verzichtete, Hamers Habilitation fortzusetzen. Dies steht offensichtlich in deutlichem Widerspruch zur angeblich erteilten amtlichen Verifikation. Die Ablehnung der Habilitation wird vom Rektor der Uni Trnava, Prof.&nbsp;Soltés, auch in einem Schreiben an den Dekan der medizinischen Fakultät der Uni Graz bestätigt.<ref>http://web.archive.org/web/20060216141839/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990208.htm</ref> Letzterer vermutet in einem Schreiben an den Direktor der steirischen Ärztekammer eine Fälschung der „Verifikationsurkunde“. In den Archiven der Uni Trnava findet sich keine Aufzeichnung über diese „Verifikation“, was wiederum überhaupt nicht den wissenschaftlichen Gepflogenheiten entspricht.<ref>http://web.archive.org/web/20060216141824/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990114.htm</ref> <br />
<br />
[[image:krcmery.jpg|Prof. Krcmery|thumb]]<br />
Der Dekan der Universität, Prof.&nbsp;Vladimir Krcmery, äußerte sich folgendermaßen zu dem umstrittenen einseitigen Papier: ''„Ein Kommission, bestehend aus 33&nbsp;Medizinern, hat seine Methoden überprüft. Und für falsch befunden. Darum wurde ihm im September 1998 ein negativer Bescheid zugestellt.“''<ref>Martina Prewein, Zeitung ''News'' 24.&nbsp;Oktober 2001 nach Recherchen zum Thema.</ref> Zudem befinde sich die sogenannte Verifikationsurkunde gar nicht im Archiv der medizinischen Fakultät, habe auch keine Ausgangsnummer (Evidenznummer) einer regelkonformen Urkunde der Universität. Außerdem sei Hamer bei dem Versuch, sich an seiner Universität zu habilitieren, ''durchgefallen''.<br />
<br />
Hamer kommentierte diese „Verifikation“ aber: ''„Nach naturwissenschaftlichen Regeln darf eine offizielle Verifikation einer Universität nur dadurch außer Kraft gesetzt werden, daß die andere (falsifizierte) Seite, nämlich die sog. Schulmedizin, das Gegenteil beweist. Dies aber kann sie nicht. Denn mit 5000&nbsp;Hypothesen kann sie überhaupt nichts beweisen, widerlegen oder verifizieren.“'' Aber noch weniger wie es heutzutage nach den von Hamer beschworenen naturwissenschaftlichen Regeln „Verifikationen“ gibt, gibt es „offizielle“ oder „amtliche Verifikationen“ oder Falsifikationen. Nach den anerkannten naturwissenschaftlichen Regeln gilt jedoch: wer eine These aufstellt, muss selbst dafür sorgen, dass er Beweise dafür bringt. Und eben dies ist Hamer auch mit seinem vorläufig letzten Versuch einer eigenen „Verifikation“ nicht gelungen. Als Verifikation ist das Schriftstück der Universität Trnava '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/Uberpruf.htm</ref><br />
<br />
===Schreiben von [[Karl Probst]] an Claus von Trotha===<br />
Das Schreiben Probsts<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/940811.htm</ref> ging an Claus von Trotha, den ehemaligen baden-württembergischen Minister für Wissenschaft und Forschung. Neben den in der GNM-Szene üblichen Falschdarstellungen, die "GNM" sei von der Medizin nicht untersucht und Hamers Habilitationsersuchen von der Uni Tübingen rechtswidrig abgelehnt worden, finden sich die Halbsätze: "... und konnte deren (Anm.: Arbeit von Hamer) Richtigkeit vereinzelt auch in der Praxis überprüfen" sowie: "... kann ich als Praktiker seine (Anm.: Hamers) Ergebnisse bestätigen." Nähere Auskünfte zu Daten, Untersuchungsergebnissen etc. gibt es auch in diesem Schreiben nicht. Als Verifikation ist dieses Schreiben daher '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Zeugenaussage des Marc Fréchet<ref>http://www.psiram.com/fr/index.php?title=Marc_Fréchet</ref>===<br />
<br />
Es wird nicht deutlich, aus welchem Anlass Fréchet diese Aussage<ref>http://www.germanische-heilkunde.at/index.php/dokumentation-beitrag-anzeigen/items/marc-frechet-an-gericht-koeln-zeugenaussage-439.html</ref> tätigte, auch der Inhalt bleibt recht nebulös. So beschreibt Fréchet zwar, er habe über 600&nbsp;Patienten in drei Gruppen betreut, von denen die meisten Überlebenden der Gruppe der Behandlungsverweigerer angehörten. Über die einzelnen Diagnosen, die bereits durchgeführten und abgelehnten medizinischen Behandlungen und die Art seiner Therapie schweigt er sich jedoch aus. Insbesondere wäre hier die Homogenität der drei Gruppen von größter Bedeutung. Erfahrungsgemäß findet man jedoch bei Patienten mit der besten Prognose auch am häufigsten diejenigen, die eine (weitere) Therapie, nämlich eine adjuvante Chemotherapie oder Bestrahlung verweigern. Davon ausgehend, dass es sich bei den beschrieben Patientinnen um Frauen mit einem nachgewiesenen Mamma-Karzinom gehandelt hat, muss ja bereits vorher eine histologische Untersuchung des Tumors stattgefunden haben, die zumeist im Rahmen einer Tumorresektion, also einer Operation erfolgt. Wurde der Tumor komplett entfernt (sog. R0-Resektion) und zudem keine befallenen Lymphknoten entdeckt, ist die Prognose grundsätzlich gut. Solchen Patientinnen ist erfahrungsgemäß eine adjuvante Therapie, die zumeist mit Nebenwirkungen verbunden ist, schwer zu vermitteln, aber auch ohne die adjuvante Therapie besitzen sie die größten Langzeitüberlebenschance. Dann ist aber die Bezeichnung der 2.&nbsp;Gruppe „[...] die die medizinische Behandlung entschieden ablehnten“ falsch, denn diese Patientinnen wurden ja bereits operiert, mit dem Ergebnis der guten Prognose. <br />
<br />
Schlicht absurd ist Fréchets Aussage: „Unabhängig der Kenntnis der Arbeit von Dr.&nbsp;Hamer bezüglich der von uns detailliert untersuchten Brustkrebs-Patientinnen, können wir die von Dr.&nbsp;Hamer entwickelte Methode hundertprozentig bestätigen." Es ist also belanglos, ob er Hamers Methode kennt oder nicht, sie ist trotzdem hundertprozentig richtig? Als einzig wirklich fassbare Feststellung schreibt Fréchet: "Egal welcher medizinischen Therapie die Patienten folgten oder nicht, kann ich nur bestätigen, das ein intimes Verstehen der biologischen und psychischen Mechanismen, die mit den medizinischen Symptomen verbunden sind, immer zu einer Verbesserung der Situation des Patienten geführt hat. Vielen von ihnen geht es bis heute gut. Ihr Leben hat an Qualität und inneren Frieden gewonnen." Das ist unbestritten und war auch zum Zeitpunkt der "Zeugenaussage" 1997 nichts Neues mehr. Zu den oben erwähnten „detailliert untersuchten Brustkrebspatientinnen“ gibt es jedoch keine weiteren Detaills. Auch diese Aussager ist als Verifikation der GNM ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Die Verifikation durch falsche Übersetzung===<br />
[[image:ventegodt.jpg|Sören Ventegodt|thumb]]<br />
Anfang 2005 erschien in der eher unbekannten Zeitschrift „The Scientific World“ ein Artikel der Autoren Ventegodt, Anderson und Merrick, der sich mit den Hamer’schen Ideen auseinandersetzt. Auf diesen Artikel wurde [[Helmut Pilhar]] aber erst im Juli 2006 aufmerksam. Der Abstract lautet:<br><br />
:''The aim of this paper is to examine if the “medical laws” found by the German physician Ryke Geerd Hamer are substantiated by contemporary holistic medical theory. He developed a psychosomatic theory after a personal emotional trauma that he believed resulted in his subsequent development of a testicular cancer. From our analysis, it is clear that the two most fundamental principles of Hamer’s work, the psychosomatic “iron law of cancer” (Hamer’s first “law”) and the principle of pathogenesis being reversed into salutogenesis (Hamer’s second “law”), are well-established principles of holistic medicine today. Hamer’s understanding of symbols in medicine, virus and bacteria, and the evolutionary process itself (Hamer’s third, fourth, and fifth “law”) differs a great deal from both traditional and contemporary holistic medical theory and we did not find them substantiated. Hamer’s understanding of cancer metastasis was built on these failing principles and therefore not substantiated either. Altogether, it seems that Hamer’s thinking was basically sound as the most fundamental principles of his work were built on an understanding very similar to holistic medical thinkers of today. We found his postulate that metastatic cancer patients can be healed or their health improved by using his system of holistic medicine likely to be true, at least for some motivated patients. This must be tested scientifically, however, before being accepted. His presentation of his system and work has been idiosyncratic and highly provocative, which has alienated him from the whole medical community.”''<ref>http://www.thescientificworld.com/SCIENTIFICWORLDJOURNAL/toc/TSWJ_ArticleLanding.asp?jid=0&FromPage=Main&amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;ArticleId=1623&navFrom=Main&From=Result </ref> <br />
<br />
Obwohl dieser Text, wie international üblich, in relativ einfachem Englisch gehalten und damit sehr verständlich formuliert ist, fertigt Pilhar eine Übersetzung an. Ob er dies aufgrund der besseren Verständlichkeit für nötig erachtete, kann nur vermutet werden. Auffällig ist jedoch, dass Pilhars Übersetzung an einigen Stellen Fehler enthält, die der Darstellung und Wertung der GNM zugute kommen:<br><br />
:''„Synopsis: Das Ziel dieses Artikels ist zu untersuchen, ob die vom deutschen Arzt Ryke Geerd Hamer entdeckten „medizinischen Gesetze“ auf der Basis der heutigen [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlichen]] Medizintheorie verifizierbar sind. Nach einem persönlich erlebten emotionalem Trauma, das seiner Meinung nach die Ursache seiner Hodenkrebserkrankung war, entwickelte er eine psychosomatische Theorie. Die beiden ersten Grundsätze von Hamers Arbeit, nämlich die psychosomatische „Eiserne Regel des Krebses“ (Hamers erstes „Gesetz“) und das Prinzip der Umkehrung der Pathogenese in Salutogenese (Hamers zweites „Gesetz“) gelten in der heutigen Ganzheitsmedizin als anerkannt. Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess (Hamers drittes, viertes und fünftes „Gesetz“) sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren. Insgesamt scheint Hamers Denkweise korrekt, als seine Erkenntnisse auf einem der heutigen Ganzheitsmedizin ähnlichem Verständnis gründen. Das Postulat, daß Patienten mit Krebsmetastasen mithilfe seiner ganzheitlichen medizinischen Methode geheilt bzw. deren gesundheitlicher Zustand verbessert werden kann, ist wahrscheinlich richtig, zumindest für einige eifrige Patienten. Dies muß jedoch wissenschaftlich überprüft werden, bevor es akzeptiert wird. Die Präsentation seiner Methode wie seiner Arbeit sind eigenwillig und extrem provozierend, was ihn von der gesamten Medizingemeinde entfremdet hat.''“<ref>http://www.pilhar.com/News/Presse/2005/20050128_TheScientificWorldJournal_%20Hamers_system.htm</ref><br />
<br />
Vor allem die Übersetzung des Schlüsselsatzes ''"Hamer’s understanding of symbols in medicine, virus and bacteria, and the evolutionary process itself (Hamer’s third, fourth, and fifth “law”) differs a great deal from both traditional and contemporary holistic medical theory and we did not find them substantiated."'' lautet nicht, wie Pilhar unterstellt: ''Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess (Hamers drittes, viertes und fünftes „Gesetz“) sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren.'' sondern: ''"Hamers Verständnis von Symbolen (Zeichen) in der Medizin, Viren und Bakterien und vom Entstehungsprozess selbst (...) unterscheidet sich erheblich sowohl von der herkömmlichen wie auch von der derzeitigen ganzheitlichen medizinischen Theorie und wir betrachten sie (die Gesetze] als nicht belegt (nicht nachgewiesen, nicht begründet)."'' <br />
<br />
Ganz abgesehen davon, dass er den Hamer-Anhängern den sich anschließenden wichtigsten Satz des Originaltextes unterschlägt: ''"Hamer’s understanding of cancer metastasis was built on these failing principles and therefore not substantiated either."'' Zu Deutsch: "Hamers Verständnis der Metastasenbildung bei Krebs baut auf diesen falschen Prinzipien auf und ist daher auch unsubstanziiert". Schon einleitend stellt Pilhar in der Übersetzung einen Satz um: ''"From our analysis, it is clear that the two most fundamental principles of Hamer’s work, the psychosomatic “iron law of cancer” (Hamer’s first “law”) and the principle of pathogenesis being reversed into salutogenesis (Hamer’s second “law”), are well-established principles of holistic medicine today."'' Dies bedeutet nicht: ''"Die beiden ersten Grundsätze von Hamers Arbeit, ... gelten in der heutigen Ganzheitsmedizin als anerkannt"'', als habe sich die Ganzheitsmedizin nach Hamer ausgerichtet, sondern: ''"... sind heutzutage gängige Prinzipien"''. Die Formulierung entspricht dem Kommentar: "Das wussten wir auch schon vorher".<br />
<br />
Zu erwähnen ist noch dass dem ''holistischen'' Autor Ventegodt inzwischen seiner ''therapeutischen'' Vaginalmassagen wegen<ref>http://www.kvp.se/Nyheter/1.397878/soren-ventegodt-ville-bota-med-vaginal-massage</ref> in Dänemark die Approbation entzogen wurde.<ref>http://www.berlingske.dk/article/20051129/danmark/111290743/</ref> Seine eigene Zeitschrift ''Scientific World Journal'' kam ins Gerede, weil bekannt wurde, dass dort Artikel nach Bezahlung veröffentlicht wurden.<ref>http://kasperolsen.wordpress.com/2005/12/19/more-dangerous-pseudo-science/</ref> Die Ventegodt/Meerick-Studie ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Autoren fast nur Eigenzitate verwenden, die darüber hinaus aus ihrer eigenen Zeitschrift stammen. Dass selbst diese offenbar nicht sonderlich lege artis vorgehenden Autoren Kritik an Hamers Vorstellungen äußern, muss als bemerkenswert hervorgehoben werden und trifft in sich eine deutliche Aussage über die GNM. Als Verifikation ist dieser Artikel ebenfalls völlig ungeeignet.<br />
<br />
==Zusammenfassung== <br />
Von den oft behaupteten ca. 30 Verifikationen der „GNM“ scheint selbst Pilhar nur 15 zu kennen, wobei er zwei davon erst im Januar 2006 erwähnt.<ref> Interessanterweise fand diese Ergänzung nach der ersten Veröffentlichung dieses Textes statt, in dem zunächst zwölf der angeblichen Verifikationen kritisch gewürdigt wurden.</ref> Die letzten war Pilhar offenbar bis Mitte 2006 selbst nicht bekannt. Zwei dieser 15 „Verifikationen“, die er auf seiner Homepage veröffentlicht, erweisen sich als reine Bescheinigungen über einen Sachverhalt (Siemens und Radiologe), bei einer handelt es sich um eine bloße Vereinbarung über eine durchzuführende Studie (die wohl bis heute nicht erfolgt ist), und eine weitere ist die Ankündigung an den Dekan der medizinischen Fakultät Düsseldorf, ihm eine ausführliche Dokumentation zukommen lassen zu wollen. Die „Verifikation von Namur“ ist vollkommen unleserlich, dürfte aber in ihrem Inhalt den anderen ähneln. Neun „Verifikationen“ entsprechen in keiner Weise dem, was als wissenschaftlichen Nachweis für die Richtigkeit der „GNM“ oder der „eisernen Regeln des Krebses“ angesprochen werden könnte und die neueste wird erst durch Pilhars falsche Übersetzung zu einer "Verifikation". Übersetzt man den Abstract nämlich korrekt und lässt keine Schlüsselsätze unter den Tisch fallen, kommt heraus, dass diese unabhängigen Autoren die GNM für blanken Unsinn halten.<br />
<br />
Es finden sich in nur einem einzigen Fall Hinweise zur Methodik der Untersuchungen und zu den Untersuchungsergebnissen selbst. Diese Ergebnisse belegen jedoch lediglich altbekannte Tatsachen und können nicht als Beleg für die Richtigkeit der GNM herangezogen werden. Die Summe der „dokumentierten“ Fälle beträgt 89, dazu kämen ggf. noch Fälle der „unleserlichen Verifikation“, also dürfte sich die Gesamtzahl auf etwa 100 Patienten belaufen. Das ist so gut wie gar nichts. Mit einer Gruppe von n=100 kann kaum eine ernst zu nehmende Studie durchgeführt werden, selbst dann nicht, wenn alle 100 unter den gleichen Kriterien innerhalb der gleichen Studie untersucht worden wären. Als Beweis einer angeblich bahnbrechenden Theorie kann dies nicht gelten. Schlussfolgerung: Die NM, GNM, eiserne Regeln des Krebses, oder wie Hamer auch immer seine Theorie nennen mag, wurde niemals in irgendeiner Art und Weise seriös nachvollzogen. Bei keiner der o.a. "Verifikationen" liegt ein erkennbares Studiendesign vor, es wurde keine Studienmethodik und auch keine detaillierten Daten veröffentlicht. Die Schreiben, die Hamer-Anhänger als „Verifikation“ bezeichnen, sind schlichtweg ungeeignet. Nachvollziehbar ist jedoch, dass es bislang nicht einen einzigen Patienten gibt, der nachweislich mittels o.g. Theorien von einem Krebsleiden geheilt wurde. Nachvollziehbar ist auch, dass mehrere Personen, die an einer bösartigen Erkrankung litten und sich der Therapie nach Hamer anvertrauten, verstorben sind, obwohl eine definierte Therapie ihnen eine gute Überlebenschance geboten hätte.<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:GNM]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=GNM-Verifikationen&diff=149599
GNM-Verifikationen
2017-05-26T16:35:08Z
<p>Tanto: /* Eine weitere „Verifikation“ aus Wien, Dezember 1988 */ -- schließende Anführungszeichen nachgereicht</p>
<hr />
<div>[[image:GNMVerifikation.jpg|Beispiel einer typischen GNM-Verifikation|300px|thumb]]<br />
Die Vertreter der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] (GNM) nach [[Ryke Geerd Hamer]] behaupten, diese sei über 30-mal "verifiziert" worden. Ganz abgesehen davon, dass die "Verifikation" in der Wissenschaft seit den 1930er Jahren nicht mehr angewendet wird, finden sich in den Veröffentlichungen von [[Helmut Pilhar]] über die GNM lediglich 15&nbsp;"Verifikationen". Da Pilhar wirklich jedes Schriftstück über die GNM veröffentlicht, gleich ob Privatkorrespondenz, Zeitungsartikel, amtliches Dokument etc., darf man davon ausgehen, dass es auch nur diese&nbsp;15 gibt und nicht&nbsp;30. Da die Anhänger der GNM darauf ihre Doktrin basieren, sollen diese "Verifikationen" genauer gewürdigt werden.<br />
<br />
==Angebliche Verifikationen==<br />
===Die Verifikation von Löwenstein (1982)===<br />
[[image:zLöwenstein.jpg|Schreiben von S. Nagorny|thumb]]<br />
Diese „Verifikation“ des damaligen Chefarztes der Abteilung für Anästhesie, Lungenphysiologie und Allergologie besteht aus einer achtzeiligen Bescheinigung, dass Hamer unter der Anwesenheit der jeweiligen Stationsärzte fünf Patienten untersucht habe und je fünf Kriterien der „eisernen Regel des Krebses“ erfüllt sieht. Zur Methodik der Untersuchungen und Art der festgestellten Daten nimmt das Dokument keine Stellung. Da die Anwesenheit des jeweiligen Stationsarztes gar nichts beweist, ist dies als Verifikation '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Überprüfung durch Dr. E. Brauchle, Radiologe===<br />
[[image:zBrauchle.jpg|Schreiben von Brauchle|left|thumb]]<br />
Hierbei handelt es sich um eine zehnzeilige Bestätigungsbescheinigung des Radiologen, dass diverse Kollegen niemals einen „Hamer-Herd“ haben wachsen sehen, und dass ein „Hamer-Herd“ der nicht wächst, kein bösartiger Tumor sein könne. Die Intention der Bescheinigung wird nicht klar, zudem sie sich auf „folgende Kollegen“ bezieht, diese aber gar nicht genannt werden. Als „Verifikation“ ist dies '''völlig ungeeignet'''.<br><br />
<br />
===Überprüfung in Wien, September 1984===<br />
Hierbei handelt es lediglich sich um eine Vereinbarung über eine zukünftig durchzuführende Studie an der kardiologischen Uniklinik in Wien, „die überschlagsmäßig den möglichen Zusammenhang zwischen Herzinfarkt, Revierkonflikt und Veränderungen im Gehirn, und zwar rechtstemporal in Form eines sogenannten HAMERschen HERDES, klären soll.“ Bei Voruntersuchungen an acht Patienten seien interessante Zusammenhänge entdeckt worden, die näher untersucht werden sollen. Es handelt sich daher nicht um eine „Verifikation“ sondern um eine Verabredung zu einer weiteren Untersuchung, die offenbar nie stattgefunden hat. Als "Verifikation ist auch dies '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/840906.htm</ref><br />
<br />
===Eine weitere „Verifikation“ aus Wien, Dezember 1988===<br />
[[image:GNM_Wien_1988.jpg|Schreiben Wiener Ärzte von Dezember 1988|left|thumb]]<br />
Ein 13 Zeilen umfassendes "Schreiben" ohne Briefkopf, in dem fünf Unterzeichner (darunter Hamer selbst) die Reproduzierbarkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ an sieben Patienten gefunden haben wollen. Ein Stempel weist den Wiener Arzt [[Jörg Birkmayer]] als Unterzeichner aus. Über Methodik der Untersuchungen und exakte Ergebnisse bietet das Dokument keinerlei Informationen. Als "Verifikation" ist es daher '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/881209.htm</ref><br />
<br />
===Gmünder „Verifikation“ an einer Zahnarztfrau===<br />
[[image:ztreven.gif|thumb]]Ein neunzeiliges Schreiben eines Zahnarztes, in dem er bestätigt, dass er gemeinsam mit Hamer und einer praktischen Ärztin aus Wien, die bereits an einer anderen „Verifikation“ teilnahm, die „eisernen Regeln des Krebses“ an seiner Ehefrau überprüft und bestätigt gefunden habe. Wieder kein Hinweis auf Methodik und genaue Ergebnisse, zudem der Zusatz des Zahnarztes, dass er ab sofort die „EISERNE REGEL DES KREBS auf die Erkrankungen der Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten anzuwenden“ gedenke. Als Verfikation ebenfalls '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Münchner „Verifikation“ vom März 1989===<br />
18-zeilige, notariell beglaubigte Abschrift, mit der 15&nbsp;Personen (einschl. Hamer selbst) versichern, dass an 27&nbsp;untersuchten Patienten die „eisernen Regeln des Krebses“ nachgewiesen worden seien. Keine Angaben zur Methodik, keine Daten zu den Untersuchungsergebnissen und teilweise exakt derselbe Wortlaut wie bei der Wiener „Verifikation“ von 1988. Als Verifikation ist daher auch dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890305.htm</ref><br />
<br />
===Die unleserliche Verifikation===<br />
Es handelt sich um ein vollkommen unleserliches 13-zeiliges Schreiben<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/890408og.htm</ref> von der französischen „Association Stop au Cancer“ mit vielen ebenso unleserlichen Unterschriften, darunter offenbar wieder die von Hamer selbst. Das Satzbild erinnert aber stark an die „Verifikation“ von Namur (s.u.). Als Verifikation ist dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===„Verifikation“ der Firma Siemens (1989)===<br />
[[image:zsiemens.jpg|Schreiben der Firma Siemens|thumb]]<br />
Hierbei handelt es sich um eine Bescheinigung der Fa. Siemens von 1989 über acht Ausschlusskriterien von Artefakten im Hirn-CT. Dieses Schreiben, das seltsamerweise auch von Hamer selbst unterzeichnet wurde, kann nicht als Nachweis für die Richtigkeit der „eisernen Regeln des Krebses“ dienen. Heutzutage ist bekannt, dass es sich bei den von Hamer beschriebenen und nach sich selbst benannten Ringen um Artefakte handelt, die durch schlecht abgeglichene Detektoren oder aufgrund von Detektorausfälle auftreten. Vor allem bei Geräten der dritten Generation (ab 1974) sind diese Artefakte bekannt. Die Bescheinigung der Firma Siemens zertifiziert definitiv nicht, dass es sich bei den von Hamer beobachteten Ringen nicht um Artefakte handelt. In seiner „Kurzeinführung in die Neue Medizin“ schreibt Hamer: „Ich meldete mich mit einem „Anliegen“ bei dem Chef der Computertomographie-Abteilung der Herstellungsfirma Siemens, Herrn Feindor. Wir hatten eine angenehme Besprechung, in deren Verlauf ich ihn bat, dass wir beide miteinander zusammen festlegen möchten, welche Kriterien beim Ringartefakt erfüllt sein müssten und wann sicher kein Ringartefakt vorliegen könne. Herr Feindor ist Ingenieur, und wir hatten überhaupt keine Probleme die Bedingungen festzulegen, die in diesem oder in jenem Fall erfüllt oder nicht erfüllt sein dürften. Das war am 18.12.89. Am 22.12.89 wurde das endgültige Protokoll unterzeichnet.“ <br />
<br />
Hamer legte also die Kriterien für die Artefakte selbst fest. Andererseits schreibt Hamer selbst, dass kein Artefakt des CT vorliege, wenn eine Struktur auch im NMR (Kernspintomographie) oder in der Wiederholung des CT mit anderer Positionierung des Patienten nachzuweisen wäre. Das ist auch vollkommen logisch und nachvollziehbar. Nur konnte ein Hamer-Herd bislang noch nie in einem NMR nachvollzogen werden. In Hamers Aufzeichnungen findet sich kein einziger Fall eines Patienten, bei dem ein und derselbe „Hamer-Herd“ sowohl im cCT als auch im NMR zu finden gewesen wäre. Auch fehlt bislang jeder Beleg dafür, dass jemals ein „Hamer-Herd“ bei einem erneuten CT an gleicher Stelle wieder gefunden worden wäre. Das Schreiben der Firma Siemens ist daher als Verifikation ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Protokoll der Ärztekonferenz vom 12./13.&nbsp;Mai 1990 in Namur===<br />
[[image:GNM_Namur.jpg|Schreiben von belgischen Ärzten aus Namur (Mai 1990)|left|thumb]]<br />
Die elfzeilige Übersetzung des Protokolls<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/900513.htm</ref> einer Ärztekonferenz in Namur (Belgien) vom 12. und 13.&nbsp;Mai 1990 bestätigt die Richtigkeit der „eisernen Regeln des Krebses“, welche anhand von sechs Patienten untersucht worden sein soll. Auch hier werden keine Details über genaue Ergebnisse und Methodik mitgeteilt. Zusätzlich werden die Namen der teilnehmenden Ärzte nicht erwähnt. Als Verifikation ist dieses Protokoll ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Schreiben von Prof. Stemmann an den Dekan der med. Fakultät Düsseldorf===<br />
[[Ernst August Stemmann]] beschreibt die positive Überprüfung der „eisernen Regel[n] des Krebses“ anhand von 24&nbsp;Patienten, ohne auf Details einzugehen. Diese kündigt er in einer „ausführlichen Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht“ an, der sich jedoch nicht ermitteln lässt. Pilhar hat den Bericht offensichtlich nicht veröffentlicht, was angesichts seines üblichen Vorgehens in dieser Hinsicht auffällig ist. Stemmann kennt als Wissenschaftler die Gepflogenheiten für den Nachweis neuer Hypothesen. Sein Schreiben an den Dekan stellt natürlich keine „Verifikation“ dar und die ausführliche Dokumentation ist nicht einsehbar. Ob dies darauf zurückzuführen ist, dass es diese Dokumentation gar nicht gibt, oder ob sie ein Hamer nicht genehmes Ergebnis erbrachte, kann an dieser Stelle nur vermutet werden. Aufgrund einer diesbezüglichen Anfrage teilte Stemmann Prof. Klosterhalfen mit: „Es wurde kein Bericht ausgefertigt“.<ref>[http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-KEIN-BERICHT.JPG]</ref> Interessant ist auch, dass Hamer gerade Stemmann als Zeugen aufruft, der ja bekanntlich sein Intimfeind wurde, nachdem er aus der „Neuen Medizin“ die „Metamedizin“ machte. Als Verifikation ist dieses Schreiben '''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/920524.htm</ref><br />
<br />
Siehe: [[Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Stemmann]]<br />
<br />
===„Bestätigung“ von Burgau, 1993===<br />
[[image:Willibald_Stangl.jpg|Willibald Stangl|thumb]]<br />
Hier wird Hamer auf eigenem Briefpapier(!) von Dr.&nbsp;Stangl und dem praktischen Arzt Dr.&nbsp;Limberger die Richtigkeit seiner Thesen bescheinigt.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/930127.htm</ref> Zwölf Patienten seien untersucht worden; es gibt jedoch keine weiteren Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den Ergebnissen. Als Verifikation ist dieses Schriftstück daher '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Die „Verifikation“ bzw. "Bestätigung" von Trnava (1998)===<br />
[[image:Trnava.jpg|300px|left|thumb]]<br />
Die häufig in GNM-Kreisen zitierte „Verifikation“ der Fakultät für Krankenpflege und Sozialhilfe der Universität der slowakischen Stadt Trnava (deutsch Tyrnau), die von Hamer auch als „amtliche Verifikation“ bezeichnet wird, entstand während des von Hamer angestrebten Habilitationsverfahrens, bei dem seine Arbeit jedoch, wie bereits vorher in Tübingen, nicht angenommen wurde (siehe Eklärung J.&nbsp;Miklosko: [http://www.kovalinstitut.de/download/Persoenliche_Erklaerung_zur_Trnava1.pdf]). Anstatt der erhofften Habilitationsurkunde erhielt Hamer, sozusagen als Trostpflaster, eine in fehlerhaftem Deutsch verfasste „Bestähtigung“. <br />
Dieses Schreiben konstatiert z.B.: ''„Es sollte festgestellt werden, ob nach naturwissenschaftlichen Regeln der Reproduzierbarkeitsprüfung die Verifikation seines Systems festgestellt werden konnte. Dies war der Fall.“'' Das heißt im Grunde nichts anderes, als dass Hamers Gedankenkonstrukt in sich geschlossen ist. <br />
Weiterhin wird festgestellt: ''„Von den jeweils etwa 100&nbsp;Fakten, die man bei jeder Einzelerkrankung nach den Regeln der "NEUEN MEDIZIN" abfragen kann, konnten zwar in Ermangelung vollständiger Untersuchungsbefunde nicht alle Fakten abgefragt werden, aber die abgefragten Fakten zeigten, daß alle Naturgesetze der "NEUEN MEDIZIN" erfüllt waren.“'' Es gab also keine vollständigen Untersuchungsergebnisse, aber die lückenhaften Daten, auf die man jedoch erst gar nicht eingeht, genügen angeblich, um die „Naturgesetze der NM“ als erfüllt anzusehen. Auch sonst bietet diese Bestätigung keine Hinweise zur Durchführung der Untersuchungen und zu den einzelnen Ergebnissen. <br />
<br />
Das Schriftstück stammt angeblich von der Universität Trnava. Diese verfügt jedoch nicht über eine echte medizinische Fakultät. Daher kann vielleicht auch nicht erwartet werden, dass sich diese Universität mit den Regeln medizinisch-wissenschaftlicher Veröffentlichungen auskennt. Seltsam ist jedoch die Passage aus einem Brief eines der Unterzeichnenden auf der „Verifikation“, Prof. Jozef Miklosko, der schreibt: ''„Im Rahmen des Habilitationsverfahrens fanden in Bratislava und in Trnava am 8.-9.9.1998 Verifikationsuntersuchungen an 7&nbsp;Patienten statt. Bei diesen Untersuchungen waren 8-10&nbsp;Professoren und Dozenten anwesend. Über alle diese Fälle ist eine von Dr.&nbsp;Hamer ausgearbeitete Dokumentation vorhanden, die in 3&nbsp;Kopien an der Universität Trnava aufgehoben sind. Eine Urkunde wurde am 11.9.1998 ausgearbeitet und von drei verantwortlichen Personen signiert. Diese drei Unterzeichneten haben den Eindruck gewonnen, daß die Frage der möglichst baldigen Anwendung der "NEUEN MEDIZIN" dringend weiterverfolgt werden sollte. Die Unterzeichneten sind im Besitz der 3&nbsp;Originalausfertigungen und Dr.&nbsp;Hamer ist im Besitze von weiteren 2&nbsp;Kopien. Am 12.9.1998 habe ich ein einstündiges Interview mit Dr.&nbsp;Hamer gehabt. Dr.&nbsp;Hamer ist im Besitze des Videofilmes und ich besitze die Tonaufnahme.“''<ref>http://web.archive.org/web/20061017211846/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990204.htm</ref> <br />
<br />
Diese Dokumentation ist jedoch offenbar nirgends aufzufinden, so dass ihre Existenz fraglich wird. Auch in der Sammlung von Pilhar ist sie nicht erwähnt; dies ist bemerkenswert, da Pilhar üblicherweise alles veröffentlicht, was sich mit der GNM befasst, und dies ohne Rücksicht darauf, ob die einzelne Veröffentlichung in seinem Sinne brauchbar bzw. sinnvoll ist oder womöglich eine Peinlichkeit darstellt. Möglich ist natürlich, dass Hamer sie Pilhar vorenthalten hat, wobei offen bleiben muss, aus welchem Grunde dies geschah. <br />
<br />
Miklosko äußert sich im erwähnten Schreiben über Hamers angestrebte Habilitation an der Uni Trnava: Nach dem Habilitationsvortrag von Dr.&nbsp;Hamer in Trnava würdigte die Kommission "sein Interesse um die Gesamteinstellung an dem jeweiligen Patienten und seine Standhaftigkeit bei dem Suchen nach neuen Zusammenhängen zwischen dem subjektiven psychologischen Erlebnissen und den darauf folgenden organischen Erscheinungen". Die Kommission sei in geheimer Abstimmung „zu dem Schlusse gelangt, daß in der präsentierten Form das Habilitationsverfahren nicht fortgesetzt werden kann.“ Das widerspricht ganz klar der angeblichen „Verifikation“ und ist wohl das vernichtendste Urteil, das man sich akademisch einhandeln kann: Man „würdigt“ Hamers Standhaftigkeit und sein Interesse. Das ist mit der bekannten Formel aus Arbeitszeugnissen vergleichbar: "Er war stets bemüht", sprich: Er brachte nichts Vorzeigbares zustande. <br />
<br />
Des Weiteren war die Präsentation offenbar so schwach, dass man darauf verzichtete, Hamers Habilitation fortzusetzen. Dies steht offensichtlich in deutlichem Widerspruch zur angeblich erteilten amtlichen Verifikation. Die Ablehnung der Habilitation wird vom Rektor der Uni Trnava, Prof.&nbsp;Soltés, auch in einem Schreiben an den Dekan der medizinischen Fakultät der Uni Graz bestätigt.<ref>http://web.archive.org/web/20060216141839/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990208.htm</ref> Letzterer vermutet in einem Schreiben an den Direktor der steirischen Ärztekammer eine Fälschung der „Verifikationsurkunde“. In den Archiven der Uni Trnava findet sich keine Aufzeichnung über diese „Verifikation“, was wiederum überhaupt nicht den wissenschaftlichen Gepflogenheiten entspricht.<ref>http://web.archive.org/web/20060216141824/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1999/990114.htm</ref> <br />
<br />
[[image:krcmery.jpg|Prof. Krcmery|thumb]]<br />
Der Dekan der Universität, Prof.&nbsp;Vladimir Krcmery, äußerte sich folgendermaßen zu dem umstrittenen einseitigen Papier: ''„Ein Kommission, bestehend aus 33&nbsp;Medizinern, hat seine Methoden überprüft. Und für falsch befunden. Darum wurde ihm im September 1998 ein negativer Bescheid zugestellt.“''<ref>Martina Prewein, Zeitung ''News'' 24.&nbsp;Oktober 2001 nach Recherchen zum Thema.</ref> Zudem befinde sich die sogenannte Verifikationsurkunde gar nicht im Archiv der medizinischen Fakultät, habe auch keine Ausgangsnummer (Evidenznummer) einer regelkonformen Urkunde der Universität. Außerdem sei Hamer bei dem Versuch, sich an seiner Universität zu habilitieren, ''durchgefallen''.<br />
<br />
Hamer kommentierte diese „Verifikation“ aber: ''„Nach naturwissenschaftlichen Regeln darf eine offizielle Verifikation einer Universität nur dadurch außer Kraft gesetzt werden, daß die andere (falsifizierte) Seite, nämlich die sog. Schulmedizin, das Gegenteil beweist. Dies aber kann sie nicht. Denn mit 5000&nbsp;Hypothesen kann sie überhaupt nichts beweisen, widerlegen oder verifizieren.“'' Aber noch weniger wie es heutzutage nach den von Hamer beschworenen naturwissenschaftlichen Regeln „Verifikationen“ gibt, gibt es „offizielle“ oder „amtliche Verifikationen“ oder Falsifikationen. Nach den anerkannten naturwissenschaftlichen Regeln gilt jedoch: wer eine These aufstellt, muss selbst dafür sorgen, dass er Beweise dafür bringt. Und eben dies ist Hamer auch mit seinem vorläufig letzten Versuch einer eigenen „Verifikation“ nicht gelungen. Als Verifikation ist das Schriftstück der Universität Trnava ''''völlig ungeeignet'''.<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/Uberpruf.htm</ref><br />
<br />
===Schreiben von [[Karl Probst]] an Claus von Trotha===<br />
Das Schreiben Probsts<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/940811.htm</ref> ging an Claus von Trotha, den ehemaligen baden-württembergischen Minister für Wissenschaft und Forschung. Neben den in der GNM-Szene üblichen Falschdarstellungen, die "GNM" sei von der Medizin nicht untersucht und Hamers Habilitationsersuchen von der Uni Tübingen rechtswidrig abgelehnt worden, finden sich die Halbsätze: "... und konnte deren (Anm.: Arbeit von Hamer) Richtigkeit vereinzelt auch in der Praxis überprüfen" sowie: "... kann ich als Praktiker seine (Anm.: Hamers) Ergebnisse bestätigen." Nähere Auskünfte zu Daten, Untersuchungsergebnissen etc. gibt es auch in diesem Schreiben nicht. Als Verifikation ist dieses Schreiben daher '''völlig ungeeignet'''.<br />
<br />
===Zeugenaussage des Marc Fréchet<ref>http://www.psiram.com/fr/index.php?title=Marc_Fréchet</ref>===<br />
<br />
Es wird nicht deutlich, aus welchem Anlass Fréchet diese Aussage<ref>http://www.germanische-heilkunde.at/index.php/dokumentation-beitrag-anzeigen/items/marc-frechet-an-gericht-koeln-zeugenaussage-439.html</ref> tätigte, auch der Inhalt bleibt recht nebulös. So beschreibt Fréchet zwar, er habe über 600&nbsp;Patienten in drei Gruppen betreut, von denen die meisten Überlebenden der Gruppe der Behandlungsverweigerer angehörten. Über die einzelnen Diagnosen, die bereits durchgeführten und abgelehnten medizinischen Behandlungen und die Art seiner Therapie schweigt er sich jedoch aus. Insbesondere wäre hier die Homogenität der drei Gruppen von größter Bedeutung. Erfahrungsgemäß findet man jedoch bei Patienten mit der besten Prognose auch am häufigsten diejenigen, die eine (weitere) Therapie, nämlich eine adjuvante Chemotherapie oder Bestrahlung verweigern. Davon ausgehend, dass es sich bei den beschrieben Patientinnen um Frauen mit einem nachgewiesenen Mamma-Karzinom gehandelt hat, muss ja bereits vorher eine histologische Untersuchung des Tumors stattgefunden haben, die zumeist im Rahmen einer Tumorresektion, also einer Operation erfolgt. Wurde der Tumor komplett entfernt (sog. R0-Resektion) und zudem keine befallenen Lymphknoten entdeckt, ist die Prognose grundsätzlich gut. Solchen Patientinnen ist erfahrungsgemäß eine adjuvante Therapie, die zumeist mit Nebenwirkungen verbunden ist, schwer zu vermitteln, aber auch ohne die adjuvante Therapie besitzen sie die größten Langzeitüberlebenschance. Dann ist aber die Bezeichnung der 2.&nbsp;Gruppe „[...] die die medizinische Behandlung entschieden ablehnten“ falsch, denn diese Patientinnen wurden ja bereits operiert, mit dem Ergebnis der guten Prognose. <br />
<br />
Schlicht absurd ist Fréchets Aussage: „Unabhängig der Kenntnis der Arbeit von Dr.&nbsp;Hamer bezüglich der von uns detailliert untersuchten Brustkrebs-Patientinnen, können wir die von Dr.&nbsp;Hamer entwickelte Methode hundertprozentig bestätigen." Es ist also belanglos, ob er Hamers Methode kennt oder nicht, sie ist trotzdem hundertprozentig richtig? Als einzig wirklich fassbare Feststellung schreibt Fréchet: "Egal welcher medizinischen Therapie die Patienten folgten oder nicht, kann ich nur bestätigen, das ein intimes Verstehen der biologischen und psychischen Mechanismen, die mit den medizinischen Symptomen verbunden sind, immer zu einer Verbesserung der Situation des Patienten geführt hat. Vielen von ihnen geht es bis heute gut. Ihr Leben hat an Qualität und inneren Frieden gewonnen." Das ist unbestritten und war auch zum Zeitpunkt der "Zeugenaussage" 1997 nichts Neues mehr. Zu den oben erwähnten „detailliert untersuchten Brustkrebspatientinnen“ gibt es jedoch keine weiteren Detaills. Auch diese Aussager ist als Verifikation der GNM ''''völlig ungeeignet''''.<br />
<br />
===Die Verifikation durch falsche Übersetzung===<br />
[[image:ventegodt.jpg|Sören Ventegodt|thumb]]<br />
Anfang 2005 erschien in der eher unbekannten Zeitschrift „The Scientific World“ ein Artikel der Autoren Ventegodt, Anderson und Merrick, der sich mit den Hamer’schen Ideen auseinandersetzt. Auf diesen Artikel wurde [[Helmut Pilhar]] aber erst im Juli 2006 aufmerksam. Der Abstract lautet:<br><br />
:''The aim of this paper is to examine if the “medical laws” found by the German physician Ryke Geerd Hamer are substantiated by contemporary holistic medical theory. He developed a psychosomatic theory after a personal emotional trauma that he believed resulted in his subsequent development of a testicular cancer. From our analysis, it is clear that the two most fundamental principles of Hamer’s work, the psychosomatic “iron law of cancer” (Hamer’s first “law”) and the principle of pathogenesis being reversed into salutogenesis (Hamer’s second “law”), are well-established principles of holistic medicine today. Hamer’s understanding of symbols in medicine, virus and bacteria, and the evolutionary process itself (Hamer’s third, fourth, and fifth “law”) differs a great deal from both traditional and contemporary holistic medical theory and we did not find them substantiated. Hamer’s understanding of cancer metastasis was built on these failing principles and therefore not substantiated either. Altogether, it seems that Hamer’s thinking was basically sound as the most fundamental principles of his work were built on an understanding very similar to holistic medical thinkers of today. We found his postulate that metastatic cancer patients can be healed or their health improved by using his system of holistic medicine likely to be true, at least for some motivated patients. This must be tested scientifically, however, before being accepted. His presentation of his system and work has been idiosyncratic and highly provocative, which has alienated him from the whole medical community.”''<ref>http://www.thescientificworld.com/SCIENTIFICWORLDJOURNAL/toc/TSWJ_ArticleLanding.asp?jid=0&FromPage=Main&amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;amp;ArticleId=1623&navFrom=Main&From=Result </ref> <br />
<br />
Obwohl dieser Text, wie international üblich, in relativ einfachem Englisch gehalten und damit sehr verständlich formuliert ist, fertigt Pilhar eine Übersetzung an. Ob er dies aufgrund der besseren Verständlichkeit für nötig erachtete, kann nur vermutet werden. Auffällig ist jedoch, dass Pilhars Übersetzung an einigen Stellen Fehler enthält, die der Darstellung und Wertung der GNM zugute kommen:<br><br />
:''„Synopsis: Das Ziel dieses Artikels ist zu untersuchen, ob die vom deutschen Arzt Ryke Geerd Hamer entdeckten „medizinischen Gesetze“ auf der Basis der heutigen [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlichen]] Medizintheorie verifizierbar sind. Nach einem persönlich erlebten emotionalem Trauma, das seiner Meinung nach die Ursache seiner Hodenkrebserkrankung war, entwickelte er eine psychosomatische Theorie. Die beiden ersten Grundsätze von Hamers Arbeit, nämlich die psychosomatische „Eiserne Regel des Krebses“ (Hamers erstes „Gesetz“) und das Prinzip der Umkehrung der Pathogenese in Salutogenese (Hamers zweites „Gesetz“) gelten in der heutigen Ganzheitsmedizin als anerkannt. Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess (Hamers drittes, viertes und fünftes „Gesetz“) sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren. Insgesamt scheint Hamers Denkweise korrekt, als seine Erkenntnisse auf einem der heutigen Ganzheitsmedizin ähnlichem Verständnis gründen. Das Postulat, daß Patienten mit Krebsmetastasen mithilfe seiner ganzheitlichen medizinischen Methode geheilt bzw. deren gesundheitlicher Zustand verbessert werden kann, ist wahrscheinlich richtig, zumindest für einige eifrige Patienten. Dies muß jedoch wissenschaftlich überprüft werden, bevor es akzeptiert wird. Die Präsentation seiner Methode wie seiner Arbeit sind eigenwillig und extrem provozierend, was ihn von der gesamten Medizingemeinde entfremdet hat.''“<ref>http://www.pilhar.com/News/Presse/2005/20050128_TheScientificWorldJournal_%20Hamers_system.htm</ref><br />
<br />
Vor allem die Übersetzung des Schlüsselsatzes ''"Hamer’s understanding of symbols in medicine, virus and bacteria, and the evolutionary process itself (Hamer’s third, fourth, and fifth “law”) differs a great deal from both traditional and contemporary holistic medical theory and we did not find them substantiated."'' lautet nicht, wie Pilhar unterstellt: ''Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess (Hamers drittes, viertes und fünftes „Gesetz“) sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren.'' sondern: ''"Hamers Verständnis von Symbolen (Zeichen) in der Medizin, Viren und Bakterien und vom Entstehungsprozess selbst (...) unterscheidet sich erheblich sowohl von der herkömmlichen wie auch von der derzeitigen ganzheitlichen medizinischen Theorie und wir betrachten sie (die Gesetze] als nicht belegt (nicht nachgewiesen, nicht begründet)."'' <br />
<br />
Ganz abgesehen davon, dass er den Hamer-Anhängern den sich anschließenden wichtigsten Satz des Originaltextes unterschlägt: ''"Hamer’s understanding of cancer metastasis was built on these failing principles and therefore not substantiated either."'' Zu Deutsch: "Hamers Verständnis der Metastasenbildung bei Krebs baut auf diesen falschen Prinzipien auf und ist daher auch unsubstanziiert". Schon einleitend stellt Pilhar in der Übersetzung einen Satz um: ''"From our analysis, it is clear that the two most fundamental principles of Hamer’s work, the psychosomatic “iron law of cancer” (Hamer’s first “law”) and the principle of pathogenesis being reversed into salutogenesis (Hamer’s second “law”), are well-established principles of holistic medicine today."'' Dies bedeutet nicht: ''"Die beiden ersten Grundsätze von Hamers Arbeit, ... gelten in der heutigen Ganzheitsmedizin als anerkannt"'', als habe sich die Ganzheitsmedizin nach Hamer ausgerichtet, sondern: ''"... sind heutzutage gängige Prinzipien"''. Die Formulierung entspricht dem Kommentar: "Das wussten wir auch schon vorher".<br />
<br />
Zu erwähnen ist noch dass dem ''holistischen'' Autor Ventegodt inzwischen seiner ''therapeutischen'' Vaginalmassagen wegen<ref>http://www.kvp.se/Nyheter/1.397878/soren-ventegodt-ville-bota-med-vaginal-massage</ref> in Dänemark die Approbation entzogen wurde.<ref>http://www.berlingske.dk/article/20051129/danmark/111290743/</ref> Seine eigene Zeitschrift ''Scientific World Journal'' kam ins Gerede, weil bekannt wurde, dass dort Artikel nach Bezahlung veröffentlicht wurden.<ref>http://kasperolsen.wordpress.com/2005/12/19/more-dangerous-pseudo-science/</ref> Die Ventegodt/Meerick-Studie ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Autoren fast nur Eigenzitate verwenden, die darüber hinaus aus ihrer eigenen Zeitschrift stammen. Dass selbst diese offenbar nicht sonderlich lege artis vorgehenden Autoren Kritik an Hamers Vorstellungen äußern, muss als bemerkenswert hervorgehoben werden und trifft in sich eine deutliche Aussage über die GNM. Als Verifikation ist dieser Artikel ebenfalls völlig ungeeignet.<br />
<br />
==Zusammenfassung== <br />
Von den oft behaupteten ca. 30 Verifikationen der „GNM“ scheint selbst Pilhar nur 15 zu kennen, wobei er zwei davon erst im Januar 2006 erwähnt.<ref> Interessanterweise fand diese Ergänzung nach der ersten Veröffentlichung dieses Textes statt, in dem zunächst zwölf der angeblichen Verifikationen kritisch gewürdigt wurden.</ref> Die letzten war Pilhar offenbar bis Mitte 2006 selbst nicht bekannt. Zwei dieser 15 „Verifikationen“, die er auf seiner Homepage veröffentlicht, erweisen sich als reine Bescheinigungen über einen Sachverhalt (Siemens und Radiologe), bei einer handelt es sich um eine bloße Vereinbarung über eine durchzuführende Studie (die wohl bis heute nicht erfolgt ist), und eine weitere ist die Ankündigung an den Dekan der medizinischen Fakultät Düsseldorf, ihm eine ausführliche Dokumentation zukommen lassen zu wollen. Die „Verifikation von Namur“ ist vollkommen unleserlich, dürfte aber in ihrem Inhalt den anderen ähneln. Neun „Verifikationen“ entsprechen in keiner Weise dem, was als wissenschaftlichen Nachweis für die Richtigkeit der „GNM“ oder der „eisernen Regeln des Krebses“ angesprochen werden könnte und die neueste wird erst durch Pilhars falsche Übersetzung zu einer "Verifikation". Übersetzt man den Abstract nämlich korrekt und lässt keine Schlüsselsätze unter den Tisch fallen, kommt heraus, dass diese unabhängigen Autoren die GNM für blanken Unsinn halten.<br />
<br />
Es finden sich in nur einem einzigen Fall Hinweise zur Methodik der Untersuchungen und zu den Untersuchungsergebnissen selbst. Diese Ergebnisse belegen jedoch lediglich altbekannte Tatsachen und können nicht als Beleg für die Richtigkeit der GNM herangezogen werden. Die Summe der „dokumentierten“ Fälle beträgt 89, dazu kämen ggf. noch Fälle der „unleserlichen Verifikation“, also dürfte sich die Gesamtzahl auf etwa 100 Patienten belaufen. Das ist so gut wie gar nichts. Mit einer Gruppe von n=100 kann kaum eine ernst zu nehmende Studie durchgeführt werden, selbst dann nicht, wenn alle 100 unter den gleichen Kriterien innerhalb der gleichen Studie untersucht worden wären. Als Beweis einer angeblich bahnbrechenden Theorie kann dies nicht gelten. Schlussfolgerung: Die NM, GNM, eiserne Regeln des Krebses, oder wie Hamer auch immer seine Theorie nennen mag, wurde niemals in irgendeiner Art und Weise seriös nachvollzogen. Bei keiner der o.a. "Verifikationen" liegt ein erkennbares Studiendesign vor, es wurde keine Studienmethodik und auch keine detaillierten Daten veröffentlicht. Die Schreiben, die Hamer-Anhänger als „Verifikation“ bezeichnen, sind schlichtweg ungeeignet. Nachvollziehbar ist jedoch, dass es bislang nicht einen einzigen Patienten gibt, der nachweislich mittels o.g. Theorien von einem Krebsleiden geheilt wurde. Nachvollziehbar ist auch, dass mehrere Personen, die an einer bösartigen Erkrankung litten und sich der Therapie nach Hamer anvertrauten, verstorben sind, obwohl eine definierte Therapie ihnen eine gute Überlebenschance geboten hätte.<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:GNM]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Jens_Vogler&diff=132527
Jens Vogler
2015-10-06T09:14:25Z
<p>Tanto: Vogker durch Vogler ersetzt;</p>
<hr />
<div>[[Image:Visionblue-banner.png|270px|Jens Vogler im Banner seines Blogs mit UFO|thumb]] [[Image:chemtrails-über-burg.png|270px|Angebliches Beweisfoto für Chemtrails über Burg auf der Google+-Seite von Jens Vogler|thumb]]<br />
'''Jens Vogler''' (geb. 2. Dezember 1964 in Arnstadt) ist der Vorsitzende des eingetragenen Vereins [[Vision Blue Energy]]. In dieser Eigenschaft betreibt er neben der Vereinshomepage das Blog Visionblue.<ref>http://anonym.to/http://visionblue.wordpress.com/</ref><ref>http://anonym.to/http://visionblue.info</ref><ref>http://anonym.to/http://versuslux.de</ref> <br />
<br />
Nach eigenen Angaben ist Vogler Jurist und war nach dem Studium an der HU-Berlin (1986-1990) und einem Referendariat in Niedersachsen (bis Ende 1993) ein Jahr lang in Magdeburg als Anwalt tätig. Seitdem ist er in der Verwaltung der Stadt Burg in Sachsen-Anhalt beschäftigt<ref>http://www.amazon.de/gp/pdp/profile/AOK7UABFTH0SK</ref>, seit 2004 als Fachbereichsleiter im Referat 3 "Recht und Ordnung". In dieser Eigenschaft fungiert er als Vertreter des Bürgermeisters<ref>http://www.stadt-burg.de/cms/Stadtverwaltung.html</ref>.<br />
<br />
Seine Hinwendung zur Esoterik erklärt Vogler wie folgt: <blockquote>Seit einer paranormalen Erfahrung im Jahre 1997 habe ich mich nach und nach an Themen herangetastet, welche sich mit Phenomenen, Mysterien und paranormalen Ereignissen befassen. Gerade das Thema Nahtod und Gespräche mit Menschen, welche solche Nahtoderfahrungen hatten, brachten mich dazu, tiefer in diese Dinge einzutauchen. Ich halte es für wichtig, erst zu recherchieren und wenn möglich bekannte und behauptete Sachverhalte durch eigene Experimente auszuprobieren, bevor man sich hierüber ein Urteil erlaubt. Auf diesem Wege habe ich einen tiefgreifenden Erkenntnisprozess durchlaufen, welcher noch anhält. Ich habe im August 2007 die Einweisung in den Reiki 1 Grad (Usui Reiki) erhalten und werde den Reiki-Weg weitergehen.<ref>http://www.amazon.de/gp/pdp/profile/AOK7UABFTH0SK</ref></blockquote><br />
Auf seinem Blog verbreitet Vogler zahlreiche [[Esoterik|esoterische]] und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretische]] Inhalte, beispielsweise: <br />
* Vogler schließt aus dem Text eines Popsongs, dass die Menschheit von Außerirdischen abstamme.<ref>http://anonym.to/http://visionblue.wordpress.com/2013/08/30/was-ist-eine-denkbox/</ref><br />
* US-amerikanische Geheimdienste vertuschten laut Vogler ihre Kontakte zu Außerirdischen.<ref>http://anonym.to/http://visionblue.wordpress.com/tag/auserirdische/</ref><br />
* Er glaubt an [[Chemtrails]].<ref>http://anonym.to/http://visionblue.wordpress.com/2013/07/03/chemtrails-kunstliche-chemiestreifen-am-himmel/</ref><br />
* Vogler referiert zustimmend verschiedene [[Verschwörungstheorien um den 11. September 2001]] <ref>http://anonym.to/http://visionblue.wordpress.com/tag/11-september-2001/</ref><br />
* Er vertritt die Vorstellung, eine jüdisch gesteuerte Verschwörung habe für den 26. Juni 2011 einen Atombomben-Anschlag auf das Berliner Olympiastadion geplant, der durch die frühzeitige Veröffentlichung in esoterischen Kreisen verhindert worden sei ([[Megaritual 2011]]).<ref>http://anonym.to/http://visionblue.wordpress.com/2011/06/10/neuer-11-september-in-berlin/</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
[http://esoterischewarnwelten.blogspot.de/2012/02/der-vertreter-des-burgermeisters-der.html Der Vertreter des Bürgermeisters der Stadt Burg Jens Vogler. Esoterische Warn Welten, 5. Februar 2012]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Vogler, Jens}}<br />
[[category:Anhänger der Freien Energie]]<br />
[[category: Verschwörungstheoretiker]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Ryke_Geerd_Hamer&diff=129856
Ryke Geerd Hamer
2015-06-28T00:44:11Z
<p>Tanto: /* Tod des Sohnes Dirk 1978 */ fehlendes s nachgereicht;</p>
<hr />
<div>[[image:hamer15.jpg|Ehemaliger Arzt R.G. Hamer|300px|thumb]]<br />
'''Ryke Geerd Hamer''' (geb. 17.&nbsp;Mai 1935, Mettmann) ist ein deutscher ehemaliger Arzt, Erfinder und Begründer einer umstrittenen [[pseudomedizin]]ischen Außenseiterlehre, der [[pseudowissenschaft]]lichen [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]]&reg; (GNM, auch ''Germanische Heilkunde''). Er bezeichnet sich selbst als "Meister dieser Entdeckung", "Universitätsrektor" und "politischer Flüchtling" vor der deutschen Justiz, die gegen den Wunderheiler<ref>Wunderheiler Ryke Geerd Hamer: "HIV ist eine ganz normale Allergie", Der Standard, 14.&nbsp;Jänner 2010, 11:26&nbsp;[http://derstandard.at/1262209517741/Wunderheiler-Ryke-Geerd-Hamer-HIV-ist-eine-ganz-normale-Allergie]</ref> Hamer wegen Volksverhetzung und zweier anderer Delikte ermittelt (siehe weiter unten). Nur unter Zusicherung eines "freien Geleites" wäre er bereit, deutschen Boden zu betreten.<br />
<br />
==Aktueller Wohnort Sandefjord (Norwegen)==<br />
[[image:HamerSandefjord.jpg|Hamer in Sandefjord (2010)|left|thumb]]<br />
[[image:Hamer Sandefjord70.jpg|Hamer Wohnhaus in Sandefjord (Bild: dagbladed)|thumb]]<br />
[[image:Hamer Sandefjord33.jpg|(Bild: Report/ARD 2010)|left|thumb]]<br />
[[image:Hamer Sandefjord44.jpg|(Bild: Report/ARD 2010)|thumb]]<br />
[[image:Hamerauto.jpg|Flucht vor Journalisten im Mercedes S-Klasse|thumb]]<br />
Seit März 2007 ist Hamer laut eigenen Angaben auf der Flucht vor einem Haftbefehl und sein derzeitiger Aufenthaltsort ist Norwegen. Ältere Hinweise seiner Vertrauten Bona García Ortín deuteten bereits 2007 auf Norwegen hin. Sein Rechtsanwalt Koch gab Ende September 2007 Hamers Faxnummer in Südnorwegen (+47&nbsp;33&nbsp;464950) bekannt, die auf eine Person in N-3235&nbsp;Sandefjord angemeldet ist und beendete damit ein monatelanges Rätselraten um seinen Aufenthaltsort.<ref>http://psiram.com/index.php?title=Bild:Hamer-norwegen.jpg</ref> Hamer gab am 23.&nbsp;September 2007 in einem Interview die Gründe für seine Flucht folgendermaßen an: ''"Aus einem Telefonanruf habe ich erfahren, dass die deutsche Regierung mich durch die Polizei einsperren lassen wollte. Ich bin einen Tag vor meiner Verhaftung nach Norwegen gegangen, weil Norwegen nicht Teil der europäischen Gemeinschaft ist und es hier sehr viel schwieriger ist, mich einzusperren."''<ref>http://anonym.to/?http://www.nuovamedicinagermanica.it/index.php?option=com_content&task=view&id=98&Itemid=41</ref> Am 20.&nbsp;Mai 2008 gab er in einem Brief die Adresse eines eigenen Verlages in Norwegen an. Dabei soll es sich um einen ''Germanische Neue Medizin Forlag DR.&nbsp;Hamer'' handeln.<ref>GERMANISCHE NEUE MEDIZIN FORLAG DR. HAMER, SANDKOLLVEIEN&nbsp;11, 3229&nbsp;SANDEFJORD. Telefon: 33522133. Telefax: 33522134. Innehaver: HAMER RYKE GEERD. Nebenan befindet sich eine ''Naturterapi - Praxis eines Bjørn Kaupang Sandkollveien&nbsp;10, 3229&nbsp;Sandefjord [http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2008/20080520_Hamer_an_Kaiser.htm]</ref><br />
<br />
Im Internet bittet Hamer immer wieder um Spenden. Ein Filmbericht der Sendung Report (ARD) vom 27. September 2010 zeigt jedoch, dass Hamer in Sandefjord in einem komfortablen Wohnhaus wohnt. Vor dem Haus ist ein Geländewagen zu sehen, selbst fährt Hamer auch einen schwarzen Mercedes S-Klasse. Als ein Reporter vom Bayerischen Rundfunk ihn interviewen wollte, schickte Hamer einmal seinen Boxerhund los, bei einer zweiten Gelegenheit flüchtete er mit seinem Wagen.<br />
<br />
Wie zuvor in Spanien, hat Hamer auch in Norwegen nach behördlicher Auskunft keine ärztliche Zulassung.<ref>Zitat Statens helsepersonellnemnd (Oslo) vom 20.&nbsp;August 2008:<br />
Statens helsepersonellnemnd<br />
postboks 8022&nbsp;Dep<br />
0030&nbsp;Oslo<br />
Norwegen<br />
http://www.helsenemnda.no/<br />
[*QUOTE*]<br />
----------------------------------------------------------<br />
Mr Hamer does not have any authorization or<br />
licence to practice medicine in Norway.<br />
<br />
Elisabeth Furru<br />
senior adviser<br />
Norwegian appeal board for health personnel<br />
----------------------------------------------------------<br />
[*/QUOTE*]</ref><br />
<br />
2010 meldete Hamer eine Firma auf den Namen [[Universität Sandefjord]] an und bezeichnet sich fortan als "Rektor" einer "Universität Sandefjord". Seinen Adlatus [[Helmut Pilhar]] ernannte Hamer am 1. März 2010 ''in Wertschätzung und Anerkennung Ihrer/Deiner großen Verdienste um die Verbreitung der Germanischen Neuen Medizin'' zum ''Dozenten für die Germanische Neue Medizin - Theorie'' und tituliert den Medizinlaien und Ingenieur Pilhar seitdem ''Univ.-Doz. Ing. Helmut Pilhar''.<ref>Hamer RG: offener Brief ''Ernennung zum Dozenten für die Germanische Neue Medizin - Theorie'' vom 1.3.2010</ref>. Eine Promotion oder ein Nachweis von Kenntnissen auf dem Gebiet der Medizin sind von Helmut Pilhar nicht bekannt. Zukünftig sei es auch geplant, Zimmer in einer leerstehenden Klinik anzumieten, um dort eine "Universitätsklinik" aufzumachen.<br />
<br />
Nach Auskunft der Zeitung "Sandefjords blad" vom 1. Oktober 2010 wurde Hamer Ende September 2010 vom Amtsarzt Svein Lie sowohl bei der Polizei Vestfold als auch der Aufsichtsbehörde "Statens helsetilsyn" angezeigt.<ref>http://www.sb.no/nyheter/ekslege-er-rapportert-1.5683066</ref> Hintergrund war die Behandlung eines 12jährigen krebskranken Mädchens aus der Gegend von Hamburg, die sich mit ihrer Mutter zwei Wochen in Sandefjord zur Behandlung bei Hamer aufhielt. Hamer bezeichnete den Aufenthalt als "Flucht" und riet den Eltern ab, ihr Kind wissenschaftsmedizinisch zu behandeln.<br />
<br />
Anfang Mai 2015 gab Hamer auf seiner Internetseite www.universitatsandefjord.com bekannt, dass er auf Anweisung des norwegischen Erziehungsministeriums diese Seite bis zum 15. Mai 2015 zu schließen hat, andernfalls seien kriminalpolizeiliche Ermittlungen die Folge.<ref>http://universitatsandefjord.com</ref> Dieser Passus verschwand später wieder aus der Mitteilung.<br />
<br />
[[image:anweisung.jpg|Qulle: www.universitatsandefjord.com|350px|thumb|]]<br />
<br />
==Biografische Angaben und beruflicher Werdegang==<br />
[[image:hamer2.jpg|RG Hamer|thumb]]<br />
[[image:Hamer10.jpg|Ryke Geerd Hamer|left|thumb]]<br />
[[image:Hamer_Dissertation.jpg|Dissertation von Hamer|thumb]]<br />
[[image:Hamer_Facharzt_1972.jpg|Facharzt-Urkunde von 1972|left|thumb]]<br />
Zu Hamer kursieren im Internet diverse Biografien, die oftmals von Angaben aus Urteilen und Prozessakten, aber auch untereinander abweichen. Auch hat Hamer selbst Angaben zu seiner Biografie gemacht, die mit anderen Quellen nicht exakt in Einklang zu bringen sind.<br />
<br />
Hamer wurde am 17.&nbsp;Mai 1935 in Mettmann (nahe Düsseldorf) als drittjüngster von vier Söhnen von Heinrich Hamer und Margot Hamer (geb. von Fumetti) geboren (Hamer gibt an, es seien sechs gewesen; die Unterschiede lassen sich dadurch erklären, dass nur leibliche Kinder gemeint sind) und wuchs zunächst bis zu seinem 7.&nbsp;Lebensjahr bei seinem Großvater in Ostfriesland auf. Sein Vater Heinrich Hamer war von 1945 bis 1969 in Meschede als protestantischer Pastor tätig. Hamer gibt jedoch in seinem Buch "Einer gegen Alle" an, dass sein Vater Heinz heiße. Nach Angaben seines Bruders Prof.&nbsp;em.&nbsp;Dr.&nbsp;Dr. Heyo Erke Hamer (verh. mit Margarete Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld) seien zu Kriegszeiten im Krefelder Elternhaus Juden versteckt worden.<ref>http://www.doam.org/archiv/person/person_hamer.html</ref> Hamer machte sein Abitur 1953 in Krefeld. Er heiratete die Mitstudentin (Humanmedizin) Sigrid Oldenburg im Jahr 1956. Nach seinen eigenen Angaben studierte er in Tübingen und Erlangen 8&nbsp;Semester Theologie und legte 1957 in Erlangen seinen Magister in evangelischer Theologie ab (sogenannter "Fakultätsabschluss" als Magister).<ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, S. 189</ref> Hamers gibt darüber hinaus an, er habe ebenfalls einige Semester lang Physikvorlesungen besucht. Über einen Studienabschluss ist nichts bekannt. Hamer ist daher nicht, wie auf vielen Internetseiten zu lesen ist, als Physiker anzusehen.<br />
<br />
Am 10.&nbsp;April 1962 schloss er sein Studium der Humanmedizin in Tübingen und Marburg nach den üblichen 12&nbsp;Semestern mit dem dritten Staatsexamen ab und wurde im Alter von 28&nbsp;Jahren im Dezember 1963 über ein augenärztliches Thema (Lutein) promoviert. Das Datum seiner Dissertation ist in der Deutschen Bibliothek (wo die Arbeit hinterlegt ist) einsehbar. Laut eigenen Angaben hätte Hamer aber 1960 seine Promotion und Approbation erhalten.<ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, Seite 189</ref> Nach Angaben aus Prozessakten<ref>Gerichtsbeschluss des OVG-Koblenz vom 21.&nbsp;Dezember 1990</ref> wurde Hamer erst 1962 Arzt und konnte somit nicht vorher als Arzt gearbeitet haben. Hamer selbst gibt zum Beispiel auch an, 1960 (also 4&nbsp;Semester vor Studiumsende) gegenüber seiner eigenen Frau als Famula weisungsbefugt gewesen zu sein, was völlig unmöglich ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie dort gemeinsam als Studenten eine übliche Famulatur absolvierten (siehe Zitat rechts).[[image:hamer1960.jpg|500px|thumb]]<br />
Anhänger von Hamer und seiner "Neuen Medizin" behaupten dagegen, dass Hamer "Deutschlands jüngster Arzt" gewesen sei. Diese Angabe widerspricht jedoch den veröffentlichen Gerichtsakten und anderen Angaben.<br />
Mit Sicherheit ist bekannt, dass Hamer von 1964 bis 1986 in acht verschiedenen Arztpraxen arbeitete, so von 1964 bis 1966 in Hirschau.<br />
<br />
Im Februar 1972 wurde Hamer nach 10&nbsp;Jahren (üblicherweise reichen dazu fünf aus) Facharzt für Innere Medizin. Entgegen verbreiteten falschen Angaben war Hamer nie Chefarzt, Psychiater, Gynäkologe, Radiologe oder Onkologe. Auch hat er keinerlei Befähigung als Hochschullehrer, da seine zwei Habilitationsversuche über seine eigene Lehre scheiterten (sowohl in Tübingen als auch in Trnava aus qualitativen Gründen). Im gleichen Jahr 1972 zog Hamer nach Hamburg, um ein Immobiliengeschäft abzuschließen, das jedoch scheiterte. Im Stern vom 24.&nbsp;November 1983 kann man dazu Details nachlesen: ''"Zwischen 1967 und 1976 praktizierten er und seine Frau Sigrid, ebenfalls Ärztin, mit Ausnahme eines kurzen Hamburger Zwischenspiels im Raum Heidelberg. Kollegen fiel das Chaos in der Praxis auf: "Da schwirrten immer Wellensittiche und andere Vögel durch die Behandlungsräume." 1972 meldete sich Dr.&nbsp;Hamer nach Hamburg-Blankenese ab. Jetzt nannte er sich Hamer von Fumetti und wollte in einer alten Villa Eigentumswohnungen ausbauen. Doch das Geld reichte nicht, und ein Gericht untersagte ihm, den neuen Namen zu führen. Der ehemalige Herr von Fumetti kehrte mit einem Schuldenberg nach Heidelberg zurück und eröffnete wieder eine Praxis."'' (Anmerkung: "Hamer von Fumetti" ist der Name seiner Mutter)<br />
<br />
1976 gab Hamer nach Auseinandersetzungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordbaden seine Kassenzulassung zurück. Die KÄV Nordbaden hätte Hamer die Zulassung jedoch offenbar ohnehin entzogen, da man ihm Unregelmäßigkeiten vorwarf. Im Jahre 1976 zog Hamer für einige Monate nach Weiterstadt, wo ihm die Gemeinde einen Kredit über 70.000&nbsp;DM für die Ausrüstung einer Praxis gewährte. Hamer eröffnete die Praxis jedoch nicht und laut eines Stern-Artikels soll er den Kredit nicht zurückgezahlt, sondern sich stattdessen nach Italien abgesetzt haben. 1978 soll auch seine Frau die Kassenzulassung zurückgegeben haben.<br />
<br />
==Hamer-Patente==<br />
Vor der Erfindung seiner "Neuen Medizin" betätigte sich Hamer als Erfinder von vier verschiedenen medizinischen Geräten. Der wirtschaftliche Erfolg damit blieb jedoch weitgehend aus und Hamer geriet in finanzielle Bedrängnis. Auf Hamer gehen (inzwischen verfallene) Patente über ein elektrisch betriebenes Skalpell, eine elektrische Knochensäge, eine spezielle Liege und ein Injektionsverfahren zurück. Die deutsche Firma Kienzle versuchte, sein elektrisches Skalpell zu vermarkten. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Skalpell bei Kurvenschnitten unnötige Verletzungen der Haut verursacht. Daher wurde Hamer um die Rückgabe einer Vorschusszahlung gebeten und seine Gläubiger verlangten von ihm und seiner Frau den Offenbarungseid. Daraufhin setzte sich das Ehepaar 1978 mit seinen vier Kindern nach Rom ab (Via Cassia 1280 und Via Margutta).<ref>Artikel in "Stern" 24.&nbsp;November 1983</ref> Laut späterem gerichtlichen Beschluss des OVG-Koblenz von 1990 ist Hamer im Jahre 1990 39 Mal im Schuldnerverzeichnis eingetragen.<br />
<br />
==Tod des Sohnes Dirk 1978==<br />
[[image:VE1.jpg|Vittorio Emanuele mit Maria Doria|left|thumb]]<br />
[[image:Vittorio_Emanuele.jpg|Waffennarr Vittorio Emanuele|thumb]]<br />
[[image:M1garand.jpg|M1 Garand Gewehr|left|thumb]]<br />
[[image:cavalloinsel.jpg|Insel Cavallo|thumb]]<br />
[[image:Dirk_Hamer3.jpg|Einschußloch auf Yacht "Mapagia"|left|thumb]]<br />
[[image:restaurantcavallo2.jpg|Restaurant im ''Maison des Pecheurs''|thumb]]<br />
[[image:cavallo2.jpg|Tatort Cavallo (Beweisfoto der Polizei)|300px|left|thumb]]<br />
[[image:Dirkbirgithamer.jpg|Dirk Hamer und Schwester|thumb]]<br />
[[image:Birgithamer.jpg|Birgit Hamer und Nicky Pende|left|300px|thumb]] <br />
Die Erfindung der Neuen Medizin nach Hamer (später in ''Germanische Neue Medizin umbenannt'') ist aus der Kenntnis der Umstände des gewaltsamen Todes seines Sohnes Dirk im Jahre 1978 besser zu verstehen, unter der Berücksichtigung der Persönlichkeitsstruktur von Hamer selbst.<br />
<br />
Vorgeschichte: Hamer war mit der Familie nach Rom übersiedelt, nachdem mehrere Gläubiger ausstehende Rückzahlungen von Hamer immer penetranter einforderten. Sein Sohn Dirk soll dann nach Gerüchten aus einem italienischen Zeitungsartikel im Jahre 1978 aus Italien ausgewiesen worden sein, da man ihm "Widerstand gegen die Staatsgewalt" vorwarf.<br />
<br />
Die verwickelten Todesumstände von Dirk Hamer: Im August 1978 unternahmen Dirk Hamer und seine Schwester Birgit mit Bekannten einen Bootstörn zur Südspitze Korsikas. Ausgangspunkt war der mondäne Bootshafen Portorotondo im Norden von Sardinien.<ref>http://maurosuttora.blogspot.com/2006/10/intervista-birgit-hamer.html</ref> Es fuhren dabei drei Motorboote (Motoryacht ''Coke'' (übliche Bezeichnung für Kokain) des damals in Rom bekannten Modearztes und Playboys Nicky Pende, die ''Mapagia'' des ehemaligen italienischen Staatspräsidenten Leone und eine Yacht namens ''Master''). Die Fahrt ging zur Insel Cavallo, die zu Frankreich gehört, nahe vor der Südküste von Korsika und nicht weit von der Nordküste von Sardinien. Pende ist der Sohn des Leibarztes des italienischen Adligen Vittorio Emanuele (Sohn des letzten italienischen Königs Umberto&nbsp;II.), der ebenfalls laut italienischer Verfassung damals nicht italienischen Boden betreten durfte. Pende wird später der "accompagnatore" (also Freund) der Filmschauspielerin Birgit Hamer. Am Abend des 17.&nbsp;August 1978 ging man auf Cavallo an Land. Cavallo darf nur betreten oder den privaten Flugplatz anfliegen, wer eine Erlaubnis des "Präsidenten der Insel" hat, nämlich der Finanzholding CODIL. Die gesamte Insel Cavallo ist im Privatbesitz dieser CODIL. In der Vergangenheit werden Aktivitäten der italienischen [[Freimaurer|P2-Loge]], aber auch der mysteriöse Beginn des Berlusconi-Imperiums immer wieder mit der CODIL und Cavallo in Verbindung gebracht. Sich nähernde profane Yachten werden mit allen Mitteln abgewehrt. Die Gruppe der drei Motorboote teilte sich in zwei Gruppen auf: eine Gruppe entschloss sich, das Restaurant zu besuchen, eine andere Gruppe durchwanderte die Insel (dazu gehörte Dirk Hamer) und verzichtete auf den teuren Restaurantbesuch. Es wurden dabei drei Schlauchboote benutzt, um anzulanden. Abends traf sich die Restaurantgruppe um Nicky Pende im exklusiven und mondänen Hotel-Restaurant ''La Maison des Pêcheurs''. Eine EZ-Übernachtung kostet dort aktuell (2012) zur Hochsaison 1.100&nbsp;Euro, ein Doppelzimmer 1.200&nbsp;Euro pro Tag (Mindestaufenthaltsdauer: 7&nbsp;Tage). Im Restaurant stieß die lautstarke und lebenslustige Gruppe junger Leute auf eine Gruppe italienischer Adliger um Vittorio Emanuele und seiner Frau. Journalisten schrieben später, dass die Namen der Adligen so lang seien, dass diese nicht auf einen Personalausweis passten, so z.B.: Vittorio Guglielmi Grazioli Lante della Rovere marchese di Vulci e Montebello, oder eben Vittorio Emanuele Alberto Carlo Teodoro Bonifacio Amedeo Damiano Bernardino Gennaro Maria principe di Napoli usw. Nach Zeugenaussagen floss reichlich Alkohol. Laut Zeuge Pende sollen auf dem Tisch der sechsköpfigen Adligengruppe 18 Champagnerflaschen gestanden haben. Es kam dann zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen den beiden italienischen Gruppen. Der Streit begann, als sich die Gruppe um Pende über hohe Preise ärgerte, was den betrunkenen noblen Landsleuten am Nachbartisch peinlich war, sodass sie sich einmischten. Die rückkehrenden Zecher fanden dann nur noch ein einziges Schlauchboot vor: Ausgerechnet das von Vittorio Emanuele. Die Wandergruppe hatte bereits die anderen Schlauchboote benutzt. Dirk Hamer war bereits früher an Bord der ''Mapagia'' schlafen gegangen.<br />
<br />
Gegen drei Uhr morgens endete die aufgeladene Atmosphäre in einer Schießerei mit einem Schwerverletzten. Zündfunke war das "ausgeliehene" Schlauchboot des Vittorio Emanuele von dessen Motoryacht ''Aniram'' (Vorname seiner Ehefrau Marina rückwärts geschrieben). Der völlig betrunkene und nur mit einer Unterhose bekleidete, aber schwer bewaffnete Sohn des letzten italienischen Königs ging wütend an Bord der ankernden ''Coke'' und begann sich zunächst dadurch zu rächen, dass er anfing, eine Taucher-Pressluftflasche an Bord der ''Coke'' zu entleeren. Vorher hatte er noch sein halbautomatisches M1 Garand durch Einklinken eines Ladestreifens scharfgemacht. Seine Frau Maria Doria hatte ihm angeblich vorher noch angeraten, sich zu bewaffnen (Vittorio Emanuele war allerdings in der Vergangenheit von seiner Frau auch schon einmal als "großes Kind" bezeichnet worden). So hatte er ein amerikanisches Gewehr dabei, dessen Besitz in Frankreich illegal ist. Bei dem Gewehr soll es sich um ein M1 Garand gehandelt haben, das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde. Italienische Journalisten bezeichneten es als "Waffe zur Elefantenjagd". Die Waffe hatte er persönlich vom philippinischen Diktator Ferdinand Marcos geschenkt bekommen. Die Ehefrau von Emanuele, "principessa" Marina Doria, soll dann mit den Scheinwerfern eines Autos versucht haben, die Kampfzone zu beleuchten, während eine Schar von Zuschauern an Land zusah. Es kam sodann zu Handgreiflichkeiten an Bord der ''Coke'', Schüsse fielen, Zeugen berichteten vom kopfnahen Pfeifen der Kugeln. Beleidigungen wie "Mein Hodenprinz" oder "Ich bringe euch alle um!" wurden ausgetauscht und am nächsten Tage wurde die völlig zerrissene Unterhose von Emanuele von der Polizei als Beweismittel vom Meeresgrund gesichert (hellblau, Marke King-Kong).<br />
<br />
Es sollen zwei Schüsse gefallen sein: Ein Schuss in die Luft und der Schuss, der Dirk Hamer schwer verletzte. Ein Zeuge war Mauro Sabatini, der "comandante" der Motoryacht ''Master''. Nach Sabatinis Aussage habe der erste Schuss beide Polyester-Bordwände der Yacht ''Master'' durchschlagen, um durch eine Scheibe der ''Mapagia'' hindurch Dirk Hamer schwer zu verletzen.<ref>http://archivio.panorama.it/home/articolo/idA020001037998</ref> Laut Aussage der anwesenden Schwester Birgit habe ihr Bruder laut "Anestesia, anestesia" gerufen. Der Schuss traf den unter Deck schlafenden Dirk Hamer in den Unterbauch, eine Hauptschlagader eines Beins verletzend. Es entstand eine stark blutende Wunde mit großem Blutverlust. Emanuele konnte auf keinen Fall gezielt den nicht sichtbaren Sohn Hamers im Visier gehabt haben (wie dessen Vater später wiederholt behauptete). Ziel war vielmehr Nicky Pende, denn dieser hatte mit seiner Gruppe zuletzt mit einem Schlauchboot abgelegt. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht, wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Vorher war er von einem überforderten Inselarzt notdürftig versorgt worden. Es gelang auch nicht (wie Emanuele zunächst versprach), den privaten Helikopter von Emanuele einzusetzen. Gegen den ausdrücklichen Rat der Marseiller Ärzte ließ Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen, wo er am 7.&nbsp;Dezember 1978 verstarb. Der Leiter der Intensivstation des Krankenhauses in Marseille, Professor Michel Olmer, hatte in diesem Zusammenhang der Familie "inakzeptables" Verhalten vorgeworfen, weil sie "einen Kranken ohne Benachrichtigung" nach Heidelberg transportiert habe.<ref>Artikel: ''Vorwürfe gegen Hamers Eltern. Prinz von Savoyen auf freiem Fuß gesetzt - Gutachter zur Todesursache gehört'', Kölner Stadt-Anzeiger, 15.11.1991</ref> <br />
<br />
Emanuele wurde später in einem umstrittenen Prozess zu sechs Monaten wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt. Die Projektile aus dem M1-Magazin wurden von der Polizei nicht asserviert. Auch die Boote wurden nicht beschlagnahmt. Die Tatwaffe verschwand später auf merkwürdige Weise, so dass ein Vergleich von Waffe und einem möglichen Projektil nicht mehr möglich war. Offenbar waren hier auch eingreifende politische Entscheidungsträger sowie inkompetente oder überforderte Ermittler im Spiel. 2006 wurde Vittorio Emanuele wegen anderer Vorwürfe (kriminelle Vereinigung, Manipulation von Spielgeldautomaten usw.) erneut inhaftiert. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde dabei bekannt, dass er mit Sicherheit der Schütze war, da er dies einem Zellengenossen mitteilte.<br />
<br />
Nachgeschichte: Hamer ließ nach dem Tode seines Sohnes verlautbaren, dass Vittorio Emanuele ihm 2&nbsp;Millionen &nbsp;DM (1,8&nbsp;Millionen plus 200.000) anbot, um eine Zivilklage zu vermeiden. Später verbreitete Hamer sogar die Meldung, dass ihm 10&nbsp;Millionen angeboten worden seien. In Wirklichkeit beschlossen die beiden Familien (Hamer - Emmanuele) zunächst eine Vereinbarung über die Zahlung von lediglich 500.000&nbsp;FF (französische Francs), und Emanuele zahlte 200.000&nbsp;DM an Krankenhauskosten. Er argumentierte, dass die Verlegung des nicht-transportfähigen Dirk Hamer nach Heidelberg den Tod mit bedingt habe. Die Frau des Emanuele, Prinzessin Marina Doria, wird im Stern mit der Aussage zitiert, dass Ryke Geerd Hamer bei Zahlung von 2&nbsp;Millionen&nbsp;DM seine Tochter Birgit Hamer (die Tatortzeugin war) beeinflusst hätte, beim Strafprozess eine Zeugenaussage zugunsten von Emanuele zu abzugeben. Letztendlich kam es zu keinem Vertragsabschluss zwischen den Familien. 2006 verkündete merkwürdigerweise Hamer, dass sein Sohn 1978 wegen seiner erst drei Jahre später entwickelten "Neuen Medizin" erschossen worden wäre und sieht ihn als Opfer eines Komplotts um seine medizinische Lehre.<br />
<br />
Ausführlichere Darstellungen der Ereignisse in Cavallo sind in italienischer Sprache in verschiedenen Zeitungsartikeln nachzulesen.<ref>http://www.repubblica.it/2006/09/sezioni/cronaca/vittorio-emanuele/savoia-hamer/savoia-hamer.html</ref><ref>http://www.repubblica.it/2006/06/sezioni/cronaca/arrestato-vittorio-emanuele/isola-di-cavallo/isola-di-cavallo.html</ref><ref>http://www.corriere.it/Primo_Piano/Cronache/2006/06_Giugno/16/precedente.shtml</ref><ref>http://www.feltrinelli.it/BlogItem?item_id=2352</ref><ref>http://maurosuttora.blogspot.com/2006/06/vittorio-emanuele-di-savoia.html</ref><ref>http://archivio.panorama.it/home/articolo/idA020001037998</ref><ref>http://www.tgcom.mediaset.it/cronaca/articoli/articolo314836.shtml</ref> sowie in einem Bericht des ECHR vom 7.&nbsp;August 1996<ref>http://sim.law.uu.nl/SIM/CaseLaw/Hof.nsf/d0cd2c2c444d8d94c12567c2002de990/f17b35d53bcc006dc1256640004c3306?OpenDocument</ref><br />
<br />
==Erkrankung an Hodenkrebs 1979==<br />
Im März 1979 wurde Hamer laut eigenen Angaben in zwei Sitzungen chirurgisch nach den Regeln der wissenschaftlichen Medizin ein Tumor am rechten Hoden in der Universitätsklinik Tübingen entfernt. Der Hodentumor sei nach Hamers Angaben im Laufe des Jahres 1978 oder Anfang 1979 sichtbar geworden, etwa zwei Monate nach dem Tod seines Sohnes Dirk. Laut Gerichtsakten ist der Eingriff jedoch möglicherweise erst 1981 erfolgt.<br />
<br />
==Die Erfindung der Neuen Medizin==<br />
[[image:Hamer-tv.jpg|Hamer im Fernsehen (ORF)|thumb]]<br />
Im Herbst 1981 erfand Hamer seine medizinische Außenseiterlehre, die er zunächst "Neue Medizin" nennt und stellt diese im bayerischen und italienischen Fernsehen (RAI3) am 4.&nbsp;Oktober 1981 resp. 5.&nbsp;Oktober 1981 vor. Eine Bestätigung für seine Erfindung einer ''Neuen Medizin'' sieht er in übersinnlich empfangenen Botschaften seines verstorbenen Sohnes Dirk, die er in Träumen erfahren haben will: <br />
:''"In der Nacht hatte ich einen Traum: Mein Sohn DIRK, von dem ich oft träumte und mit dem ich im Traum beratschlagte, erschien mir im Traum, lächelte sein gutmütiges Lächeln, wie er oft zu lächeln pflegte, und sagte: "Das, was Du gefunden hast Geerd, ist richtig, ist vollständig richtig, ich kann es Dir sagen, weil ich jetzt mehr weiß als Du, Du hast es klug herausgefunden [...] Du kannst es jetzt alles zusammen auf meine Verantwortung veröffentlichen, ich verspreche Dir, Du wirst Dich nicht blamieren, denn es ist die Wahrheit! [...] Ich war nun beruhigt und von da ab felsenfest davon überzeugt, dass das DIRK-HAMER-SYNDROM zutreffend sei [...] In der folgenden Nacht träumte ich wieder und ich sprach im Traum wieder mit meinem Sohn DIRK. Er lobte mich und sagte: "Donnerwetter, Geerd, das hast Du aber rasch herausgefunden, sehr gut hast Du das gemacht." Wieder wachte ich auf, war mit einem Schlage vollständig überzeugt von der Richtigkeit meiner Ergebnisse [...] Ich habe einer Reihe von Menschen, schon damals gleich, und auch später, von meinen Träumen erzählt und gesagt, dass ich im Grunde meinen Sohn DIRK für den Entdecker der EISERNEN REGEL DES KREBS halte [...] Wer weiß, ob ich mich getraut hätte, weiterzugehen, wenn mein DIRK mir nicht im Traum die Sicherheit gegeben hätte, dass es richtig ist, was ich gefunden habe [...]"''<br />
<br />
Im selben Monat reichte Hamer an der Universität Tübingen eine Schrift mit dem Titel "Das Hamer-Syndrom und die eiserne Regel des Krebses" als Habilitationsschrift ein. Am 4.&nbsp;Mai 1982 wird die Schrift wegen mangelnder Wissenschaftlichkeit und fehlender Belege mit 150&nbsp;Stimmen zu&nbsp;0 abgewiesen. Wörtlich heißt es: ''"In den Sitzungen des Habilitationsausschusses der Medizinischen Fakultät der Beklagten am 8.&nbsp;Dezember 1981 und 19.&nbsp;Januar 1982 wurde Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;Schrage - Frauenklinik - und Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;Wilms - Medizinische Klinik, Abteilung Innere Medizin - beauftragt, über die eingereichte Arbeit ein Fachgutachten zu erstellen. Am 2.&nbsp;Februar 1982 erstattete Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;Schrage sein Gutachten. Darin ist ausgeführt, dass Form und Methodik der Arbeit den Grundregeln einer Habilitationsschrift nicht entsprechen. Der Kläger entwickle seine Ansichten nicht sachlich und prägnant, sondern der Stil der Arbeit sei geprägt durch persönlich-emotionale Momente. Auch nehme er keinerlei Bezug auf die vorhandene umfangreiche Literatur. Die Anschauungen des Klägers seien auch als Spekulation nicht zu akzeptieren. Auch der Zweitgutachter Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;Wilms legte in seinem Gutachten vom 11.&nbsp;März 1982 dar, dass Form und methodisches Vorgehen des Klägers in seiner Arbeit nicht den Regeln einer wissenschaftlichen Publikation entsprechen. Eine Auseinandersetzung mit der Literatur zu den Entstehungstheorien des Krebses fehle vollständig. Der Kläger äußere sich ohne sachliche Argumentation entweder polemisch oder sensitiv als Außenseiter der sogenannten Schulmedizin. Eine wissenschaftlichen Kriterien genügende, reproduzierbare Darstellung der Methodik insbesondere bei der Auswahl des Krankengutes und der Durchführung der Patientengespräche fehle ebenfalls vollständig. Die Nomenklatur des Klägers erwecke in vielen Bereichen den Eindruck einer Pseudowissenschaftlichkeit. Der vom Kläger postulierte zeitliche Zusammenhang zwischen Konflikt und Krebsentstehung sei an keinem der vom Kläger dargestellten Beispiele schlüssig nachgewiesen. Zusammenfassend ist der Gutachter der Auffassung, dass der Fakultät die Annahme der Arbeit als Habilitationsleistung nicht empfohlen werden könne, da diese an gravierenden formalen, methodischen und sachlichen Mängeln leide. Am 4.&nbsp;Mai 1982 lehnte der Habilitationsausschuss der Medizinischen Fakultät nach Bekanntgabe der Gutachten und abschließender Diskussion einstimmig die Anerkennung der eingereichten Arbeit des Klägers als Habilitationsleistung ab."''<br />
<br />
==Die Zeit der (Germanischen) Neuen Medizin==<br />
[[image:rosenhof.jpg|Sanatorium Rosenhof in Bad Krozingen|250px|thumb]]<br />
[[image:Gyhum.jpg|thumb|Heutige Reha-Klinik in Gyhum|thumb]]<br />
[[image:hamer30geheilt.jpg|Bildzeitung über "Hamererfolge" 1982|300px|thumb]]<br />
[[image:hamer8geheilt.jpg|Typische Schlagzeilen der Bildzeitung zu Hamer|300px|thumb]]<br />
1982 kehrte Hamer endgültig nach Deutschland zurück und arbeitete von nun an als Arzt in verschiedenen Einrichtungen, stets in alleiniger Verantwortung (siehe dazu: [[Hamer-Kliniken]]). So öffnete er 1982 für einige Monate das private "Sanatorium Rosenhof" in Bad Krozingen, in dem er als einziger Arzt tätig war. Er wollte nun seine Neue Medizin in der Praxis im Menschenversuch an Patienten erproben. Das Experiment wurde allerdings zu einem Desaster: Die Mehrzahl seiner Patienten verstarb (mehr dazu: [[Opfer der Germanischen Neuen Medizin]]). Hamer ließ sich jedoch davon nicht beirren und eröffnete 1983 eine private Klinik namens ''Haus Dammersmoor'' im niedersächsischen Gyhum bei Bremen (Dammersmoorerweg&nbsp;17), die später von den Behörden wegen Verstoßes gegen Vorschriften geschlossen werden musste. Später erklärte Hamer, dass "einige" seiner Gyhumer Patienten verstorben seien, da sich in der Zwischenzeit Zeitungen nach anfänglichen positiven Artikeln zunehmend kritisch äußerten, was den Tod der Patienten mit bewirkt habe.<br />
<br />
Am 12.&nbsp;April 1985 verstarb Hamers Ehefrau an den Folgen eines Brustkrebs. Später erzählte Hamer einer Angestellten in seiner Privatklinik Rosenhof, dass seine Frau nicht an seine Neue Medizin geglaubt habe und daher eine eigene NM-Behandlung des Brustkrebs unwirksam gewesen sei. Gerüchteweise wurde auch bekannt, dass er sich von seiner Frau trennte.<ref>"Weißt du, daß Hamer auch einmal hier in dieser Buchhandlung war? Er hatte seine Frau und seinen Hund dabei. Hamer saß so:" Sie setzte sich hin, wie ein vollkommen verängstigter Mensch, der jederzeit bereit ist aufzuspringen und zu fliehen. "Der Hund saß auch so:" Wieder nahm sie dieselbe verkrampfte Sitzhaltung ein. "Und die Frau - er hat sich von seiner alten Frau getrennt, wußtest du das? - saß neben ihm und schaute verehrend zu ihm auf. "Ich habe seine Bücher nicht gelesen. Aber einem Menschen, der so aus dem Gleichgewicht ist, würde ich mein Kind nicht anvertrauen."</ref> In seinem Buch ''Krebs - Krankheit der Seele'' geht er auf Seite&nbsp;28 auf die Erkrankung seiner Frau ein und schildert die tödliche Erkrankung ganz anders: ''"Übrigens, die erste Patientin, die ich behandeln durfte, nachdem ich die EISERNE REGEL DES KREBSES wusste, war meine Frau, die einen Knoten in der linken Brust getastet hatte, aber wir kannten den Konflikt, nämlich der Hinauswurf aus der Wohnung in der Via Margutta, die der Cousine des Mörders gehörte. Aber wir kannten auch die Therapie. Meine Frau ist der klügste Mensch, den ich überhaupt kenne. Sie wußte, hatte verstanden, sie wurde gesund. Der Konflikt hatte sich lösen lassen. Der Knoten ging zurück."'' Eine französische Webseite, die Werbung für die GNM macht, nennt für Hamers Ehefrau fünf aufeinander folgende Krebserkrankungen, die sie jeweils überstanden habe, bevor sie starb.<ref>http://medecinenouvelle.com/comprendre/reperes/</ref><br />
<br />
Im August 1985 öffnete Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens ''Freunde von Dirk'' in Katzenelnbogen bei Koblenz (Rhein-Lahn-Kreis), die auf Grund haarsträubender, skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste, nachdem Anzeigen erstattet wurden (siehe dazu: [[GNM Dokumentation|Zeugenaussagen von Mitarbeiterinnen]]). Hamer ließ die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigem Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage bereits von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische, aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden, die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein.<br />
<br />
Um auf angebliche Heilerfolge aufmerksam zu machen, scheute sich Hamer in dieser Zeit nicht davor, angebliche Überlebende und deren Heilung via Röntgenaufnahme in den Medien zu präsentieren, die, wie die Recherchen von Panorama Hamburg (ARD Fernsehen) und der Spiegelredaktion seinerzeit ergeben hatten, nachweislich verstorben waren und auf dem Friedhof lagen. Von zehn ermittelten Patienten Hamers waren innerhalb von neun Monaten 8&nbsp;verstorben, vermeldete die TV-Sendung Brisant (ARD).<br />
<br />
===Der Fall des Hamer-Patienten Zemelka===<br />
[[image:zemelka2.jpg|Hamer mit O.&nbsp;Zemelka|300px|left|thumb]]<br />
So präsentierte Hamer einen seiner Patienten, den Stuttgarter Oswald Zemelka, im Jahre 1982 dem deutschen Fernsehpublikum in der NDR-Sendung ''III&nbsp;nach&nbsp;9''. Hamer meinte, dass sein Patient nach einem Streit mit seinem Meister aufgrund des Streites einen Lungenkrebs bekommen habe. Um den Krebs zu "heilen", hatte Hamer den Meister aufgefordert, sich bei Zemelka zu entschuldigen. Danach fühlte sich der Patient natürlich sofort besser. Gezeigt wurden Röntgenaufnahmen, die das Verschwinden eines Lungentumors durch die GNM belegen sollten. Peinlich wurde es dann jedoch, als sich herausstellte, dass die Aufnahmen ''überbelichtet'' waren und sich zur Auswertung daher nicht eigneten. Auch in der Bild-Zeitung hatte Hamer stolz über seinen angeblichen Behandlungserfolg bei dem 51-jährigen Tischler berichtet. An den Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, Prof.&nbsp;Vogt, schrieb er im September 1982 in diesem Zusammenhang: ''"Ich führte Ihnen auch die Röntgenbilder eines Patienten (Zemelka) vor, bei dem exakt, praktisch mit der Minute der Konfliktausräumung eine so rasante Besserung des klinischen Bildes (12kg Gewichtszunahme in 3&nbsp;Wochen) und des röntgenolog. Bildes, das Sie selbst beurteilen konnten und dessen Regression des Plattenepithel-Bronchial-Ca so unübersehbar ist, daß die Verbesserung vom 17.8. auf 24.8. dem Röntgenologen Dr.&nbsp;Schweitzer in Stuttgart noch niemals in seiner jahrzehntelangen Röntgenpraxis vorgekommen war."''<br />
<br />
[[image:zemelka4.jpg|Grab von O.&nbsp;Zemelka (ARD)|200px|left|thumb]]<br />
[[image:zemelka5.jpg|Bildzeitung über Zemelka|300px|thumb]]<br />
In seiner wegen Mängeln abgewiesenen Habilitationsschrift erwähnt Hamer seinen Patienten wieder und schreibt zur vorbehandelnden Oberärztin Hruska der Fachklinik Schillerhöhe:<br><br />
''Hamer: "Was sagt Ihnen jetzt Ihr ärztlicher Instinkt?"<br><br />
''Oberärztin: "Ich bin wirklich gebügelt. Daß so eine dramatische Besserung überhaupt möglich ist. Zemelka lacht und scherzt, als wäre er gar nicht mehr krank."<br><br />
''Hamer: "Ist er auch nicht mehr."<br><br />
''Oberärztin: "Mir wird allmählich richtig unheimlich. Wenn ich nicht gestern nacht noch Ihre "Eiserne Regel des Krebs" ausführlich studiert hätte, dann hätte ich vielleicht gedacht, Sie hätten den Patienten verzaubert. Ich finde es wunderbar."''<br> <br />
Oberärztin Dr. Dagmar Hruska zur Zeitschrift STERN: "Kein Wort von diesem Gespräch stimmt. Hamer ist ein Spinner."<br><br><br />
Zemelka starb jedoch trotz GNM an Lungenkrebs. Sein Hausarzt stellte Krebs als Todesursache fest. Hamer glaubte indes an eine ''Ermordung'' von Zemelka. Die ARD zeigte schließlich die Grabstelle von Zemelka, um jeglichem Zweifel an dessen Tod zu begegnen.<br />
<br />
==Der Entzug der Approbation im April 1986==<br />
Im März 1986 nahm Hamer seinen Wohnsitz in Köln. Ihm wurde am 8.&nbsp;April 1986 die ärztliche Zulassung (Approbation) entzogen. Das Amtsgericht Koblenz berief sich dabei auf Artikel&nbsp;5 der Bundesärzteordnung (siehe Urteilsbegründug Az&nbsp;9&nbsp;K&nbsp;/215/87) sowie auf zwei psychiatrische Gutachten des Prof.&nbsp;B.&nbsp;Pflug der Uni Frankfurt vom 27.&nbsp;November 1985 und 12.&nbsp;Februar 1986. Der Widerruf der Approbation erfolgte laut Gerichtsbeschluss des angerufenen OVG, weil ''"[...] für den Entzug der Approbation ausschließlich die besondere Persönlichkeitsstruktur des Klägers (Hamer) und nicht ein Festhalten an der Theorie von der Eisernen Regel des Krebs gewesen sei [...]"'' Weiter heißt es: ''"[...] Maßgebend ist – dies sei im Hinblick auf den Inhalt der Berufungsschrift noch einmal betont – nicht, dass der Kläger „nicht unbestrittene naturwissenschaftliche Erkenntnisse“ anwendet und verbreitet, sondern mit welcher Grundeinstellung und wie er dies tut [...]"''. Zur selben Frage schrieb das Landesprüfungsamt Hessen am 10.&nbsp;August 2007 an Hamer: ''"[...] Sie aufgrund Ihrer wahnähnlichen Gewissheit, dass Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse unantastbar seien, nicht mehr in der Lage waren, Ihr praktisches ärztliches Handeln an der Hinsicht in die ärztlichen Gegebenheiten auszurichten [...]"''. Der Entzug der Approbation ist in einem Zusammenhang mit Anzeigen zweier Ärzte zu sehen, die die skandalösen Zustände seiner privaten, als Pension angemeldeten ''Klinik'' in Katzenelnbogen mitbekamen und ihn wenige Monate vor dem Entzug der Approbation anzeigten (siehe dazu: [[GNM Dokumentation]]).<br />
<br />
Teilnehmer von Seminaren in Köln berichten davon, dass Hamer nach Entzug der Approbation erzählt habe, dass er selbst seit dem Approbationsentzug in einer ''schizophrenen Konstellation wegen Revier'' sei, die einen Verfolgungswahn verursache.<br />
<br />
==Die Zeit nach dem Entzug der Approbation==<br />
[[Bild:burgau.jpg|Schloss Burgau|250px|thumb]]<br />
Auch nach dem Entzug der Approbation behandelte Hamer jedoch weiter Patienten ohne Zulassung als Arzt oder Heilpraktiker. So gründete Hamer 1990 in Burgau (Steiermark-Österreich) ein Beratungszentrum, das er ''Zentrum Neue Medizin'' nannte, und machte sich dort einen Namen, da er der Ehefrau des Bürgermeisters von Burgau, Wallner, zu einer "Konfliktolyse" verhalf. Aus Dankbarkeit stellte der Bürgermeister Hamer einige Räume im ''alten Schloss Burgau'' für seine Behandlungsversuche zur Verfügung. Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlte jedoch auch hier. Auf Briefköpfen seiner Burgauer Einrichtung stellte sich Hamer (ohne Approbation) als Leiter dar. Mehrere österreichische Ärzte unterstützten ihn: Bekannt sind Willibald Stangl und Wilhelm Limberger. Offiziell deklarierte er sein Zentrum als eine Außenstelle seines Verlages ''Amici di Dirk'', die Kölner Büroräume waren vorher die Praxisräume in Köln. Tatsächlich beriet Hamer dort überwiegend Krebskranke, von denen er als Gegenleistung angeblich nur "Geschenke" nahm. Auf sein Spendenkonto in Österreich gingen jedoch regelmäßig Überweisungen ein. Mehrere Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurden abgewiesen. Mehrere Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs und Verleumdung eines Grazer Arztes endeten mit Geldstrafen, die wegen Mittellosigkeit nicht einkassiert werden konnten. 1995 wurde das Beratungszentrum in Burgau von den Behörden geschlossen. Dabei wurden von der Polizei knapp 6.500&nbsp;Akten beschlagnahmt und laut Hamer bei einer Überprüfung der Patienten noch knapp 6.000 lebend angetroffen. Das bedeutet, "92% der Patienten lebten noch". Daher hat Hamer die Zahl, dass 90-95% seiner Patienten seine Therapie überleben würden.<br />
<br />
[[image:hamerspanien.jpg|Hamer-Wohnhaus in Spanien|thumb]]<br />
Von 1997 bis 1998 war Hamer in Köln inhaftiert. Im Jahre 2000 verließ Hamer Deutschland endgültig und flüchtete nach Alhaurin el Grande nahe Malaga. Im September 2004 wurde Hamer in Spanien verhaftet und nach Frankreich ausgeliefert, und erst im Februar 2006 aus der Haft entlassen. Er kehrte nach Spanien zurück. Aus Patienten- und Angehörigenberichten wird ersichtlich, dass er Patienten weiter telefonisch oder persönlich berät oder behandelt. Allerdings berichten Zeugen aus seiner spanischen Zeit, dass er sich zunehmend von unbekannten Personen und den Behörden verfolgt fühlte, die ihn angeblich überall hin begleiteten. Seit März 2007 ist Hamer nach eigenen Angaben wieder auf der Flucht, um einem möglichen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Cottbus (Vorwurf: Volksverhetzung) zu entgehen. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist in Sandefjord im südlichen Norwegen, sein Anwalt veröffentlichte seine norwegische Telefonnummer Ende September 2007. Wie bereits zuvor in Deutschland, Österreich und Spanien, hat Hamer auch in Norwegen keine ärztliche Approbation. In Norwegen wurde ihm die Ausübung des ärztlichen Berufs oder der Heilkunde vom staatlichen Gesundheitspersonalausschuss untersagt. Hamer klagte in Norwegen gegen das zuständige Osloer Gesundheits- und Fürsorgeministerium, um dennoch die Zulassung zu erhalten. Im April 2009 wies ein Gericht in Sandefjord Hamers Begehren nach dreitäger Verhandlung ab und verurteilte ihn zur Zahlung der Verfahrenskosten in Höhe von 118.000&nbsp;norwegischen Kronen (13.600&nbsp;Euro). Hamer hat zudem die eigenen Anwaltskosten zu zahlen. Das Gericht war überzeugt, dass Hamer sich als Arzt nicht an die rechtlich bindenden Standards halten werde.<ref>http://www.tvedestrandsposten.no/Innenriks/article4299193.ece</ref><ref>http://www.sb.no/article/20090430/NYHETER/828675814/1158</ref><br />
[[image:UniversitaetSandefjord.jpg|thumb]]<br />
2010 meldete Hamer eine Firma auf den Namen "Universität Sandefjord" an und bezeichnet sich fortan als "Rektor" einer "Universität Sandefjord". Geplant sei auch, Zimmer in einer leerstehenden Klinik anzumieten, um dort eine "Universitätsklinik" aufzumachen. (Hamer: ''"Wir haben hier eine Universität gegründet, ich bin der Rektor dieser Universität und wir wollen jetzt eine Klinik hier beziehen [...] da wollen wir das zur Universitätsklinik machen und diese Universitätsklinik hat sich das Ziel gesetzt der absoluten Wahrhaftigkeit. Nicht nur die Klinik, sondern auch die ganze Universität."''<ref>http://dr-rykegeerdhamer.com/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=63</ref><br />
<br />
==Hamers Markenanmeldungen==<br />
[[Bild:Hamer-gm1.jpg|thumb]]<br />
[[Bild:Hamer-gm2.jpg|thumb]]<br />
2003 ließ Hamer die Begriffe ''Germanische Neue Medizin&reg;'', ''Eine Germanische Neue Medizin&reg;'', ''Die Germanische Neue Medizin&reg;'' und ''DHS = Dirk Hamer Syndrom nach Dr. med. Ryke Geerd Hamer&reg;'' markenrechtlich schützen. Am 21.&nbsp;Oktober 2003 versuchte Hamer überraschend, auch ''Biologische Neue Medizin'' als Markennamen anzumelden, ohne ''Germanisch'' also. Offenbar waren ihm in der Zwischenzeit Zweifel oder neue Ideen gekommen. Nach einer ersten Ablehnung wurde die Marke im April 2004 vom deutschen Marken- und Patentamt registriert. Der Anmeldeversuch für die Wortmarke ''Neue Medizin'' dagegen scheiterte.<br />
<br />
Weitere angemeldete Markennamen aus dem Jahre 2003 sind:<br />
*''Krebs Krankheit der Seele nach Dr. med. Ryke Geerd Hamer''<br />
*''pcl=post-conflictolytische Phase nach Dr. Ryke Geerd Hamer''<br />
*''SBS= Sinnvolles Biologisches Sonderprogramm''<br />
*''Die eiserne Regel des Krebs nach Dr. Ryke Geerd Hamer''<br />
*''Vermächtnis einer Neuen Medizin nach Dr. Ryke Geerd Hamer''<br />
*''HH = Hamer`scher Herd nach Dr. med. Ryke Geerd Hamer''<br />
*''DHS = Dirk Hamer Syndrom nach Dr. med Ryke Geerd Hamer''<br />
*''Die 5 biologischen Naturgesetze-Grundlage der gesamten Medizin nach Dr. med. Ryke Geerd Hamer''<br />
*''Die Neue Medizin nach Dr. med. Ryke Geerd Hamer''<br />
*''Die Germanische Neue Medizin''<br />
*''Germanische Neue Medizin''<br />
*''Eine Germanische Neue Medizin''<br />
*''Biologische Neue Medizin''<br />
*''Heilige Medizin''<br />
*''medicina sagrada''<br />
*''Amici di Dirk''<br />
*''german new medicine''<br />
*''Germanic New Medicine''<br />
<br />
Im den Jahren 2004 bis 2006 ließ Hamer ferner viele Grafiken aus seinem Buch ''Vermächtnis einer Neuen Medizin Teil&nbsp;1 und Teil&nbsp;2'' als Geschmackmuster registrieren.<br />
<br />
==Kriminalgeschichte==<br />
[[image:Hamer1997.jpg|Hamer vor Gericht (1997)|thumb]]<br />
[[image:hamercartoon.jpg|thumb|Hamer-Verhaftung in der Vorstellung seiner Anhänger|300px]]<br />
Hamer kam in Deutschland, Österreich und Frankreich mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt und wurde mehrmals rechtskräftig verurteilt. Insgesamt musste er mehrere Jahre Haft in Deutschland und Frankreich absitzen.<br />
<br />
*1986 wurde Hamer zu einer Geldstrafe von 3.000&nbsp;DM verurteilt, da er von April bis August 1986 ohne Approbation Patienten behandelte und dabei gegen das Heilpraktikergesetz verstieß (Aktenzeichen 34&nbsp;Js&nbsp;85/86 der StA&nbsp;Köln).<br />
<br />
*Am 22.&nbsp;Januar 1992 wurde er vom Amtsgericht Köln wegen eines erneuten Verstoßes gegen das HPG zu einer Freiheitsstrafe von 6&nbsp;Monaten unter Strafaussetzung zur Bewährung verurteilt. Durch Berufungsurteil des LG Köln vom 12.&nbsp;Februar 1993 wurde die erkannte Strafe auf 4&nbsp;Monate Freiheitsstrafe gemindert (MO 105-99/92). Er hatte einen jungen Mann mit Knochenkrebs erfolglos mit einem für diese Krankheit ungeeigneten Gipsverband behandelt. Dem Mann musste das Bein amputiert werden (Verfahren 613&nbsp;Ls&nbsp;152/91 und 34&nbsp;Js&nbsp;232/89 StA&nbsp;Köln).<br />
<br />
*Am 27.&nbsp;Juli 1993 wurde Hamer in Österreich wegen Verleumdung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt (Amtsgericht Graz).<br />
<br />
*Das Jahr 1995 war für Hamer durch den Fall der damals fünfjährigen Krebspatientin Olivia [[Helmut Pilhar|Pilhar]] geprägt. Die Eltern der Olivia wurden zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt (Urteil des Landesgerichtes Wiener Neustadt vom 11.&nbsp;November 1996 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar, und Urteil des Oberlandesgerichtes Wien als Berufungsgericht vom 4.&nbsp;September 1997 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar). Sie hatten ihr krebskrankes Kind nach Spanien zu Hamer gebracht. Für Hamer hatte der erfolglose GNM-Therapieversuch keine strafrechtlichen Konsequenzen, da er inzwischen von Spanien aus außerhalb von Österreich und Deutschland tätig war. Das Aktenzeichen zu seinem eigenen Verfahren im Falle O.&nbsp;Pilhar ist 34&nbsp;JS&nbsp;221/96. Das Kind wurde letztendlich gegen den Willen der Eltern operiert und lebt heute bei guter Gesundheit (Aktenzeichen: GZ&nbsp;4C&nbsp;E&nbsp;VR&nbsp;S34/95&nbsp;–&nbsp;189 Bl.&nbsp;1082-1120, Az. 23&nbsp;Bs&nbsp;114/97 (Bl.&nbsp;1121-1141)).<br />
<br />
*1997 wurde Hamer in Köln verhaftet und am 9.&nbsp;September 1997 vom AG&nbsp;Köln zu 19&nbsp;Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, von denen er zwölf Monate absaß. Ihm wurde unterlassene Hilfeleistung und Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz nachgewiesen. Ausgangspunkt der Anklage waren Anzeigen von Angehörigen nach dem Tod von drei Krebspatienten, die erfolglos nach der GNM behandelt wurden. Hamer wurde am letzten der fünf Prozesstage wegen Beleidigung des Gerichts in seine Zelle zurückgeschickt und durfte erst nach dem Ende des Plädoyers seines Anwalts wieder den Gerichtssaal betreten. Hamers Sohn Bernd, der den Richter als "Arschloch" beschimpfte und den Prozess mit der NS-Justiz verglich, erhielt drei Tage Ordnungshaft. Hamer wurde im Laufe des Prozesses in einem psychiatrischen Gutachten attestiert: ''"geistesschwache, psychopathische Persönlichkeit mit wahnhaft unbeeinflussbaren Überzeugungen"'', so die Erinnerung des anwesenden Leuzinger (Verfahren 34&nbsp;Js&nbsp;178/95 Amtsgericht Köln).<br />
<br />
*Im Jahre 2001 wurde Hamer in Frankreich wegen Mittäterschaft bei der illegalen Ausübung von ärztlichen Tätigkeiten und wegen Betrugs in Abwesenheit zu 3&nbsp;Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Er war von einem Mann namens Guy&nbsp;C. in Chambery angezeigt worden, dessen krebskranke Ehefrau sich erfolglos durch die GNM behandeln ließ und verstarb. Weitere Angehörige zeigten Hamer ebenfalls in Frankreich an. Frankreich erließ einen internationalen Haftbefehl. Hamer wurde am 9.&nbsp;September 2004 in Spanien verhaftet und an Frankreich ausgeliefert, wo er in Chambery nach sechs Jahren der Ermittlungen endgültig rechtskräftig verurteilt wurde. Ein Teil der ihm zusätzlich vorgworfenen Taten waren inzwischen verjährt und konnten nicht berücksichtigt werden. Am 16.&nbsp;Februar 2006 wurde er aus der Haft nahe Paris entlassen. Die zweite Hälfte der Haftstrafe wurde Hamer offenbar aus gesundheitlichen Gründen erlassen. So soll er laut Gerüchten schon seit Jahren an einem Tumor an der Wirbelsäule leiden. Entsprechende Röntgenaufnahmen und Befunde reichte Hamer erfolglos ein, um den Prozess gegen ihn niederzuschlagen. Die Röntgenaufnahmen sind auf den Webseiten seines Anhängers Helmut Pilhar einzusehen.<br />
<br />
*Zur Zeit (2010) sind mehrere Strafverfahren gegen Hamer anhängig. Zum einen ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Cottbus wegen Volksverhetzung (§130&nbsp;StGB)<ref>Aktenzeichen 1653&nbsp;Js&nbsp;2797&nbsp;/&nbsp;06, Staatsanwalt Robinek</ref> sowie ein alter österreichischer Haftbefehl.<ref>Artikel in "Die Presse" (Österreich), ''Opfer und Medienstar: Der Fall Olivia Pilhar'' vom 16.&nbsp;Januar 2010 [http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/533340/index.do]</ref> Laut Hamers eigenen Bekundungen verließ er deshalb sein spanisches Exil im März 2007 und ist auf der Flucht, um in Norwegen (das nicht zur EU gehört) ''"politisches Asyl zu finden"''. Seit 2007 ist bekannt, dass Hamer sich in Norwegen aufhält. Seit 2010 ermittelt die Staatsanwaltschaft Kempten gegen Hamer wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Dies im Zusammenhang mit dem Tod der 12-jährigen Krebspatientin Susanne Rehklau (siehe [http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Opfer_der_Germanischen_Neuen_Medizin#2009_Susanne_Rehklau_.28Deutschland.29])<ref>http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/kontrovers/kontrovers-neue-germanische-medizin-krebs-ID1267537412408.xml</ref> 2013 wurde bekannt, dass eine Anklage wegen "versuchten Totschlags" droht. <br />
*Seit 2010 ermittelt die Staatanwaltschaft Bonn gegen Hamer wegen Straftaten gegen das Heilmittelwerbegesetz (HWG) unter dem Aktenzeichen 222 Js 118/10.<br />
*2010: nach Auskunft der Zeitung "Sandefjords blad" wurde Hamer Ende September 2010 vom Amtsarzt Svein Lie sowohl bei der Polizei Vestfold als auch der Aufsichtsbehörde "Statens helsetilsyn" angezeigt, da er ein 12-jähriges krebskrankes Mädchen aus der Gegend von Hamburg behandelt hatte, die sich mit ihrer Mutter zwei Wochen in Sandefjord zur Behandlung bei Hamer aufhielt.<br />
<br />
==Politische Ansichten und Beziehungen, Antisemitismus und Holocaustleugnungen==<br />
*Vorwurf der Volksverhetzung: Hamer wurden von vielen Seiten antisemitische Ansichten und sogar die [[Ryke Geerd Hamer und Antisemitismus|Verleugnung des Holocaust]] vorgeworfen. Zur Zeit gibt es ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung durch die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen ihn.<ref>Aktenzeichen AZ 1653 Js 2797 / 06</ref><br />
<br />
*Hamer und die [[KRR|komissarischen Reichsregierungen]]: Hamer äußerte im April 2006 seine Bereitschaft, für das Amt eines Reichspräsidenten eines zukünftigen Deutschen Reichs zu kandidieren und nahm Beziehung zu einer der diversen "kommissarischen Reichsregierungen" in Deutschland auf. Seine Reichspräsidentenkandidatur kann in einem 60-minütigen Videointerview mit dem "[[freie Energie]]"-Physiker und KRR-Aktivisten [[Matthes Haug]] bei [[Lnc-2010]] und auf KRR-Seiten eingesehen werden.<ref>http://www.deutsches-reich-heute.de/html/index2.php</ref><ref>http://anonym.to/?http://nsl-archiv.net/Filme/Germanische-Neue-Medizin/2006%20-%20Gespraech%20zwischen%20Dr.%20Hamer%20und%20Dr.%20Haug%20(1h%2003m,%20320x240).wmv</ref> Laut Hamer existiere die Bundesrepublik Deutschland seit dem 18.&nbsp;Juli 1990 nicht mehr.<ref>Zitat Hamer: "Am 17.07.1990 verfügten die Alliierten während der Pariser Konferenz neben der Aufhebung der "Verfassung der DDR" die Streichung der Präambel und des Artikels 23 des "Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland". Mit dem territorialen Geltungsbereich verlor das "Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland" als Ganzes mit Wirkung zum 18.07.1990 seine Gültigkeit. (BGBl. 1990, Teil II, Seite 885,890 vom 23.09.1990 ). Da die BRD verfassungsrechtlich (festgestellt mit Urteil des Bundesverfassungsgerichtes) ihre Hoheit ausdrücklich "auf den Geltungsbereich des Grundgesetzes" bezog, war mit dem Grundgesetz auch das besatzungsrechtliche Mittel "BRD" aufgelöst. Seit diesem Zeitpunkt – 18.07.1990 – existiert das besatzungsrechtliche Provisorium namens "Bundesrepublik Deutschland", das 41 Jahre lang die Belange für einen Teil des Deutschen Volkes treuhänderisch für die Westalliierten zu verwalten hatte, nicht mehr. Alle von der Regierung und den Behörden der untergegangenen "Bundesrepublik Deutschland2 seit ihrem Erlöschen getätigten Rechtsgeschäfte und Verwaltungsakte sind danach rechtswidrig und ungültig."</ref><br />
<br />
*Hamer und Holocaustleugnung: Laut einem Zeitungsartikel des österreichischen "Der Standard" im Jahr 1995 soll Hamer in einem Gespräch mit einer Patientin den Holocaust geleugnet haben. Was Hamer dabei nicht wusste: seine Patientin war Jüdin. Diese war entsetzt und wandte sich an die Zeitung. Hamer-Zitat aus dem Artikel: ''"Die Juden haben ihre Namen köpfen lassen [...] sie wurden nicht umgebracht, sie verschwanden einfach. Und lassen es sich gut gehen unter anderem Namen, auf Kosten des deutschen Volkes, das Wiedergutmachung zahlen muss. Sieben Millionen ermordete Juden leben also!"'' Ein Interview mit Hamer, das 2006 auf italienisch erschien, dokumentiert ebenfalls eine Holocaustleugnung, die zumindest in Deutschland strafbar ist. Zitat aus dem Interview: ''"Sollen wir nun glauben, dass dies alles eine wissenschaftliche Basis hat? Ich glaube noch nicht einmal an den Holocaust, jedenfalls nicht in der Weise, wie er uns erzählt wird, und da bin ich natürlich nicht der Einzige. Ich glaube auch nicht nicht, dass der Mensch auf dem Mond war, und viel schlimmer, dass die Twin Towers durch Araber zum Einsturz gebracht wurden, aber daran glaubt ja nun fast niemand mehr."'' (Rückübersetzung Psiram, da eine deutsche Originalversion nicht bekannt ist).<br />
<br />
In einer Vielzahl an Briefen und Interviews äußert Hamer antisemitische Ansichten und beschuldigt insbesondere jüdische "Logen" und Ärzte pauschal, nicht-jüdische Patienten systematisch ausrotten zu wollen.<br />
<br />
Einige Bücher von Hamer sind in rechtsextremen Buchversandhäusern wie [[Osiris Buchversand]] erhältlich. Webseiten, die vom Ausland aus den Holocaust leugnen, beziehen sich auf Hamer. Dazu gehören das Adelaide Institute und der [[BfeD]]. Das Adelaide Institut wird von Gerald Toben betrieben. Laut einem Bericht des britischen Telegraph wurde der australische Staatsbürger Gerald Frederick Toben in London verhaftet. Der deutschstämmige Toben, der sich selbst Friedrich Töben nennt, wird beschuldigt, antisemitische Dokumente im Internet veröffentlicht zu haben, in denen der Völkermord an den Juden durch die Nazis geleugnet wird. Er wurde mit europäischem Haftbefehl gesucht. Ende 2006 hatte Toben an der "Holocaust-Konferenz" im Iran teilgenommen. Er saß bereits in Deutschland in Haft.<br />
<br />
Auf Webseiten der NPD erschienen mehrfach Anzeigen für pro-Hamer Veranstaltungen.<ref>http://web.archive.org/web/20040211214832/http://www.npd-sachsen-anhalt.de/gesundh.htm</ref><br />
<br />
Hamers Antisemitismus kann im Lichte eines Verfolgungswahns gesehen werden. Er selbst fühlt sich bereits seit Jahrzehnten verfolgt und glaubt an eine Vielzahl von Mordanschlägen auf sich. Kritiker wie den italienischen Onkologen Veronesi bezeichnet er genauso als "Jude" wie den früheren Papst Karol Wojtila. Belege und weitere Angaben zu diesem Themenkomplex sind hier zu finden: [[Ryke Geerd Hamer und Antisemitismus]].<br />
<br />
==Betriebene Kliniken (Einzelheiten siehe [[Hamer-Kliniken]])==<br />
[[image:hameropfer.jpg|thumb]]<br />
R.G. Hamer leitete mehrere Praxen oder kleinere Kliniken in alleiniger Verantwortung und als einziger dort tätiger Arzt. Er hatte dabei die Gelegenheit, seine Hypothesen an Patienten im Rahmen der deutschen Therapiefreiheit und geltender Gesetzesregelungen zu erproben, da es keinerlei Verbot bezüglich der GNM (zumindest in Deutschland) gibt. Eine Anfrage von GNM-Anhängern des Internetauftritts [[FAKTuell]] bei mehreren Ärztekammern ergab keinerlei Hinweis auf ein Verbot.<ref>http://anonym.to/?http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background344.shtml</ref><br />
<br />
Dennoch fordern er und Anhänger seiner Lehre immer wieder, derartige experimentelle Behandlungsmöglichkeiten trotz der fehlenden Approbation und trotz der bislang enttäuschenden Ergebnisse an Patienten erproben zu können. Anfang 2007 scheiterte der Versuch des Braunschweiger Arztes Volker Engelhardt (übrigens: ein [[Airnergy]]anwender), über ein GNM-Thema durch eine experimentelle Arbeit über die Anwendung der GNM bei 20 Krebspatienten zu promovieren, an der Ablehnung eines Göttinger Radiologen.<ref>http://www.laborjournal.de/rubric/archiv/editorials/214.html</ref><ref>http://anonym.to/?http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2006/20061005_Hamer_an_Froemmel.htm</ref><ref>Zitat Hamer-Brief: Betreuung einer Dissertation des Arztes Volker Engelhardt, Adolfstr.&nbsp;58, 38102&nbsp;Braunschweig, Thema: Therapeutische Betreuung von 20&nbsp;Patienten mit sog. Bronchial-Ca = Bronchial-Atelektase nach der Germanischen Neuen Medizin am Klinikum der Universität Göttingen unter Mitwirkung von Prof.&nbsp;Krabbe (Rö-Diagnostik)</ref><br />
<br />
Hamer selbst beruft sich nur sehr ungern auf seine Erfahrungen in eigenen Kliniken und nennt vor allem keinerlei statistisch verwertbare oder seriöse Daten oder genaue Behandlungsergebnisse. Lediglich zu der in Burgau geführten Einrichtung, die er zusammen mit Ärzten betrieb, verweist er auf die österreichische Staatsanwaltschaft, die pauschal auf&nbsp;100 gerundete Zahlen zu Patientenakten aus seinem Burgauer Beratungszentrum (Österreich) ermittelt haben soll. Die von Hamer gegebenen Hinweise zur österreichischen Staatsanwaltschaft, die seinerzeit gegen ihn ermittelte, lassen sich jedoch nicht unabhängig prüfen, da die entsprechenden Zahlen nicht veröffentlicht wurden. Die entsprechenden Angaben von Hamer sind daher als nicht bestätigt anzusehen. Es bleibt auch unklar, ob sich die besagten Unterlagen tatsächlich auf einzelne schwerkranke Patienten oder auf Beratungstermine beziehen.<br />
<br />
Folgende Hamer-Kliniken sind inzwischen bekannt geworden: <br />
* 1982 öffnete Hamer für einige Monate das private ''Sanatorium Rosenhof''in Bad Krozingen.<br />
* 1983 öffnete er eine illegale private Klinik namens ''Krankenhaus Haus Dammersmoor'' im niedersächsischen Gyhum bei Bremen.<br />
* Im August 1985 öffnete Hamer eine nicht genehmigte Klinik namens ''Freunde von Dirk'' in Katzenelnbogen bei Koblenz. Hamer ließ die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen.<br />
* 1990 gründete Hamer in Burgau (Österreich) ein Beratungszentrum, das er ''Zentrum für neue Medizin'' nannte. Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlte auch hier. 1995 wurde dieses Beratungszentrum von den Behörden geschlossen.<br />
<br />
==Ansichten zu konkurrierenden Verfahren der Alternativmedizin==<br />
Hamer bezeichnete sich in der Vergangenheit als [[Schulmedizin]]er und verstieg sich zu Aussagen, er gehe nach Prinzipien der evidenzbasierten Medizin vor. So schrieb er 1999: ''"Erlassen Sie mir die Beantwortung, was die Homöopathie anbelangt. Was ich davon halte, wird Sie nicht befriedigen. Ich erkenne nur das an, was man messen, wiegen und sehen kann und was im doppelten Blindversuch beweisbar und reproduzierbar ist; da bin ich ein knallharter Wissenschafter."''<ref>Hamer RG: ''Referat über die Germanische Neue Medizin&reg;''</ref> Allerdings eint seine Anhänger zumeist ihre pauschale Ablehnung der wissenschaftlichen Medizin und der wissenschaftlichen, ergebnisoffenen Forschung. Viele Hamer-Anhänger finden sich unter den pauschalen [[Impfkritik]]ern, Anhängern der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]], Anhängern einer [[Holismus|holistischen]] [[Alternativmedizin]] bzw. [[Ganzheitsmedizin]].<br />
<br />
Von der Homöopathie distanzierte sich Hamer deutlich und bezeichnete sie als "wertlos" und als "Homöo-(placebo-Phantasie)"<ref>Hamer an Freunde, 27.&nbsp;September 2007</ref> und aus [[Samuel Hahnemann]] machte er auf die Schnelle ein "Kahnemann"<ref>Hamer RG: offener Brief vom 15.&nbsp;Juni 2007</ref>, offenbar um einen Zusammenhang zum jüdischen Glauben zu konstruieren.<br />
<br />
Holistische Ansätze in der Medizin charakterisierte er wörtlich als "amorphen Puddingbrei".<ref>Hamer RG: offener Brief vom 15.&nbsp;Juni 2007 an Sören Ventegodt (der ihn vergeblich um die Nennung von geheilten Patienten bat) ''"Aber die Holistic ist noch mehr: nämlich ein amorpher Pudding-Brei, von noch mehr unbewiesenen Hypothesen, den Sie an die Wand nageln wollen. Bei Holistic gibt es nur den Namen, aber ein System gibt es nicht. Was hat also die "Germanische" mit dem amorphen Brei der Holistic zu tun: wie Akupunktur, Ayurveda, Siddha, Yoga, Aromatherapie, Tai-Chi [...] etc. oder Homöopathie? Mit Hahnemann, der in 95% seiner Patientenfälle Heilungsphasen mit Tröpfchen und Kügelchen "heilen" wollte. Einfach gar nichts!"''</ref><br />
<br />
Im Dezember 2006 verbreitete er einen offenen Brief, in dem er seiner Anhängern verbot, das [[Familienaufstellung nach Hellinger|Familienaufstellen]] nach [[Bert Hellinger]] (als "Familienstriptease" bezeichnet), Hypnose, [[NLP]]-[[Mentaltraining]] sowie nicht näher bezeichnete "Hau-Ruck-Methoden der Psychiatrie" zu verwenden.<br />
<br />
==Absurde Ansichten zu Viren allgemein und AIDS==<br />
*Laut Hamer gibt es weder Viren noch die aus der Mikrobiologie bekannten [[Leugnung von Infektionskrankheiten|Erreger von Infektionskrankheiten]]. So behauptete Hamer im Jahre 2010: ''"Kein Mensch hat je ein Virus gesehen. Ein Virus – ein AIDS-Virus – gibt es nicht, es gibt überhaupt keine Viren. Niemand hat überhaupt je ein Virus veröffentlicht [...] es gibt gar kein Virus. Niemand auf der Welt hat je ein Virus nachgewiesen. Das Virus gibt es einfach nicht. Das war eine „Entdeckung“ vom Pasteur, aber das gibt es „echt“ nicht. Es hat ja noch nie einer ein Virus nachgewiesen. Sogar der Montagnier hat 19-weiß-nicht-was, ´92 glaub ich, verkündet, er selbst hat nie ein Virus – ein tödliches Virus – gesehen. Also nicht-tödliche gibt es auch nicht."''<ref>http://dr-rykegeerdhamer.com/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=63</ref><br />
*Hamer ist Anhänger der Ansicht, dass es die Krankheit AIDS nicht gebe, das HI-Virus nicht existiere und daher nicht ursächlich für AIDS sei. Hamer wörtlich: ''"HIV-Viren selbst werden bei AIDS-Patienten nie gefunden [...] Wir kennen ja ganze Völker, die zu 100% HIV-pos. sind, denen nichts passiert."'' Laut Hamer sprächen HIV-Tests auf ''Smegma eines Nebenbuhlers'' an Zitat Hamer: ''"Wenn ein Patient beim DHS z.B. eines Revier-Konfliktes eine sog. Smegma-Schiene erleidet, das heißt z.B. das Smegma seines Nebenbuhlers gerochen hat beim "in flagranti", dann wird der sog. AIDS-Test positiv. Der AIDS-Test ist lediglich ein Allergietest, der bei Mohammedanern und Juden nicht positiv werden kann, solange sie sich nur unter Beschnittenen, d.h. unter Menschen ohne Smegma bewegen. AIDS ist keine Krankheit, sondern nur ein harmloser Allergietest, der bewusst fälschlicherweise zur Krankheit erklärt worden ist"''.<ref>http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=8778097&top=SPIEGEL</ref> Laut Hamer unterscheide sich AIDS nicht von einer Allergie (Zitat: ''"Dieses AIDS unterscheidet sich überhaupt nicht von irgendeiner anderen Allergie."''); er verglich AIDS mit einer "Apfelsinen-Allergie" und vermutete, dass beschnittene Juden kein AIDS bekommen könnten: ''"Wir sehen jetzt wieder rüber nach Israel – kein Israeli hat HIV, also hat AIDS, kein Israeli wird mit AZT behandelt – das ist strikt verboten überhaupt einen Juden mit Chemo oder mit AZT zu behandeln [...] und kein Jude stirbt an AIDS. Es sind nur die Nichtjuden, die alle umgebracht werden mit AZT. Aber ich meine, dieses AIDS ist überhaupt keine Krankheit, sondern einfach nur eine Allergie [...] wenn alle Israelis kein AIDS haben, dann ist da doch der Verdacht nahe - da kein beschnittener Jude Smegma hat – dann liegt doch der Verdacht nahe, dass alle Rabbiner und alle Onkologen – die allermeisten sind ja jüdischen Glaubens – dass die alle gewusst haben von diesem Betrug. Das ist ja ein riesiger Betrug [...] Und dass alle sogenannte AIDS-Patienten nichts anderes hatten als eine Apfelsinen-Allergie, sozusagen als AIDS-Allergie, dass die die alle absichtlich umgebracht haben."''<ref>http://dr-rykegeerdhamer.com/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=63</ref> Hamer konnte seine absurden Vorstellungen zu AIDS unbehelligt und ohne Kritik zu befürchten bei [[Raum & Zeit]] veröffentlichen.<ref>G. R. Hamer: Wie "AIDS"-Diagnose töten kann. In: Raum & Zeit Nr. 42, Oktober/November 1989</ref><br />
*Pathogene (Krankheiten auslösende) Viren gibt es laut [[Impfgegner]] Hamer nicht. So schrieb er am 19.&nbsp;Juli 2009 in einem offenen Brief: ''"Man sucht seit langer Zeit verzweifelt die postulierten „Viren“ für HIV, für Vogelgrippe, jetzt Schweinegrippe, aber man hat noch keins gefunden. Schon das ganze AIDS-Virus-Manöver war Schwindel und Betrug, was ich als erster bereits in den 80iger Jahren festgestellt und veröffentlicht habe (Raum&Zeit 42). Ebenso das ganze Vogel-Virus-Manöver und jetzt das „Schweinegrippen-Virus-Manöver. Es gibt diese Viren einfach nicht, sondern diese (Grippe)-Symptome, die wir den „bösartigen“ Viren zugeschrieben hatten, waren einfach schlicht pcl-Phasen-Symptome eines Rezidivs (=&nbsp;Schiene) eines früher durchgemachten SBS (Sinnvollen Biologischen Sonderprogramms). Und wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, dann kann man das auch in jedem einzelnen Fall nachweisen. Dafür braucht man keine Hypothesen [...]"''<ref>Hamer RG, Bief ''19. Juli 2009 - Flächendeckender prophylaktischer Impf-Betrug</ref><br />
<br />
==Hamer und Verschwörungstheorien==<br />
*Bei Impfungen werde laut Hamer das antivirale Mittel Tamiflu (kein Impfstoff) ''verimpft'', ohne zu belegen, warum dies geschehen solle. Bei Impfungen werde zudem ein [[RFID]]-Chip heimlich implantiert. Hamer: ''"Vorgesehen ist in Wirklichkeit eine flächendeckende Chip-Implantation - das ist der Traum der Weltherrschaft. Dadurch hat man nicht nur die absolute Kontrolle über jeden Menschen, sondern man kann auch jeden missbeliebigen Ketzer oder Weltregimegegner per Knopfdruck eliminieren. Ich will das jetzt gar nicht weiter ausführen, aber man wird sich vielleicht noch erinnern, daß man bereits 2007 in Kurdistan, nahe der irakischen Grenze, eine flächendeckende Chipimpfung gemacht hat – unter dem Vorwand, es bestehe Vogelgrippe-Epidemie. Und kurze Zeit später wurde Kurdistan bombardiert, und zwar zielgenau überall dort, wo mehr als 3&nbsp;Personen beieinander waren: Hochzeit, Begräbnis, Kinderfest [...] Die Zahl der Toten hat man nie erfahren."''<ref>Hamer RG: offener Brief, 19.&nbsp;Juli 2009 - Flächendeckender prophylaktischer Impf-Betrug</ref> Auch in Impfstoffen gegen die so genannte ''Schweinegrippe'' seien Chips enthalten, behauptete Hamer 2009. Dass dies auf den im Herbst 2009 angewandten Impfstoff Pandemrix nicht zutreffen kann, ergibt sich aus den verwendeten Sammelfläschchen [http://psiram.com/index.php?title=RFID#RFID-Chip_und_Impfung_gegen_A.2FH1N1_.28Schweinegrippe.29]. Ein 2009 an Krebs verstorbenes Mädchen namens Susanne Rehklau, das nach GNM-Empfehlungen behandelt wurde, sei laut Hamer durch einen "Chip" von Ärzten "ausgeknipst" - sprich getötet - worden. Zum Einsatz kämen kleine RFID-Chips, die im vorderen Teil von Spritzenkanülen enthalten seien: ''"Der Chip wird als richtiger kleiner Festkörper in den Körper installiert [...] mit einer Spritze, ja. Der geht durch die Spritzenkanüle durch. Der hat nämlich nur 0,2&nbsp;Millimeter oder [...] Die Spritze ist 0,3&nbsp;Millimeter, die können sie aber wie einen Zylinder machen und dann wird die da abgesetzt, tief eingespritzt und dann können sie mit dem Patienten für den Rest seines Lebens alles machen. Sie haben auch die Todeskammer drin, sie haben aber so und so viele Giftkammern drin, sie können jede Epidemie damit konstruieren indem sie plötzlich da 1.000&nbsp;Leute umfallen lassen, schwer krank und so, dann heißt es wieder: „Ja, das ist ein Virus, da muss man wieder impfen“ und so was – alles Schwindel! – sondern diese Leute sind gechipt, wie wir gerade wieder in einem Fall mit der Susanne Rehklau erlebt haben. Da hat die Klinik, obwohl die gar nichts weiter hatte als ein heilendes Overial-Karzinom – also ein tuberkolöses – da haben die gesagt „die wird bald sterben“ und die haben sie genau punktgerecht zu Weihnachten sterben lassen, obwohl die überhaupt keinerlei Anlass hatte zu sterben [...] Die können dann jeden Gechipten beliebig von Tel Aviv aus umbringen [...] Die kann man jederzeit umbringen. Wenn einer mal ein Regime-Kritiker ist, „pack“ wird er ausgeknippst einfach [...] das funktioniert 100%ig, mit Satellit können sie die einfach ausknippsen [...] Der setzt die Giftkammer, die Todesgiftkammer frei und dann „zack“ ist der Patient [...] ein halbe Stunde später ist er tot [...] Und damit ist auch geimpft worden. Der Chip saß vorne in der Spritzenspitze da, der Kanülenspitze. Da saß der Chip [...] den können Sie weltweit mit einem Satelliten orten und den auch aktivieren. Das ist ja das Patent! [...] Sie können heute mit Satellit jeden Chip aktivieren und dann die Giftkammer öffnen [...] Da gibt es diverse Gifte. Es gibt tödliche und es gibt nicht-tödliche Gifte, sodass sie damit dann Epidemien auslösen können, nicht? Dann liegen eben 1.000&nbsp;oder 2.000&nbsp;Leute flach und dann heißt es: „Ooooh, Virus, das ist ein Virus!“, die WHO ruft die Pandemie aus und alles Mögliche. Alles Schwindel!"''<ref>http://dr-rykegeerdhamer.com/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=63</ref> <br />
*Der [[Verschwörungstheorien um den 11. September 2001|Anschlag auf das World Trade Center]] wurde laut Hamer von den USA fabriziert, und der Mensch war noch nicht auf dem Mond. Die Bundesrepublik Deutschland hält Hamer in einem Brief vom 17.&nbsp;August 2007 für "nicht existent", will jedoch trotzdem die Justizbehörden des "nicht existenten" Staates in Anspruch nehmen, um gegen diesen zu klagen.<br />
<br />
==Zitate==<br />
*''.."Wenn da wirklich 100 bei mir gestorben wären, die vorher schulmedizinisch vorbehandelt waren, das wäre garnix"..'' (Ryke Geerd Hamer im Interview BR (ARD) 2010)<br />
<br />
==Weitere Artikel zu Hamer und seiner GNM bei Psiram==<br />
*[[Germanische Neue Medizin]]<br />
*[[Opfer der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
*[[Widerlegte falsifizierbare Kernaussagen der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
*[[Ryke Geerd Hamer und Antisemitismus]]<br />
*[[Vorläufer der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
*[[Plagiate und Nachahmer der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
*[[Hamerscher Herd]]<br />
*[[Dirk-Hamer-Syndrom]]<br />
*[[Hamer-Kliniken]]<br />
*[[GNM Dokumentation]]<br />
*[[GNM-Verifikationen]]<br />
<br />
{{OtherLang|ge=Ryke Geerd Hamer|en=Ryke Geerd Hamer|fr=Ryke Geerd Hamer|it=Ryke Geerd Hamer}}<br />
<br />
==Zeitungsartikel==<br />
*Hans-Joachim Lang: ''Die Habilitation bleibt unerreichbar - Ryke Geerd Hamer streitet weiter mit der Tübinger Universität'', Tagblatt (Tübingen) Artikel vom 29.06.2010 [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Ryke-Geerd-Hamer-streitet-weiter-mit-der-Tuebinger-Universitaet-_arid,104802.html]<br />
----------------------------<br />
Viele Artikel zu Hamer sind in der Esoterikzeitschrift [[Raum & Zeit]] aus dem [[Ehlers Verlag]] erschienen:<br />
:*Zweifel an Hirntumoren - Wissenschaftliche Diskussion zwischen Prof. Dr. Dr. P. Pfitzer, Düsseldorf und Dr. R. G. Hamer, Köln. raum & zeit, 42/1989, Seite 28-31<br />
:*Eine Revolution in der Medizin? Kritische Anmerkungen zu Dr. Hamers Neuer Medizin" von Dr. Alois Dreizehnter, Merzhausen. raum & zeit, 43/1989, Seite 25-27<br />
:*Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom - Interview mit Dr. Ryke Geerd Hamer. raum & zeit, 40/1989, Seite 54-55<br />
:*Rudolf Schröder: ''Ein Chronist betrachtet Dr. Hamer'', raum & zeit, 40/1989, Seite 25-30<br />
:*Christian Helmrich: ''Was die Medizin Dr. Hamer verdankt'', raum & zeit, 51/1991, Seite 31-39<br />
:*Hans-Joachim Ehlers: ''Wissenschaftsskandal um Hamersche Herde'', raum & zeit, 3/89, Seite 24-25<br />
:*Harry Watt (München): ''Die Hamerschen Herde'', raum & zeit, 36/88, Seite 3-6, 8<br />
:*Dialog - Die Hamerschen Herde. raum & zeit, 38/89, Seite 61<br />
:*Dialog - Hamer'sche Herde, raum & zeit, 43/89, Seite 90<br />
:*Dialog - Dr. Hamer, raum & zeit, 53/91, Seite 89<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://hamer.wordpress.com/04-hamers-beruflicher-werdegang Hamers beruflicher Werdegang (im Blog ''Ryke Geerd Hamer und die Germanische Neue Medizin'')]<br />
*[http://skepsis.no/blog/?s=Hamer Dokumentation norwegischer Skeptiker zu Hamer]<br />
*[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/533344/index.do?from=gl.home_panorama Teresa Schaur-Wünsch: Gefährliche Wunderheiler. Die Presse, 16.01.2010]<br />
*http://www.redok.de/content/view/181/40/ <br />
*http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/021118/04/frames.html<br />
*http://www.krebsinformation.de/Fragen_und_Antworten/therapie_nach_hamer.html<br />
*http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20159/1.html<br />
*http://drhamer.blogspot.com/<br />
*http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/1004/politik/0067/index.html<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1995/0724/politik/0016/index.html Berliner Zeitung, 24.07.1995: Wunderheiler Hamer darf den Ärzten nur noch zusehen]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1996/1127/kultur/0035/index.html Berliner Zeitung, 27.11.1996: Die Geschichte der krebskranken Olivia Pilhar wurde seriös verfilmt]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/1004/politik/0067/index.html Berliner Zeitung, 04.10.2006: Italien und sein Lügenprinz]<br />
*http://rhein-zeitung.de/old/97/08/21/topnews/hamer.html<br />
*[http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=7878 Deutsches Ärzteblatt, 03.10.1997: Haftstrafe für Hamer]<br />
*[http://www.ksta.de/html/artikel/1135358152883.shtml Kölner Stadtanzeiger, 04.01.2006: Heilpraktiker mit abstruser Krebstherapie?]<br />
*[http://www.ksta.de/html/artikel/1094642719820.shtml Kölner Stadtanzeiger, 10.09.2004: Verurteilter "Krebsheiler" Hamer gefasst]<br />
*[http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=421606&amp;kat=27&amp;man=14 nn-online]<br />
*[http://www.etuxx.com/diskussionen/foo317.php3 Etuxx.com Frühling 2005: Von der Ausschwitz- zur AIDS-Lüge]<br />
*[http://www.laborjournal.de/rubric/archiv/editorials/214.html Laborjournal online 10.10.2006: Keine Doktorarbeit über „Germanische Neue Medizin“ in Göttingen]<br />
*[http://www2.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?id=104334&amp;D=23&amp;M=10&amp;Y=2003 Netdoktor Krebsheiler Hamer - Approbation zurückgefordert]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=NhqSFfnPYp8 (rbb) Kontraste 10.11.2005: Falsche Versprechen – die tödliche Gefahr der „Germanischen Neuen Medizin“]<br />
*[http://archiv.mopo.de/archiv/2004/20040914/nachrichten/hamburg/panorama/hmp2004091318570233.html Morgenpost 14.09.2004 Vorsicht vor dem Missionar]<br />
*[http://www.mopo.de/2006/20060207/hamburg/panorama/zu_besuch_bei_der_todes_sekte.html Morgenpost 07.02.2006 Zu Besuch bei der Todes Sekte]<br />
*[http://www.taz.de/pt/2006/01/30/a0080.1/textdruck TAZ 30.01.2006 Germanisch gegen Krebs]<br />
*[http://www.ariplex.com/ama/ama_ha53.htm Ariplex zu Hamer]<br />
*[http://gnm-aufklaerung.blogspot.com/GNM-Aufklärung GNM-Aufklärung Blog]<br />
*[http://extrablog-gnmpilhar.blogspot.com/ Extrablogs: „Das System Pilhar“]<br />
*[http://home.arcor.de/paralex/content/neuemedizin.htm Paralexx-Files zu Hamer]<br />
*[http://www.agpf.de/Hamer.htm AGPF zu Hamer]<br />
*[http://www.krebsgesellschaft.de/pressemeldung_detail,895,,16104,detail.html Deutsche Krebsgesellschaft zu Hamer]<br />
*[http://www.krebsinformation.de/Fragen_und_Antworten/therapie_nach_hamer.html Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg zu Hamer]<br />
*[http://www.prostatakrebse.de/informationen/html/ae_hamer.html Prostatakrebs-Forum zu Hamer]<br />
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Ryke_Geerd_Hamer DE-Wikipedia zu Hamer]<br />
*[http://fieber.blogg.de/eintrag.php?id=3 Erlebnisbericht eines Pilharvortrages]<br />
*[http://drhamer.blogspot.com/ Hintergründe zur Demo Tübingen]<br />
*[http://www.vg-frankfurt.justiz.hessen.de/C1256CD00048A06A/vwContentByKey/W25T7DV3082JUSZDE/$File/PR%2005.11.2003.pdf Verwaltungsgericht Frankfurt, 2003]<br />
*[http://www.worldlii.org/eu/cases/ECHR/1996/30.html European Court of Human Rights, 1996]<br />
*[http://home.arcor.de/paralex/content/hamer1.htm Krebsheiler Geerd Ryke Hamer - Hintergründe zum Fall Olivia Pilhar]<br />
*[http://www.skeptiker.de/aktuell/news.php?aktion=detail&amp;id=339 GWUP Mythos sanfte Krebstherapien]<br />
*[http://www.redok.de/content/view/181/40/ RedokHintergründe: GNM - Quacksalberei und Antisemitismus unter einem Hut]<br />
*[http://www.redok.de/content/view/388/36/ Redok Neonazis werben für zwielichten Heilsbringer]<br />
*[http://www.jungle-world.com/seiten/2006/12/7434.php Das ideologische Gerüst unkonventioneller Medizin am Beispiel der GNM]<br />
*http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=3843&Itemid=59<br />
*http://www.scharf-links.de/57.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews=148<br />
*''[http://home.arcor.de/eimuc/einzeltexte/gnm.pdf Die ideologischen Hintergründe der Germanischen Neuen Medizin]'', Tagungsbericht einer Fachtagung zum Thema "Totalitäre Ideologien, Verschwörungstheorien und zweifelhafte Heilsversprechen" der Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. und der Bayerische Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise e.V.(ADK)<br />
<br />
==Videolinks==<br />
*http://video.google.de/videoplay?docid=-8918620545002489992<br />
*http://video.google.de/videoplay?docid=-8917712130663023365<br />
*http://video.google.it/videoplay?docid=1363468874741185125<br />
*http://www.youtube.com/watch?v=Imp2kxSV0Bw<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
------------------------------------<br />
'''Weitere Quellen'''<br />
* Dissertation RG Hamer: ''Untersuchungen über den Einfluß des Adaptinols (Heleniens) auf die Dunkeladaptation des gesunden Auges''. Von Ryke Geerd HAMER. Tübingen 1963. 55 S. Mit Abb. Tübingen, Med. F., Diss. V. 20. Dezember 1963<br />
* Beschluss Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz Aktenzeichen 6A 10035/89.OVG 9K<br />
* Beschluss Amtsgericht Koblenz vom 18.12.1986 Aktenzeichen 6B54/86<br />
* Beschluss Amtsgericht Koblenz vom 1.07.1987 (6B35/87)<br />
* Beschluss Amtsgericht Sigmaringen (8K 610/03) aus dem Jahre 2003<br />
* [http://www.laborjournal.de/editorials/214.html Artikel Laborjournal 10.6.06] <br />
* Artikel in "Der Stern" vom 24 November 1983, Autoren: Teja Fiedler und Cordt Schnippen<br />
* Buch: Hamer R.G. "Einer gegen alle"<br />
* Artikel im Spiegel vom 08.09.1997 ''Ein gefährlicher Erlöser'' Von Gisela Friedrichsen<br />
* Artikel in "Kurier" vom 9.8.1995: ''Erschütternd daß immer wieder Menschen in ihrer Verzweiflung dem Psychopathen blindlings folgen. Und erschütternd, daß es die Justiz offenbar nicht schafft, den schwer gestörten Todesengel aus dem Verkehr zu ziehen. Er gehört dringend interniert - und therapiert.''<br />
* Federspiel K: Krebsheiler Hamer und die "Eiserne Regel" der Medien<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Hamer, Ryke Geerd}}<br />
[[category:Anhänger der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
[[category:GNM]]<br />
[[category:HIV/AIDS-Leugner/Kritiker]]<br />
[[category:Holocaustleugner]]<br />
[[category:Kritiker der wissenschaftlichen Medizin]]<br />
[[category:KRR-Anhänger]]<br />
[[category:Theologe]]<br />
[[category:Verschwörungstheoretiker]]<br />
[[category:Wunderheiler gegen Krebs]]<br />
<br />
== Attachments ==<br />
*[[:File:]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Regividerm&diff=129663
Regividerm
2015-06-21T12:27:31Z
<p>Tanto: /* Rezeption der Regividerm-Vermarktung */ Komma nachgereicht;</p>
<hr />
<div>[[image:Regividerm.jpg|thumb]]<br />
[[image:mavenaB12.jpg|Mavena B12 Salbe (Bildquelle:Mavena Health Care&nbsp;AG)|thumb]]<br />
==Einleitung==<br />
'''Regividerm''' (jetzt '''Mavena B12 Salbe''') ist der Handelsname einer Vitamin&nbsp;B12 (Cyanocobalamin) und Avocadoöl enthaltenden Salbe, die als nicht-apothekenpflichtiges Medizinprodukt der Klasse&nbsp;IIa (inzwischen am 24.3.10 vom BfArM als Arzneimittel eingestuft) gegen atopische Dermatitis (Neurodermitis) und Psoriasis (Schuppenflechte) registriert wurde. Aufgrund einer Klage darf der ursprünglich gewählte Name des Produktes ''Regividerm'' ab 2010 nicht mehr verwendet werden, auch ist per einstweiliger Verfügung der Handel der Salbe im Dezember seitens des Herstellers und Vertriebs für eine Übergangszeit eingestellt worden. Die Salbe sorgte vor allem im Oktober 2009, aber auch noch Wochen später für Schlagzeilen und war Thema von Fernsehbeiträgen im öffentlich-rechtlichen TV-Programm ARD. Für Medizinprodukte ungewöhnlich wurde zu der Wundersalbe<ref>Zitat aus: Stefan Löffler, ''PR-Falle Medikamente Falsche Versprechungen für Patienten''. DER STANDARD, Printausgabe vom 2.&nbsp;November 2009 [http://derstandard.at/fs/1256743683634/PR-Falle-Medikamente-Falsche-Versprechungen-fuer-Patienten]</ref> bzw. Quacksalbe<ref>Zitat aus: Köppelle, Winfried (2009): Schleichwerbung für eine Quacksalbe und Wunderbuch. Laborjournal, November 2009, Seiten 68-70 [http://www.laborjournal.de/editorials/408.html]</ref> Regividerm am 19.&nbsp;Oktober 2009 ein pseudokritischer Dokumentarfilm des WDR in der ARD gesendet, der dem Zuschauer den Eindruck vermittelte, das Medizinprodukt würde von [[Verschwörungstheorie|einflussreichen Pharmaunternehmen unterdrückt]] und sei gleichzeitig wirksamer als herkömmliche Arzneimittel und habe keine Nebenwirkungen. Der Autor des Films, Klaus Martens, ist gleichzeitig Autor eines Buches zum Thema (vom WDR als ''Buch zur Sendung'' bezeichnet), das im Zusammenhang mit den Fernsehsendungen an prominenter Stelle in der ARD vorgestellt wurde und zeitweilig als Folge des Medienrummels auf der Amazon-Bestsellerliste auf Platz&nbsp;2 vorrückte. Sechs Monate später, im Mai 2010, wurde Martens im Zusammenhang mit seinen Regividerm-Aktivitäten vom WDR entlassen.<ref>http://www.dwdl.de/story/26061/wdr_trennt_sich_nach_prbeitrag_von_redakteur/</ref><ref>http://www.presseportal.de/pm/7899/1613732/wdr_westdeutscher_rundfunk</ref><br />
<br />
Regividerm wird von dem Schweizer Pharmaunternehmen Mavena Health Care&nbsp;AG<ref>Mavena Health Care&nbsp;AG, Haselstrasse&nbsp;1, 5401&nbsp;Baden, Schweiz</ref> vermarktet. 100&nbsp;Gramm der Creme kosten 28,85&nbsp;Euro.<br />
<br />
==Regividerm==<br />
[[image:regividerm9.jpg|Herstellung (Quelle:WDR-Film)|thumb]][[image:puetz.jpg|Fernsehmoderator Jean Pütz (Hobbythek)|thumb]]<br />
Regividerm ist der inzwischen geänderte Handelsname eines vom TÜV registrierten Medizinproduktes der Klasse&nbsp;IIa<ref>Regividerm&nbsp;B12 Salbe, PZN&nbsp;5523487, Lauer-Taxe</ref> aus B12 und Avocadoöl. Die Frage, ob es sich nicht eigentlich um ein zulassungspflichtiges Arzneimittel handelt, wird derzeit (Dezember 2009) vom BFARM-Amt geprüft<ref>http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/10/28/das-medizinprodukt-regividermR-und-die-moeglichkeiten-der-behoerden.html</ref> Eine Apothekenpflicht als Medizinprodukt besteht nicht, es könnte in jedem Supermarkt angeboten werden. Im Gegensatz zu einem Arzneimittel braucht ein Medizinprodukt keinen Wirksamkeitsnachweis.<ref>http://www.mig.tu-berlin.de/fileadmin/a38331600/2008.lectures/Berlin_2008.08.25_rb_MDS-Medizinprodukte.pdf</ref> Wolfgang Becker-Brüser, Geschäftsführer der Arzneimittelinformation GmbH, die das ''Arznei-Telegramm'' herausgibt, wies in einem Gespräch mit dem WDR darauf hin, dass die Creme nicht als Arzneimittel zugelassen sei, sondern nur eine Zertifizierung als Medizinprodukt habe: ''"Eine Zertifizierung sagt nichts über den Nutzen aus, während eine Zulassung als Arzneimittel einen Hinweis auf den Nutzen gibt"''. Regividerm wurde demnach nicht zugelassen, sondern lediglich für Deutschland und die Schweiz registriert (Klasse&nbsp;IIa: mäßiger Invasivitätsgrad, kurzzeitige Anwendung am Körper). Die erforderlichen klinischen Tests für ein Medizinprodukt der Klasse&nbsp;II sind minimal und mit denen für ein Arzneimittel nicht zu vergleichen. Ein Medizinprodukt der Klasse&nbsp;II ist auch nicht für den längeren Gebrauch bestimmt.<br />
<br />
Die Zertifizierung der Salbe erfolgte durch den TÜV und laut Spiegel bereits am 28.&nbsp;August 2009,<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,657070-2,00.html</ref> also lange vor den Fernsehaussendungen des 19.&nbsp;und 21.&nbsp;Oktober 2009. Laut Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf sehe die B12-Anwendung nach einer pharmakologischen Anwendung aus, was das aufwändigere Zulassungsverfahren für Arzneimittel notwendig machen würde.<ref>http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~EC8352BCAB6DB4AB3B0B053BB856B5B2A~ATpl~Ecommon~Scontent.html</ref> <br />
<br />
Von der Herstellerfirma Regeneratio GmbH wurden unterschiedliche Angaben zur Auslieferung der ersten Chargen gemacht. Zunächst hieß es, die Salbe wäre ab Mitte November 2009 verfügbar, dann jedoch solle eine erste Lieferung an den Großhandel am 4.&nbsp;November 2009 erfolgen. Am 5.&nbsp;November 2009 wurde bekannt gegeben, dass die Salbe ''in den nächsten Tagen'' dem Deutschen Großhandel zugesandt würde, und dass die Belieferung der Schweiz ''zu einem späteren Zeitpunkt'' erfolgen soll. Ob Österreich beliefert werde, sei noch nicht abzusehen.<ref>http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/11/05/regividermR-soll-in-den-naechsten-tagen-erhaeltlich-sein.html</ref><br />
<br />
Die laut Anbieter genaue Zusammensetzung (Stand Herbst 2009) der Original Regividerm&reg; Vitamin&nbsp;B12 Salbe ist:<br />
*0,07&nbsp;Gramm Vitamin&nbsp;B12/Cyanocobalamin (der größte Teil der B12-Weltproduktion wird gentechnisch hergestellt)<br />
*46&nbsp;Gramm Avokadoöl<br />
*45,42&nbsp;Gramm Wasser<br />
*8&nbsp;Gramm TEGO&reg; Care&nbsp;PS<br />
*0,26&nbsp;Gramm Kaliumsorbat<br />
*0,25&nbsp;Gramm Zitronensäure<br />
<br />
In einer älteren Patentanmeldung (KLINGELHÖLLER, Karsten WO/1994/028907) von 1993/1994 war eine etwas abweichende Rezeptur mit Pantothensäure (Vit.&nbsp;B5) angegeben: ''350&nbsp;ml Avocadool, 350&nbsp;ml dest. Wasser, 70&nbsp;ml D-Panthenol, 525&nbsp;mg Cyanocobalamin, 175&nbsp;mg Hydroxycobalamin und 100&nbsp;g Emulgator, z.B. erhältlich unter den Handelsnamen Euxyl&nbsp;K, Lamecreme oder Emulsan, vermischt und anschließend auf 1.000&nbsp;ml aufgefüllt''.<ref>http://www.wipo.int/pctdb/en/wo.jsp?WO=1994028907&IA=EP1994001951&DISPLAY=DESC</ref> Eine andere Rezeptur lautete: ''460 ml Avocadoöl, 525 mg Cyanocobalamin, 175 mg Hydroxycobalamin, 80g Emulgator Methylglycosidstearat, 2g Kaliumsorbat, 1g wasserfreie Zitronensäure je nach pH, vermischt und anschließend mit dest. Wasser auf 1000ml aufgefüllt.''<br />
<br />
Die Kosten für das Vitamin&nbsp;B12, das für 100&nbsp;Gramm der Salbe benötigt wird, liegen bei 27&nbsp;Eurocent, wenn der günstigste Weltmarktpreis von 400&nbsp;€ je 100&nbsp;g zu Grunde gelegt wird.<br />
<br />
Die Salbengrundlage von Regividerm erinnert an alte Hobbythek-Sendungen mit Moderator Jean Pütz. Die Firma ''Jean Pütz Produkte'' bietet aktuell (November 2009) die Zutaten zu einer Avocadoöl/B12-Salbe zur Eigenherstellung an (siehe Abschnitt ''[[Regividerm#Hohe Nachfrage und Nachahmer|Hohe Nachfrage und Nachahmer]]'' weiter unten).<br />
<br />
Cyanocobalamin und Hydroxycobalamin sind in wässriger Lösung lichtempfindlich und dadurch oxidationsempfindlich. Das pH-Optimum liegt zwischen 4,5 und 5. In der zitierten Rezeptur fehlt jedoch ein Oxidationsschutz für längere Anwendungen (als Medizinprodukt allerdings auch nicht zulässig).<ref>Wolf G: ''Die Vitamin-B12-Creme aus pharmazeutisch-technologischer bzw. galenischer Sicht''. Der Hautarzt, Heft Volume 60, Number 12 / Dezember 2009, Seiten 1010-1012, 17. November 2009</ref><br />
<br />
==Die Erfindung==<br />
[[image:klingelhoeller.jpg|Karsten Klingelhöller<ref>Bild: WDR-Dokumentation ''Heilung unerwünscht'' 2009</ref>|left|thumb]]<br />
[[image:Regividerm4.jpg|Webseite von 1999|300px|thumb]]<br />
[[image:Regividerm5.jpg|Webseite von 1999|300px|thumb]]<br />
Als Erfinder von Regividerm gilt der damalige Medizinstudent Karsten Klingelhöller, der später sein Studium abbrach. Er und der befreundete Chemiestudent Thomas Hein rührten in einer Wuppertaler Wohnung Ende der 1980er Jahre eine Salbe mit Vitamin&nbsp;B12 zusammen und probierten sie an der Freundin des Studenten, Kerstin Suborg, aus. Die Haut sei durch die rosa Creme sofort besser geworden, Nebenwirkungen habe sie keine gespürt, erinnert sie sich laut Buchautor Martens. Die beiden Studenten überredeten den Bochumer Dermatologie-Professor Peter Altmeyer, das Mittel in einer Studie zu testen. Klingelhöller hat die Creme weltweit zum Patent angemeldet. Das Wirtschaftsprüfunternehmen Price Waterhouse Cooper soll den Wert der einfachen Rezeptur auf 936&nbsp;Millionen Dollar geschätzt haben.<br />
Klingelhöller sah einen Markt für seine Salbe und gründete dazu ein Unternehmen. Er wählte als Unternehmensform die (nicht börsennotierte) Aktiengesellschaft, weil er auf diese Weise leichter interessierte Investoren für das Projekt Regividerm gewinnen wollte. Laut Handelsregister war der Firmenzweck der AG die Entwicklung, Produktion, und Vermarktung von Arzneimitteln und Kosmetika unter Einschluss der Vergabe von Lizenzen und Maßnahmen, die geeignet sind, die Zulassung und den Verkauf von Arzneimitteln und Kosmetika national und international zu fördern". Laut Ermittlungen des Stern wurden Risikokapitalgeber der Britischen Jungferninseln beteiligt.<ref>Stern, ''Ein Geschäft mit dem Leid'', 12.&nbsp;November 2009, Heft&nbsp;47, Seite&nbsp;120ff</ref> In München lernte Klingelhöller den Investmentbanker Heinz Rudolf Schmidt kennen, der dafür sorgte, dass sich die in München angesiedelte Investmentbank Viscardi an Klingelhöllers Unternehmen beteiligte. 30% der Aktien übernahm die Bank und zahlte dafür 6&nbsp;Millionen D-Mark. Neben dem Erfinder beschäftigte die AG noch vier weitere Mitarbeiter: den Diplomchemiker Thomas Hein, dazu einen Arzt, eine Diplommathematikerin, und einen Dienstwagen-Fahrer. Jeder Mitarbeiter verfügte über einen Firmenwagen. Der neue Finanzchef fuhr einen Porsche Carrera Cabriolet, der Arzt einen Mercedes C-Klase, der Fahrer einen Mercedes&nbsp;CLK und Klingelhöller selbst einen Mercedes&nbsp;S&nbsp;320&nbsp;L. Das Einkommen für alle betrug monatlich 10.000&nbsp;D-Mark.<ref>zitiert nach Martens K: Buch ''Heilung unerwünscht'', Seiten 27-28</ref><br />
<br />
Eigentümerin der Marke ''Regividerm'' ist mittlerweile die Regeneratio Pharma GmbH in Remscheid, Nachfolgerin der 2004 insolvent gegangenen Regeneratio Pharma&nbsp;AG. Nach Angaben der Regeneratio sollen "fast 10&nbsp;Mio.&nbsp;DM Forschungs- und Entwicklungsgelder investiert" worden sein, als es mit Investoren zur Gründung der Regeneratio Pharma&nbsp;AG kam. Zitat: ''"Bis vor kurzem führte der Firmengründer Herr Klingelhöller die Regeneratio Pharma&nbsp;AG selbst [...] Mittlerweile hat Herr Klingelhöller die Position des Vorstandes an den international erfahrenen Manager Herrn Osman Burak Akdikmen abgegeben."'' Laut Bundesanzeiger kam es dann dennoch zur Insolvenz: ''145&nbsp;IN&nbsp;126/04: Über das Vermögen der im Handelsregister des Amtsgerichts Wuppertal unter HRB&nbsp;9680 eingetragenen REGENERATIO PHARMA Aktiengesellschaft, Kleine Klotzbahn&nbsp;23, 42105&nbsp;Wuppertal, vertreten durch den Vorstand Osman Burak Akdikmen, Hainstraße&nbsp;155, 42109&nbsp;Wuppertal, Geschäftszweig: Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Arzneimitteln, wurde am 1.&nbsp;April 2004, 8:45&nbsp;Uhr, das Insolvenzverfahren eröffnet''.<ref>http://www.boocompany.com/index.cfm/content/story/id/12307/ und http://www.ebundesanzeiger.de</ref><br />
<br />
Noch bevor die Ergebnisse aus den Untersuchungen ab dem Jahr 2000 vorlagen, wurde das Produkt bereits 1998/1999 von der Regeneratio Pharma&nbsp;AG als ''ATU Red-Creme'' vermarktet, für 37,90&nbsp;DM für eine 50-ml-Dose. Das Mittel wurde damals im Rahmen eines ''"innovativen Therapiekonzepts mit Regividerm&reg;"'' als ein ''"Kosmetikangebot für alle Hauttypen, besonders zur unterstützenden Pflege bei Neurodermitis und Psoriasis mit B&nbsp;12"'' angeboten. 1999 war auf der Webseite der Regeneratio Pharma&nbsp;AG auch zu lesen: ''"Die Verwendung von Vitamin&nbsp;B12 in der Kosmetik, speziell zur unterstützenden Pflege von Neurodermitis und Psoriasis, ist erstmals von der Regeneratio Pharma&nbsp;AG genau untersucht worden. Die positiven Effekte sind durch unsere Ergebnisse belegt und weltweit patentgeschützt."'' Bereits in den 1950er Jahren durchgeführte Versuche mit B12 bei Hauterkrankungen<ref>Experience with vitamin B12 in the treatment of dermatoses, particularly of seborroic origin. Med Klin (Munich). 1954 Aug 13;49(33):1293-4.</ref> wurden anscheinend nicht berücksichtigt. Zusammen mit der ''ATU Red-Creme'' wurde versucht, andere Mittel wie eine ''ATU-Energy-Creme'' ("mit juvenilisierendem Vitamin&nbsp;E") zu vermarkten.<ref>http://web.archive.org/web/19991012124727/http://regividerm.de/ und http://web.archive.org/web/20000604165121/regividerm.de/body_bestell.html</ref> In der ARD-Sendung ''hart aber fair'' wurde dies falsch dargestellt: Auf Nachfrage von Moderator Plasberg, was denn den "Spinner in der Garage" von Klingelhöller unterscheide, antwortete Martens sinngemäß, Klingelhöller habe erst klinisch geprüft und dann versucht, zu vermarkten. Er widerspricht damit seinem eigenen Bericht und den im Internet leicht recherchierbaren Fakten zur Geschichte von Regividerm. Aus Martens eigenem Bericht geht hervor, dass die Kleinstudien erst nach 1999 begonnen wurden.<br />
<br />
Das Mittel wurde erstmals 1993 zum Patent angemeldet und Klingelhöller hat die Rezeptur &ndash; nach dem Martens-Bericht &ndash; schon ab 1994 mehreren Firmen angeboten. Zu Vertragsabschlüssen kam es jedoch nicht. Nach Aussage des Schweizer Immunologen Beda Stadler sollen dem Erfinder von der Pharmaindustrie 15&nbsp;Millionen Euro für das Patent geboten worden sein. Das Angebot sei aber abgelehnt worden.<ref>http://hpd.de/node/8050</ref> Die Ärztezeitung sprach in diesem Zusammenhang sogar von einem möglichen "dreistelligen Millionenbetrag".<ref>http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/571661/geld-zaehlte-verantwortung.html?sh=7&h=2086331490</ref> Die Firma Regeneratio Pharma verbreitete hingegen: ''"Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm&reg; Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!"''<br />
<br />
===Firma Biolife-Pharma===<br />
[[image:biolife.jpg|left|thumb]]<br />
Bevor Regividerm verfügbar war, konnte man es bei Online-Apotheken vorbestellen. Dabei war als Hersteller eine Firma Biolife-Pharma aus Berlin<ref>BIO.LIFE PHARMA GmbH, Uhlandstr. 86, 10717 Berlin, Berlin. T: 030 86207278 F: 030 86207279 http://www.biolife-pharma.com</ref> genannt, deren Webseite seit Ende November 2009 nicht mehr erreichbar ist. Auf den Seiten eines Apothekenversandes ist Biolife-Pharma immer noch als Hersteller von Regividerm vermerkt.<ref>http://www.apomio.de/hersteller/bio-life-pharma-gmbh.html</ref> Geschäftsführerin der Biolife Pharma ist Renate Kott-Roesmer, die auch Inhaberin der Domain biolife-pharma.com ist. Außerdem wird sie als "Managing Director" von Mavena Health Care Deutschland GmbH bezeichnet.<ref>http://www.salt-of-life.com/en/biolife_employees.html</ref><br />
<br />
==Regividerm-Klage und Vertriebsstop im Dezember 2009==<br />
[[image:Regividerm12.jpg|Verlautbarung vom 12.12.09 auf regividerm.de|thumb]]<br />
Am 26.11.2009 wurde Regeneratio Pharma GmbH und Mavena Health Care AG gerichtlich untersagt, den Namen ''Regividerm'' weiterhin für die Salbe zu benutzen. Erwirkt wurde diese Einstweilige Verfügung beim Landgericht München vom Inhaber der Marke "Reviderm", die ausschließlich für kosmetische Produkte verwendet wird. Dabei handelt es sich um ein kleineres Kosmetikunternehmen in D-82041 Oberhaching. Am 1. und 2. Dezember erhielten 5 pharmazeutische Großhändler in Deutschland gleichlautende Schreiben der Anwälte des Inhabers der Marke „Reviderm“, in denen sie per einstweiliger Verfügung aufgefordert wurden, den Handel mit Regividerm umgehend einzustellen. Dies führte zu einem vorübergehenden Vertriebsstop seitens Regeneratio Pharma GmbH und Mavena Health Care AG. Offenbar waren Entschädigungszahlungen die Vorraussetzung für die Wiederaufnahme der Lieferungen. Im Dezember 2009 wurde schliesslich eine Vereinbarung zwischen den Parteien getroffen, nach der die Vitamin-B12-Salbe noch bis Februar 2010 unter dem Namen Regividerm vertrieben werden darf. Danach soll sie erst unter einem anderen Namen in den Handel kommen<ref>http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/12/15/vitamin-b12-salbe-darf-nicht-mehr-regividerm-heissen.html</ref>, und zwar als "Mavena B12 Salbe".<br />
<br />
==Entscheidung des BfArM März 2010==<br />
Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte nach Prüfung eingereichter Unterlagen im November 2009 das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingeschaltet, um der Frage nachzugehen, ob es sich bei Regividerm&reg; doch um ein zulassungspflichtiges Arzneimittel handelt<ref>http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/11/10/bezirksregierung-duesseldorf-bittet-bfarm-um-stellungnahme.html</ref>. Am 24. März 2010 wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf bekannt, dass die Mavena B12-Salbe (vormals Regividerm) vom BfArM als Arzneimittel eingestuft wird. Damit droht dem Produkt letzendlich ein Verbot der Inverkehrbringung, solange keine Zulassung erteilt wird. Es wurde ein Anhörungsverfahren in Gang gesetzt und vorläufig kann die Salbe weiter verkauft werden. Eine entgültige Entscheidung könnte erst nach Entscheidungen zuständiger Verwaltungsgerichte fallen. <ref>http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/recht/news/2010/03/24/bfarm-stuft-vitamin-b12-salbe-mavenaR-b12-als-arzneimittel-ein.html</ref><br />
<br />
==Studienlage==<br />
===Veröffentlichte Untersuchungen===<br />
Die Studienlage ist denkbar schlecht, um Regividerm als ein Wundermittel promoten zu können, was selbst der Hersteller zugibt: ''"Wir haben jedoch kleine Versuche durchgeführt, die alle zum gewünschten Resultat geführt haben"'', so Mavena-Geschäftsführer Hans-Joachim Zeisel. Regividerm habe laut Zeisel sowieso ''"keine Nebenwirkungen und könne im Gegensatz zu chemischen Neurodermitis-Medikamenten mit Cortison auch längere Zeit angewendet werden"''. Der WDR sieht das ganz anders und <br />
schreibt in einer schriftlichen Stellungnahme der „hart aber fair“-Redaktion an die ZAPP-Redaktion des NDR am 28.&nbsp;Oktober 2009: ''Der Redaktion liegen sechs Studien vor, die wir für valide und seriös halten.''<br />
<br />
Bei einer Suche in medizinischen Datenbanken stößt man auf zwei Studien zu Regividerm, beide vom Hersteller finanziert (''"Acknowledgement: This investigation was supported by Regeneratio Pharma&nbsp;AG, Wuppertal, Germany"'')<ref>Stücker M; Memmel U; Hoffmann M; Hartung J; Altmeyer P (2001): Vitamin B12 Cream Containing Avocado Oil in the Therapy of Plaque Psoriasis. Dermatology 203(2):141-147 ([http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/studien_20091021/studie_der_uni_bochum_2001.pdf Gratis-Volltext-Version beim WDR])</ref> und beide auf dem geringen Level&nbsp;IVa der Validitätskriterien einzuordnen<ref>EBM Evidenztypen:<br />
*Level Ia Mehrere randomisierte, kontrollierte Studien<br />
beziehungsweise deren Metaanalyse<br />
*Level Ib Einzelne randomisierte, kontrollierte Studie<br />
*Level IIa Gut geplante nichtrandomisierte, kontrollierte Studie<br />
*Level IIb Gut geplante experimentelle Studie<br />
*Level III Gut geplante nichtexperimentelle Studie,<br />
Vergleichsstudie, Korrelations- oder Fall-Kontroll-Studie<br />
*Level IV Nicht evidenzbasierte Expertenmeinung</ref>. Laut Patentinhaber seien weitere Studien nicht geplant. Nach Ansicht der Deutschen Apotheker Zeitung reichen die beiden auswertbaren Studien keinesfalls aus, um die Rezeptur als Arzneimittel zuzulassen.<ref>http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/10/22/heilung-unerwuenscht-alles-zufall-oder-nur-profitgier.html</ref><br />
<br />
Eine der beiden Untersuchungen erschien 2001 in der Zeitschrift Dermatology. Daran hatten gerade einmal 13&nbsp;Patienten mit chronischer Plaquepsoriasis teilgenommen, von denen aber nur&nbsp;11 berücksichtigt wurden.<ref>Stücker M; Memmel U; Hoffmann M; Hartung J; Altmeyer P (2001): Vitamin B12 Cream Containing Avocado Oil in the Therapy of Plaque Psoriasis. Dermatology 203(2):141-147 ([http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/studien_20091021/studie_der_uni_bochum_2001.pdf Gratis-Volltext-Version beim WDR])</ref> Es handelte sich um eine randomisierte Studie, in der im intraindividuellen Rechts-Links-Vergleich an den Armen die rosafarbene Vitamin-B12-Avocadoöl-Salbe gegen eine weiße Calcipotriol-Salbe über zwölf Wochen getestet worden ist. Die Arbeit ist allenfalls als Pilotstudie anzusehen<ref>Vorsicht Desinformation - REGIVIDERM: ARD ALS MARKETINGHELFER, arznei-telegramm, 2009; Jg. 40, Nr. 11</ref>. Das Ergebnis: Die Calcipotriol-Salbe war nach vier Wochen am wirksamsten, dann ließ die Wirkung aber nach. Nach 12&nbsp;Wochen schneidet die B12-Creme mit dem PASI-Score tendenziell schlechter ab als das Vitamin-D-Analog. Da sich kein signifikanter Unterschied ergibt, schließen die Autoren auf Gleichwertigkeit, ohne zu diskutieren, dass die geringe Patientenzahl ohnehin keine signifikanten Unterschiede hätte erwarten lassen. Anschließend bescheinigen sie der Vitamincreme prophetisch ein „beträchtliches Potenzial ... für die topische Langzeittherapie der Psoriasis”. Bei dieser Studie bleibt offen, inwieweit ungesättigte Fettsäuren im Avocadoöl eine Wirkung entfalteten.<ref>Wolters M: Diet and Psoriasis: Experimental Data and Clinical Evidence: Vitamin B 12. The British Journal of Dermatology. 2005;153(4):706-714.</ref><br />
<br />
Die andere Studie wurde 2004 im British Journal of Dermatology publiziert. An der randomisierten und placebokontrollierten, aber unverblindeten Untersuchung nahmen 49&nbsp;Neurodermitis-Patienten teil.<ref>Stücker M; Pieck C; Stoerb C; Niedner R; Hartung J; Altmeyer P (2004): Topical vitamin B12 – a new therapeutic approach in atopic dermatitis-evaluation of efficacy and tolerability in a randomized placebo-controlled multicentre clinical trial. Br J Dermatol 150, 977-983</ref> Über einen Zeitraum von 8&nbsp;Wochen trug jeder Patient morgens und abends auf eine Armseite die Placebo-Salbe, auf die andere die Vitamin-B12-haltige Salbe auf. Ein seltsames Ausschlusskriterium war eine ''Known vitamin B12 allergy''. Die Patienten bewerteten die Vitamin-B12-Salbe besser. Der Erfolg wurde mit dem vom untersuchenden Arzt erhobenen ''modified Six Area Six Sign Atopic Dermatitis score'' (SASSADS) gemessen und nicht an objektiveren Kriterien wie Cortisonverbrauch oder Anzahl der Arztbesuche. Der SASSADS gilt als ein Score, der vom Untersucher beeinflussbar ist: ''"As with many other tested atopic eczema scoring indices, the SASSAD index is subject to significant interobserver variation, reflecting the difficulties in reliably assessing eczema severity objectively."''<ref>Charman CR; Venn AJ; Williams HC (2002): Reliability testing of the Six Area, Six Sign Atopic Dermatitis severity score. Br J Dermatol 146(6), 1057-1060</ref> Das Fazit der Studie: ''"At the conclusion of the study, the investigator and patients awarded mostly a 'good' or 'very good' rating to the active drug (58% and 59%, respectively) and a 'moderate' or 'poor' rating to the placebo (89% and 87%, respectively)."''<br />
<br />
Eine eingehende Analyse der Studien ist im [http://www.scienceblogs.de/weitergen/2009/10/regividerm-die-studien-zur-wirksamkeit.php Blog von Tobias Maier] zu sehen.<br />
<br />
Der Erstautor beider Studien, der Dermatologe Markus Stücker von der Ruhr-Universität Bochum, sieht, wie auf den Online-Seiten der Süddeutschen Zeitung zu lesen ist, weiteren Forschungsbedarf. Man habe auch mitnichten "ein Zaubermittel", er sehe das "verhalten" und "die Sicherheit [sei] noch nicht da", man habe bislang viele Medikamente gesehen, die das nicht halten konnten, was sie versprochen haben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/479/491842/text/</ref> Stücker stellte auch Theorien um eine angebliche Unterdrückung des Mittels in Frage, die die Fernsehdokumentation der ARD suggeriert hatte: ''"Ich würde daraus keinen Betrug am Patienten konstruieren."'' In einem Interview im Jahre 2009 teilte Stücker zudem mit, damals die Rezeptur der eingesetzten Salbe nicht gekannt zu haben ''Da wir die Rezeptur für die Salbe, die jetzt ja plötzlich zugänglich ist [...] nie erhalten haben, konnten wir sie nicht selbst mischen und unsere Patienten nicht weiter behandeln.''<ref>[http://www.special-psoriasis.de/psoriasis/behandlung/lokal_aeusserlich/content-210653.html]</ref><br />
Ein weiterer Autor der Studie, der Dermatologe Peter Altmeyer an der Uni Bochum, äußerte sich im Spiegel zur damaligen Untersuchung. Demnach habe man vor neun Jahren "rosa Hühnerkacke" auf die Haut von 13&nbsp;Probanden geschmiert. ''"Es war eine äußerst simple Studie. Ein einfacher Seitenvergleich, ein Arm mit Salbe, einer ohne. Mehr nicht"''. Gegenüber dem Stern sprach Altmeyer von ''Pilotstudien''.<ref>Stern, ''Ein Geschäft mit dem Leid'', 12.&nbsp;November 2009, Heft 47, Seite 120ff</ref> Altmeyer sieht seine Ergebnisse aktuell missbraucht: ''"Das Ganze ist nichts als Werbemache"''.<ref>Der Spiegel, Ausgabe 44/2009, Seite 105</ref> Im Focus äußerte sich Altmeyer ähnlich: Seine kleinen Studien wären demnach ''von der ARD hochgejubelt und falsch interpretiert'', und auf den Drehtermin in seiner Klinik angesprochen: ''Die haben es reißerisch gemacht und mich in die Pfanne gehauen.''<ref>http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/haut/news/tid-16165/neurodermitis-zu-dick-aufgetragen_aid_447829.html</ref><br />
<br />
Jörg Prinz, Dermatologe und Experte für Schuppenflechte an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, warnt davor, die Zahlen aus den Studien überzubewerten. ''"Die Studie zeigt möglicherweise eine Tendenz, die auf die Wirksamkeit des Mittels hindeutet [...] Aber gerade bei Hautkrankheiten haben viele Präparate auch eine psychische Wirkung. Es ist schwer, diese Faktoren auseinanderzuhalten."'' Prinz äußerte sich auch zum möglichen Wirkprinzip des Cyanocobalamins: ''"Wir wissen, dass Cyanocobalamin Stickoxid-Moleküle neutralisieren kann [...] und Stickoxid spielt bei Entzündungsreaktionen, wie sie bei Schuppenflechte auftreten, eine große Rolle. [...] Das Stickoxid, das durch das Vitamin&nbsp;B12 unschädlich gemacht wird, ist aber eine Folge der Entzündung, nicht deren Ursache"''. Eine Aussage, die eine "heilende Wirkung" von Regividerm in Frage stellt. Auch der Hamburger Dermatologe Kristian Reich kritisiert die mangelnde Datenlage: ''"Die Datenlage reicht nicht aus, um die Wirksamkeit und die Sicherheit des Produkts zu beurteilen."''<ref>http://www.abendblatt.de/ratgeber/gesundheit/article1241569/Wirbel-um-die-neue-Neurodermitis-Salbe.html</ref><br />
<br />
Eine weitere Untersuchung zum Thema B12&nbsp;Salbe erschien im August 2009 in einer fragwürdigen Publikation (The Journal of Alternative and Complementary Medicine). Der hier berichtende amerikanische Behandler Januchowski ist als D.&nbsp;O., also ein [[Osteopathie|''Doctor of Osteopathy'']] ausgewiesen (eine US-amerikanische Spezialität, ein Studium mit verminderten Ansprüchen) und hatte lediglich 21&nbsp;Kinder behandelt. Die lediglich vierwöchige Studie sollte ursprünglich 44&nbsp;Patienten umfassen, eine Zahl, die wegen Arbeitsüberlastung des einzigen Studiendurchführers nachträglich auf&nbsp;21 halbiert wurde. Die Studie wurde mit einem 0,07%igen B12-Externum durchgeführt, das nicht mit Regividerm identisch zu sein scheint, und nur mit rudimentären Daten veröffentlicht wurde.<ref>JANUCHOWSKI, R.: J. Alternat. Complement. Med. 2009; 15: 387-89</ref> Im WDR-Film wird der Osteopath Januchowski fälschlich als "Hautarzt" benannt (31:50) und auch im Untertitel als "Hautarzt" (32:02, 35:43) bezeichnet. Im Verzeichnis der Klinik, in der er angestellt ist, wird er jedoch als Leiter der "Family medicine" geführt,<ref>http://www.spartfam.org/clerkships.html</ref> was der deutschen "Allgemeinmedizin" entspricht.<br />
<br />
===Angebliche Untersuchungen des Erfinders===<br />
In der ersten Patenanmeldung zu Regividerm<ref>DE 4319629 A1: Verwendung von Corrinoiden zur topischen Anwendung bei Hauterkrankungen. Anmeldetag: 15.&nbsp;Juni 1993. Offenlegungstag: 22.&nbsp;Dezember 1994. Anmelder: Klingelhöller, Karsten, 42275&nbsp;Wuppertal. Erfinder: gleich Anmelder</ref> wird beleglos behauptet, dass bei jeweils 10&nbsp;Patienten mit Psoriasis und Neurodermitis ein 10&nbsp;cm<sup>2</sup> großes erkranktes Hautareal nach 30&nbsp;Behandlungstagen auf 0&nbsp;cm<sup>2</sup> reduziert war. In einer weiteren Offenlegungsschrift<ref>DE 10130846 A1: Verwendung von Corrinoiden zur Anwendung bei Hauterkrankungen. Anmeldetag: 26.&nbsp;Juni 2001. Offenlegungstag: 26.&nbsp;Januar 2003. Anmelder: Regeneratio Pharma&nbsp;AG. Erfinder: Klingelhöller, Karsten, 42275&nbsp;Wuppertal</ref> wird von vier Versuchen berichtet:<br />
<br />
# ''Wirkung der Prophylaxe bei neurodermitischer Disposition der Eltern.'' Bei 10&nbsp;gesunden Kleinkindern im Alter bis zu 1&nbsp;Jahr, von denen zumindest ein Elternteil an Neurodermitis litt, sei 3&nbsp;Monate lang 3-mal täglich die Salbe "auf die gesamte Hautoberfläche" aufgetragen worden. Es habe sich danach über einen Beobachtungszeitraum von einem halben Jahr bei keinem der Kinder eine "neurodermitische Hautveränderung" gezeigt.<br />
# ''Wirkung der Prophylaxe bei Sonnenallergie.'' 20&nbsp;Personen mit Sonnenallergie hätten sich über einen Zeitraum von 1&nbsp;bis 2&nbsp;Monaten vor Sonnenexposition mit der Salbe eingecremt, wonach bei 19&nbsp;Personen lediglich eine "normale Bräunung" ohne negative Hautreaktionen festgestellt wurde.<br />
# ''Wirkung bei Schäden nach ionisierender Strahlung.'' Bei 5&nbsp;von 7&nbsp;Personen, die einer Strahlendosis von "40-60&nbsp;Gy" ausgesetzt gewesen sein sollen (das ist eine sehr hohe Dosis), sei nach 14&nbsp;Tagen bei täglich viermaliger Anwendung der Salbe eine "vollständige Remission" einer Strahlendermatitis erreicht worden.<br />
# ''Wirkung bei Verbrennungen.'' Bei 25&nbsp;Patienten mit Verbrennungen 2.&nbsp;Grades seien durchschnittlich 7&nbsp;Behandlungstage mit der Salbe bis zur "kompletten Abheilung" vergangen, bei einer Verbrennung 3.&nbsp;Grades 5&nbsp;Wochen.<br />
<br />
Aus diesen Ergebnissen sei ersichtlich, dass die Salbe ''"sowohl im prophylaktischen Bereich als auch auf dem Gebiet der Hautregeneration eine deutliche Wirkung besitzt"''. Falls diese "Untersuchungen" nicht nur Fantasieprodukte Klingelhöllers sind, wären sie nicht nur inhaltlich, sondern teilweise auch ethisch zweifelhaft, vor allem das Experiment Nr.&nbsp;1 an Kleinkindern.<br />
<br />
===Unveröffentlichte (Auftrags-)Studien zu Regividerm===<br />
*Dosefinding Study, randomised double-blind study, n=29 (atopic dermatitis) n=28 (psoriasis). 1998 FIRE CRO, Bonn (Dr. Michael Parnham)<br />
*Local Tolerability Study, randomised double-blind study. n=40 healthy volunteers. 2001, PHAROS CRO GmbH, D-89081 Ulm (Dr. Rudolph A. Theodor)<br />
*Explorative Phase II Clinical Trial on the Efficacy and Tolerability of Regividerm in Atopic Dermatitis, randomised, double-blind and placebo-controlled monocentre study with n=20 patients in intraindividual left/right side comparison. 2001, Universität Münster, Klinik Hornheide (Dr. Hans-Joachim Schulze)<br />
*Regividerm in Psoriasis, randomised, double-blind and placebo-controlled monocentre study with n=21 patients in intraindividual left/right side comparison. 2002, Universität Münster Klink Hornheide (Dr. Hans-Joachim Schulze)<br />
<br />
===Abgebrochene Studien===<br />
*Abgebrochene Studie ''Evaluation of Topical B12 for the Treatment of Childhood Atopic Dermatitis'' April 2007. Study ID Number: IRB00001369, ClinicalTrials.gov Identifier: NCT00465699 [http://clinicaltrialsfeeds.org/clinical-trials/show/NCT00465699]<br />
<br />
===Nebenwirkungen===<br />
[[image:FFH.jpg|Werbung bei FFH mit Interviews|300px|thumb]]<br />
Laut ARD-Dokumentarfilm und Aussagen im Fernsehen habe Regividerm keine Nebenwirkungen. Dies verbreitete auch Roland Kaske, Pressesprecher des Herstellers Mavena Health Care&nbsp;AG im FFH-Radio. Das ''"Medikament"'' habe ''"keinerlei Nebenwirkungen"'' und sei ''"zur Langzeittherapie geeignet"''.<ref>http://www.ffh.de/downloads/kaske_new.mp3</ref> Eine wörtliche Abschrift ist hier zu sehen: [http://psiram.com/index.php?title=Diskussion:Regividerm#Abschrift_Interview_Roland_Kaske_bei_FFH-Radio]. Offensichtlich machte der Inhaber der PR-Firma Dr.&nbsp;Kaske diese Aussagen in Unkenntnis der rechtlichen Voraussetzungen für Medizinprodukte der Klasse&nbsp;II, die eine Langzeitanwendung nicht zulassen. Des Weiteren stellen derartige Aussagen einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb&nbsp;(UWG) und das Heilmittelwerbegesetz&nbsp;(HWG) dar. Buch- und Filmtitel ''Heilung unerwünscht?'' suggerieren zudem, dass dem Mittel eine heilende (also ursächlich wirksame) Wirkung zukommt, eine Aussage, die von Experten zurückgewiesen wurde. Auf der Webseite des Herstellers sind jedoch mögliche Nebenwirkungen von Regividerm aufgelistet. Dort ist zu lesen: ''"[...] können auch unter der Behandlung mit Regividerm&reg; Salbe sporadisch Hautreizungen (Rötungen, Juckreiz) auftreten. [...] Bei Fortbestehen der Hautreizungen wird eine Unterbrechung der Behandlung empfohlen, weil in seltenen Fällen eine Allergie auf den wirksamen Bestandteil (Vitamin&nbsp;B12) oder einen anderen Inhaltsstoff von Regividerm&reg; Salbe (z.B. Avocadoöl) vorliegen kann."''<ref>http://www.regividerm.de/fragen-und-antworten/</ref> Der Beipackzettel weist zudem auf eine "Vermeidung von Sonnenbestrahlung" hin, da B12 UV-empfindlich ist: ''"Bitte ergreifen Sie geeignete Sonnenschutzmaßnahmen. Halten Sie sich möglichst nur kurz in der Sonne auf, benutzen Sie Sonnenschutzprodukte und bedecken Sie die Haut mit entsprechender Kleidung."'' Auch der Psiram vorliegende Beipackzettel von Regividerm in englischer Sprache geht auf die möglichen Nebenwirkungen ein<ref>Side effects. Which side effects can occur whilst using Regividerm®<br />
ointment and which counter measures, if any, can be used? Sporadic skin irritations (erythema, itching) can occur during treatment with Regividerm® ointment. These are temporary in nature and must not necessarily occur in causal connection with the use of Regividerm® ointment. Although such skin irritations can reduce again with continued use of Regividerm® ointment, a break in treatment is recommended, as, in rare cases, an allergy to the active ingredient or one of the other ingredients of Regividerm® ointment can occur. We recommend that you consult your doctor if you experience pronounced or persistent symptoms. If you notice side effects that are not listed in these instructions for use, please inform your doctor or pharmacist. [http://www.regividerm.co.uk/documents/instructions_for_use.pdf]</ref>.<br />
<br />
Hinweise auf Nebenwirkungen zeigen sich in der erwähnten Studie zur Behandlung atopischer Dermatitis im British Journal of Dermatology aus dem Jahr 2004, und dies trotz der relativ kurzen Anwendung die unterhalb der üblichen Behandlungsdauer liegt. Die Gesamtzahl der Probanden war&nbsp;49. In der Arbeit ist zu lesen: ''Altogether 33&nbsp;cutaneous adverse events were recorded, and none of these was serious (Table&nbsp;3). [...] With the exception of one cutaneous adverse event (weeping, itching, limited neck mobility following application of the placebo cream, moderate severity), all were of mild severity. In two cases a possible and in four cases a probable relationship with the trial medication was assumed for the skin irritations occurred only on the body side treated with vitamin&nbsp;B12 cream (burning in two patients, itching in two patients, redness in one and hyperthermia and formication in one patient). All adverse events were reversible within several days. No acneiform eruptions were reported.''. Demnach brachen drei Patienten die Behandlung wegen Verschlechterung der Symptomatik und zwei wegen der Nebenwirkungen die experimentelle Behandlung ab. Zitat zu withdrawals ''Noncompliance&nbsp;3. Deterioration of disease&nbsp;3. Adverse events&nbsp;2, one patient experienced burning, itching and swelling one patient experienced redness and swelling'' (gekürzt).<ref>Stücker M; Pieck C; Stoerb C; Niedner R; Hartung J; Altmeyer P (2004): Topical vitamin B12 – a new therapeutic approach in atopic dermatitis-evaluation of efficacy and tolerability in a randomized placebo-controlled multicentre clinical trial. Br J Dermatol 150, 977-983</ref><br />
<br />
Prinzipiell besteht bei Anwendung von Vitamin&nbsp;B12 die Möglichkeit einer allergischen Reaktion.<ref>Rodriguez, A. et al., ''Occupational contact allergy to vitamin B12.'' Journal of Allergy and Clinical Immunology. Vol. 89, no. 1 part 2, S. 329. (1992)</ref><ref>Kleinschmidt, F. et Hogan, L., ''Allergic reaction to a vitamin B12 preparaton.'' Drug Intelligence and Clinical Pharmacy. Vol. 14, Seiten 716-717. (1980)</ref><br />
<br />
==Vermarktungsstrategie==<br />
[[image:Regividerm1.jpg|thumb]]<br />
[[image:martens_buch.jpg|left|300px|thumb]]<br />
[[image:Regividerm2.jpg|thumb]]<br />
Regividerm wurde mit einer wirksamen und zeitlich optimalen Dreifachstrategie vermarktet, die auf zwei Erwähnungen im ARD-Fernsehen (19./21.&nbsp;Oktober 2009. Talkshow ''Sind wir Versuchskaninchen der Pharmaindustrie?'')<ref>Sendung ''hart aber fair'', Talkshow mit dem Titel: "Sind wir Versuchskaninchen der Pharmaindustrie?", ARD 21.&nbsp;Oktober 2009</ref> einem unkritisch-werbeähnlichen Dokumentarfilm, der in der ARD zur Prime-time gezeigt wurde (''Heilung unerwünscht – Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern'')<ref>Dokumentarfilm ''Heilung unerwünscht – Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern'', gesendet in der ARD am 19.&nbsp;Oktober 2009 um 21:00&nbsp;Uhr. Geplante weitere Aussendungen waren: Phoenix am 23.&nbsp;Oktober 2009 um 22:00&nbsp;Uhr und am 24.&nbsp;Oktober 2009 um 10:00&nbsp;Uhr, 1Extra am 24.&nbsp;Oktober 2009 um 17:00&nbsp;Uhr und am 4.&nbsp;November 2009 um 20:15&nbsp;Uhr eine Einstundenversion des Films, WDR Fernsehen am 30.&nbsp;November 2009 um 22:00&nbsp;Uhr</ref>, und einem gleichzeitig veröffentlichten Buch basierte, in dem das Medizinprodukt fälschlich als ''Medikament'' bezeichnet wird. Zeitgerecht zur Markteinführung im November 2009 wurde die Zielgruppe der etwa 5&nbsp;bis 8&nbsp;Millionen von Neurodermitis und Schuppenflechte Betroffenen auf diese Weise von dem angeblich neuen Mittel informiert und ihr das Buch des Filmautors und Medizinlaien Klaus Martens (laut WDR beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit Wirtschaftsthemen) präsentiert. Das Buch erreichte in der Folge vorderste Plätze auf der Amazon-Bestsellerliste (siehe weiter unten). Die beschriebene Salbe sei "frei von jeglichen Nebenwirkungen", heißt es auch in der Buchvorstellung. Das Buch gelangte am 2.&nbsp;November 2009 in den Buchhandel, zwei Tage vor der Auslieferung der ersten Regividerm-Charge an den Großhandel am 4.&nbsp;November 2009.<br />
[[image:KlausMartens.jpg|Autor Klaus Martens|140px|thumb]]<br />
[[image:roland_kaske.jpg|Mavena-Pressesprecher Roland Kaske|140px|thumb]]<br />
Der Schweizer Tagesanzeiger berichtet über den Zeitpunkt des Erwerbs der Vertriebsrechte durch Hersteller Mavena: ''"Mavena erwarb erst im September die Vertriebsrechte, wie Klaus Sippel, Verwaltungsratspräsident der Muttergesellschaft Salt of Life International, auf Anfrage von Tagesanzeiger.ch/Newsnetz sagt"''.<ref>Tagesanzeiger vom 22.&nbsp;Oktober 2009 [http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Ein-Wundermittel-loest-einen-Streit-aus/story/13145754]</ref> Auch einem Bericht von Spiegel Online zufolge waren sich die Mavena&nbsp;AG und die Regeneratio Pharma GmbH bereits im September handelseinig.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,657070,00.html</ref> Am 15.&nbsp;Oktober 2009 erschien Regividerm unter PZN Nummer 5523487 in der Apothekensoftware, das Produkt kann somit bestellt werden. Die Beantragung einer PZN-Nummer dauert in etwa 2-3&nbsp;Wochen. Daher muss die Anmeldung der PZN bereits im September erfolgt sein. Nur drei Tage nach der ersten ARD-Sendung zu Regividerm präsentierte der Hersteller die fertige Verpackung des Mittels und am 24.&nbsp;Oktober 2009 teilte er mit, es seien die ersten 27.660&nbsp;Tuben à&nbsp;100&nbsp;g produziert und verpackt worden.<ref>http://www.regividerm.de/produktion-der-ersten-charge/ Aufruf am 24.&nbsp;Oktober 2009</ref> Der angeblich ein Jahr lang recherchierende Autor Martens äußerte sich nach der Fernsehsendung auf einer Webseite des WDR in einer Weise, als ob diese Pläne auch für ihn neu waren: ''"Der Eigentümer der Patentrechte versucht jetzt, mit Hilfe eines Geschäftspartners, den er bereits gefunden hat, die B12-Creme unter der Bezeichnung "Regividerm" in eigener Regie auf den Markt zu bringen."''<br />
<br />
Eine Thematisierung von Regividerm in der Sendung ''hart aber fair'' vom 21.&nbsp;Oktober 2009 erfolgte auf Wunsch des Moderators Plasberg, ein weiteres Mal konnte Autor Klaus Martens Gratiswerbung für sein Buch machen. Eine gleichermaßen effektive Aufklärung über alternative Mittel oder physikalische Therapien oder andere Maßnahmen bei den genannten Erkrankungen unterblieb.<br />
<br />
Untermalt waren Film und Talkshow von anrührenden Bildern und einer an die Gefühle appellierenden Wortwahl. So sagte der WDR-Moderator Frank Plasberg in der Sendung ''hart aber fair'' vom 21.&nbsp;Oktober 2009: ''"Besonders bedrückend ist es, wenn man sieht, wie sehr kleine Menschen unter Neurodermitis leiden"'' und stellte einen kleinen Neurodermitis-Patienten namens Bastian in den Dienst einer Schleichwerbung für ein gerade auf den Markt geworfenes Mittel, dessen Wirksamkeit bei der genannten Erkrankung nicht zweifelsfrei erwiesen ist.<br />
<br />
[[image:Regividerm7.png|Verweis der Regeneratio Pharma GmbH auf die PR-Firma Dr.&nbsp;Kaske|400px|left|thumb]]Am 7.&nbsp;Oktober 2009 wurde auf der Webseite der Firma Regividerm auf den bevorstehenden WDR-Film hingewiesen.<ref>http://www.regividerm.de/dokumentarfilm-heilung-unerwuenscht/ (inzwischen gelöschte Seite, Screen-Shot: [http://psiram.com/images/3/3b/RegividermWebseite.jpg])</ref> Passend zu den ARD-Werbesendungen bietet eine Agentur ''just in time'' neben einem Interviewtermin mit dem Geschäftsführer von Mavena die ARD-Sendung auf CD an. PR-Unterlagen zur neuen Salbe können ebenso geordert werden wie ein Muster der Salbe. Laut Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft&nbsp;e.V. soll die PR-Agentur ''Dr.&nbsp;Kaske'' den Verein eine Woche vor Aussendung des ARD-Dokumentarfilms auf die Sendung aufmerksam gemacht haben und kostenlose DVDs angeboten haben.<ref>http://faz-community.faz.net/blogs/fernsehblog/archive/2009/10/22/aufklaerung-unerwuenscht-frank-plasberg-und-das-wundermittel-gegen-neurodermitis.aspx</ref> Nach Psiram vorliegenden Informationen wurden auch der Deutsche Neurodermitis Bund&nbsp;e.V.&nbsp;(DNB) sowie der Deutsche Psoriasis Bund&nbsp;e.V. und dessen Regionalgruppen von der Werbegentur Dr.&nbsp;Kaske im Vorfeld auf die Sendung hingewiesen.<br />
<br />
Die Agentur Dr.&nbsp;Kaske ist im Auftrag der Regeneratio Pharma GmbH tätig.<ref>http://www.regividerm.de/kontakt/ Aufruf am 24.&nbsp;Oktober 2009</ref> Der Inhaber Roland Kaske tritt gleichzeitig als Pressesprecher des Regividerm-Herstellers Mavena Health Care&nbsp;AG auf. Die Agentur bewirbt ihre Fähigkeiten auf ihrer Webseite so: ''"Durch professionelle PR schaffen wir für Ihr Produkt einen Mehrwert, der mit konventioneller Werbung allein nicht zu erreichen ist. Unsere Kunden sind erfolgreich in der Gesundheitsbranche, der pharmazeutischen Industrie und im Tourismus tätig. Traditionelle Werbung ist problembehaftet. Einerseits mangelt es ihr an Glaubwürdigkeit, andererseits ist es schwierig, eine große Zielgruppe kosteneffizient zu erreichen. Deshalb ist gute Öffentlichkeitsarbeit nötig, um diese Schwachstellen auszugleichen und die Werbewirkung Ihrer Firma zu verbessern."'' Roland Kaske tritt verschiedentlich als Befürworter von umstrittenen [[alternativmedizin]]ischen Verfahren und Produkten in Erscheinung, insbesondere der sog. [[Entgiftung]].<ref>R. Kaske: Schadstoff-Ausleitung. [[CoMed|Co'med]] 9/2002</ref><ref>http://www.wellness-gesund.info/Artikel/9467.html Artikel vom 24.&nbsp;Juli 2009 (typischer Dr.-Kaske-Artikel zu Entgiftung und Chlorella)</ref> 2002 verschickte er Spam-E-Mails mit Werbung für ein [[Chlorella]]-Präparat namens ''bio-reu-rella''. Ein Buch des [[Heilpraktiker]]s [[Uwe Karstädt]] über dessen medizinisch fragwürdige Vorstellungen wurde von Kaske lobend besprochen.<ref>http://www.naturheilpraxis.de/DB-BOOK/a_0801b11.html</ref><br />
<br />
Ein im Film vorgestellter angeblicher Hautarzt<ref>Michael Kroll wird in der Phönix-Langfassung des Dokumentarfilms zweimal als Hautarzt bezeichnet, einmal 22:49:50 ("Hautarzt Dr.&nbsp;Kroll ist einer der wenigen, der seine Patienten mit ein paar Proben der B12-Creme behandeln konnte. Seitdem hofft auch er, dass es endlich auf den Markt kommt.") und 22:50:55 ("Dem Patienten ist die Creme ausgegangen. Die kleine Menge, die ihm sein Hautarzt geben konnte, reichte gerade für fünf Tage.")</ref> namens Michael Kroll ist in Wirklichkeit ein Allgemeinmediziner und Pharmaberater aus Kleve, der eine Firma namens KLIFO-MED GmbH (vormals Dr.&nbsp;Dr. Kroll GmbH) betreibt. Die KLIFO-MED bietet laut Auskunft ihrer (derzeit aus unbekannten Gründen nicht sichtbaren) Webseite Dienstleistungen für pharmazeutische Unternehmen ''zur Erlangung der Zulassung für pharmazeutische Präparate'' (Zitat) an. Arzt und Chemiker Kroll ist auch Auditor der Firma WIESO CERT, Zertifizierungsstelle für die Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen speziell im Gesundheitswesen.<ref>http://www.wieso-cert.de/wieso_cert.php</ref> Im Dokumentarfilm telefoniert Hausarzt Kroll mit dem Pharmalizenzhändler und -berater Josef Karl Merges, der ihm eine ''Apothekenlösung'' zur Beschaffung der Regividerm-Salbe verspricht.<ref>Dr. Kroll: "Herr Merges, ich ruf da mal an wegen der ... Salbe. Haben Sie da noch einige Muster zur Verfügung?"<br>Dr. Merges: Ich könnte mir vorstellen, dass wir für Sie, wie in der Vergangenheit, eine Apothekenlösung schaffen. Da müsste ich aber erst einmal mit dem Rohstoffhändler und dem Apotheker telefonieren, in welchem Zeitraum der etwas für Sie und Ihre Patienten herstellen kann."</ref> Es handelt sich um eine gestellte Szene, da im Film gleichzeitig der andere Gesprächspartner Merges beim gleichen Telefonat gezeigt wird. Merkwürdigerweise ist die inszenierte Szene nur in der Langfassung, aber nicht in der gekürzten Fassung zu sehen. Sie widerlegt die Kernthese des Films, dass nämlich Patienten keinen Zugang zu dem Mittel hätten. Kroll und Merges kennen sich, man schrieb gemeinsam ein Buch über [[Entschlackung|Entgiftung]]<ref>M Kroll, J K Merges, J Aoulad-Ali. Schwermetalle und Schwermetallausleitung. Verlag: MTW Gesundheit, 2004 (Inhaber des MTW-Verlags ist J.&nbsp;K.&nbsp;Merges)</ref> und arbeitet in der gleichen Firma, der MIT GmbH in Kleve. MIT bietet Dienstleistungen an wie ''Pharm.-tox. und Klin. Gutachten, Zulassungswesen, Qualitätsmanagement und Selbstinspektionen nach PharmBetrV''. Merges stand in Diensten der Firma Regeneratio. Was seine genaue Aufgabe war, wollte er befragenden Journalisten des Stern nicht sagen, da es eine ''Geheimhaltungsvereinbahrung'' gäbe.<ref>Stern, ''Ein Geschäft mit dem Leid'', 12.&nbsp;November 2009, Heft&nbsp;47, Seite&nbsp;120ff</ref> Laut WDR habe aber der Filmautor von der persönlichen Beziehung ''nichts gewusst'', obwohl er - laut Stern-Artikel - wie Kroll und Merges aus Kleve stamme.<br />
<br />
Laut Angaben der "Mavena Health Care Benelux BV" vom 16. November 2009 soll Regividerm in den Niederlanden ab Januar 2010 zur Verfügung stehen.<br />
<br />
Der für die Sendung verantwortliche Redakteur wurde vom WDR entlassen.<ref name="entlassung">http://www.presseportal.de/pm/7899/1613732/wdr_westdeutscher_rundfunk</ref><br />
<br />
==Zeitlicher Ablauf der Regividerm-Entwicklung und Vermarktung==<br />
#1950er Jahre: In den USA wird an B12-haltigen Mitteln zur Behandlung von Hautkrankheiten geforscht<br />
#Ende der 1980er Jahre: Karsten Klingelhöller wendet experimentell eine B12/Avocadoöl-Creme bei einer Freundin an<br />
#1993: Erste Patentanmeldung durch Klingelhöller<br />
#1996: Erteilung eines Patents (EP 0705102)<br />
#1999: Die Regeneratio Pharma&nbsp;AG vermarktet eine ''ATU Red-Creme'', die B12 und Avocadoöl enthält<br />
#1999: Eintragung von ''Regividerm'' als geschütze Wortmarke beim DPMA<br />
#2001: Studie in der Zeitschrift Dermatology über Anwendung bei 11&nbsp;Patienten<br />
#2003: Die Pharmafirma "Galderma" (Hersteller für Hautpflegeprodukte) schliesst mit der Regeneratio Pharma AG einen Vertrag ab. Die Salbe brachte aber in Studien nicht den gewünschten Erfolg, und Galderma stornierte den Vertrag wieder<br />
#2004: Regeneratio Pharma&nbsp;AG wird insolvent<br />
#2004: Gründung der neuen Regeneratio Pharma GmbH<br />
#2004: Studie im British Journal of Dermatology<br />
#2008: Der Bundesverband Neurodermitiserkrankter bietet an, nach einer erfolgreichen pharmazeutischen Testung nach Patienten zu suchen, das Angebot bleibt ungehört<br />
#28.&nbsp;August 2009: Zertifizierung der Salbe<br />
#September 2009: Mavena erwirbt Vertriebsrechte, Beantragung einer PZN-Nummer<br />
#7.&nbsp;Oktober 2009: Die Webseite der Firma Regividerm weist auf den bevorstehenden WDR-Film "Heilung unerwünscht" hin<br />
#Donnerstag, 15.&nbsp;Oktober 2009: Regividerm erscheint unter PZN 5523487 in der bundesweiten Apothekensoftware<br />
#Freitag, 16.&nbsp;Oktober 2009: Die PR-Agentur Dr.&nbsp;Kaske beginnt mit der Bewerbung des WDR-Dokumentationsfilms über E-Mail-Rundschreiben. Weitere Rundschreiben in den Folgetagen<br />
#Montag, 19.&nbsp;Oktober 2009: Aussendung des Dokumentarfilms ''Heilung unerwünscht''<br />
#Montag 19.&nbsp;Oktober 2009: Das Buch von Klaus Martens beginnt den Anstieg auf der Amazon-Bestsellerliste<br />
#Mittwoch 21.&nbsp;Oktober 2009: Fernsehsendung ''hart aber fair''. Moderator Plasberg lädt Martens zur Show ein, spontane Zweifel an der Regividerm-Story durch Gast Beda Stadler<br />
#Donnerstag 22.&nbsp;Oktober 2009: Zeitungsberichte über hohe Anfragen nach Regividerm in Apotheken<br />
#Donnerstag 22.&nbsp;Oktober 2009: Hersteller Mavena präsentiert Regividerm-Verpackung<br />
#Freitag 23.&nbsp;Oktober 2009: Mavena teilt mit, dass die ersten 27.660&nbsp;Tuben à&nbsp;100&nbsp;g produziert und verpackt worden seien<br />
#Montag 2.&nbsp;November 2009: Martens Buch ist im Handel erhältlich<br />
#Mittwoch 4.&nbsp;November 2009: 25.000&nbsp;Tuben werden von der Regeneratio GmbH für den Großhandel in Deutschland angekündigt<br />
#26.11.2009 Regeneratio Pharma GmbH und Mavena Health Care AG wird gerichtlich untersagt, den Namen Regividerm weiterhin für die Salbe zu benutzen.<br />
#24.3.2010: Das BfArm stuft das Mittel als Arzneimittel ein. Ein Anhörungsverfahren mit Mavena Health Care AG läuft an.<br />
#14.5.2010: WDR entlässt Klaus Martens und leitet "arbeitsrechtliche Schritte" gegen diesen ein. Grund: "falsche Angaben", "Täuschung" und "Vertrauensbruch".<br />
<br />
==Der WDR-Film ''Heilung unerwünscht''==<br />
[[image:wdrf1.jpg|thumb]]<br />
[[image:ionescu2.jpg|[[John Gruia Ionescu]] mit Regividerm|150px|thumb]]<br />
In dem am 19.&nbsp;Oktober 2009 ausgestrahlten Film ''Heilung unerwünscht'' aus der WDR-Reihe ''story'' (Redaktion: Mathias Werth, Autor: Klaus Martens) wurde dem Zuschauer suggeriert, dass das Regividerm-Mittel nicht nur "allen Patienten" mit Neurodermitis und Psoriasis helfe, sondern auch, dass es klinisch geprüft und nebenwirkungsfrei sei. Weiterhin wurde der Eindruck erweckt, dass das Mittel nur deshalb angeblich nicht käuflich zu erwerben sei, weil verschiedene pharmazeutische Unternehmen es trotz seiner "erprobten Wirksamkeit" nicht produzieren wollten, da es teureren Eigenprodukten Marktanteile streitig machen würde. Es wurde suggeriert, dass diese Firmen den leidenden Patienten das angeblich "nebenwirkungsfreie" Mittel vorenthielten, um ihre eigenen Mittel weiterhin absetzen zu können, die im Film als nebenwirkungsreich bei gleichzeitiger unzureichender Wirksamkeit dargestellt wurden. Dazu wurden in suggestiver Weise Erlebnisberichte von Betroffenen eingespielt, die den Zuschauer von Wirksamkeit und Nebenwirkungsfreiheit überzeugen sollten. Ein bandagiertes Kleinkind (''Bastian'') das mit trauriger Gitarrenmusik vorgestellt wurde, ist nach Angabend des Stern, der zu Regividerm ermittelte, inzwischen symptomfrei. Das Kind bekam jedoch nie die B12-Salbe<ref>Stern, ''Ein Geschäft mit dem Leid'', 12.11.09, Heft 47, Seite 120ff</ref>. Das gesendete Video ist als Dokumentarfilm ausgewiesen, enthält jedoch auch Spielfilmszenen. Auffällig sind fehlerhafte Berufsbezeichnungen bei thematisierten Personen, die offenbar Aussagen aufwerten sollen.<br />
<br />
Im Eigenanspruch meinen die ''story''-Macher über sich und ihre Sendereihe: ''"die story ist ein journalistisches und ein filmisches Produkt. Sie setzt auf gute Recherche, einen klaren Erzählstil und berührende Themen. Gerade bei jüngeren Zuschauern sind es die lebensnahen, bildstarken Geschichten, die höhere Akzeptanz finden."''<br />
<br />
Teile des WDR-Dokumentarfilmes wurden in der ''Spezialklinik Neukirchen'' im bayerischen Neukirchen beim Heiligen Blut im Bayerischen Wald gefilmt. In dieser Klinik werden u.a. Neurodermitis und Schuppenflechte ohne Kortison [[Ganzheitlichkeit|"ganzheitlich"]] behandelt.<ref>http://www.spezialklinik-neukirchen.de/index-ori.html</ref> Leiter der Einrichtung ist der promovierte Biologe und rumänische Spätaussiedler [[John Gruia Ionescu]], der auf Webseiten auch mit einen Professorentitel einer inzwischen geschlossenen amerikanischen [[Titelmühle]] namens ''Capital University of Integrative Medicine'' in Washington,&nbsp;D.C.&nbsp;(CUIM) genannt wird und dort als Dozent und ''Professor for Clinical Biochemistry and Oxidology'' angegeben ist.<ref>Professor for Clinical Biochemistry and Oxidology at the Capital University of Integrative Medicine, Washington,&nbsp;D.C. (USA). Prof. Ionescu is also member of the Editorial Board of the Journal of the Capital University of Integrative Medicine. http://www.antiageingconference.com/index.html?pg=speakers</ref> Zur obskuren ''oxidology'' ([[Oxidologie]]) findet sich selbst in der englisch-sprachigen Wikipedia kein Eintrag. Die CUIM war 1995 von [[Robert Bradford|Robert (Bob) Bradford]] gegründet worden, auf den der [[alternativmedizin]]ische [[Bradfordtest]] zurückgeht. Die Einrichtung bot diverse Doktortitel an<ref>http://www.quackwatch.org/04ConsumerEducation/Nonrecorg/cfcm.html</ref> und ist seit dem 30. Juni 2006 geschlossen.<ref>"NOTICE: As of June 30, 2006 CUIM discontinued its degree granting function and closed its operations." Quelle: http://www.cuim.edu/</ref> Ionescu hatte sich 1986 mit einer angeblich revolutionären Methode zur Heilung von Hautkrankheiten im Wallfahrtsort Neukirchen niedergelassen. Er erwarb unter günstigen Umständen zwei Kliniken und verband beide Klinikbetriebe mit einem Pharmaunternehmen. Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelte zwei Jahre lang wegen mutmaßlicher Kunstfehler, Betrugs bei der Abrechnung von Klinikleistungen und irreführender Werbung. Am Ende wurde ein Arzt wegen unerlaubter Titelführung und Körperverletzung verurteilt.<ref>http://www.focus.de/politik/deutschland/gesundheitsreform-reibach-mit-krankenhaeusern_aid_143606.html</ref> Ionescu ist auch Autor bei [[CoMed]]<ref>CoMed Hefte 05/2003, 03/2004, 02/2005 und 02/2007</ref> (die Themen wie [[Skalarwellen]] und [[Impfgegner]]schaft breiten Raum einräumt) und ist Anhänger der Hypothese, dass Amalgamfüllungen als Ursache der Neurodermitis und der Psoriasis anzusehen seien<ref>Ionescu, G. (1995). Allergotoxische Einflüsse von Umweltschadstoffen bei Allergiekranken. Forsch Komplementärmed 2, 109-115</ref><ref>Ionescu, G. (1996). Schwermetallbelastung bei Neurodermitis. Biol Med 25, 65-68</ref>. Daher seien so genannte [[Entschlackung|''Ausleitungen'']] und Amalgamentfernungen hier hilfreich. Belege dafür liegen jedoch nicht vor; Ionescu kann eigene beobachtete Besserungen im klinischen Bild von Neurodermitis und Psoriasis, die er gemacht haben will, nicht durch die gemessenen Quecksilberspiegel belegen, zumal auch kein Zusammenhang mit dem Schweregrad der Neurodermitis bzw. Psoriasis besteht. Ionescu steht damit in der Tradition der [[pseudomedizin]]ischen [[Klinische Ökologie nach Randolph|klinischen Ökologie nach Randolph]].<br />
<br />
Im Mai 2010 wurde bekannt, dass der Anbieter Mavena den vom öffentlich-rechtlichen WDR - und somit über GEZ Gebühren - finanzierten Film "Heilung unerwünscht" als Werbefilm für das Produkt einsetzt. Auf türkischen Webseiten der Vertriebsfirma Mavena<ref>http://www.mavena.com.tr</ref> und Regeneratio<ref>http://www.regividerm.com.tr</ref> wird der Film zur Vermarktung der B12-Salbe als Video angezeigt. (Beispiel: http://www.mavena.com.tr/sites/default/files/mavena.flv). Bei YouTube befinden sich auch auf dem "Kanal von Mavena Regividerm B12" 5 Videos mit zusätzlichen Angaben zur Kontaktaufnahme. Einzelheiten zu diesem Vorgang sind bei "Kindersprechstunde" zu finden [http://www.kindersprechstunde.at/blog/?p=578].<br />
<br />
==Buch "Heilung unerwünscht"==<br />
[[image:MartensBuch2.jpg|270px|thumb]]<br />
[[image:buchwerbung.jpg|ARD-Buchwerbung in Sendung ''hart aber fair'' vom 21.10.09|330px|thumb]]<br />
[[image:Martens-bestsellerliste.jpg|Amazon-Bestseller: Platz&nbsp;3|300px|thumb]]<br />
[[image:Dumont.jpg|Titeländerung auf Dumont-Presseseite|300px|thumb]]<br />
Klaus Martens, der Autor des als Dokumentarfilm ausgewiesenen WDR-Videos "Heilung unerwünscht" schrieb rechtzeitig zum Video und zur Einführung der Salbe ein Buch mit dem Titel "Heilung unerwünscht", das im Dumont-Verlag (Schwerpunkte: Kalender, Reiseliteratur, Kunstbücher, Belletristik) erscheint.<ref>Martens K: "Heilung unerwünscht. Die dramatische Geschichte eines Medikaments", 2009, Dumont Verlag</ref> Ursprünglich wurde das Buch mit dem Titel ''Heilung unerwünscht. Die Geschichte eines verhinderten Medikaments'' vorgestellt, aktuell ausgeliefert wird es hingegen unter dem neuen Titel ''Heilung unerwünscht. Die dramatische Geschichte eines Medikaments''. Der WDR bezeichnete das Buch als ''Das Buch zur Sendung'' und bewarb es auf eigenen Internetseiten und auch in der Sendung ''hart aber fair'' am 21.&nbsp;Oktober 2009 durch einen Untertitel sowie durch eine ganz und gar nicht ''harte'' Befragung des Autors durch den Moderator Plasberg. Kurz darauf verzeichnete der Buchhändler Amazon einen steilen Anstieg der Bestellzahlen. Auf der Amazon-Bestsellerliste erklomm es schließlich Platz zwei und geriet so vor die Plazierung von Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller<ref>http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/488768</ref> (siehe Bild). In der Amazon-Buchbeschreibung wird das Buch mit den Worten angekündigt: ''"Kurzbeschreibung - Falls Sie denken, dass die Pharmaindustrie Medikamente auf den Markt bringt, um Ihnen zu helfen vergessen Sie es."''<ref>Amazon, abgerufen am 28.&nbsp;Oktober 2009: ''Kurzbeschreibung - Falls Sie denken, dass die Pharmaindustrie Medikamente auf den Markt bringt, um Ihnen zu helfen vergessen Sie es. Allein in Deutschland leiden über fünf Millionen Menschen an Neurodermitis und Psoriasis, an entzündlichen und quälend juckenden Hautflächen. Längst könnte ihnen geholfen werden, wenn sie mit einer Salbe behandelt würden, die alle medizinischen Zulassungsprüfungen glänzend bestanden hat. Die Hautcreme ist hochwirksam, nach Stand der Wissenschaft frei von jeglichen Nebenwirkungen und eine Alternative zu gängigen Präparaten. Aber gerade weil das Medikament wirkt und preiswert ist, fürchten manche Pharmakonzerne die Konkurrenz. Mit Kortison und Immunsuppressiva lassen sich Milliarden verdienen das neue Medikament würde den Markt nur stören. Folgerichtig war die Industrie bis heute nicht an der Herstellung interessiert. Die Geschichte der B12-Salbe offenbart, dass Hilfe für die Patienten oft nur ein Teilaspekt der Marktstrategien der Industrie ist. Klaus Martens hat unter den zahlreichen Fällen zweifelhafter Arzneimittelangebote ein Medikament entdeckt, das in der Lage ist, Millionen Patienten zu helfen, und das von unabhängigen Wissenschaftlern als »Juwel im Verborgenen« bezeichnet wird.''</ref> Die Rede ist von ''Die Hautcreme ist hochwirksam [...] frei von jeglichen Nebenwirkungen [...]". "[...] Mit Kortison und Immunsuppressiva lassen sich Milliarden verdienen das neue Medikament würde den Markt nur stören'' hieß es außerdem. Bei anderen Buchhändlern wurde das Buch ähnlich reißerisch beworben,<ref>libri.de, buch.de und buecher.de, abgerufen am 28.&nbsp;Oktober 2009: ''Allein in Deutschland leiden über fünf Millionen Menschen an Neurodermitis. Längst könnte Ihnen geholfen werden, wenn sie mit einer Salbe behandelt würden, die alle medizinischen Zulassungsprüfungen glänzend bestanden hat. Es ist eine Hautsalbe, die der Mediziner Karsten Klingelhöller vor 25&nbsp;Jahren entwickelt hat. Sie ist hochwirksam und frei von jeglichen Nebenwirkungen. Dennoch ist es dem Erfinder bis heute nicht gelungen, einen Pharmakonzern zu finden, der seine Erfindung auf den Markt bringen will. Es passe nicht in die Strategie des Konzerns, hörte Klingelhöller von jenen Pharmaherstellern, die mit Kortison und Immunsuppressiva Milliarden verdienen. Der renommierte Journalist Klaus Martens erzählt in "Heilung unerwünscht" die schier unglaubliche Geschichte der B-12-Creme und die tragische Lebensgeschichte von Karsten Klingelhöller, der daran zerbrochen ist, seine geniale Erfindung für andere nicht nutzbar machen zu können.''</ref> wobei stets die gleiche Wortwahl zu finden ist (''Zulassungsprüfungen glänzend bestanden'',''hochwirksam'', ''frei von jeglichen Nebenwirkungen''), die sich auch in Meldungen von Nachrichtenagenturen zur Salbe finden lassen. Der Buchaufkleber eines Rezensionsexemplars vermerkt "Sofort auspacken! eilige Novitäten" und der Klappentext lautet: ''Längst könnte ihnen (den Millionen Menschen mit Neurodermitis und Psoriasis) geholfen werden, wenn sie mit einer Salbe behandelt würden, die alle medizinischen Zulassungsprüfungen glänzend bestanden hat.'', wieder tauchen die gleichen Formulierungen auf. Eine Rezension des Buches liegt bislang nicht vor (Stand November 2009). Die letzten Bucheinträge sind datiert mit Ende September 2009, also zu einer Zeit als die Produktion und Vermarktung der Salbe bereits angelaufen war und dies wird im Buch auch thematisiert: ''Ende September kauft Patentbesitzer Weiss eine ausreichende Menge an kristallinem purpurfarbenen Pulver, um damit etwa 28.000&nbsp;Tuben B12-Tuben herstellen zu lassen'' und ''Über vier Tonnen B12-Creme würden in den nächsten Monaten in dem bayrischen Abfüllunternehmen hergestellt werden.'' (Buchzitate). Bis ins Detail werden Einzelheiten des Produktionsstarts im Martens-Buch beschrieben (Pläne zur Markteinführung, TÜV-Gutachten, Bestellungen der Rohstoffe usw). Im Buch werden auch erste Experimente des damaligen Medizinstudenten und Regividerm-Erfinders Klingelhöller beschrieben und das Geschehen in einem Labor der Universität Düsseldorf beschrieben: ''Im Labor des Fachbereichs Chemie an der Universität in Düsseldorf verflüssigte er es und zog es auf eine Spritze auf. Seine Freundin schrie vor Schmerzen, als er ihr später das Vitamin unter die durch die Schuppenflechte ohnehin schmerzempfindliche Haut injizierte'', dies soll sich 1984 abgespielt haben und Klingelhöller soll damals 24&nbsp;Jahre alt gewesen sein. Laut Buch sei Klingelhöller auf das Cyanocobalamin durch Zufall geraten. Er habe einen Fachartikel zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Funikul%C3%A4re_Myelose funikulären Myelose] (SACD) gelesen, in dem eine Therapie mit B12 beschrieben ist.<br />
<br />
Die funikuläre Myelose ist jedoch eine B12-Mangelerkrankung, meist durch IF-Mangel ausgelöst. Daher ist bei dieser B12-Mangelerkrankung eine B12-Substitution wie bei anderen A- oder Hypovitaminosen erfolgreich. Sowohl die atopische Dermatitis (''Neurodermitis'') als auch die Psoriasis (''Schuppenflechte'') sind aber keine B12-Mangelerkrankungen. Im Buch wird dies vom Medizinlaien Martens nicht erwähnt, sondern der Eindruck erweckt, als ob eine zusätzliche Gabe von B12 eine Heilung bewirke. Überhaupt ist der Titel des Buches irreführend, da selbst bei Unterstellung, dass die ''rosa Salbe'' im Sinne einer NO-Neutralisierung (wofür theoretische Betrachtungen ja sprechen) wirksam wäre, diese lediglich eine rein symptomatische Wirkung hätte, also keine ursächliche oder ''heilende'' Wirkung.<br />
<br />
==Rezeption der Regividerm-Vermarktung==<br />
===Hohe Nachfrage und Konkurrenzprodukte zu Regividerm===<br />
[[image:Regividerm20.jpg|Trittbrettfahrer aus Spanien|250px|thumb]]<br />
[[image:DAZsalbe.jpg|B12 Salbe Thema in der Deutschen Apotheker Zeitung|left|thumb]]<br />
[[image:Avocadocreme.jpg|Kosmetikum der Fa. Wierich|180px|thumb]]<br />
[[image:JeanPuetz.jpg|Angebot der Fa. Jean Pütz Produkte|left|200px|thumb]]<br />
[[image:vitacreme.jpg|Werbung für B12-haltige Vitacreme in Japan|thumb]]<br />
Die Folge des Medienrummels waren nicht nur hohe Vorbestellzahlen für Martens Buch (Erscheinungsdatum war der 5.&nbsp;November 2009), sondern auch ein Andrang in Apotheken auf der Suche nach dem vermeintlichen Wundermittel.<ref>http://www.derwesten.de/nachrichten/2009/10/21/news-137845373/detail.html</ref> Nach der ARD-Berichterstattung meldete ein B12-Hersteller und Zulieferer der Pharmaindustrie, die Firma Caesar & Loretz in Hilden bei Düsseldorf, dass er mit Lieferungen für Vitamin&nbsp;B12 nicht mehr nachkommen könne. Eine Online-Apotheke begrenzte die Abnahmemenge auf zwei Stück.<ref>Sehr verehrte Kunden! Bereits nach wenigen Stunden ist die erste Lieferung Regividerm Salbe komplett ausverkauft.. Wir haben den Artikel bereits nachbestellt. Bis die neue Lieferung bei uns eintrifft kann es einige Tage dauern. (...) Bestellmengenbegrenzung: 2 Stück Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nur Bestellungen bis max. 2 Stück pro Kunde annehmen. Darübergehende Bestellmengen stornieren wir komplett. <br />
Warum tun wir das? Der Hersteller hat nur begrenzte Kapazitäten in der Herstellung, d.h. der Artikel wird nur in begrenzter Stückzahl auf dem Markt erscheinen. Wir möchten aber möglichst vielen Patienten die Möglichkeit geben, dieses neue Pärparat zu erhalten. Bitte sind Sie fair! [http://www.apo-in.com/apo-in-regividerm/?id=8904]</ref><br />
<br />
Schon Jahre bevor die Regividerm-Creme ins Gespräch kam, gab es im Ausland B12-haltige Hautcremes zu kaufen. Die Schweizer Firma "Optima cosmetic" bietet beispielsweise ihre Vitacreme B12 an und behauptet: ''World's first cosmetic product with the Vitamin B12 (Cyanocobalamin) as a main active ingredien...In 1998, after 25 years of continuous study and effort, the research team was able to successfully and economically combined Vitamin B12 with naturally derived ingredients in a safe and stable formula without destroying its extraordinary properties''. Weitere Produkte sind eine "AUTHIA B12 CREAM", "BioEntopic Vitamin B12 Crème" usw.<br />
<br />
Kurz nach dem Medienrummel und den PR-Aktivitäten in Deutschland um Regividerm tauchen diverse Anbieter auf, die Bestandteile der Regividerm-Rezeptur zum Kauf als Set anbieten. Der Kunde braucht nur noch die Salbe bei sich zu Haus anrühren. Aber auch mehrere kleinere Pharmaunternehmen brachten zu Regividem analoge Fertigprodukte innerhalb kürzester Zeit auf den Markt, ohne dabei anzugeben, in irgendeiner Weise daran gehindert worden zu sein. <br />
<br />
*Die Firma ''Jean Pütz Produkte''<ref>Jean Pütz Produkte GmbH, 56269 Dierdorf. jean-puetz-produkte.de</ref> bietet ebenfalls eine Vitamin B12 / Avocadoöl Creme an, die preiswerter als Regividerm ist. Die Salbengrundlage ist Fernsehzuschauern schon lange aus der Sendung Hobbythek des ehemaligen Fernsehmoderators Jean Pütz bekannt.<br />
*Ein windiger Anbieter aus Gran Canaria/Spanien<ref>Rainer Damke, Calle Saulo Tirron Nr. 4, Arguineguin - Mogan, Gran Canaria E-35120</ref> bietet über das Internet eine ''B12 - Creme nach Klaus Martens'' für 32,90 Euro an, erhöhte den Preis aufgrund der Nachfrage schliesslich auf 42,90 Euro für 50 Gramm Salbe. Dabei wird behauptet: ''Das Medikament - Das Vitamin B12 ist der Hauptbestandteil der neu entwickelten B12-Creme. Es ist ebenso wirkungsvoll, wie harmlos, so dass im Gegensatz zu vielen anderen Vitaminen eine Überdosierung keine Gefahren birgt.'' Der spanische Anbieter betreibt auch eine alternative Privatklinik mit Schwerpunkt [[Unkonventionelle Krebstherapien|alternative Krebstherapien]], Therapien nach [[Hulda Clark]], [[Amygdalin]], [[Essiac]], [[Organisches Germanium]] und [[Padma 28|Padma&nbsp;28]].<br />
*Die Firma ''Peter Wierich CMV'' aus Reinbek bei Hamburg bietet seit dem Medienrummel um Regividerm ebenfalls eine Vitamin B12 - Avocadoöl Creme als Fertigprodukt unter dem Namen "Avocado B12 - Die rosa Creme" seit dem 15. November 2009 unter der Apotheken PZN 5898098 an. Angemeldet ist das Produkt als Kosmetikum ("Nichtarzneimittel"), also weder als Arzneimittel noch als Medizinprodukt. Enthalten ist in dieser gegenüber Regividerm preisgünstigeren Creme neben B12 und Avocadoöl auch Urea und Nachtkerzenöl. Die Werbung von Wierich weist das Produkt ''zur begleitenden Pflege bei Juckreiz und Hautrötung bei Neurodermitis'' aus und es sei für ''alle, die unter extremen Hautproblemen leiden'' geeignet.<ref>http://www.avocadob12.eu/index.html</ref><br />
*"SANA VITA Vitamin B12 Creme" der Firma Sana Vita mit PZN 2052142 vom 1.12.2009<br />
*"Vitamin B12 Avocadoöl Creme" der Nutri-Solutions Ug mit PZN 6107294 vom 1.12.2009<br />
*"RETIN A DERM B12 Creme" der Isar Pharm Austria mit PZN 5896047 vom 15.12.2009<br />
*"B12 KOOLSKIN Creme" der Aqualux GmbH mit PZN 1807526 vom 15.12.2009<br />
*"CYANO B12 Vitamincreme" der Bronzactive GmbH mit PZN 5896053 vom 15.12.2009<br />
*"Vitamin B12 Avocado Pflegecreme" der Dr. Windmann Pharma GmbH mit PZN 6127517 vom 1.1.2010<br />
*"Gako Cyanocobalamin-Creme 0,07%"<br />
<br />
===Kritik===<br />
[[image:schoenhoefer.jpg|at-Mitherausgeber Schönhöfer|thumb]]<br />
[[image:ABDA.jpg|ABDA-Warnung im ARD-Videotext am 24.10.2009|300px|thumb]]<br />
Die Regividerm-Vermarktungsstrategie stieß auf Kritik. <br />
<br />
Am 28. Oktober äußerte sich der Pharmakologe und Mitherausgeber des pharmakritischen arznei-telegramms [http://de.wikipedia.org/wiki/Arznei-Telegramm], Peter Schönhöfer zu Regividerm in einem Interview von NDR Fernsehen.<ref>NDR, Sendung ZAPP vom 28.10.2009</ref> Schönhöfer kam zu einem vernichtenden Urteil: Zu kleine Probandenzahl und zu kurze Dauer verhinderten belastbare Aussagen zum Mittel, die Studien reichten zu einer Beurteilung der Wirksamkeit nicht aus. Aussagen im WDR-Film seien "irreführend". Schönhöfer deckte zudem auf, dass er schon vor Jahren wegen der rosa Creme von einem WDR-Redakteur angesprochen worden sei und ihn damals vor der Creme gewarnt habe, auf Basis des damaligen Studienstandes. Der Redakteur versprach den Filmautor zu informieren und dieser würde sich bei Schönhöfer melden, was er aber nicht getan habe. Der WDR reagierte auf Schönhöfers Kritik und teilte dem NDR schriftlich lediglich mit: ''"Wenn der Eindruck entstanden ist, dass tatsächlich allen Patienten auch geholfen werden kann, ist das bedauerlicherweise ein unzutreffender Eindruck"''. Ein weiterer Herausgeber des at, Wolfgang Becker-Brüser warnte in einem Interview mit WDR2-Radio am 5.11.09 vor zu hohen Erwartungen. Die Salbe sei weder nebenwirkungsfrei noch zuverlässig wirksam. Sie sei als eine ''Pflegecreme wie viele andere auch'' anzusehen<ref><br />
http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/536811.phtml</ref>. Ein Artikel mit dem Titel ''Vorsicht Desinformation - Regividerm: ARD als Marketinghelfer'' im Arznei-Telegramm von November 2009<ref>arznei telegramm, 2009; Jg. 40, Nr. 11. Vorsicht Desinformation - REGIVIDERM: ARD ALS MARKETINGHELFER</ref> fasst die Kritik an der ''vitaminisierten Fettcreme Regividerm'' und der Vermarktungsweise zusammen. Zu lesen ist: ''..Die vitaminisierte Fettcreme REGIVIDERM, die gleichermaßen gegen Neurodermitis und Psoriasis wirken soll, ist tatsächlich etwas Besonderes: Noch nie zuvor ließ sich so eindrücklich miterleben, wie innerhalb weniger Tage eine Art Wundermittel flächendeckend bekannt gemacht wird.'' [...] ''..In Blogs und auf anderen Internetseiten werden zahlreiche, zum Teil groteske Ungereimtheiten und Widersprüche der Sendung diskutiert und aufgedeckt. Nach Einschätzung des a-t lässt sich ein Nutzen der Salbe durch die vorliegenden Studien nicht hinreichend belegen. Hinzu komme, dass die häufigen lokalen Unverträglichkeiten, entgegen der Behauptung der ARD, die Salbe habe "keine Nebenwirkungen", in einer der Studien auffallend seien. Fazit: Wir erachten daher ein Verbot des Vertriebs als Medizinprodukt und eine Einstufung als Arzneimittel für zwingend geboten. Für eine Zulassung durch die Arzneimittelbehörde müssten dann aussagekräftige Studien vorgelegt werden...''<br />
<br />
Eine Kritik an der Vermarktung ist auch in einem Artikel im [http://www.laborjournal.de/editorials/408.html] mit dem Titel ''Schleichwerbung für eine Quacksalbe''<ref>Köppelle, Winfried (2009): ''Schleichwerbung für eine Quacksalbe''. Laborjournal, November 2009, Seiten 68-70 [http://www.laborjournal.de/editorials/408.html]</ref> zu finden. Der WDR-Journalist Martens war für den Laborjournal-Autor Köppelle nicht zu sprechen. Gegenüber<br />
Laborjournal ließ er am 26.10. ausrichten: ''Ich möchte zur Zeit mit niemandem mehr über dieses Projekt reden.''<br />
<br />
Am 22.&nbsp;Oktober 2009 meldete sich auch Thomas Schwennesen, der erste Vorsitzender des Deutschen Neurodermitis Bundes, mit einer Pressemeldung ''Wirbel um Regividerm'' zum Thema. In der Stellungnahme sprach Schwennesen im Zusammenhang mit der ARD von einer "völlig kritiklosen PR-Aktionen", und ''"Es ist eine Schande und blanker Zynismus, dass die PR-Einführung eines normalen Hautpflege-Produktes sich der Pharmaschelte als Aufhänger für eigene Geschäfte bedient [...] Beide Erkrankungen haben verschiedene medizinische Therapieansätze sind aber nicht heilbar. Die dargestellte Produktmischung soll nun das alles auch noch ohne Nebenwirkungen schaffen. Pharmakologisch ist die Äußerung unhaltbar, dass ein Produkt wirkt ohne jegliche Nebenwirkung. Die ARD hat mit diesem Beitrag den etwa fünf Millionen Neurodermitikern einen Bärendienst erwiesen und sich selbst journalistisch ins Abseits gestellt.''"<ref>Deutscher Neurodermitis Bund&nbsp;e.V., Thomas Schwennesen, 1.&nbsp;Vorsitzender, Baumkamp&nbsp;18, 22299&nbsp;Hamburg. www.neurodermitis-bund.de. Veröffentlicht von pressrelations: [http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=387661&aktion=jour_pm&quelle=1&utm_source=eurasier1]</ref><br />
<br />
Auch der Deutscher Psoriasis Bund&nbsp;e.V. (Geschäftsführer Hans-Detlev Kunz) äußerte sich kritisch zu Regividerm. In der Stellungnahme ''Falsche Hoffnungen bei Schuppenflechtekranken geweckt – gebotene Sorgfall verletzt?'' fordert der Deutsche Psoriasis Bund&nbsp;e.V. einen Nachweis der Wirksamkeit der Salbe und kritisiert die &ndash; Zitat &ndash; "Verschwörungstheorie", dass die Pharmaindustrie die Produktion eines so einfachen und preisgünstigen Arzneimittels verhindere, um ihre eigenen teuren Medikamente in den Markt zu drücken. Thomas Rosenbach, Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Psoriasis Bundes&nbsp;e.V., wurde deutlicher: ''"Dieser ARD-Bericht ist barer Unsinn [...] Die Psoriasis ist wissenschaftlich unbestritten eine multigenetische chronische System-Erkrankung. Nach dem derzeitig weltweit verfügbaren medizinischen Wissen ist eine Psoriasis nicht heilbar. Es gibt auch keinen medizinischen Goldstandard zur äußerlichen Kortison-Behandlung einer Psoriasis, wie der Autor behauptet."'' Nach Ansicht des Deutscher Psoriasis Bund&nbsp;e.V. habe die ARD "gegen den Pressekodex verstoßen" und der Film habe den "Anschein redaktioneller Werbung" gegeben. ''"Es drängt sich der Verdacht auf, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu Marketingzwecken missbraucht wurde, da mit der Berichterstattung zeitnah ein Buch des Autors zum Thema erscheint und das Kosmetikum Anfang November in den deutschen Markt eingeführt wird. (Verstoß gegen Pressekodex Ziffer&nbsp;7 - Trennung von Werbung und Redaktion). Der Deutsche Psoriasis Bund&nbsp;e.V. erwartet von der ARD auf Basis der Regeln der „Guten Klinischen Praxis“ (Good Clinical Practice, GCP) den validen Nachweis der versprochenen lindernden oder gar heilenden Wirkung und der Sicherheit der Substanzenkombination."''<ref>Stellungnahme Deutscher Psoriasis Bund&nbsp;e.V., Hamburg, 22.&nbsp;Oktober 2009</ref><ref>http://www.psoriasis-bund.de/ARD-Beitrag___Heilung_une.827.0.html</ref><br />
<br />
Die Bundesvereinigung der deutschen Apothekerverbände&nbsp;(ABDA) äußerte sich ebenfalls zu Regividerm in einer Pressemeldung vom 23.&nbsp;Oktober 2009 ''Regividerm&reg;-Creme: Apotheker warnen vor Euphorie''.<ref>http://www.presseportal.de/pm/7002/1498837/abda_bundesvgg_dt_apothekerverbaende</ref> Anlass waren zahlreiche Anfragen in Apotheken nach dem Mittel. Zitiert wird Harmut Morck, Chefredakteur der ''Pharmazeutischen Zeitung'': ''"Bei diesem Präparat sind noch viele Fragen offen. Bislang sind nur wenige Daten veröffentlicht, es besteht weiterer Forschungsbedarf [...] Wer die Creme ausprobiert, sollte dies nicht ohne Rücksprache mit einem Experten tun. Patienten sollten ihre bestehende Arzneimitteltherapie nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt ändern."'' Nach ABDA-Angaben habe auch ''Neue Rezeptur Formularium (NRF)'' für Apotheker aktuell einen Rezepturhinweis "Cyanocobalamin zur Anwendung auf der Haut" veröffentlicht.<br />
<br />
Der Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland&nbsp;e.V., ein Zusammenschluss von Selbsthilfegruppen, zeigte sich ungehalten über die Vorgehensweise des Filmautors Klaus Martens. Dieser hatte den Verband 2008 anscheinend um eine Bereitstellung von Probanden zum Testen von Regividerm gebeten.<ref>http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Aus-aller-Welt/Artikel,-Neurodermitis-Regividerm-Streit-_arid,1948099_regid,2_puid,2_pageid,4293.html</ref> Der Verband nahm wie folgt Stellung: ''"Offenbar war niemand von der neuen "Wundersalbe" informiert, was verwundert, denn nur wir hatten wenigstens vom Autor der Sendung, dem WDR-Redakteur Klaus Martens, vor gut einem Jahr einen Hinweis auf eine neue Salbe, welche die Pharmazie nicht ins Programm nehmen wollte. Wir boten damals an, die Salbe zunächst bei einem autorisierten Labor auf eventuelle pharmakologische Wirkstoffe prüfen zu lassen, um dann, bis zu 100&nbsp;Probanden für die Testung der Salbe zu suchen und zu finden. Herr Martens meldete sich aber nicht mehr."''<ref>http://www.neurodermitis.net/index.html Aufruf am 24.&nbsp;Oktober 2009</ref><br />
<br />
Siegfried Throm, Geschäftsführer des Verbands forschender Pharmaunternehmen, sprach in der Sendung ''hart aber fair'' vom 21.&nbsp;Oktober 2009 von einem "genialen Marketing-Coup". Beda Stadler, Direktor des Instituts für Immunologie an der Universität Bern, äußerte sich spontan in der Sendung mit den Worten ''"Ein bisschen Avocadoöl mit etwas Vitaminen drin kann diese schweren Krankheiten nicht kurieren. Das ist Betrug. Neurodermitis und Schuppenflechte können nicht geheilt werden"''. Den Doku-Film über die Entstehungsgeschichte verurteilt er: ''"Wenn man anfängt, auf diese Art Wundermittel zu promovieren, spielt man mit den Hoffnungen der Patienten."'' Eine angebliche Wirkung ohne Nebenwirkungen bezeichnete er als ''"verlässliches Warnsignal, wenn jemand versucht, andere Menschen über den Tisch zu ziehen."''<ref>http://hpd.de/node/8050</ref><br />
<br />
Die österreichische Tageszeitung ''Der Standard'' sprach im Zusammenhang mit dem WDR-Film gar von einem ''mies recherchierten Schandfleck öffentlich-rechtlichen Fernsehens und PR-Coup für ein Produkt ohne durch Studien erwiesenen Nutzen''<ref>Stefan Löffler, ''PR-Falle Medikamente Falsche Versprechungen für Patienten''. DER STANDARD, Printausgabe vom 2.&nbsp;November 2009 [http://derstandard.at/fs/1256743683634/PR-Falle-Medikamente-Falsche-Versprechungen-fuer-Patienten]</ref> und die Neue Westfälische Zeitung sprach von dem ''womöglich frechsten PR-Coup der jüngsten Zeit'' und ''PR-Trick''<ref>Peter Stuckhard: Werbe-Trick für eine Wundersalbe - Verschwörungstheorie fördert Neurodermitis-Creme. http://www.nw-news.de/owl/3223267_Werbe-Trick_fuer_eine_Wundersalbe.html</ref>.<br />
<br />
===Reaktionen des WDR und der Autoren auf die Kritik===<br />
[[image:Ardvideo.jpg|Hinweis zu entferntem Video|left|thumb]]<br />
[[image:Screenshot1.png|Kommentare auf ARD-Seite (Quelle: Blog Stationäre Aufnahme)|thumb]]<br />
[[image:Screenshot2.png|Löschung (Quelle: Blog Stationäre Aufnahme)|thumb]]<br />
Fünf Tage nach der Aussendung des WDR-Dokumentarfilms berichtet Spiegel-Online, dass ''hart aber fair''-Moderator Frank Plasberg "handwerkliche Fehler im Ablauf der Sendung" eingestanden habe, als er den Filmautor Martens in die Sendung zur bevorstehenden Impfung gegen A/H1N1 (Schweinegrippe) aus unbekannten Gründen einlud. Zitat: ''"Wir hätten den Auftritt von Martens besser einbetten müssen. Jetzt sah es so aus, als wäre er wie Kai aus der Kiste gesprungen."'' Filmautor Klaus Martens fühlte sich Tage nach der Sendung seines Beitrages ausgenutzt: ''"Ich ärgere mich wirklich sehr darüber, dass nun alles so wirkt, als sei ich Steigbügelhalter für die Markteinführung"''. Das zeitliche Zusammentreffen der Markteinführung von Regividerm und der Fernsehsendungen erklärte Martens als Zufall, da der Film schon längere Zeit fertiggestellt war und auf einen Sendeplatz wartete.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,657070,00.html</ref><br />
<br />
Nach Angaben des Stern wurden inzwischen eine hausinterne Prüfungen begonnen und eine für den 30.&nbsp;November 2009 geplante Wiederholung des Skandalfilms ''Heilung unerwünscht'' im WDR (22:00&nbsp;Uhr) wurde zurückgezogen. Stattdessen wurde der Film ''Ware Haare - Das weltweite Geschäft mit der Schönheit'' von Tilman Achtnich ausgestrahlt, ebenfalls aus der Sendereihe ''story''. Der WDR lieferte unterschiedliche Aussagen zur Streichung der geplanten Wiederholung. Auf eine telefonische Anfrage von Zuschauern wurde verlautbart, dass es laufende "juristische Auseinandersetzungen" gebe.<br />
<br />
Der WDR bietet zeitweilig die Möglichkeit an, Kommentare zur Sendung in einer Art Gästebuch zu hinterlassen. Der Medizin-Blog ''Stationäre Aufnahme'' berichtete darüber, dass sich dort am 23.&nbsp;Oktober 2009 "Erstaunliches" ereignet habe: Jubelkommentare zum Dokumentarfilm waren dort zahlreich zu sehen, kritische Beiträge verschwanden indes nach wenigen Minuten, wie Screenshots zeigen, die im Blog präsentiert wurden. Als dies im Blog diskutiert wurde, verschwanden kurzerhand sämtliche Kommentare, um nach Stunden wieder aufzutauchen. Wie aus den Screenshots zu ersehen ist (Bilder rechts), handelte es sich um sachbezogene Kritik, die argumentativ vorgebracht wurde.<ref>http://gesundheit.blogger.de/stories/1514274/</ref> Lesern des so genannten ''Faktencheck'' zur Sendung ''hart aber fair'' fielen ebenfalls merkwürdige Löschungen auf. So konnte tagelang das B12-Rezept eingesehen werden, bis es plötzlich verschwand. Das Video zur Sendung war am Nachmittag des 27.&nbsp;Oktober 2009 plötzlich nicht mehr abrufbar, es erschien der ''Hinweis: Leider darf das Video "Heilung unerwünscht" aus rechtlichen Gründen nicht mehr in der Das Erste Mediathek gezeigt werden''. Wenige Stunden später war das Video wieder abbrufbar. Auch präsentierte TÜV-Gutachten und andere Dokumente zu Regividerm erschienen plötzlich und verschwanden wieder vom Faktencheck, blieben aber merkwürdigerweise über direkte Links erreichbar.<br />
<br />
Der WDR will nach Angaben des Medizin-Blogs "Stationäre Aufnahme" als Folge der Kontroverse an einer "Aktualisierung" des Films gearbeitet haben.<br />
<br />
===Programmbeschwerden und WDR-Rundfunkrat===<br />
Nach Psiram bekannten Informationen liegen mindestens zwei Programmbeschwerden gegen den WDR in Sachen Regividerm vor. Der WDR-Rundfunkrat hatte in seiner 510. Sitzung auch die Sendung "Heilung unerwünscht" zum Thema: ''"Zur Kenntnis nahm der Rundfunkrat die Auskunft der Intendantin, dass derzeit geprüft wird, ob die Recherche nach bestem Wissen und Gewissen erfolgt ist und die ausreichende journalistische Distanz gewahrt wurde."''<br />
<br />
===Die Entlassung von Klaus Martens beim WDR===<br />
[[image:regividerm_stern.jpg|"Der Stern", 2.2.2012|left|thumb]]<br />
[[image:Martens_Rauswurf.jpg|WDR Presseerklärung vom 14.5.2010 (DWDL.de)|thumb]]<br />
Im Mai 2010 wurde Filmautor Klaus Martens fristlos "freigestellt" und ein "arbeitsrechtliches Verfahren" gegen ihn eingeleitet. In einer Presserklärung des WDR vom 14. Mai 2010 war zu lesen, dass Martens "gegen Programmgrundsätze verstoßen und falsche Angaben gegenüber dem WDR gemacht" habe. Nach der Programmbeschwerde gegen die Austrahlung des Films ''Heilung unerwünscht'' habe eine Prüfung ergeben, dass "der Mitarbeiter seine unmittelbaren Vorgesetzten, die Fernsehdirektorin und die Intendantin und damit mittelbar auch die Gremien wiederholt über den Zusammenhang von Sendedatum und Buchveröffentlichung getäuscht und in einer dienstlichen Erklärung falsche Angaben gemacht" habe.<ref>[http://www.wdr.de/unternehmen/presselounge/pressemitteilungen/2010/05/20100514_wdr.phtml Pressemitteilung WDR 14. Mai 2010] </ref><ref>http://www.dwdl.de/story/26061/wdr_trennt_sich_nach_prbeitrag_von_redakteur/</ref><ref>http://www.presseportal.de/pm/7899/1613732/wdr_westdeutscher_rundfunk</ref><ref>http://www.scienceblogs.de/plazeboalarm/2010/05/regividerm-wdr-trennt-sich-von-redakteur.php</ref> Ende Juli 2010 wurde bekannt, dass Martens gegen seine Entlassung Klage eingelegt hat.<ref>[http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1585133/WDR-Redakteur-klagt-gegen-Kuendigung.html WDR-Redakteur klagt gegen Kündigung. Hamburger Abendblatt, 31. Juli 2010]</ref> Am 20. Januar 2011 entschied das Arbeitsgericht Köln, dass die Kündigung nicht rechtskonform war. Unter anderem wurde der WDR dazu verurteilt, Martens Gehalt in Höhe von rund 40.000&nbsp;€ nachzuzahlen.<ref>[http://www.evangelisch.de/themen/medien/k%C3%BCndigung-unerw%C3%BCnscht-wdr-muss-redakteur-weiter-besch%C3%A4ftigen32065 Kündigung unerwünscht: WDR muss Redakteur weiter beschäftigen. Evangelisch.de, 20. Januar 2011]</ref> Der WDR legte gegen dieses Urteil Berufung ein,<ref>[http://www.epd.de/medien/medien_index_87050.html WDR legt im Streit mit Redakteur Martens Berufung ein. epd, 1. April 2011]</ref> die vom Landesarbeitsgericht Köln am 14.&nbsp;Dezember 2011 zurückgewiesen wurde.<ref>[http://www.ksta.de/html/artikel/1323357145188.shtml WDR verliert erneut in Kündigungsstreit] Kölner Stadt-Anzeiger, 14. Dezember 2011</ref><br />
<br />
===Hanns-Joachim-Friedrich-Preis für ''die story''===<br />
Ungeachtet der Kontroverse um die fragwürdige journalistische Qualität der Folge ''Heilung unerwünscht'' wurde der Redaktion der WDR-Sendereihe ''die story'' im April 2010 der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus verliehen (es handelte sich um einen Sonderpreis; der Hauptpreis ging 2010 an den ZDF-Journalisten Claus Kleber).<ref>http://www.hanns-joachim-friedrichs.de/index.php?page=pt&y=2010&phjf=1</ref> Der Vorstand des ''Vereins zur Verleihung des Hanns-Joachim Friedrichs-Preises e.V.'' besteht aus den Journalisten Claus Richter, Manfred Bissinger, Ulrich Wickert und Volker Skierka, Mitglieder der Jury sind u.a. Maybrit Illner, Sandra Maischberger und Frank Plasberg. In der Begründung der Jury hieß es, die Sendereihe habe ''"beispielhaft gezeigt, wie man aufregende Themen, gründliche Recherche und filmische Qualität zu einer bei vielen Zuschauern beliebten Sendereihe verbindet.“''<ref>http://www.wdr.de/tv/diestory/preise/preise2010.jsp</ref><br />
<br />
==Artikel in Fachzeitschriften==<br />
===Arznei-telegramm===<br />
*Vorsicht Desinformation - REGIVIDERM: ARD ALS MARKETINGHELFER, arznei-telegramm, 2009; Jg. 40, Nr. 11<br />
<br />
===Ärztezeitung===<br />
*[http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/571661/geld-zaehlte-verantwortung.html?sh=7&h=2086331490 Ärztezeitung, 21.10.09]<br />
*[http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/572316/selbsthilfe-vereinigungen-protestieren-ard-film-neuer-hautsalbe.html?sh=1&h=-1714195589 Ärztezeitung, 23.10.09]<br />
*[http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/572370/wdr-pr-coup-reingefallen.html Ärztezeitung, 26.10.09]<br />
<br />
===Ärzteblatt===<br />
*[http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=66536 Gerst, Thomas: ''Randnotiz: Hart – und ein wenig unfair'', Dtsch Arztebl 2009; 106(44): A-2169, 30.10.09]<br />
<br />
===Deutsche Apothekerzeitung===<br />
*[http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/571661/geld-zaehlte-verantwortung.html?sh=7&h=2086331490 DAZ, 21.10.09]<br />
*[http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/10/22/heilung-unerwuenscht-alles-zufall-oder-nur-profitgier.html DAZ, 22.10.09]<br />
*[http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/10/28/das-medizinprodukt-regividermR-und-die-moeglichkeiten-der-behoerden.html DAZ, 28.10.09]<br />
*[http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/11/04/vitamin-b12-rezeptur-macht-probleme.html DAZ, 4.11.09]<br />
*[http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/11/05/regividermR-soll-in-den-naechsten-tagen-erhaeltlich-sein.html DAZ, 5.11.09]<br />
*[http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/11/10/bezirksregierung-duesseldorf-bittet-bfarm-um-stellungnahme.html ''Bezirksregierung Düsseldorf bittet BfArM um Stellungnahme'', DAZ, 10.11.09]<br />
*[http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/12/15/vitamin-b12-salbe-darf-nicht-mehr-regividerm-heissen.html ''Vitamin B12-Salbe darf nicht mehr Regividerm heissen'', DAZ, 15.12.09]<br />
*[http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/recht/news/2010/03/24/bfarm-stuft-vitamin-b12-salbe-mavenaR-b12-als-arzneimittel-ein.html ''Medizinprodukt oder Arzneimittel? BfArM stuft Vitamin-B12-Salbe Mavena® B12 als Arzneimittel ein'', DAZ 24.3.2010]<br />
<br />
===Gute Pillen Schlechte Pillen===<br />
*Wundermittel? Regividerm® CremeNr. Artikel von Heft Nr.6 (November/Dezember 2009)<br />
<br />
===Der Hautarzt===<br />
*Wolf G: ''Die Vitamin-B12-Creme aus pharmazeutisch-technologischer bzw. galenischer Sicht''. Der Hautarzt, Heft Volume 60, Number 12 / Dezember 2009, Seiten 1010-1012, 17. November 2009<br />
<br />
===Pharmazeutische Zeitung===<br />
*http://www.pharmazeutische-zeitung.de/fileadmin/nrf/PDF/1-Cyanocobalamin_Haut.pdf<br />
<br />
===Laborjournal===<br />
*[http://www.laborjournal.de/editorials/408.html Köppelle, Winfried (2009): ''Schleichwerbung für eine Quacksalbe''. Laborjournal, November 2009, Seiten 68-70]<br />
===weitere Zeitschriften===<br />
*Hung C: ''Vitamin B12. Wundermittel bei atopischer Dermatitis?'', Monatsschr Kinderheilkd 158:111–114 (2010)<br />
*Ahmad I, Hussain W, Fareedi AA, ''Photolysis of cyanocobalamin in aqueous solution'', J Pharm Biomed Anal 10:9-15 (1992)<br />
<br />
*[http://wpk.org/docman/wpk-quarterly/wpk-quarterly-recherche-unerw-nscht/download.html WPK-Quarterly Frühling 2010: "Recherche unerwünscht? Das Märchen von einer heilenden Salbe und bösen Pharmariesen"]<br />
<br />
==Printmedien zu Regividerm==<br />
===Der Spiegel===<br />
*[http://www.psiram.com/media/Regividerm/spiegel44-2009.jpg Martin U. Müller: ''Übler Nachgeschmack'', Der Spiegel, Ausgabe 44/2009, Seite 105]<br />
*[http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,656562,00.html Spiegel Online, 21.10.09]<br />
*[http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,657070,00.html ''Die merkwürdige Geschichte der Wundersalbe'', Spiegel Online, 24.10.09]<br />
<br />
===Focus===<br />
*[http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/heilung-unerwuenscht-pharmaindustrie-mit-vitamin-b_aid_445502.html ''Heilung unerwünscht - Pharmaindustrie mit Vitamin B'', Focus, 20.10.09]<br />
*[http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/haut/news/tid-16165/neurodermitis-zu-dick-aufgetragen_aid_447829.html ''Zu dick aufgetragen'', Focus Online, 26.10.09]<br />
*[http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/gesundheit-salbe-gegen-neurodermitis-wird-erneut-ueberprueft_aid_448667.html ''Salbe wird erneut überprüft'', Focus, 27.10.09]<br />
<br />
===Stern===<br />
*[http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/salbe-gegen-neurodermitis-wird-erneut-ueberprueft-1517459.html ''Salbe gegen Neurodermitis wird erneut geprüft'', Stern 27.10.09]<br />
*''Wie die ARD einer Neurodermitis-Creme zu einem Verkaufserfolg verhalf, obwohl deren Wirksamkeit umstritten ist'', Stern, Heft 47, 12.11.2009<br />
<br />
===FAZ===<br />
*[http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~EC8352BCAB6DB4AB3B0B053BB856B5B2A~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ, 26.10.09]<br />
<br />
===Die Welt===<br />
*[http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article4937809/Wie-ein-Film-einer-neuen-Creme-auf-den-Markt-hilft.html ''Wie ein Film einer neuen Creme auf den Markt hilft'', Die Welt, 22.10.09]<br />
*[http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article5005076/Neurodermitis-Salbe-muss-erneut-geprueft-werden.html ''Neurodermitis-Salbe muss erneut geprüft werden'', Die Welt, 28.10.09]<br />
*[http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article5084161/Umstrittene-Salbe-gegen-Neurodermitis-im-Handel.html ''Umstrittene Salbe gegen Neurodermitis im Handel.'', Die Welt, 4.11.09]<br />
*Ann-Christin Sievers: ''Beim WDR geht es rund - Die seltsame Geschichte einer Programmbeschwerde'', Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. Mai 2010, Feuilleton S. 37<br />
<br />
===Tagesspiegel (Berlin)===<br />
*[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Neurodermitis;art1117,2930321 ''Neue Salbe - Hoffnung für Hautkranke'', Tagesspiegel, 23.10.09]<br />
*[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Neurodermitis-Peter-Altmeyer;art270,2939535 ''Neurodermitis-Kranke hoffen auf neue Salbe'', Tagesspiegel, 3.11.09]<br />
<br />
===Süddeutsche Zeitung===<br />
*[http://www.sueddeutsche.de/kultur/120/491486/text/ Süddeutsche Zeitung, 19.10.09]<br />
*[http://www.sueddeutsche.de/wissen/479/491842/text/ Süddeutsche Zeitung, 21.10.09]<br />
*[http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/488768 ''wie geschmiert'', Süddeutsche Zeitung, 22.10.09]<br />
*[http://www.sueddeutsche.de/o5D38x/3118100/Das-grosse-Jucken.html ''Das große Jucken - Wie eine simple Salbe erst gefeiert, dann kritisiert wird'', Süddeutsche Zeitung, 27.10.09]<br />
*[http://www.sueddeutsche.de/wissen/87/493434/text/ ''Avocado-Öl für alle'', Süddeutsche Zeitung, 5.11.09]<br />
<br />
===Die Zeit===<br />
*[http://www.zeit.de/2009/45/Kommentar-Faktencheck ''Internet prangert allzu unkritischen WDR-Bericht an'', Die Zeit online, 30.10.09]<br />
<br />
===Neue Westfälische===<br />
*[http://www.nw-news.de/owl/3223267_Werbe-Trick_fuer_eine_Wundersalbe.html ''Werbe-Trick für eine Wundersalbe - Verschwörungstheorie fördert Neurodermitis-Creme'', NWZ, 5.11.09]<br />
<br />
===Augsburger Allgemeine===<br />
*[http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Politik/Artikel,-neurodermitis-creme-streit221009-_arid,1945804_regid,2_puid,2_pageid,4290.html ''Streit um Haut-Medikament Regividerm eskaliert'', Augsburger Allgemeine, 22.10.09]<br />
*[http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Aus-aller-Welt/Artikel,-Neurodermitis-Regividerm-Streit-_arid,1948099_regid,2_puid,2_pageid,4293.html ''Heftige Kritik an Salbe Regividerm'', Augsburger Allgemeine, 23.10.09]<br />
*[http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Politik/Artikel,-regividerm-plasberg-fehler-261009-_arid,1952946_regid,2_puid,2_pageid,4290.html ''Streit um Regividerm: Plasberg räumt Fehler ein'', Augsburger Allgemeine, 26.10.09]<br />
<br />
===Südwest Presse===<br />
*[http://www.swp.de/crailsheim/nachrichten/vermischtes/art4304,292318 Iris Humpenöder: ''Rosa Zeiten für Neurodermitiker?'' Südwest Presse,12.12.09]<br />
<br />
===Cicero===<br />
*[http://www.cicero.de/259.php?kol_id=11002 David Harnasch: ''Der medizinjournalistische Offenbarungseid des WDR / Der WDR feiert eine Quacksalbe'', Cicero] [http://www.youtube.com/watch?v=GeCJw3Dxphw&feature=player_embedded YouTube-Video]<br />
<br />
===Bild-Zeitung===<br />
*[http://www.bild.de/BILD/ratgeber/ratgeber/2009/10/22/neurodermitis-salbe-regividerm/creme-wirksames-medikament-oder-nepp.html "Neurodermitis-Salbe Regividerm - Creme wirksames Medikament oder Nepp" Bild, 22.10.09]<br />
<br />
===Hamburger Abendblatt===<br />
*[http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1585133/WDR-Redakteur-klagt-gegen-Kuendigung.html "Heilung unerwünscht" - WDR-Redakteur klagt gegen Kündigung, Hamburger Abendblatt, 31.7.2010]<br />
<br />
===Der Standard===<br />
*Stefan Löffler, ''PR-Falle Medikamente Falsche Versprechungen für Patienten''. DER STANDARD, Printausgabe vom 02.11.2009 [http://derstandard.at/fs/1256743683634/PR-Falle-Medikamente-Falsche-Versprechungen-fuer-Patienten]<br />
<br />
===Tagesanzeiger===<br />
*[http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Ein-Wundermittel-loest-einen-Streit-aus/story/13145754 ''Ein «Wundermittel» löst einen Streit aus'', Tagesanzeiger, 22.10.09]<br />
*[http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Wenn-es-juckt-und-schuppt/story/25481323 Tagesanzeiger (Schweiz), 26.10.09]<br />
<br />
===Öko-Test===<br />
*"Falsche Heilversprechen", Artikel in Öko-Test 12/2009 (27.11.09)<br />
<br />
==Rundfunk und Fernsehen==<br />
===Bayerischer Rundfunk===<br />
*[http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/abendschau/wundersalbe-regividerm-breitsamer-ID1258992944614.xml BR-Online, 24.11.09]<br />
<br />
===NDR===<br />
*NDR, Sendung ZAPP vom 28.10.2009<br />
<br />
===WDR===<br />
*[http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/536811.phtml WDR2 Westzeit]<br />
<br />
==Patientenvereinigungen zu Regividerm==<br />
*[http://www.neurodermitis-bund.de/regividerm_index.php Stellungnahme Deutscher Neurodermitis Bund eV]<br />
*http://www.neurodermitis.net/bericht_regividerm.html<br />
*http://www.psoriasis-bund.de/ARD-Beitrag___Heilung_une.827.0.html<br />
*http://www.psoriasis-netz.de/themen/produkte-aktuell/regividerm.html<br />
<br />
==Pressedienste und Presseportale==<br />
*http://hpd.de/node/8050<br />
*http://www.presseportal.de/pm/7002/1498837/abda_bundesvgg_dt_apothekerverbaende<br />
*http://www.dwdl.de/story/26061/wdr_trennt_sich_nach_prbeitrag_von_redakteur/<br />
<br />
==Blogs==<br />
*http://kindersprechstunde.wordpress.com/2010/12/06/regividerm-neue-marke-neue-firma-neue-domain/<br />
*http://gesundheit.blogger.de/stories/1511299/<br />
*http://www.scienceblogs.de/plazeboalarm/2010/05/regividerm-wdr-trennt-sich-von-redakteur.php<br />
*http://forum.oekotest.de/cgi-bin/YaBB.pl?num=1255978539/all<br />
*http://www.principien.de/2009/10/21/die-supersalbe-regividerm/<br />
*http://www.scienceblogs.de/weitergen/2009/10/regividerm-die-studien-zur-wirksamkeit.php<br />
*http://www.freiewelt.net/blog-1103/ente-mit-blatt-schuss.-eine-%22stern%22-stunde.html<br />
*[http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/preisgekroente_faelscher_update_zum_revigiderm_skandal/ Wolfgang Röhl (Gastautor): ''Preisgekrönte Fälscher. Update zum Regividerm-Skandal'' Blog "Achse des Guten", 23.05.2010]<br />
---------------------<br />
*http://blog.psiram.com/?p=304<br />
*http://blog.psiram.com/?p=305<br />
*http://blog.psiram.com/?p=315<br />
*http://blog.psiram.com/?p=326<br />
*http://blog.psiram.com/?p=332<br />
*http://blog.psiram.com/?p=1158<br />
*http://blog.psiram.com/?p=1419<br />
*http://blog.psiram.com/?p=1449<br />
*http://blog.psiram.com/?p=1462<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=387661&aktion=jour_pm&quelle=1&utm_source=eurasier1<br />
*http://www.pharmazeutische-zeitung.de/fileadmin/nrf/PDF/1-Cyanocobalamin_Haut.pdf<br />
*http://www.20min.ch/finance/news/story/Neurodermitis-Heilung-unerwuenscht--PR-schon--23095014<br />
*http://hpd.de/node/8050<br />
*http://brightsblog.wordpress.com/2009/10/23/the-great-pink-bullshit/<br />
*http://brightsblog.wordpress.com/2009/10/25/ein-offener-brief-an-klaus-martens-und-frank-plasberg<br />
*http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10449;gartnr=90;bernr=06;co=<br />
*http://www.laborjournal.de/editorials/408.html<br />
<br />
==Patente zu Regividerm==<br />
===Patentanmeldungen=== <br />
* DE 4319629 A1: Verwendung von Corrinoiden zur topischen Anwendung bei Hauterkrankungen. Anmeldetag: 15.06.1993. Anmelder: Klingelhöller, Karsten, 42275&nbsp;Wuppertal. Erfinder: gleich Anmelder. Anmeldung zurückgenommen am 17.07.1998<br />
* DE 10130846 A1: Verwendung von Corrinoiden zur Anwendung bei Hauterkrankungen. Anmeldetag: 26.06.2001. Anmelder: Regeneratio Pharma&nbsp;AG. Erfinder: Klingelhöller, Karsten, 42275&nbsp;Wuppertal<br />
* EP 1401454 A0: VERWENDUNG VON CORRINOIDEN ZUR ANWENDUNG BEI HAUTERKRANKUNGEN (USE OF CORRINOIDS IN THE TREATMENT OF SKIN DISEASES). Anmeldetag: 26.&nbsp;Juni 2002. Anmelder: Regeneratio Pharma GmbH, Franzstrasse&nbsp;1a, 42857&nbsp;Remscheid. Erfinder: KLINGELHÖLLER, Karsten, 42275&nbsp;Wuppertal, DE. Auch veröffentlicht als WO&nbsp;03002104, ZA&nbsp;200309976, US&nbsp;2004171578 und US&nbsp;2006094686<br />
<br />
===Erteilte Patente===<br />
* EP 0705102 B1: VERWENDUNG VON CORRINOIDEN ZUR TOPISCHEN ANWENDUNG BEI HAUTERKRANKUNGEN. Anmeldetag: 15.06.1994. Patenerteilung: 15.05.1996. Anmelder: Klingelhöller, Karsten, 42275&nbsp;Wuppertal. Erfinder: gleich Anmelder<br />
* US Patent 5,798,341: USE OF COBALAMINS FOR TOPICAL TREATMENT OF SKIN DISORDERS. Filed: Jun 15, 1994. Date of Patent: Aug 25, 1998. Inventor: Karsten Klingelhöller<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Medizin]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Richard_Kra%C3%9Fnigg&diff=129648
Richard Kraßnigg
2015-06-21T07:17:14Z
<p>Tanto: /* Interesse für pseudowissenschaftliche Vorstellungen */ fehlendes r nachgereicht;</p>
<hr />
<div>'''Richard Kraßnigg''' ist ein deutscher Arzt (Allgemeinmediziner), [[Homöopath]] und [[Akupunktur|Akupunkteur]] aus Neunkirchen-Seelscheid nahe Bonn. Nach eigenen Angaben machte er ''diverse Ausbildungen im Bereich "unkonventionelle" / "alternative" / "komplementäre"'' Medizin.<ref>Zitat von http://www.krassnigg.de</ref> Er war von 2000 bis 2014 Präsident der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für [[Elektroakupunktur nach Voll]] (IMGEAV). Er ist Mitglied des Vereins Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. (ZAEN).<br />
<br />
==Interesse für pseudowissenschaftliche Vorstellungen==<br />
Kraßnigg ist nicht nur Befürworter der [[Elektroakupunktur nach Voll]] (EAV), sondern engagiert sich für eine ansonsten wissenschaftlich nicht diskutierte Theorie, die [[Hyperschalltheorie nach Gebbensleben]]. 2013 und 2014 veröffentlichte er fünf Artikel zu diesem Thema in [[CoMed]],<ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Neue Erkenntnisse für die biologische und klinische Grundlagenforschung (Teil 1). Co'Med 07/2013, 44-49</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – ihre Nutzung in der medizinischen Hyperschalldiagnostik und Hyperschalltherapie (Teil 2). Co'Med 08/2013, 34-37</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Die Ausleitung von organischen Lösungsmitteln (Teil 3). Co'Med 10/2013, 50-54</ref><ref>R. Kraßnigg, R. Gebbensleben: Hyperschall – Homöopathie – wichtigste medizinische Basistherapie der Zukunft (Teil 4). Co'Med 11/2013, 34-38</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall &ndash; Borelliose (Teil 2). Co'Med 12/2014, 42</ref> einer Zeitschrift, die [[pseudomedizin]]ischen Methoden und Vorstellungen eine Werbeplattform bietet. Kraßnigg hält Vorträge zu Hyperschall, beispielsweise auf einem Symposium des Vereins [[DGEIM]] im Jahr 2013, und für den Verein [[VHUE]] im Juli 2015. Bei der [[BeTeWi-Akademie]] ist eine DVD von ihm mit dem Titel "Hyperschall & [[Elektroakupunktur nach Voll|EAV]]" erhältlich. Zusammen mit dem Erfinder Reiner Gebbensleben bietet er "Ausbildungen" in "Medizinischer Hyperschallakustik" an.<ref>[http://www.hyperschall.at/wp-content/uploads/2014/10/Ausbildungsflyer-Hyperschall-2015.pdf Flyer Medizinische Hyperschallakustik. Ausbildung 2015]</ref> Kraßnigg behauptet unter anderem, durch "Hyperschall-Therapie" sei die Krankheit Borelliose "endgültig therapierbar".<ref>[http://www.eav.de/fileadmin/pdfs/Flyer-JT_2014_Augsburg.pdf Flyer Fortbildungsprogramm 58. EAV-Jahrestagung, 29.-30. Mai 2014]</ref> Kraßnigg will seine Ansichten zur Hyperschalltheorie nach Gebbensleben auch auf einer "zehnten Umwelttagung" des Vereins [[VHUE]] im Juli 2015 verbreiten. Die Veranstaltung soll von der deutschen Techniker Krankenkasse finanziell unterstützt werden.<ref>http://www.fatigatio.de/aktuelles/details/artikel/10-umwelttagung-des-vhue-ev/</ref><br />
<br />
Vor seinem Interesse an der Hyperschalltheorie nach Gebbensleben war Kraßnigg Befürworter des [[Global Scaling]]-Konzepts, das seine Attraktivität in alternativmedizinischen Kreisen allerdings inzwischen verloren hat, nachdem sein Erfinder [[Hartmut Müller]] wegen Betrugs verurteilt wurde. Kraßnigg behauptete, mit Global Scaling die EAV erklären zu können, ferner die Homöopathie, aber auch den "Jo-Jo-Effekt beim Abnehmen" und "warum Fieber ein Schutzmechanismus ist und die [[Hyperthermie]] nützlich sein kann". Auch das "Yin/Yang-Prinzip der chinesischen Medizin" sei mit Global Scaling "erstmals wissenschaftlich erklärbar".<ref>Interview mit Dr. Richard Kraßnigg: Global Scaling – Regulation ohne Chaos. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 8 (2005), 464-465</ref><br />
<br />
Kraßnigg ist auch Anhänger der &ndash; physikalisch nicht haltbaren &ndash; Vorstellung von [[Skalarwellen|skalaren elektromagnetischen Wellen]] und ist seit ca. 2003 Inhaber der Internetdomains skalar-wellen.info, skalar-wellen.net, skalarwellen.net, skalar-wellen.org und skalarwellen.org. Auf der zugehörigen Internetseite, die offenbar seit längerem nicht gepflegt wird, ist allerdings nicht von Skalarwellen, sondern von Global Scaling die Rede.<br />
<br />
==Kurzbiographie==<br />
Kraßnigg wuchs in Duisburg auf und studierte Humanmedizin in Bochum, Essen und Mülheim. Zuvor soll Kraßnigg Chemie studiert haben.<br />
<br />
==Veröffentlichungen==<br />
Sämtliche Veröffentlichungen, die der Autor Richard Kraßnigg auf seinen privaten Webseiten nennt, sind in dem [[Alternativmedizin]]blatt CoMed erschienen:<br />
<br />
*Hyperschall – Neue Erkenntnisse für die biologische und klinische Grundlagenforschung (Teil 1). CoMed Fachmagazin (2013) 7:44-49 <br />
*Hyperschall – ihre Nutzung in der medizinischen Hyperschalldiagnostik und Hyperschalltherapie (Teil 2). CoMed Fachmagazin (2013) 8:34-37 <br />
*Hyperschall – Die Ausleitung von organischen Lösungsmitteln (Teil 3). CoMed Fachmagazin (2013) 10:50-54 <br />
*Hyperschall – Homöopathie (Teil 4) (gemeinsam mit R. Gebbensleben). CoMed Fachmagazin (2014) 11:34-38 <br />
*Hyperschall – Borreliose, eine größere Bedrohung als die Syphilis und Auslöser von Autoimmunerkrankungen (Teil 1). CoMed Fachmagazin (2014) 11:50-54 <br />
*Hyperschall – Borreliose, eine größere Bedrohung als die Syphilis und Auslöser von Autoimmunerkrankungen (Teil 2). CoMed Fachmagazin (2014) 12:42-47 <br />
*Hyperschall – Homöopathie, die wichtigste Basistherapie der Zukunft (Fortsetzung). CoMed Fachmagazin (2015) April 2015<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Kraßnigg, Richard}}<br />
[[category:Arzt]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Peter_Fitzek&diff=129647
Peter Fitzek
2015-06-21T06:56:22Z
<p>Tanto: /* Erneuerte Vereinte Nationen */ Zitierweise harmonisiert;</p>
<hr />
<div>[[image:Fitzek1.jpg|Wahlplakat von Peter Fitzek 2009|thumb]]<br />
[[image:Fitzek GRS 2.jpg|Peter Fitzek bei einer der Konferenzen von [[Aufbruch Gold-Rot-Schwarz]] Anfang 2013|thumb]]<br />
'''Peter Fitzek''' (geb. am 12. August 1965 in Halle/Saale, Spitzname "Imperator Fiduziar", Selbstbezeichnung auch Peter aus dem Haus Fitzek) ist selbsternanntes "Staatsoberhaupt" eines von ihm gegründeten "Königreich Deutschland", [[Esoterik]]er<ref>Siehe sein Werk "Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher Welten]]", Eigenverlag</ref>, Buchautor, Anhänger der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]], [[KRR]]-Anhänger und Vorsitzender der in der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ansässigen Vereine „Ganzheitliche Wege&nbsp;e.V.“<ref>Eingetragen am 10.&nbsp;Mai 2006 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Stendal mit der Nr.&nbsp;VR&nbsp;30815</ref> und „NeuDeutschland“ (kein Eintrag im Vereinsregister)<ref>Der nicht eingetragene Verein "Neudeutschland" wurde u.a. von Peter Fitzek und dessen Tochter Kim Anh Fitzek am 13.7.2009 mit Gründungsdatum 22.06.2009 gegründet</ref>. Als offizielle Meldeadresse ist eine Adresse aus der Schweiz bekannt. Andererseits gab Fitzek in der Vergangenheit auch eine Adresse in Südamerika an, an die an ihn gerichtete Post gesandt werden könne.<br />
<br />
Verbunden mit den Vereinen sind eine private Krankenkasse mit der Bezeichnung "NeuDeutsche Gesundheitskasse"<ref>http://www.ndgk.de/index.php/impressum.html</ref>, eine Rentenkasse namens „NeuDeutsche Rentenkasse“<ref>http://www.neudeutscherentenkasse.de/index.php/impressum.html</ref>, eine „Kooperationskasse“ <ref>http://www.kooperationskasse.de/</ref> sowie das "Lichtzentrum Wittenberg"<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/impressum.html</ref>. Vorstandsvorsitzender aller drei Kassen ist Peter Fitzek. Die Vereine sowie die Kassen sind in der Coswiger&nbsp;Straße&nbsp;7 in 06886&nbsp;Lutherstadt&nbsp;Wittenberg ansässig. Ferner ist Fitzek Erfinder eines vorübergehenden „Engelgeldes“ ("Ein Neues GELd"), einer Art Ersatzwährung, die später durch eine "Neue Deutsche Mark" (NDM) ersetzt werden soll.<ref>http://www.engelgeld.de/</ref> In der "Verfassung" seines "Königreich Deutschland" heißt es dazu:<br />
:''Die Neue Deutsche Mark ist nach ihrer Einführung die gesetzliche Währung Deutschlands. Bis zur Einführung der Neuen Deutschen Mark gilt der ENGEL als gesetzliche Währung.''<br />
<br />
Offenbar um zunehmenden Finanzproblemen zu begegnen, wurde am 25. Februar 2013 der Engel auf 80 Eurocent abgewertet.<br />
<br />
Fitzeks Vorstellungen werden u.a. in [[Jeet TV]] und [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]] verbreitet<ref>http://www.youtube.com/watch?v=CpHZhHonAbg</ref><ref>http://bewusst.tv/staatsgrundung/</ref> sowie in einer Publikation mit dem Namen [[Neuzeit Magazin]]<ref>Die NEUZEIT - Magazin eines neuen Deutschlands, Herausgeber: Verein Neubeginn e.V., Berlin<br>Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Anatoli Graf<br>Verantwortlich für den Inhalt: David Bilger<br>Redaktion: David Bilger, Daniela B.<br>Voßstraße 7, D-73312 Geislingen an der Steige</ref>, auf deren Webseiten im Internet auch Ausgaben von [[Stimme und Gegenstimme]] zu finden sind. "Stimme und Gegenstimme" stammt aus dem Umfeld des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]].<br />
<br />
Peter Fitzek ist gelernter Koch und soll einen Meisterabschluss als Gaststätten- und Hotelleiter (heute Küchenmeister) gemacht haben. Er will als Küchenleiter im Hotel Piesteritzer Hof, ehemals "Gaststätte Haus Wilhelm-Pieck", in Wittenberg tätig gewesen sein. Danach habe er vorübergehend zweimal eine Videothek, eine Spielhalle, einen Schuh- und Jeansladen, eine Bar mit kleiner Discothek, ein Tattoostudio und eine Kampfkunstschule betrieben. Im Jahre 2000 eröffnete er einen Buchladen für [[Esoterik]]literatur. Fitzek behauptet, 1994 in Zürich in einer "offenen Europameisterschaft" in einer unbekannten Kampfsportart einen "Vize-Europameistertitel aller Kampfkünste" erlangt zu haben. Möglicherweise ist das aus Russland stammende [http://de.wikipedia.org/wiki/Sambo_(Kampfsport) Sambo] gemeint.<br />
<br />
2005 veröffentlichte Fitzek das Buch "Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten" im Eigenverlag.<br />
<br />
==Lichtzentrum Wittenberg==<br />
Im Lichtzentrum Wittenberg werden verschiedene esoterische Tages- und Wochenendseminare angeboten. Themen solcher Seminare sind z.B.:<br />
*Licht und seine biologische Bedeutung<br />
*KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br />
*[[Aura]]-[[Chakra|Chakren]]-Energiearbeit<br />
*Die Macht der Gedanken<br />
*Die Entwicklungsgesetze des Lebens<br />
*Rückführungsseminar<br />
*Meditationsseminar<br />
*Ritualistik<br />
*[[Pendel]]- und [[Tarot]]seminare<br />
<br />
Die Inhalte des Seminars „KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse“ haben unter anderem die Vorstellungen der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]] des Krebswunderheilers und Antisemiten [[Ryke Geerd Hamer]] zum Inhalt.<ref>Zitat: ''KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br>Es hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte für viele unbemerkt eine völlig neue Sicht- und Denkweise in den Biologischen Wissenschaften etabliert, die das „Krebs-Problem“ plötzlich lösbar machen. Namen wie [[10-Wege-Therapie nach Seeger|P.G. Seeger]], [[Johanna Budwig|J. Budwig]], [[Ryke Geerd Hamer|R.G. Hamer]], L.W. Göring, [[Heinrich_Kremer|H. Kremer]], O. Warburg, [[Bodo Köhler|B. Köhler]] und viele andere sind Wegbereiter dieser neuen Richtung.<br>Erfahren Sie in verständlicher und spannender Weise die Quintessenz all dieser Erkenntnisse. Praktisch umsetzbares Wissen für Betroffene und die, die es nicht werden wollen.<br>Anmeldung erforderlich unter RaikGarve@web.de.<br>Informationen für maximale Teilnehmerzahl erfahren Sie über die gleiche E-Mail Adresse.<br>Für bestehende NDGK-Mitglieder ist diese Veranstaltung kostenfrei. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung Ihre Mitgliedsnummer an.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=51</ref> Vor allem in den Wochenendseminaren werden [[braune Esoterik|braunesoterische]] Themen zu einem „neuen deutschen Staat“ angeboten, wie z.B. „Wie schafft man einen neuen Staat?“ und „Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger“.<ref>Zitat: ''Recht V (Teil 1) - Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger<br>Dieses Seminar wird es erst geben, wenn sich viele Menschen selbstlos für eine Neuorganisation unseres Landes eingesetzt haben und diese Tätigkeit dann zu einer wahren Staatlichkeit geführt hat.<br>Er werden keine Seminargebühren erhoben.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=41</ref><ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=42</ref><br />
<br />
Teil des Lichtzentrums ist ein kleiner Verlag, der nach eigener Aussage „Bücher und andere Schriften, die der Bewusstseinsentwicklung“ dienen, verlegt. Neben einer geplanten Zeitschrift wurde von Fitzek ein Buch mit dem Titel „Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher]] Welten" herausgegeben.<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/verlag.html</ref><br />
Des Weiteren ist dem Lichtzentrum der Laden "Engelswelten" angegliedert, der esoterische Produkte vertreibt.<br />
<br />
==NeuDeutsche Gesundheitskasse==<br />
Die NeuDeutsche Gesundheitskasse (NDGK) ist eine Art private Krankheitsunterstützung, die sich nach eigenem Verständnis nicht als Kranken- sondern als „Unterstützerkasse“ sieht. Vorstandsvorsitzender der NDGK ist Peter Fitzek. Mitglieder können „bewusste“ und gesunde Menschen werden; kranken Menschen wird vor ihrem Eintritt empfohlen, an einem „Gesundheitsseminar“ des Lichtzentrums Wittenberg teilzunehmen.<ref>http://www.ndgk.de/index.php/fragen-und-antworten.html</ref> Die NDGK erstattet auch den Besuch von [[Heilpraktiker]]n und von kostenlosen Gesundheitsschulungen des Lichtzentrums Wittenberg.<ref>(http://www.ndgk.de/index.php/leistungskatalog.html)</ref> Zukünftig ist geplant, die freie Auswahl eines Arztes oder Heilpraktikers einzuschränken, indem eine Liste von Ärzten und Heilpraktikern erstellt werden soll, die im Sinne der NDGK und damit Fitzeks Vorstellungen von Gesundheit arbeiten. Da Fitzek offensichtlich Anhänger von Hamers Germanischer Neuer Medizin ist, könnte dies entsprechende gesundheitliche Konsequenzen haben.<br />
<br />
So heißt es auch in den Vertragsbedingungen der NDGK: "''Die Kosten für Krebsbehandlungen im Sinne der [[Schulmedizin]] sowie Organtransplantationen, Impfungen und deren Folgekosten werden nur in Ausnahmefällen erstattet. Voraussetzung zur Unterstützungsleistungsgewährung bei Krankenhausgeburten ist der Besuch des Seminars "Entwicklungsgesetze des Lebens".''"<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf Seite 9</ref><br />
<br />
Vertragsgegenstand ist ferner ein Fragebogen, der u.a. folgende unwissenschaftliche, z.T. gefährliche Behandlungsmethoden abfragt und damit vertraglich festlegt:<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf, Seite 10 f</ref><br />
<br />
:*''Welche Therapie wunschen Sie im Falle der Diagnostizierung einer Krebserkrankung?''<br />
:* ''schulmedizinische Behandlung (Chemotherapie, Bestrahlung, Operation)''<br />
:* ''[[Homöopathie|homöopathische Behandlung]]''<br />
:* ''[[Osteopathie|Osteopathische]] Behandlung''<br />
:* ''andere Heilpraktikerbehandlungsart''<br />
:* ''Behandlung nach [[TCM|Traditioneller Chinesischer Medizin]] (TCM)''<br />
:* ''Therapie in einem alternativen Krebsbehandlungszentrum''<br />
:* ''[[Geistheilung]]''<br />
:* ''Eigenbehandlung in Selbstverantwortung''<br />
:* ''Behandlung durch einen [[Gesundbeten|Geistlichen]] Ihres Glaubens''<br />
:*''Welche Behandlung wünschen Sie im Falle der Diagnose eines bevorstehenden Organversagens mit angeratener Organtransplantation (was im Behandlungsfalle dann auch eine Bluttransfusion mit sich bringen wurde)?''<br />
:* ''Organtransplantation mit Bluttransfusion''<br />
:* ''Organtransplantation ohne Bluttransfusion''<br />
:* ''Abwarten und Ernahrungs- und Lebensweise umstellen''<br />
:* '''''Abwarten und eventuell ein Sterben in Kauf nehmen'''''<br />
:* ''Geistheilung durch einen angeratenen Heiler''<br />
:* ''Therapie in Eigenbehandlung''<br />
:* ''Behandlung durch einen Geistlichen Ihres Glaubens''<br />
:* ''Behandlung in einem alternativen Behandlungszentrum, ohne die durch den Arzt angeratene Organtransplantation''<br />
<br />
Mit Verfügung vom 1.&nbsp;Dezember 2010 untersagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Peter Fitzek als Betreiber der "NeuDeutschen Gesundheitskasse" (vormals: "Der Gesundheitsfond") das Betreiben des Versicherungsgeschäfts und hat die Abwicklung der unerlaubt betriebenen Geschäfte angeordnet. Fitzek ist damit verpflichtet, Mitglieder der NDGK auf deren Wunsch unverzüglich aus den bestehenden Mitgliedsverträgen zu entlassen. Darüber hinaus ist er verpflichtet, sämtliche zum 1.&nbsp;Juli 2011 noch bestehenden "Mitgliedsverträge" spätestens mit Wirkung zum 13.&nbsp;August 2011 zu beenden.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Mitteilungen/DE/Verbraucher/VM__Unerlaubte/vm__101206__fitzek.html</ref> Seitdem wird die NDGK nicht als eine der Versicherungsaufsicht unterliegende Krankenversicherung, sondern lediglich als Unterstützerkasse betrieben. 2012 bestellte die BAFIN einen Rechtsanwalt als Abwickler der "Versicherungsgeschäfte" von Peter Fitzek.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html</ref><br />
<br />
Mit seiner inzwischen geschlossenen "NeuDeutschen Gesundheitskasse" soll Fitzek zwischen Juni 2009 und Juli 2011 ingesamt 360 000 Euro eingenommen haben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/demokratie-kritiker-peter-fitzek-aus-wittenberg-koenig-von-deutschland-drohen-fuenf-jahre-haft-1.2218734</ref><br />
<br />
==NeuDeutschland==<br />
[[image:Neue Deutsche Mark.jpg|Vereinswährung "Neue Deutsche Mark" (NDM)|thumb]]<br />
[[image:neudeutschland.jpg|Fahrzeug von Peter Fitzek, dessen ungültige Nummernschilder 2013 von der Polizei beschlagnahmt wurden|thumb]]<br />
Fitzek gründete diesen nicht eingetragenen Verein mit dem Ziel, eine neue, esoterisch-[[Ökologismus|ökologistisch]] ausgerichtete, utopische Staatsform in Deutschland - einen [[Scheinstaat]] - zu schaffen, welche „''die Vorzüge der einzelnen Staatsformen miteinander kombiniert und die jeweiligen Nachteile abschafft''“. So sollen z.B. Steuern völlig abgeschafft und Zinsen verboten werden.<ref>http://neudeutschland.org/index.php/Positionspapier.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, seine Organisation "NeuDeutschland" als Verein anzumelden. Dies wurde ihm am 30. Juli 2010 vom Landgericht Stendal letztinstanzlich verwehrt. Der Vereinsstatus wurde Fitzek verwehrt, weil eine Stellungnahme des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt zu dem Schluss kam, dass der Verein Bestrebungen hat, die "gegen den Gedanken der Völkerverständigung" und "das friedliche Zusammenleben der Völker" gerichtet sind. Auch gebe es "geschichtsrevisionistische Einlassungen" und eine Nähe zu den kommissarischen Reichsregierungen, die unter der Beobachtung des Verfassungesschutzes stehen.<ref>http://psiram.com/ge/images/8/82/Fitzek_Innenministerium.pdf</ref> In Vorträgen behauptete Fitzek, dass der Verein NeuDeutschland der einzige gemeinnützig anerkannte Verfassungsfeind sei, da der Vereinigung zunächst vom Finanzamt Wittenberg eine vorläufige Gemeinnützigkeit bescheinigt wurde.<br />
<br />
Fitzek ist auf Lebenszeit Vorstandsvorsitzender des Vereins NeuDeutschland. Er hat bei Verfassungsänderungen ein Vetorecht und bei der Beschlussfassung im Vorstand ein nicht näher definiertes Mehrstimmrecht und kann nicht abgewählt werden.<br />
<br />
Der Beweggrund für Fitzeks "Staatsgründung" ist, ähnlich wie bei anderen [[KRR]]-[[Scheinstaat]]en, die Nichtanerkennung der Bundesrepublik Deutschland als Staat. Es bestehe seiner Ansicht nach "''eine Zwangslage, daß es in der Bundesrepublik keine legitimierte Grundlage hoheitlicher Gewaltenausübung gibt''".<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutsches_Justizministerium.html</ref><ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/Staatsrechtliches_Grundlagenwissen.html</ref><br />
<br />
Wie ein solcher Staat aufgebaut werden soll und wie er angeblich funktionieren kann, wird in entsprechenden Seminaren im Lichtzentrum Wittenberg behandelt und ist in Form eines "Verfassungsentwurfs", einer Grundsatzerklärung und weiterer Texte festgehalten. Der Verfassungsentwurf sieht für NeuDeutschland eine neue Staatsform vor, die eine „direkte aufsteigende Demokratie in der Organisationsform einer Räterepublik mit einer konstitutionellen Monarchie“ verbinden soll. Dabei werden sich widersprechende Aussagen gemacht: Einerseits ist das Staatsoberhaupt ein in dem als Hauptstadt deklarierten Wittenberg ansässiger Monarch, der vom Volk direkt und auf Lebenszeit gewählt werden soll. Andererseits bestimmt der Monarch aber auch seinen Nachfolger und dessen Amtsantritt, so dass dann keine Demokratie mehr gewährleistet ist.<br />
<br />
Als Währung gilt bis zur Neueinführung der Deutschen Mark der so genannte „Engel“ oder das „Engelgeld“.<br />
<br />
Auch zum Schulwesen macht Fitzek in seiner „Verfassung“ Aussagen (Artikel 7): Zu den Unterrichtsinhalten gehören auch grundlegende Erkenntnisse in den Bereichen Recht, Erziehung, Wirtschaft, Geldwesen, Sozialverhalten und psychologisches Grundlagenwissen sowie auch esoterisches Gedankengut wie z.B. Selbstheilung, Metaphysik und Selbsterfahrung.<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutschland_Verfassung.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, trotz seiner Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland als Staat, politisch aktiv zu werden. So stellte er sich bei der Bundestagswahl 2009 als Direktkandidat zur Wahl.<ref>http://www.goldenemitte.org/</ref><br />
<br />
NeuDeutschland, und somit Fitzek, ist auch Anbieter von privaten KFZ-Schildern, die als Autokennzeichen verwendet werden sollen. Kunden wird dabei vermittelt, sie müssten bei Kauf der Schilder keine KFZ-Steuern mehr entrichten. Auch wird behauptet, dass Käufer zukünftig ihre Bußgeldbescheide in einem Scheinstaat "NeuDeutschland" entrichten müssten. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 120&nbsp;Euro. Angenommen wird aber auch so genanntes "Engelgeld". Wegen Nutzung eines solchen amtlich nicht zugelassenen Kennzeichens ("ND&nbsp;1&nbsp;WB") wurde Fitzek von der 8.&nbsp;Strafkammer des Landgerichts Dessau zu 150&nbsp;Tagessätzen à&nbsp;zwölf Euro verurteilt. Das Nummernschild ist kein amtliches Kennzeichen, sondern eines, das geeignet ist, den Anschein eines amtlichen Kennzeichens zu erwecken, hieß es in der Urteilsbegründung.<ref>[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421&openMenu=1121028317628&calledPageId=1121028317628&listid=1121028317620 Mitteldeutsche Zeitung vom 07.04.2011]</ref><br />
<br />
Im Februar 2013 wurde bekannt gegeben, dass man vorhabe, einen eigenen "Staatsbetrieb für Freie-Energie-Maschinen" zu gründen. Mit [[Freie Energie|"freier Energie"]] sind hier physikalisch unmögliche Energiequellen gemeint, die ein [[Perpetuum Mobile]] ermöglichen sollen.<br />
<br />
==Königreich Deutschland==<br />
[[image:König Fitzek4.jpg|"König Fitzek" bei Bühnenshow am 16.9.2012 (Bild: [http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/10/konigreich-deutschland-hintergrunde-1.html])|left|thumb]]<br />
[[image:König_Fitzek.jpg|"König Fitzek" bei einer Bühnenshow am 16.9.2012, die bei YouTube als "Staatsgründungszeremonie" für das "Königreich Deutschland" bezeichnet wird (Bild: YouTube)|360px|thumb]]<br />
Am 16. September 2012 verkündete Fitzek, in einer "Staatsgründungszeremonie" ein Königreich Deutschland mit einem 9 Hektar großen "Staatsgebiet" gegründet zu haben. Das Grundstück bzw. "Königreich" entspricht dem Grundstück eines ehemaligen Krankenhauses am Stadtrand von Wittenberg. Als Staatsfahne der Monarchie soll eine auf dem Kopf stehende Deutschlandfahne dienen (in der Seefahrt ein Seenotzeichen). Den ursprünglichen Plan, eine Konkurrenzdemokratie zur Bundesrepublik Deutschland zu gründen, gab Fitzek auf:<br />
<br />
:''"Aufgrund der fehlenden Menschenzahl und kompetenter Ratsmitglieder, einem noch fehlenden Wahlgesetz, fehlender Wahlberechtigter, wählbarer Minister und noch anderer Erfordernisse kann es nun leider keine basisdemokratische Räterepublik in Verbindung mit einer konstitutionellen Monarchie mehr werden"''.<br />
<br />
Im zukünftigen Königreich solle keine "Zinsknechtschaft" herrschen, behauptet Fitzek. Zukünftige Einwohner, die von einem Monarchen regiert werden möchten, sollen laut Fitzek lediglich einer von ihm geschriebenen so genannten "Verfassung" zustimmen. Auch müsse ein eventuell im eigenen Besitz befindliches Grundstück per Schenkung in den neuen Staat eingebracht werden. Dann entstehe der Anspruch auf einen Spaßpass, den Fitzek verkauft, sowie ein lebenslanges Wohnrecht im verschenkten Grundstück. Fitzek behauptet auch, in Paraguay gewesen zu sein, um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorzubereiten. Auch Kasachstan habe bereits Interesse angemeldet.<br />
<br />
Auf Interesse stieß das "Königreich Neudeutschland" beim Erfinder [[Hans Joachim Kempe]] (alias ''His Royal Highness Hans Ibn Sina Al Kempe Prof. Dr. Joachim AL-Kempe sa Iligan-Pilimpinas'').<ref>http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=laqY1Cok0Uo</ref><br />
<br />
==Nationalhymne==<br />
Im November 2013 stellte Fitzek eine Nationalhymne für seinen Scheinstaat vor:<br />
:''Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!<br>Danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!<br>Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand -<br>Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!<br>Über Länder, Grenzen, Zonen, hallt ein Ruf, ein Wille nur,<br>Überall, wo Deutsche wohnen, zu den Sternen dringt der Schwur:<br>"Niemals werden wir uns beugen, nie Gewalt für Recht anseh´n.<br>Deutschland, Deutschland über alles, und das Reich wird neu ersteh´n"!<br>Land der Liebe, Land des Schönen, Land der Weisheit und der Kraft,<br>Hör das Rufen laut erschallen: "Erhebe Dich zu neuer Macht"!<br>Selbstlos gebe allen Feinden, wissend nun, daß Liebe gibt,<br>Deutschland, Deutschland über alles, über alles sei geliebt!''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/video-anzeigen/koenigreich-deutschland-nationalhymne.html#main_top</ref><br />
<br />
Seine Hymne enthält eine vierte inoffizielle Strophe der Deutschlandhymne des rechtsradikalen Liedermachers Frank Rennicke.<br />
<br />
==Erneuerte Vereinte Nationen==<br />
Der Fitzek-Verein Ganzheitliche Wege e.V. ist Anmelder der Internetdomain "deutschland.io".<ref>Domain Information, Domain Name: DEUTSCHLAND.IO, Organization Name: Ganzheitliche Wege e.V., Coswiger Str. 7, Wittenberg, DE<br>Created: July 18 2011, Expires:July 18 2013.<br>Admin Contact Contact Name: Peter Fitzik, Coswiger Str. 7, Wittenberg<br>+49.3491409439<br>Technical Contact, Frank Stolle, Simon & Stolle GbR, Ernst-Laessig-Str. 6, D-09232 Hartmannsdorf, Phone: +49.1805484337</ref> Auf dieser Webseite finden sich Angaben zu einer fiktiven Organsation "Erneuerte Vereinte Nationen", die die Lösung für alle Probleme der Welt sei: ''"Für all die Probleme dieser Welt ist die Organisation "Erneuerte Vereinte Nationen" die Lösung."'' Peter Fitzek schildert die gemeinte Ersatz-UNO "Erneuerte Vereinte Nationen" als sein privates Angebot an andere Staaten, Mitglied in der "supranationalen Internationalen Organisation Erneuerte Vereinte Nationen" zu werden, um ''"die Möglichkeit [zu haben], den bestehenden Systemzwängen zu entfliehen, dem internationalen Finanzkapital den Rücken zu kehren und alte hinderliche Verstrickungen zu lösen. Es ist mein Angebot an alle Staaten zur Freiheit und zu dauerndem Frieden und Wohlstand für alle Menschen in allen Nationen."'' Stolz schreibt Fitzek: ''"Durch die Kenntnisse und Erfahrungen des Deutschen Staatsoberhauptes des Königreiches Deutschland ist gewährleistet, daß die positiven Veränderungen wirklich zu leisten sind und sie in Absprache mit den Staaten gemeinsam durchgeführt werden."''<ref>http://deutschland.io/index.php</ref><br />
<br />
==Vorkommnisse==<br />
===Zwischenfall im Rathaus Wittenberg 2009/2010===<br />
Im Oktober 2010 erhielt Peter Fitzek Hausverbot für das Rathaus Wittenberg. Ursache waren Pöbeleien und tätliche Angriffe gegen Sachbearbeiterinnen des Rathauses 2009 und 2010. Fitzek dokumentiert seinen Schriftverkehr in der Sache, sodass eine Rekonstruktion der Abläufe möglich ist. Ausgangspunkt war eine gegen Fitzek eingeleitete Vollstreckungsmaßnahme. Laut Angaben der Gemeinde suchte Fitzek das Rathaus auf und wurde laut. Schließlich glaubte Fitzek sich im Recht, eine der Mitarbeiterinnen "festnehmen" zu dürfen, was diese nicht zuließ. Es kam dabei zu einem tätlichen Angriff und einer Verletzung der Mitarbeiterin am Unterarm. Ein Hausverbot wurde vom Bürgermeister erlassen, das von Fitzek jedoch nicht beachtet wurde. Vielmehr drohte Fitzek erneut mit einer "Verhaftung" sowie damit, mit Gleichgesinnten und Handschellen wiederzukommen. In einem Schreiben kündigte Fitzek an: "Wer nicht hören will, muss fühlen". Auch drohte er:<ref>https://web.archive.org/web/20120917054350/http://weltverschwoerungsblog.wordpress.com/2012/04/24/entzuckend-brd-hasser-peter-fitzek-geht-zum-nahkampf-uber/ '''(Wayback-Archiv)'''</ref><br />
:''Ich habe Möglichkeiten geschaffen, damit wir als deutsches Volk wieder zu einem echten Staat kommen [...] Sollte ich Sie später vor unser eigenes (noch: Schieds-)Gericht stellen lassen? [...] wird Ihnen vielleicht auffallen, dass mir eigene Legislative, Judikative und Exekutive gestattet wurde [...] Sie können noch gar nicht abschätzen, welch weitreichenden Folgen dies haben wird. [...] Ich belehrte Frau T. zudem mehrmalig, dass Sie nicht berechtigt ist Widerstand zu leisten, ich jedoch nach dem Gesetz berechtigt bin auch Zwang auszuüben [...] Sie ignorierte dies! [...] Dann belehrte ich Sie über die “vorläufige Festnahme” und belehrte sie darüber, dass sie gemäß des Kommentars der StPO nach Mayer-Goßner (siehe Anhang) als auch gemäß § 229 BGB diese vorläufige Festnahme widerstandslos zu dulden habe [...] Ich bin in der Regel ein friedliebender Bürger. Sicher habe ich einen starken Gerechtigkeitssinn. Deshalb setze ich mich auch so für die Allgemeinheit ein [...] Meine Motivation ist bedingungslose Liebe für die Menschheit.''<br />
<br />
===Zwischenfall an einer Grundschule in Wittenberg 2013===<br />
Am 5. April 2013 kam es an der Wittenberger Grundschule "Friedrich Engels" zu einem weiteren Zwischenfall. Die Schulleiterin musste Peter Fitzek ein Hausverbot erteilen, da dieser in Begleitung einer weiteren Person als nicht sorgeberechtigter Vater eines Kindes (''Prinz Angelus'') unangemeldet und unerlaubt in einen Klassenraum ging und dort versuchte, ein Sexualkunde-Buch (Dr. Thaddaeus Troll: ''Wo komme ich eigentlich her?'') gewaltsam an sich zu nehmen. Laut Fitzek werde der Sexualkundeunterricht an dieser Schule "zu früh" durchgeführt und führe zu einer "Frühsexualisierung". Fitzek: ''Fruehsexualisierung ist die Wurzel des Uebels und “macht es den Machern des Unterdrueckunsgsystems noch leichter die Menschen zu entzweien und zu kontrollieren”.''<ref>http://metaminimum.wordpress.com/2013/04/16/hausverbot-fuer-den-koenig/</ref><br />
<br />
===Durchsuchung am 25. April 2013===<br />
Am 25. April 2013 wurden 12 Objekte, die Fitzek zuzuordnen sind, von der Polizei mit 100 Beamten durchsucht. Anlass war der Verdacht des unerlaubten Bank- und Versicherungsgeschäfts. Mit den Durchsuchungen sollte festgestellt werden, ob Fitzek weiterhin unerlaubt in diesem Bereich tätig war oder ist. Anzeigende war die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).<ref>http://www.rp-online.de/wirtschaft/finanzaufsicht-laesst-koenigreich-deutschland-durchsuchen-1.3358763</ref><ref>http://www.welt.de/wirtschaft/article115650278/Fahnder-durchsuchen-Koenigreich-Deutschland.html</ref><ref>http://www.sz-online.de/nachrichten/razzia-im-koenigshaus-2562492.html</ref> Bei dieser Gelegenheit wurde auch bekannt, dass gegen Fitzek ein Haftbefehl vorlag.<ref>Zitat Webseite "Neudeutschland":<br>''Kurzbericht zum Großeinsatz im Königreich am 25.04.2013<br>Liebe Mitglieder, liebe Interessierte<br>wir hatten am gestrigen Tage eine interessante Erfahrung machen dürfen. Bei uns gab es eine Großrazzia mit schätzungsweise 100 - 200 Beteiligten, die durch interessante Gespräche hier viel gelernt haben. Dabei waren die Bundespolizei, die normale Polizei, die Kriminalpolizei, die BaFin, die Bundesbank, die Steuerfahndung und viele andere. Es war so organisiert, daß Beamte aus Dessau, Bad Düben, Magdeburg, Berlin, Leipzig und anderen Städten unabhängig voneinander zu tun hatten und oftmals gar nicht von den Aktionen der anderen Gruppen wußten. Die Information über das Bestehen unseres Königreiches soll sich scheinbar gut verbreiten :-). Immer nur die Einsatzleiter wußten von allen Aktionen. Einige Fachbereiche davon waren scheinbar "legal" hier, indem sie einen Durchsuchungsbeschluß vorlegten, der natürlich nur von einer Rechtspflegerin unterschrieben war, aber einige auch nicht, wie beispielsweise die Steuerfahndung, die sich einfach mal ohne Durchsuchungsbeschluß, ohne Anklage, ohne Verdacht usw. Zutritt verschaffte, um so auf illegale Weise belastendes Material suchen zu können.<br>Des Weiteren lag ein von der Staatsanwaltschaft Dessau ausgestellte Abschrift eines Haftbefehls wegen eines anderen Grundes vor, der wohl Peter Fitzek von der Durchsuchung fernhalten sollte und ihm lediglich vorgelesen wurde. Die von der Staatsanwaltschaft selbst erstellte Abschrift nahm die Polizistin wieder mit.<br>Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, daß der Haftbefehl nicht aufrechterhaltbar war und so konnte Peter Fitzek nicht sofort aus der Staatskanzlei abtransportiert werden. So setzte man ihn in einem Raum fest. In der Zwischenzeit durchsuchten zahllose "Beamte" die Räume in allen Liegenschaften gleichzeitig um belastendes Material zu finden, wohl um die weiteren Tätigkeiten von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland zu unterbinden und Peter Fitzek wegen "belastendem Material" gleich einzubehalten. So lange man jedoch suchte, man konnte nichts hinreichend Belastendes finden und so zogen nach etwa 8 Stunden alle wieder ab. Demnächst seht ihr auf unserer Internetseite was bei uns alles "sichergestellt" wurde. Man suchte krampfhaft nach allen Dingen, die mit dem Königreich Deutschland in Verbindung standen. Das Königreich bezeichnete man dabei, wohl um überhaupt handeln zu können, als nicht eingetragenen Verein. Schon Gandhi wußte: "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst Du."<br>Zu bekämpfen haben sie uns nun schon intensiv versucht, aber sie haben es nicht geschafft und sie werden es auch weiterhin nicht schaffen uns klein zu kriegen. Wir sind noch hier und das wird so bleiben.<br>Nun wird erst richtig losgelegt !!! Das wird uns vieeel Spaß machen :-)<br>Dazu werdet Ihr demnächst Wege von uns erhalten, wie all das, was wir hier im Kleinen schon tun, auch von allen anderen Menschen geleistet werden kann. Wir werden viel bisher unveröffentlichtes Material veröffentlichen, Handlungsanleitungen verfassen, das dazugehörige Recht erläutern, unsere Tätigkeiten ins Riesige verteilen und dezentralisieren, wir werden vieeeele gute Dinge tun und noch viel transparenter werden. Ihr könnt Euch dann genau wie wir, einfach umdrehen und nicht mehr bei denen mitspielen. Seid einfach mutig, habt eine liebevolle Grundhaltung und haltet Euch an das von uns erläuterte Recht, dann kann Euch nichts geschehen, wie man ja bei uns sehen kann, denn wir sind alle noch hier und unsere Tätigkeiten gehen weiter.<br>Wir würden Euch um Solidarität und Mitarbeit bitten. Natürlich werden wir weitermachen und wir hoffen, auch Ihr seid weiterhin mutig genug uns die Treue zu halten.<br>Wir werden auch weiterhin unser Bestes geben und wir haben uns auch sehr darüber gefreut, so viele interessierte Menschen unter den Einsatzkräften zu finden. Die meisten von ihnen kannten unsere Aktivitäten vorher nicht. So konnten wir durch diese Aktion wieder enorme Aufmerksamkeit erreichen und es gibt nun noch viel mehr Menschen, die unsere Internetseiten nach Informatonen durchforsten. Auch der Mitteldeutschen Zeitung war die Aktion eine dreiviertel Seite wert. Alles in allem also eine gelungene Aktion. Wir danken den Einsatzkräften für ihren beherzten Einsatz und die Auffindung von einigen, bei uns schon als verschollen gelaubten wichtigen Unterlagen, die wir bald veröffentlichen werden.<br>Die Aktion hat uns alle in unserem Handeln gestärkt, uns noch enger zusammenrücken lassen und wir freuen uns auf die am Wochenende stattfindende Veranstaltung "Vision wird Tat" und das Regionalstellenleiterseminar.<br>Mit lieben Grüßen und einem Lächeln im Herzen<br>Euer Team von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland''</ref> Eine Woche nach der Durchsuchung trat Fitzek mit Jo Conrad bei Bewusst.TV auf. Nach seinen Angaben habe die Durchsuchung nicht zur Auffindung von Beweismitteln gegen ihn geführt und werde ihn nun beflügeln, Vorhaben wie eine "Deutsche Rentenkasse" voranzutreiben. Auch sei er im Besitz einer Liste der Wohnanschriften und von Fotografien der an der Durchsuchung beteiligten Beamten, die er veröffentlichen wolle. Die Durchsuchung werde auch dazu beitragen, "die BRD zu zersetzen". Des Weiteren behauptete Fitzek, mit der russischen Botschaft und dem russischen Geheimdienst in Verbindung zu stehen.<ref>Bewusst.TV, "Razzia in Neudeutschland", 2.5.2013</ref><br />
<br />
===Verurteilung Oktober 2013===<br />
Am 17. Oktober 2013 wurde Fitzek vom Amtsgericht Neustadt bei Hannover zu drei Monaten Haft ohne Bewährung (nicht rechtskräftig) verurteilt, da er mit überhöhter Geschwindigkeit (116 km/h statt 70) ohne Führerschein auf der B6 in der Nähe von Garbsen gefahren war. Den Polizisten zeigte er einen selbst ausgestellten "Führerschein des Königreichs Deutschland" vor.<ref>http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/3-Monate-Haft-fuer-Koenig-von-Deutschland</ref><ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Region/Neustadt/Nachrichten/Koenig-von-Deutschland-muss-in-Haft</ref> <br />
<br />
===Razzia im März 2014===<br />
Am 26. März 2014 kam es zu einer weiteren Durchsuchung des so genannen "Königreich Deutschland". Polizisten und Zollbeamte stürmten die "Königliche Reichsbank" in Wittenberg. Anlass waren unbezahlte Zwangsgelder in Höhe von 3 Millionen Euro. Es wurden dabei Unterlagen und Wertgegenstände beschlagnahmt. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) sämtliche Bankgeschäfte verboten. Fitzek kommentierte die Razzia und Beschlagnahmen in Pluralis Majestatis:<br />
:''"Wir werden nun erst recht weiter handeln und Sie nun noch motivierter und zügiger in Ihre Schranken weisen, und Wir sehen Uns nun auch genötigt, die freiheitlich demokratische Grundordnung wieder herzustellen, da diese ja schon längst abgeschafft ist. Die Zeit, in der Wir Ihr System schonten, ist nahezu vorbei, da Wir es bald ersetzen können. Ganz ohne irgendeine Ordnung geht es ja nicht ."''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/inhalt-anzeigen/schriftwechsel-bafin-27032014.html?file=files/koenigreich/de/doc/rechtliches/Behoerdenschriftwechsel/14_03_27_An_BaFin_bzgl_Abwicklung_Kooperationskasse.pdf</ref><br />
<br />
===Razzia im November 2014===<br />
Am 27. November 2014 wurden auf Betreiben der Steuerfahndung und der BaFin erneut Räumlichkeiten von Fitzek durchsucht. Dabei wurden Türschlösser ausgetauscht. Um die Verbote von Bank- und Versicherungsgeschäften gegen Fitzek durchzusetzen, wurde ein Abwickler eingesetzt, "der die Aufgabe hat, sämtliche Einlagen auszuzahlen und die bestehenden Versicherungsverträge aufzulösen."<ref>[http://www.mz-web.de/wittenberg-graefenhainichen/wieder-razzia-im--koenigreich--grosseinsatz-in-wittenberg,20641128,29170768.html Großeinsatz in Wittenberg: Wieder Razzia im „Königreich“. Mitteldeutsche Zeitung, 27.November 2014]</ref><br />
===Verurteilung 2015===<br />
Am 8. Januar 2015 verhängte das Amtsgericht Dessau-Roßlau eine Geldstrafe von 4200 Euro gegen Peter Fitzek. Das Gericht verurteilte Fitzek wegen des Betriebs einer Krankenkasse ohne Erlaubnis (Verstoß gegen das Versicherungsgesetz).<ref>http://www.sonnenstaatland.com/2015/01/09/prozessbericht-peter-fitzek-vor-dem-ag-dessau-tag-5/</ref><ref>http://www.mdr.de/nachrichten/urteil-peter-fitzek100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html</ref> Von staatlicher Seite aus wurde ein Anwalt bestellt, der die illegalen Versicherungs- und Bankgeschäfte abwickelt. Der Abwickler übt die Kontrolle über jene Grundstücke aus, auf denen sich das „Königreich“ von Fitzek befindet. Zukünftig soll Fitzek Miete für die Nutzung des Grundstücks bezahlen.<br />
==Emailverkehr mit Richard Gantz==<br />
Aufschlussreich für das Verständnis des Königreich Deutschland und Peter Fitzek ist der veröffentlichte Emailverkehr zwischen dem ehemaligen Fitzek-Anhänger Richard Gantz und [[Norbert Brakenwagen]] (siehe Sendung [[TimeToDo]] bei [[Schweiz 5]]) sowie der veröffentlichten Antwort von Fitzek zu den Vorwürfen von Gantz.<ref>https://www.psiram.com/ge/images/d/db/Krd-blog-gantz-vs-fitzek.pdf</ref> In seiner Email berichtet Gantz darüber, 200.000 Euro gespendet sowie eine Anleihe von 231.000 geleistet zu haben, die ihm aber nicht zurückerstattet wurde. Auch berichtet Gantz über eine 70jährige Frau, die Fitzek verklagen musste, um wieder an ihr verliehenes Geld zu gelangen. Fitzek antwortete zunächst herablassend und auf den Pluralis majestatis verzichtend, wechselte dann aber zu einer offenen Drohung an Gantz:<br />
:''"Und nun schreibe ich Dir als Imperator Fiduziar, als Staatsoberhaupt:'' [...] ''Dann haben Wir mit solchen Lügnern wie Dir ab heute kein Erbarmen mehr und Wir sind durchaus dazu berechtigt, Dein Vermögen als Schadenersatz einzuziehen. Wir müssen es nur für Uns in Unserer Realität so im Bewußtsein festlegen und ALLES wird sich danach ausrichten und es wird geschehen! Wenn Wir noch einen Brief, eine Mail, einen Fernsehbericht mit neu gedrehtem Material usw. mit diesen von Dir nun im vollen Bewußtsein wiederholten Lügen von jemandem zugesendet erhalten oder veröffentlicht finden, werden Wir Dein bestehendes Guthaben als Schadenersatz einziehen und auch nicht mehr dann auszahlen, wenn die Rechtsnachfolge des Königreiches für den alten Staat greift oder Du nun einen neuen Kapitalüberlassungsvertrag mit der Reichshauptkasse schließen solltest und Auszahlungen erhalten kannst."''<br />
Die öffentliche Antwort von Fitzek offenbart auch einen antisemitischen Grundton und Vorurteile gegenüber ''"schlitzäugigen"'' Menschen. So schreibt er über Richard Gantz:''"Diese Rolle des Judas spielst Du wirklich gut... Eine gewisse Volksgruppe, die vorherrschend Deine Nasenform hat, lebt seit Langem in ähnlichen Lügen und wartet immer noch auf ihren Erlöser. Erlöst werden sie dann, wenn sie diesem dann in der entsprechenden Zeit ihre Mittel und Kraft zur Transformation der Welt zur Verfügung stellen und ihre Rolle als Sklaven des Dunklen freiwillig beenden."''<br />
<br />
Ebenfalls aufschlussreich sind die Äußerungen von Fitzek zum gescheiterten Projekt "Gesundheitshaus", in dem der Medizinlaie und Scheinprofessor [[Hans Joachim Kempe]] tätig sein sollte. Fitzek bezeichnet ihn mittlerweile als "Alkoholiker", der "betrunken" einen Vortrag gehalten habe und "gekaufte Titel" führe.<ref>Zitat Fitzek:''"Bei der Gelegenheit möchte ich noch an den betrunkenen Professor und seinen Vortrag erinnern.<br>Auf den Flyern hatte sich Thomas Bach ja auch, ich glaube als Direktor war es wohl, selbst eingesetzt und den Arzt David Makin als Medizinischen Leiter.<br>Wohlklingende Posten hatte er auf seinem 14-Fehler-Flyer eigenmächtig verteilt. Nur leider hatte die Verschwörertruppe, in der er ja eine treibende Kraft war, es nicht geschafft, mich loszuwerden. Willst Du nochmals die geheim aufgezeichneten Tondokumente hören? Dann komm her und überzeuge Dich doch nochmals! Du hast doch mit in deren Horn geblasen!<br>Mit derartigen Menschen will ich nicht zusammenarbeiten. Wir hätten die BRD 2 Punkt 0.<br>Das Gesundheitshaus, das Du “miteröffnet” hast, war ein stümperhaft umgesetztes Lügenkonstrukt von Euch! Thomas Bach als Heuchler und Verschwörer und “Direktor” und Dr. Makin als “medizinischer Direktor” und der Prof. Dr. Hans Kempe als Mann mit gekauften Titeln und damaliger Alkoholiker als Professor. Na klar. Das wäre alles schon “blühende Realität”. Die “Blüten” wären gefälschte Urkunden und ein zerstörtes Königreich Deutschland. Hat nur “leider” nicht geklappt."''</ref> Fitzek spricht in seiner Email auch von einer Art Geheimdienst des Königreich Deutschland. So ist von ''"geheim aufgezeichneten Tondokumenten"'' und von Tonmitschnitten einer ''"im geheimen Dienst für das Königreich tätigen Person des damaligen inneren Kreises"'' die Rede.<br />
<br />
==Werke==<br />
*Fitzek P: Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten. Eigenverlag<br />
<br />
==Zitate==<br />
*''Lange genug habe ich gewartet. Gewartet auf die Masse der Menschen, die nichts anderes hätten tun brauchen, als einen Antrag auf kostenlose Fördermitgliedschaft im Verein NeuDeutschland zu stellen.<br>80 000 Mitglieder hätte es gebraucht und die Menschen wären durch eigene Handlung frei geworden. Drei Jahre hat meine Hoffnung und Geduld angehalten. Die Masse ist nicht aufgewacht und lies diese Chance verstreichen. Kaum 3000 bekannten sich zu unseren Zielen. Das Deutsche Volk hätte sich damit in einer Weltanschauungsgemeinschaft, ähnlich wie die Kirche, selbst organisieren und frei machen können, hätte eine eigene Ordnung schaffen, eigene echte Ämter vergeben und sogar eigene Steuern erheben können.''<br />
*''"Er verfolgt inhaltlich das Ziel der Bildung einer neuen, esoterisch-ökologisch ausgerichteten Staatsform mit abwegigen utopischen Vorstellungen. Die Vorstellung von der Schaffung eines eigenen Staates in Deutschland bedeutet die Schaffung eines 'Scheinstaates'."'', Zitat Stabsstelle Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt laut Artikel in "Die Welt".<br />
*Zu Putin: ''.."Ich find' den nich' so böse. Ich muss mal sagen, (er) is' einer der wenigen auf diesem Planeten, die auf das Völkerrecht achten.".''<ref>https://www.youtube.com/watch?v=f_BHrZXB8ks</ref><br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Thomas Patock von Wedenland]], selbsternannter König des Scheinstaats "Königreich Preuszen im Staatenbund Königreiche Wedenland"<br />
<br />
==Zeitungsartikel und Weblinks==<br />
*[http://m.welt.de/article.do?id=politik/deutschland/article121784465/Der-Koenig-von-Deutschland-haelt-Hof-in-Wittenberg Frédéric Schwilden (Die Welt): "Der König von Deutschland hält Hof in Wittenberg", Die Welt, November 2013]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1347544653178 STEFFEN KÖNAU: 47-Jähriger gründet sein eigenes Königreich, Mitteldeutsche Zeitung, 14.09.12]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421 THOMAS STEINBERG, Peter F. führte Falsches im Schilde, Mitteldeutsche Zeitung, 4.07.2011]<br />
*[http://www.bild.de/regional/leipzig/koenig/hier-gruendet-der-koenig-von-wittenberg-seinen-eigenen-staat-29913760.bild.html "Hier gründet der König von Wittenberg seinen eigenen Staat - 9 Hektar groß, eigene Bank, eigene Nummernschilder – und Ärger mit der Polizei", Bild Zeitung, 8.4.2013]<br />
*http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Fitzek<br />
*http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html<br />
*http://www.vice.com/de/Fringes/koenigreich-deutschland<br />
<br />
==Blogs==<br />
*http://reichsdeppenrundschau.wordpress.com/2013/04/18/kein-sex-im-konigreich-fitzek/<br />
*http://blog.psiram.com/2012/09/peter-fitzek-neudeutschland<br />
*http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/09/konigreich-deutschland-der-oberster.html<br />
==Video==<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=XGrMQEHoZpY "Staatsgründungszeremonie 16.9.2012 bei YouTube]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=Sh3NEkJ9QuU Berichterstattung des MDR über Peter Fitzek (2013)]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Fitzek, Peter}}<br />
[[category:Anhänger der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
[[category:Esoteriker]]<br />
[[category:KRR-Anhänger]]<br />
[[category:Autor]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Peter_Fitzek&diff=129646
Peter Fitzek
2015-06-21T06:51:34Z
<p>Tanto: /* NeuDeutschland */ uneinheitliche Anführungszeichen korrigiert;</p>
<hr />
<div>[[image:Fitzek1.jpg|Wahlplakat von Peter Fitzek 2009|thumb]]<br />
[[image:Fitzek GRS 2.jpg|Peter Fitzek bei einer der Konferenzen von [[Aufbruch Gold-Rot-Schwarz]] Anfang 2013|thumb]]<br />
'''Peter Fitzek''' (geb. am 12. August 1965 in Halle/Saale, Spitzname "Imperator Fiduziar", Selbstbezeichnung auch Peter aus dem Haus Fitzek) ist selbsternanntes "Staatsoberhaupt" eines von ihm gegründeten "Königreich Deutschland", [[Esoterik]]er<ref>Siehe sein Werk "Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher Welten]]", Eigenverlag</ref>, Buchautor, Anhänger der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]], [[KRR]]-Anhänger und Vorsitzender der in der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ansässigen Vereine „Ganzheitliche Wege&nbsp;e.V.“<ref>Eingetragen am 10.&nbsp;Mai 2006 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Stendal mit der Nr.&nbsp;VR&nbsp;30815</ref> und „NeuDeutschland“ (kein Eintrag im Vereinsregister)<ref>Der nicht eingetragene Verein "Neudeutschland" wurde u.a. von Peter Fitzek und dessen Tochter Kim Anh Fitzek am 13.7.2009 mit Gründungsdatum 22.06.2009 gegründet</ref>. Als offizielle Meldeadresse ist eine Adresse aus der Schweiz bekannt. Andererseits gab Fitzek in der Vergangenheit auch eine Adresse in Südamerika an, an die an ihn gerichtete Post gesandt werden könne.<br />
<br />
Verbunden mit den Vereinen sind eine private Krankenkasse mit der Bezeichnung "NeuDeutsche Gesundheitskasse"<ref>http://www.ndgk.de/index.php/impressum.html</ref>, eine Rentenkasse namens „NeuDeutsche Rentenkasse“<ref>http://www.neudeutscherentenkasse.de/index.php/impressum.html</ref>, eine „Kooperationskasse“ <ref>http://www.kooperationskasse.de/</ref> sowie das "Lichtzentrum Wittenberg"<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/impressum.html</ref>. Vorstandsvorsitzender aller drei Kassen ist Peter Fitzek. Die Vereine sowie die Kassen sind in der Coswiger&nbsp;Straße&nbsp;7 in 06886&nbsp;Lutherstadt&nbsp;Wittenberg ansässig. Ferner ist Fitzek Erfinder eines vorübergehenden „Engelgeldes“ ("Ein Neues GELd"), einer Art Ersatzwährung, die später durch eine "Neue Deutsche Mark" (NDM) ersetzt werden soll.<ref>http://www.engelgeld.de/</ref> In der "Verfassung" seines "Königreich Deutschland" heißt es dazu:<br />
:''Die Neue Deutsche Mark ist nach ihrer Einführung die gesetzliche Währung Deutschlands. Bis zur Einführung der Neuen Deutschen Mark gilt der ENGEL als gesetzliche Währung.''<br />
<br />
Offenbar um zunehmenden Finanzproblemen zu begegnen, wurde am 25. Februar 2013 der Engel auf 80 Eurocent abgewertet.<br />
<br />
Fitzeks Vorstellungen werden u.a. in [[Jeet TV]] und [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]] verbreitet<ref>http://www.youtube.com/watch?v=CpHZhHonAbg</ref><ref>http://bewusst.tv/staatsgrundung/</ref> sowie in einer Publikation mit dem Namen [[Neuzeit Magazin]]<ref>Die NEUZEIT - Magazin eines neuen Deutschlands, Herausgeber: Verein Neubeginn e.V., Berlin<br>Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Anatoli Graf<br>Verantwortlich für den Inhalt: David Bilger<br>Redaktion: David Bilger, Daniela B.<br>Voßstraße 7, D-73312 Geislingen an der Steige</ref>, auf deren Webseiten im Internet auch Ausgaben von [[Stimme und Gegenstimme]] zu finden sind. "Stimme und Gegenstimme" stammt aus dem Umfeld des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]].<br />
<br />
Peter Fitzek ist gelernter Koch und soll einen Meisterabschluss als Gaststätten- und Hotelleiter (heute Küchenmeister) gemacht haben. Er will als Küchenleiter im Hotel Piesteritzer Hof, ehemals "Gaststätte Haus Wilhelm-Pieck", in Wittenberg tätig gewesen sein. Danach habe er vorübergehend zweimal eine Videothek, eine Spielhalle, einen Schuh- und Jeansladen, eine Bar mit kleiner Discothek, ein Tattoostudio und eine Kampfkunstschule betrieben. Im Jahre 2000 eröffnete er einen Buchladen für [[Esoterik]]literatur. Fitzek behauptet, 1994 in Zürich in einer "offenen Europameisterschaft" in einer unbekannten Kampfsportart einen "Vize-Europameistertitel aller Kampfkünste" erlangt zu haben. Möglicherweise ist das aus Russland stammende [http://de.wikipedia.org/wiki/Sambo_(Kampfsport) Sambo] gemeint.<br />
<br />
2005 veröffentlichte Fitzek das Buch "Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten" im Eigenverlag.<br />
<br />
==Lichtzentrum Wittenberg==<br />
Im Lichtzentrum Wittenberg werden verschiedene esoterische Tages- und Wochenendseminare angeboten. Themen solcher Seminare sind z.B.:<br />
*Licht und seine biologische Bedeutung<br />
*KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br />
*[[Aura]]-[[Chakra|Chakren]]-Energiearbeit<br />
*Die Macht der Gedanken<br />
*Die Entwicklungsgesetze des Lebens<br />
*Rückführungsseminar<br />
*Meditationsseminar<br />
*Ritualistik<br />
*[[Pendel]]- und [[Tarot]]seminare<br />
<br />
Die Inhalte des Seminars „KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse“ haben unter anderem die Vorstellungen der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]] des Krebswunderheilers und Antisemiten [[Ryke Geerd Hamer]] zum Inhalt.<ref>Zitat: ''KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br>Es hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte für viele unbemerkt eine völlig neue Sicht- und Denkweise in den Biologischen Wissenschaften etabliert, die das „Krebs-Problem“ plötzlich lösbar machen. Namen wie [[10-Wege-Therapie nach Seeger|P.G. Seeger]], [[Johanna Budwig|J. Budwig]], [[Ryke Geerd Hamer|R.G. Hamer]], L.W. Göring, [[Heinrich_Kremer|H. Kremer]], O. Warburg, [[Bodo Köhler|B. Köhler]] und viele andere sind Wegbereiter dieser neuen Richtung.<br>Erfahren Sie in verständlicher und spannender Weise die Quintessenz all dieser Erkenntnisse. Praktisch umsetzbares Wissen für Betroffene und die, die es nicht werden wollen.<br>Anmeldung erforderlich unter RaikGarve@web.de.<br>Informationen für maximale Teilnehmerzahl erfahren Sie über die gleiche E-Mail Adresse.<br>Für bestehende NDGK-Mitglieder ist diese Veranstaltung kostenfrei. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung Ihre Mitgliedsnummer an.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=51</ref> Vor allem in den Wochenendseminaren werden [[braune Esoterik|braunesoterische]] Themen zu einem „neuen deutschen Staat“ angeboten, wie z.B. „Wie schafft man einen neuen Staat?“ und „Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger“.<ref>Zitat: ''Recht V (Teil 1) - Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger<br>Dieses Seminar wird es erst geben, wenn sich viele Menschen selbstlos für eine Neuorganisation unseres Landes eingesetzt haben und diese Tätigkeit dann zu einer wahren Staatlichkeit geführt hat.<br>Er werden keine Seminargebühren erhoben.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=41</ref><ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=42</ref><br />
<br />
Teil des Lichtzentrums ist ein kleiner Verlag, der nach eigener Aussage „Bücher und andere Schriften, die der Bewusstseinsentwicklung“ dienen, verlegt. Neben einer geplanten Zeitschrift wurde von Fitzek ein Buch mit dem Titel „Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher]] Welten" herausgegeben.<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/verlag.html</ref><br />
Des Weiteren ist dem Lichtzentrum der Laden "Engelswelten" angegliedert, der esoterische Produkte vertreibt.<br />
<br />
==NeuDeutsche Gesundheitskasse==<br />
Die NeuDeutsche Gesundheitskasse (NDGK) ist eine Art private Krankheitsunterstützung, die sich nach eigenem Verständnis nicht als Kranken- sondern als „Unterstützerkasse“ sieht. Vorstandsvorsitzender der NDGK ist Peter Fitzek. Mitglieder können „bewusste“ und gesunde Menschen werden; kranken Menschen wird vor ihrem Eintritt empfohlen, an einem „Gesundheitsseminar“ des Lichtzentrums Wittenberg teilzunehmen.<ref>http://www.ndgk.de/index.php/fragen-und-antworten.html</ref> Die NDGK erstattet auch den Besuch von [[Heilpraktiker]]n und von kostenlosen Gesundheitsschulungen des Lichtzentrums Wittenberg.<ref>(http://www.ndgk.de/index.php/leistungskatalog.html)</ref> Zukünftig ist geplant, die freie Auswahl eines Arztes oder Heilpraktikers einzuschränken, indem eine Liste von Ärzten und Heilpraktikern erstellt werden soll, die im Sinne der NDGK und damit Fitzeks Vorstellungen von Gesundheit arbeiten. Da Fitzek offensichtlich Anhänger von Hamers Germanischer Neuer Medizin ist, könnte dies entsprechende gesundheitliche Konsequenzen haben.<br />
<br />
So heißt es auch in den Vertragsbedingungen der NDGK: "''Die Kosten für Krebsbehandlungen im Sinne der [[Schulmedizin]] sowie Organtransplantationen, Impfungen und deren Folgekosten werden nur in Ausnahmefällen erstattet. Voraussetzung zur Unterstützungsleistungsgewährung bei Krankenhausgeburten ist der Besuch des Seminars "Entwicklungsgesetze des Lebens".''"<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf Seite 9</ref><br />
<br />
Vertragsgegenstand ist ferner ein Fragebogen, der u.a. folgende unwissenschaftliche, z.T. gefährliche Behandlungsmethoden abfragt und damit vertraglich festlegt:<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf, Seite 10 f</ref><br />
<br />
:*''Welche Therapie wunschen Sie im Falle der Diagnostizierung einer Krebserkrankung?''<br />
:* ''schulmedizinische Behandlung (Chemotherapie, Bestrahlung, Operation)''<br />
:* ''[[Homöopathie|homöopathische Behandlung]]''<br />
:* ''[[Osteopathie|Osteopathische]] Behandlung''<br />
:* ''andere Heilpraktikerbehandlungsart''<br />
:* ''Behandlung nach [[TCM|Traditioneller Chinesischer Medizin]] (TCM)''<br />
:* ''Therapie in einem alternativen Krebsbehandlungszentrum''<br />
:* ''[[Geistheilung]]''<br />
:* ''Eigenbehandlung in Selbstverantwortung''<br />
:* ''Behandlung durch einen [[Gesundbeten|Geistlichen]] Ihres Glaubens''<br />
:*''Welche Behandlung wünschen Sie im Falle der Diagnose eines bevorstehenden Organversagens mit angeratener Organtransplantation (was im Behandlungsfalle dann auch eine Bluttransfusion mit sich bringen wurde)?''<br />
:* ''Organtransplantation mit Bluttransfusion''<br />
:* ''Organtransplantation ohne Bluttransfusion''<br />
:* ''Abwarten und Ernahrungs- und Lebensweise umstellen''<br />
:* '''''Abwarten und eventuell ein Sterben in Kauf nehmen'''''<br />
:* ''Geistheilung durch einen angeratenen Heiler''<br />
:* ''Therapie in Eigenbehandlung''<br />
:* ''Behandlung durch einen Geistlichen Ihres Glaubens''<br />
:* ''Behandlung in einem alternativen Behandlungszentrum, ohne die durch den Arzt angeratene Organtransplantation''<br />
<br />
Mit Verfügung vom 1.&nbsp;Dezember 2010 untersagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Peter Fitzek als Betreiber der "NeuDeutschen Gesundheitskasse" (vormals: "Der Gesundheitsfond") das Betreiben des Versicherungsgeschäfts und hat die Abwicklung der unerlaubt betriebenen Geschäfte angeordnet. Fitzek ist damit verpflichtet, Mitglieder der NDGK auf deren Wunsch unverzüglich aus den bestehenden Mitgliedsverträgen zu entlassen. Darüber hinaus ist er verpflichtet, sämtliche zum 1.&nbsp;Juli 2011 noch bestehenden "Mitgliedsverträge" spätestens mit Wirkung zum 13.&nbsp;August 2011 zu beenden.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Mitteilungen/DE/Verbraucher/VM__Unerlaubte/vm__101206__fitzek.html</ref> Seitdem wird die NDGK nicht als eine der Versicherungsaufsicht unterliegende Krankenversicherung, sondern lediglich als Unterstützerkasse betrieben. 2012 bestellte die BAFIN einen Rechtsanwalt als Abwickler der "Versicherungsgeschäfte" von Peter Fitzek.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html</ref><br />
<br />
Mit seiner inzwischen geschlossenen "NeuDeutschen Gesundheitskasse" soll Fitzek zwischen Juni 2009 und Juli 2011 ingesamt 360 000 Euro eingenommen haben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/demokratie-kritiker-peter-fitzek-aus-wittenberg-koenig-von-deutschland-drohen-fuenf-jahre-haft-1.2218734</ref><br />
<br />
==NeuDeutschland==<br />
[[image:Neue Deutsche Mark.jpg|Vereinswährung "Neue Deutsche Mark" (NDM)|thumb]]<br />
[[image:neudeutschland.jpg|Fahrzeug von Peter Fitzek, dessen ungültige Nummernschilder 2013 von der Polizei beschlagnahmt wurden|thumb]]<br />
Fitzek gründete diesen nicht eingetragenen Verein mit dem Ziel, eine neue, esoterisch-[[Ökologismus|ökologistisch]] ausgerichtete, utopische Staatsform in Deutschland - einen [[Scheinstaat]] - zu schaffen, welche „''die Vorzüge der einzelnen Staatsformen miteinander kombiniert und die jeweiligen Nachteile abschafft''“. So sollen z.B. Steuern völlig abgeschafft und Zinsen verboten werden.<ref>http://neudeutschland.org/index.php/Positionspapier.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, seine Organisation "NeuDeutschland" als Verein anzumelden. Dies wurde ihm am 30. Juli 2010 vom Landgericht Stendal letztinstanzlich verwehrt. Der Vereinsstatus wurde Fitzek verwehrt, weil eine Stellungnahme des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt zu dem Schluss kam, dass der Verein Bestrebungen hat, die "gegen den Gedanken der Völkerverständigung" und "das friedliche Zusammenleben der Völker" gerichtet sind. Auch gebe es "geschichtsrevisionistische Einlassungen" und eine Nähe zu den kommissarischen Reichsregierungen, die unter der Beobachtung des Verfassungesschutzes stehen.<ref>http://psiram.com/ge/images/8/82/Fitzek_Innenministerium.pdf</ref> In Vorträgen behauptete Fitzek, dass der Verein NeuDeutschland der einzige gemeinnützig anerkannte Verfassungsfeind sei, da der Vereinigung zunächst vom Finanzamt Wittenberg eine vorläufige Gemeinnützigkeit bescheinigt wurde.<br />
<br />
Fitzek ist auf Lebenszeit Vorstandsvorsitzender des Vereins NeuDeutschland. Er hat bei Verfassungsänderungen ein Vetorecht und bei der Beschlussfassung im Vorstand ein nicht näher definiertes Mehrstimmrecht und kann nicht abgewählt werden.<br />
<br />
Der Beweggrund für Fitzeks "Staatsgründung" ist, ähnlich wie bei anderen [[KRR]]-[[Scheinstaat]]en, die Nichtanerkennung der Bundesrepublik Deutschland als Staat. Es bestehe seiner Ansicht nach "''eine Zwangslage, daß es in der Bundesrepublik keine legitimierte Grundlage hoheitlicher Gewaltenausübung gibt''".<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutsches_Justizministerium.html</ref><ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/Staatsrechtliches_Grundlagenwissen.html</ref><br />
<br />
Wie ein solcher Staat aufgebaut werden soll und wie er angeblich funktionieren kann, wird in entsprechenden Seminaren im Lichtzentrum Wittenberg behandelt und ist in Form eines "Verfassungsentwurfs", einer Grundsatzerklärung und weiterer Texte festgehalten. Der Verfassungsentwurf sieht für NeuDeutschland eine neue Staatsform vor, die eine „direkte aufsteigende Demokratie in der Organisationsform einer Räterepublik mit einer konstitutionellen Monarchie“ verbinden soll. Dabei werden sich widersprechende Aussagen gemacht: Einerseits ist das Staatsoberhaupt ein in dem als Hauptstadt deklarierten Wittenberg ansässiger Monarch, der vom Volk direkt und auf Lebenszeit gewählt werden soll. Andererseits bestimmt der Monarch aber auch seinen Nachfolger und dessen Amtsantritt, so dass dann keine Demokratie mehr gewährleistet ist.<br />
<br />
Als Währung gilt bis zur Neueinführung der Deutschen Mark der so genannte „Engel“ oder das „Engelgeld“.<br />
<br />
Auch zum Schulwesen macht Fitzek in seiner „Verfassung“ Aussagen (Artikel 7): Zu den Unterrichtsinhalten gehören auch grundlegende Erkenntnisse in den Bereichen Recht, Erziehung, Wirtschaft, Geldwesen, Sozialverhalten und psychologisches Grundlagenwissen sowie auch esoterisches Gedankengut wie z.B. Selbstheilung, Metaphysik und Selbsterfahrung.<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutschland_Verfassung.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, trotz seiner Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland als Staat, politisch aktiv zu werden. So stellte er sich bei der Bundestagswahl 2009 als Direktkandidat zur Wahl.<ref>http://www.goldenemitte.org/</ref><br />
<br />
NeuDeutschland, und somit Fitzek, ist auch Anbieter von privaten KFZ-Schildern, die als Autokennzeichen verwendet werden sollen. Kunden wird dabei vermittelt, sie müssten bei Kauf der Schilder keine KFZ-Steuern mehr entrichten. Auch wird behauptet, dass Käufer zukünftig ihre Bußgeldbescheide in einem Scheinstaat "NeuDeutschland" entrichten müssten. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 120&nbsp;Euro. Angenommen wird aber auch so genanntes "Engelgeld". Wegen Nutzung eines solchen amtlich nicht zugelassenen Kennzeichens ("ND&nbsp;1&nbsp;WB") wurde Fitzek von der 8.&nbsp;Strafkammer des Landgerichts Dessau zu 150&nbsp;Tagessätzen à&nbsp;zwölf Euro verurteilt. Das Nummernschild ist kein amtliches Kennzeichen, sondern eines, das geeignet ist, den Anschein eines amtlichen Kennzeichens zu erwecken, hieß es in der Urteilsbegründung.<ref>[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421&openMenu=1121028317628&calledPageId=1121028317628&listid=1121028317620 Mitteldeutsche Zeitung vom 07.04.2011]</ref><br />
<br />
Im Februar 2013 wurde bekannt gegeben, dass man vorhabe, einen eigenen "Staatsbetrieb für Freie-Energie-Maschinen" zu gründen. Mit [[Freie Energie|"freier Energie"]] sind hier physikalisch unmögliche Energiequellen gemeint, die ein [[Perpetuum Mobile]] ermöglichen sollen.<br />
<br />
==Königreich Deutschland==<br />
[[image:König Fitzek4.jpg|"König Fitzek" bei Bühnenshow am 16.9.2012 (Bild: [http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/10/konigreich-deutschland-hintergrunde-1.html])|left|thumb]]<br />
[[image:König_Fitzek.jpg|"König Fitzek" bei einer Bühnenshow am 16.9.2012, die bei YouTube als "Staatsgründungszeremonie" für das "Königreich Deutschland" bezeichnet wird (Bild: YouTube)|360px|thumb]]<br />
Am 16. September 2012 verkündete Fitzek, in einer "Staatsgründungszeremonie" ein Königreich Deutschland mit einem 9 Hektar großen "Staatsgebiet" gegründet zu haben. Das Grundstück bzw. "Königreich" entspricht dem Grundstück eines ehemaligen Krankenhauses am Stadtrand von Wittenberg. Als Staatsfahne der Monarchie soll eine auf dem Kopf stehende Deutschlandfahne dienen (in der Seefahrt ein Seenotzeichen). Den ursprünglichen Plan, eine Konkurrenzdemokratie zur Bundesrepublik Deutschland zu gründen, gab Fitzek auf:<br />
<br />
:''"Aufgrund der fehlenden Menschenzahl und kompetenter Ratsmitglieder, einem noch fehlenden Wahlgesetz, fehlender Wahlberechtigter, wählbarer Minister und noch anderer Erfordernisse kann es nun leider keine basisdemokratische Räterepublik in Verbindung mit einer konstitutionellen Monarchie mehr werden"''.<br />
<br />
Im zukünftigen Königreich solle keine "Zinsknechtschaft" herrschen, behauptet Fitzek. Zukünftige Einwohner, die von einem Monarchen regiert werden möchten, sollen laut Fitzek lediglich einer von ihm geschriebenen so genannten "Verfassung" zustimmen. Auch müsse ein eventuell im eigenen Besitz befindliches Grundstück per Schenkung in den neuen Staat eingebracht werden. Dann entstehe der Anspruch auf einen Spaßpass, den Fitzek verkauft, sowie ein lebenslanges Wohnrecht im verschenkten Grundstück. Fitzek behauptet auch, in Paraguay gewesen zu sein, um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorzubereiten. Auch Kasachstan habe bereits Interesse angemeldet.<br />
<br />
Auf Interesse stieß das "Königreich Neudeutschland" beim Erfinder [[Hans Joachim Kempe]] (alias ''His Royal Highness Hans Ibn Sina Al Kempe Prof. Dr. Joachim AL-Kempe sa Iligan-Pilimpinas'').<ref>http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=laqY1Cok0Uo</ref><br />
<br />
==Nationalhymne==<br />
Im November 2013 stellte Fitzek eine Nationalhymne für seinen Scheinstaat vor:<br />
:''Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!<br>Danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!<br>Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand -<br>Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!<br>Über Länder, Grenzen, Zonen, hallt ein Ruf, ein Wille nur,<br>Überall, wo Deutsche wohnen, zu den Sternen dringt der Schwur:<br>"Niemals werden wir uns beugen, nie Gewalt für Recht anseh´n.<br>Deutschland, Deutschland über alles, und das Reich wird neu ersteh´n"!<br>Land der Liebe, Land des Schönen, Land der Weisheit und der Kraft,<br>Hör das Rufen laut erschallen: "Erhebe Dich zu neuer Macht"!<br>Selbstlos gebe allen Feinden, wissend nun, daß Liebe gibt,<br>Deutschland, Deutschland über alles, über alles sei geliebt!''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/video-anzeigen/koenigreich-deutschland-nationalhymne.html#main_top</ref><br />
<br />
Seine Hymne enthält eine vierte inoffizielle Strophe der Deutschlandhymne des rechtsradikalen Liedermachers Frank Rennicke.<br />
<br />
==Erneuerte Vereinte Nationen==<br />
Der Fitzek-Verein Ganzheitliche Wege e.V. ist Anmelder der Internetdomain "deutschland.io".<ref>Domain Information, Domain Name: DEUTSCHLAND.IO, Organization Name: Ganzheitliche Wege e.V., Coswiger Str. 7, Wittenberg, DE<br>Created: July 18 2011, Expires:July 18 2013.<br>Admin Contact Contact Name: Peter Fitzik, Coswiger Str. 7, Wittenberg<br>+49.3491409439<br>Technical Contact, Frank Stolle, Simon & Stolle GbR, Ernst-Laessig-Str. 6, D-09232 Hartmannsdorf, Phone: +49.1805484337</ref> Auf dieser Webseite finden sich Angaben zu einer fiktiven Organsation "Erneuerte Vereinte Nationen", die die Lösung für alle Probleme der Welt sei: ''"Für all die Probleme dieser Welt ist die Organisation "Erneuerte Vereinte Nationen" die Lösung."'' Peter Fitzek schildert die gemeinte Ersatz-UNO "Erneuerte Vereinte Nationen" als sein privates Angebot an andere Staaten, Mitglied in der "supranationalen Internationalen Organisation Erneuerte Vereinte Nationen" zu werden, um ''"die Möglichkeit"'' [zu haben] ''"den bestehenden Systemzwängen zu entfliehen, dem internationalen Finanzkapital den Rücken zu kehren und alte hinderliche Verstrickungen zu lösen. Es ist mein Angebot an alle Staaten zur Freiheit und zu dauerndem Frieden und Wohlstand für alle Menschen in allen Nationen."'' Stolz schreibt Fitzek: ''"Durch die Kenntnisse und Erfahrungen des Deutschen Staatsoberhauptes des Königreiches Deutschland ist gewährleistet, daß die positiven Veränderungen wirklich zu leisten sind und sie in Absprache mit den Staaten gemeinsam durchgeführt werden."''<ref>http://deutschland.io/index.php</ref><br />
<br />
==Vorkommnisse==<br />
===Zwischenfall im Rathaus Wittenberg 2009/2010===<br />
Im Oktober 2010 erhielt Peter Fitzek Hausverbot für das Rathaus Wittenberg. Ursache waren Pöbeleien und tätliche Angriffe gegen Sachbearbeiterinnen des Rathauses 2009 und 2010. Fitzek dokumentiert seinen Schriftverkehr in der Sache, sodass eine Rekonstruktion der Abläufe möglich ist. Ausgangspunkt war eine gegen Fitzek eingeleitete Vollstreckungsmaßnahme. Laut Angaben der Gemeinde suchte Fitzek das Rathaus auf und wurde laut. Schließlich glaubte Fitzek sich im Recht, eine der Mitarbeiterinnen "festnehmen" zu dürfen, was diese nicht zuließ. Es kam dabei zu einem tätlichen Angriff und einer Verletzung der Mitarbeiterin am Unterarm. Ein Hausverbot wurde vom Bürgermeister erlassen, das von Fitzek jedoch nicht beachtet wurde. Vielmehr drohte Fitzek erneut mit einer "Verhaftung" sowie damit, mit Gleichgesinnten und Handschellen wiederzukommen. In einem Schreiben kündigte Fitzek an: "Wer nicht hören will, muss fühlen". Auch drohte er:<ref>https://web.archive.org/web/20120917054350/http://weltverschwoerungsblog.wordpress.com/2012/04/24/entzuckend-brd-hasser-peter-fitzek-geht-zum-nahkampf-uber/ '''(Wayback-Archiv)'''</ref><br />
:''Ich habe Möglichkeiten geschaffen, damit wir als deutsches Volk wieder zu einem echten Staat kommen [...] Sollte ich Sie später vor unser eigenes (noch: Schieds-)Gericht stellen lassen? [...] wird Ihnen vielleicht auffallen, dass mir eigene Legislative, Judikative und Exekutive gestattet wurde [...] Sie können noch gar nicht abschätzen, welch weitreichenden Folgen dies haben wird. [...] Ich belehrte Frau T. zudem mehrmalig, dass Sie nicht berechtigt ist Widerstand zu leisten, ich jedoch nach dem Gesetz berechtigt bin auch Zwang auszuüben [...] Sie ignorierte dies! [...] Dann belehrte ich Sie über die “vorläufige Festnahme” und belehrte sie darüber, dass sie gemäß des Kommentars der StPO nach Mayer-Goßner (siehe Anhang) als auch gemäß § 229 BGB diese vorläufige Festnahme widerstandslos zu dulden habe [...] Ich bin in der Regel ein friedliebender Bürger. Sicher habe ich einen starken Gerechtigkeitssinn. Deshalb setze ich mich auch so für die Allgemeinheit ein [...] Meine Motivation ist bedingungslose Liebe für die Menschheit.''<br />
<br />
===Zwischenfall an einer Grundschule in Wittenberg 2013===<br />
Am 5. April 2013 kam es an der Wittenberger Grundschule "Friedrich Engels" zu einem weiteren Zwischenfall. Die Schulleiterin musste Peter Fitzek ein Hausverbot erteilen, da dieser in Begleitung einer weiteren Person als nicht sorgeberechtigter Vater eines Kindes (''Prinz Angelus'') unangemeldet und unerlaubt in einen Klassenraum ging und dort versuchte, ein Sexualkunde-Buch (Dr. Thaddaeus Troll: ''Wo komme ich eigentlich her?'') gewaltsam an sich zu nehmen. Laut Fitzek werde der Sexualkundeunterricht an dieser Schule "zu früh" durchgeführt und führe zu einer "Frühsexualisierung". Fitzek: ''Fruehsexualisierung ist die Wurzel des Uebels und “macht es den Machern des Unterdrueckunsgsystems noch leichter die Menschen zu entzweien und zu kontrollieren”.''<ref>http://metaminimum.wordpress.com/2013/04/16/hausverbot-fuer-den-koenig/</ref><br />
<br />
===Durchsuchung am 25. April 2013===<br />
Am 25. April 2013 wurden 12 Objekte, die Fitzek zuzuordnen sind, von der Polizei mit 100 Beamten durchsucht. Anlass war der Verdacht des unerlaubten Bank- und Versicherungsgeschäfts. Mit den Durchsuchungen sollte festgestellt werden, ob Fitzek weiterhin unerlaubt in diesem Bereich tätig war oder ist. Anzeigende war die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).<ref>http://www.rp-online.de/wirtschaft/finanzaufsicht-laesst-koenigreich-deutschland-durchsuchen-1.3358763</ref><ref>http://www.welt.de/wirtschaft/article115650278/Fahnder-durchsuchen-Koenigreich-Deutschland.html</ref><ref>http://www.sz-online.de/nachrichten/razzia-im-koenigshaus-2562492.html</ref> Bei dieser Gelegenheit wurde auch bekannt, dass gegen Fitzek ein Haftbefehl vorlag.<ref>Zitat Webseite "Neudeutschland":<br>''Kurzbericht zum Großeinsatz im Königreich am 25.04.2013<br>Liebe Mitglieder, liebe Interessierte<br>wir hatten am gestrigen Tage eine interessante Erfahrung machen dürfen. Bei uns gab es eine Großrazzia mit schätzungsweise 100 - 200 Beteiligten, die durch interessante Gespräche hier viel gelernt haben. Dabei waren die Bundespolizei, die normale Polizei, die Kriminalpolizei, die BaFin, die Bundesbank, die Steuerfahndung und viele andere. Es war so organisiert, daß Beamte aus Dessau, Bad Düben, Magdeburg, Berlin, Leipzig und anderen Städten unabhängig voneinander zu tun hatten und oftmals gar nicht von den Aktionen der anderen Gruppen wußten. Die Information über das Bestehen unseres Königreiches soll sich scheinbar gut verbreiten :-). Immer nur die Einsatzleiter wußten von allen Aktionen. Einige Fachbereiche davon waren scheinbar "legal" hier, indem sie einen Durchsuchungsbeschluß vorlegten, der natürlich nur von einer Rechtspflegerin unterschrieben war, aber einige auch nicht, wie beispielsweise die Steuerfahndung, die sich einfach mal ohne Durchsuchungsbeschluß, ohne Anklage, ohne Verdacht usw. Zutritt verschaffte, um so auf illegale Weise belastendes Material suchen zu können.<br>Des Weiteren lag ein von der Staatsanwaltschaft Dessau ausgestellte Abschrift eines Haftbefehls wegen eines anderen Grundes vor, der wohl Peter Fitzek von der Durchsuchung fernhalten sollte und ihm lediglich vorgelesen wurde. Die von der Staatsanwaltschaft selbst erstellte Abschrift nahm die Polizistin wieder mit.<br>Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, daß der Haftbefehl nicht aufrechterhaltbar war und so konnte Peter Fitzek nicht sofort aus der Staatskanzlei abtransportiert werden. So setzte man ihn in einem Raum fest. In der Zwischenzeit durchsuchten zahllose "Beamte" die Räume in allen Liegenschaften gleichzeitig um belastendes Material zu finden, wohl um die weiteren Tätigkeiten von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland zu unterbinden und Peter Fitzek wegen "belastendem Material" gleich einzubehalten. So lange man jedoch suchte, man konnte nichts hinreichend Belastendes finden und so zogen nach etwa 8 Stunden alle wieder ab. Demnächst seht ihr auf unserer Internetseite was bei uns alles "sichergestellt" wurde. Man suchte krampfhaft nach allen Dingen, die mit dem Königreich Deutschland in Verbindung standen. Das Königreich bezeichnete man dabei, wohl um überhaupt handeln zu können, als nicht eingetragenen Verein. Schon Gandhi wußte: "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst Du."<br>Zu bekämpfen haben sie uns nun schon intensiv versucht, aber sie haben es nicht geschafft und sie werden es auch weiterhin nicht schaffen uns klein zu kriegen. Wir sind noch hier und das wird so bleiben.<br>Nun wird erst richtig losgelegt !!! Das wird uns vieeel Spaß machen :-)<br>Dazu werdet Ihr demnächst Wege von uns erhalten, wie all das, was wir hier im Kleinen schon tun, auch von allen anderen Menschen geleistet werden kann. Wir werden viel bisher unveröffentlichtes Material veröffentlichen, Handlungsanleitungen verfassen, das dazugehörige Recht erläutern, unsere Tätigkeiten ins Riesige verteilen und dezentralisieren, wir werden vieeeele gute Dinge tun und noch viel transparenter werden. Ihr könnt Euch dann genau wie wir, einfach umdrehen und nicht mehr bei denen mitspielen. Seid einfach mutig, habt eine liebevolle Grundhaltung und haltet Euch an das von uns erläuterte Recht, dann kann Euch nichts geschehen, wie man ja bei uns sehen kann, denn wir sind alle noch hier und unsere Tätigkeiten gehen weiter.<br>Wir würden Euch um Solidarität und Mitarbeit bitten. Natürlich werden wir weitermachen und wir hoffen, auch Ihr seid weiterhin mutig genug uns die Treue zu halten.<br>Wir werden auch weiterhin unser Bestes geben und wir haben uns auch sehr darüber gefreut, so viele interessierte Menschen unter den Einsatzkräften zu finden. Die meisten von ihnen kannten unsere Aktivitäten vorher nicht. So konnten wir durch diese Aktion wieder enorme Aufmerksamkeit erreichen und es gibt nun noch viel mehr Menschen, die unsere Internetseiten nach Informatonen durchforsten. Auch der Mitteldeutschen Zeitung war die Aktion eine dreiviertel Seite wert. Alles in allem also eine gelungene Aktion. Wir danken den Einsatzkräften für ihren beherzten Einsatz und die Auffindung von einigen, bei uns schon als verschollen gelaubten wichtigen Unterlagen, die wir bald veröffentlichen werden.<br>Die Aktion hat uns alle in unserem Handeln gestärkt, uns noch enger zusammenrücken lassen und wir freuen uns auf die am Wochenende stattfindende Veranstaltung "Vision wird Tat" und das Regionalstellenleiterseminar.<br>Mit lieben Grüßen und einem Lächeln im Herzen<br>Euer Team von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland''</ref> Eine Woche nach der Durchsuchung trat Fitzek mit Jo Conrad bei Bewusst.TV auf. Nach seinen Angaben habe die Durchsuchung nicht zur Auffindung von Beweismitteln gegen ihn geführt und werde ihn nun beflügeln, Vorhaben wie eine "Deutsche Rentenkasse" voranzutreiben. Auch sei er im Besitz einer Liste der Wohnanschriften und von Fotografien der an der Durchsuchung beteiligten Beamten, die er veröffentlichen wolle. Die Durchsuchung werde auch dazu beitragen, "die BRD zu zersetzen". Des Weiteren behauptete Fitzek, mit der russischen Botschaft und dem russischen Geheimdienst in Verbindung zu stehen.<ref>Bewusst.TV, "Razzia in Neudeutschland", 2.5.2013</ref><br />
<br />
===Verurteilung Oktober 2013===<br />
Am 17. Oktober 2013 wurde Fitzek vom Amtsgericht Neustadt bei Hannover zu drei Monaten Haft ohne Bewährung (nicht rechtskräftig) verurteilt, da er mit überhöhter Geschwindigkeit (116 km/h statt 70) ohne Führerschein auf der B6 in der Nähe von Garbsen gefahren war. Den Polizisten zeigte er einen selbst ausgestellten "Führerschein des Königreichs Deutschland" vor.<ref>http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/3-Monate-Haft-fuer-Koenig-von-Deutschland</ref><ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Region/Neustadt/Nachrichten/Koenig-von-Deutschland-muss-in-Haft</ref> <br />
<br />
===Razzia im März 2014===<br />
Am 26. März 2014 kam es zu einer weiteren Durchsuchung des so genannen "Königreich Deutschland". Polizisten und Zollbeamte stürmten die "Königliche Reichsbank" in Wittenberg. Anlass waren unbezahlte Zwangsgelder in Höhe von 3 Millionen Euro. Es wurden dabei Unterlagen und Wertgegenstände beschlagnahmt. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) sämtliche Bankgeschäfte verboten. Fitzek kommentierte die Razzia und Beschlagnahmen in Pluralis Majestatis:<br />
:''"Wir werden nun erst recht weiter handeln und Sie nun noch motivierter und zügiger in Ihre Schranken weisen, und Wir sehen Uns nun auch genötigt, die freiheitlich demokratische Grundordnung wieder herzustellen, da diese ja schon längst abgeschafft ist. Die Zeit, in der Wir Ihr System schonten, ist nahezu vorbei, da Wir es bald ersetzen können. Ganz ohne irgendeine Ordnung geht es ja nicht ."''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/inhalt-anzeigen/schriftwechsel-bafin-27032014.html?file=files/koenigreich/de/doc/rechtliches/Behoerdenschriftwechsel/14_03_27_An_BaFin_bzgl_Abwicklung_Kooperationskasse.pdf</ref><br />
<br />
===Razzia im November 2014===<br />
Am 27. November 2014 wurden auf Betreiben der Steuerfahndung und der BaFin erneut Räumlichkeiten von Fitzek durchsucht. Dabei wurden Türschlösser ausgetauscht. Um die Verbote von Bank- und Versicherungsgeschäften gegen Fitzek durchzusetzen, wurde ein Abwickler eingesetzt, "der die Aufgabe hat, sämtliche Einlagen auszuzahlen und die bestehenden Versicherungsverträge aufzulösen."<ref>[http://www.mz-web.de/wittenberg-graefenhainichen/wieder-razzia-im--koenigreich--grosseinsatz-in-wittenberg,20641128,29170768.html Großeinsatz in Wittenberg: Wieder Razzia im „Königreich“. Mitteldeutsche Zeitung, 27.November 2014]</ref><br />
===Verurteilung 2015===<br />
Am 8. Januar 2015 verhängte das Amtsgericht Dessau-Roßlau eine Geldstrafe von 4200 Euro gegen Peter Fitzek. Das Gericht verurteilte Fitzek wegen des Betriebs einer Krankenkasse ohne Erlaubnis (Verstoß gegen das Versicherungsgesetz).<ref>http://www.sonnenstaatland.com/2015/01/09/prozessbericht-peter-fitzek-vor-dem-ag-dessau-tag-5/</ref><ref>http://www.mdr.de/nachrichten/urteil-peter-fitzek100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html</ref> Von staatlicher Seite aus wurde ein Anwalt bestellt, der die illegalen Versicherungs- und Bankgeschäfte abwickelt. Der Abwickler übt die Kontrolle über jene Grundstücke aus, auf denen sich das „Königreich“ von Fitzek befindet. Zukünftig soll Fitzek Miete für die Nutzung des Grundstücks bezahlen.<br />
==Emailverkehr mit Richard Gantz==<br />
Aufschlussreich für das Verständnis des Königreich Deutschland und Peter Fitzek ist der veröffentlichte Emailverkehr zwischen dem ehemaligen Fitzek-Anhänger Richard Gantz und [[Norbert Brakenwagen]] (siehe Sendung [[TimeToDo]] bei [[Schweiz 5]]) sowie der veröffentlichten Antwort von Fitzek zu den Vorwürfen von Gantz.<ref>https://www.psiram.com/ge/images/d/db/Krd-blog-gantz-vs-fitzek.pdf</ref> In seiner Email berichtet Gantz darüber, 200.000 Euro gespendet sowie eine Anleihe von 231.000 geleistet zu haben, die ihm aber nicht zurückerstattet wurde. Auch berichtet Gantz über eine 70jährige Frau, die Fitzek verklagen musste, um wieder an ihr verliehenes Geld zu gelangen. Fitzek antwortete zunächst herablassend und auf den Pluralis majestatis verzichtend, wechselte dann aber zu einer offenen Drohung an Gantz:<br />
:''"Und nun schreibe ich Dir als Imperator Fiduziar, als Staatsoberhaupt:'' [...] ''Dann haben Wir mit solchen Lügnern wie Dir ab heute kein Erbarmen mehr und Wir sind durchaus dazu berechtigt, Dein Vermögen als Schadenersatz einzuziehen. Wir müssen es nur für Uns in Unserer Realität so im Bewußtsein festlegen und ALLES wird sich danach ausrichten und es wird geschehen! Wenn Wir noch einen Brief, eine Mail, einen Fernsehbericht mit neu gedrehtem Material usw. mit diesen von Dir nun im vollen Bewußtsein wiederholten Lügen von jemandem zugesendet erhalten oder veröffentlicht finden, werden Wir Dein bestehendes Guthaben als Schadenersatz einziehen und auch nicht mehr dann auszahlen, wenn die Rechtsnachfolge des Königreiches für den alten Staat greift oder Du nun einen neuen Kapitalüberlassungsvertrag mit der Reichshauptkasse schließen solltest und Auszahlungen erhalten kannst."''<br />
Die öffentliche Antwort von Fitzek offenbart auch einen antisemitischen Grundton und Vorurteile gegenüber ''"schlitzäugigen"'' Menschen. So schreibt er über Richard Gantz:''"Diese Rolle des Judas spielst Du wirklich gut... Eine gewisse Volksgruppe, die vorherrschend Deine Nasenform hat, lebt seit Langem in ähnlichen Lügen und wartet immer noch auf ihren Erlöser. Erlöst werden sie dann, wenn sie diesem dann in der entsprechenden Zeit ihre Mittel und Kraft zur Transformation der Welt zur Verfügung stellen und ihre Rolle als Sklaven des Dunklen freiwillig beenden."''<br />
<br />
Ebenfalls aufschlussreich sind die Äußerungen von Fitzek zum gescheiterten Projekt "Gesundheitshaus", in dem der Medizinlaie und Scheinprofessor [[Hans Joachim Kempe]] tätig sein sollte. Fitzek bezeichnet ihn mittlerweile als "Alkoholiker", der "betrunken" einen Vortrag gehalten habe und "gekaufte Titel" führe.<ref>Zitat Fitzek:''"Bei der Gelegenheit möchte ich noch an den betrunkenen Professor und seinen Vortrag erinnern.<br>Auf den Flyern hatte sich Thomas Bach ja auch, ich glaube als Direktor war es wohl, selbst eingesetzt und den Arzt David Makin als Medizinischen Leiter.<br>Wohlklingende Posten hatte er auf seinem 14-Fehler-Flyer eigenmächtig verteilt. Nur leider hatte die Verschwörertruppe, in der er ja eine treibende Kraft war, es nicht geschafft, mich loszuwerden. Willst Du nochmals die geheim aufgezeichneten Tondokumente hören? Dann komm her und überzeuge Dich doch nochmals! Du hast doch mit in deren Horn geblasen!<br>Mit derartigen Menschen will ich nicht zusammenarbeiten. Wir hätten die BRD 2 Punkt 0.<br>Das Gesundheitshaus, das Du “miteröffnet” hast, war ein stümperhaft umgesetztes Lügenkonstrukt von Euch! Thomas Bach als Heuchler und Verschwörer und “Direktor” und Dr. Makin als “medizinischer Direktor” und der Prof. Dr. Hans Kempe als Mann mit gekauften Titeln und damaliger Alkoholiker als Professor. Na klar. Das wäre alles schon “blühende Realität”. Die “Blüten” wären gefälschte Urkunden und ein zerstörtes Königreich Deutschland. Hat nur “leider” nicht geklappt."''</ref> Fitzek spricht in seiner Email auch von einer Art Geheimdienst des Königreich Deutschland. So ist von ''"geheim aufgezeichneten Tondokumenten"'' und von Tonmitschnitten einer ''"im geheimen Dienst für das Königreich tätigen Person des damaligen inneren Kreises"'' die Rede.<br />
<br />
==Werke==<br />
*Fitzek P: Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten. Eigenverlag<br />
<br />
==Zitate==<br />
*''Lange genug habe ich gewartet. Gewartet auf die Masse der Menschen, die nichts anderes hätten tun brauchen, als einen Antrag auf kostenlose Fördermitgliedschaft im Verein NeuDeutschland zu stellen.<br>80 000 Mitglieder hätte es gebraucht und die Menschen wären durch eigene Handlung frei geworden. Drei Jahre hat meine Hoffnung und Geduld angehalten. Die Masse ist nicht aufgewacht und lies diese Chance verstreichen. Kaum 3000 bekannten sich zu unseren Zielen. Das Deutsche Volk hätte sich damit in einer Weltanschauungsgemeinschaft, ähnlich wie die Kirche, selbst organisieren und frei machen können, hätte eine eigene Ordnung schaffen, eigene echte Ämter vergeben und sogar eigene Steuern erheben können.''<br />
*''"Er verfolgt inhaltlich das Ziel der Bildung einer neuen, esoterisch-ökologisch ausgerichteten Staatsform mit abwegigen utopischen Vorstellungen. Die Vorstellung von der Schaffung eines eigenen Staates in Deutschland bedeutet die Schaffung eines 'Scheinstaates'."'', Zitat Stabsstelle Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt laut Artikel in "Die Welt".<br />
*Zu Putin: ''.."Ich find' den nich' so böse. Ich muss mal sagen, (er) is' einer der wenigen auf diesem Planeten, die auf das Völkerrecht achten.".''<ref>https://www.youtube.com/watch?v=f_BHrZXB8ks</ref><br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Thomas Patock von Wedenland]], selbsternannter König des Scheinstaats "Königreich Preuszen im Staatenbund Königreiche Wedenland"<br />
<br />
==Zeitungsartikel und Weblinks==<br />
*[http://m.welt.de/article.do?id=politik/deutschland/article121784465/Der-Koenig-von-Deutschland-haelt-Hof-in-Wittenberg Frédéric Schwilden (Die Welt): "Der König von Deutschland hält Hof in Wittenberg", Die Welt, November 2013]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1347544653178 STEFFEN KÖNAU: 47-Jähriger gründet sein eigenes Königreich, Mitteldeutsche Zeitung, 14.09.12]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421 THOMAS STEINBERG, Peter F. führte Falsches im Schilde, Mitteldeutsche Zeitung, 4.07.2011]<br />
*[http://www.bild.de/regional/leipzig/koenig/hier-gruendet-der-koenig-von-wittenberg-seinen-eigenen-staat-29913760.bild.html "Hier gründet der König von Wittenberg seinen eigenen Staat - 9 Hektar groß, eigene Bank, eigene Nummernschilder – und Ärger mit der Polizei", Bild Zeitung, 8.4.2013]<br />
*http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Fitzek<br />
*http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html<br />
*http://www.vice.com/de/Fringes/koenigreich-deutschland<br />
<br />
==Blogs==<br />
*http://reichsdeppenrundschau.wordpress.com/2013/04/18/kein-sex-im-konigreich-fitzek/<br />
*http://blog.psiram.com/2012/09/peter-fitzek-neudeutschland<br />
*http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/09/konigreich-deutschland-der-oberster.html<br />
==Video==<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=XGrMQEHoZpY "Staatsgründungszeremonie 16.9.2012 bei YouTube]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=Sh3NEkJ9QuU Berichterstattung des MDR über Peter Fitzek (2013)]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Fitzek, Peter}}<br />
[[category:Anhänger der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
[[category:Esoteriker]]<br />
[[category:KRR-Anhänger]]<br />
[[category:Autor]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Peter_Fitzek&diff=129645
Peter Fitzek
2015-06-21T06:46:08Z
<p>Tanto: /* NeuDeutsche Gesundheitskasse */ überschüssige Anführungszeichen entfernt;</p>
<hr />
<div>[[image:Fitzek1.jpg|Wahlplakat von Peter Fitzek 2009|thumb]]<br />
[[image:Fitzek GRS 2.jpg|Peter Fitzek bei einer der Konferenzen von [[Aufbruch Gold-Rot-Schwarz]] Anfang 2013|thumb]]<br />
'''Peter Fitzek''' (geb. am 12. August 1965 in Halle/Saale, Spitzname "Imperator Fiduziar", Selbstbezeichnung auch Peter aus dem Haus Fitzek) ist selbsternanntes "Staatsoberhaupt" eines von ihm gegründeten "Königreich Deutschland", [[Esoterik]]er<ref>Siehe sein Werk "Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher Welten]]", Eigenverlag</ref>, Buchautor, Anhänger der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]], [[KRR]]-Anhänger und Vorsitzender der in der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ansässigen Vereine „Ganzheitliche Wege&nbsp;e.V.“<ref>Eingetragen am 10.&nbsp;Mai 2006 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Stendal mit der Nr.&nbsp;VR&nbsp;30815</ref> und „NeuDeutschland“ (kein Eintrag im Vereinsregister)<ref>Der nicht eingetragene Verein "Neudeutschland" wurde u.a. von Peter Fitzek und dessen Tochter Kim Anh Fitzek am 13.7.2009 mit Gründungsdatum 22.06.2009 gegründet</ref>. Als offizielle Meldeadresse ist eine Adresse aus der Schweiz bekannt. Andererseits gab Fitzek in der Vergangenheit auch eine Adresse in Südamerika an, an die an ihn gerichtete Post gesandt werden könne.<br />
<br />
Verbunden mit den Vereinen sind eine private Krankenkasse mit der Bezeichnung "NeuDeutsche Gesundheitskasse"<ref>http://www.ndgk.de/index.php/impressum.html</ref>, eine Rentenkasse namens „NeuDeutsche Rentenkasse“<ref>http://www.neudeutscherentenkasse.de/index.php/impressum.html</ref>, eine „Kooperationskasse“ <ref>http://www.kooperationskasse.de/</ref> sowie das "Lichtzentrum Wittenberg"<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/impressum.html</ref>. Vorstandsvorsitzender aller drei Kassen ist Peter Fitzek. Die Vereine sowie die Kassen sind in der Coswiger&nbsp;Straße&nbsp;7 in 06886&nbsp;Lutherstadt&nbsp;Wittenberg ansässig. Ferner ist Fitzek Erfinder eines vorübergehenden „Engelgeldes“ ("Ein Neues GELd"), einer Art Ersatzwährung, die später durch eine "Neue Deutsche Mark" (NDM) ersetzt werden soll.<ref>http://www.engelgeld.de/</ref> In der "Verfassung" seines "Königreich Deutschland" heißt es dazu:<br />
:''Die Neue Deutsche Mark ist nach ihrer Einführung die gesetzliche Währung Deutschlands. Bis zur Einführung der Neuen Deutschen Mark gilt der ENGEL als gesetzliche Währung.''<br />
<br />
Offenbar um zunehmenden Finanzproblemen zu begegnen, wurde am 25. Februar 2013 der Engel auf 80 Eurocent abgewertet.<br />
<br />
Fitzeks Vorstellungen werden u.a. in [[Jeet TV]] und [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]] verbreitet<ref>http://www.youtube.com/watch?v=CpHZhHonAbg</ref><ref>http://bewusst.tv/staatsgrundung/</ref> sowie in einer Publikation mit dem Namen [[Neuzeit Magazin]]<ref>Die NEUZEIT - Magazin eines neuen Deutschlands, Herausgeber: Verein Neubeginn e.V., Berlin<br>Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Anatoli Graf<br>Verantwortlich für den Inhalt: David Bilger<br>Redaktion: David Bilger, Daniela B.<br>Voßstraße 7, D-73312 Geislingen an der Steige</ref>, auf deren Webseiten im Internet auch Ausgaben von [[Stimme und Gegenstimme]] zu finden sind. "Stimme und Gegenstimme" stammt aus dem Umfeld des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]].<br />
<br />
Peter Fitzek ist gelernter Koch und soll einen Meisterabschluss als Gaststätten- und Hotelleiter (heute Küchenmeister) gemacht haben. Er will als Küchenleiter im Hotel Piesteritzer Hof, ehemals "Gaststätte Haus Wilhelm-Pieck", in Wittenberg tätig gewesen sein. Danach habe er vorübergehend zweimal eine Videothek, eine Spielhalle, einen Schuh- und Jeansladen, eine Bar mit kleiner Discothek, ein Tattoostudio und eine Kampfkunstschule betrieben. Im Jahre 2000 eröffnete er einen Buchladen für [[Esoterik]]literatur. Fitzek behauptet, 1994 in Zürich in einer "offenen Europameisterschaft" in einer unbekannten Kampfsportart einen "Vize-Europameistertitel aller Kampfkünste" erlangt zu haben. Möglicherweise ist das aus Russland stammende [http://de.wikipedia.org/wiki/Sambo_(Kampfsport) Sambo] gemeint.<br />
<br />
2005 veröffentlichte Fitzek das Buch "Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten" im Eigenverlag.<br />
<br />
==Lichtzentrum Wittenberg==<br />
Im Lichtzentrum Wittenberg werden verschiedene esoterische Tages- und Wochenendseminare angeboten. Themen solcher Seminare sind z.B.:<br />
*Licht und seine biologische Bedeutung<br />
*KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br />
*[[Aura]]-[[Chakra|Chakren]]-Energiearbeit<br />
*Die Macht der Gedanken<br />
*Die Entwicklungsgesetze des Lebens<br />
*Rückführungsseminar<br />
*Meditationsseminar<br />
*Ritualistik<br />
*[[Pendel]]- und [[Tarot]]seminare<br />
<br />
Die Inhalte des Seminars „KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse“ haben unter anderem die Vorstellungen der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]] des Krebswunderheilers und Antisemiten [[Ryke Geerd Hamer]] zum Inhalt.<ref>Zitat: ''KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br>Es hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte für viele unbemerkt eine völlig neue Sicht- und Denkweise in den Biologischen Wissenschaften etabliert, die das „Krebs-Problem“ plötzlich lösbar machen. Namen wie [[10-Wege-Therapie nach Seeger|P.G. Seeger]], [[Johanna Budwig|J. Budwig]], [[Ryke Geerd Hamer|R.G. Hamer]], L.W. Göring, [[Heinrich_Kremer|H. Kremer]], O. Warburg, [[Bodo Köhler|B. Köhler]] und viele andere sind Wegbereiter dieser neuen Richtung.<br>Erfahren Sie in verständlicher und spannender Weise die Quintessenz all dieser Erkenntnisse. Praktisch umsetzbares Wissen für Betroffene und die, die es nicht werden wollen.<br>Anmeldung erforderlich unter RaikGarve@web.de.<br>Informationen für maximale Teilnehmerzahl erfahren Sie über die gleiche E-Mail Adresse.<br>Für bestehende NDGK-Mitglieder ist diese Veranstaltung kostenfrei. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung Ihre Mitgliedsnummer an.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=51</ref> Vor allem in den Wochenendseminaren werden [[braune Esoterik|braunesoterische]] Themen zu einem „neuen deutschen Staat“ angeboten, wie z.B. „Wie schafft man einen neuen Staat?“ und „Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger“.<ref>Zitat: ''Recht V (Teil 1) - Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger<br>Dieses Seminar wird es erst geben, wenn sich viele Menschen selbstlos für eine Neuorganisation unseres Landes eingesetzt haben und diese Tätigkeit dann zu einer wahren Staatlichkeit geführt hat.<br>Er werden keine Seminargebühren erhoben.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=41</ref><ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=42</ref><br />
<br />
Teil des Lichtzentrums ist ein kleiner Verlag, der nach eigener Aussage „Bücher und andere Schriften, die der Bewusstseinsentwicklung“ dienen, verlegt. Neben einer geplanten Zeitschrift wurde von Fitzek ein Buch mit dem Titel „Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher]] Welten" herausgegeben.<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/verlag.html</ref><br />
Des Weiteren ist dem Lichtzentrum der Laden "Engelswelten" angegliedert, der esoterische Produkte vertreibt.<br />
<br />
==NeuDeutsche Gesundheitskasse==<br />
Die NeuDeutsche Gesundheitskasse (NDGK) ist eine Art private Krankheitsunterstützung, die sich nach eigenem Verständnis nicht als Kranken- sondern als „Unterstützerkasse“ sieht. Vorstandsvorsitzender der NDGK ist Peter Fitzek. Mitglieder können „bewusste“ und gesunde Menschen werden; kranken Menschen wird vor ihrem Eintritt empfohlen, an einem „Gesundheitsseminar“ des Lichtzentrums Wittenberg teilzunehmen.<ref>http://www.ndgk.de/index.php/fragen-und-antworten.html</ref> Die NDGK erstattet auch den Besuch von [[Heilpraktiker]]n und von kostenlosen Gesundheitsschulungen des Lichtzentrums Wittenberg.<ref>(http://www.ndgk.de/index.php/leistungskatalog.html)</ref> Zukünftig ist geplant, die freie Auswahl eines Arztes oder Heilpraktikers einzuschränken, indem eine Liste von Ärzten und Heilpraktikern erstellt werden soll, die im Sinne der NDGK und damit Fitzeks Vorstellungen von Gesundheit arbeiten. Da Fitzek offensichtlich Anhänger von Hamers Germanischer Neuer Medizin ist, könnte dies entsprechende gesundheitliche Konsequenzen haben.<br />
<br />
So heißt es auch in den Vertragsbedingungen der NDGK: "''Die Kosten für Krebsbehandlungen im Sinne der [[Schulmedizin]] sowie Organtransplantationen, Impfungen und deren Folgekosten werden nur in Ausnahmefällen erstattet. Voraussetzung zur Unterstützungsleistungsgewährung bei Krankenhausgeburten ist der Besuch des Seminars "Entwicklungsgesetze des Lebens".''"<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf Seite 9</ref><br />
<br />
Vertragsgegenstand ist ferner ein Fragebogen, der u.a. folgende unwissenschaftliche, z.T. gefährliche Behandlungsmethoden abfragt und damit vertraglich festlegt:<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf, Seite 10 f</ref><br />
<br />
:*''Welche Therapie wunschen Sie im Falle der Diagnostizierung einer Krebserkrankung?''<br />
:* ''schulmedizinische Behandlung (Chemotherapie, Bestrahlung, Operation)''<br />
:* ''[[Homöopathie|homöopathische Behandlung]]''<br />
:* ''[[Osteopathie|Osteopathische]] Behandlung''<br />
:* ''andere Heilpraktikerbehandlungsart''<br />
:* ''Behandlung nach [[TCM|Traditioneller Chinesischer Medizin]] (TCM)''<br />
:* ''Therapie in einem alternativen Krebsbehandlungszentrum''<br />
:* ''[[Geistheilung]]''<br />
:* ''Eigenbehandlung in Selbstverantwortung''<br />
:* ''Behandlung durch einen [[Gesundbeten|Geistlichen]] Ihres Glaubens''<br />
:*''Welche Behandlung wünschen Sie im Falle der Diagnose eines bevorstehenden Organversagens mit angeratener Organtransplantation (was im Behandlungsfalle dann auch eine Bluttransfusion mit sich bringen wurde)?''<br />
:* ''Organtransplantation mit Bluttransfusion''<br />
:* ''Organtransplantation ohne Bluttransfusion''<br />
:* ''Abwarten und Ernahrungs- und Lebensweise umstellen''<br />
:* '''''Abwarten und eventuell ein Sterben in Kauf nehmen'''''<br />
:* ''Geistheilung durch einen angeratenen Heiler''<br />
:* ''Therapie in Eigenbehandlung''<br />
:* ''Behandlung durch einen Geistlichen Ihres Glaubens''<br />
:* ''Behandlung in einem alternativen Behandlungszentrum, ohne die durch den Arzt angeratene Organtransplantation''<br />
<br />
Mit Verfügung vom 1.&nbsp;Dezember 2010 untersagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Peter Fitzek als Betreiber der "NeuDeutschen Gesundheitskasse" (vormals: "Der Gesundheitsfond") das Betreiben des Versicherungsgeschäfts und hat die Abwicklung der unerlaubt betriebenen Geschäfte angeordnet. Fitzek ist damit verpflichtet, Mitglieder der NDGK auf deren Wunsch unverzüglich aus den bestehenden Mitgliedsverträgen zu entlassen. Darüber hinaus ist er verpflichtet, sämtliche zum 1.&nbsp;Juli 2011 noch bestehenden "Mitgliedsverträge" spätestens mit Wirkung zum 13.&nbsp;August 2011 zu beenden.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Mitteilungen/DE/Verbraucher/VM__Unerlaubte/vm__101206__fitzek.html</ref> Seitdem wird die NDGK nicht als eine der Versicherungsaufsicht unterliegende Krankenversicherung, sondern lediglich als Unterstützerkasse betrieben. 2012 bestellte die BAFIN einen Rechtsanwalt als Abwickler der "Versicherungsgeschäfte" von Peter Fitzek.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html</ref><br />
<br />
Mit seiner inzwischen geschlossenen "NeuDeutschen Gesundheitskasse" soll Fitzek zwischen Juni 2009 und Juli 2011 ingesamt 360 000 Euro eingenommen haben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/demokratie-kritiker-peter-fitzek-aus-wittenberg-koenig-von-deutschland-drohen-fuenf-jahre-haft-1.2218734</ref><br />
<br />
==NeuDeutschland==<br />
[[image:Neue Deutsche Mark.jpg|Vereinswährung "Neue Deutsche Mark" (NDM)|thumb]]<br />
[[image:neudeutschland.jpg|Fahrzeug von Peter Fitzek, dessen ungültige Nummernschilder 2013 von der Polizei beschlagnahmt wurden|thumb]]<br />
Fitzek gründete diesen nicht eingetragenen Verein mit dem Ziel, eine neue, esoterisch-[[Ökologismus|ökologistisch]] ausgerichtete, utopische Staatsform in Deutschland - einen [[Scheinstaat]] - zu schaffen, welche „''die Vorzüge der einzelnen Staatsformen miteinander kombiniert und die jeweiligen Nachteile abschafft''“. So sollen z.B. Steuern völlig abgeschafft und Zinsen verboten werden.<ref>http://neudeutschland.org/index.php/Positionspapier.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, seine Organisation "NeuDeutschland" als Verein anzumelden. Dies wurde ihm am 30. Juli 2010 vom Landgericht Stendal letztinstanzlich verwehrt. Der Vereinsstatus wurde Fitzek verwehrt, weil eine Stellungnahme des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt zu dem Schluss kam, dass der Verein Bestrebungen hat, die "gegen den Gedanken der Völkerverständigung" und "das friedliche Zusammenleben der Völker" gerichtet sind. Auch gebe es "geschichtsrevisionistische Einlassungen" und eine Nähe zu den kommissarischen Reichsregierungen, die unter der Beobachtung des Verfassungesschutzes stehen.<ref>http://psiram.com/ge/images/8/82/Fitzek_Innenministerium.pdf</ref> In Vorträgen behauptete Fitzek, dass der Verein NeuDeutschland der einzige gemeinnützig anerkannte Verfassungsfeind sei, da der Vereinigung zunächst vom Finanzamt Wittenberg eine vorläufige Gemeinnützigkeit bescheinigt wurde.<br />
<br />
Fitzek ist auf Lebenszeit Vorstandsvorsitzender des Vereins NeuDeutschland. Er hat bei Verfassungsänderungen ein Vetorecht und bei der Beschlussfassung im Vorstand ein nicht näher definiertes Mehrstimmrecht und kann nicht abgewählt werden.<br />
<br />
Der Beweggrund für Fitzeks "Staatsgründung" ist, ähnlich wie bei anderen [[KRR]]-[[Scheinstaat]]en, die Nichtanerkennung der Bundesrepublik Deutschland als Staat. Es bestehe seiner Ansicht nach "''eine Zwangslage, daß es in der Bundesrepublik keine legitimierte Grundlage hoheitlicher Gewaltenausübung gibt''".<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutsches_Justizministerium.html</ref><ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/Staatsrechtliches_Grundlagenwissen.html</ref><br />
<br />
Wie ein solcher Staat aufgebaut werden soll und wie er angeblich funktionieren kann, wird in entsprechenden Seminaren im Lichtzentrum Wittenberg behandelt und ist in Form eines "Verfassungsentwurfs", einer Grundsatzerklärung und weiterer Texte festgehalten. Der Verfassungsentwurf sieht für NeuDeutschland eine neue Staatsform vor, die eine „direkte aufsteigende Demokratie in der Organisationsform einer Räterepublik mit einer konstitutionellen Monarchie“ verbinden soll. Dabei werden sich widersprechende Aussagen gemacht: Einerseits ist das Staatsoberhaupt ein in dem als Hauptstadt deklarierten Wittenberg ansässiger Monarch, der vom Volk direkt und auf Lebenszeit gewählt werden soll. Andererseits bestimmt der Monarch aber auch seinen Nachfolger und dessen Amtsantritt, so dass dann keine Demokratie mehr gewährleistet ist.<br />
<br />
Als Währung gilt bis zur Neueinführung der Deutschen Mark der so genannte „Engel“ oder das „Engelgeld“.<br />
<br />
Auch zum Schulwesen macht Fitzek in seiner „Verfassung" Aussagen (Artikel 7): Zu den Unterrichtsinhalten gehören auch grundlegende Erkenntnisse in den Bereichen Recht, Erziehung, Wirtschaft, Geldwesen, Sozialverhalten und psychologisches Grundlagenwissen sowie auch esoterisches Gedankengut wie z.B. Selbstheilung, Metaphysik und Selbsterfahrung.<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutschland_Verfassung.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, trotz seiner Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland als Staat, politisch aktiv zu werden. So stellte er sich bei der Bundestagswahl 2009 als Direktkandidat zur Wahl.<ref>http://www.goldenemitte.org/</ref><br />
<br />
NeuDeutschland, und somit Fitzek, ist auch Anbieter von privaten KFZ-Schildern, die als Autokennzeichen verwendet werden sollen. Kunden wird dabei vermittelt, sie müssten bei Kauf der Schilder keine KFZ-Steuern mehr entrichten. Auch wird behauptet, dass Käufer zukünftig ihre Bußgeldbescheide in einem Scheinstaat "NeuDeutschland" entrichten müssten. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 120&nbsp;Euro. Angenommen wird aber auch so genanntes "Engelgeld". Wegen Nutzung eines solchen amtlich nicht zugelassenen Kennzeichens ("ND&nbsp;1&nbsp;WB") wurde Fitzek von der 8.&nbsp;Strafkammer des Landgerichts Dessau zu 150&nbsp;Tagessätzen à&nbsp;zwölf Euro verurteilt. Das Nummernschild ist kein amtliches Kennzeichen, sondern eines, das geeignet ist, den Anschein eines amtlichen Kennzeichens zu erwecken, hieß es in der Urteilsbegründung.<ref>[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421&openMenu=1121028317628&calledPageId=1121028317628&listid=1121028317620 Mitteldeutsche Zeitung vom 07.04.2011]</ref><br />
<br />
Im Februar 2013 wurde bekannt gegeben, dass man vorhabe, einen eigenen "Staatsbetrieb für Freie-Energie-Maschinen" zu gründen. Mit [[Freie Energie|"freier Energie"]] sind hier physikalisch unmögliche Energiequellen gemeint, die ein [[Perpetuum Mobile]] ermöglichen sollen.<br />
<br />
==Königreich Deutschland==<br />
[[image:König Fitzek4.jpg|"König Fitzek" bei Bühnenshow am 16.9.2012 (Bild: [http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/10/konigreich-deutschland-hintergrunde-1.html])|left|thumb]]<br />
[[image:König_Fitzek.jpg|"König Fitzek" bei einer Bühnenshow am 16.9.2012, die bei YouTube als "Staatsgründungszeremonie" für das "Königreich Deutschland" bezeichnet wird (Bild: YouTube)|360px|thumb]]<br />
Am 16. September 2012 verkündete Fitzek, in einer "Staatsgründungszeremonie" ein Königreich Deutschland mit einem 9 Hektar großen "Staatsgebiet" gegründet zu haben. Das Grundstück bzw. "Königreich" entspricht dem Grundstück eines ehemaligen Krankenhauses am Stadtrand von Wittenberg. Als Staatsfahne der Monarchie soll eine auf dem Kopf stehende Deutschlandfahne dienen (in der Seefahrt ein Seenotzeichen). Den ursprünglichen Plan, eine Konkurrenzdemokratie zur Bundesrepublik Deutschland zu gründen, gab Fitzek auf:<br />
<br />
:''"Aufgrund der fehlenden Menschenzahl und kompetenter Ratsmitglieder, einem noch fehlenden Wahlgesetz, fehlender Wahlberechtigter, wählbarer Minister und noch anderer Erfordernisse kann es nun leider keine basisdemokratische Räterepublik in Verbindung mit einer konstitutionellen Monarchie mehr werden"''.<br />
<br />
Im zukünftigen Königreich solle keine "Zinsknechtschaft" herrschen, behauptet Fitzek. Zukünftige Einwohner, die von einem Monarchen regiert werden möchten, sollen laut Fitzek lediglich einer von ihm geschriebenen so genannten "Verfassung" zustimmen. Auch müsse ein eventuell im eigenen Besitz befindliches Grundstück per Schenkung in den neuen Staat eingebracht werden. Dann entstehe der Anspruch auf einen Spaßpass, den Fitzek verkauft, sowie ein lebenslanges Wohnrecht im verschenkten Grundstück. Fitzek behauptet auch, in Paraguay gewesen zu sein, um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorzubereiten. Auch Kasachstan habe bereits Interesse angemeldet.<br />
<br />
Auf Interesse stieß das "Königreich Neudeutschland" beim Erfinder [[Hans Joachim Kempe]] (alias ''His Royal Highness Hans Ibn Sina Al Kempe Prof. Dr. Joachim AL-Kempe sa Iligan-Pilimpinas'').<ref>http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=laqY1Cok0Uo</ref><br />
<br />
==Nationalhymne==<br />
Im November 2013 stellte Fitzek eine Nationalhymne für seinen Scheinstaat vor:<br />
:''Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!<br>Danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!<br>Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand -<br>Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!<br>Über Länder, Grenzen, Zonen, hallt ein Ruf, ein Wille nur,<br>Überall, wo Deutsche wohnen, zu den Sternen dringt der Schwur:<br>"Niemals werden wir uns beugen, nie Gewalt für Recht anseh´n.<br>Deutschland, Deutschland über alles, und das Reich wird neu ersteh´n"!<br>Land der Liebe, Land des Schönen, Land der Weisheit und der Kraft,<br>Hör das Rufen laut erschallen: "Erhebe Dich zu neuer Macht"!<br>Selbstlos gebe allen Feinden, wissend nun, daß Liebe gibt,<br>Deutschland, Deutschland über alles, über alles sei geliebt!''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/video-anzeigen/koenigreich-deutschland-nationalhymne.html#main_top</ref><br />
<br />
Seine Hymne enthält eine vierte inoffizielle Strophe der Deutschlandhymne des rechtsradikalen Liedermachers Frank Rennicke.<br />
<br />
==Erneuerte Vereinte Nationen==<br />
Der Fitzek-Verein Ganzheitliche Wege e.V. ist Anmelder der Internetdomain "deutschland.io".<ref>Domain Information, Domain Name: DEUTSCHLAND.IO, Organization Name: Ganzheitliche Wege e.V., Coswiger Str. 7, Wittenberg, DE<br>Created: July 18 2011, Expires:July 18 2013.<br>Admin Contact Contact Name: Peter Fitzik, Coswiger Str. 7, Wittenberg<br>+49.3491409439<br>Technical Contact, Frank Stolle, Simon & Stolle GbR, Ernst-Laessig-Str. 6, D-09232 Hartmannsdorf, Phone: +49.1805484337</ref> Auf dieser Webseite finden sich Angaben zu einer fiktiven Organsation "Erneuerte Vereinte Nationen", die die Lösung für alle Probleme der Welt sei: ''"Für all die Probleme dieser Welt ist die Organisation "Erneuerte Vereinte Nationen" die Lösung."'' Peter Fitzek schildert die gemeinte Ersatz-UNO "Erneuerte Vereinte Nationen" als sein privates Angebot an andere Staaten, Mitglied in der "supranationalen Internationalen Organisation Erneuerte Vereinte Nationen" zu werden, um ''"die Möglichkeit"'' [zu haben] ''"den bestehenden Systemzwängen zu entfliehen, dem internationalen Finanzkapital den Rücken zu kehren und alte hinderliche Verstrickungen zu lösen. Es ist mein Angebot an alle Staaten zur Freiheit und zu dauerndem Frieden und Wohlstand für alle Menschen in allen Nationen."'' Stolz schreibt Fitzek: ''"Durch die Kenntnisse und Erfahrungen des Deutschen Staatsoberhauptes des Königreiches Deutschland ist gewährleistet, daß die positiven Veränderungen wirklich zu leisten sind und sie in Absprache mit den Staaten gemeinsam durchgeführt werden."''<ref>http://deutschland.io/index.php</ref><br />
<br />
==Vorkommnisse==<br />
===Zwischenfall im Rathaus Wittenberg 2009/2010===<br />
Im Oktober 2010 erhielt Peter Fitzek Hausverbot für das Rathaus Wittenberg. Ursache waren Pöbeleien und tätliche Angriffe gegen Sachbearbeiterinnen des Rathauses 2009 und 2010. Fitzek dokumentiert seinen Schriftverkehr in der Sache, sodass eine Rekonstruktion der Abläufe möglich ist. Ausgangspunkt war eine gegen Fitzek eingeleitete Vollstreckungsmaßnahme. Laut Angaben der Gemeinde suchte Fitzek das Rathaus auf und wurde laut. Schließlich glaubte Fitzek sich im Recht, eine der Mitarbeiterinnen "festnehmen" zu dürfen, was diese nicht zuließ. Es kam dabei zu einem tätlichen Angriff und einer Verletzung der Mitarbeiterin am Unterarm. Ein Hausverbot wurde vom Bürgermeister erlassen, das von Fitzek jedoch nicht beachtet wurde. Vielmehr drohte Fitzek erneut mit einer "Verhaftung" sowie damit, mit Gleichgesinnten und Handschellen wiederzukommen. In einem Schreiben kündigte Fitzek an: "Wer nicht hören will, muss fühlen". Auch drohte er:<ref>https://web.archive.org/web/20120917054350/http://weltverschwoerungsblog.wordpress.com/2012/04/24/entzuckend-brd-hasser-peter-fitzek-geht-zum-nahkampf-uber/ '''(Wayback-Archiv)'''</ref><br />
:''Ich habe Möglichkeiten geschaffen, damit wir als deutsches Volk wieder zu einem echten Staat kommen [...] Sollte ich Sie später vor unser eigenes (noch: Schieds-)Gericht stellen lassen? [...] wird Ihnen vielleicht auffallen, dass mir eigene Legislative, Judikative und Exekutive gestattet wurde [...] Sie können noch gar nicht abschätzen, welch weitreichenden Folgen dies haben wird. [...] Ich belehrte Frau T. zudem mehrmalig, dass Sie nicht berechtigt ist Widerstand zu leisten, ich jedoch nach dem Gesetz berechtigt bin auch Zwang auszuüben [...] Sie ignorierte dies! [...] Dann belehrte ich Sie über die “vorläufige Festnahme” und belehrte sie darüber, dass sie gemäß des Kommentars der StPO nach Mayer-Goßner (siehe Anhang) als auch gemäß § 229 BGB diese vorläufige Festnahme widerstandslos zu dulden habe [...] Ich bin in der Regel ein friedliebender Bürger. Sicher habe ich einen starken Gerechtigkeitssinn. Deshalb setze ich mich auch so für die Allgemeinheit ein [...] Meine Motivation ist bedingungslose Liebe für die Menschheit.''<br />
<br />
===Zwischenfall an einer Grundschule in Wittenberg 2013===<br />
Am 5. April 2013 kam es an der Wittenberger Grundschule "Friedrich Engels" zu einem weiteren Zwischenfall. Die Schulleiterin musste Peter Fitzek ein Hausverbot erteilen, da dieser in Begleitung einer weiteren Person als nicht sorgeberechtigter Vater eines Kindes (''Prinz Angelus'') unangemeldet und unerlaubt in einen Klassenraum ging und dort versuchte, ein Sexualkunde-Buch (Dr. Thaddaeus Troll: ''Wo komme ich eigentlich her?'') gewaltsam an sich zu nehmen. Laut Fitzek werde der Sexualkundeunterricht an dieser Schule "zu früh" durchgeführt und führe zu einer "Frühsexualisierung". Fitzek: ''Fruehsexualisierung ist die Wurzel des Uebels und “macht es den Machern des Unterdrueckunsgsystems noch leichter die Menschen zu entzweien und zu kontrollieren”.''<ref>http://metaminimum.wordpress.com/2013/04/16/hausverbot-fuer-den-koenig/</ref><br />
<br />
===Durchsuchung am 25. April 2013===<br />
Am 25. April 2013 wurden 12 Objekte, die Fitzek zuzuordnen sind, von der Polizei mit 100 Beamten durchsucht. Anlass war der Verdacht des unerlaubten Bank- und Versicherungsgeschäfts. Mit den Durchsuchungen sollte festgestellt werden, ob Fitzek weiterhin unerlaubt in diesem Bereich tätig war oder ist. Anzeigende war die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).<ref>http://www.rp-online.de/wirtschaft/finanzaufsicht-laesst-koenigreich-deutschland-durchsuchen-1.3358763</ref><ref>http://www.welt.de/wirtschaft/article115650278/Fahnder-durchsuchen-Koenigreich-Deutschland.html</ref><ref>http://www.sz-online.de/nachrichten/razzia-im-koenigshaus-2562492.html</ref> Bei dieser Gelegenheit wurde auch bekannt, dass gegen Fitzek ein Haftbefehl vorlag.<ref>Zitat Webseite "Neudeutschland":<br>''Kurzbericht zum Großeinsatz im Königreich am 25.04.2013<br>Liebe Mitglieder, liebe Interessierte<br>wir hatten am gestrigen Tage eine interessante Erfahrung machen dürfen. Bei uns gab es eine Großrazzia mit schätzungsweise 100 - 200 Beteiligten, die durch interessante Gespräche hier viel gelernt haben. Dabei waren die Bundespolizei, die normale Polizei, die Kriminalpolizei, die BaFin, die Bundesbank, die Steuerfahndung und viele andere. Es war so organisiert, daß Beamte aus Dessau, Bad Düben, Magdeburg, Berlin, Leipzig und anderen Städten unabhängig voneinander zu tun hatten und oftmals gar nicht von den Aktionen der anderen Gruppen wußten. Die Information über das Bestehen unseres Königreiches soll sich scheinbar gut verbreiten :-). Immer nur die Einsatzleiter wußten von allen Aktionen. Einige Fachbereiche davon waren scheinbar "legal" hier, indem sie einen Durchsuchungsbeschluß vorlegten, der natürlich nur von einer Rechtspflegerin unterschrieben war, aber einige auch nicht, wie beispielsweise die Steuerfahndung, die sich einfach mal ohne Durchsuchungsbeschluß, ohne Anklage, ohne Verdacht usw. Zutritt verschaffte, um so auf illegale Weise belastendes Material suchen zu können.<br>Des Weiteren lag ein von der Staatsanwaltschaft Dessau ausgestellte Abschrift eines Haftbefehls wegen eines anderen Grundes vor, der wohl Peter Fitzek von der Durchsuchung fernhalten sollte und ihm lediglich vorgelesen wurde. Die von der Staatsanwaltschaft selbst erstellte Abschrift nahm die Polizistin wieder mit.<br>Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, daß der Haftbefehl nicht aufrechterhaltbar war und so konnte Peter Fitzek nicht sofort aus der Staatskanzlei abtransportiert werden. So setzte man ihn in einem Raum fest. In der Zwischenzeit durchsuchten zahllose "Beamte" die Räume in allen Liegenschaften gleichzeitig um belastendes Material zu finden, wohl um die weiteren Tätigkeiten von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland zu unterbinden und Peter Fitzek wegen "belastendem Material" gleich einzubehalten. So lange man jedoch suchte, man konnte nichts hinreichend Belastendes finden und so zogen nach etwa 8 Stunden alle wieder ab. Demnächst seht ihr auf unserer Internetseite was bei uns alles "sichergestellt" wurde. Man suchte krampfhaft nach allen Dingen, die mit dem Königreich Deutschland in Verbindung standen. Das Königreich bezeichnete man dabei, wohl um überhaupt handeln zu können, als nicht eingetragenen Verein. Schon Gandhi wußte: "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst Du."<br>Zu bekämpfen haben sie uns nun schon intensiv versucht, aber sie haben es nicht geschafft und sie werden es auch weiterhin nicht schaffen uns klein zu kriegen. Wir sind noch hier und das wird so bleiben.<br>Nun wird erst richtig losgelegt !!! Das wird uns vieeel Spaß machen :-)<br>Dazu werdet Ihr demnächst Wege von uns erhalten, wie all das, was wir hier im Kleinen schon tun, auch von allen anderen Menschen geleistet werden kann. Wir werden viel bisher unveröffentlichtes Material veröffentlichen, Handlungsanleitungen verfassen, das dazugehörige Recht erläutern, unsere Tätigkeiten ins Riesige verteilen und dezentralisieren, wir werden vieeeele gute Dinge tun und noch viel transparenter werden. Ihr könnt Euch dann genau wie wir, einfach umdrehen und nicht mehr bei denen mitspielen. Seid einfach mutig, habt eine liebevolle Grundhaltung und haltet Euch an das von uns erläuterte Recht, dann kann Euch nichts geschehen, wie man ja bei uns sehen kann, denn wir sind alle noch hier und unsere Tätigkeiten gehen weiter.<br>Wir würden Euch um Solidarität und Mitarbeit bitten. Natürlich werden wir weitermachen und wir hoffen, auch Ihr seid weiterhin mutig genug uns die Treue zu halten.<br>Wir werden auch weiterhin unser Bestes geben und wir haben uns auch sehr darüber gefreut, so viele interessierte Menschen unter den Einsatzkräften zu finden. Die meisten von ihnen kannten unsere Aktivitäten vorher nicht. So konnten wir durch diese Aktion wieder enorme Aufmerksamkeit erreichen und es gibt nun noch viel mehr Menschen, die unsere Internetseiten nach Informatonen durchforsten. Auch der Mitteldeutschen Zeitung war die Aktion eine dreiviertel Seite wert. Alles in allem also eine gelungene Aktion. Wir danken den Einsatzkräften für ihren beherzten Einsatz und die Auffindung von einigen, bei uns schon als verschollen gelaubten wichtigen Unterlagen, die wir bald veröffentlichen werden.<br>Die Aktion hat uns alle in unserem Handeln gestärkt, uns noch enger zusammenrücken lassen und wir freuen uns auf die am Wochenende stattfindende Veranstaltung "Vision wird Tat" und das Regionalstellenleiterseminar.<br>Mit lieben Grüßen und einem Lächeln im Herzen<br>Euer Team von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland''</ref> Eine Woche nach der Durchsuchung trat Fitzek mit Jo Conrad bei Bewusst.TV auf. Nach seinen Angaben habe die Durchsuchung nicht zur Auffindung von Beweismitteln gegen ihn geführt und werde ihn nun beflügeln, Vorhaben wie eine "Deutsche Rentenkasse" voranzutreiben. Auch sei er im Besitz einer Liste der Wohnanschriften und von Fotografien der an der Durchsuchung beteiligten Beamten, die er veröffentlichen wolle. Die Durchsuchung werde auch dazu beitragen, "die BRD zu zersetzen". Des Weiteren behauptete Fitzek, mit der russischen Botschaft und dem russischen Geheimdienst in Verbindung zu stehen.<ref>Bewusst.TV, "Razzia in Neudeutschland", 2.5.2013</ref><br />
<br />
===Verurteilung Oktober 2013===<br />
Am 17. Oktober 2013 wurde Fitzek vom Amtsgericht Neustadt bei Hannover zu drei Monaten Haft ohne Bewährung (nicht rechtskräftig) verurteilt, da er mit überhöhter Geschwindigkeit (116 km/h statt 70) ohne Führerschein auf der B6 in der Nähe von Garbsen gefahren war. Den Polizisten zeigte er einen selbst ausgestellten "Führerschein des Königreichs Deutschland" vor.<ref>http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/3-Monate-Haft-fuer-Koenig-von-Deutschland</ref><ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Region/Neustadt/Nachrichten/Koenig-von-Deutschland-muss-in-Haft</ref> <br />
<br />
===Razzia im März 2014===<br />
Am 26. März 2014 kam es zu einer weiteren Durchsuchung des so genannen "Königreich Deutschland". Polizisten und Zollbeamte stürmten die "Königliche Reichsbank" in Wittenberg. Anlass waren unbezahlte Zwangsgelder in Höhe von 3 Millionen Euro. Es wurden dabei Unterlagen und Wertgegenstände beschlagnahmt. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) sämtliche Bankgeschäfte verboten. Fitzek kommentierte die Razzia und Beschlagnahmen in Pluralis Majestatis:<br />
:''"Wir werden nun erst recht weiter handeln und Sie nun noch motivierter und zügiger in Ihre Schranken weisen, und Wir sehen Uns nun auch genötigt, die freiheitlich demokratische Grundordnung wieder herzustellen, da diese ja schon längst abgeschafft ist. Die Zeit, in der Wir Ihr System schonten, ist nahezu vorbei, da Wir es bald ersetzen können. Ganz ohne irgendeine Ordnung geht es ja nicht ."''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/inhalt-anzeigen/schriftwechsel-bafin-27032014.html?file=files/koenigreich/de/doc/rechtliches/Behoerdenschriftwechsel/14_03_27_An_BaFin_bzgl_Abwicklung_Kooperationskasse.pdf</ref><br />
<br />
===Razzia im November 2014===<br />
Am 27. November 2014 wurden auf Betreiben der Steuerfahndung und der BaFin erneut Räumlichkeiten von Fitzek durchsucht. Dabei wurden Türschlösser ausgetauscht. Um die Verbote von Bank- und Versicherungsgeschäften gegen Fitzek durchzusetzen, wurde ein Abwickler eingesetzt, "der die Aufgabe hat, sämtliche Einlagen auszuzahlen und die bestehenden Versicherungsverträge aufzulösen."<ref>[http://www.mz-web.de/wittenberg-graefenhainichen/wieder-razzia-im--koenigreich--grosseinsatz-in-wittenberg,20641128,29170768.html Großeinsatz in Wittenberg: Wieder Razzia im „Königreich“. Mitteldeutsche Zeitung, 27.November 2014]</ref><br />
===Verurteilung 2015===<br />
Am 8. Januar 2015 verhängte das Amtsgericht Dessau-Roßlau eine Geldstrafe von 4200 Euro gegen Peter Fitzek. Das Gericht verurteilte Fitzek wegen des Betriebs einer Krankenkasse ohne Erlaubnis (Verstoß gegen das Versicherungsgesetz).<ref>http://www.sonnenstaatland.com/2015/01/09/prozessbericht-peter-fitzek-vor-dem-ag-dessau-tag-5/</ref><ref>http://www.mdr.de/nachrichten/urteil-peter-fitzek100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html</ref> Von staatlicher Seite aus wurde ein Anwalt bestellt, der die illegalen Versicherungs- und Bankgeschäfte abwickelt. Der Abwickler übt die Kontrolle über jene Grundstücke aus, auf denen sich das „Königreich“ von Fitzek befindet. Zukünftig soll Fitzek Miete für die Nutzung des Grundstücks bezahlen.<br />
==Emailverkehr mit Richard Gantz==<br />
Aufschlussreich für das Verständnis des Königreich Deutschland und Peter Fitzek ist der veröffentlichte Emailverkehr zwischen dem ehemaligen Fitzek-Anhänger Richard Gantz und [[Norbert Brakenwagen]] (siehe Sendung [[TimeToDo]] bei [[Schweiz 5]]) sowie der veröffentlichten Antwort von Fitzek zu den Vorwürfen von Gantz.<ref>https://www.psiram.com/ge/images/d/db/Krd-blog-gantz-vs-fitzek.pdf</ref> In seiner Email berichtet Gantz darüber, 200.000 Euro gespendet sowie eine Anleihe von 231.000 geleistet zu haben, die ihm aber nicht zurückerstattet wurde. Auch berichtet Gantz über eine 70jährige Frau, die Fitzek verklagen musste, um wieder an ihr verliehenes Geld zu gelangen. Fitzek antwortete zunächst herablassend und auf den Pluralis majestatis verzichtend, wechselte dann aber zu einer offenen Drohung an Gantz:<br />
:''"Und nun schreibe ich Dir als Imperator Fiduziar, als Staatsoberhaupt:'' [...] ''Dann haben Wir mit solchen Lügnern wie Dir ab heute kein Erbarmen mehr und Wir sind durchaus dazu berechtigt, Dein Vermögen als Schadenersatz einzuziehen. Wir müssen es nur für Uns in Unserer Realität so im Bewußtsein festlegen und ALLES wird sich danach ausrichten und es wird geschehen! Wenn Wir noch einen Brief, eine Mail, einen Fernsehbericht mit neu gedrehtem Material usw. mit diesen von Dir nun im vollen Bewußtsein wiederholten Lügen von jemandem zugesendet erhalten oder veröffentlicht finden, werden Wir Dein bestehendes Guthaben als Schadenersatz einziehen und auch nicht mehr dann auszahlen, wenn die Rechtsnachfolge des Königreiches für den alten Staat greift oder Du nun einen neuen Kapitalüberlassungsvertrag mit der Reichshauptkasse schließen solltest und Auszahlungen erhalten kannst."''<br />
Die öffentliche Antwort von Fitzek offenbart auch einen antisemitischen Grundton und Vorurteile gegenüber ''"schlitzäugigen"'' Menschen. So schreibt er über Richard Gantz:''"Diese Rolle des Judas spielst Du wirklich gut... Eine gewisse Volksgruppe, die vorherrschend Deine Nasenform hat, lebt seit Langem in ähnlichen Lügen und wartet immer noch auf ihren Erlöser. Erlöst werden sie dann, wenn sie diesem dann in der entsprechenden Zeit ihre Mittel und Kraft zur Transformation der Welt zur Verfügung stellen und ihre Rolle als Sklaven des Dunklen freiwillig beenden."''<br />
<br />
Ebenfalls aufschlussreich sind die Äußerungen von Fitzek zum gescheiterten Projekt "Gesundheitshaus", in dem der Medizinlaie und Scheinprofessor [[Hans Joachim Kempe]] tätig sein sollte. Fitzek bezeichnet ihn mittlerweile als "Alkoholiker", der "betrunken" einen Vortrag gehalten habe und "gekaufte Titel" führe.<ref>Zitat Fitzek:''"Bei der Gelegenheit möchte ich noch an den betrunkenen Professor und seinen Vortrag erinnern.<br>Auf den Flyern hatte sich Thomas Bach ja auch, ich glaube als Direktor war es wohl, selbst eingesetzt und den Arzt David Makin als Medizinischen Leiter.<br>Wohlklingende Posten hatte er auf seinem 14-Fehler-Flyer eigenmächtig verteilt. Nur leider hatte die Verschwörertruppe, in der er ja eine treibende Kraft war, es nicht geschafft, mich loszuwerden. Willst Du nochmals die geheim aufgezeichneten Tondokumente hören? Dann komm her und überzeuge Dich doch nochmals! Du hast doch mit in deren Horn geblasen!<br>Mit derartigen Menschen will ich nicht zusammenarbeiten. Wir hätten die BRD 2 Punkt 0.<br>Das Gesundheitshaus, das Du “miteröffnet” hast, war ein stümperhaft umgesetztes Lügenkonstrukt von Euch! Thomas Bach als Heuchler und Verschwörer und “Direktor” und Dr. Makin als “medizinischer Direktor” und der Prof. Dr. Hans Kempe als Mann mit gekauften Titeln und damaliger Alkoholiker als Professor. Na klar. Das wäre alles schon “blühende Realität”. Die “Blüten” wären gefälschte Urkunden und ein zerstörtes Königreich Deutschland. Hat nur “leider” nicht geklappt."''</ref> Fitzek spricht in seiner Email auch von einer Art Geheimdienst des Königreich Deutschland. So ist von ''"geheim aufgezeichneten Tondokumenten"'' und von Tonmitschnitten einer ''"im geheimen Dienst für das Königreich tätigen Person des damaligen inneren Kreises"'' die Rede.<br />
<br />
==Werke==<br />
*Fitzek P: Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten. Eigenverlag<br />
<br />
==Zitate==<br />
*''Lange genug habe ich gewartet. Gewartet auf die Masse der Menschen, die nichts anderes hätten tun brauchen, als einen Antrag auf kostenlose Fördermitgliedschaft im Verein NeuDeutschland zu stellen.<br>80 000 Mitglieder hätte es gebraucht und die Menschen wären durch eigene Handlung frei geworden. Drei Jahre hat meine Hoffnung und Geduld angehalten. Die Masse ist nicht aufgewacht und lies diese Chance verstreichen. Kaum 3000 bekannten sich zu unseren Zielen. Das Deutsche Volk hätte sich damit in einer Weltanschauungsgemeinschaft, ähnlich wie die Kirche, selbst organisieren und frei machen können, hätte eine eigene Ordnung schaffen, eigene echte Ämter vergeben und sogar eigene Steuern erheben können.''<br />
*''"Er verfolgt inhaltlich das Ziel der Bildung einer neuen, esoterisch-ökologisch ausgerichteten Staatsform mit abwegigen utopischen Vorstellungen. Die Vorstellung von der Schaffung eines eigenen Staates in Deutschland bedeutet die Schaffung eines 'Scheinstaates'."'', Zitat Stabsstelle Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt laut Artikel in "Die Welt".<br />
*Zu Putin: ''.."Ich find' den nich' so böse. Ich muss mal sagen, (er) is' einer der wenigen auf diesem Planeten, die auf das Völkerrecht achten.".''<ref>https://www.youtube.com/watch?v=f_BHrZXB8ks</ref><br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Thomas Patock von Wedenland]], selbsternannter König des Scheinstaats "Königreich Preuszen im Staatenbund Königreiche Wedenland"<br />
<br />
==Zeitungsartikel und Weblinks==<br />
*[http://m.welt.de/article.do?id=politik/deutschland/article121784465/Der-Koenig-von-Deutschland-haelt-Hof-in-Wittenberg Frédéric Schwilden (Die Welt): "Der König von Deutschland hält Hof in Wittenberg", Die Welt, November 2013]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1347544653178 STEFFEN KÖNAU: 47-Jähriger gründet sein eigenes Königreich, Mitteldeutsche Zeitung, 14.09.12]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421 THOMAS STEINBERG, Peter F. führte Falsches im Schilde, Mitteldeutsche Zeitung, 4.07.2011]<br />
*[http://www.bild.de/regional/leipzig/koenig/hier-gruendet-der-koenig-von-wittenberg-seinen-eigenen-staat-29913760.bild.html "Hier gründet der König von Wittenberg seinen eigenen Staat - 9 Hektar groß, eigene Bank, eigene Nummernschilder – und Ärger mit der Polizei", Bild Zeitung, 8.4.2013]<br />
*http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Fitzek<br />
*http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html<br />
*http://www.vice.com/de/Fringes/koenigreich-deutschland<br />
<br />
==Blogs==<br />
*http://reichsdeppenrundschau.wordpress.com/2013/04/18/kein-sex-im-konigreich-fitzek/<br />
*http://blog.psiram.com/2012/09/peter-fitzek-neudeutschland<br />
*http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/09/konigreich-deutschland-der-oberster.html<br />
==Video==<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=XGrMQEHoZpY "Staatsgründungszeremonie 16.9.2012 bei YouTube]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=Sh3NEkJ9QuU Berichterstattung des MDR über Peter Fitzek (2013)]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Fitzek, Peter}}<br />
[[category:Anhänger der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
[[category:Esoteriker]]<br />
[[category:KRR-Anhänger]]<br />
[[category:Autor]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Peter_Fitzek&diff=129644
Peter Fitzek
2015-06-21T06:40:50Z
<p>Tanto: Einrückung repariert;</p>
<hr />
<div>[[image:Fitzek1.jpg|Wahlplakat von Peter Fitzek 2009|thumb]]<br />
[[image:Fitzek GRS 2.jpg|Peter Fitzek bei einer der Konferenzen von [[Aufbruch Gold-Rot-Schwarz]] Anfang 2013|thumb]]<br />
'''Peter Fitzek''' (geb. am 12. August 1965 in Halle/Saale, Spitzname "Imperator Fiduziar", Selbstbezeichnung auch Peter aus dem Haus Fitzek) ist selbsternanntes "Staatsoberhaupt" eines von ihm gegründeten "Königreich Deutschland", [[Esoterik]]er<ref>Siehe sein Werk "Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher Welten]]", Eigenverlag</ref>, Buchautor, Anhänger der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]], [[KRR]]-Anhänger und Vorsitzender der in der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ansässigen Vereine „Ganzheitliche Wege&nbsp;e.V.“<ref>Eingetragen am 10.&nbsp;Mai 2006 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Stendal mit der Nr.&nbsp;VR&nbsp;30815</ref> und „NeuDeutschland“ (kein Eintrag im Vereinsregister)<ref>Der nicht eingetragene Verein "Neudeutschland" wurde u.a. von Peter Fitzek und dessen Tochter Kim Anh Fitzek am 13.7.2009 mit Gründungsdatum 22.06.2009 gegründet</ref>. Als offizielle Meldeadresse ist eine Adresse aus der Schweiz bekannt. Andererseits gab Fitzek in der Vergangenheit auch eine Adresse in Südamerika an, an die an ihn gerichtete Post gesandt werden könne.<br />
<br />
Verbunden mit den Vereinen sind eine private Krankenkasse mit der Bezeichnung "NeuDeutsche Gesundheitskasse"<ref>http://www.ndgk.de/index.php/impressum.html</ref>, eine Rentenkasse namens „NeuDeutsche Rentenkasse“<ref>http://www.neudeutscherentenkasse.de/index.php/impressum.html</ref>, eine „Kooperationskasse“ <ref>http://www.kooperationskasse.de/</ref> sowie das "Lichtzentrum Wittenberg"<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/impressum.html</ref>. Vorstandsvorsitzender aller drei Kassen ist Peter Fitzek. Die Vereine sowie die Kassen sind in der Coswiger&nbsp;Straße&nbsp;7 in 06886&nbsp;Lutherstadt&nbsp;Wittenberg ansässig. Ferner ist Fitzek Erfinder eines vorübergehenden „Engelgeldes“ ("Ein Neues GELd"), einer Art Ersatzwährung, die später durch eine "Neue Deutsche Mark" (NDM) ersetzt werden soll.<ref>http://www.engelgeld.de/</ref> In der "Verfassung" seines "Königreich Deutschland" heißt es dazu:<br />
:''Die Neue Deutsche Mark ist nach ihrer Einführung die gesetzliche Währung Deutschlands. Bis zur Einführung der Neuen Deutschen Mark gilt der ENGEL als gesetzliche Währung.''<br />
<br />
Offenbar um zunehmenden Finanzproblemen zu begegnen, wurde am 25. Februar 2013 der Engel auf 80 Eurocent abgewertet.<br />
<br />
Fitzeks Vorstellungen werden u.a. in [[Jeet TV]] und [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]] verbreitet<ref>http://www.youtube.com/watch?v=CpHZhHonAbg</ref><ref>http://bewusst.tv/staatsgrundung/</ref> sowie in einer Publikation mit dem Namen [[Neuzeit Magazin]]<ref>Die NEUZEIT - Magazin eines neuen Deutschlands, Herausgeber: Verein Neubeginn e.V., Berlin<br>Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Anatoli Graf<br>Verantwortlich für den Inhalt: David Bilger<br>Redaktion: David Bilger, Daniela B.<br>Voßstraße 7, D-73312 Geislingen an der Steige</ref>, auf deren Webseiten im Internet auch Ausgaben von [[Stimme und Gegenstimme]] zu finden sind. "Stimme und Gegenstimme" stammt aus dem Umfeld des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]].<br />
<br />
Peter Fitzek ist gelernter Koch und soll einen Meisterabschluss als Gaststätten- und Hotelleiter (heute Küchenmeister) gemacht haben. Er will als Küchenleiter im Hotel Piesteritzer Hof, ehemals "Gaststätte Haus Wilhelm-Pieck", in Wittenberg tätig gewesen sein. Danach habe er vorübergehend zweimal eine Videothek, eine Spielhalle, einen Schuh- und Jeansladen, eine Bar mit kleiner Discothek, ein Tattoostudio und eine Kampfkunstschule betrieben. Im Jahre 2000 eröffnete er einen Buchladen für [[Esoterik]]literatur. Fitzek behauptet, 1994 in Zürich in einer "offenen Europameisterschaft" in einer unbekannten Kampfsportart einen "Vize-Europameistertitel aller Kampfkünste" erlangt zu haben. Möglicherweise ist das aus Russland stammende [http://de.wikipedia.org/wiki/Sambo_(Kampfsport) Sambo] gemeint.<br />
<br />
2005 veröffentlichte Fitzek das Buch "Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten" im Eigenverlag.<br />
<br />
==Lichtzentrum Wittenberg==<br />
Im Lichtzentrum Wittenberg werden verschiedene esoterische Tages- und Wochenendseminare angeboten. Themen solcher Seminare sind z.B.:<br />
*Licht und seine biologische Bedeutung<br />
*KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br />
*[[Aura]]-[[Chakra|Chakren]]-Energiearbeit<br />
*Die Macht der Gedanken<br />
*Die Entwicklungsgesetze des Lebens<br />
*Rückführungsseminar<br />
*Meditationsseminar<br />
*Ritualistik<br />
*[[Pendel]]- und [[Tarot]]seminare<br />
<br />
Die Inhalte des Seminars „KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse“ haben unter anderem die Vorstellungen der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]] des Krebswunderheilers und Antisemiten [[Ryke Geerd Hamer]] zum Inhalt.<ref>Zitat: ''KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse<br>Es hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte für viele unbemerkt eine völlig neue Sicht- und Denkweise in den Biologischen Wissenschaften etabliert, die das „Krebs-Problem“ plötzlich lösbar machen. Namen wie [[10-Wege-Therapie nach Seeger|P.G. Seeger]], [[Johanna Budwig|J. Budwig]], [[Ryke Geerd Hamer|R.G. Hamer]], L.W. Göring, [[Heinrich_Kremer|H. Kremer]], O. Warburg, [[Bodo Köhler|B. Köhler]] und viele andere sind Wegbereiter dieser neuen Richtung.<br>Erfahren Sie in verständlicher und spannender Weise die Quintessenz all dieser Erkenntnisse. Praktisch umsetzbares Wissen für Betroffene und die, die es nicht werden wollen.<br>Anmeldung erforderlich unter RaikGarve@web.de.<br>Informationen für maximale Teilnehmerzahl erfahren Sie über die gleiche E-Mail Adresse.<br>Für bestehende NDGK-Mitglieder ist diese Veranstaltung kostenfrei. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung Ihre Mitgliedsnummer an.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=51</ref> Vor allem in den Wochenendseminaren werden [[braune Esoterik|braunesoterische]] Themen zu einem „neuen deutschen Staat“ angeboten, wie z.B. „Wie schafft man einen neuen Staat?“ und „Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger“.<ref>Zitat: ''Recht V (Teil 1) - Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger<br>Dieses Seminar wird es erst geben, wenn sich viele Menschen selbstlos für eine Neuorganisation unseres Landes eingesetzt haben und diese Tätigkeit dann zu einer wahren Staatlichkeit geführt hat.<br>Er werden keine Seminargebühren erhoben.''<br>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=41</ref><ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/seminar.html?seminar=42</ref><br />
<br />
Teil des Lichtzentrums ist ein kleiner Verlag, der nach eigener Aussage „Bücher und andere Schriften, die der Bewusstseinsentwicklung“ dienen, verlegt. Neben einer geplanten Zeitschrift wurde von Fitzek ein Buch mit dem Titel „Wege zur Entdeckung [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher]] Welten" herausgegeben.<ref>http://www.lichtzentrum-wittenberg.de/index.php/verlag.html</ref><br />
Des Weiteren ist dem Lichtzentrum der Laden "Engelswelten" angegliedert, der esoterische Produkte vertreibt.<br />
<br />
==NeuDeutsche Gesundheitskasse==<br />
Die NeuDeutsche Gesundheitskasse (NDGK) ist eine Art private Krankheitsunterstützung, die sich nach eigenem Verständnis nicht als Kranken- sondern als „Unterstützerkasse“ sieht. Vorstandsvorsitzender der NDGK ist Peter Fitzek. Mitglieder können „bewusste“ und gesunde Menschen werden; kranken Menschen wird vor ihrem Eintritt empfohlen, an einem „Gesundheitsseminar“ des Lichtzentrums Wittenberg teilzunehmen.<ref>http://www.ndgk.de/index.php/fragen-und-antworten.html</ref> Die NDGK erstattet auch den Besuch von [[Heilpraktiker]]n und von kostenlosen Gesundheitsschulungen des Lichtzentrums Wittenberg.<ref>(http://www.ndgk.de/index.php/leistungskatalog.html)</ref> Zukünftig ist geplant, die freie Auswahl eines Arztes oder Heilpraktikers einzuschränken, indem eine Liste von Ärzten und Heilpraktikern erstellt werden soll, die im Sinne der NDGK und damit Fitzeks Vorstellungen von Gesundheit arbeiten. Da Fitzek offensichtlich Anhänger von Hamers Germanischer Neuer Medizin ist, könnte dies entsprechende gesundheitliche Konsequenzen haben.<br />
<br />
So heißt es auch in den Vertragsbedingungen der NDGK: "''Die Kosten für Krebsbehandlungen im Sinne der [[Schulmedizin]] sowie Organtransplantationen, Impfungen und deren Folgekosten werden nur in Ausnahmefällen erstattet. Voraussetzung zur Unterstützungsleistungsgewährung bei Krankenhausgeburten ist der Besuch des Seminars "Entwicklungsgesetze des Lebens".''"<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf Seite 9</ref><br />
<br />
Vertragsgegenstand ist ferner ein Fragebogen, der u.a. folgende unwissenschaftliche, z.T. gefährliche Behandlungsmethoden abfragt und damit vertraglich festlegt:<ref>http://www.ndgk.de/tl_files/ndgk/antrag/2011-07-15_NDGK-Antrag_inkl%20Leerseite.pdf, Seite 10 f</ref><br />
<br />
:*''Welche Therapie wunschen Sie im Falle der Diagnostizierung einer Krebserkrankung?''<br />
:* ''schulmedizinische Behandlung (Chemotherapie, Bestrahlung, Operation)''<br />
:* ''[[Homöopathie|homöopathische Behandlung]]''<br />
:* ''[[Osteopathie|Osteopathische]] Behandlung''<br />
:* ''andere Heilpraktikerbehandlungsart''<br />
:* ''Behandlung nach [[TCM|Traditioneller Chinesischer Medizin]] (TCM)''<br />
:* ''Therapie in einem alternativen Krebsbehandlungszentrum''<br />
:* ''[[Geistheilung]]''<br />
:* ''Eigenbehandlung in Selbstverantwortung''<br />
:* ''Behandlung durch einen [[Gesundbeten|Geistlichen]] Ihres Glaubens''"<br />
:*''Welche Behandlung wünschen Sie im Falle der Diagnose eines bevorstehenden Organversagens mit angeratener Organtransplantation (was im Behandlungsfalle dann auch eine Bluttransfusion mit sich bringen wurde)?''<br />
:* ''Organtransplantation mit Bluttransfusion''<br />
:* ''Organtransplantation ohne Bluttransfusion''<br />
:* ''Abwarten und Ernahrungs- und Lebensweise umstellen''<br />
:* '''''Abwarten und eventuell ein Sterben in Kauf nehmen'''''<br />
:* ''Geistheilung durch einen angeratenen Heiler''<br />
:* ''Therapie in Eigenbehandlung''<br />
:* ''Behandlung durch einen Geistlichen Ihres Glaubens''<br />
:* ''Behandlung in einem alternativen Behandlungszentrum, ohne die durch den Arzt angeratene Organtransplantation''"<br />
<br />
Mit Verfügung vom 1.&nbsp;Dezember 2010 untersagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Peter Fitzek als Betreiber der "NeuDeutschen Gesundheitskasse" (vormals: "Der Gesundheitsfond") das Betreiben des Versicherungsgeschäfts und hat die Abwicklung der unerlaubt betriebenen Geschäfte angeordnet. Fitzek ist damit verpflichtet, Mitglieder der NDGK auf deren Wunsch unverzüglich aus den bestehenden Mitgliedsverträgen zu entlassen. Darüber hinaus ist er verpflichtet, sämtliche zum 1.&nbsp;Juli 2011 noch bestehenden "Mitgliedsverträge" spätestens mit Wirkung zum 13.&nbsp;August 2011 zu beenden.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Mitteilungen/DE/Verbraucher/VM__Unerlaubte/vm__101206__fitzek.html</ref> Seitdem wird die NDGK nicht als eine der Versicherungsaufsicht unterliegende Krankenversicherung, sondern lediglich als Unterstützerkasse betrieben. 2012 bestellte die BAFIN einen Rechtsanwalt als Abwickler der "Versicherungsgeschäfte" von Peter Fitzek.<ref>http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html</ref><br />
<br />
Mit seiner inzwischen geschlossenen "NeuDeutschen Gesundheitskasse" soll Fitzek zwischen Juni 2009 und Juli 2011 ingesamt 360 000 Euro eingenommen haben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/panorama/demokratie-kritiker-peter-fitzek-aus-wittenberg-koenig-von-deutschland-drohen-fuenf-jahre-haft-1.2218734</ref><br />
<br />
==NeuDeutschland==<br />
[[image:Neue Deutsche Mark.jpg|Vereinswährung "Neue Deutsche Mark" (NDM)|thumb]]<br />
[[image:neudeutschland.jpg|Fahrzeug von Peter Fitzek, dessen ungültige Nummernschilder 2013 von der Polizei beschlagnahmt wurden|thumb]]<br />
Fitzek gründete diesen nicht eingetragenen Verein mit dem Ziel, eine neue, esoterisch-[[Ökologismus|ökologistisch]] ausgerichtete, utopische Staatsform in Deutschland - einen [[Scheinstaat]] - zu schaffen, welche „''die Vorzüge der einzelnen Staatsformen miteinander kombiniert und die jeweiligen Nachteile abschafft''“. So sollen z.B. Steuern völlig abgeschafft und Zinsen verboten werden.<ref>http://neudeutschland.org/index.php/Positionspapier.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, seine Organisation "NeuDeutschland" als Verein anzumelden. Dies wurde ihm am 30. Juli 2010 vom Landgericht Stendal letztinstanzlich verwehrt. Der Vereinsstatus wurde Fitzek verwehrt, weil eine Stellungnahme des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt zu dem Schluss kam, dass der Verein Bestrebungen hat, die "gegen den Gedanken der Völkerverständigung" und "das friedliche Zusammenleben der Völker" gerichtet sind. Auch gebe es "geschichtsrevisionistische Einlassungen" und eine Nähe zu den kommissarischen Reichsregierungen, die unter der Beobachtung des Verfassungesschutzes stehen.<ref>http://psiram.com/ge/images/8/82/Fitzek_Innenministerium.pdf</ref> In Vorträgen behauptete Fitzek, dass der Verein NeuDeutschland der einzige gemeinnützig anerkannte Verfassungsfeind sei, da der Vereinigung zunächst vom Finanzamt Wittenberg eine vorläufige Gemeinnützigkeit bescheinigt wurde.<br />
<br />
Fitzek ist auf Lebenszeit Vorstandsvorsitzender des Vereins NeuDeutschland. Er hat bei Verfassungsänderungen ein Vetorecht und bei der Beschlussfassung im Vorstand ein nicht näher definiertes Mehrstimmrecht und kann nicht abgewählt werden.<br />
<br />
Der Beweggrund für Fitzeks "Staatsgründung" ist, ähnlich wie bei anderen [[KRR]]-[[Scheinstaat]]en, die Nichtanerkennung der Bundesrepublik Deutschland als Staat. Es bestehe seiner Ansicht nach "''eine Zwangslage, daß es in der Bundesrepublik keine legitimierte Grundlage hoheitlicher Gewaltenausübung gibt''".<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutsches_Justizministerium.html</ref><ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/Staatsrechtliches_Grundlagenwissen.html</ref><br />
<br />
Wie ein solcher Staat aufgebaut werden soll und wie er angeblich funktionieren kann, wird in entsprechenden Seminaren im Lichtzentrum Wittenberg behandelt und ist in Form eines "Verfassungsentwurfs", einer Grundsatzerklärung und weiterer Texte festgehalten. Der Verfassungsentwurf sieht für NeuDeutschland eine neue Staatsform vor, die eine „direkte aufsteigende Demokratie in der Organisationsform einer Räterepublik mit einer konstitutionellen Monarchie“ verbinden soll. Dabei werden sich widersprechende Aussagen gemacht: Einerseits ist das Staatsoberhaupt ein in dem als Hauptstadt deklarierten Wittenberg ansässiger Monarch, der vom Volk direkt und auf Lebenszeit gewählt werden soll. Andererseits bestimmt der Monarch aber auch seinen Nachfolger und dessen Amtsantritt, so dass dann keine Demokratie mehr gewährleistet ist.<br />
<br />
Als Währung gilt bis zur Neueinführung der Deutschen Mark der so genannte „Engel“ oder das „Engelgeld“.<br />
<br />
Auch zum Schulwesen macht Fitzek in seiner „Verfassung" Aussagen (Artikel 7): Zu den Unterrichtsinhalten gehören auch grundlegende Erkenntnisse in den Bereichen Recht, Erziehung, Wirtschaft, Geldwesen, Sozialverhalten und psychologisches Grundlagenwissen sowie auch esoterisches Gedankengut wie z.B. Selbstheilung, Metaphysik und Selbsterfahrung.<ref>http://www.neudeutschland.org/index.php/NeuDeutschland_Verfassung.html</ref><br />
<br />
Fitzek versuchte, trotz seiner Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland als Staat, politisch aktiv zu werden. So stellte er sich bei der Bundestagswahl 2009 als Direktkandidat zur Wahl.<ref>http://www.goldenemitte.org/</ref><br />
<br />
NeuDeutschland, und somit Fitzek, ist auch Anbieter von privaten KFZ-Schildern, die als Autokennzeichen verwendet werden sollen. Kunden wird dabei vermittelt, sie müssten bei Kauf der Schilder keine KFZ-Steuern mehr entrichten. Auch wird behauptet, dass Käufer zukünftig ihre Bußgeldbescheide in einem Scheinstaat "NeuDeutschland" entrichten müssten. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 120&nbsp;Euro. Angenommen wird aber auch so genanntes "Engelgeld". Wegen Nutzung eines solchen amtlich nicht zugelassenen Kennzeichens ("ND&nbsp;1&nbsp;WB") wurde Fitzek von der 8.&nbsp;Strafkammer des Landgerichts Dessau zu 150&nbsp;Tagessätzen à&nbsp;zwölf Euro verurteilt. Das Nummernschild ist kein amtliches Kennzeichen, sondern eines, das geeignet ist, den Anschein eines amtlichen Kennzeichens zu erwecken, hieß es in der Urteilsbegründung.<ref>[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421&openMenu=1121028317628&calledPageId=1121028317628&listid=1121028317620 Mitteldeutsche Zeitung vom 07.04.2011]</ref><br />
<br />
Im Februar 2013 wurde bekannt gegeben, dass man vorhabe, einen eigenen "Staatsbetrieb für Freie-Energie-Maschinen" zu gründen. Mit [[Freie Energie|"freier Energie"]] sind hier physikalisch unmögliche Energiequellen gemeint, die ein [[Perpetuum Mobile]] ermöglichen sollen.<br />
<br />
==Königreich Deutschland==<br />
[[image:König Fitzek4.jpg|"König Fitzek" bei Bühnenshow am 16.9.2012 (Bild: [http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/10/konigreich-deutschland-hintergrunde-1.html])|left|thumb]]<br />
[[image:König_Fitzek.jpg|"König Fitzek" bei einer Bühnenshow am 16.9.2012, die bei YouTube als "Staatsgründungszeremonie" für das "Königreich Deutschland" bezeichnet wird (Bild: YouTube)|360px|thumb]]<br />
Am 16. September 2012 verkündete Fitzek, in einer "Staatsgründungszeremonie" ein Königreich Deutschland mit einem 9 Hektar großen "Staatsgebiet" gegründet zu haben. Das Grundstück bzw. "Königreich" entspricht dem Grundstück eines ehemaligen Krankenhauses am Stadtrand von Wittenberg. Als Staatsfahne der Monarchie soll eine auf dem Kopf stehende Deutschlandfahne dienen (in der Seefahrt ein Seenotzeichen). Den ursprünglichen Plan, eine Konkurrenzdemokratie zur Bundesrepublik Deutschland zu gründen, gab Fitzek auf:<br />
<br />
:''"Aufgrund der fehlenden Menschenzahl und kompetenter Ratsmitglieder, einem noch fehlenden Wahlgesetz, fehlender Wahlberechtigter, wählbarer Minister und noch anderer Erfordernisse kann es nun leider keine basisdemokratische Räterepublik in Verbindung mit einer konstitutionellen Monarchie mehr werden"''.<br />
<br />
Im zukünftigen Königreich solle keine "Zinsknechtschaft" herrschen, behauptet Fitzek. Zukünftige Einwohner, die von einem Monarchen regiert werden möchten, sollen laut Fitzek lediglich einer von ihm geschriebenen so genannten "Verfassung" zustimmen. Auch müsse ein eventuell im eigenen Besitz befindliches Grundstück per Schenkung in den neuen Staat eingebracht werden. Dann entstehe der Anspruch auf einen Spaßpass, den Fitzek verkauft, sowie ein lebenslanges Wohnrecht im verschenkten Grundstück. Fitzek behauptet auch, in Paraguay gewesen zu sein, um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorzubereiten. Auch Kasachstan habe bereits Interesse angemeldet.<br />
<br />
Auf Interesse stieß das "Königreich Neudeutschland" beim Erfinder [[Hans Joachim Kempe]] (alias ''His Royal Highness Hans Ibn Sina Al Kempe Prof. Dr. Joachim AL-Kempe sa Iligan-Pilimpinas'').<ref>http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=laqY1Cok0Uo</ref><br />
<br />
==Nationalhymne==<br />
Im November 2013 stellte Fitzek eine Nationalhymne für seinen Scheinstaat vor:<br />
:''Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!<br>Danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!<br>Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand -<br>Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!<br>Über Länder, Grenzen, Zonen, hallt ein Ruf, ein Wille nur,<br>Überall, wo Deutsche wohnen, zu den Sternen dringt der Schwur:<br>"Niemals werden wir uns beugen, nie Gewalt für Recht anseh´n.<br>Deutschland, Deutschland über alles, und das Reich wird neu ersteh´n"!<br>Land der Liebe, Land des Schönen, Land der Weisheit und der Kraft,<br>Hör das Rufen laut erschallen: "Erhebe Dich zu neuer Macht"!<br>Selbstlos gebe allen Feinden, wissend nun, daß Liebe gibt,<br>Deutschland, Deutschland über alles, über alles sei geliebt!''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/video-anzeigen/koenigreich-deutschland-nationalhymne.html#main_top</ref><br />
<br />
Seine Hymne enthält eine vierte inoffizielle Strophe der Deutschlandhymne des rechtsradikalen Liedermachers Frank Rennicke.<br />
<br />
==Erneuerte Vereinte Nationen==<br />
Der Fitzek-Verein Ganzheitliche Wege e.V. ist Anmelder der Internetdomain "deutschland.io".<ref>Domain Information, Domain Name: DEUTSCHLAND.IO, Organization Name: Ganzheitliche Wege e.V., Coswiger Str. 7, Wittenberg, DE<br>Created: July 18 2011, Expires:July 18 2013.<br>Admin Contact Contact Name: Peter Fitzik, Coswiger Str. 7, Wittenberg<br>+49.3491409439<br>Technical Contact, Frank Stolle, Simon & Stolle GbR, Ernst-Laessig-Str. 6, D-09232 Hartmannsdorf, Phone: +49.1805484337</ref> Auf dieser Webseite finden sich Angaben zu einer fiktiven Organsation "Erneuerte Vereinte Nationen", die die Lösung für alle Probleme der Welt sei: ''"Für all die Probleme dieser Welt ist die Organisation "Erneuerte Vereinte Nationen" die Lösung."'' Peter Fitzek schildert die gemeinte Ersatz-UNO "Erneuerte Vereinte Nationen" als sein privates Angebot an andere Staaten, Mitglied in der "supranationalen Internationalen Organisation Erneuerte Vereinte Nationen" zu werden, um ''"die Möglichkeit"'' [zu haben] ''"den bestehenden Systemzwängen zu entfliehen, dem internationalen Finanzkapital den Rücken zu kehren und alte hinderliche Verstrickungen zu lösen. Es ist mein Angebot an alle Staaten zur Freiheit und zu dauerndem Frieden und Wohlstand für alle Menschen in allen Nationen."'' Stolz schreibt Fitzek: ''"Durch die Kenntnisse und Erfahrungen des Deutschen Staatsoberhauptes des Königreiches Deutschland ist gewährleistet, daß die positiven Veränderungen wirklich zu leisten sind und sie in Absprache mit den Staaten gemeinsam durchgeführt werden."''<ref>http://deutschland.io/index.php</ref><br />
<br />
==Vorkommnisse==<br />
===Zwischenfall im Rathaus Wittenberg 2009/2010===<br />
Im Oktober 2010 erhielt Peter Fitzek Hausverbot für das Rathaus Wittenberg. Ursache waren Pöbeleien und tätliche Angriffe gegen Sachbearbeiterinnen des Rathauses 2009 und 2010. Fitzek dokumentiert seinen Schriftverkehr in der Sache, sodass eine Rekonstruktion der Abläufe möglich ist. Ausgangspunkt war eine gegen Fitzek eingeleitete Vollstreckungsmaßnahme. Laut Angaben der Gemeinde suchte Fitzek das Rathaus auf und wurde laut. Schließlich glaubte Fitzek sich im Recht, eine der Mitarbeiterinnen "festnehmen" zu dürfen, was diese nicht zuließ. Es kam dabei zu einem tätlichen Angriff und einer Verletzung der Mitarbeiterin am Unterarm. Ein Hausverbot wurde vom Bürgermeister erlassen, das von Fitzek jedoch nicht beachtet wurde. Vielmehr drohte Fitzek erneut mit einer "Verhaftung" sowie damit, mit Gleichgesinnten und Handschellen wiederzukommen. In einem Schreiben kündigte Fitzek an: "Wer nicht hören will, muss fühlen". Auch drohte er:<ref>https://web.archive.org/web/20120917054350/http://weltverschwoerungsblog.wordpress.com/2012/04/24/entzuckend-brd-hasser-peter-fitzek-geht-zum-nahkampf-uber/ '''(Wayback-Archiv)'''</ref><br />
:''Ich habe Möglichkeiten geschaffen, damit wir als deutsches Volk wieder zu einem echten Staat kommen [...] Sollte ich Sie später vor unser eigenes (noch: Schieds-)Gericht stellen lassen? [...] wird Ihnen vielleicht auffallen, dass mir eigene Legislative, Judikative und Exekutive gestattet wurde [...] Sie können noch gar nicht abschätzen, welch weitreichenden Folgen dies haben wird. [...] Ich belehrte Frau T. zudem mehrmalig, dass Sie nicht berechtigt ist Widerstand zu leisten, ich jedoch nach dem Gesetz berechtigt bin auch Zwang auszuüben [...] Sie ignorierte dies! [...] Dann belehrte ich Sie über die “vorläufige Festnahme” und belehrte sie darüber, dass sie gemäß des Kommentars der StPO nach Mayer-Goßner (siehe Anhang) als auch gemäß § 229 BGB diese vorläufige Festnahme widerstandslos zu dulden habe [...] Ich bin in der Regel ein friedliebender Bürger. Sicher habe ich einen starken Gerechtigkeitssinn. Deshalb setze ich mich auch so für die Allgemeinheit ein [...] Meine Motivation ist bedingungslose Liebe für die Menschheit.''<br />
<br />
===Zwischenfall an einer Grundschule in Wittenberg 2013===<br />
Am 5. April 2013 kam es an der Wittenberger Grundschule "Friedrich Engels" zu einem weiteren Zwischenfall. Die Schulleiterin musste Peter Fitzek ein Hausverbot erteilen, da dieser in Begleitung einer weiteren Person als nicht sorgeberechtigter Vater eines Kindes (''Prinz Angelus'') unangemeldet und unerlaubt in einen Klassenraum ging und dort versuchte, ein Sexualkunde-Buch (Dr. Thaddaeus Troll: ''Wo komme ich eigentlich her?'') gewaltsam an sich zu nehmen. Laut Fitzek werde der Sexualkundeunterricht an dieser Schule "zu früh" durchgeführt und führe zu einer "Frühsexualisierung". Fitzek: ''Fruehsexualisierung ist die Wurzel des Uebels und “macht es den Machern des Unterdrueckunsgsystems noch leichter die Menschen zu entzweien und zu kontrollieren”.''<ref>http://metaminimum.wordpress.com/2013/04/16/hausverbot-fuer-den-koenig/</ref><br />
<br />
===Durchsuchung am 25. April 2013===<br />
Am 25. April 2013 wurden 12 Objekte, die Fitzek zuzuordnen sind, von der Polizei mit 100 Beamten durchsucht. Anlass war der Verdacht des unerlaubten Bank- und Versicherungsgeschäfts. Mit den Durchsuchungen sollte festgestellt werden, ob Fitzek weiterhin unerlaubt in diesem Bereich tätig war oder ist. Anzeigende war die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).<ref>http://www.rp-online.de/wirtschaft/finanzaufsicht-laesst-koenigreich-deutschland-durchsuchen-1.3358763</ref><ref>http://www.welt.de/wirtschaft/article115650278/Fahnder-durchsuchen-Koenigreich-Deutschland.html</ref><ref>http://www.sz-online.de/nachrichten/razzia-im-koenigshaus-2562492.html</ref> Bei dieser Gelegenheit wurde auch bekannt, dass gegen Fitzek ein Haftbefehl vorlag.<ref>Zitat Webseite "Neudeutschland":<br>''Kurzbericht zum Großeinsatz im Königreich am 25.04.2013<br>Liebe Mitglieder, liebe Interessierte<br>wir hatten am gestrigen Tage eine interessante Erfahrung machen dürfen. Bei uns gab es eine Großrazzia mit schätzungsweise 100 - 200 Beteiligten, die durch interessante Gespräche hier viel gelernt haben. Dabei waren die Bundespolizei, die normale Polizei, die Kriminalpolizei, die BaFin, die Bundesbank, die Steuerfahndung und viele andere. Es war so organisiert, daß Beamte aus Dessau, Bad Düben, Magdeburg, Berlin, Leipzig und anderen Städten unabhängig voneinander zu tun hatten und oftmals gar nicht von den Aktionen der anderen Gruppen wußten. Die Information über das Bestehen unseres Königreiches soll sich scheinbar gut verbreiten :-). Immer nur die Einsatzleiter wußten von allen Aktionen. Einige Fachbereiche davon waren scheinbar "legal" hier, indem sie einen Durchsuchungsbeschluß vorlegten, der natürlich nur von einer Rechtspflegerin unterschrieben war, aber einige auch nicht, wie beispielsweise die Steuerfahndung, die sich einfach mal ohne Durchsuchungsbeschluß, ohne Anklage, ohne Verdacht usw. Zutritt verschaffte, um so auf illegale Weise belastendes Material suchen zu können.<br>Des Weiteren lag ein von der Staatsanwaltschaft Dessau ausgestellte Abschrift eines Haftbefehls wegen eines anderen Grundes vor, der wohl Peter Fitzek von der Durchsuchung fernhalten sollte und ihm lediglich vorgelesen wurde. Die von der Staatsanwaltschaft selbst erstellte Abschrift nahm die Polizistin wieder mit.<br>Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, daß der Haftbefehl nicht aufrechterhaltbar war und so konnte Peter Fitzek nicht sofort aus der Staatskanzlei abtransportiert werden. So setzte man ihn in einem Raum fest. In der Zwischenzeit durchsuchten zahllose "Beamte" die Räume in allen Liegenschaften gleichzeitig um belastendes Material zu finden, wohl um die weiteren Tätigkeiten von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland zu unterbinden und Peter Fitzek wegen "belastendem Material" gleich einzubehalten. So lange man jedoch suchte, man konnte nichts hinreichend Belastendes finden und so zogen nach etwa 8 Stunden alle wieder ab. Demnächst seht ihr auf unserer Internetseite was bei uns alles "sichergestellt" wurde. Man suchte krampfhaft nach allen Dingen, die mit dem Königreich Deutschland in Verbindung standen. Das Königreich bezeichnete man dabei, wohl um überhaupt handeln zu können, als nicht eingetragenen Verein. Schon Gandhi wußte: "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst Du."<br>Zu bekämpfen haben sie uns nun schon intensiv versucht, aber sie haben es nicht geschafft und sie werden es auch weiterhin nicht schaffen uns klein zu kriegen. Wir sind noch hier und das wird so bleiben.<br>Nun wird erst richtig losgelegt !!! Das wird uns vieeel Spaß machen :-)<br>Dazu werdet Ihr demnächst Wege von uns erhalten, wie all das, was wir hier im Kleinen schon tun, auch von allen anderen Menschen geleistet werden kann. Wir werden viel bisher unveröffentlichtes Material veröffentlichen, Handlungsanleitungen verfassen, das dazugehörige Recht erläutern, unsere Tätigkeiten ins Riesige verteilen und dezentralisieren, wir werden vieeeele gute Dinge tun und noch viel transparenter werden. Ihr könnt Euch dann genau wie wir, einfach umdrehen und nicht mehr bei denen mitspielen. Seid einfach mutig, habt eine liebevolle Grundhaltung und haltet Euch an das von uns erläuterte Recht, dann kann Euch nichts geschehen, wie man ja bei uns sehen kann, denn wir sind alle noch hier und unsere Tätigkeiten gehen weiter.<br>Wir würden Euch um Solidarität und Mitarbeit bitten. Natürlich werden wir weitermachen und wir hoffen, auch Ihr seid weiterhin mutig genug uns die Treue zu halten.<br>Wir werden auch weiterhin unser Bestes geben und wir haben uns auch sehr darüber gefreut, so viele interessierte Menschen unter den Einsatzkräften zu finden. Die meisten von ihnen kannten unsere Aktivitäten vorher nicht. So konnten wir durch diese Aktion wieder enorme Aufmerksamkeit erreichen und es gibt nun noch viel mehr Menschen, die unsere Internetseiten nach Informatonen durchforsten. Auch der Mitteldeutschen Zeitung war die Aktion eine dreiviertel Seite wert. Alles in allem also eine gelungene Aktion. Wir danken den Einsatzkräften für ihren beherzten Einsatz und die Auffindung von einigen, bei uns schon als verschollen gelaubten wichtigen Unterlagen, die wir bald veröffentlichen werden.<br>Die Aktion hat uns alle in unserem Handeln gestärkt, uns noch enger zusammenrücken lassen und wir freuen uns auf die am Wochenende stattfindende Veranstaltung "Vision wird Tat" und das Regionalstellenleiterseminar.<br>Mit lieben Grüßen und einem Lächeln im Herzen<br>Euer Team von NeuDeutschland und dem Königreich Deutschland''</ref> Eine Woche nach der Durchsuchung trat Fitzek mit Jo Conrad bei Bewusst.TV auf. Nach seinen Angaben habe die Durchsuchung nicht zur Auffindung von Beweismitteln gegen ihn geführt und werde ihn nun beflügeln, Vorhaben wie eine "Deutsche Rentenkasse" voranzutreiben. Auch sei er im Besitz einer Liste der Wohnanschriften und von Fotografien der an der Durchsuchung beteiligten Beamten, die er veröffentlichen wolle. Die Durchsuchung werde auch dazu beitragen, "die BRD zu zersetzen". Des Weiteren behauptete Fitzek, mit der russischen Botschaft und dem russischen Geheimdienst in Verbindung zu stehen.<ref>Bewusst.TV, "Razzia in Neudeutschland", 2.5.2013</ref><br />
<br />
===Verurteilung Oktober 2013===<br />
Am 17. Oktober 2013 wurde Fitzek vom Amtsgericht Neustadt bei Hannover zu drei Monaten Haft ohne Bewährung (nicht rechtskräftig) verurteilt, da er mit überhöhter Geschwindigkeit (116 km/h statt 70) ohne Führerschein auf der B6 in der Nähe von Garbsen gefahren war. Den Polizisten zeigte er einen selbst ausgestellten "Führerschein des Königreichs Deutschland" vor.<ref>http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/3-Monate-Haft-fuer-Koenig-von-Deutschland</ref><ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Region/Neustadt/Nachrichten/Koenig-von-Deutschland-muss-in-Haft</ref> <br />
<br />
===Razzia im März 2014===<br />
Am 26. März 2014 kam es zu einer weiteren Durchsuchung des so genannen "Königreich Deutschland". Polizisten und Zollbeamte stürmten die "Königliche Reichsbank" in Wittenberg. Anlass waren unbezahlte Zwangsgelder in Höhe von 3 Millionen Euro. Es wurden dabei Unterlagen und Wertgegenstände beschlagnahmt. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) sämtliche Bankgeschäfte verboten. Fitzek kommentierte die Razzia und Beschlagnahmen in Pluralis Majestatis:<br />
:''"Wir werden nun erst recht weiter handeln und Sie nun noch motivierter und zügiger in Ihre Schranken weisen, und Wir sehen Uns nun auch genötigt, die freiheitlich demokratische Grundordnung wieder herzustellen, da diese ja schon längst abgeschafft ist. Die Zeit, in der Wir Ihr System schonten, ist nahezu vorbei, da Wir es bald ersetzen können. Ganz ohne irgendeine Ordnung geht es ja nicht ."''<ref>http://koenigreichdeutschland.de/de/inhalt-anzeigen/schriftwechsel-bafin-27032014.html?file=files/koenigreich/de/doc/rechtliches/Behoerdenschriftwechsel/14_03_27_An_BaFin_bzgl_Abwicklung_Kooperationskasse.pdf</ref><br />
<br />
===Razzia im November 2014===<br />
Am 27. November 2014 wurden auf Betreiben der Steuerfahndung und der BaFin erneut Räumlichkeiten von Fitzek durchsucht. Dabei wurden Türschlösser ausgetauscht. Um die Verbote von Bank- und Versicherungsgeschäften gegen Fitzek durchzusetzen, wurde ein Abwickler eingesetzt, "der die Aufgabe hat, sämtliche Einlagen auszuzahlen und die bestehenden Versicherungsverträge aufzulösen."<ref>[http://www.mz-web.de/wittenberg-graefenhainichen/wieder-razzia-im--koenigreich--grosseinsatz-in-wittenberg,20641128,29170768.html Großeinsatz in Wittenberg: Wieder Razzia im „Königreich“. Mitteldeutsche Zeitung, 27.November 2014]</ref><br />
===Verurteilung 2015===<br />
Am 8. Januar 2015 verhängte das Amtsgericht Dessau-Roßlau eine Geldstrafe von 4200 Euro gegen Peter Fitzek. Das Gericht verurteilte Fitzek wegen des Betriebs einer Krankenkasse ohne Erlaubnis (Verstoß gegen das Versicherungsgesetz).<ref>http://www.sonnenstaatland.com/2015/01/09/prozessbericht-peter-fitzek-vor-dem-ag-dessau-tag-5/</ref><ref>http://www.mdr.de/nachrichten/urteil-peter-fitzek100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html</ref> Von staatlicher Seite aus wurde ein Anwalt bestellt, der die illegalen Versicherungs- und Bankgeschäfte abwickelt. Der Abwickler übt die Kontrolle über jene Grundstücke aus, auf denen sich das „Königreich“ von Fitzek befindet. Zukünftig soll Fitzek Miete für die Nutzung des Grundstücks bezahlen.<br />
==Emailverkehr mit Richard Gantz==<br />
Aufschlussreich für das Verständnis des Königreich Deutschland und Peter Fitzek ist der veröffentlichte Emailverkehr zwischen dem ehemaligen Fitzek-Anhänger Richard Gantz und [[Norbert Brakenwagen]] (siehe Sendung [[TimeToDo]] bei [[Schweiz 5]]) sowie der veröffentlichten Antwort von Fitzek zu den Vorwürfen von Gantz.<ref>https://www.psiram.com/ge/images/d/db/Krd-blog-gantz-vs-fitzek.pdf</ref> In seiner Email berichtet Gantz darüber, 200.000 Euro gespendet sowie eine Anleihe von 231.000 geleistet zu haben, die ihm aber nicht zurückerstattet wurde. Auch berichtet Gantz über eine 70jährige Frau, die Fitzek verklagen musste, um wieder an ihr verliehenes Geld zu gelangen. Fitzek antwortete zunächst herablassend und auf den Pluralis majestatis verzichtend, wechselte dann aber zu einer offenen Drohung an Gantz:<br />
:''"Und nun schreibe ich Dir als Imperator Fiduziar, als Staatsoberhaupt:'' [...] ''Dann haben Wir mit solchen Lügnern wie Dir ab heute kein Erbarmen mehr und Wir sind durchaus dazu berechtigt, Dein Vermögen als Schadenersatz einzuziehen. Wir müssen es nur für Uns in Unserer Realität so im Bewußtsein festlegen und ALLES wird sich danach ausrichten und es wird geschehen! Wenn Wir noch einen Brief, eine Mail, einen Fernsehbericht mit neu gedrehtem Material usw. mit diesen von Dir nun im vollen Bewußtsein wiederholten Lügen von jemandem zugesendet erhalten oder veröffentlicht finden, werden Wir Dein bestehendes Guthaben als Schadenersatz einziehen und auch nicht mehr dann auszahlen, wenn die Rechtsnachfolge des Königreiches für den alten Staat greift oder Du nun einen neuen Kapitalüberlassungsvertrag mit der Reichshauptkasse schließen solltest und Auszahlungen erhalten kannst."''<br />
Die öffentliche Antwort von Fitzek offenbart auch einen antisemitischen Grundton und Vorurteile gegenüber ''"schlitzäugigen"'' Menschen. So schreibt er über Richard Gantz:''"Diese Rolle des Judas spielst Du wirklich gut... Eine gewisse Volksgruppe, die vorherrschend Deine Nasenform hat, lebt seit Langem in ähnlichen Lügen und wartet immer noch auf ihren Erlöser. Erlöst werden sie dann, wenn sie diesem dann in der entsprechenden Zeit ihre Mittel und Kraft zur Transformation der Welt zur Verfügung stellen und ihre Rolle als Sklaven des Dunklen freiwillig beenden."''<br />
<br />
Ebenfalls aufschlussreich sind die Äußerungen von Fitzek zum gescheiterten Projekt "Gesundheitshaus", in dem der Medizinlaie und Scheinprofessor [[Hans Joachim Kempe]] tätig sein sollte. Fitzek bezeichnet ihn mittlerweile als "Alkoholiker", der "betrunken" einen Vortrag gehalten habe und "gekaufte Titel" führe.<ref>Zitat Fitzek:''"Bei der Gelegenheit möchte ich noch an den betrunkenen Professor und seinen Vortrag erinnern.<br>Auf den Flyern hatte sich Thomas Bach ja auch, ich glaube als Direktor war es wohl, selbst eingesetzt und den Arzt David Makin als Medizinischen Leiter.<br>Wohlklingende Posten hatte er auf seinem 14-Fehler-Flyer eigenmächtig verteilt. Nur leider hatte die Verschwörertruppe, in der er ja eine treibende Kraft war, es nicht geschafft, mich loszuwerden. Willst Du nochmals die geheim aufgezeichneten Tondokumente hören? Dann komm her und überzeuge Dich doch nochmals! Du hast doch mit in deren Horn geblasen!<br>Mit derartigen Menschen will ich nicht zusammenarbeiten. Wir hätten die BRD 2 Punkt 0.<br>Das Gesundheitshaus, das Du “miteröffnet” hast, war ein stümperhaft umgesetztes Lügenkonstrukt von Euch! Thomas Bach als Heuchler und Verschwörer und “Direktor” und Dr. Makin als “medizinischer Direktor” und der Prof. Dr. Hans Kempe als Mann mit gekauften Titeln und damaliger Alkoholiker als Professor. Na klar. Das wäre alles schon “blühende Realität”. Die “Blüten” wären gefälschte Urkunden und ein zerstörtes Königreich Deutschland. Hat nur “leider” nicht geklappt."''</ref> Fitzek spricht in seiner Email auch von einer Art Geheimdienst des Königreich Deutschland. So ist von ''"geheim aufgezeichneten Tondokumenten"'' und von Tonmitschnitten einer ''"im geheimen Dienst für das Königreich tätigen Person des damaligen inneren Kreises"'' die Rede.<br />
<br />
==Werke==<br />
*Fitzek P: Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten. Eigenverlag<br />
<br />
==Zitate==<br />
*''Lange genug habe ich gewartet. Gewartet auf die Masse der Menschen, die nichts anderes hätten tun brauchen, als einen Antrag auf kostenlose Fördermitgliedschaft im Verein NeuDeutschland zu stellen.<br>80 000 Mitglieder hätte es gebraucht und die Menschen wären durch eigene Handlung frei geworden. Drei Jahre hat meine Hoffnung und Geduld angehalten. Die Masse ist nicht aufgewacht und lies diese Chance verstreichen. Kaum 3000 bekannten sich zu unseren Zielen. Das Deutsche Volk hätte sich damit in einer Weltanschauungsgemeinschaft, ähnlich wie die Kirche, selbst organisieren und frei machen können, hätte eine eigene Ordnung schaffen, eigene echte Ämter vergeben und sogar eigene Steuern erheben können.''<br />
*''"Er verfolgt inhaltlich das Ziel der Bildung einer neuen, esoterisch-ökologisch ausgerichteten Staatsform mit abwegigen utopischen Vorstellungen. Die Vorstellung von der Schaffung eines eigenen Staates in Deutschland bedeutet die Schaffung eines 'Scheinstaates'."'', Zitat Stabsstelle Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt laut Artikel in "Die Welt".<br />
*Zu Putin: ''.."Ich find' den nich' so böse. Ich muss mal sagen, (er) is' einer der wenigen auf diesem Planeten, die auf das Völkerrecht achten.".''<ref>https://www.youtube.com/watch?v=f_BHrZXB8ks</ref><br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Thomas Patock von Wedenland]], selbsternannter König des Scheinstaats "Königreich Preuszen im Staatenbund Königreiche Wedenland"<br />
<br />
==Zeitungsartikel und Weblinks==<br />
*[http://m.welt.de/article.do?id=politik/deutschland/article121784465/Der-Koenig-von-Deutschland-haelt-Hof-in-Wittenberg Frédéric Schwilden (Die Welt): "Der König von Deutschland hält Hof in Wittenberg", Die Welt, November 2013]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1347544653178 STEFFEN KÖNAU: 47-Jähriger gründet sein eigenes Königreich, Mitteldeutsche Zeitung, 14.09.12]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343012421 THOMAS STEINBERG, Peter F. führte Falsches im Schilde, Mitteldeutsche Zeitung, 4.07.2011]<br />
*[http://www.bild.de/regional/leipzig/koenig/hier-gruendet-der-koenig-von-wittenberg-seinen-eigenen-staat-29913760.bild.html "Hier gründet der König von Wittenberg seinen eigenen Staat - 9 Hektar groß, eigene Bank, eigene Nummernschilder – und Ärger mit der Polizei", Bild Zeitung, 8.4.2013]<br />
*http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Fitzek<br />
*http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2012/vm_120302_neudeutsche_gesundheit.html<br />
*http://www.vice.com/de/Fringes/koenigreich-deutschland<br />
<br />
==Blogs==<br />
*http://reichsdeppenrundschau.wordpress.com/2013/04/18/kein-sex-im-konigreich-fitzek/<br />
*http://blog.psiram.com/2012/09/peter-fitzek-neudeutschland<br />
*http://ndrrhnr.blogspot.de/2012/09/konigreich-deutschland-der-oberster.html<br />
==Video==<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=XGrMQEHoZpY "Staatsgründungszeremonie 16.9.2012 bei YouTube]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=Sh3NEkJ9QuU Berichterstattung des MDR über Peter Fitzek (2013)]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Fitzek, Peter}}<br />
[[category:Anhänger der Germanischen Neuen Medizin]]<br />
[[category:Esoteriker]]<br />
[[category:KRR-Anhänger]]<br />
[[category:Autor]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=NeuZeit_Magazin&diff=129643
NeuZeit Magazin
2015-06-21T06:35:42Z
<p>Tanto: Adresse ergänzt;</p>
<hr />
<div>[[image:NeuZeit.jpg|Aktuelles Logo, verwendet ab Juli 2014|320px|thumb]]<br />
[[image:Michael Grawe David Bilger.jpg|Chefredakteur David Bilger (rechts) mit [[Kulturstudio]]macher Michael Grawe anlässlich des [[Spirit of Health Kongress]] in Kassel 2015 (Bild: Youtube)|320px|thumb]]<br />
Das '''NeuZeit Magazin''' ist eine 2012 gegründete Esoterikzeitschrift, die zweimonatlich erscheint. Herausgeber ist der Verein NEUZEIT - Netz e.V. aus Lichtenwald.<ref>NeuZeit Magazin, Breite Straße 64, D-73669 Lichtenwald</ref> Vereinsvorsitzender ist David Bilger. Zum Redaktionsteam gehören außerdem Daniela Binder, Erik Köhler und Kristian Santos. Nach Angaben von Bilger sei das Magazin ursprünglich in einer "Regionalgruppe für Engel Geld" entstand, einer Initiative des "Königs" [[Peter Fitzek]].<ref>nachzulesen im Schriftverkehr zwischen David Bilder und Ryke Geerd Hamer von August 2013, siehe [https://www.psiram.com/ge/images/a/ad/Bilger_an_Hamer_20130828.pdf]</ref><br />
<br />
Im Eigenverständnis sehen die Autoren das NeuZeit Magazin als ''"lückenschließendes Element der deutschsprachigen Print- und Onlinemedien"'', das ''"über Missstände in der Gesellschaft"'' und ''"deren Ursachen"'' berichte und sich dabei auf ''"ganzheitliche Lösungen und echte Alternativen"'' fokussiere. Insgesamt zeige das Redaktionsteam nach eigenen Angaben eine ''"interessierte Aufgeschlossenheit gegenüber allen Themen"'', heißt es auch. <br />
<br />
Als Partner werden ''"starke Partner im Bereich der aufgeklärten Onlinemedien"'' erwähnt, die das NeuZeit Magazin unterstützten. Genannt werden dabei jedoch lediglich Marketingplattformen aus dem rechts-alternativen Milieu wie [[Quer-Denken TV]] von [[Michael Vogt]], [[TimeToDo]] von [[Norbert Brakenwagen]], [[Bewusst TV]] von [[Jo Conrad]] und ein ''Freigeist-Forum Tübingen''.<br />
<br />
Der Trägerverein betreibt auch einen Webshop und organisiert so genannte "Wege in die Freiheit Kongresse". Im April 2015 war das NeuZeit Magazin mit einem eigenen Stand auf der [[MMS]]-Werbeveranstaltung [[Spirit of Health Kongress]] in Kassel anwesend.<br />
==Themenspektrum==<br />
[[image:Ryke Geerd Hamer David Bilger.jpg|Schriftverkehr zwischen [[Ryke Geerd Hamer]] und Chefredakteur David Bilger von August 2013 über einen geplanten Artikel zur [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] im NeuZeit-Magazin (Quelle: Webseite von Hamer, Mai 2015). Das Anschreiben von Bilger an Hamer findet sich hier: [https://www.psiram.com/ge/images/a/ad/Bilger_an_Hamer_20130828.pdf]|320px|thumb]]<br />
In bisher im Internet einsehbaren Leseproben lässt sich erkennen, dass sich das NeuZeit Magazin in plumper Weise einer Wissenschaftskritik aus Laiensicht widmet, die durch Behauptungen ohne Belege ergänzt wird. Dies wird beispielhaft in einem Artikel von Chefredakteur Bilger ersichtlich, in dem der in der Wissenschaft unbekannte Begriff einer "Wahrheit" auftaucht, so wie er in der [[Truther]]szene geläufig ist. Wahrheit ist kein wissenschaftlicher Begriff und kann den Begriff der Evidenz (oder Evidenzlage) nicht ersetzen. Einen "positiven Beweis" gibt es streng genommen in der Wissenschaft nicht. Bilger stellt die falsche Behauptung auf, dass auch rein durch Zufall zu Stande gekommene statistisch beschreibbare Zusammenhänge einen beweisenden Charakter in der Wissenschaft oder wissenschaftlichen Medizin hätten. Bilger behauptet dies in seinem Artikel am Beispiel eines angeblichen Zusammenhangs zwischen Brustkrebserkrankungen bei Frauen und der Farbe der von diesen Frauen gefahrenen Autos.<ref>David Bilger: ''"Ursache oder Symptom? Von abergläubischen Systemen in der Medizin. Wie einfach wir uns täuschen lassen! „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“''. NeuZeit Magazin, 12.02.2015</ref> Der von Bilger bewunderte Wunderheiler [[Ryke Geerd Hamer]] behauptete dies auch und nannte als Beispiel dafür den statistisch belegbaren, aber völlig irrelevanten Zusammenhang zwischen Bränden und der Anwesenheit der Feuerwehr.<br />
<br />
Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Den positiven Beweis gibt es in der Wissenschaft nicht, es werden auf Grund von auf wissenschaftliche Weise erhobenen Beobachtungen aufgestellte falsifizierbare Hypothesen widerlegt. Gelingt eine Widerlegung nicht, bleiben diese Hypothesen als solche bestehen.<br />
<br />
In dem oben genannten Artikel fügt David Bilger auch Informationen ein, die unbelegt und mit zahlreichen seriös veröffentlichten Angaben nicht vereinbar sind. So behauptet Bilger fälschlich, dass Krebserkrankungen die häufigste Todesursache seien. Die Ausführungen des Medizinlaien Bilger sollen offenbar Leichtgläubige dazu bringen, den [[Impfkritik|impfkritischen]] Ansichten von Bilger zu glauben.<br />
<br />
Nach eigenen Angaben widmet sich das NeuZeit-Magazin auch der Propagierung der Germanischen Neuen Medizin des ehemaligen Arztes und Antisemiten [[Ryke Geerd Hamer]]. So heißt es im Magazin wörtlich:<br />
:''..Da das NEUZEIT Magazin aber um die Wichtigkeit des Wissens über die fünf Biologischen Naturgesetze weiß und die Verbreitung für grundlegend wichtig hält, werden trotzdem Artikel zur GHk veröffentlicht werden - ohne Absegnung von Dr. Hamer, aber mit dem Ziel der Verbreitung so rein nach Dr. Hamer wie möglich. Die Redaktion gibt ihr bestes, dieses Ziel zu erreichen und hat nur eines im Sinn: Die Verbreitung um das Wissen um die fünf Biologischen Naturgesetze zu unterstützen!..''<br />
<br />
(GHK: Germanische Heilkunde)<br />
<br />
Weitere Themen sind beispielsweise "Die Presse als Instrument der Gehirnwäsche", [[Agnihotra]], Grassaft als Medizin, Werbung für eine Methode von [[Angie Holzschuh]], Barfußgehen, [[Effektive Mikroorganismen]], Naturkläranlagen, [[Wasserbelebung]] und [[Raumenergie]] nach [[Claus Wilhelm Turtur]]. Die Ausgabe vom Dezember 2013 befasst sich unkritisch mit den so genannten [[AZK]]-Konferenzen des Schweizer Sektengründers und Evangelikalen [[Ivo Sasek]]. Auch werden szenebeliebte [[Verschwörungstheorie]]n verbreitet wie die ''"City of London - Der mächtigste Staat der Erde"''. Artikel existieren auch zu Themen wie "Peter Fitzek - Aufbau souveräner Strukturen" oder "[[Aufbruch Gold Rot Schwarz]] - Wie geht es weiter?".<br />
<br />
Im Magazin finden sich auch Kopien von Inhalten des Projekts [[Stimme und Gegenstimme]]. "Stimme und Gegenstimme" stammt aus dem Umfeld des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]].<br />
<br />
==Kommerzielles==<br />
An den Webauftritt des NeuZeit-Magazins ist auch ein Webshop angeschlossen, der vom NEUZEIT - Netz für eine lebenswerte Zukunft (e.V.) betrieben wird. Angeboten werden Produkte um den [[Anastasia]]-Mythos, Bücher wie "Das Deutschland Protoll" von Holger Fröhner (erschienen im [[J.K. Fischer Verlag]]). Fröhner war "Pressesprecher" des so genannten [[Deutsches Polizeihilfswerk|Deutschen Polizeihilfswerks]], einer typischen [[KRR]]-Vereinigung, gegen die wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird. Das NeuZeit-Magazin bewirbt das Buch unter anderem damit, dass die ersten zwanzig bestellten Exemplare vom Autor handsigniert seien. Angeboten werden auch Veröffentlichungen mit antisemitischem Duktus (Heiko Schrang: ''"Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen"'', Tilman Knechtel: ''"Die Rotschilds - Eine Familie beherrscht die Welt"'', Jan van Helsing usw.) sowie Bücher von [[Udo Ulfkotte]] und Scharlatanerieprodukte wie Aufkleber mit Permanentmagneten (nach [[Angie Holzschuh]]), die bei Erkrankungen medizinisch unmögliche Wunderwirkungen entfalten sollen und weiterhin typische [[Wasserbelebung]]s-Produkte wie ''Wasserverwirbler Crystal Silber Aquadea''. Erhältlich sind auch Anleitungen zu einem [[pseudowissenschaft]]lich begründeten ''"Heizen mit Wasser"'' aus dem Bereich der [[Perpetuum Mobile|Perpetua Mobilia]] und [[Freie Energie|Freien Energie]]-Szenen. Ein Autor Stefan Wolf (Thema [[HHO]]) wird mit den Worten zitiert ''"In meinem Freundeskreis heizen einige bereits seit Jahren mit Wasser, und das zu einem Bruchteil der Kosten, die bei Holz oder Öl anfallen würden."''<br />
==Verbindungen zum "Königreich Deutschland" von Peter Fitzek==<br />
[[image:Neudeutschland Logo.jpg|Zum Vergleich: Emblem, das für das Projekt Neudeutschland von [[Peter Fitzek]] genutzt wird|250px|thumb]]<br />
[[image:NeuZeit alt.jpg|Ursprüngliches Logo des NeuZeit Magazins, das die Beziehung zu "Neudeutschland" deutlich aufzeigt (verwendet ab Beginn bis Juni 2014)|250px|thumb]]<br />
Zahlreiche Verbindungen existieren zum so genannten "Königreich Deutschland" des [[Esoterik]]ers und selbsternannten "Königs von Deutschland" [[Peter Fitzek]], ohne dass dies explizit erwähnt wird. So fällt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Aufmachung des Neuzeit-Magazins und Emblemen des Projekts "Neu-Deutschland" von Peter Fitzek auf. Dies wird besonders beim ursprünglichen Logo deutlich, das inzwischen geändert wurde. Inhaltlich wird ebenfalls an die von Peter Fitzek propagierten Anschauungen angeknüpft. Auch wurde ein Kaufpreis in "Engel-Geld" angegeben. In der Vergangenheit war als Herausgeber ein Verein Neubeginn e.V. mit Sitz in Berlin genannt. Vorstandsvorsitzender war ein Prof. Dr. Anatoli Graf sowie der bereits genannte David Bilger als für den Inhalt Verantwortlicher. Anatoli Graf zählt zur so genannten "Neuen Deutsche Garde" bei Neudeutschland. Der Verein mit dem vollständigen Namen "NEUBEGINN e.V. Selbsthilfeverein zur kulturellen und sozialen Integration der Rußlanddeutschen" findet sich im Gemeinsamen Registerportal der Länder beim Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) VR 15773.<br />
<br />
Das NeuZeit-Magazin unterhielt beim Mietpark Geislingen in der Voßstraße 7 in 73312 Geislingen einen Treffpunkt für Sympathisanten von Peter Fitzek. Am 25. Januar 2013 trat Fitzek in Geislingen auf. Am gleichen Ort konnte auch [[Helmut Pilhar]] am 15. Februar 2013 einen Vortrag zur Germanischen Neuen Medizin nach Ryke Geerd Hamer halten (''Einführungsvortrag Germanische Heilkunde'').<br />
<br />
==David Bilger==<br />
Der ehemalige Immobilienmakler David Bilger wird auf der Homepage von Neudeutschland von "König" Peter Fitzek als Mitglied geführt. Er hatte Auftritte bei der Marketingplattform [[TimeToDo]] von [[Norbert Brakenwagen]], mit [[Jo Conrad]] in [[Bewusst TV]] und tritt bei [[Kulturstudio]] auf. In einem von ihm verantworteten Artikel beim NeuZeit-Magazin outet sich Bilger als Anhänger der [[pseudomedizin]]ischen Methode Germanische Neue Medizin des ehemaligen Arztes und Antisemiten Ryke Geerd Hamer. Bilger schreibt:<br />
: ''Auch wenn ich es lange nicht glauben wollte, stellte sich für mich heraus, dass die Ursache von Rücken- oder Gelenkschmerzen so gut wie immer ein oder mehrere Selbstwertkonflikte sind, wie es von Dr. Hamer mit den 5 biologischen Naturgesetzen in der Germanischen Heilkunde beschrieben wird. Die einzigen Ausnahmen sind Schmerzen, die durch Unfälle oder operative Eingriffe entstanden sind, doch die Anzahl dieser Fälle ist vergleichsweise gering. Am Anfang war der Konflikt, der einen substantiellen Abbau von Knochen, Knorpel, Sehnen, Muskeln und Bindegewebe zur Folge hat. Dieser Abbau der Substanz geschieht genau so lange, wie der Konflikt aktiv, also das Thema akut ist. Bekommt der Patient seinen Selbstwert wieder hergestellt, so wird er seinen Konflikt lösen, in Folge dessen wird der Körper die zuvor abgebaute Substanz unter Schwellung wieder aufbauen – hier kommt es vor allem beim Knochen zu teilweise starken Schmerzen.''<ref>http://neuzeit-online.de/2015/wir-haben-ruecken/</ref><br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Publikation]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=NeuZeit_Magazin&diff=129642
NeuZeit Magazin
2015-06-21T06:28:50Z
<p>Tanto: minimaler Feinschliff;</p>
<hr />
<div>[[image:NeuZeit.jpg|Aktuelles Logo, verwendet ab Juli 2014|320px|thumb]]<br />
[[image:Michael Grawe David Bilger.jpg|Chefredakteur David Bilger (rechts) mit [[Kulturstudio]]macher Michael Grawe anlässlich des [[Spirit of Health Kongress]] in Kassel 2015 (Bild: Youtube)|320px|thumb]]<br />
Das '''NeuZeit Magazin''' ist eine 2012 gegründete Esoterikzeitschrift, die zweimonatlich erscheint. Herausgeber ist der Verein NEUZEIT - Netz e.V. aus Lichtenwald.<ref>NeuZeit Magazin, Breite Straße 64, D-73669 Lichtenwald</ref> Vereinsvorsitzender ist David Bilger. Zum Redaktionsteam gehören außerdem Daniela Binder, Erik Köhler und Kristian Santos. Nach Angaben von Bilger sei das Magazin ursprünglich in einer "Regionalgruppe für Engel Geld" entstand, einer Initiative des "Königs" [[Peter Fitzek]].<ref>nachzulesen im Schriftverkehr zwischen David Bilder und Ryke Geerd Hamer von August 2013, siehe [https://www.psiram.com/ge/images/a/ad/Bilger_an_Hamer_20130828.pdf]</ref><br />
<br />
Im Eigenverständnis sehen die Autoren das NeuZeit Magazin als ''"lückenschließendes Element der deutschsprachigen Print- und Onlinemedien"'', das ''"über Missstände in der Gesellschaft"'' und ''"deren Ursachen"'' berichte und sich dabei auf ''"ganzheitliche Lösungen und echte Alternativen"'' fokussiere. Insgesamt zeige das Redaktionsteam nach eigenen Angaben eine ''"interessierte Aufgeschlossenheit gegenüber allen Themen"'', heißt es auch. <br />
<br />
Als Partner werden ''"starke Partner im Bereich der aufgeklärten Onlinemedien"'' erwähnt, die das NeuZeit Magazin unterstützten. Genannt werden dabei jedoch lediglich Marketingplattformen aus dem rechts-alternativen Milieu wie [[Quer-Denken TV]] von [[Michael Vogt]], [[TimeToDo]] von [[Norbert Brakenwagen]], [[Bewusst TV]] von [[Jo Conrad]] und ein ''Freigeist-Forum Tübingen''.<br />
<br />
Der Trägerverein betreibt auch einen Webshop und organisiert so genannte "Wege in die Freiheit Kongresse". Im April 2015 war das NeuZeit Magazin mit einem eigenen Stand auf der [[MMS]]-Werbeveranstaltung [[Spirit of Health Kongress]] in Kassel anwesend.<br />
==Themenspektrum==<br />
[[image:Ryke Geerd Hamer David Bilger.jpg|Schriftverkehr zwischen [[Ryke Geerd Hamer]] und Chefredakteur David Bilger von August 2013 über einen geplanten Artikel zur [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] im NeuZeit-Magazin (Quelle: Webseite von Hamer, Mai 2015). Das Anschreiben von Bilger an Hamer findet sich hier: [https://www.psiram.com/ge/images/a/ad/Bilger_an_Hamer_20130828.pdf]|320px|thumb]]<br />
In bisher im Internet einsehbaren Leseproben lässt sich erkennen, dass sich das NeuZeit Magazin in plumper Weise einer Wissenschaftskritik aus Laiensicht widmet, die durch Behauptungen ohne Belege ergänzt wird. Dies wird beispielhaft in einem Artikel von Chefredakteur Bilger ersichtlich, in dem der in der Wissenschaft unbekannte Begriff einer "Wahrheit" auftaucht, so wie er in der [[Truther]]szene geläufig ist. Wahrheit ist kein wissenschaftlicher Begriff und kann den Begriff der Evidenz (oder Evidenzlage) nicht ersetzen. Einen "positiven Beweis" gibt es streng genommen in der Wissenschaft nicht. Bilger stellt die falsche Behauptung auf, dass auch rein durch Zufall zu Stande gekommene statistisch beschreibbare Zusammenhänge einen beweisenden Charakter in der Wissenschaft oder wissenschaftlichen Medizin hätten. Bilger behauptet dies in seinem Artikel am Beispiel eines angeblichen Zusammenhangs zwischen Brustkrebserkrankungen bei Frauen und der Farbe der von diesen Frauen gefahrenen Autos.<ref>David Bilger: ''"Ursache oder Symptom? Von abergläubischen Systemen in der Medizin. Wie einfach wir uns täuschen lassen! „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“''. NeuZeit Magazin, 12.02.2015</ref> Der von Bilger bewunderte Wunderheiler [[Ryke Geerd Hamer]] behauptete dies auch und nannte als Beispiel dafür den statistisch belegbaren, aber völlig irrelevanten Zusammenhang zwischen Bränden und der Anwesenheit der Feuerwehr.<br />
<br />
Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Den positiven Beweis gibt es in der Wissenschaft nicht, es werden auf Grund von auf wissenschaftliche Weise erhobenen Beobachtungen aufgestellte falsifizierbare Hypothesen widerlegt. Gelingt eine Widerlegung nicht, bleiben diese Hypothesen als solche bestehen.<br />
<br />
In dem oben genannten Artikel fügt David Bilger auch Informationen ein, die unbelegt und mit zahlreichen seriös veröffentlichten Angaben nicht vereinbar sind. So behauptet Bilger fälschlich, dass Krebserkrankungen die häufigste Todesursache seien. Die Ausführungen des Medizinlaien Bilger sollen offenbar Leichtgläubige dazu bringen, den [[Impfkritik|impfkritischen]] Ansichten von Bilger zu glauben.<br />
<br />
Nach eigenen Angaben widmet sich das NeuZeit-Magazin auch der Propagierung der Germanischen Neuen Medizin des ehemaligen Arztes und Antisemiten [[Ryke Geerd Hamer]]. So heißt es im Magazin wörtlich:<br />
:''..Da das NEUZEIT Magazin aber um die Wichtigkeit des Wissens über die fünf Biologischen Naturgesetze weiß und die Verbreitung für grundlegend wichtig hält, werden trotzdem Artikel zur GHk veröffentlicht werden - ohne Absegnung von Dr. Hamer, aber mit dem Ziel der Verbreitung so rein nach Dr. Hamer wie möglich. Die Redaktion gibt ihr bestes, dieses Ziel zu erreichen und hat nur eines im Sinn: Die Verbreitung um das Wissen um die fünf Biologischen Naturgesetze zu unterstützen!..''<br />
<br />
(GHK: Germanische Heilkunde)<br />
<br />
Weitere Themen sind beispielsweise "Die Presse als Instrument der Gehirnwäsche", [[Agnihotra]], Grassaft als Medizin, Werbung für eine Methode von [[Angie Holzschuh]], Barfußgehen, [[Effektive Mikroorganismen]], Naturkläranlagen, [[Wasserbelebung]] und [[Raumenergie]] nach [[Claus Wilhelm Turtur]]. Die Ausgabe vom Dezember 2013 befasst sich unkritisch mit den so genannten [[AZK]]-Konferenzen des Schweizer Sektengründers und Evangelikalen [[Ivo Sasek]]. Auch werden szenebeliebte [[Verschwörungstheorie]]n verbreitet wie die ''"City of London - Der mächtigste Staat der Erde"''. Artikel existieren auch zu Themen wie "Peter Fitzek - Aufbau souveräner Strukturen" oder "[[Aufbruch Gold Rot Schwarz]] - Wie geht es weiter?".<br />
<br />
Im Magazin finden sich auch Kopien von Inhalten des Projekts [[Stimme und Gegenstimme]]. "Stimme und Gegenstimme" stammt aus dem Umfeld des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]].<br />
<br />
==Kommerzielles==<br />
An den Webauftritt des NeuZeit-Magazins ist auch ein Webshop angeschlossen, der vom NEUZEIT - Netz für eine lebenswerte Zukunft (e.V.) betrieben wird. Angeboten werden Produkte um den [[Anastasia]]-Mythos, Bücher wie "Das Deutschland Protoll" von Holger Fröhner (erschienen im [[J.K. Fischer Verlag]]). Fröhner war "Pressesprecher" des so genannten [[Deutsches Polizeihilfswerk|Deutschen Polizeihilfswerks]], einer typischen [[KRR]]-Vereinigung, gegen die wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird. Das NeuZeit-Magazin bewirbt das Buch unter anderem damit, dass die ersten zwanzig bestellten Exemplare vom Autor handsigniert seien. Angeboten werden auch Veröffentlichungen mit antisemitischem Duktus (Heiko Schrang: ''"Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen"'', Tilman Knechtel: ''"Die Rotschilds - Eine Familie beherrscht die Welt"'', Jan van Helsing usw.) sowie Bücher von [[Udo Ulfkotte]] und Scharlatanerieprodukte wie Aufkleber mit Permanentmagneten (nach [[Angie Holzschuh]]), die bei Erkrankungen medizinisch unmögliche Wunderwirkungen entfalten sollen und weiterhin typische [[Wasserbelebung]]s-Produkte wie ''Wasserverwirbler Crystal Silber Aquadea''. Erhältlich sind auch Anleitungen zu einem [[pseudowissenschaft]]lich begründeten ''"Heizen mit Wasser"'' aus dem Bereich der [[Perpetuum Mobile|Perpetua Mobilia]] und [[Freie Energie|Freien Energie]]-Szenen. Ein Autor Stefan Wolf (Thema [[HHO]]) wird mit den Worten zitiert ''"In meinem Freundeskreis heizen einige bereits seit Jahren mit Wasser, und das zu einem Bruchteil der Kosten, die bei Holz oder Öl anfallen würden."''<br />
==Verbindungen zum "Königreich Deutschland" von Peter Fitzek==<br />
[[image:Neudeutschland Logo.jpg|Zum Vergleich: Emblem, das für das Projekt Neudeutschland von [[Peter Fitzek]] genutzt wird|250px|thumb]]<br />
[[image:NeuZeit alt.jpg|Ursprüngliches Logo des NeuZeit Magazins, das die Beziehung zu "Neudeutschland" deutlich aufzeigt (verwendet ab Beginn bis Juni 2014)|250px|thumb]]<br />
Zahlreiche Verbindungen existieren zum so genannten "Königreich Deutschland" des [[Esoterik]]ers und selbsternannten "Königs von Deutschland" [[Peter Fitzek]], ohne dass dies explizit erwähnt wird. So fällt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Aufmachung des Neuzeit-Magazins und Emblemen des Projekts "Neu-Deutschland" von Peter Fitzek auf. Dies wird besonders beim ursprünglichen Logo deutlich, das inzwischen geändert wurde. Inhaltlich wird ebenfalls an die von Peter Fitzek propagierten Anschauungen angeknüpft. Auch wurde ein Kaufpreis in "Engel-Geld" angegeben. In der Vergangenheit war als Herausgeber ein Verein Neubeginn e.V. mit Sitz in Berlin genannt. Vorstandsvorsitzender war ein Prof. Dr. Anatoli Graf sowie der bereits genannte David Bilger als für den Inhalt Verantwortlicher. Anatoli Graf zählt zur so genannten "Neuen Deutsche Garde" bei Neudeutschland. Der Verein mit dem vollständigen Namen "NEUBEGINN e.V. Selbsthilfeverein zur kulturellen und sozialen Integration der Rußlanddeutschen" findet sich im Gemeinsamen Registerportal der Länder beim Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) VR 15773.<br />
<br />
Das NeuZeit-Magazin unterhielt beim Mietpark Geislingen in der Voßstraße 7 in Geislingen einen Treffpunkt für Sympathisanten von Peter Fitzek. Am 25. Januar 2013 trat Fitzek in Geislingen auf. Am gleichen Ort konnte auch [[Helmut Pilhar]] am 15. Februar 2013 einen Vortrag zur Germanischen Neuen Medizin nach Ryke Geerd Hamer halten (''Einführungsvortrag Germanische Heilkunde'').<br />
==David Bilger==<br />
Der ehemalige Immobilienmakler David Bilger wird auf der Homepage von Neudeutschland von "König" Peter Fitzek als Mitglied geführt. Er hatte Auftritte bei der Marketingplattform [[TimeToDo]] von [[Norbert Brakenwagen]], mit [[Jo Conrad]] in [[Bewusst TV]] und tritt bei [[Kulturstudio]] auf. In einem von ihm verantworteten Artikel beim NeuZeit-Magazin outet sich Bilger als Anhänger der [[pseudomedizin]]ischen Methode Germanische Neue Medizin des ehemaligen Arztes und Antisemiten Ryke Geerd Hamer. Bilger schreibt:<br />
: ''Auch wenn ich es lange nicht glauben wollte, stellte sich für mich heraus, dass die Ursache von Rücken- oder Gelenkschmerzen so gut wie immer ein oder mehrere Selbstwertkonflikte sind, wie es von Dr. Hamer mit den 5 biologischen Naturgesetzen in der Germanischen Heilkunde beschrieben wird. Die einzigen Ausnahmen sind Schmerzen, die durch Unfälle oder operative Eingriffe entstanden sind, doch die Anzahl dieser Fälle ist vergleichsweise gering. Am Anfang war der Konflikt, der einen substantiellen Abbau von Knochen, Knorpel, Sehnen, Muskeln und Bindegewebe zur Folge hat. Dieser Abbau der Substanz geschieht genau so lange, wie der Konflikt aktiv, also das Thema akut ist. Bekommt der Patient seinen Selbstwert wieder hergestellt, so wird er seinen Konflikt lösen, in Folge dessen wird der Körper die zuvor abgebaute Substanz unter Schwellung wieder aufbauen – hier kommt es vor allem beim Knochen zu teilweise starken Schmerzen.''<ref>http://neuzeit-online.de/2015/wir-haben-ruecken/</ref><br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Publikation]]</div>
Tanto
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Don Smith Generator
2015-06-21T06:18:43Z
<p>Tanto: Interpunktionsproblem; stilistischer Kleinkram;</p>
<hr />
<div>[[image:DSG.jpg|Ein Don-Smith-Generator (DSG)|300px|thumb]]<br />
[[image:Don Smith.jpg|Donald Lee Smith|300px|thumb]]<br />
Der '''Don-Smith-Generator''' (DSG) ist ein [[Perpetuum Mobile]] des US-amerikanischen Erfinders Donald Lee Smith (Don Smith oder auch "Dr. Smith"). Sein Generator soll 20 kW an elektrischer Leistung "erzeugen". Smith behauptete, nutzbare Energie durch "Resonanzen" aus der Umwelt gewinnen zu können und baute circa 48 verschiedene Vorrichtungen zur Energiegewinnung im Kilowatt-Bereich. Die Energie soll dabei von "electric waves" aus dem Kosmos oder der Sonne stammen. Genauere, nachprüfbare Angaben zu seinen "elektrischen Wellen" machte er indes nicht. Die jeweiligen Generatoren sollen im Hochfrequenzbereich betrieben worden sein (genaue Angaben fehlen, die Rede ist von "Megahertz"). Zu keinem der von Smith vorgestellten Generatoren liegt ein unabhängiges Gutachten zur Funktionsfähigkeit vor, noch gibt es nachvollziehbare Begründungen für eine etwaige Funktionsfähigkeit.<br />
<br />
Smith soll vergeblich versucht haben, zu seinem Generator ein Patent (mit der Nummer US 08100074) anzumelden. Wie auf ähnliche Weise gescheiterte andere Erfinder behauptete auch Smith, von Seiten der Industrie verfolgt worden zu sein. Zudem seien seine Erfindungen nur zu verstehen, sofern man sich von der akademischen Physik löse.<br />
<br />
Auf Interesse stieß der Don-Smith-Generator bei der Schweizer Vereinigung für Raumenergie (SVR) und beim [[NET-Journal]] von [[Adolf Schneider]].<br />
<br />
==Don-Smith-Generatoren==<br />
Tatsächlich ähnelt der Generator von Smith dem [[Kapanadze-Generator]] des Georgiers Tariel Kapanadze. Nach Angaben von Smith habe er seine Erfindungen von Angaben von [[Nikola Tesla]] abgeleitet. So basierten seine Generatoren auf Patenten von Tesla, genauer auf dessen "Magnifier"-Konzept, mit dem Tesla erfolglos versuchte, statische Hochspannungen aus der Atmosphäre zu Zwecken einer Stromversorgung zu nutzen.<br />
<br />
Der typische Aufbau eines Don-Smith-Generators besteht aus einer vorab konventionell aufgeladenen herkömmlichen 12-Volt-Batterie als eigentliche Stromquelle. Über einen (verlustbehafteten) Wechselrichter wird aus der Gleichspannung eine Wechselspannung erzeugt, die wieder gleichgerichtet wird, um einen Hochspannungskondensator aufzuladen. Die Gleichspannung am Ladekondensator wird sodann in einer selbstschwingenden [[Teslaspule]] mit Funkenstrecke zur Erzeugung einer hochfrequenten und gedämpften Hochspannung genutzt, so wie es bei den ersten [https://de.wikipedia.org/wiki/Knallfunkensender Knallfunkensendern] und später [https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6schfunkensender Löschfunkensendern] der Fall war. Diese wird gleichgerichtet, um eine hohe Gleichspannung zu erhalten, was von Anhängern des Konzepts als Energievervielfachung angesehen wird. Diese soll einerseits durch die Verwendung von Resonanzschwingkreisen, sowie durch eine nicht näher erläuterte "Energiezufuhr" aus der Umwelt zu Stande kommen. Nach Angaben von Smith machten sich Laständerungen am Ausgang der Schaltung nicht als Laständerung an der Batterie bemerkbar. Auch könne man laut Smith auf der Teslaspule zusätzliche Lastkreise anbringen, die zusätzliche Energie auskoppelten, ohne die Belastung der Batterie zu ändern.<br />
<br />
Tatsächlich wird in einer derartigen Schaltung lediglich Energie verbraucht; die Ausgangsleistung (als Produkt von Ausgangsspannung und Entladestrom) ist auf Grund der unvermeidlichen Verluste stets geringer als die von der Batterie abgegebene elektrische Leistung.<br />
<br />
==Donald Lee Smith==<br />
Zu Smith ist wenig bekannt. Gerüchten zufolge soll Smith aktuell (2015) auf Grund von Schlaganfällen nicht mehr in der Lage sein, Anfragen zu beantworten. Angeblich soll nun sein Sohn sich der väterlichen Erfindungen angenommen haben, ohne diese allerdings "zu verstehen", wie behauptet wird. Smith, der sich auch als Energieberater (''energy consultant'') bezeichnete, war Inhaber einer Firma "TransWorld Energy" aus Houston in Texas (USA).<br />
<br />
==Werke==<br />
*''An answer to America's energy deficit''<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Kapanadze-Generator]] des Georgiers Tariel Kapanadze <br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://altenergy-pro.com (ehemalige Webseite von Smith, inzwischen abgeschaltet)<br />
[[category:Freie Energie]]</div>
Tanto
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Osho
2014-04-19T06:51:09Z
<p>Tanto: Bhagwam => Bhagwan</p>
<hr />
<div>[[image:Osho_rolls_winkend.jpg|thumb|Der Guru in seinem Rolls Royce]]<br />
<br />
'''Osho''' oder Bhagwan (11.&nbsp;Dezember 1931, Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien - 19.&nbsp;Januar 1990, Pune, Maharashtra, Indien; bürgerlicher Name: Chandra Mohan Jain; Spitzname in der Kindheit: "Rajneesh") war ein indischer Philosophieprofessor, charismatischer Guru und Begründer der Neo-Sannyas-Sekte.<br />
<br />
Osho verwendete im Laufe seines Lebens verschiedene Namen. Die Annahme derartiger Namen entspricht indischen Gepflogenheiten und ergibt sich im dortigen Kulturbereich als Konsequenz aus der Aufnahme einer spirituellen Lehrtätigkeit.<br />
<br />
*Acharya Rajneesh nannte er sich Mitte der 1960er Jahre bis Anfang der 1970er Jahre. Acharya bedeutet "Lehrer", auch "spiritueller Lehrer" oder – in etwa – "Professor".<br />
*Bhagwan Shree Rajneesh oder kurz Bhagwan nannte er sich von Anfang der 1970er Jahre bis Ende 1988. Bhagwan (Sanskrit) bedeutet "der Gesegnete" und bezeichnet einen Menschen, in dem das Göttliche sichtbar zu Tage tritt. Shree (auch Shri oder Sri) dient in Indien als alltägliche Anrede, ähnlich wie "Herr" im Deutschen.<br />
<br />
*Osho wurde er im letzten Jahr seines Lebens genannt, von Anfang 1989 bis zu seinem Tod am 19.&nbsp;Januar 1990. Osho ist ein Titel im Zen-Buddhismus, der eigentlich "Mönch" oder "Lehrer" bedeutet.<br />
<br />
==Leben==<br />
Chandra Mohan Jain wurde in Kuchwada, einem kleinen Dorf in Madhya Pradesh (Indien), als ältestes von elf Kindern eines Tuchhändlers geboren und die ersten sieben Jahre von seinen Großeltern aufgezogen. Seine Familie gehörte zur Religionsgemeinschaft der Jainas.<br />
Als Jugendlicher wurde Rajneesh Atheist. Er interessierte sich für Hypnose und engagierte sich vorübergehend für Kommunismus, Sozialismus und zwei nationalistische Bewegungen, die für Indiens Unabhängigkeit kämpften: Die Indian National Army und den Rashtriya Swayamsevak Sangh.<br />
<br />
===Studium (1951 – 1960)===<br />
Im Alter von neunzehn Jahren begann Rajneesh sein Studium der Philosophie am Hitkarini College in Jabalpur. Wegen heftiger Streitereien mit einem Lehrer musste er das College verlassen und wechselte darauf zum D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College, ebenfalls in Jabalpur.<br />
1955 schloss er sein Studium am D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College mit dem Bachelorgrad ab. 1957 wurde ihm von der University of Sagar der Mastergrad in Philosophie verliehen. Er erhielt sofort eine Lehrstelle am Raipur Sanskrit College, war aber auch dort schon bald so aufsässig, dass ihn der Rektor aufforderte, sich binnen eines Jahres eine andere Stelle zu suchen – er habe einen zersetzenden Einfluss auf die Moralität, den Charakter und die Religiosität seiner Studenten. 1958 wechselte Rajneesh deshalb zur Universität Jabalpur, wo er zunächst als Dozent und ab 1960 als Professor lehrte.<br />
<br />
===Vortragsreisen (1961 – 1970)===<br />
In den 1960er Jahren unternahm Rajneesh, wann immer es ihm seine Lehrtätigkeit erlaubte, ausgedehnte Vortragsreisen durch Indien, in denen er Gandhi und den Sozialismus kritisierte. Sozialismus und Gandhi, so sagte er, verherrlichten beide die Armut, anstatt sie abzulehnen. Indien brauche Kapitalismus, Wissenschaft, moderne Technologie und Geburtenkontrolle, um seiner Armut und Rückständigkeit entkommen zu können. Auch zum orthodoxen Hinduismus äußerte er sich kritisch: Die brahminische Religion sei steril, alle politischen und religiösen Systeme seien falsch und heuchlerisch. Mit solchen Äußerungen machte er sich bei vielen unbeliebt, aber sie brachten ihm auch Aufmerksamkeit. Etwa um diese Zeit begann er, den Titel Acharya zu verwenden. 1966 gab er seine Lehrtätigkeit an der Universität auf und widmete sich von nun an ganz seiner Karriere als Redner und spiritueller Lehrer.<br />
<br />
Acharya Rajneesh hielt seine frühen Vorträge auf Hindi. Sie zogen deshalb kaum westliche Besucher an. Indische Kommentatoren bescheinigten ihm eine charismatische Ausstrahlung, die selbst auf Menschen, die seinen Ansichten ablehnend gegenüberstanden, eine Faszination ausübte. Seine Reden brachten ihm bald loyale Anhänger, darunter eine Reihe wohlhabender Geschäftsleute. Rajneesh erteilte individuelle Lebensberatung und erhielt dafür Spenden – eine übliche Vorgehensweise in Indien, wo Leute Rat von Gelehrten und Heiligen einholen, ähnlich wie Menschen im Westen Psychotherapeuten oder Lebensberater aufsuchen. Mehrmals im Jahr leitete er Meditations-Camps mit aktiven, kathartischen Elementen, und es wurden erste Meditationszentren (Jivan Jagruti Kendras, Lebenserweckungszentren) gebildet.<br />
<br />
Seine "Lebenserweckungsbewegung" (Jivan Jagruti Andolan) wurde in dieser Zeit hauptsächlich von Mitgliedern der Jaina-Religionsgemeinschaft in Bombay unterstützt.<br />
Acharya Rajneesh behauptete, dass Menschen schockiert werden müssten, nur so könne man sie aufwecken. Schockiert zeigten sich in der Tat viele Inder von einer Vortragsreihe 1968, in der er die Einstellungen der indischen Gesellschaft gegenüber Liebe und Sex scharf kritisierte und für eine freizügigere Atmosphäre plädierte. Die Grundenergie der Sexualität sei göttlich, sagte er. Sexuelle Gefühle sollten nicht unterdrückt, sondern dankbar akzeptiert werden. Nur durch Anerkennung seiner wahren Natur könne der Mensch frei werden. Von Religionen, die für einen Rückzug vom Leben eintraten, hielt er nichts; wahre Religion, so sagte er, sei eine Kunst, die Lehre, wie man das Leben in vollen Zügen genießen könne. Diese Vortragsreihe wurde später als Buch unter dem Titel From Sex to Superconsciousness (Titel der deutschen Ausgabe: Vom Sex zum kosmischen Bewusstsein) veröffentlicht und brachte ihm in der indischen Presse den Titel „Sex-Guru“ ein. Gegen den Widerstand einiger hochrangiger Hindus wurde er im folgenden Jahr dennoch als Redner zur Second World Hindu Conference eingeladen. Dort verursachte er einen weiteren Eklat, indem er die Gelegenheit dazu benutzte, alle organisierten Religionen und ihre Priesterschaft zu kritisieren, und den obersten Priester des Hinduismus in Rage versetzte.<br />
<br />
===Gründung der Neo-Sannyas-Sekte===<br />
Bei einer öffentlichen Meditationsveranstaltung in Bombay (heute Mumbai) präsentierte Acharya Rajneesh im Frühling 1970 erstmals eine seiner Meditationen. Im Juli 1970 nahm er sich eine Wohnung in Bombay, in der er Besucher empfangen und auch Vorträge im kleineren Kreis halten konnte. Obwohl er, seinen eigenen Lehren entsprechend, zuerst keine eigene Organisation begründen wollte, begann er am 28.&nbsp;September 1970, während eines Meditationscamps in Manali, seine ersten Schüler ("Neo-Sannyasins" oder heute meist einfach kurz "Sannyasins") zu initiieren. Sannyasins erhielten von ihm einen neuen Namen – Frauen z.B. "Ma Dhyan Shama", Männer z.B. "Swami Satyananda" – und trugen bis 1987 orange oder rötliche Kleidung sowie eine Mala (Halskette) mit 108&nbsp;Holzkugeln und seinem Bild. (Die Annahme eines Sanskrit-Rufnamens war freiwillig. Wer seinen bürgerlichen Rufnamen behalten wollte, erhielt einen Namen wie "Ma Prem Gudrun" oder "Swami Deva Peter".)<br />
<br />
Orangefarbene Kleidung und Mala sind Attribute traditioneller Sannyasins (als heilig betrachteter Asketen) in Indien. Die Art und Weise, wie die – bewusst provokative – Übernahme dieses Kleidungsstils zu Stande kam, hatte ein zufälliges Element: Laxmi war eines Tages, einer spontanen Idee folgend, in Orange bei ihm erschienen. Acharya Rajneesh gefiel anscheinend der Gedanke, seine Anhänger in einer Kleidung zu sehen, die, gemäß des hinduistischen Konzepts des "Sannyas", eine Verpflichtung zur Entsagung und zur spirituellen Suche versinnbildlichte. Sein Sannyas sollte jedoch ein lebensbejahendes, feierndes Sannyas sein, in dessen Mittelpunkt "der Tod von all dem, was du gestern warst" stehen würde. Aufgegeben werden sollte dabei nur das, was den Menschen daran hinderte, ganz im jetzigen Moment zu leben. "In Sannyas initiiert zu werden", so schrieb eine Biografin, "bedeutet, dass du erkannt hast, dass du nur ein Same bist, eine Potenzialität. Es ist eine Entscheidung, zu wachsen, eine Entscheidung, dich von all deinen Sicherheiten zu trennen und in Unsicherheit zu leben. Du bist bereit, einen Sprung ins Unbekannte, Ungewisse, Geheimnisvolle zu tun." 1971 traten erste Interessierte aus den westlichen Industrienationen der Bewegung bei. Darunter war eine junge Engländerin, die den Namen "Vivek" von Acharya Rajneesh erhielt und in der Folge zu der Überzeugung kam, sie sei in ihrem vergangenen Leben seine Freundin Shashi gewesen. Shashi hatte ihm auf ihrem Sterbebett versprochen, dass sie zu ihm zurückkehren würde. Vivek wurde in den kommenden Jahren zu seiner ständigen Gefährtin.<br />
<br />
==="Bhagwan"===<br />
Im selben Jahr legte Rajneesh den Titel "Acharya" ab und nahm stattdessen den religiösen Titel Bhagwan (wörtlich: Gesegneter) Shree Rajneesh an. Seine Aneignung dieses Titels wurde von vielen Indern kritisiert, aber Bhagwan schien die Kontroverse zu genießen. Später sagte er, dass der Namenswechsel die erfreuliche Wirkung gehabt hätte, all die zu vertreiben, die sich nicht wirklich auf ihn einlassen konnten. Gleichzeitig verlagerte sich damit auch der Schwerpunkt seiner Aktivitäten. Er war nun immer weniger daran interessiert, Vorträge für die allgemeine Öffentlichkeit zu halten. Stattdessen, so sagte er, ginge es ihm nun vorrangig darum, Einzelpersonen zu transformieren, die eine innere Verbindung zu ihm hergestellt hätten. Da immer mehr Schüler aus dem Westen zu ihm stießen, gab Bhagwan nun auch englischsprachige Vorträge. Seine Gesundheit begann in Bombay jedoch zu leiden; sein Asthma verschlimmerte sich auf Grund der schlechten Luftqualität in Bombay zusehends, ebenso wie seine Zuckerkrankheit und seine Allergien. Außerdem war seine Wohnung nun viel zu klein, um die vielen Besucher aufnehmen zu können. Seine Sekretärin Laxmi machte sich auf die Suche nach einer passenderen Bleibe und fand diese in Poona (heute Pune). Das Geld für den Kauf der zwei benachbarten Villen und des dazugehörigen, etwa 2,5&nbsp;ha großen Areals wurde von Gönnern und Schülern, insbesondere Catherine Venizelos (Ma Yoga Mukta), der Erbin eines griechischen Reedereivermögens, aufgebracht.<br />
<br />
===Ashram in Poona (1974 – 1981)===<br />
Bhagwan und seine Anhänger zogen im März 1974 von Bombay nach Poona um. Seine Gesundheit machte ihm noch einige Zeit zu schaffen, aber der Aufbau des Ashrams im Koregaon Park ging zügig vonstatten. Sannyasins arbeiteten im Ashram und erhielten dafür umsonst Kost und nach einiger Zeit oft auch Logis. Die nächsten Jahre waren geprägt von ständiger Expansion; die Anzahl der Besucher aus dem Westen wuchs immer mehr an. 1981 verfügte der Ashram u.a. über seine eigene Bäckerei, Käseherstellung, Kosmetikartikelfertigung, Kleiderproduktion, Töpferei, Theatergesellschaft und auch ein eigenes Gesundheitszentrum mit über neunzig Mitarbeitern, darunter 21&nbsp;Ärzte. Der verstärkte Zulauf aus dem Westen war zum Teil auf die Mundpropaganda der aus Indien zurückkehrenden Schüler zurückzuführen, die in vielen Fällen Meditationszentren in ihren Heimatländern gründeten. Andere berichteten, dass sie nie mit Sannyasins in Kontakt getreten waren; sie hätten nur irgendwo ein Bild von Bhagwan gesehen, eine unerklärliche Verbindung zu ihm gespürt und dann gewusst, dass sie ihn aufsuchen müssten. Wieder andere lasen ein Buch von Bhagwan und fühlten sich auf diesem Wege zu ihm hingezogen. Bhagwan erhielt erheblichen Zulauf von Feministinnengruppen; die meisten Ashrambetriebe wurden von Frauen geleitet. Im deutschsprachigen Raum lösten vor allem die Berichterstattung der Illustrierten Stern und der Bestseller "Ganz entspannt im Hier und Jetzt" des ehemaligen Stern-Reporters Jörg Andrees Elten großes Interesse an Bhagwan aus.<br />
<br />
===Therapiegruppen als neue Einnahmequelle===<br />
Die Kombination von östlichen Meditations- und westlichen Therapietechniken spielte eine wesentliche Rolle. Europäische und amerikanische Therapeuten des Human Potential Movement reisten nach Poona und wurden Bhagwans Schüler. Therapiegruppen waren bald ein wesentlicher Bestandteil des Ashram-Angebots und auch eine seiner größten Einnahmequellen. 1976 umfasste das Angebot 10&nbsp;Therapien, darunter [[Enlightenment Intensive]], eine Gruppe, in der die Teilnehmer z.B. drei Tage lang versuchen mussten, die Frage "Wer bin ich?" zu beantworten. In den folgenden Jahren stieg die Anzahl der angebotenen pseudowissenschaftlichen Therapieformen auf etwa achtzig, Atem-, Körper-,[[ Primärtherapie]], [[Reiki]], [[Tantra]] oder auch "schamanistische Energiearbeit" und auch [[Familienaufstellung nach Hellinger]].<br />
<br />
Besucher fragten entweder Bhagwan, an welchen Gruppen sie teilnehmen sollten, oder wählten Gruppen nach eigenem Gutdünken aus. In einigen Gruppen wie Encounter und Tantra wurde Sex mit wechselnden Partnern angeregt, entsprechend Bhagwans Lehre, dass sexuelle [[Blockade]]n erst aufgelöst werden müssten, ehe das authentische Wesen des Menschen sich entfalten könnte. In den Encounter-Gruppen wurden auch gewalttätige Konfrontationen zwischen den Teilnehmern zugelassen; laut Pressemeldungen kamen sogar mehrere Vergewaltigungen vor. Nachdem ein Teilnehmer einen Knochenbruch erlitt, wurden Tätlichkeiten in den Gruppen untersagt. Trotzdem hatten viele Sannyasins und Besucher die Empfindung, an etwas Aufregendem, Neuartigem teilzunehmen. In diesem Gefühl wurden sie auch von Bhagwan bestärkt: "Wir experimentieren hier mit allen Möglichkeiten, die das menschliche Bewusstsein heil machen und einen Menschen bereichern können", sagte er.<br />
<br />
===Tagesgeschehen im Ashram===<br />
Der Alltag in der Kommune war geprägt von Meditation. Ein typischer Tag im Ashram begann um 6&nbsp;Uhr mit der einstündigen Dynamischen Meditation. Um 8&nbsp;Uhr hielt Bhagwan einen öffentlichen Vortrag in der so genannten "Buddha Hall" (Buddhahalle). Bis 1981 wechselten sich hier Vortragsreihen auf Hindi und Englisch in monatlichem Rhythmus ab. Viele dieser spontan gehaltenen Vorträge waren Kommentare zu Texten aus verschiedenen spirituellen Traditionen; in anderen beantwortete er Fragen von Besuchern und Anhängern.<br />
Tagsüber fanden diverse Meditationen und Therapien statt. Abends gab es persönliche Gespräche des Bhagwans mit kleinen Zahlen individueller Anhänger und Besucher. Vier Tage im Jahr wurden besonders gefeiert: Bhagwans Erleuchtungstag (21.&nbsp;März) und sein Geburtstag (11.&nbsp;Dezember) sowie Guru Purnima, ein Vollmond, an dem Inder ihre spirituellen Meister verehren, und Mahaparinirvana, der Tag, an dem aller Erleuchteten gedacht wird.<br />
<br />
===Medienberichte===<br />
In den 1970er Jahren wurde zum ersten Mal auch die westliche Presse auf Bhagwan, den „Sex-Guru“, aufmerksam. Die Berichte konzentrierten sich auf die Therapiegruppen, Bhagwans Einstellung zu Sex und seine auf Schockwirkung ausgerichteten Äußerungen („Selbst Menschen wie Jesus sind noch ein kleines bisschen neurotisch“). Auch das Verhalten von Anhängern wurde zum Gegenstand von Kritik. Um Geld zur Verlängerung ihres Indien-Aufenthaltes zu verdienen, gingen Frauen regelmäßig nach Bombay, wo sie sich als Prostituierte verdingten. Andere Anhänger versuchten sich im Schmuggel von Opium, Haschisch und Marihuana; manche wurden gefasst und landeten im Gefängnis. Als im Januar 1981 Prinz Welf von Hannover (Swami Anand Vimalkirti), ein Cousin von Prinz Charles und Nachkomme von Kaiser Wilhelm&nbsp;II., in Poona einem Schlaganfall erlag, stellten die besorgten Verwandten sicher, dass seine kleine Tochter nicht bei ihrer Mutter (ebenfalls Sannyasin) in Poona aufwachsen würde. Teilweise, so wurde berichtet, sollen Anhänger gegen ihren Willen zur Teilnahme an Therapiegruppen gezwungen worden sein, Nervenzusammenbrüche erlitten und in die Prostitution und Drogenkriminalität gedrängt wurden.<br />
<br />
Das Erscheinen des in Indien verbotenen Films Ashram, der das Geschehen in den Therapiegruppen unzensiert abbildete, und Bhagwans Kritik am damaligen Premierminister Morarji Desai veranlassten den indischen Staat, eine härtere Linie gegenüber dem Ashram einzunehmen. Unter anderem wurde dem Ashram rückwirkend der steuerbefreite Status entzogen, was in einer Steuerforderung in Millionenhöhe resultierte.<br />
<br />
[[image:Osho.jpg|300px|thumb]]<br />
<br />
===Umzug der Sekte in die USA===<br />
Angesichts der schwierigen Lage wollte die Sekte nach Saswad umziehen, etwa 30&nbsp;km außerhalb von Poona, wo sie eine landwirtschaftliche Kommune aufbauen wollten. Doch eine Brandstiftung und die Vergiftung eines Brunnens in Saswad machten deutlich, dass der Ashram auch dort nicht willkommen war. Ein anschließender Versuch, in Gujarat Land für den Ashram zu erwerben, scheiterte am Widerstand der lokalen Behörden.<br />
<br />
Bhagwans Gesundheit verschlechterte sich gegen Ende der 1970er Jahre; sein persönlicher Kontakt mit Sannyasins wurde schon ab 1979 reduziert. Aus den abendlichen Darshans wurden Energie-Darshans – statt persönlicher Gespräche fand nun eine „Energieübertragung“ statt, bei der Bhagwan mit seinem Daumen auf das in der Mitte der Stirn befindliche „dritte Auge“ des Schülers drückte. Am 10.&nbsp;April 1981 trat Bhagwan nach einer Krankheit in eine "Phase des Schweigens" ein, und statt der täglichen Vorträge gab er nun Satsangs (stilles Zusammensitzen, mit kurzen Phasen von Lesungen aus verschiedenen Werken und Live-Musik). Etwa zur selben Zeit löste Ma Anand Sheela (Sheela Silverman) Laxmi als Bhagwans Sekretärin ab. Sheela kam zu dem Entschluss, dass Bhagwan, zur Sicherstellung besserer medizinischer Behandlungsmöglichkeiten (und um den indischen Steuerbehörden zu entgehen) in die Vereinigten Staaten reisen sollte.<br />
<br />
Am 1.&nbsp;Juni 1981 reiste Bhagwan daher nach Amerika, zunächst nach Montclair (New Jersey). Sheela kaufte kurz darauf in Oregon für 5,75&nbsp;Millionen Dollar die entlegene Big Muddy Ranch (früherer Drehort einiger Westernfilme mit John Wayne). Geplant war dort der Aufbau einer Kommune. Zur Finanzierung des Projektes wurden Anhänger in aller Welt kontaktiert und angehalten, Geld in das Projekt zu investieren, mit der Aussicht, dass ihnen dort dann ein Wohnplatz geboten würde.<br />
<br />
1982 wurde die Stadt Rajneeshpuram auf dem Gelände der Ranch gegründet. Hunderte von bereits in Oregon angekommenen Anhängern arbeiteten hart am Aufbau der notwendigen Infrastruktur. Die Stadt hatte bald eine eigene Post, Schule, Feuerwehr, Einkaufszentren, Restaurants und ein öffentliches Transportsystem mit 85&nbsp;Bussen. Ein Flugplatz mit stadteigenen Flugzeugen stand zur Verfügung. Es wurde eine riesige Meditations- und Versammlungshalle errichtet. Insgesamt hatte die Stadt eine Größe von 260&nbsp;Quadratkilometern.<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13514008.html</ref><br />
<br />
Außerdem hatten Anhänger leerstehende Häuser in der nächstgelegenen Ortschaft, Antelope (etwa fünfzig Einwohner), aufgekauft und dort die Mehrheit im Stadtrat gewonnen. Viel Presseinteresse erregte in den folgenden Jahren eine Flotte von bis zu 93&nbsp;Rolls-Royce, die sich Bhagwan von seinen Anhängern finanzieren ließ.<br />
<br />
Die Einwanderungsgesetze der USA versuchten die Anhänger der Sekte zum Teil dadurch zu umgehen, dass sie Scheinehen mit amerikanischen Staatsbürgern eingingen. Auch Bhagwan selbst hatte Visumprobleme, die dadurch gelöst wurden, dass Bhagwan zum offiziellen Oberhaupt einer Religion, des so genannten „Rajneeshismus“, erklärt würde. Dieser Antrag wurde von den Behörden zunächst mit der Begründung abgewiesen, dass Bhagwan kein Religionsführer sein könne, weil er sich ja in einer permanenten Schweigephase befände und keine öffentlichen Äußerungen von sich gäbe. Nach einem langen Rechtsstreit erfolgte aber drei Jahre später, 1984, die Anerkennung als Religionsführer.<br />
<br />
Die Expansion der Kommune führte zu immer weiter ausufernden Rechtsstreitigkeiten mit den Behörden über Baugenehmigungen. Sheelas zum Teil sehr schroffe Kommentare gegenüber den Medien verschärften die Lage. Im Juli 1983 wurde eine Bombe in einem von Bhagwan-Anhängern geführten Hotel in Portland gezündet. Es wurden zwar keine Gäste oder Angestellte verletzt, aber die Kommuneleitung in Rajneeshpuram nahm dies als Anlass, Waffen zu kaufen und eigene städtische Polizeikräfte auszubilden. Das tägliche Leben in Rajneeshpuram wurde zunehmend autoritärer.<br />
<br />
===Kriminelle Aktivitäten===<br />
Im September 1984 initiierte Sheela ein „Share-a-Home“-Programm für Obdachlose. Busse wurden in amerikanische Großstädte geschickt und kamen mit mehreren Tausend Obdachlosen zurück, denen man ein neues Leben in Rajneeshpuram angeboten hatte. Dies passte überhaupt nicht mit Bhagwans Lehren zusammen – Bhagwan hatte christliche Wohlfahrtsmaßnahmen in Indien immer als heuchlerisch und kontraproduktiv kritisiert – und da zudem am 6.&nbsp;November 1984 eine kritische Landtagswahl in Wasco County bevorstand, bei der die Obdachlosen nach Oregons freizügigen Wahlregelungen hätten mitwählen dürfen, sah die Öffentlichkeit das Ganze einfach als zynische Maßnahme zur Vergrößerung des Rajneeshpuram-Stimmanteils. Nach einer schnellen Änderung der Wahlbestimmungen durch die Behörden, welche die Registrierung der Obdachlosen als Wähler erschwerte, wurden viele von ihnen einfach in die nächste größere Stadt gefahren und dort abgesetzt.<br />
<br />
Innerhalb der Kommune wurde der Umgang immer rigider. Es wurden heimlich Abhöranlagen im Telefonsystem von Rajneeshpuram installiert. Anhänger, die mit dem Führungsstil der Sekte nicht einverstanden waren, wurden isoliert und unter Druck gesetzt; viele verließen Rajneeshpuram.<br />
<br />
Das wahre Ausmaß der kriminellen Aktivitäten wurde erst Mitte September 1985 bekannt, als Sheela und ihr Führungsteam die Kommune fluchtartig verließen. Bhagwan berief zwei Tage darauf, am Montag, dem 16.&nbsp;September, eine Pressekonferenz ein. Dort berichtete er, Sheela und ihr Team hätten laut Aussagen von Sannyasins, die ihm seit Sheelas Abreise von Vivek und seinen beiden Ärzten zugetragen worden seien, verschiedene Verbrechen begangen, und bat die Behörden, Ermittlungen gegen Sheela und ihr Team einzuleiten.<br />
<br />
Diese Untersuchungen resultierten in der Verhaftung und Verurteilung von Sheela und mehreren ihrer Mitarbeiter. Wie sich herausstellte, hatten Mitglieder von Sheelas Team ein Jahr zuvor, im September 1984, also ebenfalls im Vorfeld der County-Wahlen, vorsätzlich Salmonellen in das Essen verschiedener Restaurants der Kleinstadt The Dalles in Oregon lanciert, um zu sehen, ob es möglich wäre, Wahlberechtigte krank zu machen und so das Ergebnis der Wahlen zu beeinflussen. Etwa 750&nbsp;Menschen erkrankten, 45&nbsp;mussten ins Krankenhaus. Bhagwan erklärte, von diesen Verbrechen angeblich nichts gewusst zu haben.<br />
<br />
===Verhaftung und Ausweisung aus den USA===<br />
Am 23.&nbsp;Oktober 1985 erstellte eine Federal Grand Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Anklageschrift gegen Bhagwan wegen Einwanderungsdelikte. Am 28.&nbsp;Oktober 1985 wurde Bhagwan nach einem Flug nach North Carolina festgenommen. Als Begründung gaben die amerikanischen Behörden an, er habe die USA verlassen wollen. Er bekam eine zehnjährige Bewährungsstrafe, die unter der Bedingung, das Land zu verlassen, ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe von $400.000. Bhagwan musste die USA verlassen. Die Ranch in Oregon wurde am Freitag, 2.&nbsp;Dezember 1988 zwangsversteigert. Ganze 4,5&nbsp;Millionen Dollar zahlte eine Versicherung. Fast 6&nbsp;Millionen Dollar hatten Bhagwans Anhänger einst bezahlt.<ref>http://www.agpf.de/idk88-4.htm</ref><br />
<br />
Es wird immer wieder wird behauptet, Bhagwan sei in den USA unschuldig verurteilt worden. Tatsache ist: Bhagwan hat ein Geständnis abgelegt. Wie meist, wenn wortgewandte Leute ein Geständnis ablegen, pflegen diese ihre eigene Interpretation der Vorgänge hinzuzufügen. Darauf berufen sie sich dann später zum Beweis ihrer Unschuld. Juristisch ist diese Interpretation belanglos.<br />
<br />
===Weltreise und Poona II (1985 – 1990)===<br />
Nach längeren Aufenthalten in Nepal, Kreta und Uruguay und verschiedenen Irrflügen um den Globus kehrte Bhagwan Anfang 1987 in den Ashram in Pune zurück. 21&nbsp;Staaten verweigerten ihm während dieser Zeit die Einreise.<br />
<br />
Der Ashram nahm seine früheren Tätigkeiten wieder auf und wurde ausgebaut. Er präsentierte sich jetzt als „Multiversity“, ein Ort, in dem Therapie als Brücke zur Meditation fungieren sollte. Die Besucherströme nahmen wieder zu. Wer in den Ashram hinein wollte, und sei es nur als Besuch, musste eine umfassende Aufnahmeprozedur durchlaufen: Daten erfassen, Photos machen, Ashrampass ausstellen und einen obligater AIDS-Test.<br />
<br />
Bhagwan entwickelte neue Meditationstechniken und begann wieder, Meditationen persönlich zu leiten. Ende 1988 erklärte er, dass er nicht mehr Bhagwan genannt werden wolle. Nach einigen Wochen ohne Namen akzeptierte er auf den Vorschlag seiner Anhänger hin den Namen Osho.<br />
<br />
===Tod===<br />
Oshos Gesundheitszustand wurde zunehmend schlechter; im April 1989 hielt er seinen letzten öffentlichen Vortrag. Den Rest dieses Jahres saß er abends nur noch schweigend mit seinen Sannyasins zusammen in der Meditationshalle des Ashrams. Ende 1989 starb seine Gefährtin Vivek, anscheinend von eigener Hand durch eine Überdosis an Medikamenten. Osho starb sechs Wochen später, am 19.&nbsp;Januar 1990, im Alter von 58&nbsp;Jahren. Anhänger verbreiteten das Gerücht, er wäre von der US-Regierung "vergiftet" worden. Mehr spricht für die Annahme, dass er an einer Herz-Kreislauferkrankung starb. Seine Leiche wurde nur wenige Stunden nach seinem Tod verbrannt.<br />
<br />
==Glaubensinhalte der Osho-Sekte==<br />
Osho richtete sich oberflächlich betrachtet gegen die etablierten Religionen. In seiner Kritik des Christentums zum Beispiel sagte er, Jesus sei ein Rebell – er existiere nur außerhalb der Kirchenmauern, die sein Anliegen dogmatisch kanalisiert und damit leblos gemacht hätten. Gott sei nichts als eine Erfindung des Menschen, Opium für das Volk. Allerdings verwendete Osho selber Versatzstücke aus dem Buddhismus, Hinduismus, Christentum u.a. zum Aufbau seiner Lehre.<br />
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Der Weg zur authentischen religiösen Erfahrung liegt in seiner Vorstellung darin, das Leben [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlich]] zu sehen. Jede, wie auch immer geartete, Tätigkeit könne dem inneren Wachstum dienen. Meditation, ein wesentlicher Bestandteil der Glaubensausübung, bedeute dabei, ein Zeuge aller inneren Vorgänge zu sein, den Strom der Gedanken und Empfindungen an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne sich weiter mit ihnen zu identifizieren.<br />
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Die Erfahrungen in den therapeutischen Gruppen und die Tanzmeditation sollen die "blockierten Energien" lockern, aufgestaute Aggressionen und Sexualität freisetzen und dadurch Selbsterfahrung und Bewusstheit ermöglichen. Der Mensch müsse sich jedoch zuerst so akzeptieren, wie er ist. Schlechtes Gewissen, Sünde und Vergebungsbedürftigkeit seien nur von der Gesellschaft aufgezwungene Vorstellungen, die überwunden werden müssten. Das "Ego" müsse zertrümmert und der Versuch aufgegeben werden, das Leben vom Kopf, von erdachten Vorstellungen her zu führen.<ref>http://www.hilfe24.de/01_sekten.htm</ref><br />
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Folglich erfreut sich Osho vor allem bei Anhängern der [[New-Age]]-Bewegung, [[Alternativmedizin]] sowie [[Esoterik|esoterisch]] ausgerichteter Leute großer Beliebtheit.<br />
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Osho war zu seinen Lebzeiten eine hoch umstrittene Persönlichkeit. Einerseits gibt es viele Anhänger, die Osho wie einen Gott verehrten. Andererseits repräsentierte er einen gefährlichen Scharlatan, der Menschen mit religiösem Gaukelspiel zum Verzicht auf Altersversorgung und Vermögen bewog. Seine Anhänger arbeiteten in den Kommunen unentgeltlich und sehr hart, während er sich 93&nbsp;Rolls-Royce und brillantenbesetzte Armbanduhren leistete. Seine am Tantrismus orientierten unwissenschaftlichen und manipulativen Therapiemethoden brachten ihm einen Ruf als „Sex-Guru“ ein. Zudem verstand es Osho sehr gut, durch manipulativen Meditationsverfahren, Charisma und rhetorisches Talent, seine Anhänger in eine psychische Abhängigkeit zu treiben.<br />
<br />
Mit unterschiedlichen Methoden wurde Druck bis zur Gewalt auf die Anhänger ausgeübt und dadurch seelische Spannung erzeugt. Die Lösung dieser Spannung wird dann je nach Situation und jeweiliger Übung als Belohnung oder Heilung empfunden.<br />
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Kinder hatten einerseits Freiheit, andererseits kaum Elternbindung. Die Kinder gingen nicht zur Schule, sondern lebten unter sich, ohne jede Aufsicht durch Erwachsene.<ref>http://www.arte.tv/de/Das-Programm/1592446.html</ref> Erwünscht war, dass sie sich ihre Eltern im Ashram selbst aussuchten. Sie wurden alsbald wie Erwachsene behandelt, Kinderarbeit war üblich. Die Betrachtung von 50&nbsp;Paaren beim Massengeschlechtsverkehr während einer "Therapie" wurde nicht beanstandet. 16-jährige Mädchen ließen sich sterilisieren, wie von Bhagwan gewünscht. Erwachsene Männer konnten "ihre Sexualität bei 13-jährigen Mädchen" ausleben.<ref>Katharina Wulff-Bräutigam: Bhagwan, Che und Ich, Droemer, 2005, 270 Seiten</ref> Was die Osho über die Familie und wie Kinder aufwachsen sollen, dachte, schrieb er in seinem Manifest "Die goldene Zukunft" nieder:<br />
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*"''Die Familie ist die eigentliche Wurzel von Millionen Krankheiten''"<br />
*"''Sobald die Familie abgeschafft ist, wird viel psychologische Krankheit abgeschafft sein''"<br />
*"''Kinder sollen nicht bei ihren Eltern leben, sondern in kommunalen Wohnhäusern, damit die Eltern nicht ihren Geist vergiften können''"<br />
*"''und einen Vater und eine Mutter zu haben ist psychologisch gefährlich. <br />
*"''Kinder sollen der Kommune gehören, nicht den Eltern. Eltern haben genug Schaden angerichtet; man darf ihnen nicht weiter erlauben, ihre Kinder zu verderben"''<ref>Die goldene Zukunft, Rajneesh Verlag Köln 1988, S. 70 ff.</ref><br />
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Letztendlich dient dies der Entfremdung der Kinder von ihren Eltern und damit ihrer leichteren Manipualtion im Sinne der Sekte.<br />
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==Das „Osho-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichtes==<br />
In der Bundesrepublik Deutschland wird die [[Sekte]] von den offizellen Stellen als eine destruktive und pseudoreligiöse Sekte, Jugendsekte, Jugendreligion oder Psychosekte eingestuft, welche ihre Mitglieder manipulierte. Die deutsche Zentralstelle für Weltanschauungsfragen brachte in einem Info-Blatt zum Beispiel den Lebensbericht einer jungen Frau unter der Überschrift „Die rote Utopie – Der Weg nach innen – Im Banne des Guru“. Im Materialdienst desselben Instituts schrieb ein Autor über das Thema „Losgekommen von der Droge Bhagwan“.<br />
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Eine gegen solche Äußerungen der Bundesregierung und des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit gerichtete Unterlassungsklage von Mitgliedern der Osho-Sekte wurde vom Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen mit Urteil vom 22.&nbsp;Mai 1990 abgewiesen. Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht mit Beschluss vom 22.&nbsp;Mai 1991 zurückgewiesen. Das Bundesverfassungsgericht entschied mit Urteil vom 26.&nbsp;Juni 2002 (sog. Osho-Urteil), dass es verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei, dass die in den 1980er Jahren erfolgten Bezeichnungen als „Sekte“, „Jugendsekte“ und „Psychosekte“ vom Oberverwaltungsgericht und vom Bundesverwaltungsgericht für unbedenklich gehalten worden seien.<ref>http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20020626_1bvr067091.html</ref><ref>http://www.telemedicus.info/urteile/Informationsrecht/Staatliche-Informations-und-OEffentlichkeitsarbeit/443-BVerfG-Az-1-BvR-67091-Osho.html</ref><ref>http://www.agpf.de/Bundesverfassungsgericht-1BvR670-91-Osho.htm</ref><br />
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==Gegenwärtige Aktivitäten der Sekte==<br />
[[image:Osho_Bayern.jpg|Film "Sommer in Orange": Osho Anhänger in Bayern (Bild: Focus<ref>http://www.focus.de/kultur/kino_tv/filmstarts/filmkritik-sommer-in-orange-indische-esoterik-in-bayerischer-provinz_aid_656000.html</ref>)|350px|thumb]]<br />
Oshos Methoden sind auch nach seinem Tod Vorbilder für viele Anbieter aus dem Psycho-Markt, wobei der Name des Gurus als Label bei der Bezeichnung diverser spiritueller Methoden auftaucht. Das Angebot reicht von Therapie- und Meditationsformen über alternative Heilweisen, musische Disziplinen, östliche Selbstverteidigungsmethoden bis hin zu esoterischen und magischen Praktiken.<br />
<br />
Es existiert auch ein eigener Osho-Verlag, der ein Monatsmagazin namens Osho Times und Bücher, Audios, Videos sowie Fotos von Osho und weitere Produkte des Gurus vertreibt.<ref>http://www.oshomedia.de/</ref><br />
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Gegenwärtige Osho-Anhänger sind in Deutschland in der Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. organisiert. Sie betreiben eine eigene Webseite.<ref>http://www.osho.de/impressum.html</ref> Die Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. betreibt Meditationszentren<ref>http://www.oshouta.de/</ref>, vegetarische Restaurants und vertreibt diverse Materialien über Osho.<br />
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==Prominente Anhänger im deutschen Sprachraum==<br />
*Peter Sloterdijk (Swami D. Peter), Philosoph und Fernsehmoderator, verbrachte in den 1970er Jahren einige Zeit in Poona und beschreibt die Umstimmungserfahrung, die er als Sannyasin erlebt hat, als „irreversibel“.<br />
*Elfie Donnelly (Ma Anasha), Jugendbuchautorin, und ihr damaliger Ehemann; Elfie Donnelly nennt Osho immer noch als eines ihrer Vorbilder.<br />
*Peter Lustig, Fernsehmoderator, u.a. früher bei der Kindersendung "Löwenzahn" im ZDF, ging in den 1970er Jahren nach Poona.; Peter Lustig spricht von dem „alten Herrn“ und den damals gemachten Erfahrungen.<br />
*[[Barbara Rütting]] (Ma Anand Taruna) nennt Osho den größten Therapeuten des Jahrhunderts.<br />
*Joachim-Ernst Berendt, Musikjournalist und Autor, wurde Sannyasin und schrieb später das Vorwort zu dem Osho-Buch „Die verborgene Harmonie“.<br />
*Rudolf Bahro, Philosoph und Politiker, war 1983 mehrere Wochen in Rajneeshpuram.<br />
*Achim Eckert, [[Alternativmedizin]]er und Autor, der mehrere Jahre in Oshos Ashram verbrachte, wendet bei seiner Arbeit Oshos Meditationstechniken an.<br />
*Georg Deuter (Swami Chaitanya Hari), New-Age-Musiker, komponierte in den 1970er Jahren die Musik für verschiedene Osho-Meditationen.<br />
*Eva Renzi, Schauspielerin, nahm in den 1970er Jahren an Therapiegruppen in Poona teil und berichtete danach in der Presse über ihre dortigen Erfahrungen.<ref> http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616092.html</ref><br />
*Jörg Andrees Elten (Swami Satyananda), Stern-Journalist, fuhr nach Poona, um einen Report zu verfassen, wurde aber kurz darauf zum Anhänger Oshos und ist immer noch als Journalist und Seminarleiter in der Osho-Bewegung tätig.<br />
*Kürzlich hat die Sängerin Nena geäußert, Anhängerin von Osho zu sein.<ref>http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/hamburg/article4630861/Nena-bekennt-sich-als-Fan-des-Bhagwan-Gurus-Osho.html</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.agpf.de/Osho-Bhagwan.htm<br />
*Literaturliste zum Thema: http://www.agpf.de/Bhagwan-Osho-Literatur.htm<br />
*http://www.religio.de/lex/Daten/B/bhagwan.html<br />
*http://www.relinfo.ch/osho/ashram.html<br />
*http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/Bhagwan-Sekte;art15504,2897473<br />
*http://www.ekd.de/ezw/42714_berichte_ein_guru_im_wohnzimmer.php<br />
*http://www.ekd.de/ezw/dateien/EZWINF78.pdf<br />
*http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2001/12/15/a0167<br />
*http://en.wikipedia.org/wiki/Osho_(Bhagwan_Shree_Rajneesh)<br />
*http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/12/15/a0167<br />
*[http://www.vikas.de/oshoaussteigerberichten.htm Sammlung von Erfahrungsberichten Betroffener]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Osho}}<br />
[[category:Guru]]<br />
[[category:Sektenführer]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Osho&diff=116023
Osho
2014-04-19T06:50:26Z
<p>Tanto: überschüssiges "wurden" entfernt;</p>
<hr />
<div>[[image:Osho_rolls_winkend.jpg|thumb|Der Guru in seinem Rolls Royce]]<br />
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'''Osho''' oder Bhagwan (11.&nbsp;Dezember 1931, Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien - 19.&nbsp;Januar 1990, Pune, Maharashtra, Indien; bürgerlicher Name: Chandra Mohan Jain; Spitzname in der Kindheit: "Rajneesh") war ein indischer Philosophieprofessor, charismatischer Guru und Begründer der Neo-Sannyas-Sekte.<br />
<br />
Osho verwendete im Laufe seines Lebens verschiedene Namen. Die Annahme derartiger Namen entspricht indischen Gepflogenheiten und ergibt sich im dortigen Kulturbereich als Konsequenz aus der Aufnahme einer spirituellen Lehrtätigkeit.<br />
<br />
*Acharya Rajneesh nannte er sich Mitte der 1960er Jahre bis Anfang der 1970er Jahre. Acharya bedeutet "Lehrer", auch "spiritueller Lehrer" oder – in etwa – "Professor".<br />
*Bhagwan Shree Rajneesh oder kurz Bhagwan nannte er sich von Anfang der 1970er Jahre bis Ende 1988. Bhagwan (Sanskrit) bedeutet "der Gesegnete" und bezeichnet einen Menschen, in dem das Göttliche sichtbar zu Tage tritt. Shree (auch Shri oder Sri) dient in Indien als alltägliche Anrede, ähnlich wie "Herr" im Deutschen.<br />
<br />
*Osho wurde er im letzten Jahr seines Lebens genannt, von Anfang 1989 bis zu seinem Tod am 19.&nbsp;Januar 1990. Osho ist ein Titel im Zen-Buddhismus, der eigentlich "Mönch" oder "Lehrer" bedeutet.<br />
<br />
==Leben==<br />
Chandra Mohan Jain wurde in Kuchwada, einem kleinen Dorf in Madhya Pradesh (Indien), als ältestes von elf Kindern eines Tuchhändlers geboren und die ersten sieben Jahre von seinen Großeltern aufgezogen. Seine Familie gehörte zur Religionsgemeinschaft der Jainas.<br />
Als Jugendlicher wurde Rajneesh Atheist. Er interessierte sich für Hypnose und engagierte sich vorübergehend für Kommunismus, Sozialismus und zwei nationalistische Bewegungen, die für Indiens Unabhängigkeit kämpften: Die Indian National Army und den Rashtriya Swayamsevak Sangh.<br />
<br />
===Studium (1951 – 1960)===<br />
Im Alter von neunzehn Jahren begann Rajneesh sein Studium der Philosophie am Hitkarini College in Jabalpur. Wegen heftiger Streitereien mit einem Lehrer musste er das College verlassen und wechselte darauf zum D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College, ebenfalls in Jabalpur.<br />
1955 schloss er sein Studium am D.&nbsp;N.&nbsp;Jain-College mit dem Bachelorgrad ab. 1957 wurde ihm von der University of Sagar der Mastergrad in Philosophie verliehen. Er erhielt sofort eine Lehrstelle am Raipur Sanskrit College, war aber auch dort schon bald so aufsässig, dass ihn der Rektor aufforderte, sich binnen eines Jahres eine andere Stelle zu suchen – er habe einen zersetzenden Einfluss auf die Moralität, den Charakter und die Religiosität seiner Studenten. 1958 wechselte Rajneesh deshalb zur Universität Jabalpur, wo er zunächst als Dozent und ab 1960 als Professor lehrte.<br />
<br />
===Vortragsreisen (1961 – 1970)===<br />
In den 1960er Jahren unternahm Rajneesh, wann immer es ihm seine Lehrtätigkeit erlaubte, ausgedehnte Vortragsreisen durch Indien, in denen er Gandhi und den Sozialismus kritisierte. Sozialismus und Gandhi, so sagte er, verherrlichten beide die Armut, anstatt sie abzulehnen. Indien brauche Kapitalismus, Wissenschaft, moderne Technologie und Geburtenkontrolle, um seiner Armut und Rückständigkeit entkommen zu können. Auch zum orthodoxen Hinduismus äußerte er sich kritisch: Die brahminische Religion sei steril, alle politischen und religiösen Systeme seien falsch und heuchlerisch. Mit solchen Äußerungen machte er sich bei vielen unbeliebt, aber sie brachten ihm auch Aufmerksamkeit. Etwa um diese Zeit begann er, den Titel Acharya zu verwenden. 1966 gab er seine Lehrtätigkeit an der Universität auf und widmete sich von nun an ganz seiner Karriere als Redner und spiritueller Lehrer.<br />
<br />
Acharya Rajneesh hielt seine frühen Vorträge auf Hindi. Sie zogen deshalb kaum westliche Besucher an. Indische Kommentatoren bescheinigten ihm eine charismatische Ausstrahlung, die selbst auf Menschen, die seinen Ansichten ablehnend gegenüberstanden, eine Faszination ausübte. Seine Reden brachten ihm bald loyale Anhänger, darunter eine Reihe wohlhabender Geschäftsleute. Rajneesh erteilte individuelle Lebensberatung und erhielt dafür Spenden – eine übliche Vorgehensweise in Indien, wo Leute Rat von Gelehrten und Heiligen einholen, ähnlich wie Menschen im Westen Psychotherapeuten oder Lebensberater aufsuchen. Mehrmals im Jahr leitete er Meditations-Camps mit aktiven, kathartischen Elementen, und es wurden erste Meditationszentren (Jivan Jagruti Kendras, Lebenserweckungszentren) gebildet.<br />
<br />
Seine "Lebenserweckungsbewegung" (Jivan Jagruti Andolan) wurde in dieser Zeit hauptsächlich von Mitgliedern der Jaina-Religionsgemeinschaft in Bombay unterstützt.<br />
Acharya Rajneesh behauptete, dass Menschen schockiert werden müssten, nur so könne man sie aufwecken. Schockiert zeigten sich in der Tat viele Inder von einer Vortragsreihe 1968, in der er die Einstellungen der indischen Gesellschaft gegenüber Liebe und Sex scharf kritisierte und für eine freizügigere Atmosphäre plädierte. Die Grundenergie der Sexualität sei göttlich, sagte er. Sexuelle Gefühle sollten nicht unterdrückt, sondern dankbar akzeptiert werden. Nur durch Anerkennung seiner wahren Natur könne der Mensch frei werden. Von Religionen, die für einen Rückzug vom Leben eintraten, hielt er nichts; wahre Religion, so sagte er, sei eine Kunst, die Lehre, wie man das Leben in vollen Zügen genießen könne. Diese Vortragsreihe wurde später als Buch unter dem Titel From Sex to Superconsciousness (Titel der deutschen Ausgabe: Vom Sex zum kosmischen Bewusstsein) veröffentlicht und brachte ihm in der indischen Presse den Titel „Sex-Guru“ ein. Gegen den Widerstand einiger hochrangiger Hindus wurde er im folgenden Jahr dennoch als Redner zur Second World Hindu Conference eingeladen. Dort verursachte er einen weiteren Eklat, indem er die Gelegenheit dazu benutzte, alle organisierten Religionen und ihre Priesterschaft zu kritisieren, und den obersten Priester des Hinduismus in Rage versetzte.<br />
<br />
===Gründung der Neo-Sannyas-Sekte===<br />
Bei einer öffentlichen Meditationsveranstaltung in Bombay (heute Mumbai) präsentierte Acharya Rajneesh im Frühling 1970 erstmals eine seiner Meditationen. Im Juli 1970 nahm er sich eine Wohnung in Bombay, in der er Besucher empfangen und auch Vorträge im kleineren Kreis halten konnte. Obwohl er, seinen eigenen Lehren entsprechend, zuerst keine eigene Organisation begründen wollte, begann er am 28.&nbsp;September 1970, während eines Meditationscamps in Manali, seine ersten Schüler ("Neo-Sannyasins" oder heute meist einfach kurz "Sannyasins") zu initiieren. Sannyasins erhielten von ihm einen neuen Namen – Frauen z.B. "Ma Dhyan Shama", Männer z.B. "Swami Satyananda" – und trugen bis 1987 orange oder rötliche Kleidung sowie eine Mala (Halskette) mit 108&nbsp;Holzkugeln und seinem Bild. (Die Annahme eines Sanskrit-Rufnamens war freiwillig. Wer seinen bürgerlichen Rufnamen behalten wollte, erhielt einen Namen wie "Ma Prem Gudrun" oder "Swami Deva Peter".)<br />
<br />
Orangefarbene Kleidung und Mala sind Attribute traditioneller Sannyasins (als heilig betrachteter Asketen) in Indien. Die Art und Weise, wie die – bewusst provokative – Übernahme dieses Kleidungsstils zu Stande kam, hatte ein zufälliges Element: Laxmi war eines Tages, einer spontanen Idee folgend, in Orange bei ihm erschienen. Acharya Rajneesh gefiel anscheinend der Gedanke, seine Anhänger in einer Kleidung zu sehen, die, gemäß des hinduistischen Konzepts des "Sannyas", eine Verpflichtung zur Entsagung und zur spirituellen Suche versinnbildlichte. Sein Sannyas sollte jedoch ein lebensbejahendes, feierndes Sannyas sein, in dessen Mittelpunkt "der Tod von all dem, was du gestern warst" stehen würde. Aufgegeben werden sollte dabei nur das, was den Menschen daran hinderte, ganz im jetzigen Moment zu leben. "In Sannyas initiiert zu werden", so schrieb eine Biografin, "bedeutet, dass du erkannt hast, dass du nur ein Same bist, eine Potenzialität. Es ist eine Entscheidung, zu wachsen, eine Entscheidung, dich von all deinen Sicherheiten zu trennen und in Unsicherheit zu leben. Du bist bereit, einen Sprung ins Unbekannte, Ungewisse, Geheimnisvolle zu tun." 1971 traten erste Interessierte aus den westlichen Industrienationen der Bewegung bei. Darunter war eine junge Engländerin, die den Namen "Vivek" von Acharya Rajneesh erhielt und in der Folge zu der Überzeugung kam, sie sei in ihrem vergangenen Leben seine Freundin Shashi gewesen. Shashi hatte ihm auf ihrem Sterbebett versprochen, dass sie zu ihm zurückkehren würde. Vivek wurde in den kommenden Jahren zu seiner ständigen Gefährtin.<br />
<br />
==="Bhagwan"===<br />
Im selben Jahr legte Rajneesh den Titel "Acharya" ab und nahm stattdessen den religiösen Titel Bhagwan (wörtlich: Gesegneter) Shree Rajneesh an. Seine Aneignung dieses Titels wurde von vielen Indern kritisiert, aber Bhagwan schien die Kontroverse zu genießen. Später sagte er, dass der Namenswechsel die erfreuliche Wirkung gehabt hätte, all die zu vertreiben, die sich nicht wirklich auf ihn einlassen konnten. Gleichzeitig verlagerte sich damit auch der Schwerpunkt seiner Aktivitäten. Er war nun immer weniger daran interessiert, Vorträge für die allgemeine Öffentlichkeit zu halten. Stattdessen, so sagte er, ginge es ihm nun vorrangig darum, Einzelpersonen zu transformieren, die eine innere Verbindung zu ihm hergestellt hätten. Da immer mehr Schüler aus dem Westen zu ihm stießen, gab Bhagwan nun auch englischsprachige Vorträge. Seine Gesundheit begann in Bombay jedoch zu leiden; sein Asthma verschlimmerte sich auf Grund der schlechten Luftqualität in Bombay zusehends, ebenso wie seine Zuckerkrankheit und seine Allergien. Außerdem war seine Wohnung nun viel zu klein, um die vielen Besucher aufnehmen zu können. Seine Sekretärin Laxmi machte sich auf die Suche nach einer passenderen Bleibe und fand diese in Poona (heute Pune). Das Geld für den Kauf der zwei benachbarten Villen und des dazugehörigen, etwa 2,5&nbsp;ha großen Areals wurde von Gönnern und Schülern, insbesondere Catherine Venizelos (Ma Yoga Mukta), der Erbin eines griechischen Reedereivermögens, aufgebracht.<br />
<br />
===Ashram in Poona (1974 – 1981)===<br />
Bhagwan und seine Anhänger zogen im März 1974 von Bombay nach Poona um. Seine Gesundheit machte ihm noch einige Zeit zu schaffen, aber der Aufbau des Ashrams im Koregaon Park ging zügig vonstatten. Sannyasins arbeiteten im Ashram und erhielten dafür umsonst Kost und nach einiger Zeit oft auch Logis. Die nächsten Jahre waren geprägt von ständiger Expansion; die Anzahl der Besucher aus dem Westen wuchs immer mehr an. 1981 verfügte der Ashram u.a. über seine eigene Bäckerei, Käseherstellung, Kosmetikartikelfertigung, Kleiderproduktion, Töpferei, Theatergesellschaft und auch ein eigenes Gesundheitszentrum mit über neunzig Mitarbeitern, darunter 21&nbsp;Ärzte. Der verstärkte Zulauf aus dem Westen war zum Teil auf die Mundpropaganda der aus Indien zurückkehrenden Schüler zurückzuführen, die in vielen Fällen Meditationszentren in ihren Heimatländern gründeten. Andere berichteten, dass sie nie mit Sannyasins in Kontakt getreten waren; sie hätten nur irgendwo ein Bild von Bhagwan gesehen, eine unerklärliche Verbindung zu ihm gespürt und dann gewusst, dass sie ihn aufsuchen müssten. Wieder andere lasen ein Buch von Bhagwan und fühlten sich auf diesem Wege zu ihm hingezogen. Bhagwan erhielt erheblichen Zulauf von Feministinnengruppen; die meisten Ashrambetriebe wurden von Frauen geleitet. Im deutschsprachigen Raum lösten vor allem die Berichterstattung der Illustrierten Stern und der Bestseller "Ganz entspannt im Hier und Jetzt" des ehemaligen Stern-Reporters Jörg Andrees Elten großes Interesse an Bhagwan aus.<br />
<br />
===Therapiegruppen als neue Einnahmequelle===<br />
Die Kombination von östlichen Meditations- und westlichen Therapietechniken spielte eine wesentliche Rolle. Europäische und amerikanische Therapeuten des Human Potential Movement reisten nach Poona und wurden Bhagwans Schüler. Therapiegruppen waren bald ein wesentlicher Bestandteil des Ashram-Angebots und auch eine seiner größten Einnahmequellen. 1976 umfasste das Angebot 10&nbsp;Therapien, darunter [[Enlightenment Intensive]], eine Gruppe, in der die Teilnehmer z.B. drei Tage lang versuchen mussten, die Frage "Wer bin ich?" zu beantworten. In den folgenden Jahren stieg die Anzahl der angebotenen pseudowissenschaftlichen Therapieformen auf etwa achtzig, Atem-, Körper-,[[ Primärtherapie]], [[Reiki]], [[Tantra]] oder auch "schamanistische Energiearbeit" und auch [[Familienaufstellung nach Hellinger]].<br />
<br />
Besucher fragten entweder Bhagwan, an welchen Gruppen sie teilnehmen sollten, oder wählten Gruppen nach eigenem Gutdünken aus. In einigen Gruppen wie Encounter und Tantra wurde Sex mit wechselnden Partnern angeregt, entsprechend Bhagwans Lehre, dass sexuelle [[Blockade]]n erst aufgelöst werden müssten, ehe das authentische Wesen des Menschen sich entfalten könnte. In den Encounter-Gruppen wurden auch gewalttätige Konfrontationen zwischen den Teilnehmern zugelassen; laut Pressemeldungen kamen sogar mehrere Vergewaltigungen vor. Nachdem ein Teilnehmer einen Knochenbruch erlitt, wurden Tätlichkeiten in den Gruppen untersagt. Trotzdem hatten viele Sannyasins und Besucher die Empfindung, an etwas Aufregendem, Neuartigem teilzunehmen. In diesem Gefühl wurden sie auch von Bhagwan bestärkt: "Wir experimentieren hier mit allen Möglichkeiten, die das menschliche Bewusstsein heil machen und einen Menschen bereichern können", sagte er.<br />
<br />
===Tagesgeschehen im Ashram===<br />
Der Alltag in der Kommune war geprägt von Meditation. Ein typischer Tag im Ashram begann um 6&nbsp;Uhr mit der einstündigen Dynamischen Meditation. Um 8&nbsp;Uhr hielt Bhagwan einen öffentlichen Vortrag in der so genannten "Buddha Hall" (Buddhahalle). Bis 1981 wechselten sich hier Vortragsreihen auf Hindi und Englisch in monatlichem Rhythmus ab. Viele dieser spontan gehaltenen Vorträge waren Kommentare zu Texten aus verschiedenen spirituellen Traditionen; in anderen beantwortete er Fragen von Besuchern und Anhängern.<br />
Tagsüber fanden diverse Meditationen und Therapien statt. Abends gab es persönliche Gespräche des Bhagwans mit kleinen Zahlen individueller Anhänger und Besucher. Vier Tage im Jahr wurden besonders gefeiert: Bhagwans Erleuchtungstag (21.&nbsp;März) und sein Geburtstag (11.&nbsp;Dezember) sowie Guru Purnima, ein Vollmond, an dem Inder ihre spirituellen Meister verehren, und Mahaparinirvana, der Tag, an dem aller Erleuchteten gedacht wird.<br />
<br />
===Medienberichte===<br />
In den 1970er Jahren wurde zum ersten Mal auch die westliche Presse auf Bhagwan, den „Sex-Guru“, aufmerksam. Die Berichte konzentrierten sich auf die Therapiegruppen, Bhagwans Einstellung zu Sex und seine auf Schockwirkung ausgerichteten Äußerungen („Selbst Menschen wie Jesus sind noch ein kleines bisschen neurotisch“). Auch das Verhalten von Anhängern wurde zum Gegenstand von Kritik. Um Geld zur Verlängerung ihres Indien-Aufenthaltes zu verdienen, gingen Frauen regelmäßig nach Bombay, wo sie sich als Prostituierte verdingten. Andere Anhänger versuchten sich im Schmuggel von Opium, Haschisch und Marihuana; manche wurden gefasst und landeten im Gefängnis. Als im Januar 1981 Prinz Welf von Hannover (Swami Anand Vimalkirti), ein Cousin von Prinz Charles und Nachkomme von Kaiser Wilhelm&nbsp;II., in Poona einem Schlaganfall erlag, stellten die besorgten Verwandten sicher, dass seine kleine Tochter nicht bei ihrer Mutter (ebenfalls Sannyasin) in Poona aufwachsen würde. Teilweise, so wurde berichtet, sollen Anhänger gegen ihren Willen zur Teilnahme an Therapiegruppen gezwungen worden sein, Nervenzusammenbrüche erlitten und in die Prostitution und Drogenkriminalität gedrängt wurden.<br />
<br />
Das Erscheinen des in Indien verbotenen Films Ashram, der das Geschehen in den Therapiegruppen unzensiert abbildete, und Bhagwans Kritik am damaligen Premierminister Morarji Desai veranlassten den indischen Staat, eine härtere Linie gegenüber dem Ashram einzunehmen. Unter anderem wurde dem Ashram rückwirkend der steuerbefreite Status entzogen, was in einer Steuerforderung in Millionenhöhe resultierte.<br />
<br />
[[image:Osho.jpg|300px|thumb]]<br />
<br />
===Umzug der Sekte in die USA===<br />
Angesichts der schwierigen Lage wollte die Sekte nach Saswad umziehen, etwa 30&nbsp;km außerhalb von Poona, wo sie eine landwirtschaftliche Kommune aufbauen wollten. Doch eine Brandstiftung und die Vergiftung eines Brunnens in Saswad machten deutlich, dass der Ashram auch dort nicht willkommen war. Ein anschließender Versuch, in Gujarat Land für den Ashram zu erwerben, scheiterte am Widerstand der lokalen Behörden.<br />
<br />
Bhagwans Gesundheit verschlechterte sich gegen Ende der 1970er Jahre; sein persönlicher Kontakt mit Sannyasins wurde schon ab 1979 reduziert. Aus den abendlichen Darshans wurden Energie-Darshans – statt persönlicher Gespräche fand nun eine „Energieübertragung“ statt, bei der Bhagwan mit seinem Daumen auf das in der Mitte der Stirn befindliche „dritte Auge“ des Schülers drückte. Am 10.&nbsp;April 1981 trat Bhagwan nach einer Krankheit in eine "Phase des Schweigens" ein, und statt der täglichen Vorträge gab er nun Satsangs (stilles Zusammensitzen, mit kurzen Phasen von Lesungen aus verschiedenen Werken und Live-Musik). Etwa zur selben Zeit löste Ma Anand Sheela (Sheela Silverman) Laxmi als Bhagwans Sekretärin ab. Sheela kam zu dem Entschluss, dass Bhagwan, zur Sicherstellung besserer medizinischer Behandlungsmöglichkeiten (und um den indischen Steuerbehörden zu entgehen) in die Vereinigten Staaten reisen sollte.<br />
<br />
Am 1.&nbsp;Juni 1981 reiste Bhagwan daher nach Amerika, zunächst nach Montclair (New Jersey). Sheela kaufte kurz darauf in Oregon für 5,75&nbsp;Millionen Dollar die entlegene Big Muddy Ranch (früherer Drehort einiger Westernfilme mit John Wayne). Geplant war dort der Aufbau einer Kommune. Zur Finanzierung des Projektes wurden Anhänger in aller Welt kontaktiert und angehalten, Geld in das Projekt zu investieren, mit der Aussicht, dass ihnen dort dann ein Wohnplatz geboten würde.<br />
<br />
1982 wurde die Stadt Rajneeshpuram auf dem Gelände der Ranch gegründet. Hunderte von bereits in Oregon angekommenen Anhängern arbeiteten hart am Aufbau der notwendigen Infrastruktur. Die Stadt hatte bald eine eigene Post, Schule, Feuerwehr, Einkaufszentren, Restaurants und ein öffentliches Transportsystem mit 85&nbsp;Bussen. Ein Flugplatz mit stadteigenen Flugzeugen stand zur Verfügung. Es wurde eine riesige Meditations- und Versammlungshalle errichtet. Insgesamt hatte die Stadt eine Größe von 260&nbsp;Quadratkilometern.<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13514008.html</ref><br />
<br />
Außerdem hatten Anhänger leerstehende Häuser in der nächstgelegenen Ortschaft, Antelope (etwa fünfzig Einwohner), aufgekauft und dort die Mehrheit im Stadtrat gewonnen. Viel Presseinteresse erregte in den folgenden Jahren eine Flotte von bis zu 93&nbsp;Rolls-Royce, die sich Bhagwan von seinen Anhängern finanzieren ließ.<br />
<br />
Die Einwanderungsgesetze der USA versuchten die Anhänger der Sekte zum Teil dadurch zu umgehen, dass sie Scheinehen mit amerikanischen Staatsbürgern eingingen. Auch Bhagwan selbst hatte Visumprobleme, die dadurch gelöst wurden, dass Bhagwan zum offiziellen Oberhaupt einer Religion, des so genannten „Rajneeshismus“, erklärt würde. Dieser Antrag wurde von den Behörden zunächst mit der Begründung abgewiesen, dass Bhagwan kein Religionsführer sein könne, weil er sich ja in einer permanenten Schweigephase befände und keine öffentlichen Äußerungen von sich gäbe. Nach einem langen Rechtsstreit erfolgte aber drei Jahre später, 1984, die Anerkennung als Religionsführer.<br />
<br />
Die Expansion der Kommune führte zu immer weiter ausufernden Rechtsstreitigkeiten mit den Behörden über Baugenehmigungen. Sheelas zum Teil sehr schroffe Kommentare gegenüber den Medien verschärften die Lage. Im Juli 1983 wurde eine Bombe in einem von Bhagwan-Anhängern geführten Hotel in Portland gezündet. Es wurden zwar keine Gäste oder Angestellte verletzt, aber die Kommuneleitung in Rajneeshpuram nahm dies als Anlass, Waffen zu kaufen und eigene städtische Polizeikräfte auszubilden. Das tägliche Leben in Rajneeshpuram wurde zunehmend autoritärer.<br />
<br />
===Kriminelle Aktivitäten===<br />
Im September 1984 initiierte Sheela ein „Share-a-Home“-Programm für Obdachlose. Busse wurden in amerikanische Großstädte geschickt und kamen mit mehreren Tausend Obdachlosen zurück, denen man ein neues Leben in Rajneeshpuram angeboten hatte. Dies passte überhaupt nicht mit Bhagwans Lehren zusammen – Bhagwan hatte christliche Wohlfahrtsmaßnahmen in Indien immer als heuchlerisch und kontraproduktiv kritisiert – und da zudem am 6.&nbsp;November 1984 eine kritische Landtagswahl in Wasco County bevorstand, bei der die Obdachlosen nach Oregons freizügigen Wahlregelungen hätten mitwählen dürfen, sah die Öffentlichkeit das Ganze einfach als zynische Maßnahme zur Vergrößerung des Rajneeshpuram-Stimmanteils. Nach einer schnellen Änderung der Wahlbestimmungen durch die Behörden, welche die Registrierung der Obdachlosen als Wähler erschwerte, wurden viele von ihnen einfach in die nächste größere Stadt gefahren und dort abgesetzt.<br />
<br />
Innerhalb der Kommune wurde der Umgang immer rigider. Es wurden heimlich Abhöranlagen im Telefonsystem von Rajneeshpuram installiert. Anhänger, die mit dem Führungsstil der Sekte nicht einverstanden waren, wurden isoliert und unter Druck gesetzt; viele verließen Rajneeshpuram.<br />
<br />
Das wahre Ausmaß der kriminellen Aktivitäten wurde erst Mitte September 1985 bekannt, als Sheela und ihr Führungsteam die Kommune fluchtartig verließen. Bhagwan berief zwei Tage darauf, am Montag, dem 16.&nbsp;September, eine Pressekonferenz ein. Dort berichtete er, Sheela und ihr Team hätten laut Aussagen von Sannyasins, die ihm seit Sheelas Abreise von Vivek und seinen beiden Ärzten zugetragen worden seien, verschiedene Verbrechen begangen, und bat die Behörden, Ermittlungen gegen Sheela und ihr Team einzuleiten.<br />
<br />
Diese Untersuchungen resultierten in der Verhaftung und Verurteilung von Sheela und mehreren ihrer Mitarbeiter. Wie sich herausstellte, hatten Mitglieder von Sheelas Team ein Jahr zuvor, im September 1984, also ebenfalls im Vorfeld der County-Wahlen, vorsätzlich Salmonellen in das Essen verschiedener Restaurants der Kleinstadt The Dalles in Oregon lanciert, um zu sehen, ob es möglich wäre, Wahlberechtigte krank zu machen und so das Ergebnis der Wahlen zu beeinflussen. Etwa 750&nbsp;Menschen erkrankten, 45&nbsp;mussten ins Krankenhaus. Bhagwan erklärte, von diesen Verbrechen angeblich nichts gewusst zu haben.<br />
<br />
===Verhaftung und Ausweisung aus den USA===<br />
Am 23.&nbsp;Oktober 1985 erstellte eine Federal Grand Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Anklageschrift gegen Bhagwan wegen Einwanderungsdelikte. Am 28.&nbsp;Oktober 1985 wurde Bhagwan nach einem Flug nach North Carolina festgenommen. Als Begründung gaben die amerikanischen Behörden an, er habe die USA verlassen wollen. Er bekam eine zehnjährige Bewährungsstrafe, die unter der Bedingung, das Land zu verlassen, ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe von $400.000. Bhagwam musste die USA verlassen. Die Ranch in Oregon wurde am Freitag, 2.&nbsp;Dezember 1988 zwangsversteigert. Ganze 4,5&nbsp;Millionen Dollar zahlte eine Versicherung. Fast 6&nbsp;Millionen Dollar hatten Bhagwans Anhänger einst bezahlt.<ref>http://www.agpf.de/idk88-4.htm</ref><br />
<br />
Es wird immer wieder wird behauptet, Bhagwan sei in den USA unschuldig verurteilt worden. Tatsache ist: Bhagwan hat ein Geständnis abgelegt. Wie meist, wenn wortgewandte Leute ein Geständnis ablegen, pflegen diese ihre eigene Interpretation der Vorgänge hinzuzufügen. Darauf berufen sie sich dann später zum Beweis ihrer Unschuld. Juristisch ist diese Interpretation belanglos.<br />
<br />
===Weltreise und Poona II (1985 – 1990)===<br />
Nach längeren Aufenthalten in Nepal, Kreta und Uruguay und verschiedenen Irrflügen um den Globus kehrte Bhagwan Anfang 1987 in den Ashram in Pune zurück. 21&nbsp;Staaten verweigerten ihm während dieser Zeit die Einreise.<br />
<br />
Der Ashram nahm seine früheren Tätigkeiten wieder auf und wurde ausgebaut. Er präsentierte sich jetzt als „Multiversity“, ein Ort, in dem Therapie als Brücke zur Meditation fungieren sollte. Die Besucherströme nahmen wieder zu. Wer in den Ashram hinein wollte, und sei es nur als Besuch, musste eine umfassende Aufnahmeprozedur durchlaufen: Daten erfassen, Photos machen, Ashrampass ausstellen und einen obligater AIDS-Test.<br />
<br />
Bhagwan entwickelte neue Meditationstechniken und begann wieder, Meditationen persönlich zu leiten. Ende 1988 erklärte er, dass er nicht mehr Bhagwan genannt werden wolle. Nach einigen Wochen ohne Namen akzeptierte er auf den Vorschlag seiner Anhänger hin den Namen Osho.<br />
<br />
===Tod===<br />
Oshos Gesundheitszustand wurde zunehmend schlechter; im April 1989 hielt er seinen letzten öffentlichen Vortrag. Den Rest dieses Jahres saß er abends nur noch schweigend mit seinen Sannyasins zusammen in der Meditationshalle des Ashrams. Ende 1989 starb seine Gefährtin Vivek, anscheinend von eigener Hand durch eine Überdosis an Medikamenten. Osho starb sechs Wochen später, am 19.&nbsp;Januar 1990, im Alter von 58&nbsp;Jahren. Anhänger verbreiteten das Gerücht, er wäre von der US-Regierung "vergiftet" worden. Mehr spricht für die Annahme, dass er an einer Herz-Kreislauferkrankung starb. Seine Leiche wurde nur wenige Stunden nach seinem Tod verbrannt.<br />
<br />
==Glaubensinhalte der Osho-Sekte==<br />
Osho richtete sich oberflächlich betrachtet gegen die etablierten Religionen. In seiner Kritik des Christentums zum Beispiel sagte er, Jesus sei ein Rebell – er existiere nur außerhalb der Kirchenmauern, die sein Anliegen dogmatisch kanalisiert und damit leblos gemacht hätten. Gott sei nichts als eine Erfindung des Menschen, Opium für das Volk. Allerdings verwendete Osho selber Versatzstücke aus dem Buddhismus, Hinduismus, Christentum u.a. zum Aufbau seiner Lehre.<br />
<br />
Der Weg zur authentischen religiösen Erfahrung liegt in seiner Vorstellung darin, das Leben [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlich]] zu sehen. Jede, wie auch immer geartete, Tätigkeit könne dem inneren Wachstum dienen. Meditation, ein wesentlicher Bestandteil der Glaubensausübung, bedeute dabei, ein Zeuge aller inneren Vorgänge zu sein, den Strom der Gedanken und Empfindungen an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne sich weiter mit ihnen zu identifizieren.<br />
<br />
Die Erfahrungen in den therapeutischen Gruppen und die Tanzmeditation sollen die "blockierten Energien" lockern, aufgestaute Aggressionen und Sexualität freisetzen und dadurch Selbsterfahrung und Bewusstheit ermöglichen. Der Mensch müsse sich jedoch zuerst so akzeptieren, wie er ist. Schlechtes Gewissen, Sünde und Vergebungsbedürftigkeit seien nur von der Gesellschaft aufgezwungene Vorstellungen, die überwunden werden müssten. Das "Ego" müsse zertrümmert und der Versuch aufgegeben werden, das Leben vom Kopf, von erdachten Vorstellungen her zu führen.<ref>http://www.hilfe24.de/01_sekten.htm</ref><br />
<br />
Folglich erfreut sich Osho vor allem bei Anhängern der [[New-Age]]-Bewegung, [[Alternativmedizin]] sowie [[Esoterik|esoterisch]] ausgerichteter Leute großer Beliebtheit.<br />
<br />
Osho war zu seinen Lebzeiten eine hoch umstrittene Persönlichkeit. Einerseits gibt es viele Anhänger, die Osho wie einen Gott verehrten. Andererseits repräsentierte er einen gefährlichen Scharlatan, der Menschen mit religiösem Gaukelspiel zum Verzicht auf Altersversorgung und Vermögen bewog. Seine Anhänger arbeiteten in den Kommunen unentgeltlich und sehr hart, während er sich 93&nbsp;Rolls-Royce und brillantenbesetzte Armbanduhren leistete. Seine am Tantrismus orientierten unwissenschaftlichen und manipulativen Therapiemethoden brachten ihm einen Ruf als „Sex-Guru“ ein. Zudem verstand es Osho sehr gut, durch manipulativen Meditationsverfahren, Charisma und rhetorisches Talent, seine Anhänger in eine psychische Abhängigkeit zu treiben.<br />
<br />
Mit unterschiedlichen Methoden wurde Druck bis zur Gewalt auf die Anhänger ausgeübt und dadurch seelische Spannung erzeugt. Die Lösung dieser Spannung wird dann je nach Situation und jeweiliger Übung als Belohnung oder Heilung empfunden.<br />
<br />
Kinder hatten einerseits Freiheit, andererseits kaum Elternbindung. Die Kinder gingen nicht zur Schule, sondern lebten unter sich, ohne jede Aufsicht durch Erwachsene.<ref>http://www.arte.tv/de/Das-Programm/1592446.html</ref> Erwünscht war, dass sie sich ihre Eltern im Ashram selbst aussuchten. Sie wurden alsbald wie Erwachsene behandelt, Kinderarbeit war üblich. Die Betrachtung von 50&nbsp;Paaren beim Massengeschlechtsverkehr während einer "Therapie" wurde nicht beanstandet. 16-jährige Mädchen ließen sich sterilisieren, wie von Bhagwan gewünscht. Erwachsene Männer konnten "ihre Sexualität bei 13-jährigen Mädchen" ausleben.<ref>Katharina Wulff-Bräutigam: Bhagwan, Che und Ich, Droemer, 2005, 270 Seiten</ref> Was die Osho über die Familie und wie Kinder aufwachsen sollen, dachte, schrieb er in seinem Manifest "Die goldene Zukunft" nieder:<br />
<br />
*"''Die Familie ist die eigentliche Wurzel von Millionen Krankheiten''"<br />
*"''Sobald die Familie abgeschafft ist, wird viel psychologische Krankheit abgeschafft sein''"<br />
*"''Kinder sollen nicht bei ihren Eltern leben, sondern in kommunalen Wohnhäusern, damit die Eltern nicht ihren Geist vergiften können''"<br />
*"''und einen Vater und eine Mutter zu haben ist psychologisch gefährlich. <br />
*"''Kinder sollen der Kommune gehören, nicht den Eltern. Eltern haben genug Schaden angerichtet; man darf ihnen nicht weiter erlauben, ihre Kinder zu verderben"''<ref>Die goldene Zukunft, Rajneesh Verlag Köln 1988, S. 70 ff.</ref><br />
<br />
Letztendlich dient dies der Entfremdung der Kinder von ihren Eltern und damit ihrer leichteren Manipualtion im Sinne der Sekte.<br />
<br />
==Das „Osho-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichtes==<br />
In der Bundesrepublik Deutschland wird die [[Sekte]] von den offizellen Stellen als eine destruktive und pseudoreligiöse Sekte, Jugendsekte, Jugendreligion oder Psychosekte eingestuft, welche ihre Mitglieder manipulierte. Die deutsche Zentralstelle für Weltanschauungsfragen brachte in einem Info-Blatt zum Beispiel den Lebensbericht einer jungen Frau unter der Überschrift „Die rote Utopie – Der Weg nach innen – Im Banne des Guru“. Im Materialdienst desselben Instituts schrieb ein Autor über das Thema „Losgekommen von der Droge Bhagwan“.<br />
<br />
Eine gegen solche Äußerungen der Bundesregierung und des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit gerichtete Unterlassungsklage von Mitgliedern der Osho-Sekte wurde vom Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen mit Urteil vom 22.&nbsp;Mai 1990 abgewiesen. Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht mit Beschluss vom 22.&nbsp;Mai 1991 zurückgewiesen. Das Bundesverfassungsgericht entschied mit Urteil vom 26.&nbsp;Juni 2002 (sog. Osho-Urteil), dass es verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei, dass die in den 1980er Jahren erfolgten Bezeichnungen als „Sekte“, „Jugendsekte“ und „Psychosekte“ vom Oberverwaltungsgericht und vom Bundesverwaltungsgericht für unbedenklich gehalten worden seien.<ref>http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20020626_1bvr067091.html</ref><ref>http://www.telemedicus.info/urteile/Informationsrecht/Staatliche-Informations-und-OEffentlichkeitsarbeit/443-BVerfG-Az-1-BvR-67091-Osho.html</ref><ref>http://www.agpf.de/Bundesverfassungsgericht-1BvR670-91-Osho.htm</ref><br />
<br />
==Gegenwärtige Aktivitäten der Sekte==<br />
[[image:Osho_Bayern.jpg|Film "Sommer in Orange": Osho Anhänger in Bayern (Bild: Focus<ref>http://www.focus.de/kultur/kino_tv/filmstarts/filmkritik-sommer-in-orange-indische-esoterik-in-bayerischer-provinz_aid_656000.html</ref>)|350px|thumb]]<br />
Oshos Methoden sind auch nach seinem Tod Vorbilder für viele Anbieter aus dem Psycho-Markt, wobei der Name des Gurus als Label bei der Bezeichnung diverser spiritueller Methoden auftaucht. Das Angebot reicht von Therapie- und Meditationsformen über alternative Heilweisen, musische Disziplinen, östliche Selbstverteidigungsmethoden bis hin zu esoterischen und magischen Praktiken.<br />
<br />
Es existiert auch ein eigener Osho-Verlag, der ein Monatsmagazin namens Osho Times und Bücher, Audios, Videos sowie Fotos von Osho und weitere Produkte des Gurus vertreibt.<ref>http://www.oshomedia.de/</ref><br />
<br />
Gegenwärtige Osho-Anhänger sind in Deutschland in der Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. organisiert. Sie betreiben eine eigene Webseite.<ref>http://www.osho.de/impressum.html</ref> Die Osho Lotus Commune&nbsp;e.V. betreibt Meditationszentren<ref>http://www.oshouta.de/</ref>, vegetarische Restaurants und vertreibt diverse Materialien über Osho.<br />
<br />
==Prominente Anhänger im deutschen Sprachraum==<br />
*Peter Sloterdijk (Swami D. Peter), Philosoph und Fernsehmoderator, verbrachte in den 1970er Jahren einige Zeit in Poona und beschreibt die Umstimmungserfahrung, die er als Sannyasin erlebt hat, als „irreversibel“.<br />
*Elfie Donnelly (Ma Anasha), Jugendbuchautorin, und ihr damaliger Ehemann; Elfie Donnelly nennt Osho immer noch als eines ihrer Vorbilder.<br />
*Peter Lustig, Fernsehmoderator, u.a. früher bei der Kindersendung "Löwenzahn" im ZDF, ging in den 1970er Jahren nach Poona.; Peter Lustig spricht von dem „alten Herrn“ und den damals gemachten Erfahrungen.<br />
*[[Barbara Rütting]] (Ma Anand Taruna) nennt Osho den größten Therapeuten des Jahrhunderts.<br />
*Joachim-Ernst Berendt, Musikjournalist und Autor, wurde Sannyasin und schrieb später das Vorwort zu dem Osho-Buch „Die verborgene Harmonie“.<br />
*Rudolf Bahro, Philosoph und Politiker, war 1983 mehrere Wochen in Rajneeshpuram.<br />
*Achim Eckert, [[Alternativmedizin]]er und Autor, der mehrere Jahre in Oshos Ashram verbrachte, wendet bei seiner Arbeit Oshos Meditationstechniken an.<br />
*Georg Deuter (Swami Chaitanya Hari), New-Age-Musiker, komponierte in den 1970er Jahren die Musik für verschiedene Osho-Meditationen.<br />
*Eva Renzi, Schauspielerin, nahm in den 1970er Jahren an Therapiegruppen in Poona teil und berichtete danach in der Presse über ihre dortigen Erfahrungen.<ref> http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616092.html</ref><br />
*Jörg Andrees Elten (Swami Satyananda), Stern-Journalist, fuhr nach Poona, um einen Report zu verfassen, wurde aber kurz darauf zum Anhänger Oshos und ist immer noch als Journalist und Seminarleiter in der Osho-Bewegung tätig.<br />
*Kürzlich hat die Sängerin Nena geäußert, Anhängerin von Osho zu sein.<ref>http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/hamburg/article4630861/Nena-bekennt-sich-als-Fan-des-Bhagwan-Gurus-Osho.html</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.agpf.de/Osho-Bhagwan.htm<br />
*Literaturliste zum Thema: http://www.agpf.de/Bhagwan-Osho-Literatur.htm<br />
*http://www.religio.de/lex/Daten/B/bhagwan.html<br />
*http://www.relinfo.ch/osho/ashram.html<br />
*http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/Bhagwan-Sekte;art15504,2897473<br />
*http://www.ekd.de/ezw/42714_berichte_ein_guru_im_wohnzimmer.php<br />
*http://www.ekd.de/ezw/dateien/EZWINF78.pdf<br />
*http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2001/12/15/a0167<br />
*http://en.wikipedia.org/wiki/Osho_(Bhagwan_Shree_Rajneesh)<br />
*http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/12/15/a0167<br />
*[http://www.vikas.de/oshoaussteigerberichten.htm Sammlung von Erfahrungsberichten Betroffener]<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Osho}}<br />
[[category:Guru]]<br />
[[category:Sektenführer]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=J%C3%BCrgen-Michael_Kalagin&diff=114115
Jürgen-Michael Kalagin
2014-01-19T07:07:36Z
<p>Tanto: </p>
<hr />
<div>[[image:Senator_Kohfink.jpg|Jürgen Kohfink alias ''Tacan'sina Miwatani''|thumb]]<br />
'''Jürgen-Michael Kalagin''' (geb. '''Kohfink'''; alias ''Tacan'sina Miwatani'') ist ein Münchner, der behauptet, ein [[Indigene Spiritualität in Europa|Medizinmann indianischer Abstammung]] (Mandan-Volk) zu sein. Andererseits wird ihm vorgehalten, als Sohn zweier deutscher Elternteile und in Langenau bei Ulm geboren zu sein. <br />
<br />
Des Weiteren hat Kohfink positive Gutachten zu diversen fragwürdigen Produkten erstellt.<br />
<br />
Kohfink wird häufig als Doktor (Dr.&nbsp;phil.) oder Professor tituliert. Über die Herkunft der Titel oder einen akademischen Werdegang ist indes nichts in Erfahrung zu bringen. Nach seinen Angaben habe er "Religionsphilosophie" studiert. Im Internet sind jedoch Angaben zu finden, die ihn als ausgebildeten Gipser bezeichnen. Möglicherweise war "Bruder Jürgen-Michael Kohfink" zunächst Diakon in der Neuapostolischen Kirche.<ref>http://nak-guenzburg.de/index.php?templateid=artikel&id=8&search=kohfink</ref> Kohfink gibt auch an, "Senator of the First National University" und "Senator für Umweltschutz - Europäische Wirtschaftliche Interessen Vereinigung der Senatoren" (EWIV&nbsp;d.S.) zu sein.<br />
<br />
==Institut für Radiogeologie==<br />
[[image:Kohfink2.jpg|Institut für Radiogeologie|300px|left|thumb]]<br />
Kohfink betreibt ein "Institut für Radiogeologie".<ref>Institut für Radiogeologie, heute: Gustav-Schiefer-Straße 20, D-80995 München, früher: Bergiusstraße&nbsp;74&nbsp;EG, D-86199&nbsp;Augsburg, Tel.: 089 – 158 91 37-7</ref> Im Namen des Instituts fertigte Kohfink auch ein positives Gutachten für ein [[Wasserbelebung]]sprodukt der Firma [[UMH-Umwelttechnologien]].<ref>http://www.plag-biofrequenzen.de/Downloads/Gutachtenmappe.pdf</ref> Darin kommt er zum Ergebnis: ''Durch die Energieanreicherung mit dem "UMH- Wasserenergetisierungsgerät, 3/4&nbsp;Zoll" hat sich der Wasserqualitätswert erheblich verbessert. Das behandelte Wasser zeigt wieder "Leben". Durch die Energieanreicherung bekommt das Wasser eine aufladende Rechtsdrehung. Im Wasser werden die Urinformationen durch Verschmutzungen, Gifte, Schwermetalle, Radioaktivität usw. unterdrückt und zum Schweigen gebracht. Die Energieanreicherung aktiviert zum Großteil die Urinformation, d.h.: das Wasser beginnt wieder zu leben [...] Radiästhetische Messungen ergaben, daß das Wasser von ca. 5.960&nbsp;[[Bovis]]-Einheiten (normales Leitungswasser) nach Behandlung auf 26.950&nbsp;Bovis-Einheiten ansteigt. Dieser Anstieg zeugt von einem hohen Wirkungsgrad.''<br />
<br />
Ein von ihm eingesetztes "Exahertzmultimeter EHM2000" ist in der Wissenschaft unbekannt. Dabei soll es sich um ein Messgerät handeln, das bei einer Mess-Frequenz von 7&nbsp;GHz eine "Durchgangsgeschwindigkeit der Hochfrequenz" bzw. eine "Wasserwiderstandsmessung" bewerkstelligen soll. Auch die Firma [[Zaro]] behauptet für ihre Scharlatanerieprodukte "spektuläre Ergebnisse" bei "Exahertzmessungen von Dr. Kohfink".<br />
<br />
Kohfink äußerte sich in der Vergangenheit auch zu hypothetisch gebliebenen [[Erdstrahlen]]. Nach seiner Ansicht hat die "Intensität" von Erdstrahlen seit den Atombombenversuchen der Nachkriegszeit stark zugenommen. Durch unterirdische Atombombenversuche sei es zur Bildung von 300&nbsp;km tiefen "Erdspalten" gekommen, was zur Intensitätssteigerung der "Erdstrahlen" geführt habe.<br />
<br />
==Aktivitäten im Rahmen indigener Spiritualität==<br />
Jürgen-Michael Kohfink alias Tacan'sina Miwatani gibt sich als Mandan aus und behauptet, bei seinem Großvater in Kanada zum Medizinmann ausgebildet worden zu sein. Kohfink spricht jedoch gar kein Mandan; Englisch spricht er mit starkem Akzent und alles andere als flüssig. Er verteilt Namen an seine AnhängerInnen, die er teils aus der Lakotasprache bezieht oder völlige Fantasieprodukte sind. Auch sein Name ist der Lakota- und nicht der Mandansprache entnommen und soll "Großer Bär der Mandan" bedeuten. "Miwatani" ist die Lakotabezeichnung für die Mandan, die eine völlig andere Eigenbezeichnung haben; „Tacan'sina“ ist zwar die Bezeichnung für unser Sternbild Großer Bär – allerdings sehen die Lakota dieses Bild nicht als Bären, sondern als Leichengestell. Allein der Name – den er überdies noch grauenhaft falsch ausspricht - entlarvt Kohfink als nicht authentisch. Kohfink bietet neben den üblichen Seminaren und Zeremonien noch die Ausbildung zum "Schamanen" an; es gibt mehrere SchülerInnen, die inzwischen selbst Anbieter sind und ebenfalls ausbilden. Darüber hinaus praktiziert Kohfink das so genannte Familienaufstellen, von ihm "schamanisches Aufstellen" genannt, das jedoch nicht auf Traditionen der Mandan zurückgeht. Im Internet gibt es Erfahrungsberichte von Schülerinnen, die angeben, sexuelle Gewalt von Kohfink erlebt zu haben.<br />
<br />
==First National University und EWIV==<br />
[[image:Kohfink-bvi.png|thumb|300px|Angaben von Kohfink in einem Gutachten vom Februar 2003 zu einem UMH-Wasseraufbereitungsgerät<ref>http://www.umh-wassertechnik.de/Gutachten/Kohfink-Test.pdf</ref>]]<br />
Ursprünglich gab Kohfink an, "Senator of the First National University&nbsp;B.&nbsp;VI." zu sein. Die ''The First National University&nbsp;B.&nbsp;VI.'' (auch ''First National University of B.V.I.'', ''First National University of BVI'' oder ''First National University of British Virgin Islands'') gehört zum illegalen Londoner Titelnetzwerk ''Degree Consulting, Inc.''<ref>Degree Consulting, Inc. in London, 126&nbsp;Aldersgate Street</ref>. Die Firma gründete mehrere anonyme Briefkastenfirmen im Ausland, um damit unerlaubt falsche akademische Grade und Hochschulbezeichnungen zu verkaufen. Diese [[Titelmühle]]n haben nicht einmal eine einfache Hochschullizenz und dürfen daher entsprechende Titel nicht ausstellen.<ref>http://www.kripo-online.at/krb/show_art.asp?id=908</ref> Inzwischen konnten die Aktivitäten von Degree Consulting Inc. gestoppt werden. Den Zusatz "B. VI." hat Kohfink in der Folge von Schriftstücken entfernt, beispielsweise auch von bereits erstellten Gutachten.<br />
<br />
Die ''Europäische Wirtschaftliche Interessen Vereinigung der Senatoren (EWIV&nbsp;d.S.)'', bei der Kohfink "Senator für Umweltschutz" sein will, ist eine Firma aus Friedeburg in Niedersachsen.<ref>Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung der Senatoren Primus und Teubert, 26446&nbsp;Friedeburg. Registernummer HRA&nbsp;2224 (Amtsgericht Aurich)</ref> Die Wortfolge ''EU Senator der EWIV&nbsp;d.S.'' ist eine in Deutschland seit 2006 geschützte Wortmarke, eingetragen auf den Inhaber der Firma, Peter Primus.<ref>Deutsches Patent- und Markenamt, Nr. 30642664 vom 15.09.2006</ref> Eine EWIV ist eigentlich eine Unternehmensform, die es kleinen Unternehmen aus EU-Mitgliedsstaaten erleichtern soll, grenzüberschreitende Kooperationen einzugehen und auf diesem Weg deren unternehmerische Ergebnisse zu verbessern. In der Vergangenheit warb die Firma damit, Senator in der EWIV werden zu können. Kohfink ist oder war mit der "EU-Senatorin für Menschenrechte" der EWIV&nbsp;d.S., Jeanette Kalagin, verheiratet.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
* http://www.newagefraud.org/smf/index.php?PHPSESSID=e74e4fd69857973ebd5dcedfa5b16c4a&topic=1569.180<br />
* http://www.newagefraud.org/smf/index.php?topic=1569.30;wap2<br />
* [http://www.biopol.it/downloads/energetisierungtest.pdf Ein Gutachten von Kohfink] auf der Webseite der Firma [[Biopol]]<br />
* http://blog.psiram.com/?p=1092<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Kohfink, Jürgen-Michael}}<br />
[[category:Gutachter für Scharlatanerieprodukte]]<br />
[[category:Plastikschamane]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Zeugen_Jehovas&diff=110649
Zeugen Jehovas
2013-07-21T20:17:18Z
<p>Tanto: /* Feiertage */ Gedächtnismal um ein h ergänzt</p>
<hr />
<div>Die '''Zeugen Jehovas''' sind eine christliche Religionsgemeinschaft mit Eigenschaften einer Psychosekte mit Herrschafts- bzw. Machtanspruch. Gegründet wurde die Organisation im ausgehenden 19. Jahrhundert in den USA. Die deutsche Zentrale der Sekte befindet sich in Selters im Taunus.<br />
<br />
==Glaubensinhalte==<br />
Im Mittelpunkt der Lehre steht die Erwartung der baldigen Wiederkunft Christi, des Weltgerichts und der endzeitlichen Gottesherrschaft. Dabei legen die Zeugen Jehovas die Bibel als unmittelbares Wort Gottes aus. Jedes Wort sei wahr, jede Buchstelle einer anderen gleichwertig. So werden z.B. auch Geburtstagsfeiern abgelehnt, weil diese in der Bibel nicht erwähnt werden. <br />
<br />
Besonders bekannt sind die Zeugen Jehovas wegen ihrer Endzeit- und Weltuntergangsprohezeiungen. Mehrfach wurden konkrete Terminangaben zum angeblich bevorstehenden [[Weltuntergang]] ("Schlacht von Harmagedon") genannt, die aber offensichtlich ereignislos verstrichen. Die Jahre 1914, 1925 und 1975 sind am bekanntesten. Die Termine wurden auf Grundlage „überzeugender biblische Beweise“ als „unbestreitbare Tatsache“ und „feststehende Wahrheit“ mit „absoluter Zuverlässigkeit“, „voller Gewißheit“ und „über jeden Zweifel hinaus“ als „offenkundig“ und „absolut und uneingeschränkt richtig“ gelehrt, mussten jedoch durch neue Auslegungen, so genanntes „neues Licht“, korrigiert werden. Dies hat der Glaubwürdigkeit der Ideologie innerhalb der Sekte nicht geschadet. Nachdem sich alle die Weltuntergangstermine als falsch herausgestellt hatten, verzichtet die Gemeinschaft seitdem auf solche detaillierten Voraussagen. <br />
<br />
Jehovas Zeugen beten zum „allmächtigen und ewigen Gott“ Jehova. Nach ihrem Bibelverständnis hat er die Welt sowie das Leben im Himmel, das heißt die [[Engel]], und auf der Erde [[Kreationismus|erschaffen]]. Jehova wird als unsichtbarer Geist gesehen, der unabhängig vom Menschen existiert und ein persönliches Interesse an jedem Menschen auf der Erde hat.<br />
<br />
Menschen besitzen nach Auffassung der Zeugen Jehovas keine „unsterbliche Seele“, sondern den Leib, welcher zu atmen begann. Die Seele ist demnach kein Teil des Menschen, sondern der „ganze Mensch“ — der Mensch als lebendes Wesen. Daher betrachten sie die Seele als sterblich. Zeugen Jehovas glauben, dass die meisten „treuen Menschen“ für immer unter paradiesischen Verhältnissen auf der Erde leben werden. Verstorbenen bietet sich die Aussicht auf eine irdische Auferstehung. Eine begrenzte Anzahl von 144.000 (die „kleine Herde“ oder „Geistgesalbte“) hat ihrer Ansicht nach jedoch die Hoffnung, nach ihrem Tod in den Himmel zu kommen, um dort mit Christus als Priester und Könige eine himmlische Regierung (das Königreich) zu bilden. <br />
<br />
Im medizinischen Bereich wurde die Sekte vor allem dadurch bekannt, dass ihre Anhänger eine Bluttransfusion strikt ablehnen, selbst wenn damit das eigene Leben riskiert wird. Es gibt immer wieder Einzelfälle, in denen Humanmediziner sich über diesen Wunsch legal hinwegsetzen können - z.B., wenn das Leben eines Kindes in Gefahr ist, dessen Eltern eine Bluttransfusion vermeiden wollen. Allerdings werden diese Probleme durch den Fortschritt der Transfusionsmedizin immer geringer.<br />
<br />
Die Teilnahme an staatlichen und kommunalen Wahlen wird den Zeugen Jehovas von der Gemeinschaft untersagt.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Die stark auf das Eintreten einer Endzeit (Weltuntergangsszenario) eingestellte Sekte ist international tätig. Vor 1931 bezeichneten sich ihre Anhänger als Bibelforscher. Der Ursprung der Bewegung geht auf Charles Taze Russel (1852-1916) zurück, der 1879 die Zeitschrift "Zion's Watch Tower and Herald of Christ's Presence" gründete. Sein Kernthema war die Vorhersage, dass 1914 das Königreich Gottes auf Erden in Gestalt eines Friedensreiches eintreten werde. Da dieses nicht eintraf, verlor die ursprünglich überkonfessionell angelegte Gruppierung viele Anhänger.<br />
<br />
1917 übernahm Franklin Rutherford (1869-1942) die Führung der Sekte. Er eliminierte jegliche demokratische Struktur und gründete eine straff organisierte Bewegung. Ursprünglich frei gewählte Älteste wurden durch eingesetzte Versammlungsleiter ersetzt und ein System wechselseitiger Kontrolle installiert. Sein System hat den Hauptsitz in Brooklyn (New York) als Wachtturm Bibel- und Traktatgesellschaft. Die Taktik veränderte sich unter Rutherford von der Endzeitbewegung weg hin zum Proklamieren einer Offenbarungs- und Verbindungsbewegung zu Gott verändert.<br />
<br />
Nathan Homer Knorr (1905-1977) übernahm 1942 die Kontrolle der Bewegung. Unter seiner Präsidentschaft kam es zu einer massiven Ausweitung der Mitgliederzahl (Verfünffachung auf 230.532&nbsp;Personen allein bis 1948). Knorr gelang es, die Sekte in über 100&nbsp;Ländern zu implementieren. 1971 und 1972 führte Knorr das Ältestensystem ein. Ein Ältester ist eine besonders engagierte Person der Bewegung.<br />
<br />
Nach Knorr folgten zwei weitere führende Köpfe (F.&nbsp;William Franz (1893-1992) und seit Dezember 1992 Milton&nbsp;G. Henschel) im Präsidentenamt.<br />
<br />
In der Zeit des Nationalsozialismus waren die Zeugen Jehovas verboten. Unter anderem wegen ihrer konsequenten Weigerung, Kriegsdienst zu leisten, den Hitlergruß zu entbieten oder in anderer Weise am Führerkult (sie verweigerten z.B. den sogenannten Treueeid) teilzunehmen, wurden sie im nationalsozialistischen Deutschland und dessen Herrschaftsbereich verfolgt, in Konzentrationslager gesperrt und ermordet.<br />
<br />
In der DDR wurden die Zeugen Jehovas im August 1950 verboten, ihr Zweigbüro in Magdeburg geschlossen. Der Vorwurf lautete, die Vereinigung habe „Hetze gegen die demokratische Ordnung“ betrieben. Ab 1967 wurde kein Mitglied der Religionsgemeinschaft mehr wegen seiner Missionstätigkeit von Strafgerichten verurteilt. Der illegale Predigtdienst und die Verbreitung von Zeitschriften wurden seitdem als Ordnungswidrigkeit geahndet.<br />
<br />
==Missionierung==<br />
Die Zeugen Jehovas sind eine aktiv missionarische Bewegung. Ein Mitglied ist gehalten, 15&nbsp;Stunden wöchentlich Missionsdienst zu verrichten, wobei zusätzliche Zeiten für Sonderfeldzüge bereit zu stellen sind. Dazu gehen Mitglieder der Organisation von Haustür zu Haustür, um mit den Bewohnern über ihre Ansichten zu sprechen und sie zu überzeugen. Andere verteilen den "Wachtturm", eine Zeitschrift der Sekte, in Fußgängerzonen. <br />
<br />
Im Juli 2010 beantragten die Zeugen Jehovas eine eigene Sendezeit beim Intendanten der Deutschen Welle (DW) Erik Bettermann, um ihre Missionierungsversuche auch über das Medium Radio auszuweiten.<ref>http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/paragraf-17-solls-richten/</ref><br />
<br />
==Vermögen==<br />
Die Sekte ist wirtschaftlich wohlhabend. Durch den Verkauf von Büchern (12&nbsp;Mio./Jahr) und Zeitschriften (100&nbsp;Mio./Jahr), die weltweit vertrieben und in viele Sprachen übersetzt werden, wird dies weiter ausgebaut. Ursache dafür ist Abnahme und der Weiterverkauf der Schriften durch die Mitglieder an Dritte. Bei 5,3&nbsp;Mio. aktiver Zeugen Jehovas (sog. Verkünder), von denen etwa 170.000 in Deutschland aktiv sind, ist dies die hauptsächliche Einnahmequelle.<br />
<br />
==Kreationismus==<br />
Zeugen Jehovas gehören zu den entschiedenen Verfechtern des [[Kreationismus]], so etwa [[Wolf-Ekkehard Lönnig]], einer der bekanntesten deutschen Kreationisten.<br />
<br />
==Kinder bei den Zeugen Jehovas==<br />
Bereits kleine Kinder werden mit den Glaubensinhalten der Organisation indoktriniert. Körperliche Züchtigungen waren zwar einmal an der Tagesordnung, doch inzwischen wird darauf hingearbeitet, diese zu unterlassen.<br />
<br />
===Indoktrination===<br />
Zeugen Jehovas nehmen ihre Kinder vom Säuglingsalter an mit in den Königreichssaal. Dies ist ein großer Hörsaal, in dem ein Redner von der Bühne spricht. Zusammenkünfte finden zweimal wöchentlich statt und dauern jeweils etwa zwei Stunden. In dieser Zeit wird von allen Anwesenden - auch von den Kindern - erwartet, stillzusitzen und aufmerksam das Programm zu verfolgen. Eltern, deren Kinder nicht stillsitzen können, sind gehalten, den Saal zu verlassen.<br />
<br />
In der Literatur der Wachtturm-Gesellschaft werden Eltern angewiesen, dieses Stillsitzen mit den Kindern von Anfang an zu üben. Es sollen regelmäßige "Studienzeiten" abgehalten werden, in denen Wachtturm-Literatur betrachtet wird. Dies kann bei kleinen Kindern noch spielerisch sein, mit zunehmendem Alter wird jedoch erwartet, dass das Kind sich aktiv am Studium beteiligt. Es ist nicht erlaubt, den Kindern in die Zusammenkünfte Bilderbücher oder Spielzeug zur Unterhaltung mitzugeben, sondern sie sollen sich mit "geistigen Dingen" beschäftigen, was bedeutet, entweder still zuzuhören, sich durch vorbereitete Kommentare am Versammlungsgeschehen zu beteiligen oder zumindest biblische Bilderbücher anzusehen. Diese Regeln gelten auch für die ganztägigen Kongresse, auf denen die Zeugen Jehovas ca 6-8 Tage im Jahr verbringen.<ref name='Kinder'>http://wwwzeugenjehovassosde.alfahosting.org/index.php?option=com_content&view=article&id=73:kinder-bei-den-zeugen-jehovas&catid=45:zeugen-jehovas-praxis&Itemid=64</ref><br />
<br />
Die Kinder werden angehalten, frühzeitig in der Hierarchie der Zeugen Jehovas Fortschritte zu machen und möglichst bald "ungetaufte Verkündiger" zu werden. Ein ungetaufter Verkündiger muss die Anforderungen an einen Zeugen Jehovas erfüllen und monatlich über seinen Einsatz berichten. Sind die Kinder frühzeitig in diesem Dienst aktiv, gelten die Eltern als vorbildlich und dürfen in den Zusammenkünften zusätzliche "Vorrechte" wahrnehmen, z.B. in Interviews darüber berichten, wie man sein Kind erfolgreich zum Zeugen Jehovas erzieht.<br />
<br />
Schulkinder bei den Zeugen Jehovas sind gehalten, die Schule als ihr persönliches Predigtdienstgebiet zu betrachten und soviel wie möglich "Zeugnis zu geben". So werden - auch ohne das Wissen der Eltern - bereits Schüler mit den Lehren der Zeugen Jehovas konfrontiert. Kinder der Zeugen Jehovas sollen möglichst auf Heimbibelstudien mit Klassenkameraden hinarbeiten, welche dann oft ohne das Wissen von deren Eltern abgehalten werden.<ref name='Kinder'></ref><br />
<br />
===Feiertage===<br />
Zeugen Jehovas kennen nur einen Feiertag im Jahr: das so genannte Gedächtnismahl. Für die einzelnen Mitglieder jeden Alters bedeutet dies, in den Wochen zuvor vermehrt in den Predigtdienst zu gehen und z.B. möglichst viele Personen zum Besuch des Gedächtnismahls einzuladen. Andere Feiertage kennen die Zeugen Jehovas nicht.<br />
<br />
Feiern bzw. Feiertage wie Geburtstage, Weihnachten, Advent, Ostern, Fasching, Martinsumzug sind den Kindern streng verboten, weil die damit in Verbindung stehenden Bräuche als satanisch bzw. heidnisch gelten.<br />
<br />
Sollte ein Kind der Zeugen Jehovas überhaupt in den Kindergarten gehen - in vielen Familien gilt dies als verpönt, da das Kind dort mit unbiblischen Lehren und weltlichen Bräuchen konfrontiert werde -, muss es bei Geburtstagsfeiern, Adventfeiern oder Faschingsfeiern zuhause bleiben oder im Nebenraum warten, bis die Feier beendet ist. Auch an den Bastelarbeiten zum bevorstehenden Feiertag und den dazugehörigen Liedern darf sich das Kind nicht beteiligen. Auch Glückwünsche darf es nicht aussprechen. All das führt Kinder sehr schnell in eine Außenseiterposition und isoliert sie noch mehr von anderen Menschen.<br />
<br />
==Ablehnung der Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts==<br />
Das Bundesverwaltungsgericht hat im Urteil vom 26. Juni 1996 (BVerwG 7 C 11.96) entschieden, dass die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas keinen Anspruch darauf hat, vom Staat als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden.<br />
<br />
Zur Begründung seiner Entscheidung führt das Bundesverwaltungsgericht aus: Der Rechsstatus einer Körperschaft des öffentlichen Rechts werde den Religionsgemeinschaften vom Staat in der Absicht angeboten, ihr Wirken zu fördern und mit ihnen zu ihrem Nutzen dauerhaft zusammenzuarbeiten. Eine solche Kooperation sei ohne ein Mindestmaß an gegenseitigem Respekt nicht vorstellbar. <br />
<br />
Die Zeugen Jehovas seien zwar dem Staat gegenüber nicht negativ, sondern grundsätzlich positiv eingestellt, lehnten aber aus religiösen Gründen die Teilnahme an den staatlichen Wahlen ab. Mit diesem für alle Mitglieder geltenden Verbot der Wahlteilnahme setze sich die Religionsgemeinschaft in Widerspruch zu dem für die staatliche Ordnung im Bund und in den Ländern konstitutiven Demokratieprinzip. Diese nicht nur staatspolitisch, sondern zugleich auch verfassungsrechtlich zentrale Bedeutung der Parlamentswahlen werde von der Klägerin missachtet. Da sie dem demokratisch verfassten Staat nicht die für eine dauerhafte Zusammenarbeit unerlässliche Loyalität entgegenbringe, könne sie nicht verlangen, von ihm als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden.<ref>http://www.religio.de/sekten/zeugen/ablehnung.html</ref><br />
<br />
In Österreich sind die Zeugen Jehovas seit 2009 eine gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft.<br />
<br />
==Quellen und Weblinks==<br />
<references/><br />
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Zeugen_Jehovas Wikipedia zu den Zeugen Jehovas]<br />
*[http://datei.sektenausstieg.net/literatur/WTGPro2.pdf Die Wachturm-Gesellschaft und ihre Prophezeiungen]<br />
*[http://www.relinfo.ch/zj/ex.html Bericht eines Aussteigers bei Relinfo]<br />
*[http://www.sektenausstieg.net/zeugen-jehovas.html Informationen auf Sektenausstieg.net]<br />
*[http://www.sektenausstieg.net/netzwerk/verein/1880-fachtagung-sinus-donnerstag-den-11-maerz-in-frankfurtmain.html Informationen zu Kindern in Sekten]<br />
<br />
{{Paralex}}<br />
[[category:Religion]]<br />
[[category:Neureligiöse Bewegung/Sekte]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Nahrungserg%C3%A4nzungsmittel&diff=110626
Nahrungsergänzungsmittel
2013-07-18T18:47:13Z
<p>Tanto: überflüssiges e zum Ausgang begleitet</p>
<hr />
<div>[[image:Nem.jpg|300px|thumb]]<br />
'''Nahrungsergänzungsmittel''' (NEM) sind Lebensmitteln entsprechende Produkte, die in Deutschland der [[Nahrungsergänzungsmittelverordnung]] (NemV) unterliegen und im EU-Recht der Richtlinie 2002/46/EG entsprechen. Sie unterliegen dabei stets dem [[LFGB]] und sind nicht dazu bestimmt, Arzneimittelwirkungen zu entfalten, Erkrankungen zu heilen oder ihnen vorzubeugen. Nahrungsergänzungen dürfen in Deutschland keine arzneiliche Wirkung entfalten oder beanspruchen; auch haben sie keinen nennenswerten Anteil an der menschlichen biologischen [[Bioenergetik|Energiegewinnung]]. Ein Ausgleich einer längerdauernden Fehlernährung ist durch sie nicht möglich. Es besteht eine teilweise Überschneidung mit dem Begriff Functional Food.<br />
<br />
In den USA werden die NEM als "dietary supplements" bezeichnet und als OTC-Produkte, also ''over-the-counter'', gehandelt. Derartige Produkte können dort auch außerhalb von Apotheken rezeptfrei verkauft werden. Allerdings ist die dortige Einordnung liberaler: Nach deutschem Recht müssten viele der US-amerikanischen OTC-Produkte in Deutschland als zulassungspflichtige Arzneimittel eingeordnet werden. Die Zulassung untersteht der amerikanischen FDA, der "Food & Drugs Administration".<br />
<br />
NEM sind äußerlich fast immer ähnlich wie Medikamente aufgemacht und lassen sich vom Laien nicht immer klar von diesen unterscheiden. Dies kann zu Verwirrung führen. Die Einordnung der in NEM enthaltenen Substanzen, bei Beachtung ihrer Konzentrationen, kann aber selbst Fachleuten in Einzelfällen Probleme bereiten diese von Arzneimitteln zu unterscheiden.<br />
<br />
Nahrungsergänzungsmittel sind eine typische Domäne des Multilevel-Marketing ([[MLM]]) mit ihren spezifischen Werbe- und Marketingsverfahren. Typisch sind auch extreme Preisunterschiede auf dem NEM-Markt für ein und denselben Wirkstoff. Nahrungsergänzungsmittel sind fast immer im Bereich des Bodybuilding und der entsprechenden Trainingseinrichtungen, aber auch des Leistungssports zu finden. Auch die Geschäfte im Bereich der [[Orthomolekulare Medizin|orthomolekularen Medizin]] wären ohne Nahrungsergänzungsmittel nicht denkbar.<br />
<br />
In Deutschland werden Nahrungsergänzungsmittel vor allem von älteren Menschen gekauft. Jeder zweite Deutsche über 55&nbsp;Jahre nimmt jeden Tag Nahrungsergänzungsmittel ein.<br />
<br />
Die Interessen der Nahrungsergänzungsmittelindustrie werden in Deutschland vom Lobby-Verband "NEM Verband mittelständischer europäischer Hersteller und Distributoren von Nahrungsergänzungsmitteln & Gesundheitsprodukten" (derzeitiger Präsident: Manfred Scheffler, auch geschäftsführender Gesellschafter der Firma Plantafood) vertreten. Der Verband ist unter der Parole "Freiheit für gesunde Nahrung" im Internet präsent. Eines seiner Ziele ist die "Abschaffung von Abmahnvereinen, und der Verbraucherschutz solle in den Händen eines Instituts sein, das paritätisch besetzt ist von Unternehmern, Wissenschaft, Verbrauchern (Parteien sind ausgeschlossen)".<br />
<br />
Zu den am meisten verkauften Nahrungsergänzungsmitteln gehören:<br />
<br />
*Schlankheitsmittel<br />
*[[Anti-Aging]] und Potenzmittel<br />
*Nahrungsergänzungsmittel mit Zielgruppe Sportler<br />
==Definition==<br />
In Deutschland sind Nahrungsergänzungsmittel rechtlich gesehen Lebensmittel, für die das LFGB, das Lebensmittel- und Futtergesetzbuch, gilt. Bei NEM handelt es sich genauer um Lebensmittel mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung, die dazu bestimmt sind die allgemeine Ernährung zu ergänzen. Es sind Produkte in Form von Kapseln, Pastillen, Tabletten, Pillen, Brausetabletten, Pulverbeuteln, Flüssigampullen oder Flaschen, die in abgemessenen kleinen Mengen in den Verkehr gebracht werden. Die erlaubten Inhaltsstoffe sind in Anhang&nbsp;1 der Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV) [http://www.gesetze-im-internet.de/nemv/index.html] aufgeführt.<br />
<br />
==Rechtliches==<br />
Die Nahrungsergänzungsmittel unterliegen lediglich einer Registrierungspflicht beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Die Überwachung der in den Geschäften angebotenen Nahrungsergänzungsmittel und der Herstellerbetriebe ist Aufgabe der Lebensmittelüberwachungbehörden der Länder.<br />
<br />
Nahrungsergänzungmittel, die die vor dem Inkrafttreten der [[Novel-Food]]-Verordnung innerhalb der EU nicht in nennenswertem Umfang zum Verzehr in den Handel gebracht wurden (z.B. auch [[Superfrucht|exotische Früchte]] und Produkte aus ihnen) unterliegen der Verordnung (EG) Nr. 258/97 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Januar 1997 über neuartige Lebensmittel und neuartige Lebensmittelzutaten – (Novel-Food-Verordnung)<ref>http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31997R0258:de:HTML</ref>. <br />
<br />
Die Verordnung regelt, dass vor dem Inverkehrbringen ein solches Nahrungsergänzungmittel ein Zulassungsverfahren durchlaufen muss. Die Zulassung wird nur erteilt, wenn die Prüfung ergibt, dass das Produkt gesundheitlich unbedenklich ist.<br />
<br />
Ebenso gelten bestimmte Kennzeichnungspflichten über<br />
<br />
*alle Merkmale oder Ernährungseigenschaften, wie Zusammensetzung, Nährwert oder nutritive Wirkungen, Verwendungszweck des Lebensmittels, die dazu führen, dass ein neuartiges Lebensmittel oder eine neuartige Lebensmittelzutat nicht mehr einem bestehenden Lebensmittel oder einer bestehenden Lebensmittelzutat gleichwertig ist. Als gleichwertig gilt ein neues Lebensmittel dann nicht mehr, wenn durch eine wissenschaftliche Analyse nachgewiesen werden kann, dass die geprüften Merkmale Unterschiede gegenüber konventionellen Lebensmitteln aufweisen. <br />
*Die veränderten Merkmale sowie das Verfahren, mit dem sie erzielt wurden, sind anzugeben sowie <br />
*vorhandene Stoffe, die in bestehenden gleichwertigen Lebensmitteln nicht vorhanden sind und die Gesundheit bestimmter Bevölkerungsgruppen beeinflussen können; <br />
*vorhandene Stoffe, die in bestehenden gleichwertigen Lebensmitteln nicht vorhanden sind und gegen die ethische Vorbehalte bestehen. Wenn es keine vergleichbaren Lebensmittel gibt, müssen Bestimmungen erlassen werden, die den Verbraucher angemessen informieren. <br />
<br />
Mit Inkrafttreten der [[Health Claims|Health-Claims-Verordnung]] wird die Verordnung EG Nr. 1924/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Dezember 2006 wird geregelt, dass Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben in der Werbung und Kennzeichnung von Lebensmitteln, einschließlich Nahrungsergänzungsmittel, nur noch zulässig sind, wenn sie durch die „Health-Claims-Verordnung“ ausdrücklich zugelassen sind und den von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) herausgegebenen Nährwertprofilen entsprechen. Ist eine Angabe (z. B. Werbeaussage) nicht zugelassen, darf sie nicht verwendet werden. Es gilt ein Verbotsprinzip mit Erlaubnisvorbehalt: „Was nicht erlaubt ist, ist verboten.“ Es gilt zudem ein strenger Wissenschaftsvorbehalt: Zulässig ist nur, was durch anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse nachgewiesen ist.<br />
<br />
Zudem sind nach deutschem Recht gemäß §12 LFGB bereits bisher krankheitsbezogene Angaben im Verkehr mit Lebensmitteln generell verboten<ref>http://bundesrecht.juris.de/lfgb/__12.html</ref>.<br />
<br />
Regelungen zum Nahrungsergänzungsmittelrecht werden gerne durch Importe aus anderen Ländern mit liberalerem Recht umgangen. So können problemlos in Deutschland nicht erlaubte NEM aus den USA, Russland oder Holland bezogen werden, wobei nur in Einzelfällen der Zoll die Einfuhr verhindern kann. Auch ist in diesen Fällen oft völlig unklar, was eigentlich in der bestellten Ware enthalten ist.<br />
<br />
==Erlaubte Inhaltsstoffe==<br />
Typische Inhaltsstoffe sind Mineralstoffe, Vitamine, Pseudovitamine und Antioxidantien. Die NemV<br />
regelt in Anlage 1 die erlaubten Substanzen, die in einem Nahrungsergänzungsmittel enthalten sein dürfen [http://www.gesetze-im-internet.de/nemv/anlage_1_8.html].<br />
<br />
==Werbende Aussagen mit NEM==<br />
Werbeaussagen über Nahrungsergänzungsmittel werden seit dem 1.&nbsp;Juli 2007 durch die neue Health-Claims-Verordnung geregelt. Krankheitsbezogene Aussagen und Indikationen sind, wie für andere Lebensmittel auch, nicht erlaubt und können mit Geldbußen geahndet werden. In der Praxis wird das Werbeverbot für NEM regelmäßig und in großem Umfang nicht beachtet. Dies ist insbesondere im Internet zu beobachten. Zur Umgehung des abmahnbaren Werbeverbotes werden auch gezielt sogenannte Onlinemarketing-Bewerber eingesetzt, die im Rahmen des sogenannten [[Guerilla-Marketing]]s in Internetforen Produkte bewerben. Dabei treten gehäuft entweder mehrere derartige Berater - als übliche User getarnt - auf, die zusammen arbeiten und sich ''ergänzen'', oder aber eine einzige Person beginnt Selbstgespräche mit eigenen Pseudonymen. Üblicherweise treten Neu-User mit Gesundheitsfragen auf, die sich nach Hilfe für ein Problem erkundigen. Kurze Zeit später weiß dann ein weiterer Neu-User erstaunlich schnell Rat, bewirbt ein Produkt und rühmt angebliche Heilwirkungen bei sich oder Bekannten. Auch treten solche Werber gerne mit privaten Nachrichten oder E-Mails an nachfragende Personen in Aktion.<br />
<br />
Die Verbraucherzentrale NRW weist aufgrund einer stichprobenartigen Untersuchung von Userforen im Internet darauf hin, dass in Meinungsforen für umstrittene Nahrungsergänzungsmittel ''getrommelt'' werde. Die zumeist absurden Beiträge würden dabei oftmals von Verkäufern selbst verfasst. Ins Visier gerieten so insgesamt 30&nbsp;Berichte zu Aloe Vera-Gels, zu Vitamin- und Mineralstoffpräparaten. Jeder zweite Autor in den Meinungsportalen outete sich offen als Verkäufer (5&nbsp;Berichte) oder offerierte zumindest weitere Informationen zum Produkt oder dessen Bestellmöglichkeiten (10&nbsp;Berichte). Nicht verwunderlich also, dass von den 30&nbsp;überprüften Produktbewertungen nicht weniger als&nbsp;26 mit irregulären und absurden Werbeaussagen aufwarteten.<br />
Während Hersteller und gewerbliche Händler mit solchen Aussagen gegen das Verbot krankheitsbezogener Werbung verstoßen würden, meinen die Berichterstatter in den Internetforen offenbar ungehindert operieren zu können. ”Sie agieren in einer Grauzone, entziehen sich weitgehend der Lebensmittelüberwachung und werden bisher nicht behelligt”, kritisiert Ernährungsexpertin Angela Clausen von der Verbraucherzentrale NRW. Das Oberlandesgericht Köln (Az.: 6 U 149/07) hatte aber Februar 2008 entschieden, dass MLM-Unternehmen für fehlerhafte und übertriebene Werbung auf der Homepage ihrer Vertriebspartner mithaften.<ref>http://www.vz-nrw.de/UNIQ122313037328397/link502181A.html</ref><br />
<br />
Fast immer wird in Werbung für NEM von der milliardenschweren Nahrungsergänzungsmittelindustrie (NEMI) auf einen angeblichen Mangel an bestimmten Wirkstoffen oder Substanzen hingewiesen. Dabei werden oft dubiose oder einseitig recherchierte Quellen genannt oder aus Studien sinnentstellend zitiert. Häufig werden auch Hersteller-finanzierte Klein-Untersuchungen als neutrale Quelle suggeriert.<br />
<br />
==Angeblicher Vitaminmangel als Werbeargument==<br />
Häufig werden Nahrungsergänzungsmittel mit einem angeblich zunehmenden Vitaminmangel beworben. Wenn ein gesunder Mensch sich ausgewogen ernährt, sind Vitamine in Nahrungsergänzungsmittel (NEM) überflüssig. Nach Untersuchungen zur allgemeinen Ernährungslage in Deutschland sind außer in Sonderfällen wie beabsichtigte oder vorliegende Schwangerschaft (Folsäure), Alkoholismus (Vitamin&nbsp;B12) oder Erkrankungen, die eine besondere Diät erfordern, NEM nicht notwendig. Dieser Personenkreis sollte sich jedoch vom Arzt beraten lassen und nicht einfach Mittel auf die Empfehlung von Laien hin einnehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat den Nährstoffgehalt dreier Lebensmittel in den letzten 50&nbsp;Jahren verglichen. Demnach enthalten Orangen heute genauso viel Vitamin&nbsp;C wie vor 50&nbsp;Jahren. Das gleiche gilt für Kartoffeln. Nur bei Äpfeln schwanken die Werte über die Jahre hinweg. Allerdings halten das die Wissenschaftler eher für jahreszeitlich bedingt, und sehen darin kein Indiz für einen generellen Verlust an Nährstoffen. Lebensmittelchemiker der Universität Kaiserslautern haben die Hypothese vom angeblichen Nährstoffmangel untersucht. Und keinen Hinweis darauf gefunden, dass bei einer ausgewogenen Ernährung der Körper mit Vitaminen oder Mineralsstoffen unterversorgt wird. Gerhard Eisenbrand, der Leiter der Forschungsgruppe, nennt den angeblichen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen einen "Mythos". Über die Geschichte der Vermarktungsstrategien von Vitamin&nbsp;C gibt ein Buch von Beat Bächi Auskunft<ref>Beat Bächi: Vitamin C für alle! Pharmazeutische Produktion, Vermarktung und Gesundheitspolitik (1933-1953). Chronos Verlag</ref> [http://www.zeit.de/2009/21/A-Vitamin-C] [http://orf.at/090625-39701/?href=http%3A%2F%2Forf.at%2F090625-39701%2F38682txt_story.html].<br />
<br />
==Geschäfte und NEM-Umsatz in Deutschland==<br />
Nahrungsergänzungsmittel haben oft einen niedrigen Herstellungspreis und einen hohen Verkaufspreis, d.h. es gibt eine große Gewinnspanne. Frucht- und Gemüsepulver sind billig, in Gelatinekapseln in Kleinstmengen verpackt jedoch recht teuer. Krabbenschalen, Traubenkerne und Grapefruitkerne sind Abfälle der Nahrungsmittelindustrie. Als NEM in Kapseln verpackt werden sie an den Kunden zu einem vergleichsweise hohen Preis abgegeben.<br />
In jedem Jahr werden allein in Deutschland Nahrungsergänzungsmittel im Wert von einer Milliarde Euro<ref>Angaben des Bayerischen Rundfunk, 2008 [http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/faszination-wissen/faszination-wissen-vitamine-nutrigenomik-ID1204988186794.xml]</ref> bis 1,3&nbsp;Milliarden Euro<ref>http://www.vz-nrw.de/UNIQ124099406705519/link556511A.html</ref> verkauft. Allein gegen Krebs werden in Deutschland über 600 verschiedene Substanzen als NEM angeboten. <br />
<br />
==Kritik==<br />
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Personen, die sich normal ernähren, für überflüssig<ref>http://www.bfr.bund.de/cd/945</ref>. Bei dieser Ernährung bekomme der Körper alle Nährstoffe die er brauchte. Eine zusätzliche Zufuhr einzelner Nährstoffe sei deshalb nicht notwendig. Eine einseitige, unausgewogene Ernährungsweise könne nicht durch den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden. Nur in bestimmten Situationen, die in Deutschland aber selten seien, könne eine gezielte Ergänzung der Nahrung mit einzelnen Nährstoffen sinnvoll sein. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind Nahrungsergänzungen dagegen nur bei Jod in Form von jodiertem Speisesalz und bei Folsäure für Schwangere sinnvoll.<br />
<br />
In einer Auswertung verschiedener Metaanlysen und randomisierter Studien wurde der Stand der Kenntnis zum Einfluss der als [[Antioxidantien]] angepriesenen Vitamine A, C und E sowie von Betakarotin auf Behandlung oder Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Augenerkrankungen und Erkältungen zusammengefasst. Das Fazit daraus: Ein klarer klinischer Nutzen lässt sich aus den vorliegenden randomisierten Studien nicht ableiten. Darüber hinaus steigert Betakarotin vor allem bei Rauchern Lungenkrebsrate und Gesamtsterblichkeit.<ref>Arzneimitteltelegramm, 2003; 34: 100-2, 111-3</ref><br />
<br />
Antioxidanzien werden häufig auch von Krebspatienten eingenommen, um unerwünschten Effekten einer Chemo- oder Strahlentherapie vorzubeugen. Experimentelle und klinische Daten unterstützen jedoch Befürchtungen, dass sie zu einem gewissen Grad Tumorzellen sogar schützen könnten. Vor allem die gleichzeitige Anwendung hochdosierter Antioxidanzien mit einer Bestrahlung verschlechtert in einigen randomisierten Studien das Ansprechen und verkürzt die Überlebenszeit der Patienten.<ref>"Prävention mit Antioxidanzien: Schaden überwiegt", Arzneimitteltelegramm, 12/2008</ref><br />
==Falsch ausgezeichnete Nahrungsergänzungsmittel==<br />
Ein großer Prozentsatz von Nahrungsergänzungsmitteln weisen irreführende Beschriftungen und Etiketten auf. Die Arzneimitteluntersuchungsstelle NRW untersuchte im Jahr 2011 stichprobenartig Nahrungsergänzungsmittel, die per Internet über amazon, ebay, ebid, ioffer oder hood gehandelt wurden. Im Ergebnis wiesen 62% der Schlankheitsmittel verbotene pharmakologisch wirksame Substanzen auf, die nicht deklariert waren (Sibutramin, Phenolphthalein, Aloin, Babaloin, Sennoside). Bei den Anti-Aging/Potenzmitteln enthielten 61,5% der Mittel verbotene pharmakologische Substanzen (Homosildenafil, Desoxymethyltestosteron, Tadalafil, Icariin). Bei den Sportler-NEM wurden in 19% der Fälle dopingrelevante Stimulanzien gefunden (Amphetamin, Methylhexanamin, Methylhexanamin, Ephedrin). 91% der untersuchten Produkte (64 von 70) waren in Deutschland nicht verkehrsfähig. Lediglich amazon, ebay und ebid reagierten auf den Untersuchungsbericht.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/343/internethandel-mit-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf</ref><br />
<br />
Bei Mitteln, die per Internet im Ausland bestellt wurden, stellte sich heraus, dass diese häufig den Anschein privat versandter Päckchen erhoben und mit falschen Inhaltsangaben wie "Geschenk" oder "Süßigkeiten" versehen waren.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/343/internethandel-mit-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf</ref><br />
<br />
==Nahrungsergänzungsmittel und Doping==<br />
Eine internationale vom IOC geförderte Studie des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln hat gezeigt, dass etwa 15% der in 13&nbsp;verschiedenen Ländern erworbenen Nahrungsergänzungsmittel Anabolika (hauptsächlich Prohormone) enthielten, die nicht auf der Packung angegeben waren. In Deutschland enthielten ca. 11% der getesteten Nahrungsergänzungsmittel verbotene Anabolika. Bei den Anabolika handelt es sich wahrscheinlich um Verunreinigungen, die keinen Dopingeffekt haben, aber unabsichtlich zu positiven Dopingbefunden führen können. Dies stellt sowohl Sportler, hier vor allem Leistungssportler, aber auch Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln vor ein Problem. Die so genannte Kölner Liste des Olympiastützpunkts Köln-Bonn-Leverkusen bietet hinsichtlich der Dopingkontamination eine Orientierungshilfe.<br />
<br />
==Gesundheitliche Risiken==<br />
Frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel können die Leber schwer schädigen, insbesondere solche, die über das Internet bezogen wurden. Sie enthalten häufig Verunreinigungen oder wegen ihrer leberschädigenden Wirkung in Deutschland verbotene Substanzen. Das betrifft neben Kurkuminextrakten, Johanniskraut und Schlankmachern vor allem auch Präparate der Firma [[Herbalife international|Herbalife]].<ref>Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, 14.09.2010 - NPO</ref><ref>http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12256-2010-09-14.html</ref><ref>http://www.bfr.bund.de/cd/945</ref><br />
<br />
==Beispiele==<br />
Als [http://www.psiram.com/index.php?title=Kategorie:Nahrungserg%C3%A4nzungsmittel Nahrungsergänzungsmittel] werden u.a. folgende Produkte vertrieben:<br />
<br />
*[[11-Pflanzen-Schlank-Kur]]<br />
*[[Anthocyane]]<br />
*[[Avemar]]<br />
*[[Chlorophyll]]<br />
*[[Ginkgo biloba]]<br />
*[[Ginseng]]<br />
*[[Goji]]-Beeren<br />
*[[Haifit]]<br />
*[[Maca]]<br />
*[[Mangostan]]<br />
*[[Mexican Wild Yam]]<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Diätetisches Lebensmittel]]<br />
*[[Functional Food]]<br />
<br />
{{OtherLang|ge=Nahrungsergänzungsmittel|en=Dietary Supplements}}<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Udo Pollmer, Susanne Warmuth: ''Pillen, Pulver, Powerstoffe: Die falschen Versprechen der Nahrungsergänzungsmittel.'' Verlag: Eichborn 2008, ISBN-10: 382185622X ISBN-13: 978-3821856223<br />
*Cohen, PA: American roulette? contaminated dietary supplements. New England Journal of Medicine, 8. Oktober 2009 [http://healthcarereform.nejm.org/?p=2017&query=home]<br />
*Bjelakovic, G. et al: ''Mortality in randomized trials of antioxidant supplements for primary and secondary prevention: systematic review and meta-analysis.'' JAMA 2007 Feb 28;297(8):842-57. [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17327526]<br />
<br />
==Weblinks==<br />
* [http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1249 Bunte Pillen für’s gute Gewissen – Was bringen Nahrungsergänzungsmittel?] Presseinformation der der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., 4. Dezember 2012<br />
* Nahrungsergänzungsmittel: Die Wunder der Hersteller und die Wahrheit der Präparate [http://www.vz-nrw.de/UNIQ122313051228656/link21080A.html Die Tricks der Scharlatane] Verbraucherzentrale NRW 10.09.2012<br />
* [http://www.bfr.bund.de/cm/343/internethandel-mit-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf Angela Clausen: "Internethandel mit Nahrungsergänzungsmitteln", Verbraucherzentrale NRW (BfR)]<br />
* Verbraucherzentrale NRW warnt: [http://www.vz-nrw.de/UNIQ133702026724341/link556391A.html Nahrungsergänzung oft mit gefährlichen Nebenwirkungen] Pressemitteilung 27.04.2009<br />
* [http://www.bfr.bund.de/cd/945 Gesundheitliche Bewertung von Nahrungsergänzungsmitteln] Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)<br />
* [http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=180 Rotweintabletten, Artischockendragees, Apfelessigkapseln und Co. - halten sie, was sie versprechen?] Deutsche Gesellschaft für Ernährung, DGE-special 02/2002 vom 09.07.2002<br />
* [http://www.gesetze-im-internet.de/nemv/index.html Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel] Bundesministerium der Justiz<br />
* [http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/behandlung/nahrungsergaenzungsmittel.php Behandlung bei Krebs: Große Versprechungen, k(l)eine Wirkung?] Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums 03.09.2008<br />
* Ben Goldacre: [http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2008/sep/12/matthiasrath.aids Missbrauch von NEM am Beispiel von [[Matthias Rath]] ](englisch)<br />
* [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,624117,00.html Vitaminpillen bremsen positive Wirkung von Sport] Spiegel-online 12.05.2009<br />
* [http://www.zeit.de/2010/22/E-Vitamine/komplettansicht Eva-Maria Schnurr: Leere Versprechen. Nur die Vitamine in echtem Obst und Gemüse sind gesund] DIE ZEIT, 27.05.2010<br />
* Felix Gussone: [http://de.nachrichten.yahoo.com/blogs/in-form/bringen-vitaminpillen-110805902.html Was bringen Vitaminpillen?] In Form! Nachrichtenblog 02.08.2011<br />
* [http://www.gesundheitsinformation.de/merkblatt-nahrungsergaenzungsmittel.383.de.html Merkblatt: Nahrungsergänzungsmittel] Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Letzte Aktualisierung 10.05.2012<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Abkürzung/Begriffserklärung]]<br />
[[category:Nahrungsergänzungsmittel]]<br />
[[category:Lebensmittelrecht]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=J%C3%BCrgen_Fliege&diff=95573
Jürgen Fliege
2012-08-20T16:50:44Z
<p>Tanto: /* Wörishofener Herbst */ überschüssiges w und r gekappt</p>
<hr />
<div>[[image:fliegeaquapol2.jpg|Jürgen Fliege (links) bewirbt Scharlatanerieprodukt [[Aquapol]] im von den Zuschauern finanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehen ARD (Fliege mit [[Scientology|Scientologen]] und Aquapol-Hersteller [[Wilhelm Mohorn]] rechts)|360px|thumb]]<br />
'''Jürgen Fliege''' (geb. 30.&nbsp;März 1947, Radevormwald) ist evangelischer Pfarrer, Fernsehmoderator und Autor und lebt in der Nähe von München. Er wurde bekannt durch die Sendung "Fliege" in der ARD. Fliege präsentierte als damaliger "TV-Pfarrer" im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen zwölf Jahre lang auch den allergrößten [[Esoterik|esoterischen]] Humbug seinen Zuschauern in seiner Sendung. Er bot dabei zahlreichen Quacksalbern jeden Formates eine kostenlose Werbeplattform vor einem Millionenpublikum. Inzwischen ist Fliege auch selbst Anbieter von fragwürdigen Gesundheits-Produkten geworden.<br />
<br />
Der sich selbst auch als ''Menschenflüsterer'' bezeichnende Fliege gibt ein eigenes Magazin mit dem Titel "Fliege. Helfen-Heilen-Horizonte" heraus. Kolumnistin ist u.a. die Gründerin der zerstrittenen Kleinpartei "Freie Union" und ehemalige CSU-Rebellin Gabriele Pauli. Eigenen Angaben zufolge ist Fliege mit [[Hademar Bankhofer]] befreundet.<ref>http://www.mangostan-fliege.de/botschaft.html</ref><br />
<br />
==Gebetsessenz==<br />
[[image:Fliege-Bildzeitung.jpg|Fliege-Schlagzeile bei "Bildzeitung": ''Hat Fliege einen an der Klatsche?''<ref name='Fliegeeszenz'>http://www.bild.de/unterhaltung/leute/juergen-fliege/pfarrer-fliege-bewirbt-nutzlose-produkte-19263640.bild.html</ref>|320px|thumb]]<br />
Auf seiner eigenen Webseite bietet Fliege eine ''"nutzlose"'' (Zitat Bildzeitung<ref name='Fliegeeszenz'></ref>) "Fliege Essenz" (''Fliege Gebetsessenz'') für 39,95&nbsp;Euro (95&nbsp;ml-Flasche, 420&nbsp;Euro pro Liter) an, von der er behauptet, sie täglich einzunehmen. Genaue Inhaltsangaben sind nicht eruierbar. Nach vagen Angaben soll die Flüssigkeit Früchte, Gemüse und Nüsse enthalten, die vergoren seien. Nach Angaben der "Rheinischen Post" handele es sich bei seiner Essenz um ein [[Scheinkirche|"pseudoreligiöses Produkt"]]<ref>http://www.rp-online.de/gesellschaft/leute/Vorwuerfe-gegen-TV-Pfarrer-Fliege_aid_1017639.html</ref>, und Kritiker Hellmuth Karasek nannte das Produkt in einer Talkshow höhnisch "Fliegenschiss"<ref>http://www.fr-online.de/panorama/juergen-fliege-zu-gast-beim-tv-pfarrer,1472782,11181500,item,0.html</ref>. Nach Flieges Webseite handele es sich um eine "Ursuppe"<ref>http://www.nordbayern.de/ex-tv-pfarrer-verkauft-fliege-essenz-1.1414377</ref><ref>http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2011_34_01_01.htm</ref><ref>http://blog.zdf.de/toll/2011/11/06/fliege-essenz/</ref>, die sich "Bioregulat" nenne. Sie "unterstütze biologische Regulationsvorgänge im Körper" und sei "idealer Träger für Informationen". Die Essenz enthalte "spirituelle Informationen vereint mit lebendigen biologischen Trägern", so Fliege. Sein [[Geistheilen|Geistheil-Produkt]] soll seine Wunderwirkung durch ein Fliege-Gebet erhalten:<br />
<br />
''"Ich habe über sie gebetet wie über Weihwasser. Ich habe immer wieder meine Hände aufgelegt, um den Trost und die Kraft in die Essenz zu senden. Sie soll ein Segen sein"'' (Zitat von Fliege-Webseite / August 2011)<br />
<br />
Fliege gibt zum Gebet auch an:<br />
<br />
:''Ich lege meine Hände auf die Maschine. Ich spreche das Vaterunser und 1.&nbsp;Korinther&nbsp;13.''<ref>http://www.rp-online.de/gesellschaft/leute/Fliege-wuerde-auch-Brote-bei-Kamps-segnen_aid_1018591.html</ref><br />
<br />
Fliege bietet auch andere Produkte an, so "Symbiontic" der "Dr.&nbsp;Niedermaier Pharma GmbH" (bekanntestes Produkt: ''Galama''). Die Niedermaier Pharma ist Hersteller des Produkts [[Rechtsregulat]], das nicht nur namensähnlich zu "Bioregulat" ist, sondern das ebenfalls aus vergorenen Ingredientien hergestellt und mit gesundheitsrelevanten Effekten als [[funktionelles Lebensmittel]] beworben wird. Rechtsregulat kostet bei Niedermaier Pharma zwischen 106&nbsp;und 114&nbsp;Euro pro Liter, ein Liter Bioregulat pro vet für Katzen kostet 101&nbsp;Euro pro Liter. Die Fliegesche [[Handauflegen|Handauflegung]] und [[Gebetsheilung|Gebets-Wunderwirkung]] kostet dem Kunden demnach zwischen 314&nbsp;und 306&nbsp;Euro zusätzlich pro Liter. Gegenüber der Tageszeitung "Die Welt" teilte hingegen Fliege mit, dass seine "Fliege-Essenz" nicht teurer als das Originalprodukt des Herstellers sei. Auch verglich er sein Produkt mit dem Weihwasser der katholischen Kirche, welches "nicht kostenlos" sei.<ref>http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article13538474/Fliege-wehrt-sich-gegen-Esoterik-Vorwuerfe.html</ref><br />
<br />
Durch sein pseudoreligiös-dubioses functional-food-Angebot wurde Fliege auch Thema im "Schwarzbuch Esoterik" von [[Sekte]]n-Expertin Ursula Caberta. Sie wirft in ihrem Werk Fliege vor, seine Prominenz zu nutzen, um Esoterik-Scharlatanen scheinbare Seriosität zu verleihen.<ref>http://www.mopo.de/hamburg/promi---show/sektenexpertin--kritik-an-nena--kerkeling-und-fliege-/-/5067148/8868428/-/</ref><ref>http://www.faz.net/artikel/C30798/die-fliege-essenz-beim-zweiten-spruehstoss-liebe-30484781.html</ref><br />
<br />
Nach harscher Kritik bei der Talkshow bei Markus Lanz am 24.&nbsp;August 2011 im ZDF verschwand das Angebot dieser Essenz von Flieges Internetseite.<br />
<br />
==Wörishofener Herbst==<br />
[[image:Woerishofen2010.jpg|left|thumb|Plakat zu Gegenveranstaltung<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Videos/regid,2_puid,2_pageid,11154.html?bcpid=1858324759&bclid=51727503001&bctid=655481294001 Quelle: Augsburger Allgemeine]</ref>]]<br />
Im bayerischen Wörishofen (bekannt unter anderem durch Sebastian [[Kneipp-Therapie|Kneipp]]) veranstaltete Jürgen Fliege in den Jahren 2009, 2010 und 2011 eine Veranstaltung mit dem Namen "Wörishofener Herbst" (als "Fest für Körper, Geist und Seele", Kosten: 201&nbsp;bis knapp 400&nbsp;Euro), die 2010 auf Widerstand der örtlichen Stadtverwaltung und katholischen Kirchengemeinden stieß. Die Kirchengemeinden riefen zum Boykott der Esoterikveranstaltung und [[Esoterikmesse]] auf und Bürgermeister Klaus Holetschek (CSU) initiierte eine Gegenveranstaltung. Für Kritik sorgte vor allem Flieges "Nacht der Heiler". Bei dieser Gelegenheit sind [[Geistheilen|Geistheiler]] aufgerufen, bei hilfesuchenden Menschen die [[Handauflegen|Handauflegungen]] zu Heilzwecken durchzuführen.<br />
<br />
Fliege bezeichnete seine Veranstaltung als "spirituelles Woodstock, wo wir alles zusammenführen, was für ein sinnvolles, gesundes Leben nötig ist".<ref>http://sueddeutsche.de/bayern/bad-woerishofen-wirbel-um-fliege-seminar-kalter-guss-fuer-die-kneipp-stadt-1.1017351</ref> Geladene Gäste waren 2010 und 2011 unter anderem [[Johann Abfalter]] ("Das richtige Wasser ist ein lebendiges Wasser - Wasser, ein wichtiger Baustein in der Krebstherapie"), Franz Alt, Aldo Berti ("der Sänger mit den heilenden Händen"), [[Jakob Bösch]], [[Rüdiger Dahlke]], [[Hans Peter Dürr]], die Sängerin Katja Ebstein (bekannt für ihre [[Urintherapie|Eigenurintherapie]]), die Engelexpertin Sabrina Fox, [[Johann Grander]], [[Bert Hellinger]], "Agrarrebell" Sepp Holzer, der [[Präventologe]] Ellis Huber, [[Ewald Janssen]], [[Noemi Kempe]], [[Franz Konz]], [[Bernd Kröplin]] (Vortrag "Wasser hat ein Gedächtnis"), Penny McLean (Sängerin und Engelexpertin), [[Festhaltetherapie nach Prekop|Jirina Prekop]], Sigard Rude-Rütten ("Alternative Krebstherapien – Heilung ist immer möglich"), Jörg Schauberger, [[Tipping-Methode|Colin Tipping]] ("Die heilende Kraft der Vergebung. Colin Tipping hat bei seiner Arbeit mit Krebskranken bemerkt, dass alte Verletzungen, die unvergeben waren, massive Auswirkungen hatten – ja vielleicht sogar den Krebs ausgelöst haben."), Peter Simon, [[Wolf-Dieter Storl]], David Wared ("der Seelen-Heiler aus dem Rheinland"), Axel Weber (Vortrag "Wasser in der Krebstherapie – neue Studienergebnisse"). <br />
<br />
Die Veranstaltung wird von einer Messe für esoterische Produkte und Dienstleistungen begleitet. Zu den Ausstellern gehörte 2010 die österreichische Firma [[Aquapol]] des bekennenden [[Scientology|Scientologen]] [[Wilhelm Mohorn]] mit ihre Scharlatanerieprodukte zur [[Esoterische Mauertrockenlegung|Mauertrockenlegung]]. Weitere Angebote auf dem Wörishofener Herbst waren ein "Schnupperkloster" und "Heilgottesdienste".<br />
<br />
==Schleichwerbung für Esoterik als Moderator der Fliege-Sendung in der ARD==<br />
[[image:Fliegemaharishi.jpg|Maharishi-Produkt bei Fliege TV Sendung|thumb]]<br />
In seiner Talkshow „''Fliege''“ (ausgestrahlt von 1994 bis 2005 wochentäglich um 16:00&nbsp;Uhr, später um 15:00&nbsp;Uhr in der ARD) warb "Vermarktungspfaffe" (Zitat medialblogs 2010<ref>http://www.medicalblogs.de/2010/04/die-fliege-der-fliege-das-fliege/</ref>) Jürgen Fliege als verantwortlicher Moderator für Esoterikprodukte und machte zudem bedenkliche Aussagen zu alternativen Heilmethoden bzw. zu Ursachen von Krankheiten. Außerdem bot er Anbietern von Esoterikprodukten eine Plattform zur Darstellung ihrer Produkte, getarnt als "Beratung", zum Beispiel [[Bert Hellinger]] und Dr.&nbsp;Jürgen Weihofen (Ernährungsberater und Vertreiber von Esoterikprodukten, so auch eines Buches über [[Noni]]).<ref>http://www.ariplex.com/ama/ama_no46.htm</ref><br />
<br />
Beispielsweise kamen diese in der Fliege-Talkshow am 7.&nbsp;Juli 2005 um 15&nbsp;Uhr in der ARD zum Thema "Sanfte Medizin, Heiler, Gesundbeter" zu Wort. Die Ankündigung des Senders führt Aussagen der eingeladenen Studiogäste auf: "Die an Krebs erkrankte Ärztin Dr.&nbsp;Ingeborg Kutz&nbsp;(54) aus Unna hat im letzten Vierteljahr an 50&nbsp;Heilmeditationen teilgenommen: 'Ich kann jetzt auf Chemotherapien verzichten.' - 'Ich habe mit Gebeten meine Herzbeschwerden überwunden', berichtet die Schweizerin Helen Weber&nbsp;(73). Dr.&nbsp;Erik Vonhof&nbsp;(60) aus München, Spezialist für Randgebiete der Medizin, verweist auf wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Glaube heilen kann." Weitere Gäste und ihre Tätigkeitsbereiche laut Pressemeldung: Dr.&nbsp;Richard Kocher (katholischer Pfarrer), Gesundbeterin Sofi Tachalov, Dr.&nbsp;[[Harald Wiesendanger]] (Publizist und Organisator von PSI-Tagen), Gertrud Emde (Christliche Heilerin), Pfarrer und Gebetsheiler Daniel Hari.<ref>http://www.institut-verbraucherjournalismus.de/pdf/ifv_PM01_Gesundbeter.pdf</ref><br />
<br />
Aussagen einzelner Talkshow-Gäste wie: "Ich kann jetzt auf Chemotherapien verzichten" oder "Glaube kann heilen" suggerieren in unzulässiger Weise die Hoffnung, schwere Erkrankungen wie Krebs ganz ohne Chemotherapie heilen zu können, eine in höchstem Maße lebensgefährliche Aussage.<br />
<br />
Eine weitere lebensgefährliche Aussage wurde in der Fliege-Sendung zum Thema "Verbindung der Zähne zum Körper" von dem Zahnarzt Harald Arlom gemacht. Er behauptete, dass man die Operation eines entzündeten Blinddarms mit drei Einläufen umgehen kann.<ref>http://video.google.de/videoplay?docid=6143933128455312812&ei=ZVxVSeumG6W82wKArrlL&q=fliege</ref><br />
<br />
In einer weiteren Sendung im März 2002 konnte Michael Preuser, Protagonist der [[Aloe Vera|Aloe-Vera]]-Vermarktung und Buchautor, öffentlich behaupten, dass Aloe Vera auch gegen Krebs helfen könne. Auch behauptete Fliege persönlich am 16.&nbsp;Oktober 1995 um ca.&nbsp;14:57&nbsp;Uhr: "Krankheiten haben ihre Ursache in der Seele", womit er sich in die geistige Nähe der [[Ryke Geerd Hamer|Hamer]]-Sekte stellt.<br />
<br />
==Fliege und die Vermarktung von Mangostan==<br />
Jürgen Fliege betreibt auf einer eigens dafür aufgebauten Internetseite Werbung für [[Mangostan]], ein angeblich wundersames Heilmittel ohne jeglichen wissenschaftlich belegten Wirksamkeitsnachweis.<ref>http://www.mangostan.mangostangold.de/</ref><ref>http://www.mangostan-fliege.de/download/MANGOSTAN-BOTSCHAFT_des_Monats-Januar_2009.pdf</ref><br />
<br />
==Werbung auf "Fliege&nbsp;TV" und "Flieges Welt"==<br />
Auf seiner aktuellen Internetseite Fliege&nbsp;TV macht Jürgen Fliege intensiv Werbung für verschiedene Esoterikprodukte. So wird hier auf die "freundliche Unterstützung" seines Auftrittes durch u.a. nachstehende Esoterikanbieter (d.h. Sponsoren) hingewiesen. Folgt man den Links, erscheinen Werbefilmchen zu einschlägigen Produkten, Methoden und deren Anbietern.<br />
<br />
*Prof. Johann&nbsp;A. Bauer (Akupunktur und operative Trennung miteinander verklebter Akupunkturpunkte als Therapie gegen Fibromyalgie) Bion-Pads ("energetisches" Schmerzbekämpfungspad, Zitat auf seiner Homepage: "In den praktischen Pads wirken die subtilen Energien informierter Mineralien.")<br />
*Equiderm plus (Nahrungsergänzungsmittel gegen Ekzeme, bes. Neurodermitis und Psoriasis sowie Hautalterung)<br />
*Javital, 60Ments (Werbung für "Vital- und Energydrink", orthomolekulare Mittel und weitere [[Wellness]]produkte)<br />
*[[Johannes Wasser]] („energetisiertes Wasser, [[Johann Grander|Granderwasser]])<br />
*Joyona Chi Pads (Mandarinenbaum-Essig-Pads zum "Wohlfühlen")<br />
*Maharisha Ayurveda (Ayurveda-Haus - sanfte Entgiftung, chronische Erkrankungen)<br />
*Klinik Landskrone in Bad Neuenahr ("ganzheitliche" Klinik für innere Medizin, bietet u.a. alternative Naturheilverfahren an: [[ATP-Infusion|intraarterielle ATP-Infusionen]], Knorpelfrischzellen- und Heilschlammbehandlungen, alternative Krebstherapien mit [[ECT|Gleichstrombehandlungen]])<br />
*Klinik für Biokinematik (Anbieter für Biokinematik – Schmerztherapien)<br />
*Lumomed, Naturheilpraxis Amon Kaiser ([[Softlasertherapie]] mit "Low-Level-Laser aus verdichtetem roten Licht" von Tinnitus und Hörsturz)<br />
*Natürliche Familienplanung mittels eines Temperaturmessfühlers<br />
<br />
Auch die einzelnen Beiträge in Fliege&nbsp;TV, besonders unter den Rubriken "Gesundheit", "Krebs", "Psychologie" und "sanfte Medizin" handeln von einem Gemisch aus Religion und Esoterik und einschlägigen Produkten/Verfahren. Auffällig ist, dass die Gäste zu den jeweiligen Themen gleichzeitig auch Anbieter der Produkte/Methoden oder von Büchern darüber sind und oft auch in den Werbespots als Sponsoren der Fliege TV Homepage wiederzufinden sind. Es handelt sich also nicht um neutrale Personen. Insofern können die Sendungen auch als Werbeplattform für Esoterik angesehen werden. Beispiele:<br />
<br />
* Lebendiges Wasser. Gäste: Johann Abfalter (hat eine Firma zum Vertrieb von [[Johann Grander|Granderwasser]]), Dr.&nbsp;Diethard Stelzl (Esoteriker und Buchautor: "Heilen mit kosmischen Symbolen")<br />
* Jeder ist sein eigener Heiler - Die Omega-Methode. Gast: Gertrud Stepan-Hauser (betreibt eine Gesundheitspraxis für u.a. Gesundheitscoaching, Atemtherapie)<br />
* Die Heilkraft der Hände. Gast: Erwin Wimpissinger (Heiler – will "Energieblockaden" der Muskulatur zur Schmerzlinderung lösen)<br />
* Sanfte Lasertherapie - Auch bei Tinnitus. Gast: Amon Kaiser, (Heilpraktiker, Anbieter von "Lumomed", einer Behandlung von Tinnitus und Hörsturz mit "Low-Level-Laser aus verdichtetem roten Licht")<br />
* Natürliche Mystik. Die Macht der Ahnen. Gast: [[Bert Hellinger]]<br />
* Ayurveda - Krankheit muss nicht sein. Gäste: Helga Schmidt (Heilpraktikerin), Dr.&nbsp;Detlef Grunert (Kinderarzt und Ayurveda-Anbieter, Buchautor zu diesem Thema)<br />
* Sanfte Medizin gegen Schmerzen: die Bionen-Therapie. Gast: Prof.&nbsp;Dr. Hegall Vollert, (betreibt ein "Bioenergetik-Zentrum", Anbieter der Bion Pads)<br />
* Infusionstherapie gegen Schaufensterkrankheit. Gast: Dr.&nbsp;Torsten Gottschalck (Arzt in der Klinik Landskrone, führt u.a. arterielle ATP-Infusionen durch)<br />
* Was Krankheiten uns sagen. Gast: Dr.&nbsp;Elfrida Müller-Kainz (Mitbetreiberin des Instituts für Gesundheit und Persönlichkeitsbildung: bietet Seminare an, Buchautorin)<br />
* [[Periphere Hirnstimulation nach Werth]], eine umstrittene [[Implantatakupunktur]] zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. Der von Fliege präsentierte Erfinder und Anbieter der Methode, Ulrich Werth, verlor wegen Betruges an Patienten inzwischen seine Approbation.<br />
<br />
==Die Farbe des Mars==<br />
1998 verlieh die deutsche Skeptikervereinigung GWUP dem damaligen TV-Moderator der ARD, Fliege, ihren Negativpreis für die ''peinlichste esoterische Simpelei'' des Jahres zu. Nach der damaligen Landung der Sonde “Pathfinder” auf dem Mars hatte Fliege sich dazu hinreißen lassen, in einer Frauenzeitschrift darüber zu spekulieren, woher [[Astrologie|Astrologen]] in der Antike bereits von der roten Farbe des Mars wussten. Fliege machte dafür esoterische Eingebungen der Sterndeuter verantwortlich und wertete dies zugleich als Bestätigung von [[Horoskop]]en. Fliege wörtlich:<br />
:''Die Menschen haben ihre Erkundungsreisen nicht in die Äußere Welt unternommen, wie wir heutzutage, sondern sie sind nach Innen gereist, ins Traumland. Und was sie da tief in ihrer Seele an Wissen finden würden, würde mit dem Äußeren der Welt schon übereinstimmen.''<br />
Die rote Farbe des Planeten Mars kann jeder Laie nachts durch einen einfachen Blick zum Himmel erkennen. <br />
<br />
==Schleichwerbung bei "Hart aber fair"==<br />
Auch in der Sendung "Hart aber fair" am 17.&nbsp;Dezember 2008 21:45&nbsp;Uhr in der ARD mit dem Titel: "Hand auflegen oder nur Hand aufhalten - Was taugt die alternative Medizin?"<ref>http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?p=4&b=212</ref> (Moderator: Frank Plasberg) machte Fliege Werbung für [[Wasserbelebung|"energetisiertes Wasser"]]. Dazu eine Mitschrift aus der Sendung:<br />
<br />
''Moderator:''<br />
Herr Fliege, ist Ihnen das nicht etwas peinlich, [...] auch mit einem göttlichen Wasserrohr zu leben?<br />
<br />
''Fliege:''<br />
Nein. Zwei Sachen sind dazu: Richtig ist, dass es ein Werbefilm ist, der offenbar wie Werbung im Privatfernsehen ist, vor oder nach der Sendung, da können sie einkaufen, was sie wollen [...] mit was auch immer [...] damit hat Fliege nix zu tun, das ist so was, wie wenn ich auch, was weiß ich, Kathreiner-Kaffee oder sonstwas nehmen würde. Die werben um unsere Sendung herum. Das ist ein Privatkanal und damit verdient man Geld. Das ist richtig. Die tiefere Frage ist, ob es energetisiertes Wasser gibt. Und das ist die spannende Frage [...] und nicht, ob das ein Werbefilm ist.<br />
<br />
''Moderator:'' <br />
Haben Sie so ein Wasserrohr im Keller?<br />
<br />
''Fliege:''<br />
Ja. Nicht das [...] Granderwasser, ist das selbe System. Und da kann ich nur sagen, mein Installateur ein Mensch aus dem Bayerischen, der nix glaubt, der sagt, ich hab das auch, weil nachweisbar die Rohre von dem reiner wurden durch [...] energetisierten Wasser, der Rost war weg, der Installateur sagt es, die Pflanzen sind besser und [...] meine Frau sagt und meine Haushaltshilfe sagt, bei Euch ist die Ausbeute weniger Waschpulver etc. und mehr Geruch. [...] Es gibt energetisiertes Wasser. Und sonst kann ich nur sagen, wer es ausprobieren will, nehme Johannesquelle [...] (''Anm.: dafür ist auf der Fliege TV Homepage ein Werbe-Spot verlinkt'')<br />
<br />
''Moderator:'' <br />
Wir wollen jetzt nicht die Internetseite runterlesen.<br />
<br />
''Fliege:''<br />
Nein, aber es gibt energetisiertes Wasser [...] der Erfinder dieser ganzen Sache ist Grander in Österreich. Das gibt es zu tausenden und die Nachweise dafür gibt es auch zu tausenden. Da muss man nicht lachen.<br />
<br />
==Der Skandal um den 18.000&nbsp;DM-Betrug an gutgläubigen Patienten==<br />
Ein Ehepaar aus Leipzig fiel auf einen „Heiler“ herein, den Fliege in einer seiner Sendungen vorstellte. Dabei verloren die Eheleute insgesamt 18.000&nbsp;DM. In der ARD Sendung „Hart aber fair“ am 17.&nbsp;Dezember 2008 mit dem Titel: "Hand auflegen oder nur Hand aufhalten - Was taugt die alternative Medizin?"<ref>http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?p=4&b=212</ref> <br />
(Moderator: Frank Plasberg, einer der Gäste: Herr Dr. Lütz, Facharzt für Nervenheilkunde, Psychiatrie und Psychtherapie) entgegnete Fliege auf die Frage, ob er sich wenigstens bei dem Ehepaar entschuldigen will, folgendes (Mitschrift aus der o.g. Sendung): <br />
<br />
''Fliege:''<br />
Ich glaube, dass wir ein bisschen sensibler werden sollten, was auch die eigenen Heilerfolge in Krankenhäusern angeht, wie viel 18.000&nbsp;Euro und Mark in den Krankenhäusern und bei den Ärzten abgegeben worden sind, ohne dass irgendwas ist.<br />
<br />
''Dr. Lütz:'' <br />
Keiner meiner Patienten hat jemals 18.000&nbsp;Euro bezahlt <br />
<br />
''Fliege:'' <br />
Wer hat die denn bezahlt? Also, das heißt, ich will noch mal sagen, es ist kein Kriterium, ob ein Paar 18.000&nbsp;Euro ausgegeben hat. Ich will noch mal etwas deutlicher [...] (Anm.: macht Ausführungen über Krankheiten als spirituelle Reise und Bereicherung, wird an dieser Stelle nicht mit aufgeführt).<br />
<br />
''Dr. Lütz:'' <br />
Warum entschuldigen Sie sich nicht bei diesem Ehepaar?<br />
<br />
''Fliege:'' <br />
Weil es nix bringt. Dann wird da gesagt „Aha!“ (Sagt etwas in die Runde, schlecht hörbar)<br />
Ich kann mich bei dem Ehepaar doch nicht entschuldigen, weil [...], natürlich ist da so was wie Verantwortung, [...] würde ich sagen: „Ich entschuldige mich“ (Anm.: Fliege spricht hier sehr undeutlich und leise)<br />
Zu Dr. Lütz gewandt: Aber wann entschuldigen Sie sich für Ihre Fehler [...]?<br />
<br />
==Weitere Beispiele für Esoterik bei Fliege==<br />
[[image:fliegeaquapol3.jpg|Werbung für [[esoterische Mauertrockenlegung]]|300px|thumb]]<br />
[[image:Fliege_Aquapol4.jpg|Bildzeitung zu Fliege-Kontakten zu Scientologen<ref>Bildzeitung, 10.8.2011</ref>|300px|thumb]]<br />
* [[Bert Hellinger]] hatte einen Fliege-Auftritt<br />
* [[Barbara Rütting]] ebenso<br />
* Fliege hat ein Buch mit [[Masaru Emoto]] veröffentlicht<ref>http://www.amazon.de/Die-Heilkraft-Wassers-Masaru-Emoto/dp/3936862486/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1206738107&sr=8-1</ref><br />
<br />
Im Juni 2008 wollte Fliege eine "Quantum Resonance Communication"-Vorstellung von [[Global Scaling]] und dem [[Institut für Raum-Energie-Forschung]] ([[Ehlers Verlag]]) moderieren, an der auch der "[[Biophoton]]en"-Erfinder [[Fritz-Albert Popp]] beteiligt sein sollte.<ref>http://www.globalscaling.de/index2.php?option=com_content&task=view&id=91</ref><br />
<br />
Fliege nennt den deutschen Steuerexperten und Medizinlaien [[Franz Konz]] den "größten Naturheiler Deutschlands".<br />
<br />
In der Sendung "Klipp und Klar" des RBB äußerte Fliege: "Scientology ist eine Religion". Er setzte sich für die Akzeptanz der Sekte als gleichberechtigte Religion ein.<ref>http://de.youtube.com/watch?v=4yumMP0JJo0&feature=related</ref><br />
<br />
Auch das mehrere tausend Euro teure Scharlataneriegerät [[Aquapol]] des österreichischen Scientologen [[Wilhelm Mohorn]] wurde durch Fliege beworben. Es soll auf esoterische Weise Mauern Feuchtigkeit entziehen können.<br />
<br />
==Zitate==<br />
*''Krankheiten machen Sinn. Jede Krankheit ist eine spirtuelle Reinigung.''<ref>Zitat aus Sendung "Sandra Maischberger" am 5.&nbsp;Januar 2010</ref><br />
*Hans Meiser: ''"Fliege? Da hilft nur die Klatsche."''<br />
*Henryk Broder: ..''der nachmittägliche Schmierlappen der ARD..''<ref>http://www.henryk-broder.de/html/tb_fliege.html</ref><br />
*''Wir halten die esoterischen Praktiken und Denkweisen sowie die dubiose damit einhergehende Esoterik-Business-Praxis von Pastor Jürgen Fliege nicht vereinbar mit dem Amt eines evangelischen Pastors, das sich nach der Ordination an Bibel und Bekenntnis gebunden weiß''....''Wer sich der Esoterik verschreibt, kann nicht evangelischer Pastor sein''. Zitat des Hamburger Pastors Ulrich Rüß (Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den Evangelischen Landeskirche Deutschlands).<ref>http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article13538474/Fliege-wehrt-sich-gegen-Esoterik-Vorwuerfe.html</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
* http://www.fernsehlexikon.de/sendungen/fliege/<br />
* http://www.falter.at/web/heureka/archiv/01_2/10.php<br />
* [http://blog.gwup.net/2010/01/08/gwup-oder-wenn-jurgen-fliege-rot-sieht/ Bernd Harder: GWUP oder: Wenn Jürgen Fliege rot sieht. GWUP-Blog, 8. Januar 2010]<br />
* [http://www.faz.net/s/Rub8A25A66CA9514B9892E0074EDE4E5AFA/Doc~E396E88AD453F43BFB588B082736CD1FB~ATpl~Ecommon~Scontent.html Ich schließe die Augen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2004, Nr. 276 / Seite 37] (kritischer Beitrag über einen Auftritt von Fliege in einer Talkshow von Johannes B. Kerner) <br />
* [http://www.henryk-broder.de/html/tb_fliege.html Ich bin Jürgen Fliege und es ist Krieg. Henryk&nbsp;M. Broder, 18. Mai 2oo3] (über eine von Fliege veranstaltete Diskussionsrunde zum Golfkrieg)<br />
* [http://www.welt.de/fernsehen/article5745667/Fernsehpfarrer-Fliege-mutiert-zum-Esoteriker.html Thilo Maluch: Fernsehpfarrer Fliege mutiert zum Esoteriker. Die Welt, 6.&nbsp;Januar 2010]<br />
*http://brightsblog.wordpress.com/2012/07/30/j-dithfurth-uber-esoterik-und-die-fliege-essenz/<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Fliege, Jürgen}}<br />
[[category:Esoteriker]]<br />
[[category:Theologe]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Lauretana&diff=95567
Lauretana
2012-08-20T12:40:01Z
<p>Tanto: /* Mineralstoff- und Spurenelementgehalt und chemische Eigenschaften */ Komma nachgereicht</p>
<hr />
<div>[[image:Lauretana1.jpg|"Feinclusteriges" 60.000 Ohm-Wunderwasser|200px|thumb]]<br />
'''Lauretana''' ist der Handelsname eines italienischen [[Mineralwasser]]s, zu dem der Hersteller "LAURETANA SpA"<ref>Lauretana S.p.A. Frazione Campiglie, 56. I-13895 GRAGLIA (BI)</ref> Wunderwirkungen und Wundereigenschaften aus den Bereichen der [[Esoterik|esoterischen]] [[Wasserbelebung]] und des [[Elektrosmog-Schutzprodukte|Elektrosmogschutzes]] behauptet.<br />
<br />
==Allgemeines==<br />
Das Mineralwasser ist in Italien, Österreich und Deutschland im Handel. In Deutschland kostet eine 1&nbsp;Liter Flasche knapp einen Euro.<br />
<br />
Der Hersteller gibt an, die PET-Flaschen ohne zusätzlichen hohen Druck abzufüllen, um - wie behauptet wird - das Produkt durch den Wasserdruck nicht zu schädigen. Zu welchen "Schädigungen" das Wasser unter Druck erleiden soll, wird jedoch nicht genau mitgeteilt. Auch bleibt unklar, warum der hohe natürliche Wasserdruck (es soll sich um einen unterirdischen artesischen Brunnen handeln) keinen derartigen Effekt haben soll. In der Werbung wird auf [[pseudowissenschaft]]liche Weise auf einen ''hohen Ordnungszustand in der Clusterstruktur'' hingewiesen. Die Abfüllung unter niedrigem Druck ist jedoch aus Sicht der Hygiene nicht optimal, da ein hoher Füllungsdruck das Eindringen von Keimen und Fremdkörpern in Rohrleitungen und das Abfüllsystem behindert.<br />
<br />
Für PET-Flaschen besteht beim Abfüllen prinzipiell die Gefahr einer Verunreinigung. Es können Stoffe aus dem Verpackungsmaterial (häufig Acetaldehyd) in das Wasser übertreten oder durch die Flaschenwandung diffundieren. Das Wasser bekommt dann einen leicht süßlichen Geschmack.<ref>Stiftung Warentest: auf: [http://www.test.de/themen/essen-trinken/test/-Natuerliche-Mineralwaesser/1694839/1694839/1695640/]</ref><br />
<br />
==Mineralstoff- und Spurenelementgehalt und chemische Eigenschaften==<br />
Der Hersteller macht detaillierte Angaben zu Inhaltsstoffen, zur Vorreinigung der PET-Flaschen und zur Flaschenabfüllung. Das Wasser wird als "geringfügig mineralisiert" bezeichnet, und als ''leichtestes Wasser Europas'', wobei hier nicht auf [[Deuterium-reduziertes Wasser]] (''leichtes Wasser'') oder den bei allen Mineralwassern nicht vorhandenen Kaloriengehalt (als ''light-Produkt'') Bezug genommen wird, sondern auf den geringen Mineralstoffgehalt. Aber gerade dieser wird von anderen Mineralwasserabfüllern als wirkendes Prinzip für gesundheitliche Effekte genannt. "Leicht" soll sich hier also offenbar um das um wenige Milligramm geringere spezifische Gewicht beziehen. Weitere Marken von mineralstoffarmen Mineralwassern sind Valon, Plohse und Spa.<br />
<br />
Der Trockenrückstand (bei 180°C) von Lauretana wird mit 14&nbsp;mg/l angegeben. Der Natriumgehalt wird mit 1,1&nbsp;mg/l angegeben.<br />
<br />
Vom Abfüller wird dem Wasser ein Widerstand von 60.000&nbsp;Ohm zugeordnet. Das Redoxpotentail rH2 betrage 25,5, und zwar gemessen nach der so genannten [[Bio-Elektronische Terrain-Analyse nach Vincent]] (BETA, auch kurz Bio Terrain Analyse BTA, BEV oder Vincents Bioelektronik. Terrain: französisch = der Boden). Dabei handelt es sich um eine Methode des französischen Hydrologen Louis-Claude Vincent aus den 1950er Jahren, die in der [[Pseudomedizin]] verbreitet ist und in einigen Heilpraktikerkreisen als eine [[Humoralpathologie|humoralpathologisch]] orientierte Diagnosemethode angesehen wird. Die Methode hat wegen fehlender Plausibilität keine wissenschaftliche Anerkennung gefunden.<br />
<br />
Der geringe Mineralstoffgehalt soll laut Werbung viele Naturärzte und [[Heilpraktiker]] überzeugt haben, mineralarmes Wasser dazu zu benutzen, bei ihren Patienten "Stoffwechselreste" aus dem Körper zu schwemmen und diese zu [[Entschlackung|"entgiften"]]. Eine derartige Wirkung trete insbeondere beim Fasten auf, daher ist hier auch von "Fastenwasser" die Rede.<br />
<br />
==Mineralwasser als Elektrosmog-Schutzprodukt==<br />
[[image:lauretana.jpg|Lauretana-Werbung|320px|thumb]]<br />
Das Lebensmittel Lauretana wird von Hersteller und Vertrieb als ein so genanntes [[Elektrosmog-Schutzprodukte|Elektrosmog-Schutzprodukt]] bezeichnet und entsprechend beworben. Demnach sei das Mineralwasser angeblich "elektrosmog-resistent". Das Wasser habe "rechtsdrehende Energien" heisst es auch in der Werbung. Während alle anderen Flaschenwässer durch die Einwirkung eines Mobiltelefons in ihrer Struktur "destabilisiert" würden, "verstärke" sich die "ideale Ausgangsstruktur" von Lauretana "sogar noch". Dies habe an der Uni Stuttgart der Raumfahrtwissenschaftler Prof.&nbsp;Dr. [[Bernd Kröplin]] im Rahmen eines "Projektes Apollo" herausgefunden.<br><br />
<br />
==Esoterikwasser Lauretana==<br />
Das Produkt wird auch mit Argumentationen aus dem [[Esoterik|esoterischen]] Bereich sowie dem der [[Geomantie]] beworben. So wird auf den Umstand hingewiesen, dass das Wasser von einem [[Kraftort]] und Wallfahrtsort stamme. Herkunftsort ist die Ortschaft Graglia im italienischen Piemont (Piemonte).<br />
Tatsächlich gibt es am Ort eines von vielen italienischen Klöstern. Um Nichtkatholiken als Kunden nicht zu verlieren, betont die Werbung allerdings auch die Nähe der Quelle zu einem "Heiligtum Mandala Samten Ling", einem angeblichen buddhistisches Kloster für Mönche und Laien, das vom [[Dalai Lama]] "geweiht und eröffnet" worden sei. (''Graglia ist seiner spirituellen Tradition treu geblieben''). Gleichzeitig weist der Hersteller jedoch einen Bezug zur Esoterik zurück: ''[...] Die Notwendigkeit, Wasser und wasserhaltige Produkte „frei fließend„ zu verarbeiten beruht keineswegs auf esoterischem Gedankengut [...]''<br />
<br />
Als eine Art Wundereigenschaft behauptet der Hersteller, dass das Wasser ''[...] aufgrund seiner Bindekapazität und energetischen Qualität entfernt LAURETANA sogar Schadstoffinformationen aus den Flaschen [...]''. Was Schadstoffinformationen sein sollen, wird nicht erläutert.<br />
<br />
==Gutachten==<br />
Hersteller Lauretana nennt auf seinen Webseiten mehrere, stets positive, Gutachten zum Mineralwasser. Laut Hersteller wurden dabei folgende Testverfahren eingesetzt: "Kristallisationsverfahren nach Dr.&nbsp;Franz Lutz", "Mikrooptische Untersuchungen von Wasser", "Kristallisationstechnik nach Steinmann", "Klassifizierung der Wassergüte durch Biophotonik", [[Bio-Elektronische Terrain-Analyse nach Vincent|"Bioelektronische Terrain Analyse nach Prof. Vincent"]] und eine "Bestimmung von Bioresonanzen nach DI&nbsp;Paul Schmidt".<ref>www.lauretana.de/.../LAURETANA_Biophysikalische_%20und_%20bioenergetische_%20Tests.pdf</ref><br />
<br />
Genannt werden:<br />
<br />
*Die Untersuchungen von [[Fritz-Albert Popp]] hätten demnach ergeben: ''[...] Aufgrund der extrem geringen Elektrolumineszenzwerte, die bei LAURETANA gemessen wurden, kann man von einer außergewöhnlich hohen Qualität des Hochgebirgsquellwassers ausgehen [...]''<ref>Fritz-Albert Popp, Auftragsbericht „Elektrolumineszenz zur Charakterisierung<br />
von Wasser“)</ref><br />
*Das österreichische [[Institut für Biosensorik und Bioenergetische Umweltforschung]] (IBBU) der Physikerin [[Noemi Kempe]] befasste sich ebenfalls mit Lauretana.<ref>http://lauretana.de/downloads/file/LAURETANA_Biophysikalische_%20und_%20bioenergetische_%20Tests.pdf</ref> Untersucherin Kempe wandte dabei ein [[Bioresonanz]]gerät namens [[Rayonex|"Resonator RAYOCOMP PS 1000"]] von [[Paul Schmidt]] an. Sie kam zum Ergebnis: ''„Beide Wasserproben sind erstaunlich gut! Sie haben eine Reihe sehr wichtiger Resonanzen. Die Zahl der Resonanzen ist hoch, was auf eine sehr gute Clusterstruktur hinweist. Man kann zum Beispiel den Therapeuten im Bereich der Energoinformationsmedizin, dieses Wasser als gutes Speichermedium für Präparate sehr empfehlen. Besonderes wichtig ist die Tatsache, dass beide Proben ungewöhnlich viele Resonanzen im oberen Steuerbereich aufweisen. Ein Wasser mit solchen Parametern wird vom Verbraucher immer als sehr leichtes, bekömmliches Wasser empfunden. Sehr interessant ist, dass das Wasser die Resonanzfrequenzen der oberen Chakren besitzt. Geht man ins Detail, so sieht man unter anderem, dass dieses Wasser eine wohltuende Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem, die Haut, Teile des Endokrinums und auf alle wichtige Drüsen ausübt. Bei medial begabten Menschen und besonders sensiblen Personen soll man eine gewisse Vorsicht bewahren. Sie sollen dieses Wasser nie in großen Mengen trinken, sondern öfter und nicht viel auf einmal. Ähnliches gilt auch für Menschen mit Migräne, keine großen Mengen auf einmal. Das Wasser ist zur Unterstützung bei Meditationen, für Radiästheten, bevor diese zu muten anfangen gut geeignet. Ich kann mir gut vorstellen dieses Wasser als gewisser Maßen Medikament in Rekonvaleszenzphasen, insbesondere nach Schlaganfällen anzuwenden.“''<ref>Noemi Kempe, "Bericht über die Bestimmung der Resonanzzahlen an Proben des LAURETANA-Wassers"</ref><br />
*Lauretana präsentiert auch ein Gutachten von [[Bernd Kröplin]]. Kröplin ist Bauingenieur, Erfinder und [[Parapsychologie|Parapsychologe]]. Bis April 2010 war er ordentlicher Professor an der Fakultät für Luft- und Raumfahrt der Universität Stuttgart. Er bescheinigte dem Mineralwasser im Rahmen seines "Projekt Apollo", durch die Einwirkungen eines Mobiltelefons nicht in einer Struktur "destabilisiert" zu werden. Stattdessen "verstärke" sich sogar durch das heilsame Handyfeld eine ideale Ausgangsstruktur von Lauretana.<br />
<br />
==siehe auch==<br />
*[[Johann Abfalter]] (Mineralwasser St. Leonhards)<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.lauretana.de/downloads/media/Montefury_Lauretana_Theme.mp3 Lauretana - Hymne als MP3-Datei]<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Wasser]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Elektrosmog&diff=94308
Elektrosmog
2012-07-30T10:42:01Z
<p>Tanto: /* Fälle Ulrich Weiner, Wimplinger, Altenweger und in der Landwirtschaft */ ein i nachgerüstet</p>
<hr />
<div>[[image:Elektrosmog5.jpg|Typische Elektrosmog Propaganda von Mobilfunkgegnern (Bild: US [[Truther]] und Antisemit [[David Dees]])|320px|thumb]]<br />
[[image:Elektrosmog 1911.jpg|Vorschlag für Schutzkleidung vor Wellen von Funktelegraphen aus dem Jahr 1911<ref>http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/Archiv_11/100_jahre_elektrosmog/100_jahre_elektrosmog.html</ref>|320px|thumb]]<br />
Als '''Elektrosmog''' bezeichnen manche Personenkreise die Anwesenheit von künstlich erzeugten elektromagnetischen Feldern, denen sie auch bei geringer Feldstärke pauschal eine schädliche Wirkung auf Menschen oder Lebewesen allgemein unterstellen. Dabei wird stillschweigend der [[Frequenz]]bereich von Längstwellen (wenige Hertz) bis hin zu den Mikrowellen gemeint, die man vereinfacht als ''Radiowellen'' bezeichnen kann und der sich ausschließlich auf nichtionisierende Strahlung bezieht. Die wissenschaftliche Bezeichnung für mögliche Interaktionen zwischen elektromagnetischen Feldern (EMF) und biologischen Strukturen ist ''elektromagnetische Umweltverträglichkeit'' (EMVU). Diese ist Gegenstand aktueller Forschung. Bislang sind athermische (= nicht durch Hitzewirkung erzielte) pathogene Wirkungen von EMF trotz intensiver Suche nicht sicher belegt. Der Begriff "Smog" ist ein physikalisch ungenaues Kunstwort, zusammengesetzt aus dem englischen "smoke" für Rauch und "fog" für Nebel und soll den umweltbelastenden Faktor der künstlich erzeugten Felder herausstellen.<br />
<br />
Bei einem Teil der unterstellten Elektrosmogwirkungen im athermischen Bereich muss von einem [[Noceboeffekt]] ausgegangen werden.<ref>Rubin GJ, Nieto-Hernandez R, Wessely S. Idiopathic environmental intolerance attributed to electromagnetic fields (formerly 'electromagnetic hypersensitivity'): An updated systematic review of provocation studies. Bioelectromagnetics. 2009 Aug 13.</ref><br />
<br />
Ängste vor möglichen schädlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder sind nicht neu. Schon vor über 100 Jahren, 1911, wurde gemutmaßt, Funkwellen könnten für allerlei Gebrechen bis hin zu Blindheit, Zahnlosigkeit und Irrsinn verantwortlich gemacht werden.<ref>http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/Archiv_11/100_jahre_elektrosmog/100_jahre_elektrosmog.html</ref><br />
<br />
==Vom Diskurs ausgeschlossene elektromagnetische Felder==<br />
Überraschenderweise werden in Diskussionen zum Thema bestimmte Frequenzbereiche bzw. Erscheinungsformen elektromagnetischer Strahlung per Definition ausgeklammert, obwohl sie aufgrund des gleichen physikalischen Phänomens (Photonen) und einer hohen Intensität leicht messbar sind und erwiesenermaßen erhebliche Wirkungen auf den Mensch haben können. Als Beispiel sei hier nur auf den Sonnenbrand und die licht- und UV-induzierten Tumoren der Haut hingewiesen, die auf die Einwirkung des Sonnenlichts zurückgehen. Allgemein werden im Umfeld der Elektrosmog- und Elektrosensibilitätsszene mögliche Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung von natürlichen Quellen (Sonne, Sferics) sowie die Emissionen [[alternativmedizin]]ischer oder medizinischer Therapieverfahren anders beurteilt, als andere von Menschen geschaffenen Quellen (Rundfunk, Mobilfunk). <br />
<br />
Quellen elektromagnetischer Strahlung natürlichen Ursprungs oder von Therapieverfahren sind beispielsweise:<br />
*Licht allgemein<br />
*Wärmestrahlung. Der erwachsene Mensch erzeugt kontinuierlich durch Wärmestrahlung 30 W/m<sup>2</sup> Strahlungsdichte im Infrarotbereich (Terahertzbereich). <br />
*Sferics (elektromagnetische Felder als Begleiterscheinung von Gewittern). Siehe auch [[Schumann-Strahlung]]<br />
*EMF von elektrisch betriebenen [[Magnetfeldtherapie]]geräten<br />
<br />
Paradoxerweise wird im Elektrosmogumfeld dem Licht, aber auch der Wärmestrahlung sowie den Magnetfeldtherapien oftmals pauschal eine positive Wirkung zugeschrieben.<br />
<br />
==Wirkungen von elektromagnetischen Feldern==<br />
Eine wesentliche Unterscheidung elektromagnetischer Strahlung ist die Unterteilung in nicht-ionisierende Strahlung, wie die von Funk- oder Lichtwellen, und ionisierende Strahlung, wie etwa Röntgenstrahlung und Gammastrahlung. Die nicht-ionisierende Strahlung hat - im Gegensatz zur ionisierenden Strahlung - nicht genügend Energie, um Elementarbausteine wie Moleküle oder Atome zu verändern, insbesondere zu ionisieren.<br />
Die möglichen Auswirkungen schwacher bis intensiver EMF auf Mensch und Umwelt sind seit langem Forschungsgegenstand und es gibt zur Zeit (2008) mindestens 20.000&nbsp;Fachartikel zum Thema<ref>Der Focus, Ausgabe 5 2001</ref> sowie unzählige populärwissenschaftliche und journalistische Veröffentlichungen. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl [[pseudowissenschaft]]licher oder unwissenschaftlicher Bücher und Artikel von Laien auf diesem Gebiet.<br />
<br />
Wissenschaftlich werden zwei Arten von Interaktionen zwischen EMF und Mensch unterschieden:<br />
*Thermische Wirkungen<br />
*Athermische Wirkungen<br />
<br />
Die '''thermischen Wirkungen''' beschreiben nicht stochastische (nichtzufällige, determinierte) Effekte aufgrund der Wärmeentwicklung bestrahlter Körperteile (dielektrische Erwärmung). Hier kann es bei Menschen bei Überschreitung einer kritischen Temperatur von etwas über 40°Celsius zu bleibenden Schäden, bis hin zum Tod, kommen. Als Beispiel können hier Radartechniker genannt werden, die sich aufgrund eines Irrtums an eingeschalteten Radaranlagen großer Leistung (Impulse im Megawattbereich) verbrannten oder starben. Mit Abschaltung der Felder endet der schädliche Effekt schlagartig. Zum Schutz von Mensch und Umwelt sind daher Grenzwerte und Schutzzonen eingeführt worden.<br />
<br />
Die '''athermischen Wirkungen''' beziehen sich auf schwache elektromagnetische Felder, die keine thermischen Effekte hervorrufen und in nicht genau vorhersagbarer Weise Schäden oder Veränderungen bewirken sollen, wobei hier oftmals eine später einsetzende, verzögerte Wirkung unterstellt wird, was ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den thermischen Wirkungen ist. Es gibt derzeit kein allgemein akzeptiertes Wirkmodell, aus dem sich ein wissenschaftlicher Nachweis für gesundheitliche Schädigung durch schwache elektromagnetische nicht-ionisierende Strahlung führen ließe. So haben sich auch einzelne Berichte über eine erbgutschädigende Wirkung des Mobilfunks als plumpe Fälschung entpuppt&nbsp;[http://www.meduniwien.ac.at/homepage/news-und-topstories/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=216&tx_ttnews%5BbackPid%5D=471&cHash=44de76750f]. Diskutiert wird eine athermische Wirkung auf die [[Melatonin]]synthese und -Freisetzung (Melatonin ist ein Hormon). Berichte über Auswirkungen von intensiven elektromagnetischen Feldern auf das menschliche EEG sind widersprüchlich. Darüber hinaus wird eine mögliche Wirkung von natürlichen Sferics auf Wetterfühlige diskutiert.<br />
<br />
Ein Sonderfall ist der '''Frey-Effekt''' (microwave auditory effect, microwave hearing effect). Er bezeichnet die direkte akustische Wahrnehmung von gepulster Hochfrequenzstrahlung wie z.B. Radarwellen, die bei sehr hohen Feldstärken auftreten kann. Der Effekt konnte inzwischen als Schalldruckwelle im Gewebe des Kopfes erklärt werden, die thermisch durch die pulsierende Bestrahlung ausgelöst wird und über die sog. Knochenleitung ins Innenohr gelangt. Der Mechanismus der Wahrnehmung ist also der gleiche wie beim "normalen" Hören; eine direkte Beeinflussung des Hörnervs oder von Sinneszellen durch die Hochfrequenzstrahlung ist nicht gegeben.<ref>Lin JC, Wang Z (2007): Hearing of microwave pulses by humans and animals: effects, mechanism, and thresholds. Health Physics 92(6): 621–628</ref><br />
<br />
==Elektrosensibilität: Angst essen Seele auf==<br />
[[image:emf2.jpg|[[BfeD]]: Absurder Nachbarstreit um EMF|300px|thumb]]<br />
[[image:elektrosensibel.jpg|Elektrosensible Frau mit Schutzanzug|left|thumb]]<br />
[[image:tzapper.jpg|Hoax bei Heise.de um einen Thumpmobile-Zapper mit einem ausgebauten Mikrowellen-Magnetron [http://www.heise.de/ct/Redaktion/cm/Thumpmobile_Zapper.html]|300px|thumb]]<br />
[[image:Elektrosmog_Höhle.jpg|Höhle bei Marseille, in der zwei Frauen in Angst vor Elektrosmog leben<ref>http://www.metropolistv.nl/en/themes/against-the-system/the-french-way-of-life-in-a-cave</ref>|left|300px|thumb]]<br />
[[image:Aschermann Elektrosmog.jpg|von einer deutschen Neurologin und Mobilfunkgegnerin namens Christine Aschermann behauptete "sonnenbrandartige Hautrötung" im Halsbereich durch DECT-Telefon bei einem 55 jährigen Patienten (Z.). Quelle: [http://www.scribd.com/doc/65651297/Elektrosensibilitat-Ein-Patient-mit-verbrennungsartigen-Hautveranderungen]|300px|thumb]]<br />
Ein Teil der Bevölkerung hält sich für [[Elektrosensibilität|elektrosensibel]] (englische Bezeichnung: EHS - electromagnetic hypersensitivity) und glaubt, durch schwache elektromagnetische Felder gesundheitlich gefährdet zu sein. Wissenschaftliche Studien zu möglichen athermischen Wirkungen zeigten bei angeblich elektrosensiblen Personen keinen Zusammenhang zwischen Strahlungsexposition und Auftreten von Beschwerden. Zudem traten mehrfach Beschwerden auch bei neuen, aber noch nicht angeschlossenen Sendemasten auf, und Elektrosensible konnten tatsächlich vorhandene elektromagnetische Felder nicht vom Gegenteil unterscheiden.<ref>Stacy Eltiti, Denise Wallace, Anna Ridgewell, Konstantina Zougkou, Riccardo Russo, Francisco Sepulveda, Dariush Mirshekar-Syahkal, Paul Rasor, Roger Deeble, en Elaine Fox (2007) "Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomised Provocation Study", Environmental Health Perspectives, 24 July 2007</ref><ref>Rubin GJ, Das Munshi J, Wessely S. Electromagnetic hypersensitivity: a systematic review of provocation studies. Psychosom Med. 2005 Mar-Apr;67(2):224-32</ref><ref>Martin Röösli. Radiofrequency electromagnetic field exposure and non-specific symptoms of ill health: A systematic review. Environmental Research Volume 107, Issue 2, Juni 2008, Seiten 277-287. doi:10.1016/j.envres.2008.02.003</ref><ref>[http://www.fgf.de/publikationen/newsletter/newsletter06-03d.pdf Newsletter der Forschungsgemeinschaft Funk e.V. (Sept. 2006)], S.28</ref><ref>Gerlinde Kaul (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin Nov.2006) online: http://www.baua.de/nn_49914/de/Themen-von-A-Z/Elektromagnetische-Felder/pdf/Vortrag-05.pdf</ref><ref>Rubin GJ, Nieto-Hernandez R, Wessely S. Idiopathic environmental intolerance attributed to electromagnetic fields (formerly 'electromagnetic hypersensitivity'): An updated systematic review of provocation studies. Bioelectromagnetics. 2009 Aug 13.</ref><ref>Elaine Fox: Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals Who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomized Provocation Study, Environmental Health Perspectives vol 115, number 11, November 2007</ref><ref>G Oftedal, A Straume, A Johnsson & LJ Stovner. Mobile phone headache: a double blind, sham-controlled provocation study. Cephalalgia 2007. London. Volume 27 Issue 5, Seiten 447 - 455. ISSN 0333-1024. DOI 10.1111/j.1468-2982.2007.01336.x</ref><ref>Wolf R: Vom Sinn und Unsinn der Sinnestäuschung. Wie uns Wahrnehmen und Denken in die Irre führen. Studium Generale der Universität Würzburg (1998)</ref><ref>Wolf R: Das 11. Gebot: Du sollst dich nicht täuschen. Skeptiker 12:140-149 (1999)</ref><ref>Leitgeb N, Schröttner J, Cech R, Kerbl R (2008) EMF-protection sleep study near mobile phone base stations. Somnologie 12: 234-243</ref><br />
<br />
An der englischen Universität Essex wurde in einer über drei Jahre dauernden Studie das Verhalten von 44&nbsp;Versuchspersonen untersucht, die glauben, elektrosmogsensibel zu sein, sowie gleichzeitig 114&nbsp;Personen, die noch nie negative Auswirkungen durch Mobilfunk an sich bemerkt hatten. In einem Labor wurden diese Personen in verschiedenen Experimenten elektromagnetischen Strahlen mit Frequenzen im GSM- und UMTS-Bereich ausgesetzt. In der Doppelblindstudie wurde den Versuchsteilnehmern gesagt, dass eine Antenne mit der entsprechenden Strahlung für 50&nbsp;Minuten in Betrieb sei. Die Probanden, die sich für strahlungssensibel hielten, klagten anschließend über Übelkeit, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome. Ebenso konnten die Ärzte bei den Betroffenen Änderungen der Herzfrequenz und der Hautfeuchtigkeit messen. Diese subjektiv empfundenen Beschwerden und messbaren Symptome waren allerdings ganz unabhängig davon, ob die Antenne tatsächlich in Betrieb war oder nicht. Zwölf Personen mussten wegen massiver gesundheitlicher Beschwerden den Test beenden.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,496623,00.html ''Negativer Placebo – Elektrosmog wirkt auch ohne Strahlung.''] In: ''Spiegel-Online'' vom 26.&nbsp;Juli 2007</ref><ref>S. Eltiti: [http://www.ehponline.org/members/2007/10286/10286.pdf ''Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomised Provocation Study.''] In: ''Environmental Health Perspectives'', vom 25.&nbsp;Juli 2007</ref><ref>[http://www.silicon.de/enid/mobile_wireless/28634 ''Empfindlichkeit gegen Mobilfunk nur eingebildet.''] In: ''silicon.de'' vom 26.&nbsp;Juli 2007</ref><ref>M. Röösli: [http://www.fgf.de/forschungsprojekte/berichte/workshops/praesentationen/nuernberg-2006/Elektrosensibilitaet.pdf ''Das Phänomen “elektromagnetische Hypersensibilität”: im Spannungsfeld von subjektiver Wahrnehmung und Fakten.''] Präsentation beim ''Workshop Mobilfunk'' in Nürnberg, 10.&nbsp;Oktober 2006</ref><br />
<br />
Die Schweizer Qualifex Kohortenstudie (ab 2008, finanziert von der Swiss National Science Foundation) untersuchte Bewohner der Region Basel, die sich für elektrosensibel halten, und eine Vergleichsbevölkerung. Insgesamt nahmen über 1300 Personen an der zweijährigen Studie teil. Die Autoren fassen zusammen,<br />
:''...dass die Expositionssituation bei Personen mit EHS ähnlich war wie in der Allgemeinbevölkerung, nur die Benutzung von Schnurlostelefonen war seltener. Unspezifische Beschwerden waren in der EHS-Gruppe häufiger, aber es ergaben sich wenig Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Hochfrequenzexposition und dem Auftreten von Symptomen. Die Autoren empfehlen eine Überprüfung der vereinzelt beobachteten Tendenzen in weiteren Studien.''<ref>http://www.elmar.unibas.ch/FMPro?-db=ELMAR.fp5&-format=details.html&identnummer=2541&-find</ref><br />
<br />
Subjektive Eindrücke sagen daher nichts über die Existenz einer Schädigung aus, da sie suggestiven Einflüssen unterliegen und deshalb nicht verwertbar sind. Da ein- und ausgeschalteten Mobilfunkanlagen zumeist eine Mastkonstruktion gemeinsam ist, wurde auch inzwischen von reinen "Mast-induzierten" Störungen der Befindlichkeit oder Gesundheit gesprochen. In Einzelfällen kam es zu erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Nachbarn um angeblich strahlende Antennen auf dem Dach. Gerichte mussten sich mit diesen Fällen befassen.<br />
<br />
Interessant ist ein geographischer Einfluss auf berichtete Elektrosensibilität: Eine Stichprobenbefragung aus dem Jahre 2004 bei 30.047&nbsp;Personen in Deutschland im Alter von 14&nbsp;bis 69&nbsp;Jahren (51.444 waren angeschrieben worden) zeigte dass 9,5% der Antwortenden sich wegen Mobilfunk gesundheitlich beeinträchtigt fühlte. Dabei zeigte sich ein Nord-Süd-Gefälle: Der Anteil derer, die gesundheitliche Beeinträchtigungen auf Mobilfunksendeanlagen zurückführen, ist in Mecklenburg-Vorpommern mit 6,2% am geringsten und in Bayern mit 13,0% am höchsten.<ref>http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/epidemiologie/epidemiologie_abges/epi_020_epi_035_AB.pdf</ref><br />
<br />
Die Deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) kommt in ihrer Stellungnahme vom 13.&nbsp;Mai 2008 zum Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm zu folgendem Schluss:<ref>[http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/ssk0804.pdf Deutsches Mobilfunk-Forschungsprogramm. Stellungnahme der Strahlenschutzkommission, 13. Mai 2008]</ref><br />
<br />
:''"[...] kann in der Zusammenschau mit der internationalen Literatur der Schluss gezogen werden, dass „Elektrosensibilität“ mit großer Wahrscheinlichkeit nicht existiert. Weitere Forschung sollte daher in einem Themenkreis außerhalb der EMF-Forschung erfolgen."''<br />
<br />
Äußerst erstaunlich ist auch eine 2011 erfolgte Diagnose einer deutschen Neurologin und Mobilfunkgegnerin namens Christine Aschermann aus 88299 Leutkirch, die behauptet, dass einer ihrer Patienten nicht nur in der Lage sei, hochfrequente Felder zu erkennen, sondern sogar die Quelle erkennen könne:<br />
<br />
:''"Elektrosensibilität: Ein Patient mit verbrennungsartigen Hautveränderungen - Es wird über einen Patienten berichtet, bei dem sich bei vorbestehender Chemikaliensensibilität eine ausgeprägte Elektrosensibilität entwickelt hat. Der Patient kann nach eigenen Angaben sogar die verschiedenen Quellen elektromagnetischer Strahlung (z.B. W-LAN, DECT- oder Mobiltelefon, DVBT-Fernsehen) unterscheiden. Die Symptome reichen von kontrollbedürftigen Hautveränderungen über Hypertonie und hirnorganisch bedingten Störungen bis hin zu Darmblutungen. Besonders beunruhigend erscheinen die mehrmals aufgetretenen ungewöhnlichen Hautreaktionen, die wie eine Verbrennung imponieren. Eine Erklärung, wodurch sie ausgelöst wurden, fehlt bisher."<ref>Dr. med. Christine Aschermann, Nervenärztin - Psychotherapie, Eichenstr. 6, 88299 Leutkirch, publiziert in: umwelt medizin gesellschaft 2011; 24(2): 141-146, 2011. [http://www.scribd.com/doc/65651297/Elektrosensibilitat-Ein-Patient-mit-verbrennungsartigen-Hautveranderungen Volltext] [http://www.diagnose-funk.org/assets/umg-2.11-aschermann-final.pdf ebenfalls Volltext] [http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/211_a_z.pdf]</ref><br />
<br />
In ihrem Bericht, der anstandslos im Blatt [http://www.umwelt-medizin-gesellschaft.de/ "umwelt medizin gesellschaft"] (2011) veröffentlicht wurde, bezieht sich Aschermann unter anderem ausgerechnet auf ein Buch der Berliner Buchautoren und [[Ufo]]logen [[Fosar und Bludorf]]<ref>FOSAR, G., BLUDORF, F. (2009): Der Geist hat keine Firewall, Lotus Verlag, München: 138</ref>, Autoren [[pseudowissenschaft]]licher Bücher.<br />
<br />
==Fälle Ulrich Weiner, Wimplinger, Altenweger und in der Landwirtschaft==<br />
[[image:ulrichweiner.jpg|Ulrich Weiner in Schutzanzug|600px|thumb]]<br />
[[image:Schnaitsee.jpg|Altweger-Hof in Schnaitsee|thumb]]<br />
[[image:Schnaitsee2.jpg|Kuh im Altweger-Stall in Schnaitsee|thumb]]<br />
[[image:wimplinger.jpg|Fall Wimplinger: Totgeburten durch Schnurlostelefon|thumb]]<br />
Hysterische Züge nimmt der Fall des elektrosensiblen Augsburgers Ulrich Weiner an, der sich nur noch in Strahlenschutzanzügen bewegen will und in Sachsen eine Pension für Elektrosensible in einem so genannten Mobilfunk-Funkloch plant.<ref>http://www.mdr.de/unter-uns/1691688-hintergrund-268822.html</ref><ref>http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/Archiv_04/Funklochmuhle/funklochmuhle.html</ref><br />
<br />
Angeblich elektrosmoggeschädigte Landwirte und einige Medien berichteten seit Mitte der 1990er Jahre von vermehrten Tumorerkrankungen, Fehlgeburten, Fehlbildungen, Unfruchtbarkeit, Aufzuchtverlusten, Verhaltensänderungen und Leistungsminderungen bei in der Nähe von Mobilfunkanlagen lebenden Nutztieren, insbesondere Rindern und anderen Tieren (beispielsweise Hauskatzen).<br />
Besondere Aufmerksamkeit erlangte hierbei der Landwirt Josef Altenweger aus Schnaitsee in Bayern. Anfang der 1980er Jahre wurde in unmittelbarer Nähe des Bauernhofs der Familie Altenweger ein Fernsehturm errichtet. Es kamen in der Nähe eine 25&nbsp;Watt-Mobilfunkanlage hinzu und über 2.000&nbsp;Watt Sendeleistung für andere Funkdienste neben den 40&nbsp;Kilowatt Sendeleistung für das Fernsehen. Ab 1993 machte die Landwirtfamilie die Funkanlagen für Kopf- und Herzschmerzen verantwortlich und zog aus dem Hof aus, betrieb jedoch die Landwirtschaft weiter. Aber nun traten Probleme bei den Kühen auf: Sie magerten angeblich ab, ein Tier verendete. Tiere sollen nicht mehr trächtig geworden sein und neugeborene Kälber sollen oft verkrüppelte Hinterläufe gehabt haben. Eine Fichte auf dem Altenweger Hof soll an der Spitze abgestorben sein, bekam immer wieder neue Triebe, die nur bis zu einer bestimmten Höhe wuchsen und dann durch das elektromagnetische Feld quasi "verbrannten". Obstbäume sollen zudem bereits im Sommer ihre Blätter abgeworfen haben.<br />
<br />
Als die Meldung über die seltsamen Vorgänge aus dem entlegenen Schnaitsee in den Medien bekannt wurden, meldeten sich mehrere andere Landwirte mit vergleichbaren Problemen zu Wort. Untersuchungen der Fachhochschule Deggendorf ergaben aber, dass dabei eine Schädigung durch Mobilfunk auszuschließen sei, da die betroffenen Höfe nicht in anderer Weise elektromagnetischen Feldern ausgesetzt waren wie Vergleichsbetriebe. Außerdem konnten Haltungsmängel bei der Massentierhaltung, falsche Ernährung und falsche medizinische Behandlung nachgewiesen werden.<ref>Stellungnahme Otto Petrowicz von der Technischen Universität München zum Fall Altenweger in Schnaitsee</ref><ref>http://www.ralf-woelfle.de/elektrosmog/biologie/rinder.htm</ref><br />
<br />
Das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen gab daraufhin zwei Studien in Auftrag. Eine erste Studie aus dem Jahr 1998 konnte keinen Zusammenhang zwischen EM-Feldern und Verhaltensänderungen bei Rindern im Schnaitseer Betrieb erkennen.<ref>Leiniger M, Matthes R: Untersuchung zu den Verhaltensauffälligkeiten und Gesundheitsschäden bei einer Rinderherde in Schnaitsee. Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, Materialien&nbsp;137, Umwelt und Entwicklung 1998</ref> Eine zweite Studie hatte den Titel ''Untersuchungen zum Einfluss elektromagnetischer Felder von Mobilfunkanlagen auf Gesundheit, Leistung und Verhalten von Rindern'' und wurde auch als "Rinderstudie" bekannt. Beteiligt waren die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Ludwig-Maximilians-Universität München für die Tieruntersuchungen sowie die Ingenieurgemeinschaft für Geowissenschaften und Umwelttechnik (IGU) aus München für die Expositionsmessungen. Als Ergebnis zeigte sich: ''"Bei Milchleistung, Fruchtbarkeit und Schlafhormonausschüttung waren bei allen untersuchten Rinderherden keine Auffälligkeiten durch den Einfluss von Mobilfunk erkennbar. Für Stresssymptome aufgrund von Mobilfunkeinwirkungen gab es keine statistisch abgesicherten Hinweise."''<ref>Wenzel, Wöhr, Unselm: Das Verhalten von Milchrindern unter dem Einfluss elektromagnetischer Felder. Praktischer Tierarzt. 2002,83</ref><ref>http://www.ralf-woelfle.de/elektrosmog/extern/rinder.pdf</ref><br />
<br />
In der Studie wurden 38&nbsp;Tierhaltungen untersucht, welche auf die Bundesländer Bayern und Hessen verteilt waren, im Verlauf der Perioden Sommer/Herbst 1998 und Sommer 1999 sowie in einer Nachprüfung im Sommer 2000. Die untersuchten Betriebe befanden sich etwa zu gleichen Teilen in unmittelbarer Nähe bzw. zum Vergleich in sehr weiter Entfernung zu Mobilfunksendeanlagen des D- und E-Netzes. Es wurden dabei auch Feldstärkemessungen durchgeführt. Die Studienautoren kamen zu dem Ergebnis, dass es keinen Zusammenhang zwischen den elektromagnetischen Felder und den beobachteten Vorfällen und Störungen gebe. Die Zusammenfassung der Ergebnisse des Bayerischen Umweltministeriums lautet folgendermaßen: <br />
<br />
:''Bei Milchleistung, Fruchtbarkeit und Schlafhormonausschüttung waren bei allen untersuchten Rinderherden keine Auffälligkeiten durch den Einfluss von Mobilfunk erkennbar. Für Stresssymptome aufgrund von Mobilfunkeinwirkungen gab es keine statistisch abgesicherten Hinweise. Lediglich beim Wiederkauverhalten zeigten vier der acht untersuchten Herden nach Auskunft der Wissenschaftler Auffälligkeiten. Ein Gefährdungs-Szenario durch Mobilfunk ist nach Auswertung der Studie nicht erkennbar, nach Ansicht der Wissenschaftler aber auch nicht auszuschließen.''<br />
<br />
Die Untersuchung ergab jedoch Haltungsmängel bei der Massentierhaltung und falsche medizinische Behandlung bei den Tieren. Es zeigte sich, dass in den meisten der 38&nbsp;untersuchten Ställen die Haltungsbedingungen so schlecht waren, dass die unter Dauerstress leidenden Tiere von vornherein Gesundheitsstörungen und auch Verletzungen aufwiesen. Zudem waren die Tiere einiger Höfe mit der Rinderkrankheit Bovine Virusdiarrhoe (BVD) infiziert. Andere Betriebe wiesen erhebliche Managementmängel im Bereich des Reproduktionsgeschehens auf.<ref>http://www.bfs.de/de/bfs/forschung/stellungnahmen/EMF_Wirkungen</ref><br />
<br />
Die österreichische Initiative ''Information - Natur - Gesellschaft'' aus Oberwang veröffentlicht auf ihren Webseite die Geschichte der Bäuerin Anna Wimplinger, die davon übezeugt ist, dass der Gebrauch eines handelsüblichen schnurlosen Telefons zu drei Totgeburten und zu Unfruchtbarkeit bei den Rindern in ihrem Kuhstall geführt habe (Zitat: "Im Stall hat's richtig gespukt"). Nach Abschalten des Telefons hätte der Spuk ein Ende gehabt.<ref>http://www.initiative.cc/Artikel/2008_05_07%20dect%20kuhstall.htm</ref><ref>http://www.salzburg.gv.at/fallbericht_fam._wimplinger.pdf</ref> Die Totgeburten waren auch einen Artikel in [[Zeitenschrift]] wert.<ref>http://www.zeitenschrift.com/news/sn_30608_dect.ihtml</ref><br />
<br />
==Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog I==<br />
[[image:emf4.jpg|Schutzbekleidung vor EMF|left|thumb]]<br />
[[image:lauretana.jpg|[[Lauretana]]-Werbung|250px|thumb]]<br />
[[image:NSG3.jpg|Historisches Scharlataneriegerät "Nord/Süd Gleichrichter"|left|thumb]]<br />
[[image:Sanafon_Schwangerschaft.jpg|Auf den Bauch einer werdenden Mutter aufgeklebter [[Sanafon|Sanafon-Chip]] zum vermeintlichen Schutz vor dem angeblich krank machenden elektromagnetischen Feld von Mobiltelefonen (Bild: sana mind ltd, Neu-Ulm)|thumb]]<br />
Auf dem [[Esoterikmarkt]] und im Umfeld der Mobilfunkkritiker tummeln sich viele Anbieter von so genannten [[Elektrosmog-Schutzprodukte]]n, die angeblich allein durch ihr Vorhandensein den Elektrosmog oder die angenommenen Schädigungen vermindern sollen. Dazu gehören Aufkleber, die an oder in Handys geklebt werden sollen oder spezielle Armbanduhren mit Wunderwirkung. Beispiele für solche Produkte sind: [[Atox Bio Computer]], [[Bicotec|AlphaPrevent-System]], [[Biophone]] und Bioguard, [[Biopol|BIOPOL]] (hilft auch gegen [[Erdstrahlen]] und [[Wasserbelebung|belebt Wasser]]), [[Bioshield]], [[Coufal]], [[E-MuneChip]], [[Feldprozessor]], [[Gabriel-Chip]], [[Geo-Syn]], [[Harmony Chip]], [[ISEE ENERGYWATCH]], [[Körbler IT-Stecker]], [[Memon Transformer]], [[Neutralizer]] (auch unter dem Namen Raysaver auf dem Markt), [[Nord-Süd-Gleichrichter]] (ein historisches Konzept aus der Anfangszeit derartiger Produkte), [[Phi-Lambda-Technology]],[[Raymaster]], [[Tesla Uhr]].<br />
<br />
Auch Produkte aus dem Umfeld der [[Wilhelm Reich]]-Anhänger sind dazuzuzählen, wie die so genannten [[Cloudbuster]].<br />
<br />
Auch gibt es eine Fülle von HF-dichten Tapeten oder Vorhängen, ferner Vorrichtungen, die Elektrosmog aus Steckdosen fernhalten sollen. Im Bereich der [[Alternativmedizin]] werden verschiedene, nicht validierte und stets von den Krankenkassen nicht erstattungsfähige Verfahren angeboten, die angebliche "Elektrosmogschäden" mit einem Bluttest nachweisen sollen. So wird beispielsweise behauptet, dass die Anwesenheit elektromagnetischer Felder zu einem [[Geldrollenbildung|stapelförmigen Aneinanderhaften]] (Rollenbildung) von roten Blutkörperchen führe. Es wird versucht, dies mit [[Dunkelfeldmikroskopie|dunkelfeldmikroskopischen]] Untersuchungen zu belegen.<br />
<br />
Mit esoterischen Begründungen wird auch ein angeblich "elektrosmog-resistentes" und "feinclusteriges" Mineralwasser auf Naturkostmessen präsentiert, das mineralarme [[Lauretana|Lauretana-Wasser]] mit Herkunft aus einer Quelle im entfernten Piemonte (Norditalien). Aufgrund seiner Mineralienarmut solle es eine [[Entschlackung|entschlackende]] Wirkung haben und "Gifte und Schlackenstoffe" wie ein Schwamm aufsaugen und Zellen ausspülen können. Das Beste am Lauretana-Wasser sei aber, dass es "rechtsdrehende Energien" beinhalte, um "[[Blockade]]n im [[Meridian]]system zu lösen und damit Krankheiten vorzubeugen." Während alle anderen Flaschenwässer durch die Einwirkung eines Mobiltelefons in ihrer Struktur "destabilisiert" würden, "verstärke" sich die ideale Ausgangsstruktur von Lauretana "sogar noch". Dies habe an der Uni Stuttgart der Raumfahrtwissenschaftler Prof.&nbsp;Dr. [[Bernd Kröplin]] im Rahmen eines "Projektes Apollo" herausgefunden.<br />
<br />
==Geschäfte mit der Angst vor Elektrosmog II==<br />
[[image:Robert_Mayr_Gabriel.jpg|Kooperation ROM Elektronik - Gabriel-Gruppe|thumb]]<br />
[[image:Robert_Mayr_GS.jpg|Robert Mayr und Global Scaling (Screenshot vom 4.12.2010 einer Veröffentlichung des "Bundesverband Elektrosmog e.V."<ref>http://bundesverband-elektrosmog.de/dokumente/Referat%20Dr.Mayr.pdf</ref>)|thumb]]<br />
Es existieren auch personelle Überschneidungen zwischen der Mobilfunkkritikerszene und Herstellern von Niedrigpreisgeräten zur Anzeige elektromagnetischer Felder. Bekanntlich besitzen viele Elektrosmog-Sensible tragbare Geräte zum Nachweis hochfrequenter elektromagnetischer Felder und manche von ihnen tragen derartige Geräte bei sich, wenn sie unterwegs sind.<br />
<br />
So gibt Birgit Stöcker, 1. Vorsitzende des mobilfunkkritischen "Bundesverband Elektrosmog e. V." als eigene Kontaktanschrift eine Adresse in der Ortschaft Deisenhausen an: ''Dr. Birgit Stöcker, 1. Vorsitzende des Bundesverband Elektrosmog e. V., Am Grund 13, 86489 Deisenhausen''. Dies ist die Anschrift der Herstellerfirma ROM-Elektronik GmbH (''ROM-Elektronik GmbH, Am Grund 13, D-86489 Deisenhausen''), in Eigensicht ''Der Pionier für baubiologische Messtechnik''. Geschäftsführer der ROM Elektronik ist ''Prof. D. sc. Ing.'' [[Robert Mayr]], der eigenen Angaben zufolge auch "Professor für Elektrosmog und Geobiologie" an einem "Instituto Tecnico Central" in Bogotá" (Kolumbien) ist (Zitat: ..''Wie Sie auch in vergangenen Ausgaben unseres ROM-SPECIALs lesen konnten, bin ich mittlerweile Inhaber und Träger einiger akademischer Titel. Seit letztem Jahr bin ich auch noch Professor für Elektrosmog und Geobiologie am Technischen Institut in Bogotá..''). Elektrosmog-Professor Mayr ist zugleich zweiter Vorsitzender des "Bundesverband Elektrosmog e.V.". Im "wissenschaftlichen Beirat" des Vereins ist auch [[Rainer Frentzel-Beyme]] zu finden. Mayr ist auch offizieller "Kooperationspartner" der "Gabriel-Gruppe", Hersteller von Scharlatanerieprodukten der Art [[Gabriel-Chip]]. Nicht verwunderlich ist auch Mayrs Engagement für das [[pseudowissenschaft]]liche [[Global Scaling]]-Konzept.<ref>http://bundesverband-elektrosmog.de/dokumente/Referat%20Dr.Mayr.pdf</ref><br />
<br />
Vereinsvorsitzende Stöcker sorgte im März 2010 für Erstaunen, als über das Portal "hese" in einem Beitrag<ref>http://www.hese-project.org/Forum/index.php?story_id=6544&parent=0&forum_id=4</ref> bekannt wurde, dass sie befremdliche Ansichten zu einem Software-Update auf Bankkarten als vermeintliche Ursache für ''Schwindel, Übelkeit und dem Gefühl, in einer Nebelglocke zu stehen'' nannte. Zum Jahreswechsel 2009/2010 traten bei vielen Bankkarten Softwarefehler auf, die letzendlich noch eine Folge des Jahr-2000-Problems waren. Die Banken tauschten entweder die Karten aus oder das Software-Update geschah automatisch am Bankautomaten. Wortlaut der Stöcker-Nachricht:<ref>Verehrte Leserinnen/Leser,<br />
<br />
in den letzten Wochen wurde für Bankcards ein Update für die bisherigen Kartenchips eingeführt. Die Veränderung erfolgte automatisch durch die Benutzung von Geldautomaten.<br />
<br />
Frage:<br />
Wer hat bei einem solchen Update Auswirkungen auf seine Gesundheit verspürt?<br />
Die Karten werden am Körper getragen (Handtasche, Geldbörse) und können eventuelle Impulse an diesen abgeben. Sensitive Menschen klagen über Schwindel, Übelkeit und dem Gefühl in einer Nebelglocke zu stehen.<br />
<br />
Treten auch bei Ihnen diese oder andere Symptome auf, sagen Sie am Bankschalter Bescheid. Geben Sie die Karte zurück. Sollte es sich um einen Test handeln, muss dieser beantwortet werden.<br />
<br />
Sofern Sie möchten, dass der Bundesverband Elektrosmog e. V. politische Schritte dagegen unternehmen soll, schreiben Sie kurz Ihre Empfindungen an: stoecker.b@web.de.<br />
<br />
Dr. Birigit Stöcker<br />
1. Vorsitzende des<br />
Bundesverband Elektrosmog e. V.<br />
Am Grund 13<br />
86489 Deisenhausen</ref><br />
<br />
==Elektromagnetische Felder und das Bienensterben (CCD)==<br />
Seit etwa 2006 gibt es vage Hypothesen, dass elektromagnetische Felder auch als Auslöser des weltweit in bestimmten isolierten Gegenden beobachteten Bienensterbens in Frage kommen. Beiträge zu dieser Hypothese lieferte der deutsche Biophysiker [[Ulrich Warnke]] aus Saarbrücken, der das Bienensterben mit dem Betrieb der Ionosphärenforschungesanlage [[HAARP]] in Alaska in Zusammenhang bringt. Neuere Forschungen lassen allerdings eine Virusinfektion als eine mögliche Ursache des Bienensterbens vermuten.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,644685,00.html</ref><br />
<br />
Ein erhebliches Bienensterben war lange vor Einführung der Mobilfunktechnologie bereits beobachtet worden, beispielsweise 1880 oder 1920.<br />
<br />
Die Hypothese, dass Mobilfunkstrahlung Schuld an CCD sein könnte, gilt als widerlegt.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,477445,00.html</ref><br />
<br />
==Baumsterben durch Elektrosmog?==<br />
[[image:CWS1.jpg|Ein Ast in Bamberg, der durch Mobilfunk abgestorben sein soll|left|thumb]]<br />
[[image:CWS2.jpg|Vermoosung durch Mobilfunk|thumb]]<br />
Einige Mobilfunkgegner vermuten, Bäume würden durch Mobilfunk, Richtfunk, Radar usw. erkranken oder absterben. Als Belege führen sie Anekdoten ohne Aussagekraft an (früher, als die Funkstrahlung noch nicht da war, waren die Bäume gesünder) sowie vor allem Fotos von blattlosen Baumkronen. Häufig ist darauf ein Sendemast in beträchtlicher Entfernung zu sehen oder ein Baum ''mit'' Blättern auf der vom Sender abgewandten Seite eines Hauses.<ref>Angelika Fischer: Bäume unter Hochfrequenz. [[Raum & Zeit]] 147/2007, 21-27</ref> Angaben beispielsweise dazu, ob diese Erscheinungen in geringerer Entfernung vom Sender häufiger auftreten, wo die Strahlungsdichte entsprechend höher ist, werden nicht gemacht. Dagegen wird behauptet, in funkarmen Gebieten hätten die Bäume grünere Blätter.<br />
<br />
Ein Befürworter des Einfalls dass hochfrequente Felder von Mobilfunkanlagen Baumschäden verursachen, ist der Bietigheimer Physiker [[Volker Schorpp]], Mitglied im Mobilfunkgegnerverein Puls-Schlag e.V. Schorpp verbreitet auch die Privatansicht dass Hosen-Reißverschlüsse bei Männern zur Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeot führe, weil die Reißverschlüsse angeblich als Antennen wirken sollen.<ref>http://www.badische-zeitung.de/offenburg/die-schaedigung-geschieht-schleichend--44247612.html</ref><br />
<br />
Eine Stellungnahme der Strahlenschutzkommission aus dem Jahr 1990 verneint einen Zusammenhang von Waldschäden mit Richtfunk- und Radarwellen.<ref>http://www.ssk.de/werke/volltext/1990/ssk9004.pdf</ref> In einer Studie der Universität München wurden Fichten und Buchen über drei Vegetationsperioden aus kurzer Entfernung mit einem Radargerät auf 9,4&nbsp;GHz "befeldet". Dabei traten mittlere Leistungsflussdichten von etwa 6&nbsp;bis 22&nbsp;&micro;W/cm<sup>2</sup> auf, wobei die Spitzenwerte der gepulsten Strahlung rund 2.000-fach höher lagen. Es wurden verschiedene morphologische und physiologische Parameter gemessen. Ein Unterschied zu "unbefeldeten" Pflanzenteilen konnte nicht festgestellt werden.<ref>Götz G., Matyssek R., Käs G. (2001): Fichte und Buche unter dem Einfluss von Radarbestrahlung. Allgemeine Forst- und Jagdzeitung 172(4), S. 74-78</ref> Im Hinblick auf niederfrequente elektrische und magnetische Felder (z.B. von Leitungen zur Elektrizitätsversorgung) gibt es vereinzelt Studien, in denen eine Wirkung auf das Wachstum von Pflanzen festgestellt wurde. Allerdings liegen die berichteten Effekte an der Nachweisgrenze und es werden sowohl negative wie positive Einflüsse auf das Wachstum genannt.<ref>http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/EMF_Wirkungen</ref><br />
<br />
==Klimaerwärmung durch Elektrosmog?==<br />
[[image:Frequenzerwärmung.jpg|Darstellung der von [[Werner Altnickel]] behaupteten Hypothese einer [[Frequenz-Erwärmung]] der Atmosphäre durch Rundfunksender (Bild: W. Altnickel)|thumb]]<br />
Der deutsche Solaranlagentechniker und [[Chemtrail]] - [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] [[Werner Altnickel]] verbreitet eine private absurde Hypothese einer so genannten [[Frequenz-Erwärmung]] der Atmosphäre durch elektromagnetische Wellen von Rundfunksendern, die die global steigenden globalen Temperaturen der Erde und somit der aktuellen [[Klimalüge|Klimawandel]] erklären sollen. Laut Altnickel sollen Aussendungen elektromagnetischer Wellen durch Rundfunkstationen mehr Energie freisetzen, als von der Sonne auf die Erde gelangt. Die [[pseudowissenschaft]]lich vorgetragene Hypothese ist mit Erkenntnissen aus Physik und Meteorologie nicht in Einklang zu bringen. Seriöse Literaturquellen nennt Physiklaie Altnickel nicht.<br />
<br />
==Elektrosmog und Quecksilber==<br />
Behauptet wird auch ein verstärkender Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Quecksilberbelastung im Körper. Mobilfunkgegner führen dazu vor allem eine Untersuchung aus dem Jahr 2008 an, in der ein Anstieg der Quecksilberkonzentration im Urin gemessen wurde, nachdem die Probanden Zahfüllungen aus Amalgam erhalten und außerdem Mobiltelefone benutzt hatten.<ref>Mortazavi SMJ, Daiee E, Yazdi A, Khiabani K, Kavousi A, Vazirineja R, Behnejad B, Ghasemi M, Balali Mond M (2008): Mercury Release from Dental Amalgam Restorations after Magnetic Resonance Imaging and Following Mobile Phone Use. Pak. J. Biol. Sci. 11(8): 1142-1146</ref> Zahnamalgam besteht zu etwa 50% aus Quecksilber und der Quecksilbergehalt im Urin hängt tatsächlich von der Anzahl von Amalgamfüllungen im Mund ab, ferner von der Tageszeit und von Ernährungsgewohnheiten, vor allem dem Verzehr von Fisch und vom Kaugummikonsum. Es bestehen aber große Schwankungen zwischen Individuen, die sich keiner Ursache zuordnen lassen.<ref>Becker K, Kaus S, Krause C, Lepom P (2002): Umwelt-Survey 1998, Band III: Human-Biomonitoring. Stoffgehalte in Blut und Urin der Bevölkerung in Deutschland. Umeltbundesamt</ref><ref>Benemann J, Bromen K, Lehmann N, Marr A, Jöckel KH (2004): Umwelt-Survey 1998, Band VII. Arsen, Schwer- und Edelmetalle in Blut und Urin der Bevölkerung in Deutschland &ndash; Belastungsquellen und -pfade. Umweltbundesamt, Forschungsbericht 201 62 214/04</ref> Von 14 Probanden wurde an 4 Tagen nach einer Zahnbehandlung, bei der sie Füllungen aus Amalgam erhalten hatten, die Quecksilberkonzentration im Blut gemessen. Davon wurde die Hälfte, also 7 Personen, 15 Minuten am Tag der Strahlung eines Mobiltelefons ausgesetzt. Bei diesen sei die Quecksilberkonzentration im Urin in den 4 Tagen von 2.46&nbsp;&micro;g/l auf 4.50&nbsp;&micro;g/l angestiegen, bei den Probanden ohne Mobilfunkbestrahlung nur von 2.07&nbsp;&micro;g/l auf 2.76&nbsp;&micro;g/l. Wegen der vielen möglichen Einflussfaktoren ist die Methodik der Untersuchung, vor allem die geringe Anzahl von Probanden, ungeeignet, um einen ursächlichen Zusammenhang zum Mobilfunk herstellen zu können. Um andere Einflussfaktoren auszuschließen, wurden die Versuchspersonen außerdem lediglich gebeten, für den Zeitraum der Untersuchung keinen Fisch und keinen heißen Tee oder Kaffee zu sich zu nehmen.<br />
<br />
==Werbung für Kosmetika: vorzeitige Hautalterung durch Funkfelder==<br />
[[image:Expertise_3P.jpg|thumb]]<br />
In der Werbung zum Kosmetikprodukt [[Expertise 3P]] (Expertise 3P Brume Ecran) des französischen Herstellers Clarins wird spekulativ vom Anbieter behauptet, dass die Anwendung von Mobiltelefonen oder auch von Computern zu einer vorzeitigen Hautalterung führe. Dieser könne entgegengewirkt werden, wenn man das Elektrosmogschutzkosmetikum anwende. Unter der Anwendung komme es nämlich zu "Magnetic Defence Complex", wodurch die Widerstandsfähigkeit der Haut gegenüber angeblich gesundheitsschädigenden Effekten künstlicher elektromagnetischer Wellen gestärkt werden soll. Das Produkt wird auf die Haut gesprüht, und kostet je nach Händler zwischen 33 und 41 Euro pro 100 ml.<br />
<br />
In der Frauenzeitschrift Cosmopolitan wurde Expertise 3P folgendermaßen beworben:<br />
<br />
:''If you spend all day staring at a computer, or you’re a mobile phone addict Clarins Expertise 3P is a must-have.''<br><br><br />
<br />
==Bad science oder die Wissenschaft vom Hörensagen==<br />
[[image:Oberfeld.jpg|Gerd Oberfeld|left|thumb]]<br />
[[image:Oberfeld2.jpg|Folge des Berichts|thumb]]<br />
[[image:Oberfeld6.jpg|Luftbild Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen|300px|thumb]][[image:Oberfeld5.jpg|Mobilfunkantenne (offenbar ab 1994 errichtet)|left|300px|thumb]]<br />
Im Januar 2008 wurde eine ''Umweltepidemiologische Untersuchung'' zur Krebsinzidenz in den Gemeinden Hausmannsstätten und Vasoldsberg (Österreich) durch den österreichischen Umweltmediziner und als Mobilfunk- und WLAN-Gegner bekannten Mitarbeiter der Salzburger Landessanitätsdirektion Gerd Oberfeld<ref>http://www.salzburg.gv.at/themen/gs/gesundheit/abt9wirueberuns/umweltmedizin_wir_ueber_uns.htm</ref> veröffentlicht.<ref>http://www.next-up.org/pdf/DrGerdObserfeldUmweltepidemiologischeUntersuchungDerKrebsinzidenz2008.pdf</ref> Diese erlangte kurzzeitig Beachtung in Fachkreisen und wurde international von Mobilfunkgegnern gefeiert. Oberfeld war vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung für das Gesundheitswesen beauftragt worden. Vorausgegangen war die Beobachtung eines so genannten ''Krebsclusters'', für den eine Erklärung gesucht wurde.<ref>APA-Meldung (Austrian Press Agency aus Graz) vom 12.&nbsp;Februar 2008</ref><br />
<br />
Die Oberfeld-Studie kam zu dem Ergebnis, dass ein erhöhtes Krebsrisiko in der Nähe eines einzigen Mobilfunksenders der Mobilkom Austria vorliege und führte fälschlicherweise eine signifikant erhöhte Krebsrate von Anrainern auf diese C-Netz-Mobilfunkanlage zurück (C-Netz: analoges, Schmalband-FM-moduliertes Dauersignal mit Frequenzen zwischen 451,3 und 465,74&nbsp;MHz). Nach Oberfeld hätte die Anlage von 1984 bis 1997 gearbeitet.<br />
<br />
Die methodisch schwache und umstrittene Studie<ref>http://www.mobile-research.ethz.ch/var/Kommentar_Roeoesli_oberfeldstudie.pdf Zitat daraus: ''Die Hauptschwäche der Studie liegt darin, dass nur ein Gebiet untersucht wurde, bei dem schon vor Beginn der Untersuchung eine auffällige Häufung von Krebsfällen bestand. Es ist nötig für solche Untersuchungen ein größeres Gebiet mit einzubeziehen. Dies wurde kürzlich für Bayern mit den Daten des dortigen Krebsregisters gemacht. Dabei wurde kein Zusammenhang zwischen der Mobilfunksenderdichte und der Krebsinzidenz beobachtet.''</ref><ref>http://www.iddd.de/umtsno/emfkrebs/KommRoosli-Oberfeld.pdf</ref> wäre nicht weiter der Rede wert gewesen, wenn sich nicht im Februar 2008 herausgestellt hätte, dass für den von Oberfeld genannten Zeitraum überhaupt kein Mobilfunksender am fraglichen Standort existiert hatte und sich die Studie mithin eine wissenschaftliche Farce war. Mitte Februar wurde von mehreren österreichischen Stellen (Mobilfunkbetreiber, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) mitgeteilt, dass laut der Aufzeichnungen in den Daten der Post- und Telegraphendirektion im Untersuchungszeitraum kein C-Netz-Sender in Betrieb war.<ref>http://www.fmk.at/content.php?id=137&cb=201_855&PHPSESSID=6eb07b8f70e7f9e60a6c17543bc7e08e</ref><br />
<br />
Mobilkom Austria legte drei eidesstattliche Erklärungen von sachverständigen Zeitzeugen und eine amtliche Chronologie dieses Standortes ("Wählamtsmappe") vor. Außerdem bestätigt ein Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) an das Bundesministerium für Gesundheit, Jugend und Familie (BMGFJ), dass es keine C-Netz-Anlage im Raum Vasoldsberg/Hausmannstätten gegeben hat. Mobilkom verwies zudem auf ein Luftbild, das im Jahre 1989 keinen Mobilfunktmast am Standort zeigte.<ref>http://www.portel.de/nc/nachricht/kat/regulierung-recht/artikel/20865-mobilkom-austria-dr-gerd-oberfeld-zieht-mobilfunk-studie-zurueck/12/</ref> Aufgrund des Sonnenstandes zeichnen sich auf dem Luftbild alle Lichtmasten als Schatten ab, ein Funkmast wäre also erkennbar gewesen. Die Oberfeld-Studie belegte zudem in keinster Weise, dass am genannten Standort je ein Sender aktiv war. Eine Anfrage beim BMVIT hatte Oberfeld zu seiner Recherche gar nicht erst gemacht. Mobilkom verklagte Oberfeld<ref>http://www.fmk.at/media/pdf/pdf799.pdf</ref> und dieser musste im November 2008 seine ungenügend recherchierte Studie zurückziehen. Oberfeld gab an, sich auf einen Zeitzeugen berufen zu haben.<br />
<br />
Um einer gerichtlichen Verurteilung zu entgehen, hat Dr.&nbsp;Oberfeld einen Vergleich abgeschlossen, in dem er zur Kenntnis nimmt, ''"[...] dass sich im Bereich des Wählamtes "Schemmerlstraße" in Hausmannstätten, Steiermark, zu keinem Zeitpunkt eine "C-Netz"-Mobilfunkanlage befunden hat."''<ref>http://www.heise.de/newsticker/Krebs-Studie-Mobilfunkkritiker-raeumt-Fehler-ein--/meldung/118335</ref> Die Arbeit wurde von Oberfeld am 3.&nbsp;November 2008 zurückgezogen.<br />
<br />
==Datenfälschungen an der MedUni Wien==<br />
[[image:HRüdiger.jpg|Handybesitzer und Forscher Hugo Rüdiger|left|thumb]]<br />
[[image:Kr4.jpg|Endbericht des Rates für Wissenschaftsethik der Medizinischen Universität Wien (2008)<ref>Endbericht des Rates für Wissenschaftsethik der Medizinischen Universität Wien betreffend<br />
Publikationen über erbgutschädigende Wirkungen von Mobilfunkstrahlungen (Causa Alexander Lerchl gegen Elisabeth Diem/Kratochvil et al.) Punktationen auf Grund der Beschlussfassung in der Sitzung vom 13. November 2008 [http://www.izgmf.de/endbericht_wien.pdf]</ref>|270px|thumb]]<br />
[[image:Kr5.jpg|Endbericht des Rates für Wissenschaftsethik der Medizinischen Universität Wien (2008)<ref>Endbericht des Rates für Wissenschaftsethik der Medizinischen Universität Wien betreffend<br />
Publikationen über erbgutschädigende Wirkungen von Mobilfunkstrahlungen (Causa Alexander Lerchl gegen Elisabeth Diem/Kratochvil et al.) Punktationen auf Grund der Beschlussfassung in der Sitzung vom 13. November 2008 [http://www.izgmf.de/endbericht_wien.pdf]</ref>|270px|thumb]]<br />
[[image:Kr6.jpg|[[Torsten Engelbrecht]] zu den Datenmanipulationen|300px|thumb]]<br />
Zwei wissenschaftliche Studienarbeiten an der MedUni Wien zu Wirkungen von elektromagnetischen Feldern<ref>Diem E, Schwarz C, Adlkofer F, Jahn O, Rüdiger H. Non-thermal DNA breakage by mobile-phone radiation (1800 MHz) in human fibroblasts and in transformed GFSH-R17 rat granulosa cells in vitro. Mutat Res. 2005 Jun 6;583(2):178-83</ref><ref>Schwarz C, Kratochvil E, Pilger A, Kuster N, Adlkofer F, Rüdiger HW, Radiofrequency electromagnetic fields (UMTS, 1,950 MHz) induce genotoxic effects in vitro in human fibroblasts but not in lymphocytes. Int Arch Occup Environ Health. 2008 Mai;81(6):755-67</ref> basieren auf gefälschten Daten einer Mitarbeiterin (Elisabeth Kratochvil - vormals Diem)<ref>http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=59403083&top=SPIEGEL</ref>, die die Fälschungen auch zugab, wenige Stunden vor ihrer Entlassung selbst kündigte<ref>http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/10738</ref> und sich entschuldigte<ref>http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,555130,00.html</ref><ref>http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=57119391&aref=image036/2008/05/24/ROSP200802201490149.PDF&thumb=false</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/pdf/105/23/a1267.pdf</ref><ref>http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=59403083&aref=image037/2008/08/23/ROSP200803501480150.PDF&thumb=false</ref>.<br />
<br />
Die Wiener Forscher hatten 2005 und 2008 verkündet, dass sowohl GSM-Funkwellen wie auch UMTS-Felder in der Lage wären, Erbgut zu verändern. Auffallend waren extrem niedrige Standardabweichungen von 1-2%. Der Ordinarius für Statistik der MUW sprach in diesem Zusammenhang später - nachdem Zweifel aufkamen - in einem Gutachten von "unplausiblen sowie wenig wahrscheinlichen Datenmuster[n]" und schlussfolgerte: "Daher müssen an der Validität der beiden diskutierten Arbeiten fundamentale Zweifel angemeldet werden." Die Szene der Mobilfunkgegner feierte nichtsdestotrotz die veröffentlichten Angaben.<br />
<br />
Nach Zweifeln über die Konsistenz der Daten<ref>Gretchen Vogel, SCIENTIFIC MISCONDUCT: Fraud Charges Cast Doubt on Claims of DNA Damage From Cell Phone Fields. Science 29 August 2008 Vol. 321. no. 5893, S. 1144 - 1145 DOI: 10.1126/science.321.5893.1144a</ref> (insbesondere durch den Bremer habilitierten Biologen Alexander Lerchl<ref>http://www.laborjournal.de/rubric/archiv/editorials/304.html</ref><ref>http://www.mobilfunkdebatte.de/mediapool/52/522444/data/Statistische_Grundlagen.pdf</ref>) wurde eine Untersuchungskommission eingeschaltet, die die Fälscherin nach zweiwöchiger Überwachung auf frischer Tat ertappte. Mit der Untersuchung des Falles wurde der Rat für Wissenschaftsethik der Med.Uni.Wien&nbsp;(MUW) beauftragt, der feststellte, dass mehrere Messdaten von Experimenten zu "100% fabriziert" waren, etwa durch Berechnung aus anderen Messwerten (siehe nächster Abschnitt). Der durchführenden Experimentatorin war bekannt, wie bei einem Expositionsgerät eine Verblindung zu umgehen war; dazu fanden sich auch Angaben im Bedienungshandbuch.<ref>Wolf C. Security considerations in blinded exposure experiments using electromagnetic waves. Bioelectromagnetics. 2008 Dec;29(8):658-9.</ref><br />
<br />
Den Studienleitern und Autoren (Hugo Rüdiger, Franz Adlkofer) waren hingegen die Fälschungen und Widerspüche nicht aufgefallen. Franz Adlkofer ist ehemaliger Leiter der wissenschaftlichen Abteilung vom ''Verband der Cigarettenindustrie'' (VDC)<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40630213.html</ref>, bis August 2011 war er im Stiftungsrat der "Verum"-Stiftung. In den Arbeiten war von Zehntausenden von Zellen auf dem Objekträger die Rede; eine Nachschau ergab jedoch Werte von 50&nbsp;Zellen pro Objekträger. Die MUW informierte die Herausgeber der Zeitschriften International Archives of Occupational and Environmental Health und Mutation Research von ihren Erkenntnissen und empfahl ihnen, beide Publikationen zurückzuziehen. Des Weiteren forderte sie den korrespondierenden Autor (Hugo Rüdiger) auf, beide Publikationen zurückzuziehen. Rüdiger zog daraufhin angeblich eine einzige Arbeit zurück und unterstellte Kritikern, von der Mobilfunkindustrie bezahlt worden zu sein.<ref>http://antenano.getxo.googlepages.com/SM_Fraudcellphonedamage.pdf</ref><br />
<br />
Nach Angaben des Magazins "Der Spiegel" kam es zu einem "deal" (wörtlich: ''Agrément amiable'') und "exit-Strategie" zwischen Rüdiger und der MedUni Wien. Bei einem "privaten Treffen" habe man eine Studienrücknahme aus formalen Gründen beschlossen, im Gegenzug wurde ein Fälschungsvorwurf fallengelassen.<ref>http://www.laborjournal.de/editorials/ed425/Protokoll_24_7_08.pdf</ref><ref>Der Spiegel, Heft 35/2008</ref><br />
<br />
Franz Adlkofer war bis August 2011 Mitglied des Stiftungsrates und Geschäftsführer der vom Verband der Cigarettenindustrie gegründeten und finanzierten [http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_f%C3%BCr_Verhalten_und_Umwelt VerUm-Stiftung], die Interesse an Forschung zeigt, die andere Risiken als die des Tabakrauchs bei Krebs untersucht.<ref>http://www.nichtraucherschutz.de/zeitschrift_nichtraucher-info/nichtraucher-info_2008/nichtraucher-info_nr._71_-_iii-slash-08/24.html</ref> Die VerUm-Stiftung ist Nachfolgerin des "Forschungsrates Rauchen und Gesundheit".<ref>''Tabakindustrie - Die große Vernebelung. Bestochen, manipuliert, verschleiert - mit System haben die Tabakkonzerne jahrzehntelang Einfluss auf deutsche Wissenschaft genommen''. Stern, 6. Juli 2007 [http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/tabakindustrie-die-grosse-vernebelung-551524.html]</ref> Letzendlich stellte sich jedoch nach einer Recherche des Laborjournals im Juni 2009 heraus, dass keine einzige der Arbeiten zurückgezogen worden war.<ref>http://www.laborjournal.de/editorials/383.html</ref> Rüdiger ist auch Mitherausgeber von ''International Archives of Occupational and Environmental Health'', die sich zumindest für eine der Arbeiten in einem "EXPRESSION OF CONCERN" bei den Lesern entschuldigte und ihre Zweifel an der Arbeit ausdrückte: "The editors of IAOEH wish to express their doubts about the results reported in the paper by Schwarz et al. (2008) in this EXPRESSION OF CONCERN and to apologize to the readers of IAOEH for publishing this paper".<br />
<br />
Als weiterer Beleg für eine Datenmanipulation kann gewertet werden, dass EU-Fördergelder zurückgezahlt wurden, nachdem der ''Endbericht des Rates für Wissenschaftsethik der Medizinischen Universität Wien betreffend Publikationen über erbgutschädigende Wirkungen von Mobilfunkstrahlungen'' erschienen war. Dies wurde über den Studienkritiker Alexander Lerchl bekannt, der in der Angelegenheit die Europäische Kommission kontaktierte.<ref>Zitat von [http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=thread&id=40081] ''"The Medical University of Vienna (MUV) was asked in 2009 to reimburse a relatively small sum of money - about 8300 euros, relative to a total EU funding of about 187 000 euros for this partner, for a project called REFLEX, investigating potential hazards from low energy electromagnetic fields including those from mobile phones. This amount corresponds to the costs charged to the EU grant for the work of one employee which had lead to the publication of scientifically unjustifiable statistical information in 2005. The rest of the funding received by the MUV was found to have been used fully in line with the agreed project parameters. The MUV recognised scientific misconduct (fabrication of data) in the frame of another completely separate study. This study however was not supported by the REFLEX grant or any other EU funding source. Regards"''</ref><ref>http://www.profil.at/articles/1015/567/266703/peter-michael-lingens-die-handy-gefahr</ref><br />
<br />
Trotz der zahlereichen Belege versuchte der [[Impfgegner]] [[Torsten Engelbrecht]] die Vorwürfe der Datenmanipulation mit einem Beitrag bei seinem ''Spiegelblog'' zu widerlegen.<br />
<br />
==Datenfälschung und "berechnete" Messdaten in umstrittener Studie==<br />
[[image:Kr1.jpg|"Eigenschaften" Exceltabelle|left|thumb]]<br />
[[image:Kr2.jpg|"Berechnete Messwerte"|thumb]]<br />
[[image:Kr3.jpg|Mittelwerte auf Basis von 12 statt von 3 Messwerten|thumb]]<br />
In der umstrittenen Publikation "Radiofrequency electromagnetic fields (UMTS, 1,950 MHz) induce genotoxic effects in vitro in human fibroblasts but not in lymphocytes" (Autoren: Schwarz C, Kratochvil E, Pilger A, Kuster N, Adlkofer F, Rüdiger HW, Int Arch Occup Environ Health. 81: 755-67 (2008)) sind ganz offensichtlich Daten auf nicht konventionelle Weise zu Stande gekommen. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung in Teilen auf einem Kongress in Bordeaux als Kongressposter vorgestellt: "DNA-damaging effects of exposure to radiofrequency electromagneticfields (UMTS, 1950 MHz) in human fibroblasts in vitro" (Elisabeth Kratochvil, Claudia Schwarz, Alexander Pilger, Franz Adlkofer and Hugo Rüdiger). Das Poster war online verfügbar und wurde von einem interessierten Studenten gespeichert. Und zwar handelte es sich um eine Word-Datei, in der verkapselt ein Excel-Datenblatt intergriert war. In diesem Exceldatenblatt waren die Messwerte zu finden, auf deren Basis die Graphiken und statistischen Auswertungen beruhten. In "Eigenschaften" des Exceldatenblatt steht: ''erstellt am 13.7.2006'' und ''zuletzt gespeichert von: Kratochvil''. Betrachtet man die Messdaten, so fallen künstlich durch Berechnung erstellte Messwerte auf, die sich zwischen anderen Messwerten in der gleichen Spalte befinden. Entgegen den Angaben aus dem Artikel wurden auch Mittelwertbildungen auf Bais von 12 Messwerten gemacht und nicht auf Basis von 3. (siehe Abbildungen)<br />
<br />
==Datenfälschungen an der Charite Berlin 1999-2011==<br />
[[image:SPIEGEL_12072011.jpg|Spiegel-Artikel, 12.7.2011|350px|thumb]]<br />
[[image:SZ_12072011.jpg|SZ-Artikel, 12.7.2011|left|thumb]]<br />
Mehrere Tageszeitungen<ref>Christina Berndt: ''Daten zur Handystrahlung gefälscht?'', Süddeutsche Zeitung, 12.07.2011. ''..Eine Doktorarbeit an der Charité, die auf eine schädliche Wirkung von Handystrahlung hinweist, wurde möglicherweise manipuliert. Finanziert wurde die Forschung von der EU - und dem Verband der Cigarettenindustrie..''</ref><ref><br />
[http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1697588/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Charite-Professor.html Alexandra Kilian: "Schwere Vorwürfe gegen Charité-Professor", Berliner Morgenpost, 11. Juli 2011]</ref><ref>[http://www.morgenpost.de/berlin/article1697426/Charite-Professor-wegen-Doktorarbeit-in-der-Kritik.html Alexandra Kilian: "Charité-Professor wegen Doktorarbeit in der Kritik", Morgenpost Berlin 11. Juli 2011]</ref><ref>[http://www.morgenpost.de/berlin/article1698570/Doktortitel-Charite-Aerztin-unter-Betrugsverdacht.html A. Kilian und I. Brzoska: "GEFÄLSCHTE DATEN - Doktortitel - Charité-Ärztin unter Betrugsverdacht", Morgenpost, 12. Juli 2011]</ref><ref>[http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1698726/Charite-prueft-Aberkennung-des-Doktortitels.html A. Kilian und I. Brzoska: "FÄLSCHUNGSVERDACHT - Charité prüft Aberkennung des Doktortitels", Morgenpost, 12. Juli 2011]</ref><ref>[http://blogs.taz.de/reptilienfonds/2011/07/11/wie_gemein/ Jakob Hein: Wie gemein!, Taz Blog, 11.07.2011]</ref><ref>[http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2011-07/manipulation-doktorarbeit-charite Adelheid Müller-Lissner, Hartmut Wewetzer: "MOBILFUNK - Studie zu Handystrahlung wohl "grob manipuliert", Zeit DATUM 14.7.2011]</ref><ref>[http://www.tagesspiegel.de/wissen/hier-wurden-prinzipien-verletzt/4391150.html Interview mit Charité-Dekanin - "Hier wurden Prinzipien verletzt", Tagesspiegel, 14.7.2011]</ref> und der "Der Spiegel"<ref>"Fälschung an der Charité", Artikel in "Der Spiegel", Heft 28/2011</ref> meldeten im Juli 2011 eine erkannte Datenfälschung in einer Studie zum Forschungsprojekt REFLEX, die auch in einer Dissertation der Berliner [[Charité]] (2006) veröffentlicht wurde (Dissertation Leila Violette Khubnazarder: ''DNA-Strangbrüche in humanen HL-60 Promyelozytenleukämiezellen zur Einschätzung biologischer Wirkungen nach Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (2450 MHz)'', Charité Berlin 15.12.2006). Erste Hinweise waren bereits 2010 in der Berliner Zeitung zu lesen<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0520/wissenschaft/0266/index.html Thorkit Treichel: "Von Forschern und Fehlern", Berliner Zeitung, 2010]</ref>. Gutachter der Dissertation waren die Charite-Professoren Rudolf Tauber und Wolf-Karsten Hofmann. Seit Bekanntwerden der Fälschungsvorwürfe wurde die Dissertation "aus aktuellem Anlass" vom Webserver der FU Berlin gelöscht (siehe: [http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000002394/0_titeldatei.pdf]). Gedruckte Exemplare sollen auch aus der Bibliothek entfernt worden sein.<ref>http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/sonstiges/2011-07-13/handystrahlung-und-der-umgang-mit-unliebsamen-publikationen-an-der-charit</ref> Bei der DNB ist die Arbeit jedoch noch vorhanden: [http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=983595461]. Bereits zuvor war Beobachtern aufgefallen, dass die Studienergebnisse nicht in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht wurden. Im Juni 2011 bat der Gutachter Tauber beim Ombudsmann der Charité um eine Untersuchung des Berliner Teils der Reflex-Studien.<ref>http://www.laborjournal.de/editorials/517.html</ref> Die Charite reagierte auch mit einer Pressemitteilung.<ref>"Stellungnahme zur Kritik an Dissertation zur Handynutzung"<br>Im August 2010 wies Prof. Alexander Lerchl von der privaten Jacobs-Universität in Bremen die zuständige Institutsleitung auf Unstimmigkeiten in einer Doktorarbeit zur biologischen Wirkung elektromagnetischer Felder hin, die zwischen 1999 und 2006 angefertigt worden war. Die hierdurch ausgelöste Überprüfung der circa zehn Jahre alten Daten durch die Institutsleitung ergab Hinweise auf Mängel. Daraufhin bat Prof. Rudolf Tauber im November 2010 den Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis, entsprechend den Grundsätzen der Charité um Durchführung einer förmlichen Untersuchung. Diese Untersuchung wurde von Beginn an in enger Zusammenarbeit mit Prof. Lerchl durchgeführt. Prof. Tauber hat in jeder Phase des Verfahrens alle notwendigen Maßnahmen zur lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe ergriffen.<br />
<br />
Im Zuge der Untersuchungen wurde im April 2011 die Promotionskommission hinzu gezogen. Diese wird unmittelbar nach der Sommerpause in ihrer nächsten ordentlichen Sitzung die Doktorandin, die Institutsleitung, den Ombudsmann und Prof. Lerchl anhören und danach entscheiden, ob die Dissertation aberkannt wird. Zu diesem Termin wurde Prof. Lerchl am 26. Juni von der Promotionskommission als externer Gutachter eingeladen und mit der Erstellung eines gerichtsfesten Gutachtens betraut. Diese Einladung zur weiteren Teilnahme am Verfahren nahm Prof. Lerchl dankenswerter Weise an. Gleichwohl bedauert die Charité, dass die gebotene Vertraulichkeit und Wahrung der Persönlichkeitsrechte im laufenden Verfahren nicht gewahrt wurde. Die Charité ist der schnellen und sachgerechten Aufklärung der Vorwürfe verpflichtet und wird diese in allen Konsequenzen in dem dafür vorgesehen ordentlichen Prüfungsverfahren abschließen. Teil dieses Verfahrens ist naturgemäß der Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen und das Gebot rechtlichen Gehörs."<br />
<br />
Quelle: [http://www.charite.de/charite/presse/pressemitteilungen/artikel/detail/stellungnahme_zur_kritik_an_dissertation_zur_handynutzung/]</ref><br />
<br />
In der Studie war über DNA-Strangbrüche im Zusammenhang mit einwirkenden elektromagnetischen Feldern berichtet worden. Untersucht wurde mit dem COMET-Assay (siehe [http://www.laborjournal.de/rubric/archiv/editorials/425_01.lasso Laborjournal-Artikel "Komische Kometen"]). Die Vorwürfe der Datenmanipulation beziehen sich auf einen fehlerhaft angewendeten Korrekturfaktor sowie auf Fälschungen von Bildern, die begutachtet wurden. Es wurden dabei offenbar "Doubletten" (also identische Bilder) mehrfach ausgewertet, und um die Täuschung zu vertuschen, wurden geringfügige Veränderungen an den Bildern durchgeführt. Auch wurde bekannt, dass Messwerte anhand von "Werten aus der Literatur" korrigiert wurden.<br />
<br />
Wie das "Elektrosmog-Forum IZGMF" am 10. Juli 2011 meldete<ref>http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=46745</ref>, stammten die Rohdaten aus den Jahren 1999-2006 nicht von der damaligen Doktorandin, sondern von Richard Gminski, der an dem "berliner Anteil" der REFLEX-Studie mitarbeitete. In den Metadaten einer Excel-Tabelle fand sich der Eintrag: (Firma) Universitätsklinikum Freiburg<ref>http://www.laborjournal.de/editorials/517.html</ref>. Gminski ist inzwischen am Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Universität Freiburg beschäftigt, sein Chef ist der Institutsleiter Prof. Volker Mersch-Sundermann. Mersch-Sundermann bekam in der Vergangenheit Forschungszuwendungen vom Verband der Cigarettenindustrie (VdC) in Höhe von 1 Mio. DM. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet. Die Datenbank "Biomed" bescheinigt Gminski die Mitwirkung an fünf wissenschaftlichen Publikationen zwischen 2001 und 2004, Mersch-Sundermann war jedes mal Co-Autor.<br />
<br />
==Zurückgezogene Studien von Nader Salama==<br />
2012 mussten von Journalherausgebern nachträglich drei veröffentlichte Studien des Wissenschaftlers Nader Salama von der School of Medicine der Universität Tokushima in Japan und zugleich der Medizinischen Fakultät der Universität Alexandria in Ägypten zurückgezogen werden.<ref>Zitat: ''...The retraction has been agreed due to lack of approval of the article by co-authors, lack of evidence to justify the accuracy of the data presented in the article and overlap of data and figures between this article and two others, Systems Biology in Reproductive Medicine, 55:181–187, 2009 ‘The Mobile Phone Decreases Fructose but not Citrate in Rabbit Semen’ by Nader Salama, Tomoteru Kishimoto, Hiro-omi Kanayama, and Susumu Kagawa and International Journal of Impotence Research 22: 127–33, 2010, ‘Effects of exposure to a mobile phone on sexual behavior in adult male rabbit: an observational study’ by Salama N, Kishimoto T, Kanayama HO, Kagawa S....''</ref> Salama hatte über das Thema einer möglichen Spermienschädigung bei Kaninchenrammlern durch Mobiltelefone publiziert und war dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen.<ref>Salama N, Kishimoto T, Kanayama HO, Kagawa S. Effects of exposure to a mobile phone on sexual behavior in adult male rabbit: an observational study. Int J Impot Res. 2010; 22:127-33.</ref><ref>Salama N, Kishimoto T, Kanayama HO, Kagawa S.: The mobile phone decreases fructose but not citrate in rabbit semen: a longitudinal study. Syst Biol Reprod Med. 2009; 55:181-7.</ref><ref>Salama N, Kishimoto T, Kanayama HO.: Effects of exposure to a mobile phone on testicular function and structure in adult rabbit. Int J Androl 2010; 33:88-94.</ref> Salama berichtete über dramatische Effekte, die er durch die Anwesenheit von unter die Kaninchenkäfige geklebte Mobiltelefone erklärte. Bereits 2010 wunderte sich der englische Guardian über Salama.<ref>http://www.guardian.co.uk/education/2010/jun/07/improbable-research-mobile-phones-bonking-bunnies</ref> Die Mobiltelefone waren auf stand-by geschaltet. Die Rammler waren auf engstem Raum gehalten und standen offenbar unter Stress. Wie sich herausstellte, wussten japanische Mitautoren nichts von den Veröffentlichungen, auch ist Salama nicht als Institutsmitarbeiter bei einer der genannten Einrichtungen genannt. Nachträglich waren keine Rohdaten nachprüfbar, da es keine Laborbücher gab. Obwohl es sich um verschiedene Publikationen handelte, gab es identische Diagramme zu sehen und bei allen Versuchen war eine plötzliche, abrupte Änderung der Messwerte gegen Ende der Studie zu beobachten. In allen drei Publikationen waren außerdem Daten und Irrtumswahrscheinlichkeiten (p-Werte) in den Tabellen zum großen Teil identisch. Den Herausgebern blieb nur der Weg der Retraktion.<ref>http://www.laborjournal.de/editorials/588.html</ref><br />
<br />
==Mögliche genotoxische Effekte nicht-ionisierender Strahlung?==<br />
Diskutiert wird eine mögliche direkte Schädigung der im Zellkern befindlichen DNA, insbesondere als Einzel- oder Doppelstrangbruch. Die biologische Bedeutung der DNA-Strangbrüche an sich ist jedoch unklar, da diese zum Beispiel auch bei sportlichen Aktivitäten wie Laufen auftreten und vom Körper meist effektiv durch Enzyme repariert werden können. Untersuchungen mit ionisierenden Strahlen zeigen eine rasche und vollständige Reparatur der Schäden durch die entsprechenden Reparaturenzyme an.<br />
<br />
Mögliche krebsinduzierende Wirkungen von elektromagnetischen Feldern, wie sie für Mobil- oder Rundfunk genutzt werden, können nicht auf direkte mutagene oder direkte genotoxische Wirkungen zurückgeführt werden. Die technisch verwendeten Frequenzen (und somit Energien) reichen bei der im Mobilfunk verwendeten Technik nicht aus, um Biomoleküle wie die DNA durch eine Spaltung kovalenter Atombindungen oder durch "Brüche" direkt zu schädigen.<ref>Bernhardt J. H. (1992). "Non-ionizing radiation safety: radiofrequency radiation, electric and magnetic fields." Phys Med Biol 37(4): 807-844.</ref><ref>Tenforde T. S. (1990). "Biological responses to static and time-varying magnetic fields", in Wilson B. W., Stevens R. G., Anderson L. E. (Eds.) Extremely-Low-Frequency Electromagnetic Fields: The Question of Cancer, Battelle Press, Columbus, OH, 1990, 291.</ref><ref>Tenforde T. S. (1991). "Biological interactions of extremely-low-frequency electric and magnetic fields", Bioelectrochemistry Bioenergetics, 25, 1.</ref><ref>Tenforde T. S. (1992). "Biological interactions and potential health effects of extremely-lowfrequency magnetic fields from power lines and other common sources." Annu Rev Public Health 13: 173-196.</ref><ref>Cridland N. A. (1993). "Electromagnetic fields and Cancer: A Review of Relevant Cellular Studies", Rep. No. NRPB-R256, National Radiological Protection Board, Chilton, Didcot, Oxon, UK, 1993</ref><ref>Heikkinen P., V. M. Kosma, et al. (2001). "Effects of mobile phone radiation on X-ray-induced tumorigenesis in mice." Radiat Res 156(6) : S. 775-785.</ref><br />
<br />
Dennoch liegen Ergebnisse aus regulär publizierten Untersuchungen vor, die mit Hilfe eines Testverfahrens namens "neutraler oder alkalischer Comet-Assay" DNA-Strangbrüche nachwiesen. Diese Laborergebnisse ließen oder lassen jedoch keinen Schluss auf die Entstehung von Krankheiten zu, die durch derartige Strahlung hervorgerufen werden.<ref>[http://www.bfs.de/elektro/papiere/reflex_stellungnahme.htm Stellungnahme des BfS zur REFLEX-Studie]</ref> Teilweise wurde bei den Studien unterstellt oder vermutet, dass dabei "freien Radikalen" (reaktive Sauerstoffradikale/ROS) eine Bedeutung zukäme, oder die Modulationsart der Strahlung. Zu zitieren sind Versuche an Ratten oder Zellkulturen von Lai und Singh.<ref>Lai H. and N. P. Singh (1995). "Acute low-intensity microwave exposure increases DNA single-strand breaks in rat brain cells." Bioelectromagnetics 16: S. 207-210.</ref><ref>Lai H. and N. P. Singh (1996) "Single- and double-strand DNA breaks in rat brain cells after acute exposure to radiofrequency electromagnetic radiation." Int. J. Rad. Biol. 69 (4): 513-521.</ref> und von Verschaeve et&nbsp;al.<ref>Verschaeve L., D. Slaets, et al. (1994). "In vitro and in vivo genetic effects of microwaves from mobile phone frequencies in human and rat peripheral blood lymphocytes", in: Proceedings of Cost 244 Meetings on Mobile Communication and Extremely Low Frequency field: Instrumentation and measurements in Bioelectromagnetics Research. (ed.: Simunic D.), S. 74-83.</ref> Thermische Einflüsse sowie Artefakte (Einflüsse durch unterschiedliche Tötungsarten bei den Tierversuchen) konnten dabei nicht immer ausgeschlossen werden.<br />
<br />
Den positiven Versuchsergebnissen steht jedoch eine große Zahl an publizierten Versuchsergebnissen gegenüber (darunter auch direkte Replikationsversuche oben genannter Arbeiten), die zeigen, dass bei hochfrequenter Befeldung (sogar bis 100&nbsp;Watt/kg) es nicht zu DNA-Strangbrüchen kommt. Allerdings konnten als Nebenergebnis Einflüsse durch verschiedene Tötungsarten von Versuchstieren gezeigt werden.<ref>Malyapa R. S., E. W. Ahern, et al. (1997). "Measurement of DNA damage after exposure to 2450 MHz electromagnetic radiation." Radiat. Res. 148(6): 608-617.</ref><ref>Malyapa R. S., E. W. Ahern, et al. (1997). "Measurement of DNA damage after exposure to electromagnetic radiation in the cellular phone communication frequency band (835.62 and 847.74 MHz)." Radiat Res 148(6): 618-627.</ref><ref>Malyapa R. S., E. W. Ahern, et al. (1998). "DNA damage in rat brain cells after in vivo exposure to 2450 MHz electromagnetic radiation and various methods of euthanasia." Radiat Res 149(6): 637-645.</ref><ref>Li L., K. S. Bisht, et al. (2001). "Measurement of DNA damage in mammalian cells exposed in vitro to radiofrequency fields at SARs of 3-5 W/kg." Radiat Res. 56(3): 328-332.</ref><ref>Malyapa R. S., L. Li, et al. (2001). "Measurement of DNA damage after exposure to electromagnetic radiation in the cellular phone communication frequency band (835.62 and 847.74 MHz)." Radiat Res 156(3): 328-332.</ref><ref>Vijayalaxmi, B. Z. Leal, et al. (2000). "Primary DNA damage in human blood lymphocytes exposed in vitro to 2450 MHz radiofrequency radiation." Radiat Res 153(4): 479-486.</ref><ref>McNamee J. P., P. V. Bellier, et al. (2002). "DNA damage and micronucleus induction in human leukocytes after acute in vitro exposure to a 1.9 GHz continuous-wave radiofrequency field." Radiat Res 158(4): 523-533.</ref><ref>McNamee J. P., P. V. Bellier, et al. (2002). "DNA damage in human leukocytes after acute in vitro exposure to a 1.9 GHz pulse-modulated radiofrequency field." Radiat Res 158(4): 534-537.</ref><ref>Tice R. R., G. G. Hook, et al. (2002). "Genotoxicity of radiofrequency signals. I. Investigation of DNA damage and micronuclei induction in cultured human blood cells." Bioelectromagnetics 23(2): 113-126.</ref><ref>Roti Roti J.L. (2004). "2450 MHz (CW) exposure and effects on DNA crosslinking." Radiation Research 161: 201-214.</ref><ref>Lagroye I., G. J. Hook, et al. (2004). "Measurements of alkali-labile DNA damage and protein-DNA crosslinks after 2450 MHz microwave and low-dose gamma irradiation in vitro." Radiat Res 161(2): S. 201-214.</ref><ref>McNamee J. P., P. V. Bellier, et al. (2003). "No evidence for genotoxic effects from 24 h exposure of human leukocytes to 1.9 GHz radiofrequency fields." Radiat Res 159(5): 693-697.</ref><ref>Hook, G. J., P. Zhang, et al. (2004). "Measurement of DNA damage and apoptosis in Molt-4 cells after in vitro exposure to radiofrequency radiation." Radiat Res 161(2): 193-200.</ref><ref>Hook, G. J., P. Zhang, et al. (2004). "Measurement of DNA damage and apoptosis in mammalian cells exposed to radiofrequency fields at high SAR in vitro." Radiat Res. 161: S. 193-200.</ref><ref>Miyakoshi, R. S., et al. (2002/2004). "2.4 GHz (CW) and 1.5 GHz (PDC) exposure on micronucleus formation, sister chromatid exchange, chromosome aberrations, DNA damage, and genetic mutation as well cell cycle, signal transduction, transformation and cell division." Electrical Engineering in Japan (2002) 141: 9-15, Mutation Research (2004) 541: 81-89.</ref><br><br />
<br />
==Hirntumoren und Mobiltelefone==<br />
[[image:Elektrosmog7.jpg|Propaganda von Mobilfunkgegnern|thumb]]<br />
Mobilfunkgegner und Personenkreise, die vor schädlichen Wirkungen schwacher Hochdrequenzfelder warnen, verweisen oft auf mögliche Hirntumoren als Folge der Nutzung eines Mobiltelefons. Eine Untersuchung aus Skandinavien verglich die Häufigkeit des Auftretens von Hirntumoren (Gliome und Meningiome) im Zeitraum von 1974 bis 2003 in Abhängigkeit zur Verbreitung des Mobilfunks, der sprunghaft etwa ab der Mitte der 1990er Jahre zunahm. Erfasst wurden knapp 60.000&nbsp;Erkrankungsfälle. Unter der Annahme einer Latenzzeit von 5-10&nbsp;Jahren zeigte sich keine Korrelation zwischen Mobilfunk und Hirntumoren.<ref>Deltour I, Johansen C, Auvinen A, Feychting M, Klaeboe L, Schüz J. Time Trends in Brain Tumor Incidence Rates in Denmark, Finland, Norway, and Sweden, 1974-2003. J Natl Cancer Inst. 2009 Dec 3</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39225/Studie_Noch_immer_keine_Hirntumoren_durch_Handys.htm</ref><br><br><br />
<br />
==EMF-Hoaxe==<br />
[[image:emf3.jpg|Typischer EMF-Hoax|left|thumb]]<br />
[[image:Franz_Alt_Hoax.jpg|Hoax auf Webseite von Franz Alt 2008|thumb]]<br />
Mögliche Effekte schwacher elektromagnetischer Felder waren immer wieder Gegenstand von [[Hoax|Internet-Hoaxen]], die von Elektrosensiblen geglaubt werden. So wurde von russischen Spaßvögeln ein fiktives Experiment verbreitet, das belegen sollte, dass zwei miteinander verbundene, sendende Handys ein dazwischen angeordnetes Ei zum Garen bringen könnten.<br />
<br />
Mitte 2008 wurden nahezu gleichzeitig mehrere Videos bei youtube eingestellt, die zeigten, wie man angeblich mit Handys Popcorn zum Platzen bringen könne.<ref>http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,558964,00.html</ref><ref>http://de.youtube.com/watch?v=GY_dAlJOd70&feature=related</ref> Einfache physikalische [http://www.mmfai.org/public/docs/de/080616_viewpoint_popcorn_final_de.pdf Überlegungen] zeigen, dass das behauptete Handy-Eierkochen nicht möglich ist.<ref>http://www.guardian.co.uk/technology/2008/jun/11/mobilephones.youtube</ref><ref>http://blog.wired.com/underwire/2008/06/cellphones-cant.html</ref><br />
Mittlerweile hat die Firma Cardo - Produzent von Bluetooth-Headsets - [http://www.cardosystems.com/pop/ zugegeben], diese Videos als Werbegag ins Netz gestellt zu haben.<br />
Der "Pop-Effekt" in den Filmen wurde offenbar durch digitale Nachbearbeitung erzeugt: Bereits geplatzte Körner wurden ins Bild fallen gelassen, digitales Entfernen der Körner auf dem Tisch, Richtungsumkehr der betreffenden Sequenzen.<ref>http://blog.wired.com/underwire/2008/06/cellphones-cant.html</ref><ref>http://www.snopes.com/science/cookegg.asp</ref> Auch gibt es eine Internetquelle, die beschreibt, wie man mit einem umgebauten Mikrowellenofen unter dem Tisch die gezeigten Effekte erzeugen kann: [http://de.youtube.com/watch?v=hliGQWB911s].<br />
<br />
Verbreiter dieses absurden Hoax ist auch der deutsche Mobilfunkkritiker und Allgemeinmediziner [[Hans-Christoph Scheiner]]. Zitat Scheiner: ''"Die Russen beispielsweise haben links und rechts neben einem Ei zwei Handys miteinander kommunizieren lassen. Nach 40&nbsp;Minuten war das Ei gekocht."'' Scheiner geht auch davon aus, dass durch die Funkwellen des Mobilfunks ab 100&nbsp;µW/cm<sup>2</sup> die Blut-Hirn-Schranke ''aufbreche'' und damit, laut Scheiner, ''Giftstoffe'' ins Gehirn gelangen und ''Nervenzellen zerquetscht'' würden.<ref>http://buergerwelle.de/body_newsletter_270606.html</ref><br />
<br />
Scheiner ist auch bekannt für Zitatfälschungen<ref>http://www.franz-titscher.de/mobilfunk/html/dr__scheiner.html</ref> und für unbelegte Horrormärchen um Schaden anrichtende [[Skalarwellen]]. So schreibt Scheiner: ''"Diese Wellenform nimmt in ihrer Intensität nicht mit dem Quadrat der Entfernung ab; sie ist schneller als Lichtgeschwindigkeit, "tunnelt" ungehindert durch Materie, also auch den Körper und entlädt ungebremst ihre Zerstörungskraft im Gewebe, etwa einem Organ oder im ungeborenen Kind einer schwangeren Frau. Der Abstand der Entfernung von der Strahlenquelle eines Handys oder einer Basisstation verringert also nicht das Ausmaß der Schädigung, "sondern nur die Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden"''.<br />
<br />
Auch Franz Alt fiel auf den Hoax herein und veröffentlichte ihn kommentarlos im April auf seiner Webseite. Als Quelle nannte er: "kp.ru / Dr. Scheingraber 2008".<br />
<br />
==Diathermie und Hochfrequenzanwendungen in Medizin und Pseudomedizin==<br />
[[image:mw3.jpg|Radarmed Gerät 2,4&nbsp;GHz/230&nbsp;Watt|left|thumb]]<br />
[[image:mw2.jpg|Kopfstrahler-Anwendung 230&nbsp;Watt|thumb]]<br />
[[image:mw4.jpg|Hautdosen|thumb|320px]]<br />
[[image:Darsoval-Spule.jpg|Historische Hochfrequenz-[[Jacques-Arsène d'Arsonval|d'Arsonvalisation]] 1893|left|thumb]]<br />
[[image:zeileis2.jpg|[[Alternativmedizin]]: Hochfrequenz-Fulguration bei der [[Zeileis-Methode]]|200px|thumb]]<br />
[[image:lak2.jpg|[[Georges Lakhovsky|Lakhovsky-Anwendung]]|left|thumb]]<br />
[[image:Papimibehandlung.jpg|Behandlung eines Krebskranken mit [[Pap-Imi Therapie|PaPImi]]|200px|thumb]]<br />
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und mit Beginn des "Radiozeitalters", spätestens aber seit etwa 1908 (Zeyneck) werden elektromagnetische Felder hoher Intensität zur therapeutischen Gewebserwärmung angewandt. Bei der Diathermie werden entweder Elektroden auf die Haut aufgesetzt, die mit der Hochfrequenzquelle verbunden sind, oder das betreffende Hautareal wird über eine an den Generator angeschlossene Antenne bestrahlt. In diesem Falle gelangt ein Anteil auch in die Tiefe und kann im Gewebe Wirbelströme induzieren, die zur Wärmeentwicklung führen. Die Wahl der Frequenz bestimmt, inwieweit die Wärmeentwicklung in der Tiefe erfolgt (Dielektrische Erwärmung). Eingesetzt wird die Diathermie zur lokalen Durchblutungssteigerung, lokalen Stoffwechselbeeinflussung, bei Muskelverspannungen und bei anderen Indikationen.<br />
<br />
Benutzt werden folgende Frequenzbereiche:<br />
* 27,12&nbsp;MHz (Wellenlänge 11&nbsp;m) Kurzwellen-Therapie<br />
* 434&nbsp;MHz (Wellenlänge 69&nbsp;cm) Dezimeterwellentherapie<br />
* 2.450&nbsp;MHz (2,45&nbsp;GHz, Wellenlänge 12&nbsp;cm) Mikrowellen-Therapie<br />
<br />
Beispielhaft sei hier das Diathermiegerät ''Radarmed&nbsp;12&nbsp;S&nbsp;230'' der Firma Robert Bosch aus dem Jahr 1967 erwähnt, das bei einer Frequenz von 2,45&nbsp;GHz im Mikrowellenbereich arbeitete, genau im gleichen Frequenzbereich heutiger Mikrowellenherde und unter Anwendung eines Magnetrons.<ref>Angaben aus: ''Beitrag zur Mikrowellen-Therapie - mit Behandlungstabelle''. Herausgeber: Wissenschaftliche Abteilung, Robert Bosch GmbH, Berlin (1967)</ref> Eine aktuellere Ausführung ist hier zu sehen: [http://www.camed.de/hardware/radarmed.htm].<br />
<br />
Seit über 100&nbsp;Jahren werden Patienten mit Kurzwellen- oder Mikrowellentherapiegeräten behandelt.<br />
<br />
Ein typisches Beispiel aus der [[Pseudomedizin]] sind Anwendungen hochfrequenter und hoher Ströme zur vermeintlichen Krebstherapie im Rahmen der [[Pap-Imi Therapie]] des Griechen Panos Pappas, sowie Nachbauten unter anderen Bezeichnungen. Nach Angaben von Pappas sollen dabei hochfrequente Ströme von 1000 A auftreten, die durch eine Spule geleitet werden. Der Patient wird sodann dem entstehenden kräftigen hochfrequenten Wechselfeld ausgesetzt. Ein Konkurrenzprodukt ist unter dem Handelsnamen [[TheraCell]]/Rehatron auf dem Markt.<br />
<br />
Historische Konzepte und einzelne historische Hochfrequenzanwendungen mit zum Teil erheblichen Feldstärken haben sich bis heute in der Alternativmedizin erhalten. Zu nennen seien hier beispielhaft:<br />
<br />
*D'Arsonvalisationen des französischen Physikers [[Jacques-Arsène d'Arsonval]]<br />
*Hochfrequenz-Koronaentladungen bei hunderttausenden Volt bei der [[Zeileis-Methode]]<br />
*Hochfrequenz-Anwendungen nach Vorbild des Erfinders [[Georges Lakhovsky]]<br />
<br />
==Radaranlagen im Freizeitbootssport==<br />
[[image:radar.jpg|Radar auf Segelbooten|thumb]]<br />
Radaranlagen im Leistungsbereich bis etwa 5&nbsp;Kilowatt Impulsleistung finden sich auf vielen Sportbooten, um die Sicherheit bei unsichtigem Wetter und in der Nacht zu erhöhen. Aus Platzgründen werden die Radarantennen dabei oft am Heck des Bootes auf einem Geräteträger montiert, so dass ein stehender Segler nahe an die Antenne herankommt. Das dazugehörige Sichtgerät ist unter Deck eingebaut.<br><br />
Über etwaige Beschwerden der Freizeitskipper ist bislang nichts bekannt geworden.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*L. J. Stovner , G. Oftedal , A. Straume, A. Johnsson. Nocebo as headache trigger: evidence from a sham-controlled provocation study with RF fields. Acta Neurologica Scandinavica. Apr. 2008. Vol 117 188, Seiten 67 - 71<br />
*Rubin GJ, Das Munshi J, Wessely S. Electromagnetic hypersensitivity: a systematic review of provocation studies. Psychosom Med. 2005 Mar-Apr;67(2):224-32.<br />
*Alexander Lerchl: Fälscher im Labor und ihre Helfer: Die Wiener Mobilfunk-Studien - Einzelfall oder Symptom? BOD, Auflage: 1, 11. März 2009. ISBN-10: 3837063410 ISBN-13: 978-3837063417<br />
*Glaser, R. (2008): Heilende Magnete – strahlende Handys. Bioelektromagnetismus: Fakten und Legenden. Wiley VCH Weinheim.<br />
*Kröling, P. (1998): Krank durch Elektrosmog? Skeptiker 3/1998, S. 89-96<br />
*Gerd Danielewski: ''Geschäfte mit der Angst''. Beton-Verlag 1981, ISBN 3-7640-0155-0<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.who.int/ionizing_radiation/pub_meet/factsheets/bs_fs_304_german.pdf WHO: Elektromagnetische Felder und öffentliche Gesundheit. Basisstationen und drahtlose Technologie] Fact Sheet Nr. 304, Mai 2006<br />
*[http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs193/en/ WHO: Electromagnetic fields and public health: mobile phones] Fact sheet N°193, Juni 2011<br />
*[http://www.heise.de/ct/artikel/Stoerfunk-fuers-Gehirn-287768.html Richard Sietmann: Störfunk fürs Gehirn. Mythos und Realität von Gesundheitsschäden durch elektronische Geräte] c't Magazin 14/2000<br />
*[http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,555130,00.html Forschungsschwindel: Studien über Gefahren der Handystrahlung gefälscht] Spiegel online 24.05.2008<br />
*[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-65794391.html MOBILFUNK: Mauschelei um Mogelstudien] Der Spiegel 22.06.2009<br />
*[http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,555365,00.html Manfred Dworschak: Mobilfunk - Beim Tricksen ertappt] Der Spiegel, 26.05.2008<br />
*[http://de.indymedia.org/2006/09/156648.shtml Das Erzeugen von Angst als Methode] de.indymedia.org 07.09.2006<br />
*[http://www.laborjournal-online.com/rubric/archiv/editorials/304.lasso Siegfried Bär: Wer wird hier von der Industrie bezahlt? Sind Handystrahlen eine Gefahr?] Laborjournal 25.04.2008<br />
*[http://www.bfs.de/de/elektro/hff/papiere.html/Studien_EMF.html Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): Übersicht über Studien, die öffentliches Interesse erweckt haben, und ihre Einschätzung durch das BfS] <br />
*[http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/Stellungnahme_Abschirmmatten.html Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): Stellungnahme zu „Abschirmmatten gegen Elektrosmog“ ]<br />
*[http://www.nichtraucherschutz.de/NRI/34/nrinfo34-Leidet.html Leidet Adlkofer unter Wahrnehmungsverlust?]<br />
--------------------------------<br />
*[http://skeptoid.com/episodes/4072 Brian Dunning: Electromagnetic Hypersensitivity: Real or Imagined?] Skeptoid #72, 30.10.2007<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Elektrosmog]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=ALBA&diff=94096
ALBA
2012-07-22T15:42:04Z
<p>Tanto: /* Aktivitäten */ Komma nachgereicht</p>
<hr />
<div>[[image:alba.jpg|thumb|300px|Führungsriege ALBA mit Hamer und Pfister]]<br />
'''ALBA''' ist die Abkürzung eines italienischen Unterstützungs- und Verwertungsvereins für die [[Germanische Neue Medizin]] (GNM) des ehemaligen deutschen Arztes [[Ryke Geerd Hamer]]. Die genaue Bezeichnung lautet ''Associazione Leggi Biologiche Applicate'' (Verein der angewandten biologischen Gesetze). Alba wurde am 9.&nbsp;Januar 2003 gegründet.<br />
Der Verein ALBA hat mit seinem Sekretariat seinen Sitz in Genua (Genova-Voltri Via A.&nbsp;Piazzagrande&nbsp;7/8). Derzeitiger (2007) Präsident ist [[Marco Pfister]].<br />
<br />
Dem Verein sollen eigenen Angaben zufolge etwa 800-1.000&nbsp;Mitglieder angehören, die jährlich 40&nbsp;oder 100&nbsp;Euro Mitgliedsbeitrag zahlen.<br />
<br />
Nach Streitigkeiten mit Hamer im Jahr 2006/2007, darf der Verein Hamer-Bücher nicht mehr anbieten und vermarkten und hat auch keinerlei Rechte am Markenamen ''Nuova Medicina Germanica''&reg; mehr. Stattdessen spaltete sich die Hameranhängerschaft.<br />
<br />
Von Hamer werden in Italien inzwischen andere Personenkreise um die Ärztin [[Daniela Carini]] als einzig GNM-würdig angesehen. Diese sind nicht in einem Verein organisiert, sondern in so genannte regionale ''Studiengruppen'' aufgeteilt. Carini und ihre Anhänger sind mit ALBA und ihrer Führungsgruppe tief zerstritten.<br />
<br />
==Aktivitäten==<br />
[[image:Albadiplom2.jpg|thumb|Hamer zugespieltes Diplom]]<br />
Der Verein veranstaltet regelmäßig ''Einführungskurse'' in die GNM für etwa 90&nbsp;Euro. Darüber hinaus werden Kurse einer dem Verein nahestehenden ''secondo natura srl (GmbH)'' aus Aulla beworben, die Diplome über absolvierte Kurse vergibt. Der Kurs kostet 5.880&nbsp;Euro und kann auch von medizinischen Laien absolviert werden. An der secondo natura srl soll der aktuelle ALBA-Präsident Pfister finanziell beteiligt sein. Die Diplome sind von Hamer nicht anerkannt. Im Gegenteil: Er lehnt diese vehement ab. Überhaupt bleibt unklar, wofür die Diplome geeignet sein sollen, wahrscheinlich sollen sie lediglich Patienten beeindrucken. Ein derartiges Diplom wurde Hamer (offenbar von der ALBA-Gegenerin D.&nbsp;Carini) zugespielt und löste zusammen mit Videos die ALBA-Mitglieder bei [[Bert Hellinger]] zeigten, das Ende der Zusammenarbeit und finanziellen Kooperation mit Hamer aus. Des Weiteren vertreibt der Verein eine eigene Zeitschrift und gibt einige eigene GNM-Bücher heraus.<br />
<br />
Der Verein unterhält ein so genanntes ''Wissenschaftkommitee'', (Comitato Scientifico) dem Gianni Giannella (Zahnarzt), Roberto Luciani (Rheumatologe), Emmanuele Lupi (Allgemeinmediziner) und Danilo Toneguzzi (Psychiater) angehören sollen. Toneguzzi trat auch als Gutachter des Scharlatanerieprodukts [[LifeWave]] in Erscheinung.<br />
<br />
Ein vom Verein betriebenes eigenes '''Internetforum''' wurde nach einigen Monaten im Juni 2007 aber wieder geschlossen. Das Forum war für Außenstehende nicht lesbar, und wer sich schreibend oder lesend beteiligen wollte, musste eine Kopie des Ausweises per Fax schicken, um sich anmelden zu können. Auf diese Weise wollten die Forumsbetreiber jegliche eventuellen Kritiker identifizierbar machen. Im Forum erschienen Beiträge von Usern, die darüber berichteten, wie sie krebskranken Patienten in Krankenhäusern erfolgreich davon überzeugten, sich nicht länger behandeln zu lassen, sondern nach Hause zurückzukehren. Nachdem in einem anderen Forum und in einem Zeitungsartikel darüber berichtet wurde, dass bei Experimenten mit 8&nbsp;krebskranken GNM-Anhängern keiner überlebte, verschwanden über Nacht fast alle (von Kritikern allerdings säuberlich archivierte) Beiträge über Krankheitsverläufe und Patientenberichte in diesem Forum. Bereits vorher gab es häufige Andeutungen und Berichte über das Versagen der GNM bei ihrer praktischen Umsetzung. Auch kam es zur Verbreitung einer Vielzahl von ''[[Channeling]]''-Prophezeiungen eines ''[[Kryon|Kryon-Wesens]]'' und langen esoterisch beeinflussten abstrusen und wirren Mitteilungen eines Beri-Kri Vereins (angeblich aus Maracaibo in Venezuela), auf deren eigener inzwischen abgemeldeter Homepage (berikri.org, registrant: Marcello Falzari Administrator des ALBA-Forums) vor kurzem noch die Holocaustleugnung ein Thema war [http://web.archive.org/web/20050312123745/http://www.berikri.org/]. Die Schließung des Forums wurde von ALBA damit begründet, dass ''Außenstehende'' das Forum angeblich unterwandert hätten.<br />
<br />
Ein ebenfalls von ALBA nahestehenden Personen bei Yahoo betriebenes Internetforum ist seit Monaten inaktiv, nachdem der Administrator das System so konfigurierte, dass jedes einzelne Posting vor der Veröffentlichung erst von ihm persönlich geprüft werden muss.<br />
<br />
{{OtherLang|ge=ALBA|it=ALBA}}<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.albanm.com<br />
*http://anonym.to/?www.nuovamedicina.com/default_deu.asp<br />
*http://anonym.to/?http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2007/20070328_Hamer_an_ALBA.htm<br />
*http://anonym.to/?www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2007/20070213_Hamer_an_Pfister.htm<br />
<br />
[[category:GNM]]<br />
[[category:Verein]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=ALBA&diff=94095
ALBA
2012-07-22T15:39:09Z
<p>Tanto: Komma nachgereicht</p>
<hr />
<div>[[image:alba.jpg|thumb|300px|Führungsriege ALBA mit Hamer und Pfister]]<br />
'''ALBA''' ist die Abkürzung eines italienischen Unterstützungs- und Verwertungsvereins für die [[Germanische Neue Medizin]] (GNM) des ehemaligen deutschen Arztes [[Ryke Geerd Hamer]]. Die genaue Bezeichnung lautet ''Associazione Leggi Biologiche Applicate'' (Verein der angewandten biologischen Gesetze). Alba wurde am 9.&nbsp;Januar 2003 gegründet.<br />
Der Verein ALBA hat mit seinem Sekretariat seinen Sitz in Genua (Genova-Voltri Via A.&nbsp;Piazzagrande&nbsp;7/8). Derzeitiger (2007) Präsident ist [[Marco Pfister]].<br />
<br />
Dem Verein sollen eigenen Angaben zufolge etwa 800-1.000&nbsp;Mitglieder angehören, die jährlich 40&nbsp;oder 100&nbsp;Euro Mitgliedsbeitrag zahlen.<br />
<br />
Nach Streitigkeiten mit Hamer im Jahr 2006/2007, darf der Verein Hamer-Bücher nicht mehr anbieten und vermarkten und hat auch keinerlei Rechte am Markenamen ''Nuova Medicina Germanica''&reg; mehr. Stattdessen spaltete sich die Hameranhängerschaft.<br />
<br />
Von Hamer werden in Italien inzwischen andere Personenkreise um die Ärztin [[Daniela Carini]] als einzig GNM-würdig angesehen. Diese sind nicht in einem Verein organisiert, sondern in so genannte regionale ''Studiengruppen'' aufgeteilt. Carini und ihre Anhänger sind mit ALBA und ihrer Führungsgruppe tief zerstritten.<br />
<br />
==Aktivitäten==<br />
[[image:Albadiplom2.jpg|thumb|Hamer zugespieltes Diplom]]<br />
Der Verein veranstaltet regelmäßig ''Einführungskurse'' in die GNM für etwa 90&nbsp;Euro. Darüber hinaus werden Kurse einer dem Verein nahestehenden ''secondo natura srl (GmbH)'' aus Aulla beworben die Diplome über absolvierte Kurse vergibt. Der Kurs kostet 5.880&nbsp;Euro und kann auch von medizinischen Laien absolviert werden. An der secondo natura srl soll der aktuelle ALBA-Präsident Pfister finanziell beteiligt sein. Die Diplome sind von Hamer nicht anerkannt. Im Gegenteil: Er lehnt diese vehement ab. Überhaupt bleibt unklar, wofür die Diplome geeignet sein sollen, wahrscheinlich sollen sie lediglich Patienten beeindrucken. Ein derartiges Diplom wurde Hamer (offenbar von der ALBA-Gegenerin D.&nbsp;Carini) zugespielt und löste zusammen mit Videos die ALBA-Mitglieder bei [[Bert Hellinger]] zeigten, das Ende der Zusammenarbeit und finanziellen Kooperation mit Hamer aus. Des Weiteren vertreibt der Verein eine eigene Zeitschrift und gibt einige eigene GNM-Bücher heraus.<br />
<br />
Der Verein unterhält ein so genanntes ''Wissenschaftkommitee'', (Comitato Scientifico) dem Gianni Giannella (Zahnarzt), Roberto Luciani (Rheumatologe), Emmanuele Lupi (Allgemeinmediziner) und Danilo Toneguzzi (Psychiater) angehören sollen. Toneguzzi trat auch als Gutachter des Scharlatanerieprodukts [[LifeWave]] in Erscheinung.<br />
<br />
Ein vom Verein betriebenes eigenes '''Internetforum''' wurde nach einigen Monaten im Juni 2007 aber wieder geschlossen. Das Forum war für Außenstehende nicht lesbar, und wer sich schreibend oder lesend beteiligen wollte, musste eine Kopie des Ausweises per Fax schicken, um sich anmelden zu können. Auf diese Weise wollten die Forumsbetreiber jegliche eventuellen Kritiker identifizierbar machen. Im Forum erschienen Beiträge von Usern, die darüber berichteten, wie sie krebskranken Patienten in Krankenhäusern erfolgreich davon überzeugten, sich nicht länger behandeln zu lassen, sondern nach Hause zurückzukehren. Nachdem in einem anderen Forum und in einem Zeitungsartikel darüber berichtet wurde, dass bei Experimenten mit 8&nbsp;krebskranken GNM-Anhängern keiner überlebte, verschwanden über Nacht fast alle (von Kritikern allerdings säuberlich archivierte) Beiträge über Krankheitsverläufe und Patientenberichte in diesem Forum. Bereits vorher gab es häufige Andeutungen und Berichte über das Versagen der GNM bei ihrer praktischen Umsetzung. Auch kam es zur Verbreitung einer Vielzahl von ''[[Channeling]]''-Prophezeiungen eines ''[[Kryon|Kryon-Wesens]]'' und langen esoterisch beeinflussten abstrusen und wirren Mitteilungen eines Beri-Kri Vereins (angeblich aus Maracaibo in Venezuela), auf deren eigener inzwischen abgemeldeter Homepage (berikri.org, registrant: Marcello Falzari Administrator des ALBA-Forums) vor kurzem noch die Holocaustleugnung ein Thema war [http://web.archive.org/web/20050312123745/http://www.berikri.org/]. Die Schließung des Forums wurde von ALBA damit begründet, dass ''Außenstehende'' das Forum angeblich unterwandert hätten.<br />
<br />
Ein ebenfalls von ALBA nahestehenden Personen bei Yahoo betriebenes Internetforum ist seit Monaten inaktiv, nachdem der Administrator das System so konfigurierte, dass jedes einzelne Posting vor der Veröffentlichung erst von ihm persönlich geprüft werden muss.<br />
<br />
{{OtherLang|ge=ALBA|it=ALBA}}<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.albanm.com<br />
*http://anonym.to/?www.nuovamedicina.com/default_deu.asp<br />
*http://anonym.to/?http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2007/20070328_Hamer_an_ALBA.htm<br />
*http://anonym.to/?www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2007/20070213_Hamer_an_Pfister.htm<br />
<br />
[[category:GNM]]<br />
[[category:Verein]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Verschw%C3%B6rungstheorien_zum_Erdbeben_auf_Haiti_2010&diff=84109
Verschwörungstheorien zum Erdbeben auf Haiti 2010
2012-02-13T01:16:24Z
<p>Tanto: /* Roland Steixner, kommunistische Partei Österreich */ überschüssiges s neutralisiert</p>
<hr />
<div>[[image:Haiti2.jpg|Epizentrum bei Port au Prince. Quelle: [http://scienceblogs.com/highlyallochthonous/2010/01/tectonics_of_the_haiti_earthqu.php]|thumb]]<br />
Zum '''Erdbeben vom 12. Januar 2010 auf Haiti existieren mehrere Verschwörungstheorien''', die eine menschliche Verantwortung für das Beben unterstellen. Das Erdbeben der Magnitude 7 mit dem Epizentrum nahe der Hauptstadt Port au Prince kostete mindestens 200.000 Menschen das Leben und verletzte eine fast gleich hohe Zahl von Menschen.<br />
<br />
Viele der zu diesem Erdbeben erfundenen [[Verschwörungstheorie]]n gehen von unbekannten "Wunderwaffen" (z.B. [[Erdbebenwaffe]]n) aus, die von den USA eingesetzt sein sollen. Auch die im entfernten Alaska befindliche Ionosphärenforschungsanlage [[HAARP]] wird in diesem Zusammenhang genannt. Auf die häufigen Nachbeben wird nicht eingegangen.<br />
<br />
Grotesk sind auch Theorien des iranischen Rundfunks IRIB und der FARS News, nach denen amerikanische und israelische Helfer (und nur diese), die nach dem Erdbeben nach Haiti kamen, nur deshalb dort tätig geworden sein sollen, um aus den Leichnamen der Verstorbenen Organe entnehmen zu können.<ref>http://german.irib.ir/index.php?option=com_content&view=article&id=32668:organraub-an-haitianern-durch-zionisten&catid=95:beitraege&Itemid=43</ref><br />
<br />
Ähnliche Verschwörungstheorien wurden auch nach einem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004 laut. Wie das Erdbeben in Haiti sei der Tsunami durch geheime Wunderwaffen ausgelöst worden. <br />
<br />
Die Quellen- und Datenlage zu sämtlichen Verschwörungstheorien um das Erdbeben vom 12. Januar 2010 ist desolat: so beruft sich das russische Auslandsfernsehen Russia Today auf venezuelanische Quellen (VivéTv), während venezuelanische Quellen sich auf Russia Today beziehen.<br />
<br />
==Geologie und Insel Hispaniola==<br />
[[image:Haiti3.jpg|Quelle: [http://scienceblogs.com/highlyallochthonous/2010/01/tectonics_of_the_haiti_earthqu.php]|thumb]]<br />
Das Erdbeben am 12.1.2010 hatte eine Stärke der Magnitude 7, das Beben entstand in etwa 10 Kilometern Tiefe.<br />
<br />
Haiti liegt im westlichen Teil der karibischen Insel Hispaniola, der östliche Teil der Insel gehört zur Dominikanischen Republik. Haiti und Hispaniola liegen über der Grenze zwischen der karibischen und der nordamerikanischen Platte. Infolge von Plattentektonik kommt es genau hier zu Verwerfungen und zu häufiger seismischer Aktivität, mit der Folge häufiger Erdbeben. In den Jahren 1751, 1842, 1860 und zuletzt 2010 wurde Haiti von schweren Erdbeben getroffen.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Erdbeben_in_Haiti</ref><ref>http://www.ngdc.noaa.gov/nndc/struts/results?bt_0=1700&st_0=2010&type_17=EXACT&query_17=None+Selected&op_12=eq&v_12=HAITI&type_12=Or&query_14=None+Selected&type_3=Like&query_3=&st_1=&bt_2=&st_2=&bt_1=&bt_4=&st_4=&bt_5=&st_5=&bt_6=&st_6=&bt_7=&st_7=&bt_8=&st_8=&bt_9=&st_9=&bt_10=&st_10=&type_11=Exact&query_11=&type_16=Exact&query_16=&display_look=1&t=101650&s=1&submit_all=Search+Database</ref><ref>http://www.youtube.com/watch?v=Q9QtZkT8OBQ&feature=player_embedded</ref><ref>http://www.youtube.com/watch?v=Q9QtZkT8OBQ&feature=player_embedded</ref><br />
<br />
Weitere Informationen zum Erdbeben in englischer Sprache: [http://scienceblogs.com/highlyallochthonous/2010/01/tectonics_of_the_haiti_earthqu.php]<br />
<br />
==Energie eines Erdbebens der Magnitude 7==<br />
Ein Erdbeben der Magnitude 7 setzt Energien im Bereich von 475.000 Tonnen des Sprengstoffs TNT, bzw von 25 Atombomben frei.<ref>http://earthquake.usgs.gov/learn/faq/?categoryID=2&faqID=33</ref><br><br />
<br />
==Hugo Chavez==<br />
[[image:Chavez.jpg|Hugo Chavez|left|thumb]]<br />
Dem venezuelanischen Staatspräsidenten Hugo Chavez wird auch nachgesagt, die USA beschuldigt zu haben, das Erbeben von Haiti durch eine "tektonische Waffe" verursacht zu haben. Die Nachricht soll zuerst am 18.1.2010 über RNV verbreitet worden sein, dem staatlichen Rundfunk<ref>"Terremoto experimental" de Estados Unidos devastó Haití, RNV (18.1.2010)</ref><ref>http://aron2201sperber.wordpress.com/2010/01/23/der-paranoide-welt-des-hugo-chavez/</ref>, später von der iranischen Press-TV<ref>http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=116688&sectionid=351020704</ref> und von Russia-Today<ref>http://www.youtube.com/watch?v=Q9QtZkT8OBQ&feature=player_embedded</ref> Laut Chavez handelte es sich um einen Testlauf für den Einsatz gegen den Iran, mit dessen Präsidenten Ahmedinedschad er bekanntermaßen befreundet ist.<ref>http://www.foxnews.com/story/0,2933,583588,00.html</ref><br><br><br><br><br><br><br />
<br />
==Claudia von Werlhof==<br />
[[image:ClaudiavonWerlhof2.jpg|Claudia von Werlhof<ref>Quelle: Der Standard</ref>|thumb]]<br />
Die in Innsbruck lehrende habilitierte Politologin und Soziologin [[Claudia von Werlhof]] behauptete im Februar 2010 in einem Interview mit "Der Standard" eine ursächliche Bedeutung von nicht näher erläuterten "Earthquake Machines" und der amerikanischen Ionosphärenforschungsstation [[HAARP]] im entfernten Alaska für das Erdbeben: ''Im Projekt [[HAARP]], einem Militärforschungszentrum in Alaska, wurden auf Grundlage der Tesla-Technologie ([[Nikola Tesla]], kroatisch-amerikanischer Erfinder, der unter anderem den Wechselstroms entwickelte) Earthquake Machines hergestellt, die künstliche Erdbeben hervorrufen. Sie würden benutzt, um Erdölreserven aufzuspüren. Zwischen Haiti und Kuba soll es große Ölreserven geben, also könnte das Erdbeben in Haiti maschinell erzeugt worden sein, um die militärische Besetzung des Landes durch US-Truppen zu ermöglichen. Als Nebeneffekt werden unbotmäßige Regierungen wie etwa jene von Hugo Chavez in Venezuela unter Druck gesetzt.''<ref>Artikel "Kapitalismus, ein Zerstörungsprojekt", Der Standard, [http://diestandard.at/1265852135844/Interview-Claudia-v-Werlhof-Kapitalismus-ein-Zerstoerungsprojekt]</ref><br><br><br />
<br />
==Roland Steixner, kommunistische Partei Österreich==<br />
[[image:HAARPKPOE.jpg|KPÖ-Webseite|left|300px|thumb]]<br />
Im Zusammenhang mit von Werlhofs Verschwörungstheorie meldete sich auch Roland Steixner, Mitglied des Bundesvorstandes der KPÖ, im März 2010 im Internet auf der offiziellen Homepage der kommunisten Partei Österreichs zu Wort<ref>http://www.kpoe.at/home/anzeige-rss/article//Erdbebenmanipulation-und-wissenschaftliches-Verstaendnis.html</ref><ref>...Werlhof wird Unwissenschaftlichkeit vorgeworfen, weil sie Mutmaßungen anhand von belegbaren Fakten anstellt, während Karlhofer und Co. in der österreichischen Presse als Polit-Auguren fungieren und mit Mutmaßungen aufwarten die in ihrem Gehalt weitaus weniger wissenschaftlich sind als die Überlegungen Werlhofs... [http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/03/haiti-haarp-und-frau-von-werlhof-jetzt-mischen-sich-auch-die-kommunisten-ein.php]</ref>. So sei es laut Steixner "belegt", dass ''die Kurzwellen Erdbeben in geologischen Störungszonen provozieren können''. Auch würde mit Hilfe von Kurzwellen die Ionosphäre aufgeheizt werden, was zu einer ''Manipulation der Großwetterlage'' führe. Dadurch könne die Temperatur der Arktis über längere Zeiträume erhöht werden und dadurch das Meereis schneller schmelzen. Auf diese Weise käme man leichter an Erdöl heran. Die Kritik an Claudia von Werlhof sei bezeichnend für ''unsere akademische Elite''. Tatsächlich gehe es nicht um den wissenschaftlichen Gehalt einer Aussage, sondern um Forschung im Sinne von Konzernen. Belege oder nachvollziehbare Überlegungen werden von Steixner nicht genannt.<br><br><br />
<br />
==Iranischer Auslandsrundfunk IRIB==<br />
Der iranische Staatsrundfunk IRIB verbreitete ebenfalls eine Verschwörungstheorie um eine angebliche "Schreckenswaffe" als Ursache des Erdbebens: "Das amerikanisch-zionistische Imperium" habe demnach mit Hilfe einer "Schreckenswaffe" nicht nur die außergewöhnliche Kältewelle in Europa in Gang gesetzt, um Maßnahmen der Gegner der [[Klimalüge|Erderwärmung]] einzudämmen, sondern sofort danach auch das verheerende Erdbeben auf Haiti ausgelöst. Das eigentliche Ziel sei es, Kuba und Venezuela zu besetzen, und eigene Kriegsschiffe in der Karibik zu stationieren. Zudem würden amerikanische und israelische Helfer verstorbenen Haitianern Organe entnehmen.<ref>http://german.irib.ir/index.php?option=com_content&view=article&id=32668:organraub-an-haitianern-durch-zionisten&catid=95:beitraege&Itemid=43</ref><br />
<br />
==Angeblicher Bericht einer "russischen Nordmeerflotte"==<br />
Empfänger von Spam-Emails erhielten auch Nachricht darüber, dass angeblich ein Bericht der "russischen Nordmeerflotte" vorliege, in dem behauptet wird, dass das Erdbeben von Haiti durch eine US-amerikanische "Erdbebenwaffe" verursacht wurde, die von der amerikanischen Marine "getestet" worden sei. Die gleiche Nachricht wird von einer venezuelanischen Webseite mit Nachrichten namens Apporea verbreitet, ohne Quellen oder Hinweise zum angeblichen russischen Bericht zu geben. Auch die rechte [[Truther]]-Szene (Detlef Nolde) rezipierte diese Verschwörungstheorie.<ref>http://detlefnolde.wordpress.com/2010/01/21/haiti-usrael-auf-der-anklagebank/</ref> Laut dem angeblichen russischen Bericht gebe es "eine Korrelation zwischen der seismischen Aktivität und der Ionosphäre" wird in diesen Spam-Emails behauptet, die den menschlichen "Hipocampus" beeinflussen würden. Dass das Erdbeben durch die amerikanische Marine verursacht worden sei, sei daran ersichtlich, dass das amerikanische Lazarett-Schiff USNS Comfort in sehr kurzer Zeit nach dem Erdbeben in Haiti eintraf.<ref>http://www.aporrea.org/tiburon/n148944.html</ref><br />
<br />
==Gelöschte HAARP-Daten?==<br />
[[image:HAARP12012010.jpg|30 Tage Magnetometer-Daten um den 12.1.2010 ([http://137.229.36.30/cgi-bin/magnetometer/gak-mag.cgi])|left|thumb]] <br />
[[image:HAARP12012010-2.jpg|Magnetometer-Daten des 12.1.2010 ([http://137.229.36.30/cgi-bin/magnetometer/gak-mag.cgi])|thumb]] <br />
Besuchern der Webseite der Forschungsanlage HAARP wird die Möglichkeit geboten dortige Messergebnisse (Magnetometer, Spektralanalysen im Kurzwellen und VHF-Bereich) nicht nur online zu beobachten, sondern auch die gespeicherten Daten der Vergangenheit einzusehen. Mehrere Internetquellen (z-B. infowars von [[Alexander Emerick Jones|Alex Jones]], [[Jeff Rense]]) behaupten, dass die Daten vom 11. Januar 2010 (dem Tag vor dem Erdbeben) gelöscht worden seien, und zwar als einzige Daten der Vergangenheit. Ein Besuch der Webseite [http://137.229.36.30/cgi-bin/magnetometer/gak-mag.cgi] zeigt jedoch, dass alle Daten um den 12. Januar 2010 einzusehen sind. Es zeigt sich dabei auch kein besonderes Ereignis um das Datum des 12. Januar 2010. Davon abgesehen zeigen die Magnetometerdaten Schwankungen des Erdmagnetfeldes. Diese haben aber nichts mit dem Betrieb von HAARP oder anderer Radiosender zu tun, sondern werden von der unterschiedlichen Aktivität der Sonne verursacht. Entsprechend weisen auch Beobachtungen an anderen Orten, z.B. beim Observatorium Niemegk des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ [http://www.gfz-potsdam.de/portal/-?$part=CmsPart&docId=2215117], für den Zeitraum keine Besonderheiten auf.<br />
<br />
==Religiös motivierte Absurditäten zum Erdbeben in Haiti 2010==<br />
Das Erdbeben in Haiti mit seiner grossen Opferzahl, und seiner geographischen Nähe zu den USA, war und ist weiter ein viel beachtetes Thema in den Medien. Die geradezu apokalyptischen Ausmaße der Katastrophe riefen auch [[Evangelikalismus|evangelikale]] Eiferer und konservative-fundamentalistische Katholiken auf den Plan, die versuchten, die Medienaufmerksamkeit zur Verbreitung eigener Ansichten zu nutzen.<br />
<br />
===Pat Robertson===<br />
[[image:PatRobertson.jpg|Prediger Pat Robertson|thumb]]<br />
Der amerikanische evangelikale Prediger Pat Robertson machte in einem Fernsehinterview die Haitianer selbst für das Erdbeben verantwortlich.<ref>http://www.youtube.com/watch?v=EzA4MGyhJiY</ref> Die Haitianer hätten durch das Erdbeben die "gerechte Strafe" dafür erhalten, dass sie einen "Pakt mit dem Teufel" eingegangen wären, als sie sich im 19. Jahrhundert von ihrer französischen Kolonialmacht befreiten und einen eigenen unabhängigen Staat Haiti schufen.<br />
<br />
===Gerhard Maria Wagner===<br />
[[image:GMWagner.jpg|Gerhard Maria Wagner (Quelle: Kurier.at)|left|thumb]]<br />
Der österreichische Priester [[Gerhard Maria Wagner]] aus Windischgarsten machte im Januar 2010 die Haitianer ebenfalls selbst für das Erdbeben mitverantwortlich<ref>Wagner im "Kurier"-Interview am 31.1.2010, [http://kurier.at/nachrichten/1973866.php]</ref>. Auf die Frage, ob beim Erdbeben in Haiti ein strafender Gott am Werk war, antwortete er: ''Das weiß ich nicht. Gott lässt sich nicht in seine Karten schauen. Aber es ist schon interessant, dass in Haiti 90 Prozent Anhänger von [[Voodoo]]-Kulten sind.'' Zu Wagners Haiti-Kommentar ließ die Diözese Linz (in der Wagner tätig ist) verlauten, Naturkatastrophen heute "mit einem Strafhandeln des Schöpfergottes" in Verbindung zu bringen wäre "Ausdruck einer geradezu zynischen, fundamentalistischen Bibelinterpretation".<ref>[http://derstandard.at/1263706425780/Verhinderter-Weihbischof-Haiti-Wagner-haelt-Voodoo-als-Ursache-fuer-Beben-fuer-moeglich ''Der Standard'', 1. Februar 2010, „Haiti: Wagner hält Voodoo als Ursache für Beben für möglich“]</ref><br />
<br />
Die überwiegende Mehrheit der Haitianer ist christlichen Glaubens. 80 Prozent der Haitianer sind Katholiken und rund zehn Prozent sind Gläubige weiterer christlicher Konfessionen.<br />
<br />
Bereits zuvor hatte Wagner den verheerenden Folgen des Hurrikans "Kathrina" in New Orleans (USA) mit einem Homosexuellen-Event in New Orleans in Zusammenhang gebracht.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.basisbanalitaet.net/2010/01/wir-basteln-uns-eine-verschworungstheorie-haiti/<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Verschwörungstheorie]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Avemar&diff=83146
Avemar
2012-01-21T21:54:10Z
<p>Tanto: Interpunktion</p>
<hr />
<div>[[image:Avemar.jpg|thumb]]<br />
[[image:Hidvegi.jpg|Erfinder Mate Hidvegi|thumb]]<br />
'''Avemar'''&reg; (auch "Fermentierter Weizenkeimextrakt (MSC)", "Avemar pulvis", "Ave", "fermented wheat germ powder (FWGP)", "Oncomar", abgeleitet von "Ave Maria", ''gegrüßt sei Maria'') ist der Handelsname eines patentierten<ref>http://www.wipo.int/pctdb/en/wo.jsp?wo=1999008694</ref> [[Diätetisches Lebensmittel|diätetischen Lebensmittels]], das im Internet auf hunderten von Webseiten zur Behandlung von Krebserkrankungen beworben wird. Es handelt sich dabei nicht um ein zugelassenes Arzneimittel, erst recht nicht um ein Arzneimittel zur Krebsbehandlung.<br />
<br />
Avemar stellt keine Alternative zu leitlinien-gerechter onkologischer Therapie dar.<ref>Jutta Hübner: ''Komplementäre Onkologie: Supportive Maßnahmen und Evidenzbasierte Empfehlungen''. Seite&nbsp;44. Schattauer Verlag, 2008. ISBN 3794525868, 9783794525867</ref><br />
<br />
Avemar wird in Ungarn von einer "Biropharma&nbsp;Ltd." (Ein Unternehmen der "Biromedicina Corp.") hergestellt. Der Vermarkter für Österreich, die "Fresenius Kabi Austria", beschreibt das Produkt als ''[...] Diätetikum für die adjuvante Ernährungstherapie bei onkologischen Patienten [...]'' In mehreren osteuropäischen Staaten soll es komplementär als ''Medizinnahrung'' bei Tumorerkrankungen eingesetzt werden. In den USA wird Avemar als "over the counter" Mittel "Ave" vertrieben.<ref>Firma American BioSciences, Inc. Blauvelt, NY</ref> In Deutschland wird Avemar von einer Firma Grana Medical Service<ref>Grana Medical Service, Grambacherweg&nbsp;16, 82380&nbsp;Peissenberg</ref> für 129&nbsp;Euro angeboten, PZN: 549783. Länder, in denen das Mittel auch erhältlich ist: USA, Ungarn, Niederlande (medpro Holland&nbsp;B.V.), Schweiz (Paracelsusmediline), Italien, Österreich (Fresenius Kabi Austria GmbH in Graz), Slowakei, Tschechische Republik, Süd-Korea und Zypern.<br />
<br />
Anfang der 1990er Jahre bezog sich der ungarische Biochemiker Mate Hidvegi auf Ansichten von Albert Szent-Gyorgyi und entwickelte ein Lebensmittel aus fermentierten Weizenkeimen und gab diesem den Namen Avemar, sich dabei auf "Ave Maria" beziehend.<ref>Hidvegi M, Raso E, Tomoskozi-Farkas R, Paku S, Lapis K, Szende B (1998) Effect of Avemar and Avemar + vitamin C on tumor growth and metastasis in experimental animals. Anticancer Res 18: 2353-2358</ref> Im Jahre 1996 gründete Hidvegi das Pharmaunternehmen "Biromedicina".<br />
<br />
Im englischsprachigen Internet kursieren Anleitungen zur preiswerten do-it-yourself Fermentierung von Weizenkeimen mit Bäckerhefe.<br />
<br />
==Chemische Zusammensetzung==<br />
Avemar enthält den Trockenextrakt aus mit Bäckerhefe fermentierten Weizenkeimen (Triticum vulgaris), sowie Hilfsstoffe.<br />
<br />
*Weizenkeimextrakt fermentiert 60%<br />
*Maltodextrin 33,4%<br />
*Fruktose 3,2%<br />
*Hilfsstoffe, Aromastoffe, Acesulpham-K 0,5%<br />
<br />
*Eiweiß 30,4&nbsp;g<br />
*Kohlenhydrate 65,0&nbsp;g<br />
*Fett 0,5&nbsp;g<br />
*Brennwert: 1.548&nbsp;kJ (370&nbsp;kcal) pro 100&nbsp;g<br />
<br />
Wirksam sollen entglykolisierte Polyphenole sein (Benzoquinone).<ref>Heimbach JT, Sebestyen G, Semjen G, Kennepo: Safety studies regarding a standardized extract of fermented wheat germ, Int J Toxicol. 2007 May-Jun;26(3):253-9</ref><ref>Quelle: Avemar, [http://www.avemar.com/docs/avemar_artikel_06.pdf]</ref><br />
<br />
==Genannte Eigenschaften==<br />
[[image:Avemar2.jpg|Behauptungen zum Lebensmittel Avemar im Onmeda-Forum<ref>http://www.onmeda.de/foren/forum-chemotherapie/ccc-und-leberkrebs/1813052/read.html Screenshot vom 20.&nbsp;März 2010</ref>|400px|thumb]]<br />
Das diätetische Lebensmittel Avemar soll, laut agressiver Werbung im Internet, entzündungshemmende, [[Antioxidantien|antioxidative]], immunmodulatorische und krebshemmende Eigenschaften haben. Falls Avemar jedoch tatsächlich relevante antioxidative Wirkungen beim Menschen entfaltet, wäre von einer Anwendung bei therapierten Krebspatienten schon deshalb abzuraten, weil bei der Behandlung von Tumoren freie Radikale entstehen sollen, um die Tumorzellen abzutöten. Antioxidantien verringern deshalb den Heilungserfolg mancher Krebstherapien (Chemotherapie/Strahlentherapie).<ref>http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_386_antioxidanzien-k-nnen-krebs-patienten-schaden.html</ref> In einer ungarischen in-vitro-Studie zeigte sich, dass Avemar die Östrogen-Rezeptorempfindlichkeit einer Brustkrebszellinie (MCF-7) erhöht, und im Regenzglas einen synergistischen Effekt mit dem Arzneimittel Tamoxifen ausübt.<ref>Marcsek Z, Kocsis Z, Jakab M, Szende B, Tompa A., ''The efficacy of tamoxifen in estrogen receptor-positive breast cancer cells is enhanced by a medical nutriment''. Cancer Biother Radiopharm. 2004 Dez;19(6):746-53. PMID: 15665622</ref> Daher muss dieser Umstand bei der Ernährung von Patienten mit östrogensensiblen Tumoren zwingend beachtet werden.<br><br />
Der vom Avemar-Erfinder berichtete in-vitro und tierexperimentelle synergistische Effekt von Avemar mit herkömmlichen Zytostatika konnte von seinem ungarischen Kollegen Szende nicht gefunden werden.<ref>Szende B, Marcsek Z, Kocsis Z, Tompa A. ''Effect of simultaneous administration of Avemar and cytostatic drugs on viability of cell cultures, growth of experimental tumors, and survival tumor-bearing mice.'' Cancer Biother Radiopharm. 2004 Juni;19(3):343-9. PMID: 15285880</ref><br><br />
<br />
Laut Werbung würde Avemar Krebszellen "aushungern" und [[Alternativmedizinische Immunschwäche|"das Immunsystem stärken"]]. Oder es wird behauptet, dass Avemar die Enzyme Transketolase und G6DP "hemmen" würde (siehe dazu: [[Coy-Diät]]). Auch wird anekdotisch kolportiert, dass seit der Einführung von Avemar in Ungarn im Jahr 2000 die dortige Krebssterblichkeitsrate gesunken sei, als ob zwischen diesen Angaben eine kausale Beziehung existierte. Zahlreiche Hinweise zur Eignung stammen auch vom Allgemeinmediziner und [[Kinesiologie|Kinesiologen]] [[György Irmey]].<br />
<br />
Als Lebensmittel ist es rechtlich gesehen nicht zur Krebsbehandlung oder Heilung vorgesehen, und darf daher nicht mit einer angeblichen Wirksamkeit bei Krebs beworben werden. Für diätetische Lebensmittel gilt nicht das Arzneimittelgesetz, sondern die Bestimmungen des [[LFGB|Lebens- und Futtermittelgesetzbuches]] und insbesondere die Diätverordnung (DiätV). Das Landgericht Bielefeld stellte mit Urteil vom 12.&nbsp;August 2008 fest, dass auch für diätetische Lebensmittel grundsätzlich das Verbot krankheitsbezogener Werbung des §&nbsp;12 Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;1 des [[LFGB]] gilt - zumindest wenn die Werbung außerhalb der Fachkreise, außerhalb der nach §&nbsp;3 Abs.&nbsp;2 DiätV zugelassenen Ausnahmen und außerhalb der Kennzeichnung gemäss §&nbsp;21 DiätV erfolge.<ref>Aktenzeichen 10&nbsp;O&nbsp;36/08</ref> Lebensmittel dürfen prinzipiell nicht pharmakologisch wirken und damit auf keinen Fall eine arzneiliche oder therapeutische Wirkung haben.<br />
<br />
Zu den gemachten Angaben über Avemar gibt es keine seriös veröffentlichten Wirksamkeitsnachweise beim Menschen, die eine Anwendung beim Menschen zur Behandlung von Krebserkrankungen rechtfertigen würden. Auswertbare randomisierte, kontrollierte Studien (RTC) liegen zu Avemar nicht vor (Stand: März 2010). Viele der veröffentlichten Studien und Arbeiten zu Avemar stammen von den Patentinhabern selbst. Eine nicht verblindete und nicht randomisierte Kleinstudie (66&nbsp;Patienten) untersuchte die Wirkungen von Avemar auf Patienten mit Darmkrebs, die gleichzeitig mit herkömmlicher Therapie behandelt wurden.<ref>Jakab F, Shoenfeld Y, Balogh A, et al. (August 2003). "A medical nutriment has supportive value in the treatment of colorectal cancer". Br. J. Cancer 89 (3): 465–9. doi:10.1038/sj.bjc.6601153. PMID 12888813</ref> Zwar zeigte sich, dass die zusätzlich mit Avemar ernährten Patienten ein besseres Outcome zu haben schienen, die Autoren der Studie schränken allerdings selbst die Aussagekraft ein, da die beiden Gruppen der Behandelten (ohne oder mit Avemar) eine unterschiedliche Altersstruktur aufwiesen und somit nicht vergleichbar waren. Weitere Veröffentlichungen beziehen sich auf in-vitro Versuche (im "Reagenzglas") und Tierversuche, die jedoch nicht auf den Menschen übertragbar sind. Auf Verwunderung stieß Avemar auch deshalb, weil die angeblich krebshemmenden Effekte der angeführten Wirkstoffe nicht als zur Verfügung stehende Einzelwirkstoffe in der Onkologie Verwendung finden, sondern als teures halbnatürliches Mittel.<ref>Beck M. Remedies and quackeries. Acta Pharm Hung. 1999 Jan;69(1):5-8. (in ungarischer Sprache)</ref><br />
<br />
==Unerwünschte Wirkungen==<br />
Von Avemar ist bekannt, dass die Anwendung zu Durchfällen, Übelkeit, Flatulenz und Verstopfungen führen kann. Eine längere Anwendung kann auch zu einer Erhöhung des Körpergewichts führen.<ref>http://www.avemar.com</ref><br />
<br />
==Literatur==<br />
*Jakab F, Shoenfeld Y, Balogh A, et al. (August 2003). "A medical nutriment has supportive value in the treatment of colorectal cancer". Br. J. Cancer 89 (3): 465–9. doi:10.1038/sj.bjc.6601153. PMID 12888813<br />
*Marcsek Z, Kocsis Z, Jakab M, Szende B, Tompa A., ''The efficacy of tamoxifen in estrogen receptor-positive breast cancer cells is enhanced by a medical nutriment''. Cancer Biother Radiopharm. 2004 Dez;19(6):746-53. PMID: 15665622<br />
*Beck M. ''Remedies and quackeries''. Acta Pharm Hung. 1999 Jan;69(1):5-8. (in ungarischer Sprache)<br />
*Ray M Lowenthal: ''Public illness: how the community recommended complementary and alternative medicine for a prominent politician with cancer'', MJA • Volume 183 Number 11/12. 5/19 December 2005<br />
*Jutta Hübner: ''Komplementäre Onkologie: Supportive Maßnahmen und Evidenzbasierte Empfehlungen''. Schattauer Verlag, 2008. ISBN 3794525868, 9783794525867<br />
*Jutta Hübner. ''Aloe, Ginkgo, Mistel & Co'', Seite 64. Schattauer Verlag 2009<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.krebsinformationsdienst.de/Aktuelles/2009/news35.php Krebsinformationsdienst zu Nahrungsergänzungsmitteln bei Krebs]<br />
*[http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/behandlung/nahrungsergaenzungsmittel.php Krebsinformationsdienst zu Nahrungsergänzungsmitteln bei der Krebsbehandlung]<br />
*[http://www.wipo.int/pctdb/en/wo.jsp?wo=1999008694 Patent zur Massenherstellung von Avemar]<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
{{Erratum}}<br />
[[category:Diät]]<br />
[[category:Lebensmittel]]<br />
[[category:Wundermittel gegen Krebs]]<br />
[[category:fermentiertes Produkt]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=714-X&diff=83145
714-X
2012-01-21T21:48:53Z
<p>Tanto: /* rechtlicher Status */ Name zu "714-X" vereinheitlicht</p>
<hr />
<div>[[image:714x.jpg|thumb]]<br />
'''714-X''' ist der Handelsname eines kampferhaltigen Wunderallheilmittels das in den sechziger Jahren in Kanada von [[Gaston Naessens]] (geboren 1924) erfunden wurde und im Zusammenhang mit der Naessens'schen Abwandlung des bereits vor über 100 Jahren widerlegten [[Pleomorphismus]]-Konzepts des 19. Jahrhundert gesehen werden muss. Ab 1980 wurde es vermarktet.<br />
<br />
Die Zahlen 7 und 14 bzeichnen den 7. Und 14. Buchstaben im Alphabet (Naessens Initialen) und als 24. Buchstabe bezeichnet Naessens's Geburtsjahr 1924. Bereits vor dem 714-X hatte Naessens die Krebsmittel namens ''G.N. 24'' und ''Anablast'' erfunden.<br />
<br />
Die Kosten werden auf etwa 400 kanadische Dollar im Monat geschätzt. <br />
<br />
==Inhaltsstoffe==<br />
[[image:714x2.jpg|300px|thumb]]<br />
714-X enthält Kampfer (Trimethylaminohydroxybicycloheptan - Chlorid), Ammoniumchlorid, Nitrat, Kochsalz, Ethanol (Alkohol) und Wasser.<br />
<br />
==unterstellter Wirkmechanismus==<br />
Naessens nimmt an, dass es kleinste Lebensformen gäbe, die er Somatide nannte und die im Blut von Krebskranken sichtbar wären. Somatide wären angeblich in der Lage, Energie in Materie zu ''transformieren''. Nach der gleichen Theorie würden Krebszellen den gesunden Zellen selektiv Stickstoff entziehen; Kampfer soll dies angeblich verhindern. Krebzellen würden nach Naessens eine Substanz namens Cocancerogenic-Faktor-K CFK herstellen, die das Immunsystem lahm lege. 714-X neutralisiere sodann dieses CFK und ermögliche dadurch, dass das Immunsystem Krebszellen besser identifizieren und zerstören könne. Das 714-X soll ausserdem das lymphatische System anregen und mit den von Naessens postulierten Somatiden auf unbekannte Weise interagieren.<br />
<br />
==Studienlage==<br />
Es gibt keine auswertbaren kontrollierten Studien zum 714-X beim Menschen. Im Tierversuch versagte dieses Mittel.<br />
<br />
==rechtlicher Status==<br />
714-X ist lediglich in Kanada trotz fehlender Zulassung unter bestimmten Bedingungen verschreibbar. 1992 wurde in den USA ein illegaler Importeur des 714-X zu einem Jahr Gefängnis verurteilt <ref>*http://www.quackwatch.com/02ConsumerProtection/FDAActions/pixley.html</ref>.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Kaegi E: 714-X. Task Force on Alternative Therapeutic of the Canadian Breast Cancer Research Initiative, CMAJ 158 (12): 1621-4, 1998.<br />
<br />
==Quellennachweis==<br />
<references/><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/Cancer/714x.html<br />
*http://www.cancer.gov/cancertopics/pdq/cam/714-X/Patient/page1<br />
<br />
[[category:Wundermittel gegen Krebs]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=714-X&diff=83144
714-X
2012-01-21T21:48:36Z
<p>Tanto: /* Studienlage */ Name zu "714-X" vereinheitlicht</p>
<hr />
<div>[[image:714x.jpg|thumb]]<br />
'''714-X''' ist der Handelsname eines kampferhaltigen Wunderallheilmittels das in den sechziger Jahren in Kanada von [[Gaston Naessens]] (geboren 1924) erfunden wurde und im Zusammenhang mit der Naessens'schen Abwandlung des bereits vor über 100 Jahren widerlegten [[Pleomorphismus]]-Konzepts des 19. Jahrhundert gesehen werden muss. Ab 1980 wurde es vermarktet.<br />
<br />
Die Zahlen 7 und 14 bzeichnen den 7. Und 14. Buchstaben im Alphabet (Naessens Initialen) und als 24. Buchstabe bezeichnet Naessens's Geburtsjahr 1924. Bereits vor dem 714-X hatte Naessens die Krebsmittel namens ''G.N. 24'' und ''Anablast'' erfunden.<br />
<br />
Die Kosten werden auf etwa 400 kanadische Dollar im Monat geschätzt. <br />
<br />
==Inhaltsstoffe==<br />
[[image:714x2.jpg|300px|thumb]]<br />
714-X enthält Kampfer (Trimethylaminohydroxybicycloheptan - Chlorid), Ammoniumchlorid, Nitrat, Kochsalz, Ethanol (Alkohol) und Wasser.<br />
<br />
==unterstellter Wirkmechanismus==<br />
Naessens nimmt an, dass es kleinste Lebensformen gäbe, die er Somatide nannte und die im Blut von Krebskranken sichtbar wären. Somatide wären angeblich in der Lage, Energie in Materie zu ''transformieren''. Nach der gleichen Theorie würden Krebszellen den gesunden Zellen selektiv Stickstoff entziehen; Kampfer soll dies angeblich verhindern. Krebzellen würden nach Naessens eine Substanz namens Cocancerogenic-Faktor-K CFK herstellen, die das Immunsystem lahm lege. 714-X neutralisiere sodann dieses CFK und ermögliche dadurch, dass das Immunsystem Krebszellen besser identifizieren und zerstören könne. Das 714-X soll ausserdem das lymphatische System anregen und mit den von Naessens postulierten Somatiden auf unbekannte Weise interagieren.<br />
<br />
==Studienlage==<br />
Es gibt keine auswertbaren kontrollierten Studien zum 714-X beim Menschen. Im Tierversuch versagte dieses Mittel.<br />
<br />
==rechtlicher Status==<br />
714 X ist lediglich in Kanada trotz fehlender Zulassung unter bestimmten Bedingungen verschreibbar. 1992 wurde in den USA ein illegaler Importeur des 714-X zu einem Jahr Gefängnis verurteilt <ref>*http://www.quackwatch.com/02ConsumerProtection/FDAActions/pixley.html</ref>.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Kaegi E: 714-X. Task Force on Alternative Therapeutic of the Canadian Breast Cancer Research Initiative, CMAJ 158 (12): 1621-4, 1998.<br />
<br />
==Quellennachweis==<br />
<references/><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/Cancer/714x.html<br />
*http://www.cancer.gov/cancertopics/pdq/cam/714-X/Patient/page1<br />
<br />
[[category:Wundermittel gegen Krebs]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=714-X&diff=83143
714-X
2012-01-21T21:48:21Z
<p>Tanto: /* Inhaltsstoffe */ Name zu "714-X" vereinheitlicht</p>
<hr />
<div>[[image:714x.jpg|thumb]]<br />
'''714-X''' ist der Handelsname eines kampferhaltigen Wunderallheilmittels das in den sechziger Jahren in Kanada von [[Gaston Naessens]] (geboren 1924) erfunden wurde und im Zusammenhang mit der Naessens'schen Abwandlung des bereits vor über 100 Jahren widerlegten [[Pleomorphismus]]-Konzepts des 19. Jahrhundert gesehen werden muss. Ab 1980 wurde es vermarktet.<br />
<br />
Die Zahlen 7 und 14 bzeichnen den 7. Und 14. Buchstaben im Alphabet (Naessens Initialen) und als 24. Buchstabe bezeichnet Naessens's Geburtsjahr 1924. Bereits vor dem 714-X hatte Naessens die Krebsmittel namens ''G.N. 24'' und ''Anablast'' erfunden.<br />
<br />
Die Kosten werden auf etwa 400 kanadische Dollar im Monat geschätzt. <br />
<br />
==Inhaltsstoffe==<br />
[[image:714x2.jpg|300px|thumb]]<br />
714-X enthält Kampfer (Trimethylaminohydroxybicycloheptan - Chlorid), Ammoniumchlorid, Nitrat, Kochsalz, Ethanol (Alkohol) und Wasser.<br />
<br />
==unterstellter Wirkmechanismus==<br />
Naessens nimmt an, dass es kleinste Lebensformen gäbe, die er Somatide nannte und die im Blut von Krebskranken sichtbar wären. Somatide wären angeblich in der Lage, Energie in Materie zu ''transformieren''. Nach der gleichen Theorie würden Krebszellen den gesunden Zellen selektiv Stickstoff entziehen; Kampfer soll dies angeblich verhindern. Krebzellen würden nach Naessens eine Substanz namens Cocancerogenic-Faktor-K CFK herstellen, die das Immunsystem lahm lege. 714-X neutralisiere sodann dieses CFK und ermögliche dadurch, dass das Immunsystem Krebszellen besser identifizieren und zerstören könne. Das 714-X soll ausserdem das lymphatische System anregen und mit den von Naessens postulierten Somatiden auf unbekannte Weise interagieren.<br />
<br />
==Studienlage==<br />
Es gibt keine auswertbaren kontrollierten Studien zum 714 X beim Menschen. Im Tierversuch versagte dieses Mittel.<br />
<br />
==rechtlicher Status==<br />
714 X ist lediglich in Kanada trotz fehlender Zulassung unter bestimmten Bedingungen verschreibbar. 1992 wurde in den USA ein illegaler Importeur des 714-X zu einem Jahr Gefängnis verurteilt <ref>*http://www.quackwatch.com/02ConsumerProtection/FDAActions/pixley.html</ref>.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Kaegi E: 714-X. Task Force on Alternative Therapeutic of the Canadian Breast Cancer Research Initiative, CMAJ 158 (12): 1621-4, 1998.<br />
<br />
==Quellennachweis==<br />
<references/><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/Cancer/714x.html<br />
*http://www.cancer.gov/cancertopics/pdq/cam/714-X/Patient/page1<br />
<br />
[[category:Wundermittel gegen Krebs]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=714-X&diff=83142
714-X
2012-01-21T21:42:20Z
<p>Tanto: /* unterstellter Wirkmechanismus */ bißchen glattgezogen</p>
<hr />
<div>[[image:714x.jpg|thumb]]<br />
'''714-X''' ist der Handelsname eines kampferhaltigen Wunderallheilmittels das in den sechziger Jahren in Kanada von [[Gaston Naessens]] (geboren 1924) erfunden wurde und im Zusammenhang mit der Naessens'schen Abwandlung des bereits vor über 100 Jahren widerlegten [[Pleomorphismus]]-Konzepts des 19. Jahrhundert gesehen werden muss. Ab 1980 wurde es vermarktet.<br />
<br />
Die Zahlen 7 und 14 bzeichnen den 7. Und 14. Buchstaben im Alphabet (Naessens Initialen) und als 24. Buchstabe bezeichnet Naessens's Geburtsjahr 1924. Bereits vor dem 714-X hatte Naessens die Krebsmittel namens ''G.N. 24'' und ''Anablast'' erfunden.<br />
<br />
Die Kosten werden auf etwa 400 kanadische Dollar im Monat geschätzt. <br />
<br />
==Inhaltsstoffe==<br />
[[image:714x2.jpg|300px|thumb]]<br />
714 X enthält Kampfer (Trimethylaminohydroxybicycloheptan - Chlorid), Ammoniumchlorid, Nitrat, Kochsalz, Ethanol (Alkohol) und Wasser.<br />
<br />
==unterstellter Wirkmechanismus==<br />
Naessens nimmt an, dass es kleinste Lebensformen gäbe, die er Somatide nannte und die im Blut von Krebskranken sichtbar wären. Somatide wären angeblich in der Lage, Energie in Materie zu ''transformieren''. Nach der gleichen Theorie würden Krebszellen den gesunden Zellen selektiv Stickstoff entziehen; Kampfer soll dies angeblich verhindern. Krebzellen würden nach Naessens eine Substanz namens Cocancerogenic-Faktor-K CFK herstellen, die das Immunsystem lahm lege. 714-X neutralisiere sodann dieses CFK und ermögliche dadurch, dass das Immunsystem Krebszellen besser identifizieren und zerstören könne. Das 714-X soll ausserdem das lymphatische System anregen und mit den von Naessens postulierten Somatiden auf unbekannte Weise interagieren.<br />
<br />
==Studienlage==<br />
Es gibt keine auswertbaren kontrollierten Studien zum 714 X beim Menschen. Im Tierversuch versagte dieses Mittel.<br />
<br />
==rechtlicher Status==<br />
714 X ist lediglich in Kanada trotz fehlender Zulassung unter bestimmten Bedingungen verschreibbar. 1992 wurde in den USA ein illegaler Importeur des 714-X zu einem Jahr Gefängnis verurteilt <ref>*http://www.quackwatch.com/02ConsumerProtection/FDAActions/pixley.html</ref>.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Kaegi E: 714-X. Task Force on Alternative Therapeutic of the Canadian Breast Cancer Research Initiative, CMAJ 158 (12): 1621-4, 1998.<br />
<br />
==Quellennachweis==<br />
<references/><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/Cancer/714x.html<br />
*http://www.cancer.gov/cancertopics/pdq/cam/714-X/Patient/page1<br />
<br />
[[category:Wundermittel gegen Krebs]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Galavit&diff=83141
Galavit
2012-01-21T21:25:00Z
<p>Tanto: /* Die Vermarktung */ Komma nachgereicht</p>
<hr />
<div>[[image:Galavit.jpg|thumb|150px|Galavit]]<br />
'''Galavit''' ist der Handelsname eines umstrittenen und in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimittels der russischen Herstellerfirma Medicor, das in Deutschland aber auch anderen Ländern in betrügerischer Absicht an Krebspatienten verkauft wurde.<br />
<br />
==Zusammensetzung==<br />
Der Wirkstoff des Galavit ist ein Derivat des Phthalazins (Amino-Tetrahydrophthalazin-Natriumsalz). Die Substanz ist chemisch eng mit Luminol verwandt, eine zu Färbezwecken in der Mikroskopie verwendete Substanz.<br />
<br />
==Unterstellter Wirkmechanismus==<br />
Galavit soll nach Angaben der Hersteller und Verkäufer einen das [[Alternativmedizinische Immunschwäche|Immunsystem stimulierenden Effekt]] haben. Es gibt jedoch keinen unabhängigen Wirksamkeitsnachweis bei Krebs. Auch sind genaue Angaben zu pharmakologischen Eigenschaften unbekannt geblieben.<br />
<br />
==Die Vermarktung==<br />
[[image:Ivandesny.jpg|thumb|Ivan Desny]]<br />
[[image:galavit3.jpg|Lüge als Galavit Sponsoring|300px|left|thumb]]<br />
Galavit wurde und wird weiterhin als Wundermittel für Schwersterkrankte ins Gespräch gebracht und zu sehr hohen Kosten angeboten, während es in Russland für etwa 10 Euro erhältlich ist. Ein dreiwöchige Kur kostete in Deutschland beispielsweise 27.000 Euro. Es soll in Russland angeblich Kosmonauten zu therapeutischen Zwecken verabreicht worden sein. Der russische Raumfahrtmediziner Igor Gontscharov (Leiter der medizinischen Betreuung der Kosmonauten in Baikonur) schloss jedoch die Verwendung in der Vergangenheit und Gegenwart am Boden oder in der Raumfahrt aus.<br />
<br />
In der Vergangenheit wurde bekannt, dass es von den deutschen Ärzten [[Nikolaus Klehr]] und Eike Rauchfuss vertrieben wurde. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte im Jahre 2000 gegen Klehr wegen Verdachts des Betruges und der Körperverletzung. Eine frühere Pflegedienstleiterin der Klehr'schen Klinik in Bad Heilbrunn hatte ausgesagt, dass ihr Chef sie unter Druck gesetzt habe, an Tagen, an denen Galavit in der Praxis ausgegangen war, den Patienten Kochsalzlösung zu spritzen und so eine Behandlung vorzutäuschen. <br />
<br />
Der Schauspieler Ivan Desny machte sich im Frühjahr 2000 als angeblich durch Galavit vom Krebs Geheilter zum Werbeträger des Wundermittels <ref>http://www2.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?y=2007&m=3&d=3&id=126282</ref>. In der Boulevardpresse (u.a. in der in München erscheinenden TZ München + Region) ließ er sich gemeinsam mit dem in München tätigen Eike Rauchfuß abbilden. Sein Manager Falco Dahms verkündete: 'Herr Desny litt an einem faustgroßen Prostata-Tumor im fortgeschrittenen Stadium. Die Ärzte empfahlen dringend eine Operation'. Mit Hilfe des in der Sensationspresse üblichen Stils maßloser Übertreibung wurde die Legende aufgestellt, Desny sei angeblich unter Geheimhaltung zur Behandlung in eine Moskauer Kreml-Klinik eingewiesen worden, zu der normalerweise nur hochrangige Politiker und Prominente Zugang hätten. Der Tumor hätte sich damals um 90% zurückgebildet. In der Zeitschrift Neue Post ließ Desny später verkünden: ''..Der Tumor ist weg. Es ist wie ein Wunder..'' Zur Jahresmitte 2001 platzte jedoch Desny's Lügengeschichte. Im STERN Nr.38/2001 erschien unter dem Titel 'Krebsgeschwür aus Lügen' <ref>http://www.ariplex.com/ama/galavit/texte/de/stern.html</ref> ein Bericht über den Schauspieler. Dieser gab zu, niemals an einem Tumor gelitten zu haben. Er habe nur einem Freund einen Gefallen tun wollen. ''..Es war Promotion. Danach hat die Presse daraus einen Roman mit Moskau und Krebs gemacht.. ''. Ob er allerdings, wie der Stern berichtete, für diese Hilfestellung 25.000 Euro erhalten haben soll, ist bis heute unbewiesen.<br />
<br />
Auch das [[Thomas Kroiss|Kroiss-Krebs-Zentrum]] in Wien bot Galavit auf seiner Homepage im Internet an.<br />
<br />
==Patente um Galavit==<br />
[[image:galavit2.jpg|thumb]]<br />
Tadhudinovich Musa Abidov wurde ein Patent mit der Nummer RU2138264 erteilt, das nicht das Galavit direkt betrifft, jedoch seine Herstellung. ''...preparation Galavit is produced by way of preparation of 3-aminophtalhydrazide which is subjected to reaction of molecular re-grouping with subsequent attack with sodium hydroxide and separation of desired product. Effekt: increased output of product and reduced production of waste''...<br />
<br />
==Kritik an Galavit und Strafprozess==<br />
[[image:rauchfuss.jpg|verurteilter Rauchfuss|left|thumb]]<br />
Galavit hat in Deutschland keine Zulassung als Arzneimittel, wird daher gelegentlich von interessierten Verbrauchern aus dem Ausland (Russland oder der Schweiz) importiert. Ärzte, die in Deutschland gewerbsmäßig oder regelmäßig Galavit zur Therapie anbieten, müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.<br />
<br />
Galavit soll in Russland lediglich eine Zulassung als entzündungshemmendes Mittel haben und ist dort für etwa 10 Euro erhältlich. <br />
<br />
Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte äußerte sich ablehnend zu Galavit. <ref>http://www.bfarm.de/cln_042/nn_421158/sid_4086499C077AA0D8A3C3CB2136010F68/DE/Presse/mitteil2001/pm16-2001.html</ref><br />
<br />
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und die Deutsche Krebsgesellschaft <ref>http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/showtopic.php?threadid=2100&s=6116abda74a28a7321f3df1c1af54e98</ref> sprachen sich gegen Galavit aus, ebenso wie die schweizerische Studiengruppe für komplementäre und alternative Methoden bei Krebs.<br />
<br />
Gegen eine fünfköpfige Dealerbande, darunter auch ein Arzt und ein Medizinjournalist, die das Präparat zu weit überteuerten Preisen an Krebskranke verkauft hatte, wird seit dem 5. März 2007 vor dem Landgericht Kassel verhandelt <ref>Artikel in ''Der Stern'' vom 5. März 2007 [http://www.stern.de/politik/panorama/:Prozess-Auftakt-Galavit-Abzocke-Krebskranken/583881.html]</ref> <ref>Artikel in ''Offenbach-Post online'' 26.6.2008 <br />
[http://www.op-online.de/regionalnews/Hessen/66_223_31373830383633.htm]</ref>. Der Drahtzieher Falko Dahms hatte durch den Arzt Eike Rauchfuß Galavit in einer Privatklinik in Bad Karlshafen an die größtenteils mittlerweile verstorbenen Patienten verabreichen lassen. Im Juli 2008 wurden die Beschuldigten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, Eike Rauchfuß wurde wegen Fluchtgefahr noch im Gerichtssaal verhaftet <ref>http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standard_document_34714048</ref> <ref>http://www.zeit.de/online/2008/29/galavit-prozess-urteil</ref> <ref>http://www.focus.de/panorama/welt/betrugsprozess-hohe-haftstrafen-fuer-angebliche-krebsheiler_aid_318063.html</ref><br />
<br />
Die Beschuldigten legten 2008 beim Bundesgerichtshof (BGH) Revision ein. Das Landgericht verhandelte daraufhin 2010 erneut, doch auch diesmal gingen zwei der Beschuldigten erfolgreich in Revision: Nur zwei der drei zuständigen Richter hatten das Urteil fristgerecht unterschrieben. Medienberichten zufolge war der dritte Richter versetzt worden und hatte das Urteil nicht vorgelegt bekommen.<ref>http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Panorama/16120.html</ref><br />
<br />
==Literatur==<br />
*Beipackzettel Galavit: [http://www.ariplex.com/ama/galavit/texte/de/1002.html]<br />
*Arzneitelegramm: GALAVIT gegen Krebs? vom 25.10. 2000<br />
*Mayer KM, Reitschuster B: In obskurer Mission. Eine Handelsfirma aus der Schweiz zockt Krebskranke mit einem russischen "Immunmodulator" ab. Fokus, 44, 222-224, 2000<br />
*Tice R, Luminol (531-31-3). Review of toxicological literature. Juli 1997<br />
*Annette Tuffs, Three jailed in Germany for selling a fraudulent cancer cure to terminally ill patients. BMJ 18.7.2008; BMJ 2008;337:a875, doi: 10.1136/bmj.a875. [http://www.bmj.com/cgi/content/extract/337/jul18_2/a875]<br />
<br />
==siehe auch==<br />
*[[Ukrain]]<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.ariplex.com/ama/galavit/<br />
* http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0011b.php3 <br />
* http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0101c.php3 zu Galavit / Luminol<br />
* http://www.swisscancer.ch/dt_fr/content/orange/pdf/skak/01_03_galavit_d.pdf <br />
* http://www.krebstherapien.ch/inhalt/and_Galavit.htm<br />
* http://www.verbrauchernews.de/artikel/0000007183.html<br />
* http://www.aerztezeitung.de/docs/2000/12/08/222a1401.asp <br />
* http://www.mdr.de/fakt/archiv/160419.html <br />
* http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.php/4138694<br />
* http://www.stern.de/politik/panorama/:Prozess-Auftakt-Galavit-Abzocke-Krebskranken/583881.html<br />
* [http://www.merkur-online.de/regionen/toelz/Galavit-Betrug-Klehr-Privatklinik-Bad-Heilbrunn-Eike-R-;art8812,942901]<br />
* http://www.galavit.com<br />
* http://www.galavit.ru<br />
* http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standard_document_38727123<br />
*http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Panorama/16120.html<br />
<br />
[[category:Wundermittel gegen Krebs]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Galavit&diff=83140
Galavit
2012-01-21T21:21:51Z
<p>Tanto: /* untersteller Wirkmechanismus */ Grobe Scharte in der Überschrift ausgewetzt</p>
<hr />
<div>[[image:Galavit.jpg|thumb|150px|Galavit]]<br />
'''Galavit''' ist der Handelsname eines umstrittenen und in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimittels der russischen Herstellerfirma Medicor, das in Deutschland aber auch anderen Ländern in betrügerischer Absicht an Krebspatienten verkauft wurde.<br />
<br />
==Zusammensetzung==<br />
Der Wirkstoff des Galavit ist ein Derivat des Phthalazins (Amino-Tetrahydrophthalazin-Natriumsalz). Die Substanz ist chemisch eng mit Luminol verwandt, eine zu Färbezwecken in der Mikroskopie verwendete Substanz.<br />
<br />
==Unterstellter Wirkmechanismus==<br />
Galavit soll nach Angaben der Hersteller und Verkäufer einen das [[Alternativmedizinische Immunschwäche|Immunsystem stimulierenden Effekt]] haben. Es gibt jedoch keinen unabhängigen Wirksamkeitsnachweis bei Krebs. Auch sind genaue Angaben zu pharmakologischen Eigenschaften unbekannt geblieben.<br />
<br />
==Die Vermarktung==<br />
[[image:Ivandesny.jpg|thumb|Ivan Desny]]<br />
[[image:galavit3.jpg|Lüge als Galavit Sponsoring|300px|left|thumb]]<br />
Galavit wurde und wird weiterhin als Wundermittel für Schwersterkrankte ins Gespräch gebracht und zu sehr hohen Kosten angeboten, während es in Russland für etwa 10 Euro erhältlich ist. Ein dreiwöchige Kur kostete in Deutschland beispielsweise 27.000 Euro. Es soll in Russland angeblich Kosmonauten zu therapeutischen Zwecken verabreicht worden sein. Der russische Raumfahrtmediziner Igor Gontscharov (Leiter der medizinischen Betreuung der Kosmonauten in Baikonur) schloss jedoch die Verwendung in der Vergangenheit und Gegenwart am Boden oder in der Raumfahrt aus.<br />
<br />
In der Vergangenheit wurde bekannt dass es von den deutschen Ärzten [[Nikolaus Klehr]] und Eike Rauchfuss vertrieben wurde. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte im Jahre 2000 gegen Klehr wegen Verdachts des Betruges und der Körperverletzung. Eine frühere Pflegedienstleiterin der Klehr'schen Klinik in Bad Heilbrunn hatte ausgesagt, dass ihr Chef sie unter Druck gesetzt habe, an Tagen, an denen Galavit in der Praxis ausgegangen war, den Patienten Kochsalzlösung zu spritzen und so eine Behandlung vorzutäuschen. <br />
<br />
Der Schauspieler Ivan Desny machte sich im Frühjahr 2000 als angeblich durch Galavit vom Krebs Geheilter zum Werbeträger des Wundermittels <ref>http://www2.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?y=2007&m=3&d=3&id=126282</ref>. In der Boulevardpresse (u.a. in der in München erscheinenden TZ München + Region ließ er sich gemeinsam mit dem in München tätigen Eike Rauchfuß abbilden. Sein Manager Falco Dahms verkündete: 'Herr Desny litt an einem faustgroßen Prostata-Tumor im fortgeschrittenen Stadium. Die Ärzte empfahlen dringend eine Operation'. Mit Hilfe des in der Sensationspresse üblichen Stils maßloser Übertreibung wurde die Legende aufgestellt, Desny sei angeblich unter Geheimhaltung zur Behandlung in eine Moskauer Kreml-Klinik eingewiesen worden, zu der normalerweise nur hochrangige Politiker und Prominente Zugang hätten. Der Tumor hätte sich damals um 90% zurückgebildet. In der Zeitschrift Neue Post ließ Desny später verkünden: ''..Der Tumor ist weg. Es ist wie ein Wunder..'' Zur Jahresmitte 2001 platzte jedoch Desny's Lügengeschichte. Im STERN Nr.38/2001 erschien unter dem Titel 'Krebsgeschwür aus Lügen' <ref>http://www.ariplex.com/ama/galavit/texte/de/stern.html</ref> ein Bericht über den Schauspieler. Dieser gab zu, niemals an einem Tumor gelitten zu haben. Er habe nur einem Freund einen Gefallen tun wollen. ''..Es war Promotion. Danach hat die Presse daraus einen Roman mit Moskau und Krebs gemacht.. ''. Ob er allerdings, wie der Stern berichtete, für diese Hilfestellung 25.000 Euro erhalten haben soll, ist bis heute unbewiesen.<br />
<br />
Auch das [[Thomas Kroiss|Kroiss-Krebs-Zentrum]] in Wien bot Galavit auf seiner Homepage im Internet an.<br />
<br />
==Patente um Galavit==<br />
[[image:galavit2.jpg|thumb]]<br />
Tadhudinovich Musa Abidov wurde ein Patent mit der Nummer RU2138264 erteilt, das nicht das Galavit direkt betrifft, jedoch seine Herstellung. ''...preparation Galavit is produced by way of preparation of 3-aminophtalhydrazide which is subjected to reaction of molecular re-grouping with subsequent attack with sodium hydroxide and separation of desired product. Effekt: increased output of product and reduced production of waste''...<br />
<br />
==Kritik an Galavit und Strafprozess==<br />
[[image:rauchfuss.jpg|verurteilter Rauchfuss|left|thumb]]<br />
Galavit hat in Deutschland keine Zulassung als Arzneimittel, wird daher gelegentlich von interessierten Verbrauchern aus dem Ausland (Russland oder der Schweiz) importiert. Ärzte, die in Deutschland gewerbsmäßig oder regelmäßig Galavit zur Therapie anbieten, müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.<br />
<br />
Galavit soll in Russland lediglich eine Zulassung als entzündungshemmendes Mittel haben und ist dort für etwa 10 Euro erhältlich. <br />
<br />
Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte äußerte sich ablehnend zu Galavit. <ref>http://www.bfarm.de/cln_042/nn_421158/sid_4086499C077AA0D8A3C3CB2136010F68/DE/Presse/mitteil2001/pm16-2001.html</ref><br />
<br />
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und die Deutsche Krebsgesellschaft <ref>http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/showtopic.php?threadid=2100&s=6116abda74a28a7321f3df1c1af54e98</ref> sprachen sich gegen Galavit aus, ebenso wie die schweizerische Studiengruppe für komplementäre und alternative Methoden bei Krebs.<br />
<br />
Gegen eine fünfköpfige Dealerbande, darunter auch ein Arzt und ein Medizinjournalist, die das Präparat zu weit überteuerten Preisen an Krebskranke verkauft hatte, wird seit dem 5. März 2007 vor dem Landgericht Kassel verhandelt <ref>Artikel in ''Der Stern'' vom 5. März 2007 [http://www.stern.de/politik/panorama/:Prozess-Auftakt-Galavit-Abzocke-Krebskranken/583881.html]</ref> <ref>Artikel in ''Offenbach-Post online'' 26.6.2008 <br />
[http://www.op-online.de/regionalnews/Hessen/66_223_31373830383633.htm]</ref>. Der Drahtzieher Falko Dahms hatte durch den Arzt Eike Rauchfuß Galavit in einer Privatklinik in Bad Karlshafen an die größtenteils mittlerweile verstorbenen Patienten verabreichen lassen. Im Juli 2008 wurden die Beschuldigten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, Eike Rauchfuß wurde wegen Fluchtgefahr noch im Gerichtssaal verhaftet <ref>http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standard_document_34714048</ref> <ref>http://www.zeit.de/online/2008/29/galavit-prozess-urteil</ref> <ref>http://www.focus.de/panorama/welt/betrugsprozess-hohe-haftstrafen-fuer-angebliche-krebsheiler_aid_318063.html</ref><br />
<br />
Die Beschuldigten legten 2008 beim Bundesgerichtshof (BGH) Revision ein. Das Landgericht verhandelte daraufhin 2010 erneut, doch auch diesmal gingen zwei der Beschuldigten erfolgreich in Revision: Nur zwei der drei zuständigen Richter hatten das Urteil fristgerecht unterschrieben. Medienberichten zufolge war der dritte Richter versetzt worden und hatte das Urteil nicht vorgelegt bekommen.<ref>http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Panorama/16120.html</ref><br />
<br />
==Literatur==<br />
*Beipackzettel Galavit: [http://www.ariplex.com/ama/galavit/texte/de/1002.html]<br />
*Arzneitelegramm: GALAVIT gegen Krebs? vom 25.10. 2000<br />
*Mayer KM, Reitschuster B: In obskurer Mission. Eine Handelsfirma aus der Schweiz zockt Krebskranke mit einem russischen "Immunmodulator" ab. Fokus, 44, 222-224, 2000<br />
*Tice R, Luminol (531-31-3). Review of toxicological literature. Juli 1997<br />
*Annette Tuffs, Three jailed in Germany for selling a fraudulent cancer cure to terminally ill patients. BMJ 18.7.2008; BMJ 2008;337:a875, doi: 10.1136/bmj.a875. [http://www.bmj.com/cgi/content/extract/337/jul18_2/a875]<br />
<br />
==siehe auch==<br />
*[[Ukrain]]<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.ariplex.com/ama/galavit/<br />
* http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0011b.php3 <br />
* http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0101c.php3 zu Galavit / Luminol<br />
* http://www.swisscancer.ch/dt_fr/content/orange/pdf/skak/01_03_galavit_d.pdf <br />
* http://www.krebstherapien.ch/inhalt/and_Galavit.htm<br />
* http://www.verbrauchernews.de/artikel/0000007183.html<br />
* http://www.aerztezeitung.de/docs/2000/12/08/222a1401.asp <br />
* http://www.mdr.de/fakt/archiv/160419.html <br />
* http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.php/4138694<br />
* http://www.stern.de/politik/panorama/:Prozess-Auftakt-Galavit-Abzocke-Krebskranken/583881.html<br />
* [http://www.merkur-online.de/regionen/toelz/Galavit-Betrug-Klehr-Privatklinik-Bad-Heilbrunn-Eike-R-;art8812,942901]<br />
* http://www.galavit.com<br />
* http://www.galavit.ru<br />
* http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standard_document_38727123<br />
*http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Panorama/16120.html<br />
<br />
[[category:Wundermittel gegen Krebs]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Dieter_Broers&diff=72302
Dieter Broers
2011-04-24T22:27:30Z
<p>Tanto: /* Broers und der "Synchronisationsstrahl" */ ein fehlendes "gebracht" nachgereicht</p>
<hr />
<div>[[image:Dieterbroers01.jpg|thumb]]<br />
'''Dieter Broers''' (geb. 1951, Pseudonym ''Morpheus'') ist ein Autor von [[Esoterik|esoterischen]] und [[pseudowissenschaft]]lichen Werken sowie Erfinder von [[pseudomedizin]]ischen Verfahren und Geräten.<br />
<br />
In seinen Werken vermischt Broers vorzugsweise naturwissenschaftliche Befunde mit esoterischem Gedankengut und eigenen Erfindungen. Verdrehungen wissenschaftlicher Befunde sollen dabei von ihm angenommene "aufsehenserregende" Zusammenhänge in den Bereichen Astronomie oder Medizin herstellen. <br />
<br />
==Pseudowissenschaftliche Veröffentlichungen==<br />
Broers Texte zeichnen sich durch pseudowissenschaftliche Fantasien und oft sinnfreies Wortgeklingel aus, wie z.B.<ref>Morpheus: Die Realitätenmacher: Physik des Bewußtseins. Trinity Verlag 2005</ref><br />
:''"Das Schließen der [DNS] Brücken erfolgt durch gezielte Steuerung mittels quantentheoretischer Wahrscheinlichkeitsamplituden, die aus dem Hyperraum projiziert werden"''<br />
oder<br />
:''"Gefühle sind ein Netzwerk von elektromagnetischen Interferenzen, an denen ursächlich intelligente Elektronenschwingungen beteiligt sind"''<br />
oder, als angebliche Konsequenz aus den Theorien von [[Burkhard Heim]]:<ref name="Revolution">Dieter Broers: (R)Evolution 2012: Warum die Menschheit vor einem Evolutionssprung steht. Scorpio Verlag 2009</ref><br />
:''"Menschen sind in einen zwölfdimensionalen Raum eingebettet. Die Linie zwischen der sechsten und der siebten Dimension zieht eine Trennung zwischen 'beseelten' und 'unbeseelten' Entitäten."''<br />
oder, aus seinem Blog <ref>http://www.revolution-2012.com/blog/2009/11/parallel-universen-und-das-bewusstsein-teil-2/</ref><br />
:''"Teile unseres Bewußtseins bestehen aus Fluktuationen (Schwankungen), die sich gleichzeitig vollziehen und alle Systeme miteinander verweben. Die langsameren der sich übergangslos darstellenden Fluktuationsschwingungen stellen unsere Bewusstseinsform dar. Ober- sowie Unterbewusstsein sind identisch. Das Bewusstsein von allen Universen (des Gesamtuniversellen) ist rein geistig zu verstehen und erschafft grundsätzlich alle physischen wie psychischen Formen. Viele Bewusstseine verfügen über transparente überlappende Anlagen, die einfach und simpel jeden Kontakt zum Geist herstellen. Die Seltenheit medialer Kontakte liegt an unseren verzerrten Bewusstseinszuständen. Sämtliche Facetten des Bewusstseins ermöglichen jedem Individuum eine Unzahl von Bewusstseinsdimensionen"''<br />
<br />
[[image:Dieterbroers03.png|400px|thumb|Zusammenhang zwischen Sonne und Kulturen nach Broers]]<br />
Broers behauptet Einflüsse der Sonnenaktivität auf den einzelnen Menschen und auf die Menschheit. Es bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Aufstieg und Untergang von Weltreichen und dem 11-jährigen solaren Zyklus,<ref>http://www3.hoerzu.de/heft/interview_broers/ Interview mit der Fernsehzeitschrift ''Hörzu'' von 2008</ref> was Broers mit einem willkürlich zusammengestellten Diagramm zu untermauern versucht (siehe Bild rechts).<ref name="bleep">http://www.bleepkongress.com/bleepkongress/newsarchiv/12_08_08__dr__dieter_broers_im_interview_ger.html</ref> Auch Ereignisse wie den "Fall der Mauer" könne man aus Messdaten der Sonnenaktivität herauslesen.<br />
<br />
Broers bezieht sich hier auf Routinemessungen des Erdmagnetfeldes, die in unregelmäßigen Abständen Schwankungen zeigen. Diese sog. geomagnetischen Störungen werden von geladenen Teilchen verursacht, welche die Erde von der Sonne erreichen und haben meist eine Dauer von einigen Tagen. Sie gehen mit einer Beeinträchtigung der Ausbreitung von Radiosignalen im Kurzwellenbereich einher. In extremen Fällen können auch Störungen in Elektrizitätsnetzen durch Induktion von Strömen in Überlandleitungen auftreten.<ref>W.H. Campbell: Introduction to geomagnetic fields. Cambridge University Press, 1997</ref> Solche unvorhersehbaren Vorkommnisse nachträglich etwa mit politischen Ereignissen in Beziehung zu setzen, ist absurd.<br />
<br />
Gegenwärtig schwimmt Broers auf der [[2012|2012-Welle]]. Viele Esoteriker nehmen das Ende einer Epoche des [[Maya-Kalender]]s im Dezember 2012 zum Anlass, einen "Bewusstseinssprung" oder auch das Ende der Welt für diesen Zeitpunkt zu vermuten. Aussagen wie ''"aller Voraussicht nach erwartet uns bis zum Jahr 2012 &ndash; dann ist unser gegenwärtiger Sonnenzyklus auf dem Maximum &ndash; eine außerordentlich extreme Sonnenaktivität"'' belegen, dass er es auch bei leicht Nachprüfbarem mit den Fakten nicht so genau nimmt: Prognosen von Sonnenobservatorien zufolge werden sich der 2009 begonnene Solarzyklus (Sonnenfleckenzyklus) und das für 2012 oder 2013 zu erwartende Maximum kaum vom vorangegangenen unterscheiden.<ref>http://www.swpc.noaa.gov/SolarCycle/SC24/index.html</ref><ref>http://www.ips.gov.au/Solar/1/6</ref><br />
<br />
Andererseits machte Broers Anfang 2009 eine seiner Meinung nach ungewöhnlich niedrige Sonnenfleckenzahl aus. Grund sei, dass sich die Hauptaktivität der Sonne auf der erdabgewandten Seite abspiele. Dies könne man mit "Stereosatelliten" erfassen. Entsprechende Informationen würden der Öffentlichkeit jedoch vorenthalten und die NASA würde dazu ins Internet gestellte Bilder nachträglich manipulieren. Die Aktivität würde durch ein hinter der Sonne befindliches großes Objekt ausgelöst bzw. auf die Sonnenrückseite begrenzt, Broers zufolge "die einzig sinnvolle Erklärung".<ref name="Revolution"/><ref>http://cropfm.at/cropfm/services/download?file=sendung_broers_teil2.mp3&path=mp3/ [http://cropfm.at/past_shows.htm?showid=broers Interview bei CROPfm am 8. Mai 2009]</ref><br />
<br />
Broers Ansichten sind auch Thema bei Projekt [[Bewusst.TV]] von [[Braune Esoterik|Braunesoteriker]] [[Jo Conrad]] und bei [[Nexworld-TV]], bei dem auch [[Jan Udo Holey]] mitarbeitet.<br />
<br />
==Broers und der "Synchronisationsstrahl"==<br />
Neben der Sonne nennt Broers ein geheimnisvolles astronomisches Phänomen: Ein "Synchronisationsstrahl", der angeblich vom Zentrum unserer Milchstraße ausgehe. Dieser Strahl sei bereits den Maya bekannt gewesen und seit etwa 15&nbsp;Jahren messbar. Laut Broers hätten die Mayas diesen angeblichen "Synchronisationsstrahl" ''Hunab-Ku'' genannt. Die Bezeichnung "Hunab-Ku" ist jedoch ein Begriff den katholische Missionare einführten, um eine Beziehung zum christlichen Glauben und zum Monotheismus einzuführen. Der Begriff "Hunab-Ku" ist auch nur aus der Zeit nach der Eroberung durch die Spanier bekannt.<ref>Kay Almere Read,Jason J. González: ''Mesoamerican Mythology: A Guide To The Gods, Heroes, Rituals, And Beliefs Of Mexico And Central America'', Oxford University Press</ref><ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Hunab_Ku</ref> In den 1950er Jahren wurde Hunab-Ku dann in der Esoterikszene mit [[Freimaurer]]symbolik in Verbindung gebracht. Schließlich hat der Esoterikautor Jose Argüelles die Hunab-Ku-Symbole aufgegriffen und mit der Milchstrasse assoziert. Laut Broers habe die NASA ''"von sensationellen Ereignissen, die nahezu identisch mit den Berichten der Maya zu sein scheinen"'', berichtet. Die Intensität des Strahls habe sich in jüngster Zeit stark erhöht, was für 2012 einiges erwarten lasse. An anderer Stelle sagt Broers: ''"So berichtete kürzlich die NASA, dass eine Energiewelle von nicht für möglich gehaltener Intensität – kurzzeitig so intensiv wie die Energie des gesamten Universums – direkt auf die Erde gerichtet war."''<ref name="bleep"/> Inspiriert wurde Broers zu diesem Einfall anscheinend durch eine Meldung über einen besonders starken Gammastrahlenausbruch (Gamma ray burst, GRB).<br />
<br />
==Revolution 2012==<br />
[[image:Dieterbroers2012.jpg|thumb]]<br />
Broers hat einen Film mit dem Titel ''Revolution 2012 &ndash; Das Erwachen des Menschlichen Bewusstseins'' produziert, der im Herbst 2009 in "ausgewählte Kinos" kommen sollte und ab Oktober 2009 in einzelnen Programmkinos zumeist außerhalb des regulären Spielplans gezeigt wurde. Zitat aus der Werbung: ''"2012 ist die Jahreszahl, für die in vielen Mythologien ein Bewusstseinssprung vorhergesagt wird. Was aber passiert danach? Werden wir begreifen lernen, dass der Tod nur eine Transformation ist? Entwickeln wir uns zu einer Art Hypermensch? Begreifen wir, dass wir Unsterbliche Wesen sind? Dem Regisseur ist es gelungen die wohl qualifiziertesten Experten aus den Bereichen der Naturwissenschaften zu diesen brennenden Fragen zu interviewen."'' Als die "wohl qualifiziertesten Experten" zu diesen angeblich brennenden Fragen werden genannt:<br />
<br />
* Der [[Tonbandstimme]]nforscher Ernst Senkowski, dem es Broers zufolge gelungen ist, Botschaften von Wesen aus "Paralleluniversen" aufzufangen<br />
* Die ehemalige Astrophysikerin Giuliana Conforto, die sich in ihrem Buch ''Das organische Universum'' mit der astrophysikalischen Hypothese der sog. dunklen Materie<ref>Siehe z.B. die [http://www.weltderphysik.de/de/4085.php Artikelserie über Dunkle Materie bei ''Welt der Physik'']</ref> beschäftigt und diese mit einer "kosmischen Intelligenz" und ähnlichem in Verbindung bringt<ref>Confortos Buch ''Das organische Universum'' ist in Deutschland im [[Mosquito Verlag]] erschienen, der sich auf Verschwörungstheorien spezialisiert hat (Starautor des Verlages ist [[David Icke]]). Veröffentlichte Leseproben lassen erkennen, dass Conforto eine ähnliche Vorliebe für Geschwurbel hat wie Broers selbst: ''"Unser sichtbarer Körper ist ein biologischer Roboter, der in eine sichtbare Matrix eingebettet ist. Unser wahres Selbst ist dennoch aussen. Sie/Er ist unsere innere Stimme, die wir als Unbewusstes fühlen können, während der sogenannte "bewusste" Anteil (5%) der sichtbare Persönlichkeitsanteil des Roboters ist, entfremdet vom LEBEN, weil er/sie nicht imstande ist, auf die Botschaften seines/ihres wahren Selbst zu hören [...] Durch die zunehmende Intensität der "schwachen" Seite der Kraft, des kosmischen Lebens, können wir jetzt die Matrix transformieren, wenn wir unsere gewohnten Glaubenssätze transformieren, d.h. verstehen, dass wir "Erdlinge" alle domestizierte Aliens sind, sterbliche biologische Roboter, die Restbilder der unsterblichen kosmischen Staatsbürger."''</ref><br />
* [[Rupert Sheldrake]], Erfinder der [[Morphisches Feld|morphogenetischen Felder]]<br />
* Der Gynäkologe Leo Steib, der Koautor eines Buches über den Einfluss der Ernährung auf das prämenstruelle Syndrom ist und bei der Internet-Buchhandlung Amazon ein Buch von Morpheus/Broers enthusiastisch beurteilt hat.<ref>Aus Steibs grotesker Rezension von Broers/Morpheus' ''Transformation der Erde. Interkosmische Einflüsse auf das Bewusstsein'': ''"Das vorliegende Werk ist nicht nur ein phantastisches wissenschaftliches, sondern auch ein eminent gesellschaftspolitisches Buch, wenn der Leser weiterdenkt. Es ist von so grosser geopolitischer Tragweite und Bedeutung, dass zu hoffen ist, dass es möglichst bald in russischer und englischer Sprache zur Verfügung steht, damit es dann entsprechenden alliierten Offizieren als Pflichtlektüre zur Verfügung gestellt werden kann. Bundespolitiker sollten es ohnehin gelesen haben. Denn nur auf diese Weise wird es möglich werden, die Nachkriegszeit und die "versteinerten" alliierten Vorbehalte aufzulösen und die politische Situation soweit mitzugestalten, dass die Wahrheit kompromisslos lebbar wird [...] Es ist das Verdienst des Buches die Grundlagen für derartige ethische Denkansätze aufzuzeigen - fast wie ein wissenschaftlich fundierter Katechismus einer neuen Epoche. Möglicherweise ist das auch ein Grund für den Papstbesuch in den nächsten Tagen. Seine Heiligkeit wurde ohnehin schon vor über einem Jahr direkt galaktisch kontaktiert. Was Keppler für das Denken des Mittelalters bewirkt hat, bedeutet dieser Autor für das Denken der Postmoderne [...]"''</ref><br />
* Der [[Kirlian-Fotografie|Kirlianfotograf]] Michael König, laut Broers "wissenschaftlicher Leiter des Instituts für geistige Physik", ein Ende der 1990er Jahre gegründeter und 2004 aufgelöster deutsch-schweizerischer Verein zur "Erforschung und Verbreitung der physikalischen Grundlagen des geistigen Wachstums"<br />
* Der Ufo-Gläubige [[Illobrand von Ludwiger]] (letztes Buch: ''UFOs &ndash; die unerwünschte Wahrheit'', erschienen im [[Kopp Verlag]])<br />
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Filmerfahrung konnte Broers bereits 2007 sammeln, als er an einem Werbefilm von [[Bärbel Mohr]] mitgewirkt hat. Ein Buch zum Film<ref name="Revolution"/> ist im Scorpio-Verlag erschienen, einem esoterisch orientierten Kleinverlag aus München. Eine Rezension des Astronomen Florian Freistetter, die insbesondere auch Broers Marketingmasche untersucht, sich einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben, kommt zu einem vernichtenden Urteil.<ref>http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/11/dieter-broers-revolution-2012.php</ref><br />
<br />
==Erfindungen==<br />
[[image:Dieterbroers02.png|400px|thumb|"Therapeutische Beeinflussung von Teilbereichen eines Lebewesens"<ref>DE 10100385 ''Beeinflussungsvorrichtung zur therapeutischen Beeinflussung wenigstens von Teilbereichen eines Lebewesens''. Anmeldetag 5.&nbsp;Januar 2001</ref>]]<br />
Broers Erfindungen entstanden größtenteils vor seiner Zeit als Esoterik-Autor und drehen sich überwiegend um den Einfluss elektromagnetischer Felder auf biologische Systeme. Er will bei Bakterien (z.B. ''e.&nbsp;coli'') Veränderungen im Stoffwechsel festgestellt haben, wenn sie einem schwachen Magnetfeld mit einer Frequenz von ca. 150&nbsp;MHz ausgesetzt werden, welches mit niederfrequenten Signalen in der Größenordnung von 10&nbsp;Hz amplitudenmoduliert ist. Im Rahmen eines Drittmittelprojektes an der FU Berlin, das Broers initiiert und geleitet habe, sei ein Einfluss solcher Felder auf bestimmte Pilze nachgewiesen worden.<br />
<br />
Eine aus diesem Forschungsvorhaben hervorgegangene Veröffentlichung aus dem Jahr 1990<ref name="Wittekind">Wittekind E, Broers D, Kraepelin G, Lamprecht I (1990): Influence of non-thermic AC magnetic fields on spore germination in a dimorphic fungus. Rad Environ Biophys 29:143-152</ref> wirft allerdings einige Fragen auf. Es wird darin beschrieben, dass Pilzsporen, die einem magnetischen Wechelsfeld der oben beschriebenen Art ausgesetzt wurden, bei sehr niedrigen Feldstärken (magnetische Induktion 20...30&nbsp;pT) eine höhere Keimungsrate als bei stärkeren oder bei noch schwächeren Feldern zeigten. Leider fehlen Angaben, wie das Feld appliziert wurde (Art der Antenne usw.), was Aufschluss beispielsweise darüber hätte geben können, warum hier das magnetische und nicht das elektrische Feld wirksam sein soll. Sonderbar ist in diesem Zusammenhang auch die lakonische Mitteilung ''"When the 10&nbsp;Hz low frequency was applied without the 150&nbsp;MHz carrier frequency, neither mycelical nor yeast-like cultures exhibited any visible influence by the field"'', denn ein 10&nbsp;Hz-Wechselfeld würde einen völlig anderen Versuchsaufbau bedingen als das 150&nbsp;MHz-Hochfrequenzfeld. Den Frequenzbereich um 150&nbsp;MHz bezeichnet Broers auch als "Broers'sches Fenster". Angaben dazu, ob bzw. warum das behauptete Phänomen auf diesen Frequenzbereich beschränkt ist, existieren jedoch nicht. Eine wissenschaftliche Bestätigung des von der Berliner Forschergruppe festgestellten Effekts fehlt ebenfalls.<br />
<br />
[[image:Dieterbroers04.jpg|thumb|left|220px|Schlagzeile aus dem Kölner ''Express'' aus dem Jahr 1984]]<br />
Bereits Jahre zuvor hatte Broers seine Hochfrequenzgeneratoren Ärzten zur Verfügung gestellt. Es seien "außergewöhnliche Therapie-Erfolge" bei Asthma, Rheuma, Kopfschmerzen und dem Heilen von Knochenbrüchen erzielt worden. Bei einer Krebspatientin habe das Verfahren sogar eine Brustamputation überflüssig gemacht. Neben anekdotischen Berichten der behandelnden Ärzte präsentiert Broers dazu alte Artikel aus der Boulevardpresse über angebliche Heilerfolge. Doch selbst wenn ein Einfluss amplitudenmodulierter HF-Felder auf das Wachstum von bestimmten Mikroorganismen zuverlässig nachgewiesen worden wäre: Broers liefert keine Begründung, warum solche Felder bei allen möglichen Krankheiten positive Wirkung zeigen sollen (eine typische Denk- und Vorgehensweise von [[Pseudomedizin]]ern) und ebenso wenig eine Rechtfertigung dafür, mit seiner "Magnetfeldtherapie" an Patienten herumzuprobieren. Ein Arzt in Nordrhein-Westfalen, mit dem Broers zusammenarbeitete, wurde dafür 1984 von der Ärztekammer Nordrhein abgemahnt.<br />
<br />
Eine Variante des Verfahrens ist ein von Broers zum Patent angemeldetes Gerät (ob es jemals gebaut wurde, ist nicht bekannt), mit dem Eigenschaften von Arzneimitteln angeblich auf andere Substanzen übertragen werden können.<ref>DE 19520942 ''Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels''. Anmeldetag 2.&nbsp;Juni 1995</ref> Dazu werden das Arzneimittel als "Informations-Emitter-Substanz" sowie eine "Informations-Receiver-Substanz", vorzugsweise destilliertes Wasser, gemeinsam einem amplitudenmodulierten Hochfrequenzfeld ausgesetzt. Nach einer Einwirkzeit von rund einer Minute habe das Wasser die "therapeutischen Eigenschaften" der Emitter-Substanz angenommen, ein Hokuspus, der Bezüge zu [[Radionik]], [[Holopathie]] und sog. [[Orgonakkumulator|Orgon-Kopierstationen]] aufweist.<br />
<br />
Zusammen mit dem [[Freie Energie|Freie-Energie]]-Anhänger Helmut Reichelt hat Broers ein Patent angemeldet, bei dem durch ein hochfrequentes elektromagnetisches Feld "zum Beispiel Flüssigkeiten, Gase oder Lebewesen" nicht nur erwärmt, sondern auch abgekühlt werden sollen.<ref>EP 0777524: ''Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur einer diskreten Materie.'' Anmeldetag: 16.08.1995</ref> Das soll so funktionieren: Das hochfrequente Feld "verursacht eine Resonanz" der bestrahlten Substanz, die dann ihrerseits Energie abstrahle (und offenbar auf wundersame Weise mehr, als eingestrahlt wurde), die mit einer zweiten Antenne aufgefangen und abgeleitet wird, wodurch sich die Substanz abkühlen würde. Das ist jedoch physikalisch unmöglich.<br />
<br />
Broers wird auch als Erfinder des ''Naturfeld-Stabilisators NFS&nbsp;8'' genannt. Mit dem Gerät wird der bei Esoterikern anzutreffende Glaube bedient, dass die [[Schumann-Strahlung]] einen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden habe. Es erzeugt ein magnetisches Wechelsfeld mit einer Frequenz von etwa 8&nbsp;Hz und wird nach Art eines Amuletts am Körper getragen. In der Werbung ist davon die Rede, dass das Erdmagnetfeld sich in letzter Zeit stark abschwäche, was zu einem "Magnetfelddefizit-Syndrom" führe. Dies könne durch den Naturfeld-Stabilisator verhindert werden. Er wird von einigen wenigen Esoterikhändlern für etwa 300&nbsp;Euro angeboten.<br />
<br />
==Angeblicher wissenschaftlicher Werdegang==<br />
[[image:Broers2.jpg|Homepageänderungen am 08.12.2009|300px|thumb]]<br />
Broers gibt vor, Wissenschaftler zu sein und bezeichnet sich als Biophysiker. Auf seiner Internetseite zählt er als Meilensteine seines Schaffens alle möglichen Kleinigkeiten wie z.B. Besuche von Tagungen auf und präsentiert sogar ein "Zwischenzeugnis" eines Arbeitgebers von 1985, macht aber keinerlei Angaben über seine Ausbildung. Anderen Quellen zufolge hat Broers in Hamburg und Kiel Elektrotechnik studiert und soll an einer ''George Washington University of California'' promoviert haben. Neben diesem Doktortitel habe er einen Dr.&nbsp;h.c. (ehrenhalber verliehener Doktorgrad) einer ''Rutherford-University'' in Wyoming. Beide Einrichtungen werden in entsprechenden Verzeichnissen als [[title-mill|Titelmühlen]] geführt,<ref>http://www.credentialwatch.org/non/mich.shtml Michigan's List of Nonaccredited Colleges and Universities</ref><ref>http://www.osac.state.or.us/oda/unaccredited.aspx Liste der Oregon Student Assistance Commission</ref><ref>http://mainegov-images.informe.org/education/highered/Non-Accredited/UnaccreditedSchools-042706.pdf Liste des Maine Department of Education</ref><ref>http://www.ad.nl/ad/nl/1012/Binnenland/article/detail/378542/2008/04/10/Een-diploma-van-niks-voor-10-000-euro.dhtml Bericht im ''Algemeen Daagblad'' vom 10.&nbsp;April 2008 über wertlose Diplome von der Rutherford University</ref> d.h. es handelt sich um kommerzielle Unternehmen, die Urkunden mit akademischen Scheintiteln verkaufen. Obwohl das Führen solcher Titel in Deutschland strafbar ist, tritt Broers in der Öffentlichkeit grundsätzlich als&nbsp;''Dr.'' auf. Diese Hochstapelei betreibt er auch bei seinen Patentanmeldungen, in denen als Erfinder "Dr.&nbsp;Dieter Broers" angegeben ist. Als im Dezember 2009 über die Legitimierung zur Führung des Doktortitels im Blog ''Astrodicticum Simplex'' des Astronomen Florian Freistetter diskutiert wurde, wurde noch am gleichen Tag die Homepage von Broers geändert.<ref>http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/11/dieter-broers-revolution-2012.php#comment73899</ref> In der aktualisierten Version wird auf das&nbsp;''Dr.'' verzichtet.<br />
<br />
Seit 1997 ist Broers nach eigenen Angaben "Direktor für Biophysik" des undurchsichtigen Münchener Vereins [[International Council of Scientific Development]] (ICSD)<ref>http://www.psiram.com/media/ICSD/icsd-broers.pdf Schreiben des ICSD an Dieter Broers von 1992, 1999 und 2000</ref> und forsche "überwiegend in seinem Labor in Griechenland". Aus dieser Tätigkeit resultierende Publikationen sind nicht bekannt. Ferner gibt Broers an, dass er 1999 ''"Stellvertretender Direktor des Institut für Umweltmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Häder, Koordinationszentrale: Nürnberg-Feucht"'' geworden sei. An der Universität Erlangen-Nürnberg existiert ein ''Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin'', eine Tätigkeit von Broers dort oder in einer anderen Position an der Universität lässt sich aber nicht bestätigen. Tatsächlich ist die "Koordinationszentrale Nürnberg-Feucht" keine universitäre Einrichtung, sondern die Adresse des im Zusammenhang mit Broers 2012-Film genannten Frauenarztes Leo Steib, der wie Broers ICSD-Mitglied ist. Der neben Steib als "Direktor" angegebene Prof. Donat-Peter Häder war Leiter des botanischen Gartens der Universität und wurde zeitweise ebenfalls vom ICSD als Mitglied genannt. Anfang 2010 wurde Broers haltlose Behauptung auf seiner Internetseite durch die Formulierung ersetzt, er sei seit 1999 ''"Stellvertretender Direktor des vom ICSD gegründeten Institut für Umweltmedizin"''. Über ein solches Institut lässt sich jedoch ebenfalls nichts in Erfahrung bringen.<br />
<br />
An wissenschaftlichen Veröffentlichungen existiert nur die oben erwähnte aus dem Jahr 1990 mit Broers als Mitverfasser.<ref name="Wittekind"/> Das Projekt, aus dem diese Arbeit hervorgegangen ist, wird in Broers Auflistung besonders betont, wobei eine Beteiligung an nur einem einzigen öffentlich geförderten Forschungsvorhaben in 25&nbsp;Jahren, ebenso wie die geringe Zahl von Veröffentlichungen, für einen Wissenschaftler als sehr schlechtes Zeugnis gilt. Broers umschreibt sein angebliches Wirken auch als "indirekt-spezifische Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben" und verbreitet die [[Verschwörungstheorie]], dass Arbeiten von ihm "unterdrückt" würden.<ref>In einer Ankündigung zu einem Vortrag von Broers im Jahr 2006 hieß es, seine Erfindungen würden ''"seitens der Pharmazie elementar unterdrückt. So sind beispielsweise sämtliche Reviewed Paper von ihm nicht mehr in den internationalen Suchmaschinen zu finden (was bis 1997 noch der Fall war)."'' (franken-buecher.de/einladung-gesellschaft-fuer-raumzeitforschung-buch_infos-68.html, Abruf am 9.&nbsp;April 2009)</ref><ref>Auf seiner Webseite zeigt er einen Ausschnitt aus dem sog. Frequenznutzungsplan (erhältlich bei der [http://www.bundesnetzagentur.de/enid/b0c0fe35b7ad0312ac284ceca6b9fdbd,0/Frequenznutzungsplan/Frequenznutzungsplan_April_2__8_5ns.html Bundesnetzagentur]) für den seiner Ansicht nach biologisch besonders wirksamen Bereich um 150&nbsp;MHz. Damit könnten angebliche ''"Anstrengungen von diversen politisch/wirtschaftlich orientierten Gruppierungen erklärt werden, die diese Forschungen zu unterbinden versuchen."'' Wie Broers zu dieser Behauptung kommt, ist unerfindlich, zumal medizinische und andere Anwendungen von Hochfrequenzenergie, "deren [[Frequenz]]en aufgrund des gewünschten physikalischen Effekts nicht frei wählbar sind", von wenigen Ausnahmen abgesehen auch auf Frequenzen arbeiten dürfen, die anderen Funkdiensten zugeteilt sind, sofern dabei keine Störungen verursacht werden.</ref><ref>In einem einschlägigen Internetforum behauptete Broers, es würden seine ''"Arbeiten von den Verlagen regelmäßig zurückgewiesen – trotz gut abgesicherter Ergebnisse."'' (Forum CROPfm, 28.&nbsp;Mai 2009). Außerdem ''"findet seit der Veröffentlichung meines Interviews ("HÖRZU" 12/2008) eine "Hetzjagd" gegen mich statt, die weitreichende Folgen nach sich zieht. So wurden beispielsweise unmittelbar nach der Hörzu-Veröffentlichung der Chefredakteur und sein Stellvertreter fristlos entlassen. Das besagte Buch "Transformation der Erde" darf in der bekannten Form nicht mehr in den Handel. Ebenso läuft seit dieser Zeit eine gnadenlose Verleumdungskampagne gegen mich."'' (Forum CROPfm, 10.&nbsp;Mai 2009)</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
* http://www.mega-wave.de/ und http://www.dieterbroers.info/ Dieter Broers Internetseite<br />
* http://www.revolution-2012.de/blog/ Dieter Broers Blog<br />
*[http://www3.hoerzu.de/heft/interview_broers/#page1 Interview in Hörzu]<br />
* http://brightsblog.wordpress.com/2009/04/09/menstruationszyklus-vs-sonnenzyklus/<br />
* http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/07/kein-weltuntergang-am-21122012-teil-2.php<br />
* http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/09/es-gibt-keinen-synchronisationsstrahl-aus-dem-zentrum-der-milchstrasse.php<br />
<br />
==Quellennachweise und Anmerkungen==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Broers, Dieter}}<br />
[[category:Autor]]<br />
[[category:Erfinder]]<br />
[[category:Pseudowissenschaftler]]<br />
[[category:Verschwörungstheoretiker]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Masernausbr%C3%BCche_an_Waldorfschulen&diff=72301
Masernausbrüche an Waldorfschulen
2011-04-24T22:10:28Z
<p>Tanto: /* 2010 */ Kleinigkeit glattgezogen</p>
<hr />
<div>[[image: masernstatistik.jpg|Quelle: Robert-Koch-Institut, 2010<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/232/die_rolle_deutschlands_fuer_die_elimination_der_masern_in_europa_2010.pdf</ref>|400px|thumb]]<br />
Durch die [[Impfkritik|impfkritische Einstellung]] vieler [[Anthroposophie|Anthroposophen]], insbesondere zur MMR-Impfung, treten regelmäßig '''Masernausbrüche an [[Waldorfpädagogik|Waldorfschulen]]''' auf. Die Krankheit wird dabei besonders unter Waldorfschulen und deren Umfeld übertragen. Masern sind gemäß der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]] eine „Kinderkrankheit“, aus der das Kind angeblich gestärkt hervorgehen soll. Nachfolgend sind einige der Masernausbrüche aufgeführt, die an Waldorfschulen ihren Ursprung nahmen.<br />
<br />
==2007==<br />
Anfang Juni 2007 brachen an der Freien Waldorfschule in Gerresheim die Masern aus. Insgesamt erkrankten in der Schule und im unmittelbaren Umfeld 57&nbsp;Menschen.<ref>http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Masern-jetzt-schon-19-Faelle_aid_446325.html</ref><ref>http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Masern-Zwangsimpfung_aid_445463.html</ref><ref>http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/108-Masern-Faelle-in-Duesseldorf_aid_461535.html</ref><br />
<br />
==2008==<br />
Im Frühjahr 2008 brachen an einer Waldorfschule in Gütersloh die Masern aus. Das Gesundheitsamt schloss Kinder ohne Impfschutz vom Unterricht aus. Sie durften bis zum 22.&nbsp;April, dem Ende der möglichen Ansteckungszeit, nicht mehr zur Schule. Die Infektion ging von sieben Schülern aus, die sich zuvor in den Ferien angesteckt hatten. 32&nbsp;der 153&nbsp;überprüften Schüler waren ohne Impfschutz.<ref>http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/masern-ausbruch-tuersteher-vor-der-schule-617045.html</ref><br />
<br />
In Salzburg hatte im Jahr 2008 ein von einer Waldorfschule ausgehender Masernausbruch insgesamt 443&nbsp;Erkrankungsfälle zur Folge. Die Krankheit verbreitete sich auch an anderen Schulen. An der zuerst betroffenen Waldorfschule war ein großer Teil der Schüler nicht geimpft. Es wurden Abriegelungsimpfungen eingeleitet, die dort jedoch kaum angenommen wurden.<ref>http://www.docs4you.at/Content.Node/Spezialbereiche/Infektiologie/Masern_in_Oesterreich_08.pdf</ref><ref>http://www.virologie.meduniwien.ac.at/home/upload/vei/2010/0810s.pdf</ref><br />
<br />
==2010==<br />
Im April 2010 kam es an einer Berliner Waldorfschule zu einem Ausbruch der Masern, weil sich ein ungeimpfter Schüler bei einer Indienreise infizierte und die Krankheit nach seiner Rückkehr auf Mitschüler übertrug. Der Anteil geimpfter Kinder betrug an dieser Schule nur&nbsp;70%. Die Infektion sprang auf Geschwister, Freunde und Kinder in anderen Schulen und Kindertagesstätten über. Auch in Brandenburg sind zehn Masernfälle registriert worden. Alle Erkrankten besuchten Waldorfschulen. Insgesamt wurden 62&nbsp;Fälle registriert, die alle ungeimpfte Personen betrafen.<ref> http://www.tagesspiegel.de/berlin/waldorf-schueler-steckte-62-menschen-mit-masern-an/1809266.html </ref><br />
<br />
Im März 2010 brachen an einer Waldorfschule in Essen die Masern aus. Bis zum 19.&nbsp;Mai 2010 wurden insgesamt 71&nbsp;Masernerkrankungen an das Gesundheitsamt gemeldet. Allerdings wurden Geschwisterkinder teilweise nicht einem Arzt vorgestellt und somit nicht gemeldet, so dass die Fallzahl tatsächlich höher lag. Von den Erkrankten besuchten 30&nbsp;Waldorfschulen und&nbsp;20 waren Patienten anthroposophischer Ärzte, die von einer Impfung abrieten. Von den 71&nbsp;Fällen erhielt nur ein Kind die empfohlenen 2&nbsp;MMR-Impfdosen und in zwei weiteren Fällen lediglich die Grundimmunisierung. Alle anderen waren ungeimpft.<ref>http://www.rki.de/cln_160/nn_1759378/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2010/23__10,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/23_10.pdf</ref><ref>http://www.psiram.com/doc/Ernst%2C_Edzard_-_Anthropsophy%2C_Risk_factor_noncompl._measles_immuniz._%28PIDJ_2011%29.004915.pdf</ref><ref>http://www.presse-service.de/data.cfm/static/761399.html</ref> An der Waldorfschule war die Beteiligung der Eltern an der eingeleiteten Impfkampagne gering.<ref>http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/1312446_Masern_Gesundheitsamt_warnt_vor_gefaehrlicher_Infektionswelle.html</ref><br />
<br />
==2011==<br />
Im April 2011 haben sich an der Waldorfschule in Offenburg 26&nbsp;Kinder aller Klassenstufen mit Masern infiziert. Insgesamt wurden 34&nbsp;Masernfälle gemeldet. Das Gesundheitsamt schloss daraufhin die Schule vom 15.&nbsp;April 2011 bis nach den Osterferien.<ref>http://www.baden-online.de/news/artikel.phtml?page_id=67&db=news_lokales&table=artikel_ortenau&id=16256</ref><br />
<br />
An der Freien Waldorfschule im Freiburger Stadtteil St.&nbsp;Georgen brachen im April 2011 die Masern aus. Kinder ohne Impfschutz wurden vom Unterricht ausgeschlossen. In der Folge breitete sich die Krankheit auf fünf weitere Schulen aus.<ref>http://www.badische-zeitung.de/freiburg/masern-inzwischen-an-fuenf-schulen-im-stadtgebiet--44217100.html</ref><br />
<br />
==Literatur==<br />
*Ernst E.: ''Anthroposophy - A Risk Factor for Noncompliance With Measles Immunization'', commentary, The Pediatric Infectious Disease Journal, Volume 30, 3, März 2011<br />
*Hanratty B, Holt T, Duffell E, et al. ''UK measles outbreak in non-immune anthroposophic communities: the implications for the elimination of measles from Europe''. Epidemiol Infect. 2000;125:377–383.<br />
*Duffell E. ''Attitudes of parents towards measles and immunisation after a measles outbreak in an anthroposophical community.'' J Epidemiol Community Health. 2001;55:685–686<br />
*van Velzen E, de Coster E, van Binnendijk R, et al. Measles outbreak in an anthroposophic community in The Hague, The Netherlands, Juni-Juli 2008. Euro Surveill. 2008;13:1–2.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.rki.de/cln_160/nn_1759378/DE/Content/Infekt/EpidBull/epid__bull__node.html?__nnn=true Epidemiologisches Bulletin des Robert-Koch-Institutes]<br />
* http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Masern/Masern.html<br />
*http://www.rki.de/cln_169/nn_494538/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2005/13__05,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/13_05.pdf<br />
* http://www.ruhrbarone.de/drei-grunde-fur-die-waldorfschule/<br />
*http://www.kinderaerzte-im-netz.de/bvkj/aktuelles1/show.php3?id=1870&nodeid=26<br />
* http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,604918,00.html<br />
* http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46581585.html<br />
*http://www.bfr.bund.de/cm/232/die_rolle_deutschlands_fuer_die_elimination_der_masern_in_europa_2010.pdf<br />
*http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3941&Alias=wzo&cob=337476<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Anthroposophie]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Masernausbr%C3%BCche_an_Waldorfschulen&diff=72300
Masernausbrüche an Waldorfschulen
2011-04-24T22:08:58Z
<p>Tanto: /* 2008 */ klitzekleines Komma nachgereicht</p>
<hr />
<div>[[image: masernstatistik.jpg|Quelle: Robert-Koch-Institut, 2010<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/232/die_rolle_deutschlands_fuer_die_elimination_der_masern_in_europa_2010.pdf</ref>|400px|thumb]]<br />
Durch die [[Impfkritik|impfkritische Einstellung]] vieler [[Anthroposophie|Anthroposophen]], insbesondere zur MMR-Impfung, treten regelmäßig '''Masernausbrüche an [[Waldorfpädagogik|Waldorfschulen]]''' auf. Die Krankheit wird dabei besonders unter Waldorfschulen und deren Umfeld übertragen. Masern sind gemäß der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]] eine „Kinderkrankheit“, aus der das Kind angeblich gestärkt hervorgehen soll. Nachfolgend sind einige der Masernausbrüche aufgeführt, die an Waldorfschulen ihren Ursprung nahmen.<br />
<br />
==2007==<br />
Anfang Juni 2007 brachen an der Freien Waldorfschule in Gerresheim die Masern aus. Insgesamt erkrankten in der Schule und im unmittelbaren Umfeld 57&nbsp;Menschen.<ref>http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Masern-jetzt-schon-19-Faelle_aid_446325.html</ref><ref>http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Masern-Zwangsimpfung_aid_445463.html</ref><ref>http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/108-Masern-Faelle-in-Duesseldorf_aid_461535.html</ref><br />
<br />
==2008==<br />
Im Frühjahr 2008 brachen an einer Waldorfschule in Gütersloh die Masern aus. Das Gesundheitsamt schloss Kinder ohne Impfschutz vom Unterricht aus. Sie durften bis zum 22.&nbsp;April, dem Ende der möglichen Ansteckungszeit, nicht mehr zur Schule. Die Infektion ging von sieben Schülern aus, die sich zuvor in den Ferien angesteckt hatten. 32&nbsp;der 153&nbsp;überprüften Schüler waren ohne Impfschutz.<ref>http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/masern-ausbruch-tuersteher-vor-der-schule-617045.html</ref><br />
<br />
In Salzburg hatte im Jahr 2008 ein von einer Waldorfschule ausgehender Masernausbruch insgesamt 443&nbsp;Erkrankungsfälle zur Folge. Die Krankheit verbreitete sich auch an anderen Schulen. An der zuerst betroffenen Waldorfschule war ein großer Teil der Schüler nicht geimpft. Es wurden Abriegelungsimpfungen eingeleitet, die dort jedoch kaum angenommen wurden.<ref>http://www.docs4you.at/Content.Node/Spezialbereiche/Infektiologie/Masern_in_Oesterreich_08.pdf</ref><ref>http://www.virologie.meduniwien.ac.at/home/upload/vei/2010/0810s.pdf</ref><br />
<br />
==2010==<br />
Im April 2010 kam es an einer Berliner Waldorfschule zu einem Ausbruch der Masern, wie sich ein ungeimpfter Schüler bei einer Indienreise infizierte und die Krankheit nach seiner Rückkehr auf Mitschüler übertrug. Der Anteil geimpfter Kinder betrug an dieser Schule nur&nbsp;70%. Die Infektion sprang auf Geschwister, Freunde und Kinder in anderen Schulen und Kindertagesstätten über. Auch in Brandenburg sind zehn Masernfälle registriert worden. Alle Erkrankten besuchten Waldorfschulen. Insgesamt wurden 62&nbsp;Fälle registriert, die alle ungeimpfte Personen betrafen.<ref> http://www.tagesspiegel.de/berlin/waldorf-schueler-steckte-62-menschen-mit-masern-an/1809266.html </ref><br />
<br />
Im März 2010 brachen an einer Waldorfschule in Essen die Masern aus. Bis zum 19.&nbsp;Mai 2010 wurden insgesamt 71&nbsp;Masernerkrankungen an das Gesundheitsamt gemeldet. Allerdings wurden Geschwisterkinder teilweise nicht einem Arzt vorgestellt und somit nicht gemeldet, so dass die Fallzahl tatsächlich höher lag. Von den Erkrankten besuchten 30&nbsp;Waldorfschulen und&nbsp;20 waren Patienten anthroposophischer Ärzte, die von einer Impfung abrieten. Von den 71&nbsp;Fällen erhielt nur ein Kind die empfohlenen 2&nbsp;MMR-Impfdosen und in zwei weiteren Fällen lediglich die Grundimmunisierung. Alle anderen waren ungeimpft.<ref>http://www.rki.de/cln_160/nn_1759378/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2010/23__10,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/23_10.pdf</ref><ref>http://www.psiram.com/doc/Ernst%2C_Edzard_-_Anthropsophy%2C_Risk_factor_noncompl._measles_immuniz._%28PIDJ_2011%29.004915.pdf</ref><ref>http://www.presse-service.de/data.cfm/static/761399.html</ref> An der Waldorfschule war die Beteiligung der Eltern an der eingeleiteten Impfkampagne gering.<ref>http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/1312446_Masern_Gesundheitsamt_warnt_vor_gefaehrlicher_Infektionswelle.html</ref><br />
<br />
==2011==<br />
Im April 2011 haben sich an der Waldorfschule in Offenburg 26&nbsp;Kinder aller Klassenstufen mit Masern infiziert. Insgesamt wurden 34&nbsp;Masernfälle gemeldet. Das Gesundheitsamt schloss daraufhin die Schule vom 15.&nbsp;April 2011 bis nach den Osterferien.<ref>http://www.baden-online.de/news/artikel.phtml?page_id=67&db=news_lokales&table=artikel_ortenau&id=16256</ref><br />
<br />
An der Freien Waldorfschule im Freiburger Stadtteil St.&nbsp;Georgen brachen im April 2011 die Masern aus. Kinder ohne Impfschutz wurden vom Unterricht ausgeschlossen. In der Folge breitete sich die Krankheit auf fünf weitere Schulen aus.<ref>http://www.badische-zeitung.de/freiburg/masern-inzwischen-an-fuenf-schulen-im-stadtgebiet--44217100.html</ref><br />
<br />
==Literatur==<br />
*Ernst E.: ''Anthroposophy - A Risk Factor for Noncompliance With Measles Immunization'', commentary, The Pediatric Infectious Disease Journal, Volume 30, 3, März 2011<br />
*Hanratty B, Holt T, Duffell E, et al. ''UK measles outbreak in non-immune anthroposophic communities: the implications for the elimination of measles from Europe''. Epidemiol Infect. 2000;125:377–383.<br />
*Duffell E. ''Attitudes of parents towards measles and immunisation after a measles outbreak in an anthroposophical community.'' J Epidemiol Community Health. 2001;55:685–686<br />
*van Velzen E, de Coster E, van Binnendijk R, et al. Measles outbreak in an anthroposophic community in The Hague, The Netherlands, Juni-Juli 2008. Euro Surveill. 2008;13:1–2.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.rki.de/cln_160/nn_1759378/DE/Content/Infekt/EpidBull/epid__bull__node.html?__nnn=true Epidemiologisches Bulletin des Robert-Koch-Institutes]<br />
* http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Masern/Masern.html<br />
*http://www.rki.de/cln_169/nn_494538/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2005/13__05,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/13_05.pdf<br />
* http://www.ruhrbarone.de/drei-grunde-fur-die-waldorfschule/<br />
*http://www.kinderaerzte-im-netz.de/bvkj/aktuelles1/show.php3?id=1870&nodeid=26<br />
* http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,604918,00.html<br />
* http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46581585.html<br />
*http://www.bfr.bund.de/cm/232/die_rolle_deutschlands_fuer_die_elimination_der_masern_in_europa_2010.pdf<br />
*http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3941&Alias=wzo&cob=337476<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Anthroposophie]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Evangelikalismus&diff=70362
Evangelikalismus
2011-02-21T06:48:17Z
<p>Tanto: Kleinkram</p>
<hr />
<div>Der '''Evangelikalismus''' ist eine Strömung innerhalb des Protestantismus, der sich besonders durch die hohe Bibeltreue bzw. durch Glauben an die Irrtumsfreiheit der Bibel auszeichnet. Bestandteil des Glaubens ist daher auch der [[Kreationismus]].<br />
<br />
Der Evangelikalismus ist keine einheitliche Bewegung, es handelt sich vielmehr um eine Strömung, deren Vertreter sich untereinander verbunden wissen und sich oft auch in Abgrenzung von anderen Formen des Christentums erleben. So können evangelikale Christen verschiedenen protestantischen Konfessionen angehören, wie z. B. reformiert, lutherisch, baptistisch, methodistisch oder anglikanisch, aber auch konfessionsübergreifenden oder nicht-konfessionellen Gruppierungen angehören. In Deutschland gehören sie meist den evangelischen Landeskirchen bzw. den Freikirchen an.<br />
<br />
==Begriff „Evangelikalismus“==<br />
Das relativ junge Wort evangelikal ist heute ein feststehender Ausdruck für ein protestantisches Christentum geworden, das in seinem Selbstverständnis auf besondere Weise bibeltreu sei und sich daher von liberaler Theologie, Säkularismus, aber meist auch von liturgisch orientierten evangelischen wie nichtevangelischen Kirchen abgrenzt. Die Bezeichnung evangelical wurde in den Vereinigten Staaten im 20. Jahrhundert zunehmend verwendet, um Christen zu bezeichnen, die in der Tradition der Erweckungsbewegung stehen.<br />
<br />
==Verbreitung==<br />
Zahlenangaben über evangelikale Christen sind immer etwas ungenau (da genaue Befragungen aller Mitglieder bestimmter Konfessionen viel zu aufwändig wären) und bleiben deshalb umstritten. Diese statistische Ungenauigkeit ist auch darauf zurückzuführen, dass Mitglieder von Pfingstkirchen oder von charismatischen Gemeinden manchmal zu den Evangelikalen gerechnet werden, manchmal nicht. <br />
International haben sich viele Evangelikale in der Evangelischen Allianz zusammengeschlossen. Bei der Evangelischen Allianz können Kirchen, diakonische und missionarische Werke und einzelne Christen Mitglieder sein. Die weltweite Evangelische Allianz gibt an, 420 Millionen Christen zu vertreten. Zählt man die Pfingstbewegung und die unabhängigen Charismatiker gänzlich zu den Evangelikalen, so ergibt sich weltweit eine Mitgliederzahl von ca. 600 Millionen Gläubigen. In Asien, Afrika, Südamerika und den Vereinigten Staaten ist die Bewegung im Wachstum begriffen, teilweise auf Kosten liberaler und traditioneller Kirchen.<br />
<br />
Der evangelikale Dachverband Deutsche Evangelische Allianz geht von etwa 1,3 Millionen „bekennenden Christen“ in Deutschland aus. Nach groben Schätzungen gehört etwa die Hälfte von ihnen zu Freikirchen, unabhängigen Gemeinden und Hauskirchen, die andere Hälfte fühlt sich Gemeinden der evangelischen Landeskirchen zugehörig.<ref name='Lambrecht'>Lambrecht, Oda / Baars, Christian: Mission Gottesreich. Berlin 2009</ref><br />
<br />
Innerhalb der Freikirchen im deutschen Sprachraum sind unter den Evangelikalen z. B. traditionelle Freikirchen wie die Mennoniten, die Baptisten, die Evangelisch-methodistische Kirche, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Gemeinden Christi, die Brüderbewegung, die Kirche des Nazareners oder die Heilsarmee einzuordnen. Die meisten Pfingstgemeinden und neopfingstlichen Kirchen wie ICF Movement, Anskar-Kirche oder Vineyard und der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden werden ebenfalls zum evangelikalen Spektrum gezählt. Es gibt jedoch auch unter den Freikirchen viele, die sich nicht mit dem Evangelikalismus identifizieren oder diesen ablehnen. Innerhalb der Mennoniten finden sich beispielsweise sowohl Gemeinden mit liberaler oder ökumenischer wie auch mit evangelikaler Positionierung.<br />
<br />
==Glaubensinhalte==<br />
Der Evangelikalismus ist in unterschiedliche Strömungen unterteilt. Allen gemeinsamt sind folgenden Merkmale:<br />
<br />
===Wertekonservatismus===<br />
'''Europa:'''<br />
In Europa sind Evangelikale meist konservativ orientiert und treten für ein christlich geprägtes Wertesystem ein, das sie auch in der Politik und Gesellschaft durchsetzen wollen. So gut wie alle europäischen Evangelikalen lehnen z.B. Abtreibung und Sterbehilfe ab, sind Anhänger des Kreationismus und wenden sich besonders vehement und in diskriminierender Weise gegen Homosexualität, von der sie behaupten, sie sei nicht gottgewollt. Homosexualität sei heilbar und Betroffene sollten sich davon lossagen.<ref>http://www.pbc.de/index.php?id=1359</ref> Auch Sex vor der Ehe ist verpönt. Der Glaube an Wunder und Heilungen allein durch Gott ist weit verbreitet. In einigen fundamentalistischen Gemeinschaften fühlen sich die Leiter durch Gott berufen, verlangen Gehorsam und unermüdlichen Einsatz. Sie kontrollieren, fordern und drohen. Zweifel und Kritik werden als dämonisch gewertet, als Zeichen des Bösen. Die Gläubigen leben isoliert, Kontakt mit der Außenwelt ist nicht erwünscht.<ref name='Lambrecht'></ref><br />
<br />
<br />
'''USA:'''<br />
In den USA ist die große Mehrheit gegen die Evolutionstheorie (siehe: [[Jack Chick]]), die Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, gegen pluralistische Lebensstile, für die Todesstrafe und gegen staatliche Sozialmaßnahmen (soziale Hilfe wird als Aufgabe der Kirchen gesehen). Ihre Einstellung ist zwar nicht rassistisch, sondern vorwiegend ethnozentristisch: Einwanderer bedrohen durch ihre fremden Kulturen die amerikanischen Werte. Vom Sozialprofil her ist allerdings eine deutliche Parallele zu rassistischen und antisemitischen Bevölkerungsteilen der USA festzustellen. Evangelikale Christen haben wie diese einen unterdurchschnittlichen formalen Bildungsgrad und sind vorwiegend im Süden der USA in ländlichen Gebieten und kleinen Städten anzutreffen. Anhänger islamischen Glaubens werden feindlich betrachtet (verschärft durch die Entwicklung des Irakkrieges und den Terroranschlag in New York, der stellenweise auch apokalyptisch/eschatologisch gedeutet wird/wurde).<br />
Die christliche neue Rechte der Vereinigten Staaten, die eine einflussreiche politische Position einnimmt, besteht mehrheitlich aus Evangelikalen. Vertreter sind beispielsweise James Dobson, Franklin Graham, Pat Robertson, Charles Colson oder George W. Bush.<br />
<br />
===Bibeltreue===<br />
Evangelikale bezeichnen sich als bibeltreu. Das bedeutet, dass sie biblische Lehre streng ausgerichtet am Inhalt der Bibel vertreten. Evangelikale sehen sich hier im Gegensatz zu anderen Strömungen des Protestantismus, welche aus Sicht des Evangelikalismus der Bibel nicht genügend Bedeutung beimessen würden. Die Bibeltreue äußert sich z.B. darin, dass der Bibel unbedingte Autorität in allen Glaubens- und Lebensfragen zukommt. Sie gilt als vollständig und alles, was Christen wissen müssen, ist in der Bibel behandelt. Fanatischen Evangelikalen gilt die Bibel als unfehlbar und frei von Irrtümern. Auf die Bibel ist unbedingt und in jedem Detail Verlass. Biblischen Texten widersprechende Theorien und Tatsachen, etwa die Evolutionstheorie oder Homosexualität, werden abgelehnt.<br />
<br />
===Absolutheitsanspruch=== <br />
Die meisten Evangelikalen halten ihren Glauben für den einzig richtigen, ihr Fundament für das einzig wahre. Andere Religionen und vor allem den Atheismus lehnen sie deshalb ab. Mit ihrem Bibelverständnis, ihrer Form des Glaubens und mit dem damit verbundenen Absolutheitsanspruch entsprechen sie unserem Verständnis von Fundamentalismus. Evangelikale leiten strenge Lebensregeln aus der Bibel ab. Wer dagegen verstößt, sündigt aus ihrer Sicht. Evangelikale wollen die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen verändern, Vertreter evangelikaler Lobbyvereine bemühen sich in Berlin um Einfluss auf Politik und Medien.<ref name='Lambrecht'></ref><br />
<br />
Mit Ausnahme des Judentums, das bei manchen Evangelikalen einen Sonderstatus genießt, werden andere Religionen als Irrwege abgelehnt und Atheismus als Sünde bezeichnet. Ein Dialog der Religionen und mit Nichtgläubigen findet meist nur unter missionarischem Gesichtspunkt statt.<br />
<br />
===Persönliche Beziehung zu Gott und zu Jesus===<br />
Das evangelikales Christentum lebt von einer persönlichen Glaubensbeziehung zu Gott/Jesus. Die individuelle Erfahrung der Verbundenheit des Glaubenden mit Gott resp. Jesus ist wichtig. Diese Erfahrung beruht auf einem strikt personalen Gottesbild, das dem Glaubenden ein Gegenüber gibt, mit welchem er über das Gebet im Dialog stehen kann. <br />
<br />
===Bekehrung===<br />
Evangelikale nennen sich auch „entschiedene“ oder „bekennende“ Christen, weil sie sich als Jugendliche oder Erwachsene ganz bewusst für diesen Glauben entschieden haben. Einige lehnen deshalb die Taufe im Kindesalter ab. Der Moment der Entscheidung markiert für evangelikale Christen eine bedeutende Wende. Sie nennen sie „Bekehrung“ oder „Wiedergeburt“.<ref name='Lambrecht'></ref><br />
<br />
Diese ausgeprägt persönliche Beziehung zu Gott hat einen biographisch klar zu bestimmenden Anfang: Die Bekehrung, die bewusste Entscheidung für den evangelikalen Glauben. Die Bekehrung wird zum Schlüsselerlebnis des Lebens, auf welches in Zeugnissen und Gesprächen oft Bezug genommen wird und von vielen als Erweckung bzw. eine Art Erleuchtung oder Eingebung verstanden wird. Damit wird das Leben in Autonomie als in die Irre gehend bezeichnet und vom Leben unter der Autorität Gottes getrennt. Diese dualistische Struktur kann dazu führen, dass der Unterschied der beiden Lebensphasen im Rückblick überzeichnet wird, dies insbesondere bei Menschen, die schon im Evangelikalismus aufwuchsen.<br />
<br />
===Gebete und Bibellesen===<br />
Für die persönliche Glaubensbeziehung zu Gott sind Gebet und das Lesen der Bibel von eminenter Bedeutung: sie sind die Wege, über welche der Dialog mit dem als Person verstandenen Gott geführt wird. Durch Gebet spricht der Evangelikale mit Gott, und beim der Lesen der Bibel erhält er Antwort. Daher hat beides in der Glaubenspraxis Evangelikaler eine große Bedeutung.<br />
<br />
Aus dieser persönlichen Glaubensbeziehung, resultiert die Pflicht, sich völlig dem Willen Gottes zu unterstellen. Die Bibel gilt als unmittelbares Wort Gottes und deren Hinweise auf ein gottgefälliges Leben werden möglichst umgesetzt. Ziel ist hierbei insbesondere die Vermeidung von Verhaltensweisen, die in der Bibel negativ bewertet werden, etwa unter dem Begriff der Sünde. Die "Grundlinien bibeltreuer Politik" der Partei der Bibeltreuen formulieren das wie folgt: <br />
<br />
:"''Als Christen wollen wir in unserem persönlichen Leben, aber darüber hinaus auch in gesellschaftlichen und politischen Fragen, zuerst und zuletzt Gott gehorsam sein''."<ref NAME='politik'>http://www.pbc.de/index.php?id=bibeltreue_politik</ref><br />
<br />
===Missionierung===<br />
Der Evangelikalismus ist eine missionarische Bewegung, beruhend auf der missionarischen Ausrichtung des Neuen Testamentes. Evangelisation und Mission sind so für den Evangelikalismus wichtige Begriffe. <br />
<br />
Evangelisation im übergeordneten und weiteren Sinne bezeichnet die Ausbreitung des Evangeliums von Jesus Christus. In evangelischen und evangelikalen Kreisen ist Evangelisation der terminus technicus für Veranstaltungen, die sich primär an Kirchendistanzierte und Nichtchristen richten. Die Formen dieser Evangelisation, deren Geschichte ins 18. Jahrhundert zurück geht, sind vielfältig; sie reichen von Großevangelisationen über Evangelisationswochen in kirchlichen Räumen sowie Zeltevangelisationen bis hin zum sogenannten evangelistischen Straßeneinsatz und zur persönlichen Evangelisation. Theologische Grundlage der Evangelisation sowohl im weiteren als auch im engeren Sinne ist der sogenannte Missionsbefehl Jesu.<br />
<br />
Während sich die Evangelisation an nichtevangelikale Christen richtet, zielt die Mission auf die Angehörigen einer anderen oder keiner Religion. Evangelisation und Mission sind Aufgabe einerseits der Gemeinde, andererseits jedes einzelnen Christen. Die erfolgreiche Erfüllung ihres Missionsauftrages durch die einzelnen Gemeinden ist in den letzten Jahren für breite Kreise des Evangelikalismus beinahe zum Kriterium der Gottgefälligkeit der jeweiligen Gemeinden geworden. Wachsende Gemeinden gelten als gesegnet, ihre Verkündigung scheint dem Willen Gottes am meisten zu entsprechen. Kleiner werdende Gemeinden machen etwas falsch. Der Evangelisationsauftrag des Einzelnen wird durch missionarische Einsätze, aber insbesondere durch Evangelisation im Bekanntenkreis wahrgenommen.<br />
<br />
'''Evangelikale Missionswerke''' wie z.B. "''Jugend mit einer Mission''" (JMEM, engl. "Youth with a mission") sind weltweit tätig. In Deutschland gibt es mittlerweile acht Niederlassungen der Bewegung. Der Zentralsitz liegt in Colorado Springs in den USA. Nach eigenen Angaben sendet die Organisation weltweit etwa 25 000 Missionare vor allem in Länder, in denen sich weniger als 2% der Menschen zum Christentum bekennen.<br />
<br />
Insgesamt gibt es in Deutschland mittlerweile weit über 100 evangelikale Organisationen,die sich der "Weltmission" widmen.Viele von ihnen gehören zur "Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Mission" (AEM). Nach eigenen Angaben haben sich hier ca. 90 Missionsgesellschaften und Ausbildungsstätten zusammengeschlossen. Ende 2008 betreut die Gemeinschaft danach weltweit mehr als 3000 Missionare.<br />
Eine der größten Mitgliederorganisationen der AEM ist die "Deutsche Missionsgesellschaft" (DMG).Der Verein unterstützt nach eigenen Angaben mehr als 300 Missionare in über 70 Ländern.<ref name='Lambrecht'></ref><br />
<br />
===Endzeitvorstellungen===<br />
Der Evangelikalismus geht davon aus, dass diese [[Weltuntergang|Welt irgendwann untergehen]] wird, worauf für die Gläubigen eine ewige Heilszeit in Gottnähe folgen wird. Viele Evangelikale versuchen den Ablauf dieser endzeitlichen Ereignisse näher zu erhellen, indem sie die recht verschiedenen und z.T. symbolischen Aussagen des Neuen Testaments zu dem Thema der Endzeit in einen kohärenten Ablauf gebracht und entsprechend interpretiert werden. Gerade weil die verschiedenen biblischen Hinweise zum Thema einander unschlüssig sind bzw. sich sogar widersprechen, besteht in dieser Frage viel Uneinigkeit. Ebenfalls ist strittig, wie nahe die Endzeit bevorsteht. Manche Evangelikale sehen bereits in gegenwärtigen Ereignissen Prophezeiungen der Bibel erfüllt und gehen von einem unmittelbar bevorstehenden Endzeittermin aus. <br />
<br />
Beispielsweise kann man auf der Internetseit der Partei der Bibeltreuen Christen zum Thema "''Grundlinien bibeltreuer Politik''" folgendes lesen:<br />
<br />
:"''Die Arbeit der PBC fordert aber auch die Anerkennung und die Beachtung der Spannung zwischen dem kommenden Reich Gottes und der bestehenden Macht der Finsternis. Das Kommen des Reiches Gottes ist begleitet von Katastrophen''."<ref NAME='politik'></ref><br />
<br />
In den letzten Jahren hat sich die Endzeiterwartung im Evangelikalismus, die in den 80er Jahren recht stark war, eher abgeschwächt. Einigkeit besteht im Evangelikalismus aber darin, dass diese Welt untergehen wird, dass also Fortschritte und Verbesserungen in der menschlichen Gesellschaft letztlich sinnlos sind. Daraus resultiert z.T. die Wissenschafts- und Fortschrittsfeindlichkeit sowie die Rückwärtsgewandtheit der Evangelikalen.<br />
<br />
==Homeschooling==<br />
Besonders unter evangelikalen Eltern ist das Modell des „Homeschoolings“ (Hausunterricht) verbreitet, bei dem die Kinder keine öffentliche Schule besuchen dürfen, sondern zu Hause von den eigenen Eltern unterrichtet werden. Ziel ist dabei, die Kinder von der angeblichen Verderbtheit der westlichen Welt abzuschotten, darunter wird insbesondere der Sexualkundeunterricht ("''Sexualisierung''") und die Evolutionstheorie gesehen. In Wirklichkeit kommt es aber zu einer Indoktrinierung der Kinder im evangelikalen Sinne.<br />
<br />
Als Begründung für das Homeschooling wird folgendes aufgeführt:<br />
<br />
:“''Der Bildungsgrad der Eltern ist für die Schulunterrichtung zu Hause nicht entscheidend. Wichtig ist das gute Vorbild der Eltern und ihre Überzeugung, '''dass sie mit der Schulunterrichtung zu Hause ihre Elternpflicht gegenüber Gott und ihren Kindern am besten erfüllen''' und damit dem Staat und der Gesellschaft Rechnung tragen und dienen''.“<ref>http://www.schuzh.de/cms/index.php?id=3</ref><br />
<br />
Da in Deutschland eine allgemeine Schulpflicht besteht, ist Hausunterricht hierzulande in der Regel nicht zulässig. Die herrschende Rechtsprechung erlaubt Hausunterricht nur für Schüler, deren Eltern im Ausland arbeiten, oder für Schüler, die wegen Behinderung oder Krankheit nicht transportfähig sind ("Krankenunterricht"). Auch hier sind der staatliche Lehrplan und examinierte Lehrkräfte die Grundlage des Unterrichts. In Einzelfällen gab es bereits Erzwingungshaft, beispielsweise für die Väter der Glaubensgemeinschaft "''Zwölf Stämme''", die ihre Kinder in einer eigenen (nicht staatlich anerkannten) Schule unterrichten.<br />
<br />
Im Januar 2010 gewährte ein US-Gericht einer deutschen Familie Asyl, da sie sich aufgrund ihres christlichen Glaubens in Deutschland verfolgt fühlte. Der Richter war der Ansicht, die deutsche Regierung versuche Hausunterricht auszumerzen, was eine Verletzung eines grundlegendes Menschenrechts sei.<ref>[http://www.faz.net/s/Rub867BF88948594D80AD8AB4E72C5626ED/Doc~E7D49EE2B27D54F8C9B153CF35CA2243E~ATpl~Ecommon~Scontent.html Amerika gewährt deutscher Familie Asyl. FAZ, 27. Januar 2010.]</ref><br />
<br />
Siehe auch: [http://blog.psiram.com/?p=802 “Homeschooling” bibeltreuer Christen als Mittel der Evangelisation]<br />
<br />
==Missionierung indigener Völker==<br />
Viele welteit tätigen Missionswerke wie z.B. SIL International (vormals Summer Institute of Linguistics, davor Wycliffe Summer Institute of Linguistics) oder die New Tribes Mission betreiben insbesondere in Ländern der Dritten Welt Mission, häufig bei tribalen Ethnien und gerne bei Ethnien mit wenig Kontakt zur dominant culture. Die linguistische Arbeit umfasst das Erstellen eines Lautsystems, eines Lexikons, mit dessen Hilfe Bibeltexte in diese Sprachen übertragen werden, um die Bekehrungsarbeit zu erleichtern. Der linguistische Teil der Arbeit ordnet sich der Bekehrung unter. <br />
<br />
Die Linguistik dient dem Zweck: es soll keine indigene Sprache bzw. Kultur dadurch bewahrt werden, sondern den Missionaren der Zugang zu Personen erleichtert werden, die durch "zivilisiertere" Sprachen nicht erreichbar sind. Tatsächlich setzt bereits sehr frühzeitig die Dekulturation von der tradierten Kultur ein (indem "Bekehrte" z.B. Privilegien erhalten wie neue Häuser, Bekleidung, Zugang zu von der Mission gebauten Sporthallen etc.). Die missionierten Personen müssen unter diesem System ihre tradierte Kultur vollständig verlassen und als Teufelswerk ablehnen - dies nicht nur punktuell, sondern immer wieder öffentlich. Dazu kommt, dass diese Missionswerke sich häufig genug zum Erfüllungsgehilfen staatlicher Vertreibungspolitik machten und noch machen.<br />
<br />
Weitere Vorwürfe gegen diese Organisationen beziehen sich darauf, dass die Missionare auf eine rasche Dekulturierung der Bekehrten hinarbeiten und auf Ethnien einwirken, nicht nur die tradierte Lebensweise aufzugeben, sondern auch ihre Gebiete, um auf Reservationen umgesiedelt zu werden. NTM hat offenbar in Paraguay in diesem Sinne gearbeitet und so Zuarbeit für die Politik des Diktators Stroessner geleistet. <br />
<br />
Trotzdem erfährt z.B. das SIL Anerkennung (und hierbei ist sicherlich ein Punkt, dass SIL in der Außendarstellung sowie im Namen die Linguistik herausstellt und auf Hinweise zur missionierenden Tätigkeit verzichtet):<br />
<br />
:„''Das SIL hat beratenden Status bei der UNESCO und bei den Vereinten Nationen. SIL ist auch in vielen Ländern als Nichtregierungsorganisation (NGO) vertreten. SILs Arbeit in vielen Teilen Asiens wurde von der UNESCO öffentlich ausgezeichnet''".<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/SIL_International</ref><br />
<br />
Weitere Auszeichnungen:<br />
*Ramon Magsaysay Award for International Understanding. (1973) <br />
*UNESCO Award <br />
*International Reading Association Literacy Award für Alphabetisierung in Papua-Neuguinea (1979)“<br />
<br />
==Parteien, Organisationen==<br />
*Partei Bibeltreuer Christen.<br />
*Evangelische Volkspartei<br />
*Eidgenössisch-Demokratische Union<br />
*ProChrist, eine eine Großevangelisationsveranstaltung, die seit 1993 im zwei- bis dreijährigen Turnus stattfindet<br />
*Bund freier evangelischer Gemeinden<br />
*Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP)<br />
*Christival<br />
*Christlicher Medienverbund KEP<br />
*Deutsche Evangelische Allianz<br />
*Evangelikaler Pressedienst “Idea”<br />
*Evangelikales Internetportal “Jesus.de”<br />
*Forum Freikirchlicher Pfingstgemeinden<br />
*Lausanner Bewegung in Deutschland<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://www.welt.de/welt_print/article1702892/Die_Frommen_sind_auf_dem_Vormarsch.html<br />
*SWR-Audio über Evangelikale, 15 min: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/kontext/-/id=4352076/nid=4352076/did=5613378/1gjst5r/index.html<br />
*SWR-Video über Evangelikale, 7 min: http://www.youtube.com/watch?v=Y7XrP9AhTZk<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
*http://www.relinfo.ch/evangelikalismus/themen.html<br />
*http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus<br />
*http://www.w-w-w.de/SIL_International.html <br />
*http://deutschland.ntm.org/ <br />
*http://de.wikipedia.org/wiki/New_Tribes_Mission<br />
*http://www.anonym.to/?http://www.rejectionofpascalswager.net/mission.html#america<br />
<br />
[[category:Religöser Fundamentalismus]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=F%C3%BCrstentum_Germania&diff=64838
Fürstentum Germania
2010-12-13T19:19:51Z
<p>Tanto: /* Rezeption und Medienecho */ Feinschliff</p>
<hr />
<div>==Einleitung==<br />
[[image:Fuerstentumwappen.jpg|Staatsfahne mit Wappen|200px|left|thumb]][[image:ftx.jpg|Das Germania-Fürstenduo|thumb]][[image:fgbk.jpg|Schlagzeile nach Zwangsräumung|300px|thumb]]Das '''Fürstentum Germania''' war ein als ''basisdemokratischer Kirchenstaat'' getarntes [[KRR]]-Projekt, dem zu seinen Hochzeiten maximal etwa 220&nbsp;Personen aus dem gesamten Bundesgebiet angehörten. Zu diesem Personenkreis gehören rechtslastige Anhänger der Idee einer kommissarischen Reichsregierung (KRR), Freiwirtschaftler und "Libertäre" (im Sinne des englischsprachigen Begriffs "libertarian") um einen angeblichen [[Jessie Marsson]] (der unter diversen weiteren Pseudonymen auftritt) und einen Adoptiv-Adeligen namens Michael Freiherr von Pallandt, der im Fürstentum als ''Fürst'' fungiert. Zentraler Anlaufpunkt des Mikro-Scheinstaates war von Februar bis Mai 2009 ein baufälliges Schloss in der brandenburgischen Ortschaft Krampfer, das als ''Staatssitz'' fungierte, während das 4.000&nbsp;m<sup>2</sup> große Grundstück als ''Staatsgebiet'' bezeichnet wurde. Am 19.&nbsp;Mai 2009 wurde das Schloss durch die Polizei geräumt, da es als Wohnräumlichkeit den behördlichen Anforderungen nicht genügte. Eine Diskussion unter Anhängern des Fürstentum über die Zeit nach der Räumung ist hier zu sehen:[http://vimeo.com/4769202]. Inzwischen ist das Schloß von seinen Besitzern weitestgehend aufgegeben worden und soll nach dem Wunsch des Besitzers gezielt dem Verfall anheimfallen<ref>Zitat Jessie Marsson, Jeet TV, 9.6.09 15:40 Germania lebt</ref>. Nach dem Scheitern des Projektes und einer Mitgliederabwanderung Ende Mai/Anfang Juni 2009 ist derzeit eine ''Exilregierung Fürstentum Germania'' in Südamerika geplant.<br />
<br />
Personen aus dem Dunstkreis dieses Fürstentum Germania sind als ''Staatsvolk'' dem [[KRR|KRR-Spektrum]], den [[Chemtrail]]-Anhängern, den ''Selbstversorgern'', der homosexuellen Pädophilenszene, und wolkigen [[Esoterik]]ern zuzuordnen. Bei einigen der Personen sind antisemitische Äußerungen nicht überhörbar<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445116/61469/Doch-nicht-harmlos-Dorothea-von-Dahlen-zu-den.html</ref>, so im ''Deutschen Volksblatt'' des Jessie Marsson.<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl</ref> Es bestehen Bezüge zu einer NU-ERA-Bewegung, eines reichsbürgerlichen ''Runden Tisches Berlin''<ref>http://www.krr-faq.net/reg6.php#rund</ref>, einer Gruppe ''[[Autarkes Leben]]'', sowie dem Verein [[lnc-2010]] von [[Uwe Behnken]]. Beziehungen existieren auch zum [[Neue Impulse Treff]] und den Anhängern der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] sowie Anhängern des [[Kreationismus]].<br />
<br />
==Staatsgründung==<br />
[[image:gruendung.jpg|''Staatsgründung'' 15.&nbsp;Februar 2009|250px|thumb]]<br />
Am 15.&nbsp;Februar 2009 wurde ''unter Tränen''&nbsp;<ref>Artikel in der Märkischen Allgemeinen vom 16.&nbsp;Februar 2009 [http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11432930/61469/Schloss-hat-neue-Bewohner-Staatsgruendung-im-Krampfer-KOMMUNALES.html]</ref> Freiherr von Pallandt auf dem Grundstück eines alten baufälligen Schlosses in Plattenburg (''Schloss Krampfer'' in Krampfer Groß Gottschow, Brandenburg) als ''Staatsoberhaupt'' dieses selbsternannten ''Kirchenstaats'' ausgerufen. Laut einer eigenen sogenannten Verfassung will sich das Fürstentum Germania damit aus der Bundesrepublik Deutschland zu Gunsten einer eigenen Staatsbürgerschaft selbst ausgebürgert und von ''der BRD abgespalten'' haben, samt Staatsfahne und provisorischer Staatshymne.<br />
Um Staatsbürger des Fürstentums Germania zu werden, genügt es, eine sogenannte Beitrittserklärung zu unterzeichnen. Dann wechsele automatisch die bisherige Staatsangehörigkeit deutsch zur Staatsangehörigkeit von Germania. Für Ende Februar 2009 sollen laut Fürstentum zwischen 200&nbsp;und 300&nbsp;Personen die Beitrittserklärung unterschrieben haben.<br />
<br />
Am 28.&nbsp;Februar 2009 wurde bei einem von [[Jeet]]TV gesendeten Info-Nachmittag des Fürstentums ein Paar "nach germanischem Recht" getraut. Die Heirat sei in einem Nebenzimmer erfolgt. Von wem wurde nicht bekannt.<br />
<br />
Video der Staatsgründung: [http://www.youtube.com/watch?v=lqs1A89yfoo]<br />
<br />
==Aktueller Stand==<br />
[[image:krampfer7.jpg|Aktuelle Bewohner|left|thumb]]<br />
[[image:Przibill.jpg|Alexander Przibill|thumb]]<br />
Einige Arbeitslose einer NU-ERA-Bewegung (nicht zu verwechseln mit newera der Scientology) begannen im Februar 2009 damit, die baufällige Ruine gegen Witterungseinflüsse zu sichern und campierten im Schloss Krampfer provisorisch bis zur polizeilichen Zwangsräumung. Ein dortiger Bewohner gab im Mai 2009 an, dass sie dort von ''Spenden und Zuwendungen'' leben würden.<ref>Bewohner Jens Wilmann, 5.&nbsp;Mai 2009 in Märkische Allgemeine: ''Wir leben hier von Spenden und Zuwendungen''&nbsp;[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11497942/61469/Untere-Bauaufsichtsbehoerde-des-Landkreises-gestern-bei-Kontrolle-in.html Märkische Allgemeine vom 5.&nbsp;Mai 2009]</ref> <br />
<br />
Im Germania-Forum schrieb der eindeutig rechte "freie Journalist" [[Christoph Kastius]] am 7.&nbsp;März 2009 über einen "Angriff auf Schloss Krampfer". Angeblich hätten sich "bewaffnete Einheiten" der BRD (gemeint war die örtliche Polizei) Zugang verschaffen wollen, ohne einen Durchsuchungsbefehl gehabt zu haben.<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2349773-angriff_auf_schloss_krampfer.html</ref> Grund der polizeilichen Durchsuchungsaktion sei angeblich eine Anzeige des rbb wegen Besitz von Rauschgift im Regierungssitz auf Schloss Krampfer gewesen.<br />
<br />
Wie auf einer Einwohnerversammlung der Ortschaft Krampfer am 10.&nbsp;März 2009 bekannt wurde, stieß die sogenannte Gründung des Fürstentums Germania auf wenig Gegenliebe in der örtlichen Bevölkerung. Im März 2009 wurde bekannt, dass das örtliche Bauamt anstrebte, das Schloss wegen Baufälligkeit und anderer Mängel für unbewohnbar zu erklären. Im Mai 2009 wurde bekannt, dass das baufällige Schloss nicht zu Wohnzwecken genutzt werden darf, da unter anderem eine intakte Heizungsanlage, ein Kanalanschluss bzw. eine Kläranlage und gesicherte Stromleitungen fehlten. Kurz zuvor war es zu einer Begehung des Schlosses durch Vertreter des Bauamtes gekommen. Da die Bewohner die Beamten nicht einlassen wollten, geschah dies durch Polizeischutz. Ein Bauantrag und ein Antrag auf Umnutzung zu Wohnzwecken für das denkmalgeschützte Gebäude wurden seitens des Fürstentums trotz wiederholter Aufforderung nicht gestellt, woraufhin das Bauamt den Bewohnern die Frist setzte, bis zum 15.&nbsp;Mai 2009 auszuziehen.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512944/62249/%C2%A0Gemeinde-verbannt-Germania-Anhaenger-aus-Schloss-Krampfer-und.html</ref> Am 19.&nbsp;Mai 2009 wurde das Schloss Krampfer von der Polizei geräumt und versiegelt.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512218/2242247/Fuerstentum-Germania-in-Krampfer-ist-geraeumt-Polizeieinsatz-in.html</ref><br />
<br />
Nach der Zwangsräumung wollten die Bewohner teilweise in Zelten weiter auf dem Fürstentumgelände wohnen, zogen dann aber in eine angemietete 40qm Wohnung in Krampfer um. Die NU-Era-Anhänger distanzierten sich in Folge vom Fürstentum, um im naheliegenden Kleinow ihre Aktivitäten unter dem Namen ''Areal:Löwenzahn'' fortzusetzen.<ref>MANUkey<br />
Administrator<br />
***** Nachtrag ***** 10.05.2009<br />
Irgendwie ist die Luft raus aus der Operation.<br />
Zu viele Germania-Gegner haben nicht begriffen, daß Nu-Era was anderes ist als Germania und haben es tatsächlich geschafft, eine unserer Operationen auszubremsen. Zur Folge hat das Ganze jetzt, daß Germania Schloß Krampfer für sich beansprucht, den Aufbau selbst regeln will und lieber nicht mehr mit anderem in Verbindung gebracht werden möchte.<br />
Das sehen wir natürlich ein, und nutzen Dank unserer Flexibilität einfach andere, inzwischen zur Verfügung stehende Möglichkeiten.<br />
Wir werden diese Operation zum 15. Mai schließen, weil wir auf Schloß Krampfer jetzt leider nicht mehr zeigen können, wie man in kürzester Zeit was aufzubauen kann, ganz ohne irgendwas zu brauchen, was nicht zur Verfügung steht. Eigentlich haben wir nie wirklich 'ne Chance dazu bekommen. Aber wir beschweren uns nicht; wir hatten eine gute Zeit und das Beste draus gemacht.<br />
....die Nu-Era-Leute von Krampfer jetzt nach Kleinow ins Areal:Löwenzahn umsiedeln;<br />
meldet euch doch bitte um weiter dabei zu sein einfach in der Operation:Woodland an.<br />
So können wir dort ungestört wieder weiter unsere eigenen Ideen vorleben, unabhängig von Germania oder irgendeinem Staat. ...<br />
Wir waren am Freitag in Berlin und haben unsere Personalausweise zurückgegeben, mit der Begründung, daß wir keine Herrschaftssysteme mehr anerkennen, und dann ist das natürlich was hinderlich, wenn Germania groß werden will. Soll es, bitte! Solang keiner Germane werden muß, hab' ich nicht das geringste Problem damit. ...<br />
Die Foren werden laut Absprache unter den Operatoren Manu und Bauchi wieder geschlossen. Es wird jedoch ein neues Forum eröffnet, um in der verbleibenden Woche eventuell aufkommende Fragen weiterhin behandeln zu können. Wer da jetzt noch was zu Germania schreibt, sollte zum Klempner gehen; der hat ein generelles Problem die leichtesten Sachen zu verstehen, da stimmt dann was nicht ;) <br />
[http://krampfer.yooco.de/beta/home.html] (nur für Mitglieder)<br />
[http://woodland.yooco.de/beta/forum/t.2898418-areallwenzahn_im_fokus.html]</ref>. In Kleinow hatte zuvor die NPD vergeblich versucht, ein Gelände für eigene Aktivitäten zu erwerben, was jedoch durch den Widerstand der Gemeinde verhindert werden konnte.<br />
<br />
Von April bis Anfang Mai herrschte eine Art Nachrichtensperre. Fast immer hatte sich zuvor nämlich herausgestellt, dass Angaben aus dem Fürstentum sich mit anderen Angaben aus den eigenen Kreisen widersprachen oder nicht mit nachprüfbaren Quellen vereinbar waren. So wurden auch frei zugängliche Foren samt Beiträgen über Nacht gelöscht und Äußerungen des ansonsten mitteilungsfreudigen stellvertretenden Fürsten Jessie Marsson verstummten völlig. In dieser letzten Phase der Entwicklungen war zu beobachten, daß der Heidelberger selbsternannte ''freie Aufklärer'' Alexander Przibill (geb. 1960) als eine Art PR-Berater im Namen des Fürstentums agierte. Er wurde am 21.&nbsp;März 2009 zusammen mit Manuela Pfeifer, Thomas Patzlaff und [[Toni Haberschuss]] zum ''Volksrat'' des Fürstentums gewählt<ref>http://www.fuerstentum-germania.org/Volksvertreter.html</ref>. Przibill arbeitete früher bei der Dresdner Bank und wohnt in Jena. Er bezeichnet sich inzwischen als ''Berater für innere und äußere Konflikte''. Als ''kosmisches Paar''<ref>http://anonym.to/?http://www.bewusstseins-und-energieschule.de</ref> betreiben Przibill und die esoterische Heilpraktikerin und [[Die Violetten]]-Aktivistin Sylvia Annett Bräuning eine Art Coaching- und Wirtschaftsheilungsunternehmen zur Selbstermächtigung (Self Empowerment) namens ''Neues Lebens Bewusstsein'', das angeblich mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Quantenphysik mit dem Slogan wirbt: ''Erkenne: Jeder Mensch ist ein Unternehmer!''. Przibill ist auch Anbieter einer Wundermatte namens "Revital" des Erfinders [[Oleg Lohnes]] (''Energie mit Spitzen-Wirkung'').<br />
Przibill hat sich inzwischen in einer E-Mail an EsoWatch vom gescheiterten Fürstentum Germania distanziert.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Juni 2009 trat Manuela Pfeifer als Volksrat zurück und hat sich vom Fürstentum Germania distanziert.<ref>Beitrag von Manuela_Pfeifer » Di 2. Jun 2009, 18:36<br><br />
Rücktritt<br><br />
<br><br />
Hiermit trete ich, Manuela PFEIFER, am 02.Juni 2009 als Mitglied des Volksrates vom Kirchenstaat Fürstentum Germania mit sofortiger Wirkung zurück und gebe gleichzeitig meine Bürgerurkunde ab.<br />
<br><br />
Ich fordere die Administratoren des Forums, wie auch der Internetseite vom Fürstentum Germania auf, alle meine persönlichen Beiträge, Bilder und Daten sofort zu löschen. [...]<br />
[http://forum.fuerstentum-germania.org/viewtopic.php?f=23&t=218]</ref><br />
Auch Thomas Patzlaff ist nicht mehr als Volksrat tätig, wie er in einer Rundmail vom 10.&nbsp;Juni 2009 schreibt.<ref>Rundmail von Thomas Patzlaff vom 10.06.2009<br><br />
Liebe Leserin und lieber Leser,<br><br />
es ist schon eine lange Zeit her, daß ich einen Rundbrief verfaßt habe und manch eine/r denkt ich habe meine Arbeit eingestellt. Dem ist aber nicht so, sondern ich hatte nur sehr viel zu tun. Ich werde aber wieder mehr Zeit für den Rundbrief einplanen, denn besonders in diesem Superwahljahr sind schon viele unglaubliche Dinge geschehen und werden noch geschehen.<br><br />
Eigentlich wollte ich gleich mit einer doch sehr umfänglich gewordenen Abhandlung über die aktuelle völkerrechtliche Lage wieder los legen, aber diese wurde sofort einkassiert und wird in einigen Wochen in einem Buch veröffentlicht. Mehr kann ich derzeit dazu noch nicht verraten. Zu gegebener Zeit mehr dazu.<br><br />
Ich will diesen Rundbrief nicht gleich überladen und werde daher zunächst ein Thema aufgreifen und das ist das Fürstentum Germania, wo ich in den letzten Monaten viel Zeit, Energie und auch einiges an Geld investiert habe.<br />
Mittlerweile hat sich hier die anfängliche Euphorie deutlich gelegt und die Summe der gemachten Fehler hat eine deutlich veränderte Situation geschaffen, welche mich nicht mehr so optimistisch in die Zukunft schauen läßt wie noch zur Gründungszeit. Damit die Sache etwas transparenter wird, will ich hier mal einen kurzen Überblick über die Entwicklung geben.<br><br />
Am 15. Februar 2009 startete die ganze Sache mit der offiziellen Proklamation. Bei dieser Veranstaltung wurde ich zum Ritter der Menschenrechte vorgeschlagen und vom anwesenden Volk bestätigt. Es war sehr voll und es herrschte eine rege Aufbruchstimmung. Danach gab es noch etliche Veranstaltungen aber mit abnehmender Teilnehmerzahl. Es wurden öffentliche Foren eingerichtet, auf welchen bald ein reges und häufig destruktives Treiben festzustellen war. Wie nicht anders zu erwarten waren hier Systemlinge an ihrem zerstörerischen Werk. Auch im „internen“ Bereich gab es natürlich von Anfang an U-Boote, welche andere Ziele verfolgten. Es gab viele Aktivitäten, welche aber anfänglich nicht abgestimmt waren und daher zuweilen absonderlich Ergebnisse produziert haben.<br><br />
Ich habe meine Arbeit als Ritter sofort aufgenommen und wurde auch mit der Wahrnehmung diverser Interessen vertraut. Allerdings dauerte es nicht lange und dann waren die alten, bei allen noch mehr oder weniger vorhandenen BRDDR-Muster wieder im Einsatz und das Gezanke ging schnell los. Nach diversen Angriffen habe ich dann mein Amt nieder gelegt, wurde aber schnell wieder in ein neues geschoben und so wurde ich auch mal Volksrat. Nun ja, eigentlich war das nicht mein Ziel aber wenn es die Situation erforderlich macht, dann sollte es nicht an mir scheitern.<br><br />
Auch in dieser Position habe ich sofort mit Volldampf gearbeitet, was sich aber in der Praxis als nicht sehr funktionsfähig heraus stellte. Wir hielten viele Konferenzen ab und brachten dabei auch Ergebnisse, welche aber weitgehend ins Leere zu gehen schienen. Es kam einfach vieles nicht in Bewegung und es drängte sich immer mehr der Eindruck auf, daß hier von Seiten der Initiatoren gebremst und geblockt wurde, was nicht nur einen unguten Eindruck machte, sondern auch dazu führte, daß wir intern eine Krisensitzung einberiefen um die anstehen offenen Fragen endlich zu klären.<br><br />
Das Ergebnis war aber mäßig und konnte zumindest mich nicht befriedigen. Nach dem ich dann auch in dieser Postion wieder von Teilen des Germania-Volkes als Postenjäger angegriffen wurde, habe ich auch diesen Posten nieder gelegt.<br />
Soweit aus meiner eigenen Sicht und Tätigkeit. Nach der Gründung sollte als erstes Ziel die internationale Proklamation folgen, damit konkret auf die Anerkennung hin gearbeitet werden konnte. Dieser wichtige Schritt wurde aber immer wieder verschoben und das ohne konkrete und nachvollziehbare Begründung. Zunächst stellte sich heraus, das überhaupt keine Texte für die nötigen Proklamationen vorhanden waren und offenbar auch keiner daran gearbeitet hatte. Nach eingehendem Druck vom Volksrat, wurde dieser dann damit betraut die Texte auszuarbeiten, was ich dann realisiert habe.<br><br />
Aber trotzdem wurden diese nicht an die zuständigen Stellen versendet, weil angeblich kein Geld für die diplomatische Post vorhanden war. Aus meiner Sicht war dies eine eher dünne Begründung und der einfache Postweg hätte ja wenigstens den Vorgang schon mal in Gang gesetzt.<br><br />
Parallel gab es aber bereits erste Kollisionen mit den Brandenburger Behörden, vorzugsweise den Baubehörden. Nach einem recht heftigen und natürlich hetzerischen Medienspektakel um das Fürstentum, suchten die Behörden einen Ansatzpunkt um dem Treiben ein Ende zu setzen. Da die innere Organisation des Fürstentum eher als chaotisch zu bezeichnen war, konnte dem nicht sehr wirkungsvoll entgegen getreten werden. Zu spät wurden die Probleme wirklich für den Volksrat bekannt und in der kurzen verbliebenen Zeit wurde gemacht was möglich war. Es war aber nicht mehr aufzuhalten und so wurde das Schloß von den eigentlich nicht mehr zuständigen Baubehörden geräumt und versiegelt. Dies stellte zwar völkerrechtlich einen Kriegsakt dar, aber wen interessiert das schon, wenn das Völkerrecht von Völkermördern und deren Anhängern und Abhängigen faktisch anders gehandhabt wird.<br><br />
Einziger positiver Effekt an dieser Situation war, daß jetzt die Notwendigkeit vorhanden war sich an die Staatengemeinschaft zu wenden und bei dieser Gelegenheit gleich die Proklamation mit zu übermitteln. Dies ist jetzt geschehen, aber mehr aus der Aktivität des Volksrates heraus als von Seiten der Initiatoren, was noch immer eine bedenklich Situation ist. Noch sind die üblichen 21 Tage Frist nicht abgelaufen und es liegen auch noch keine offiziellen Reaktionen vor. Lediglich die Zustellungsbelege sind weitgehend wieder eingetroffen. Somit ist in Hinblick auf die faktische völkerrechtliche Lage derzeit noch keine belegte Aussage möglich und alles ist noch offen.<br />
Bereits in der anfänglichen Entwicklung zeigte sich, daß viele Menschen mit verschiedenen Ansprüchen an die Sache heran gegangen waren, was natürlich schnell zu Streit und Polarisation führte. Ja aus meiner Sicht gab es schon relativ früh innere Machtgerangel, welche schon sehr schnell zu einer ersten Spaltung führten. Es waren ja auch die verschiedensten Gegensätze vertreten. Von Anarchisten über Esoteriker bis hin zu eher national eingestellten Menschen war alles vertreten und so war es auch nicht zu erwarten, daß hier eine schnelle und reibungslose Harmonisierung stattfinden könnte. Da der Aufbau von inneren und vor allem funktionsfähigen Strukturen aber nur sehr schleppend voran kam, konnte dem nicht wirkungsvoll entgegen getreten werden. Die Reihen lichteten sich also wieder zunehmend.<br><br />
Verstärkt wurde das ganze durch die viel zu früh zugelassenen Medien der BRDDR. Diese konnten ungestört ihre übliche Zerstörungsarbeit durchführen. Kein Mensch kam auf die Idee hier erstmal eine Basis zu schaffen und die Medien solange außen vor zu lassen. Ganz im Gegenteil, denn durch die im Weltnetz inszenierten täglichen Livestreams wurde hier noch mehr Stoff geliefert. Dabei wurden teilweise öffentliche Streitereien ausgetragen und auch widersprüchliche Aussagen präsentiert, welche Teilweise schon als Angriffe gewertet werden können. Damit wurde den BRDDR-Behörden nicht nur Futter ohne Ende geliefert, sondern die Notwendigkeit diesem Treiben ein Ende zu setzen wurde massiv erhöht. Aus meiner Sicht hat dies nur negative Aspekte gehabt, wobei ich aber mit meiner Ansicht weitgehend alleine dastehe. Die Krönung der in den Livestreams getroffenen Aussagen war aber, daß die anfänglich dargestellten Rechtsgrundlagen, aus strategischen Gründen gelogen waren! Das brachte mich in eine schwierige Position, denn ich hatte viele Menschen von dieser Sache überzeugt und stehe jetzt natürlich schlecht da. Menschen die meiner Urteilsgabe vertraut haben, könne sich jetzt hinters Licht geführt fühlen und das ist für mich nicht leicht zu verdauen.<br><br />
Da ich aber viele gute Menschen in der Sache aktiv sehe, habe ich mich bisher mit meiner üblichen Kritik zurück gehalten und will der Sache noch eine Chance geben. Aus völkerrechtlicher Sicht ist der Ansatz nach meiner Auffassung noch immer ein möglicher Weg aus der festgefahrenen Situation, auch wenn ich von kompetenter Stelle gewarnt worden bin und das ganze sogar als mögliches BRD-Spiel gewertet wurde. Die gemachten, teilweise sträflichen Fehler könnten diese Aussage in der Tat untermauern.<br><br />
Es sei zugestanden, daß hier natürlich keine Experten an den Start gegangen sind aber etwas mehr Vorbereitung und Planung wurde von mir schon erwartet. Dieses Manko immer wieder mit „geheimen“ Trumpfkarten im Ärmel zu rechtfertigen und die aktiven Menschen über Monate im Ungewissen zu lassen, ist kein Kavaliersdelikt, sonder kann durchaus als Täuschung oder Betrug gewertet werden.<br><br />
Andererseits ist natürlich an der ganzen Sache auch das Volk beteiligt, was nicht außer Acht gelassen werden kann. Wenn sich dieses Volk lieber um Kleinigkeiten in die Haare bekommt und alte BRDDR-Gewohnheiten im Kleinen weiter lebt, dann ist so ein Ergebnis natürlich nicht ungewöhnlich. Hier hat also das kleine Volk von Germania auch nicht gerade Höchstleistungen gezeigt und das ist die eigentliche Bankrotterklärung für derartige Spiele, denn wenn nicht einmal ein so kleiner Haufen von Menschen in der Lage ist konstruktiv und friedlich miteinander so ein Projekt hoch zu ziehen, dann ist das ein bezeichnendes Bild.<br><br />
Natürlich sind noch viele merkwürdige Dinge intern geschehen über die trefflich zu berichten wäre aber das würde die Sache nur weiter diskreditieren, was nicht in meiner Absicht liegt. Es bleibt abzuwarten was nun als Reaktionen von der internationalen Staatengemeinschaft kommt. Erst nach Ablauf der Frist ist der Status Quo neu zu konstatieren. Die Wartezeit könnte dazu genutzt werden um längst anstehende Punkte zu klären, wie die Auffassung der Rechtsgrundlagen der Initiatoren. Damit könnte zumindest schon mal Licht in das Dunkel gebracht werden und Grundlage für eine klare Entscheidung sein. Derzeit sind viel zu viele offenen Fragen anstehend um eine vernünftige Lagebeurteilung zu erstellen. Wenn dieser Zustand noch länger so anhält, dann ist das Projekt wohl als gescheiter zu erklären, denn dann ist nicht mal die wichtigste Hausarbeit gemacht und der gute Wille ist nicht mehr erkennbar.<br />
Ich für meinen Teil benötige eindeutige und jeder Zeit überprüfbare, schriftliche Grundlagen. Alles andere ist Hinhaltestrategie und läßt andere Ziele vermuten als offen propagiert. Einzig das Indiz, daß hier etliches an Geld vom Hauptinitiator investiert worden ist, trägt bisher die Vermutung, daß es sich nicht um ein leichtfertiges Spiel handelt. Dieses Indiz ist aber für sich nicht wasserdicht, denn wenn das Geld aus der falschen Quelle stammt, dann bleibt auch das nicht mehr bestehen. Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, daß hier „falsche Ratgeber“ am Wirken sind, aber das würde auf das gleiche Ergebnis hinaus laufen, den Bankrott.<br><br />
Bis hier nicht Klarheit herrscht, werde ich mich wieder auf meine eigenen Projekte konzentrieren, denn diese sind nicht nur aus langer Weile angeschoben. Meine internationalen Klagen sind bereits auf den Weg gebracht und die ersten Ergebnisse liegen bereits vor. Die letzten Schritte müssen dabei noch vorbereitet werden, denn jetzt habe ich die international höchste Gerichtsbarkeit im Blickpunkt und dann wird sich zeigen was noch geht und was nicht. Danach kann ich ein eindeutig belegtes Bild des real bestehenden völkerrechtlichen Lage darlegen und dann gibt es keine Spekulation mehr.<br><br />
Doch darüber werde ich in meinem nächsten Rundbrief berichten.<br><br />
Liebe Grüße<br><br />
Thomas PATZLAFF<br><br />
[http://freenet-homepage.de/willimayer/germania.html]</ref><br />
Er war enttäuscht vom mangelhaften Engagement des "Volkes" von Germania, und fühlte sich von den "Initiatoren" (damit meint er wohl Jessie Marsson und Sebastian Mayer) betrogen: ''"Es sei zugestanden, daß hier natürlich keine Experten an den Start gegangen sind aber etwas mehr Vorbereitung und Planung wurde von mir schon erwartet. Dieses Manko immer wieder mit „geheimen“ Trumpfkarten im Ärmel zu rechtfertigen und die aktiven Menschen über Monate im Ungewissen zu lassen, ist kein Kavaliersdelikt, sondern kann durchaus als Täuschung oder Betrug gewertet werden."''<br />
<br />
Derweil werden immer neue Gründe gesucht, warum der ursprüngliche Jessie nicht mehr in FG-Aktivitäten zugegen ist. Nach einem Gerücht über Mordanschäge auf Jessie schreibt [[Jo Conrad]] nun: ''Jessie hat durch seine schwere Hirnhautentzündung sämtliche Sprachen verloren''. Jessie Marsson gab zuletzt bekannt, das Schloß Krampfer wieder verkaufen zu wollen. Jedoch zu einem Mehrfachen des ursprünglichen Preises.<br />
Anfang Juni 2009 trat Jessie Marsson nach längerer Abwesenheit, in der er nach eigenen Angaben aus Geldmangel in Österreich und der Schweiz als Koch gearbeitet hat, wieder an die Öffentlichkeit.<ref>Jeet TV, 9.&nbsp;Juni 2009 15:40 "Germania lebt" und [http://www.vimeo.com/4865913]</ref> In diesen Beiträgen erklärt er das Fürstentum Germania in Krampfer für beendet: ''"[...] und damit möchte ich die Sache was "Schloss Krampfer" betrifft erstmal beenden."''<br />
<br />
Die Schuld dafür weist er u.a. einem angeblichen "Bernd Gruber" zu, den er dort zum ersten Mal erwähnt und der ihn u.a. beim Erwerb des Schlosses und bei angeblichen Fördergeldern betrogen haben soll. Ebenfalls ist seiner Ansicht nach das "Volk" von Germania aufgrund mangelndem Engagement am Scheitern des Fürstentums Schuld. Im krassen Widerspruch zum eigenen Selbstverständnis als "basisdemokratischer Staat" betrachtet er jetzt das Fürstentum und Schloss Krampfer als sein persönliches Eigentum, über das er unter Übergehung des "Volks" frei verfügen kann und das jetzt als "Mahnmal" gezielt dem Verfall überlassen werden soll.<br />
<br />
Trotz des angeblichen Fehlens jeglicher finanzieller Mittel plant er, in Südamerika ein neues Grundstück zu erwerben und dort eine ''Exilregierung des Fürstentum Germania'' zu gründen. Ob er dort ein für seine Zwecke besser geeignetes "Volk" findet, ist fraglich. Zwischenzeitlich wurde Marsson auf einer Internetseite als "Atomphysiker" bezeichnet, der in einem afrikanischen Staat mittels einer [[Freie Energie]]-Anlage eine "Plantage" mit kostenfreiem Strom versorge.<br />
<br />
Im April 2010 wurde über die Webseite der verbliebenen Fürstentumanhänger ein "Erlass" der "Fürstenverwaltung" bekannt. Darin wird ein neuer "Volksrat" bekannt gegeben. Des weiteren gebe es nun mit Beat Frischknecht einen "Sonderbeauftragten für den Zivilschutz". Auch tauchte der [[Chemtrail]]-Anhänger [[Peter Platte]] als "Sonderbeauftragter für den Staatsschutz" darin auf.<br />
Als Kontaktadresse der "Fürstenverwaltung" wurde im Erlass ein [[Verein zur Förderung zensurfreier Medien]] genannt, der jedoch bereits zuvor als Spendenempfänger des Jo Conrad Projekts [[Bewusst.TV]] bekannt war. Laut Conrad wolle der Spendenempfänger jedoch <br />
''völlig im Hintergrund bleiben''.<ref>http://fuerstentum-germania.org/volks.pdf</ref>. Vorsitzender des Vereins ist der Schweizer Beat Frischknecht.<br />
<br />
==Rezeption und Medienecho==<br />
[[image:rbb.jpg|Medienrummel im Schloss Krampfer|thumb]]<br />
[[image:Rbb100309.jpg|left|rbb-Interview 10.&nbsp;März 2009 mit Sven Switer und Marsson|thumb]]<br />
[[image:krampfer8.jpg|Germanier beim rbb-Interview|275px|thumb]]<br />
[[image:Einwohner100309.jpg|Versammlung besorgter Einwohner am 10.&nbsp;März 2009|300px|thumb]] <br />
Außerhalb der Szene fand das Fürstentum Germania Interesse beim ''rbb-Brandenburg'', dem rbb-Rundfunksender ''Antenne Brandenburg'', Spiegel-TV, der Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, ''Der Tagesspiegel'' (Berlin), der ''tageszeitung'' (taz), und zwei Lokalzeitungen. Das Medienecho wurde nach der sogenannten Gründung des Fürstentums zunehmend negativer, da mehr Fakten zur Motivation der Beteiligten und über im Hintergrund agierende Personen sichtbar wurden. Ein Beitrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg vom 3.&nbsp;März 2009 wurde vom rbb folgendermaßen angekündigt: ''Sekte will eigenes "Reich" gründen. Eine dubiose Polit-Sekte alarmiert die Gemeinde Plattenburg in der Prignitz: Am vergangenen Wochenende war ein gutes Dutzend selbsternannter "Reichsbürger" im dortigen Schloss Krampfer eingezogen, um ein "Fürstentum Germania" zu gründen. Sekten-Experten bezeichnen die Gruppe als "Melange aus Antisemiten, Esoterik-Faschisten und Spinnern". Die Dorfbewohner sind in großer Sorge, dass sich Krampfer zum Treffpunkt von "Reichsrittern" aus dem ganzen Bundesgebiet entwickelt.''. In der Sendung war von einer ''obskuren Gruppe'' und ''Sekte'' die Rede, die sich in Krampfer zusammengefunden habe, und die auch ''Antisemiten'' und ''Esoterik-Faschisten'' umfasse.<ref>http://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell</ref><ref>http://www.youtube.com/watch?v=zPeu-lR_QJ4</ref><ref>http://www.rbb-online.de/_/includes/multimediakonsole/mmkonsole_jsp/key=multimedia__8648757.html</ref> Damit war auch explizit der Fürstentum-Ritter [[Jo Conrad]] gemeint. Derselbe forderte dann in den "Germania-News" bei [[Jeet]] TV alle Unterstützer auf, GEZ-Beträge nicht mehr zu zahlen und ihren Fernseher abzumelden. Ebenfalls erwäge das Fürstentum juristische Schritte (Anzeige wegen Volksverhetzung). Zitat Jo Conrad: "''[...] das kann dann wohl auch bis Den Haag gehen [...]''<ref>Jeet TV, 4.&nbsp;März 2009, knapp 18.10&nbsp;Uhr</ref> Am 5.&nbsp;März 2009 präsentierte Jo Conrad seinen Brief an die GEZ in Köln. In diesem Brief forderte er diese auf, seine Anmeldung rückgängig zu machen und ihn von den Gebühren zu befreien - eben wegen dieses rbb-Beitrags. Er forderte weitere Germania-Anhänger auf, sich diesem Beispiel anzuschließen.<br />
<br />
Laut einem Forenbeitrag von Christoph Kastius vom 7.&nbsp;März 2009 hätte der rbb Anzeige erstattet wegen Verdacht auf Rauschgiftbesitz im Krampfer Schloss.<ref>siehe Quelle 5</ref><br />
<br />
Auch die Lokalzeitung "Märkische Allgemeine" widmete sich ausführlich dem Thema, wobei eine Leserin sich in den Kommentaren beschwerte, daß diesem "Quatsch" überhaupt Platz geboten würde.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445100/61469/Auf-Schloss-Krampfer-wurde-am-Wochenende-an-einer.html</ref> Die Zeitung fordert auch die Politik auf, den Einwohnern der Ortschaft Krampfer diesbezüglich den Rücken zu stärken.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445116/61469/Doch-nicht-harmlos-Dorothea-von-Dahlen-zu-den.html</ref><br />
<br />
Thomas Gandow, der Sektenbeauftragte der Evangelischen Kirche äußerte sich kritisch zu den Aktivitäten des Fürstentum Germania: ''Beim ‚Fürstentum‘ handelt sich um einen gefährlichen Verein, der genau wegen seiner ‚alternativen‘ und karnevalsartigen Tarnung zu leicht genommen wird. Genau dies ist mir auch erst passiert. In der Prignitz besteht die Gefahr, dass dort für Rechtsextreme und braune Esoterik eine ‚befreite Zone‘ entstehen könnte.'' Die Rede von einem „Kirchenstaat“ sei, so Gandow weiter, nicht angemessen – das „Fürstentum“ verfolge keine religiösen Ziele.<ref>Quelle: www.inforiot.de [http://www.inforiot.de/artikel/neues-aus-prignitzer-spukschloss]</ref><br />
<br />
Mit einer Erklärung zum Fürstentum Germania wandten sich die Vertreter der evangelischen Kirchengemeinden des Kirchenkreises Perleberg-Wittenberge am 9.&nbsp;März 2009 an die Öffentlichkeit. Sie stellten darin fest, dass der Begriff „Kirchenstaat“ die Gebiete in Mittelitalien (und in Südfrankreich) bezeichnet, die zwischen dem 8.&nbsp;Jahrhundert und 1859/70 der weltlichen Herrschaft der Päpste unterworfen waren, beziehungsweise auf die sie einen Anspruch stellten. Die Bezeichnung eines „Fürstentum Germania“ in Krampfer mit dem Begriff „Kirchenstaat“ sei abwegig und zeige, dass der Begriff hier falsch verwendet werde. Außerdem erteilten sie dem Wunsch der Besitzer des Schlosses auch die dortige Kirche kaufen "eine klare Absage!“, erklärt die Synode. Wörtlich heißt es: „Wir fordern Aufklärung von den staatlichen Behörden über das ’Fürstentum Germania’“.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11451196/61469/Mitglieder-nahmen-Stellung-Gentechnik-und-Krampfer-behandelt-KREISSYNODE.html</ref><ref>http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/nicht-nur-einige-nette-junge-leute.html</ref><br />
<br />
Ein Artikel bei der deutschsprachigen Wikipedia wurde nach wenigen Minuten der Existenz ''schnellgelöscht''. Begründung dafür war die fehlende Relevanz.<ref>http://www.psiram.com/ge/images/1/14/Wikipedia11.jpg</ref> In einer Diskussion zur Löschung war von ''weg damit'', ''Karneval'' und ''nicht jeder Spinner ist relevant'' die Rede.<ref>http://psiram.com/images/0/02/Wikipedia22.jpg</ref><br />
<br />
Ein ''Klartext''-Beitrag des RBB vom 25.&nbsp;März 2009&nbsp;[http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/klartext/videos/2009/_fuerstentum_germania.asx.format_22655.2.asx] legte Beziehungen zwischen Fürstentumaktivisten wie Jo Conrad oder Volker Köhne mit rechtsextremen und revanchistischen Aktivitäten offen.<br />
<br />
Bei Yooco.de existierte einige Monate ein Forum zum Fürstentum Germania.[http://krampfer.yooco.de/beta/forum/index.html] Dieses wurde im April 2009 ohne Begründung abgeschaltet und alle Beiträge wurden gelöscht. Allerdings gibt es mehrere Foren zum Fürstentum, die meisten sind nicht stark frequentiert oder gar verwaist. In einem "offiziellen" Forum muss man seinen echten Namen angeben, um freigeschaltet werden zu können. Alle Diskussionen dieses Forums sind nicht öffentlich.<br />
<br />
==Fürstentum Germania==<br />
[[image:germania2.jpg|200px|left|thumb]]<br />
[[image:fuerstentum.jpg|Das Fürstentum von oben|300px|thumb]]<br />
Im Eigenverständnis sei das sogenannte Fürstentum Germania der erste souveräne Staat auf deutschem Gebiet seit dem ersten Weltkrieg. Weiter glauben die staatsrechtlich wirren Fürstentümler daran, dass der eigene Kirchenstaat Teilgebiet und Mitgliedsstaat des ehemaligen Kaiserreiches sei, das durch die Gründung des Fürstentums Germania wieder handlungsfähig geworden sei. Somit bekämen die Unterzeichner der Beitrittserklärung auch die virtuelle Staatsangehörigkeit des ehemaligen Deutschen Reiches.<br />
<br />
Wirksame Gremien von Germania sollen der ''Volksrat'' (vormals ''Bürgerrat'', dann ''Volksrath'') und die Ritter der Menschenrechte sein.<br />
Der Volksrat versteht sich als Vertreterinstanz von sogenannten Wahlbezirken. Die Ritter der Menschenrechte seien eine Organisation, die bei Streitigkeiten zwischen den Räten und dem eigenen Germania-Volk angerufen werde und Verwaltungsaufgaben der Fürstenverwaltung übernehme.<br />
<br />
Aus dem Kreis der Germania Fürstentümler wird der Eindruck erweckt, es gäbe bereits eine internationale Anerkennung des Mikrolandes durch mindestens drei Staaten, die allerdings verschämt nicht genannt werden. Laut [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] [[Jo Conrad]] (Zitat 18.&nbsp;März 2009: ''Hier passiert etwas Großes'') habe Russland bereits signalisiert das Fürstentum Germania anzuerkennen.<ref>Jo Conrad, 14.&nbsp;Februar 2009 JeeTV</ref> Ein gewisser ''Harald'' habe direkten Zugang zu Wladimir Putin. Auch wurde schwammig verlautbart: ''Da das Schloss als Lehensgrund in der ehemals sowjetischen Besatzungszone steht, wurde bereits Kontakt zur russischen Regierung aufgenommen. Die Verfassung von Germania wurde dort vorab geprüft. Bestimmte Änderungen der Verfassung haben mit der Akzeptanz der Russen zu tun.''<br />
<br />
Denkbar ist, dass versucht werden wird, über eigene Ausweispapiere in bestimmten Dritte-Welt-Ländern Einreiseversuche zu machen. Falls diese erfolgreich verlaufen, kann dies dann als ''Anerkennung'' gewertet werden. Die sogenannten ''blauen Pässe'' der privaten Firma WSA sind in der Vergangenheit tatsächlich in einigen wenigen afrikanischen Ländern von Zöllnern nicht beanstandet worden. Andererseits muss beachtet werden, dass in einigen afrikanischen Ländern korrupte Zöllner nicht selten sind.<br />
<br />
Geplant ist auch, dass der sogenannte Kirchenstaat Germania von Personen, die auf dem dazugehörigen Gelände des alten Schlosses Krampfer in der Ortschaft Plattenburg wohnen, sowie von Gewerbetreibenden Gebühren als sogenannte Steuern eintreibt, sowie von Einwohnern umsonst geleistete Arbeiten erwartet. Die bis dato als niedrig einzustufenden ''Steuern'' von 1-10% sollen offenbar Investoren anziehen.<br />
<br />
In einem Video aus dem Sommer 2008 des [[lnc-2010]] findet sich eine erste Erwähnung des geplanten Fürstentums.<ref>http://www.lnc-2010.de/Linkpool/ZSBChiemsee.wmv</ref><br />
<br />
Angeblich hat das Gebilde ''Germania'' die Staatsform eines ''Kirchenstaates''. Allerdings meint der Begriff ''Kirchenstaat'' gar keine Staats''form'' sondern ist lediglich die ''Bezeichnung'' für den staatlichen Vorläufer des heutigen Vatikanstaates. "Kirchenstaat" ist genauso wenig eine Staatsform wie "Spanien" oder "Norwegen". Die Staatsform des historischen Kirchenstaates war die Wahlmonarchie mit Staatsoberhaupt Papst. Der Kirchenstaat wurde 1870 von italienischen Truppen besetzt und annektiert. Erst 1929 erlangte ein kleiner Teil des Gebiets durch die Lateranverträge neue staatliche Souveränität als "Vatikanstaat". Es ist daher sowohl unmöglich sich auf eine Staatsform "Kirchenstaat" zu berufen als auch auf die Legitimation durch einen seit fast 140&nbsp;Jahren untergegangenen Staat. <br />
<br />
Die Initiatoren glauben auch, dass dem gekauften Grundstück und der Staatskirche ein '''Lehensrecht''' zukomme (bzw. als sogenannte ''Zepterlehen-Kirche''). Aus einem Video der Gründungsvorveranstaltung lässt sich folgern, dass die Fürstentümler davon ausgehen, dass heute nur noch die katholische Kirche das Lehnsrecht "ausrufen" könne und zwar aufgrund "eines Gesetzes von 650". Dass es Lehen in Deutschland nicht mehr gibt, scheint beim "Fürstentum" niemanden zu stören. Wer sollte also im Fall des Fürstentums Germania der Lehensgeber sein? Der Markgraf und Kurfürst von Brandenburg? Die Ämter der Kurfürsten endeten 1806 mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches, als Franz&nbsp;II. die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reichs niederlegte. Bliebe nur der Papst. Doch der hat keinerlei Befugnisse, über fremdes Grundeigentum in der Bundesrepublik Deutschland zu verfügen. Ergänzt werden die Falschinformationen zum nicht mehr existenten Lehensrecht durch übliche KRR-Reichsmärchen, insbesondere dem vom angeblichen Erlöschen der Bundesrepublik Deutschland durch Streichung des Art.&nbsp;23&nbsp;GG&nbsp;a.F. Des Weiteren zeigte Marsson/Büntert auch erhebliche Schwächen bei der staatsrechtlich so grundlegenden Drei-Elemente-Lehre. Wie so viele andere "Reichsideologen" auch sprach er davon, für eine Staatsgründung bedürfe es eines Staatsgebiets, eines Staatsvolks und einer Verfassung. Dies ist schlichtweg falsch, da auf den staatsrechtlich relevanten Begriff der ''Staatsgewalt''<ref>Georg Jellinek ("Allgemeine Staatslehre", 3. Auflage. 1914, S. 396 ff.: ''Aus der Sicht des Völkerrechts ist der Staat ein Völkerrechtssubjekt, dessen konstituierende Merkmale das Staatsgebiet, das Staatsvolk und die (effektiv ausgeübte) Staatsgewalt bilden [...]''</ref> nicht eingegangen wird.<br />
<br />
Geplant ist auch die Einführung einer eigenen Währung namens ''Dank-Mark''&nbsp;(DM), die an den ''Dank'' der Firma [[Joytopia]] erinnert. Analog zum Fürstentum Germania ist in der Joytopia-Utopie auch von einer möglichen Staatsgründung die Rede.<br />
<br />
==Kommerzielle Aktivitäten==<br />
[[image:sagitta.jpg|15&nbsp;W Lautsprecher im Fürstentum Markt|350px|thumb]]<br />
[[image:staatsbank.jpg|left|thumb]]<br />
Seit der Gründung des sogenannten Fürstentums Mitte Februar 2009 sind verschiedene kommerzielle Aktiviäten deutlicher zur Vorschein gekommen.<br />
Ein Digitalkünstler, Staubsaugervertreter (Marke Vorwerk) und MLM-Onlinehändler namens Andreas Rohlfs (alias SolarisRA)<ref>Keywords auf Solarisra.de: Webdesign, Awardvergabe, Awarddesign, 3d grafik, Schwarze sonne, Vrilscheiben, Thule, Wunderwaffen, Hohle Erde, Frequenzwaffen, Geheimgesellschaften, Esoterik, Templer, Heiden, Reinkarnationen, Neuschwabenland, Telepathie, Magie, Atlantis, Gral, Ufos, Alchemie, Flugscheiben, Zarathustra, Haunebu, Crowley, Von dÄniken, Klonen, Deutschland, AstralsphÄre, Landig, Ausserirdische, Frequenzbeeinflussung, Nasa, Orden, Nostradamus, Awardindex, Award-index, Weisse liste, Weiße liste, Zeitreise, Montauk, Gästebuch, Forum, Biorythmus, New age, Ufo, Pyramide</ref> versuchte eigene Esoterik-Produkte sowie (1.400&nbsp;bis 3.000&nbsp;Euro teure) Lautsprecher über seine Aktivitäten in der Germanien-Szene zu verkaufen. Dazu wurde auf einer Webseite ein eBay-ähnlicher Fürstentum-Markt angelegt. Die Rohlfs-Produkte erwiesen sich jedoch als Ladenhüter und der Online-Shop wurde wieder geschlossen - wohl auch, weil es sich um keine durch das Volk legitimierte Aktion handelte, genauso wenig wie die Rohlfs-''Staatsbank'' des Fürstentums. Die diversen CDs und Lautsprecher waren in ''DM'' ausgepreist, zum ''Umtauschkurs''&nbsp;1:1, mit Hinweis auf mögliche Schwankungen des Umtauschkurses. Dieselbe Person bewirbt auch ein eigenes kostenpflichtiges Online-Spiel namens ''Bank des Universums'' (mit FÜLLE SPIEL, GELD PANIK SPIEL und SCHENKEN SPIEL), bei dem es sich um [[Positiv Denken]]-Inhalte analog zu [[The Secret]] nach Rhonda Byrne bzw. ''Wünsche an das Universum'' von [[Bärbel Mohr]] handelt.<ref>http://www.bank-des-universums.com</ref> Das ''The Secret''-Konzept ist im Zusammenhang mit der [[New Thought]]-Richtung der [[Christliche Wissenschaft|Christlichen Wissenschaft]] zu sehen. Es zeigt sich eine weitgehende Kongruenz zu den religiösen Lehrinhalten dieser Sekte. Bei der angesprochenen ''Staatsbank'' könne jedoch kein Geld eingezahlt werden, sondern nur Geld in Form von wertlosen Zertifikaten (sogenannte ''Schecks'' ausgestellt in ''Freudo'') bestellt werden. Dazu müsse der Spieler 2,20&nbsp;Euro in Euro-Devisen an den Bankbetreiber Rohlfs zahlen und Angaben zur Person und Anschrift machen. Danach erhält er ein auf seinen Namen ausgestelltes Papier (''Scheck''), das im zweiten Teil des Spiels ''beim Universum'' eingelöst werden könne, da laut Rohlfs das Grundkapital dieser Bank aus einer allerdings unbekannt gebliebenen ''unerschöpflichen Fülle des Universums'' bestehe und sozusagen zum eigenen Vorteil und dem des Betreibers angezapft werden könne. Als einzutretende Vorteile werden genannt: unerwartete Gewinne, möglicher Preisnachlass beim Kauf eines Produkts, überraschende Erbschaften, Steuerrückzahlungen usw. Wer sich die 2,20&nbsp;Euro nicht leisten kann, könne auch den Internet-Bankautomaten ''Manifesto-MAT'' benutzen. Die von den Spielern an die Webseite geäußerten Wünsche sollen dann nach sieben Tagen eintreffen. Neben den Vorteilen der anfallenden Adressensammlung sind auch diverse Werbeeinahmen der Norisbank, Comdirectbank, Amazon und einer Firma die Dauermagnete (''Supermagnete'' für [[Freie Energie]]) herstellt, zu erwarten. Nachdem Andreas Rohlfs am 15.&nbsp;März 2009 sein Germania-Forum im Alleingang als offizielle Wahlplattform des Fürstentums Germania ausgerufen hat,<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2451063-wir_sind_seit_dem_1532009_2044_uhr_handlungsfhig.html</ref> haben sich die Hintermänner Germanias von ihm und seinen Aktivitäten distanziert.<ref>Alle Äußerungen die im Zusammenhang mit der „Wahl-Plattform“, welche auch unzulässig als „Parlament“ bezeichnet wird, sind ausschließlich Meinungsäußerungen und haben keinerlei Rechtswirkung oder bilden rechtlich fundierte Grundlagen ab. [...] Die hier in diesem Zusammenhang besonders berücksichtigten Äußerungen von SolarisRA sprechen für sich selbst und lassen den Schluß zu, daß hier eigene Interessen unverhältnismäßig in dessen Tätigkeiten für den Staat Germania eingeflossen sind und noch einfließen. Die von Ihm geäußerten Unterstellungen, Anschuldigungen und Mutmaßungen werde als unbegründet vom Rat der Ritter der Menschenrechte zurück gewiesen. [http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2451063-wir_sind_seit_dem_1532009_2044_uhr_handlungsfhig.html?p=2#2460861]</ref> Rohlfs hat sich mittlerweile aus Germania zurückgezogen und seine diesbezüglichen Aktivitäten eingestellt.<br />
<br />
Als Finanzexperte trat am 14.&nbsp;Februar 2009 auch ein gewisser Erwin Kiefer in Erscheinung und bewarb das [[Joytopia]]-Projekt. Sein Name taucht u.a. im Impressum des Internetauftritts einer "MZE Future LiveConcept Ltd." (MZE – private equity associates) auf. Bei der im Impressum als Hauptsitz angegebenen Adresse handelt es sich um die einer Firma zur Gründung von Briefkastenfirmen, die ihre Adresse Gründern zur Verfügung stellt. Angeboten werden kostenpflichtige Informationsangebote (näheres siehe bei KRR-FAQ). Aus einem Blog-Eintrag vom Oktober 2006 geht hervor, dass Erwin Kiefer ("Initiator MZE") einen Vortrag auf Grundlage des Buches eines gewissen fundamental-christlichen Sektengründers namens [[Karl Pilsl]] halten sollte. Beziehungen existieren auch zu einem [[Scientology]]-Mitglied namens Erwin Annau. Geschäftsaktivitäten finden in Vaduz/Liechtenstein statt.<br />
<br />
== Hymne ==<br />
Die Hymne des Fürstentums besteht zur Zeit noch aus einem instrumentalem Folklore-Stück aus der Feder von [[Jo Conrad]]. Das Dudelsack-dominierte Werk wird fast immer zum Abschluss der "Germania News" bei [[Jeet]]TV gesendet. Allerdings soll das Werk nicht instrumentell bleiben. User des Germania-Forums suchen nach einem Text für die Hymne.<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2286690-re_textvorschlag_fuer_unsere__germania_hymne.html#2302693</ref><br />
<br />
==Hintermänner und Hinterfrauen==<br />
[[image:erwinkiefer.jpg|Peter Platte & Erwin Kiefer|thumb]][[image:jeetmarsson.jpg|Liuzzi und Marsson/Büntert|left|thumb]][[image:kastius6.jpg|Marsson und KRR-Aktivist [[Christoph Kastius]]|thumb]][[image:koehne5.jpg|Volker Köhne|left|thumb]][[image:peterLind.jpg|Reichspräsident [[Peter Lindt]]|thumb]]<br />
Hauptakteur ist vor allem ein undurchsichtiger, angeblicher Byron Michael Jessie Marsson-Dumanch (alias Frank Büntert, Jessie Dumanch, Jesse Dumanch, Michael Jessie (Reichs)freiherr von Pallandt<ref>http://psiram.com/images/7/7b/Fuerstenvongermania.jpg</ref>, Michael Hitzler, Julian Dumanch und so weiter). Mit dabei ist der Verbreiter von Verschwörungstheorien [[Jo Conrad]], der als Moderator für das Fürstentum auftrat und sich darum bemühte, in seinem eigenen Forum Kritik zurückzuweisen. Während einer seiner Internetauftritte zu Gunsten des Fürstentums brachte er auch wieder seine [[Baphomet-Verschwörung]] ins Spiel. Conrad steuerte auch eine Art Nationalhymne zum Projekt bei. <br />
Zu Jo Conrad schreibt das "Brandenburgische Institut für Gemeinwesenberatung" im Januar 2010: ''..Im „Fürstentum“ übernahm er die Rolle des sich seriös gebenden Mediensprechers und agierte darüber hinaus als Moderator, Ideengeber und Netzwerker integrierend und mitunter auch korrigierend. Conrad äußert sich im Laufe der kurzen „Fürstentum“-Geschichte nur vorsichtig antisemitisch und vermied eindeutige Aussagen mit dem Hinweis, nicht zur Rechenschaft gezogen werden zu wollen. Auch er umgab sich mit der Aura des Verfolgten, der gerne die ganze Wahrheit sagen würde, wenn er denn könnte..'' <ref>Mario Feist “Werkstattbuch” Titel “Einblicke III”, Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung Januar 2010</ref><br />
<br />
Nicht fehlen durfte auch der [[Chemtrail]]aktivist [[Peter Platte]], der mit gefälschten Bildern zu angeblichen ''Chemtrailbombern'' auf sich aufmerksam machte und später zum "Sonderbeauftragten für den Staatsschutz" des Fürstentum Germania durch "Fürstenerlass" ernannt wurde. Anfänglich wollte auch der KRRler Erhard Lorenz (Volks-Bundesrath und Provider von Jo Conrad) bei dem Projekt mitmischen. Die Staatsgründung des Fürstentums Germania wäre allerdings auf dem von Lorenz selbst auf obskure Weise beanspruchten Staatsboden eines Reichsgebiet des Deutschen Reichs und dem Staatsgebiet des Bundesstaates Preußen erfolgt. Und dies hätte sein eigener ''Volksrath'' nicht erlaubt. Lorenz will auch herausgefunden haben, dass die Fürstentum-Gründung gegen die Haager Landkriegsordnung verstoße und gegen die Verfassung aus dem Jahr 1871 und die Staatsverfassung von Preußen. Dies wird auf einer eigens dafür geschaffenen Anti-Fürstentum Germania-Webseite verbreitet. Lächerlich drohend bläst sich Lorenz auf: ''Der Volks-Bunderath stellt hier eindeutig und unmissverständlich klar, dass für die Errichtung eines Fürstentums auf dem Reichsgebiet des Deutschen Reichs und dem Staatsgebiet des Bundesstaates Preußen, keine Zustimmung erteilt wurde. Somit läuft die Aktion in der persönlichen Haftung der Personen die sich über die immer noch geltenden Besatzungsgesetze hinwegsetzen und gegen die Haager Landkriegsordnung verstoßen. Ebenso verstoßen sie gegen die immer noch geltende Verfassung aus dem Jahr 1871 und die Staatsverfassung von Preußen. Was das im Einzelnen bedeutet ist jedem Mitwirkenden über 18&nbsp;Jahre sicherlich klar.'' <br />
Auf einer Webseite des Fürstentums<ref>http://fuerstentum-germania.de.tl/Home.htm</ref> (wohl die erste Version), befand sich bis vor kurzem noch eine Bitte an Ehrhard Lorenz ''[...] die Streitigkeiten doch beizulegen, um gemeinsam an der Verwirklichung [...]'' Ähnliche Bedrohungen aus der KRR-Szene wurden in der Vergangenheit bereits bekannt. Da war dann von ''Hochverratsprozessen'' vor imaginären Reichsgerichten die Rede.<br />
<br />
Einer der Fürstentum-Aktivisten ist ein [[Geistheilen|Geistheiler]] namens Toni Haberschuss aus Bad Saarow, der über das Internet ''energetische Badewannen'' verkauft. Haberschuss behauptete, eine Organisation namens ''[[Autarkes Leben]]'' gegründet zu haben, aus der die meisten Fürstentümler stammen sollen. Er wurde am 21.&nbsp;März 2009 zusammen mit Alexander Przibill, Manuela Pfeifer und Thomas Patzlaff zum ''Volksrat'' des Fürstentums gewählt<ref>http://www.fuerstentum-germania.org/Volksvertreter.html</ref>. Er ist allerdings am 20.&nbsp;Mai 2009 wieder zurückgetreten, zeitgleich mit der Räumung von Schloss Krampfer. Als Grund gibt er Differenzen über die "Staatsführung" mit Pallandt, Marsson und Sebastian Mayer an: ''Mit solchen Personen kann und will ich nicht zusammen arbeiten. Mir kommt es so vor, dass einige Personen gern im Sandkasten spielen und der Volksrat Eimerchen und Förmchen beschaffen soll.''<ref>Ich, Toni Haberschuss, trete mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Volksrat zurück!<br />
Bergründung:<br />
Meiner Meinung nach wird ein basisdemokratischer Staat, wie er in der Verfassung von Germania verankert ist niemals funktionieren.<br />
Der Volksrat repräsentiert das Volk und sollte Entscheidungen für das Volk treffen können.<br />
Werden Entscheidungen aber vom Fürst und seinen Beratern permanent manipuliert, oder gar torpediert, oder von Sebastian Mayer, als Berater des Fürsten Maßnahmen zurückgehalten und dann über Teile des Volksrats, wie zB. Manuela Pfeifer dem Volksrat zugestellt um den Volksrat als Erfüllungsgehilfen zu benutzen, kann ich nur erklären dass ich mich nicht benutzen lasse. Personen des Volksrates die in solche Vorgehensweisen involviert sind und sich aufgrund ihrer grenzenlosen Dummheit benutzen lassen, kann ich nur als erbärmlich bezeichnen. Mit solchen Personen kann und will ich nicht zusammen arbeiten. Mir kommt es so vor, dass einige Personen gern im Sandkasten spielen und der Volksrat Eimerchen und Förmchen beschaffen soll.<br />
Bad Saarow den 19.05.2009<br />
Toni Haberschuss<br />
[http://forum.fuerstentum-germania.org/viewtopic.php?f=23&t=185]</ref><br />
<br />
Aber auch der [[Zentralrat Souveräner Bürger]] einer [[Claudia Aumüller-Karger]], die sich ebenfalls als eine der wenigen relevanten Frauen für das männerlastige Fürstentumprojekt stark machte, will da nicht nachstehen. So wird Gegnern im Internet unmissverständlich ''im Namen des deutschen Volkes'' gedroht: ''Von jeher wurde das Deutsche Volk unterdrückt, gejagt und verunglimpft aufgrund seiner Gesinnung nach Frieden, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Wahrhaftigkeit, Ehrenhaftigkeit, Respekt und Liebe zur Schöpfung, und Loyalität gegenüber anderen Völkern. Der deutsche Geist sollte vom Erdboden getilgt werden, von denen, deren Absicht es ist, friedliebende Völker, eigennützig zu unterdrücken und auszubeuten. [...] Aufgrund dieser Umstände sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegenüber Angehörigen der BRD, die keinen Widerspruch leisten und so, zumeist ohne ihr Wissen sich der Fremdherrschaft unterstellt haben, im In- und Ausland keine Straftat [...]''.<ref>http://www.privatseiten.info/?p=70</ref><br />
<br />
Unterstützung fanden die Fürstentümler auch in [[Jeet]] (Roberto Liuzzi), der den technisch desaströsen Esoterik-Internetsender ''Jeet TV'' betreibt. Allerdings gab es Gerüchte, dass Luizzi dies vor allem wegen finanziellen Problemen mitmacht und geradezu händeringend nach Investoren und Unterstützern sucht. Luizzi betreibt 20&nbsp;Kanäle auf der Internet-Streaming-Plattform "mogulus" und nutzt dabei einen Premiumstatus, der bei 20&nbsp;Kanälen erheblich viel Geld erfordert. Luizzi erwähnte in einer Sendung kurz, dass er wohl bald aus Zorneding ausziehen muss.<br><br />
Am 10.&nbsp;April 2009 wurde bekannt, dass es keine weiteren "Germania News" bei Jeet.TV geben würde. Luizzi sprach in einer kleinen Sendung davon, dass man sich im Einverständnis beider Seiten dazu entschieden habe.<ref>Jeet.TV, Kanal 2, 10.&nbsp;April 2009</ref> [http://www.youtube.com/watch?v=6naEQwLaGPc&feature=related Videoerklärung von Liuzzi].<br />
<br />
Als eine Art Conferencier trat der Architekt und Unternehmer [[Volker Köhne]] auf einer Germania-Veranstaltung im Februar 2009 auf und bewarb dort ungestört das [[pseudomedizin]]ische Konzept der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] (GNM) des flüchtigen ehemaligen Arztes und [[Ryke Geerd Hamer und Antisemitismus|bekannten Antisemiten]] [[Ryke Geerd Hamer]]. Der in Celle wohnende Köhne ist dortiger Stammtischleiter des [[Neue Impulse Treff]]s.<br />
<br />
Auf einer Schloss-Veranstaltung am 28.&nbsp;Februar 2009 trat ein ''Lichtmensch'' und ''Reichspräsident'' einer ''provisorischen Regierung der Nationalen Einheit des Deutschen Reiches'' namens [[Peter Lindt]] [http://reichling.wordpress.com/2009/03/06/126/] auf, um vor der Zuhörerschaft einen Vortrag über die angeblich ''ungeklärte[n] Grenzen der BRD'' zu halten und auf die ''Grenzen von 1937'' hinzuweisen. Lindt profilierte sich in der Vergangenheit auch als [[Chemtrail|Chemtrailexperte]] und stellte Verschwörungstheorien zur roten Farbe von Pässen in Europa auf. Die Farbe rot würde automatisch signalisieren, dass ein solcher Pass einem ''nicht souveränen'' Staat zuzuordnen sei. In den ''deutschen Gebieten'' Polens sei beispielsweise der Reisepass ebenfalls rot, während er im übrigen Polen angeblich blau sei. Im Anschluss an seinen Vortrag wurde auf der gleichen Veranstaltung das Video ''Das Wunder in der Zelle'' des islamischen [[Kreationismus|Kreationisten]] und Holocaustleugners [[Adnan Oktar|Harun Yahya]] (eigentlich Adnan Oktar) gezeigt, in dem das [[pseudowissenschaft]]lich-religiöse Konstrukt des [[Intelligent Design]] gepredigt wird. Das Video wird in Deutschland insbesondere von islamischen Gemeinden gratis im Internet verbreitet.<br />
<br />
Auf den Internetseiten des Vereins [[lnc-2010]] des anfänglich an Germania interessierten [[Uwe Behnken]] sind inzwischen alle Hinweise auf das Fürstentum gelöscht worden.<br />
<br />
Weiterer Aktivist in Sachen Germania ist der mehrfach vorbestrafte ''Reichsdeutsche'' [[Christoph Kastius]]. Näheres zu Kastius siehe im Abschnitt "Geschichtsrevisionismus" weiter unten, sowie in seinem Artikel.<br />
<br />
==Der Fürst==<br />
[[image:pallandt2.jpg|Germania-Fürst Michael Freiherr von Pallandt|left|thumb]]<br />
[[image:michael33.jpg|Michael Freiherr von Pallandt auf der Webseite freiherrvonpallandt.de seines Bruders Hans Freiherr von Pallandt (inzwischen entfernt)|thumb]]<br />
[[image:Mfvpallandt.jpg|Ausweis Michael Freiherr von Pallandt|thumb]] <br />
Als sogenanntes ''Staatsoberhaupt'' und ''Bürger-King'' (Wortwahl Märkische Allgemeine vom 21.&nbsp;Februar 2009<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438408/61469/Was-von-der-Woche-uebrig-blieb-Zurueck-in.html</ref>) fungiert seit dem 15.&nbsp;Februar 2009 ein Augsburger Taxifahrer<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445100/61469/Auf-Schloss-Krampfer-wurde-am-Wochenende-an-einer.html</ref> namens Michael Freiherr von Pallandt, der in Verbindung zur Familie Büntert steht und Bruder des Inhabers der Domain freiherrvonpallandt.de, Hans Freiherr von Pallandt ist. Wie sein Bruder Hans (und ein weiterer Bruder), wurde er adoptiert um den Namen von Pallandt tragen zu können. <br />
<br />
Laut Verfassung soll das Staatsoberhaupt zugleich ein erbmonarchischer ''Fürst von Germania'' sein und weiter heißt es in der Verfassung:<br />
<br />
''[...] der erste Fürst von Germania ist der Gründer des Fürstentums, Michael Freiherr von Pallandt. Der Fürst ernennt und entlässt seine Stellvertreter selbst'' [...] ''Diesen Titel [Fürst] behält er bis zu seinem Ableben oder seinem freiwilligen Rücktritt [...]''<br />
<br />
Als auf einer Webseite im Internet<ref>Geistig-befreit</ref> sich Blogger über den geplanten großspurigen Klein-Kirchenstaat lustig machten, verbat sich der Inhaber der Domain http://www.freiherrvonpallandt.de Hans (genannt Floris) von Pallandt, angeblicher Graf von Culemborg jedoch jegliche zusammenhängende Nennung seines Namens und Webauftritts mit dem des Fürstentums Germania: ''[...] hiermit wollen wir klar und deutlich erklären, dass unsere Webseite www.freiherrvonpallandt.de absolut NICHTS mit dem Fürstentum Germania zu tun hat. Der Link zu unserer Homepage ist schlichtweg kriminell. Eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen geistig befreit, behalten wir uns vor. Gräfliche Administration, Reichsfreiherr von Pallandt.''<ref>28.&nbsp;Januar 2009</ref> Weiter ließ die gräfliche Administration verlauten: ''[...] Sie sollten endlich zur Kenntnis nehmen, dass meine Familie mit dieser Seite, Fürstentum Germania nichts zu tun hat. Wir werden künftig alle Hebel in Bewegung setzen, um dieses Trauerspiel zu beenden. Gräfliche Administration, Reichsfreiherr von Pallandt [...]''<br />
<br />
Hans (Floris) von Pallandt, Graf von Culemborg teilte zudem der Zeitung ''Märkische Allgemeine'' mit, dass ihm Michael Freiherr von Pallandt (also sein Bruder) nicht bekannt sei und dass er nicht sagen könne, ob der gemeinte Pallandt ''echt'' sei.<ref>Michael Beeskow, Märkische Allgemeine 21.&nbsp;Februar 2009. [http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438426/61469/Viele-offene-Fragen-zum-Fuerstentum-Germania-in-Krampfer.html]</ref>. Auf der Webseite freiherrvonpallandt.de fand sich jedoch ein älteres Bild seines Bruders Michael (Bildname: michael3.jpg siehe rechts). Dieses wurde nach Veröffentlichung dieses Esowatch-Artikels entfernt.<br />
<br />
Zu einem Michael Freiherr von Pallandt existiert ein Eintrag im Augsburger Telephonbuch.<ref>Freiherr von Pallandt Michael, Ohnsorgstr. 15 86157 Augsburg</ref><br />
<br />
Weitere Informationen zur Familie von Pallandt, siehe&nbsp;[http://de.wikipedia.org/wiki/Palant Wikipedia].<br />
<br />
Während eines Vortrages zur beabsichtigten Gründung des Fürstentum Germania bezog sich der Fürstentumsprecher Jessie Marsson auf den Namen Pallandt und behauptete fälschlich: ''Aufgrund dessen können wir 100%ig beweisen, daß die Pallandts, die Freiherren von Pallandt, das Familiengesetzbuch für den Kaiser geschrieben haben, welches heute noch gültig ist. Jeder deutsche Richter [...] hat einen Pallandt bei sich herumstehen. Und diese Tatsache können Sie nicht leugnen. Und Gott sei Dank haben wir den Freiherrn von Pallandt gefunden, der sich bereit erklärt hat, hier erstmal die Schirmherrschaft zu übernehmen [...]''.<ref>J. Marsson auf Video zur Gründungsveranstaltung, ab Minute 8:40</ref> In der Tat gibt es einen Standardkommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, den ''Palandt'' (mit einem l). Dieser erschien jedoch erstmals im Jahr 1938, also lange nach Abdankung des letzten deutschen Kaisers 1918. Laut Wikipedia vollzog sich die Gründungsgeschichte des Palandt in der Zeit der NS-Diktatur "auf staatliche Weisung". Erster Herausgeber des Palandt war Gustav Wilke, der jedoch vor Erscheinen der ersten Auflage verstarb. Zum "Palandt" selbst steuerte Otto Palandt im übrigen lediglich das Vorwort und die Einleitung bei, die seine nationalsozialistische Einstellung dokumentiert. (Quelle: Wikipedia<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Palandt</ref>).<br />
<br />
==Stellvertretender Fürst Jessie Marsson-Dumanch==<br />
[[image:marssonbuentert1.jpg|Jessie Marsson/Frank Büntert|left|thumb]]<br />
[[image:jessie22.jpg|Bild aus dem Internet|thumb]]<br />
[[image:GNS2.jpg|Marsson-Eintrag bei der G.N.S. ltd|left|thumb]]<br />
[[image:marssonbuentert77.jpg|Spaßpasseintrag|thumb]]<br />
[[image:GNS.jpg|Oxygon Eintrag bei G.N.S.|left|thumb]]<br />
[[image:worldpassport.jpg|Fantasiepass World Passport|thumb]]<br />
[[image:Dumanchshop.jpg|8tung.at - Eintrag|left|250px|thumb]]<br />
[[image:Profiljessie.jpg|Jessie-Eintrag im Forumprofil|thumb]]<br />
[[image:naturkraft.jpg|Werbung für Marsson-Firma bei Conrad|left|250px|thumb]]<br />
[[image:sylviastolz.jpg|Sylvia Stolz Eintrag im Naturkraft-Gästebuch|thumb]]<br />
[[image:frankbuentert1.jpg|Der echte Frank Büntert|thumb]]<br />
[[image:sebmayer.jpg|Berater des Fürsten: S. Mayer|thumb]]<br />
Einer der Hauptaktivisten des Fürstentums Germania ist als stellvertretender Fürst ein angeblicher Jessie Marsson, der im Internet und in der Öffentlichkeit unter einer Vielzahl von Namen diverse Hinweise auf die eigene Person gab, die sich häufig völlig widersprachen. Auf diese Weise brachte er selbst die leichtgläubigsten Fürstentumanhänger nach einigen Monaten dazu an seinen Behauptungen zu zweifeln. So verbreitete der angebliche Marsson, möglicherweise im Jahre 1975 als ein Frank Büntert geboren zu sein. Andernorts behauptete er auch, 1979 oder 1981 geboren zu sein. In einem ''Worldpassport'', der als Fantasiepass bei einer amerikanischen Firma (WSA) zu kaufen ist, wird das Geburtsdatum 26.&nbsp;Juni 1980 mit Geburtsort Maracaibo (Venezuela) angegeben (siehe Bild rechts). In einem Eintrag einer als ''Director der G.N.S.'' auf seinen Namen als ''Jessie Michael Freiherr von Pallandt'' in England registrierten limited (German News Service) ist er als ''venezuelanischer Staatsbürger'' eingetragen mit Geburtsdatum 26.&nbsp;Juni 1980, als ''secretary'' fungiert eine ''Oxygon emotions design ltd'' (siehe Bilder links). Eine Firma namens Oxygon spielt auch im Zusammenhang mit dem Verkauf getragener Unterwäsche eines seiner Pseudonyme ''Jessie Dumanch'' ein Rolle (siehe unten). Im Forum der Fürstentumanhänger hinterließ Jessie Marsson auch einen sogenannten Profileintrag über sich. Dort nennt er seinen Namen als ''Byron Michael Jessie Marrson'' mit Geburtsdatum 26.&nbsp;Juni 1981 und Wonhort Schliersee und macht sich somit ein Jahr jünger als in seinem WSA-Pass (Bild rechts). In einem inzwischen gelöschten Webshop bei 8ung.at wird Marsson hingegen als ''staatenlos'' bezeichnet (Bild links). Am 3.&nbsp;März 2009 verlautbarte er in einem Interview<ref>J. Marsson Interview bei Jeet-TV</ref> mit einem Frank Büntert die Identität getauscht zu haben. Beruflich sei er als Betreiber eines Catering-Betriebes aktiv.<ref>Krampfer NU-ERA Forum 25.&nbsp;März 2009 http://psiram.com/images/8/87/Marsson9.jpg</ref>. Zuletzt sei er jedoch zum Verkauf des Betriebes gezwungen gewesen und arbeite zuletzt als angestellter Koch.<ref>Jeet TV, 9.6.2009 15:40 ''Germania lebt''</ref><br />
In seiner Jugend sei er von der Schlierseer Familie namens Büntert ''aufgenommen'' worden. Auf der sogenannten Gründungsveranstaltung des Fürstentums erklärte er, ''demnächst Freiherr von Pallandt'' zu heißen.<ref>http://video.google.de/videoplay?docid=-5911352553169836223&hl=de</ref> Marsson/Büntert soll von 1986 bis 1991 von ''BRD Polizisten'', Politikern und anderen ''vermögenden BRD-Propagandisten'' sexuell missbraucht und mit 13&nbsp;Jahren nackt aus einem fahrenden Auto geworfen worden sein. Er habe zwei Kugeln aus einem Mordversuch im Rücken gehabt, die er fortan an einer Kette um den Hals getragen habe. Seine Narben könnten, seinen Angaben zufolge, jedoch auch aus Motocross-Unfällen in seiner Jugend stammen, meinte Marsson/Büntert im Internet. Im Alter von 15&nbsp;Jahren will er Anzeige bei der Polizei erstattet haben, die jedoch untätig gewesen sei. Dennoch seien ein Peiniger und er selbst verurteilt worden.<ref>Eigene Aussage von Jessie Marsson/Frank Büntert</ref> Später sei er selbst zu 900&nbsp;Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil er Polizisten beleidigt haben soll. So soll er laut eigener Auskunft gesagt haben: ''[...] Bullen sind Kinderschänder [...]'', was zu seiner zweiten Verurteilung geführt habe. Auch will er selbst einige hundert Kinder befreit und diese samt ihren Eltern in einem Haus beherbergt haben. Ein gewisser Captain Tom Marsson habe sich in der Kindheit um ihn gekümmert.<br />
In anderen Verlautbarungen im Internet heißt es dagegen, dass sein ''irdischer Name'' Byron Michael Jessie Marsson laute, und er aus Irland stamme. Er und sein Zwillingsbruder seien Waisenkinder und hätten die Kindheit bei den mütterlichen Großeltern verbracht, wo er auch zu dem Namen Michael Jessie Reichsfreiherr zu Pallandt gelangt sei. Als irischer Jungdruide (''Ich bin ein Jungdruide, von keinem irdischen Menschen geprüft. Da der Schlüssel zu Allem die bedingungslose Liebe zur Schöpfung ist [...]'') habe er auch Kenntnisse über Heilkräuter erlangt. Daher betreibt Marsson/Büntert im Internet auch einen in England als ltd registrierten Webshop ''Nostradamus II'' auf der Produkte der [[MLM]] Avilion angeboten werden und der von [[Jo Conrad]] beworben wurde (siehe Bild links, allerdings mit falscher Verlinkungsadresse). Im Gästebuch des Shops findet sich wenig überraschend ein Eintrag einer Sylvia Stolz (Anwältin von Horst Mahler), welcher, wenn der Eintrag echt ist, die Nähe zum rechtsextremen Umfeld unterstreicht. Weitere widersprüchliche bzw. ganz offensichtlich irreführende Angaben zur Marsson-Biographie finden sich hier: [http://behördle.de/2009/03/29/germanische-marchenstunde-teil-11-die-leben-des-jessie/].<br />
<br />
Im Internet outet sich Marsson/Büntert als Anhänger verschiedener absurder Verschwörungstheorien. So würde staatlicherseits ein Völkermord durch [[Chemtrail]] an der eigenen Bevölkerung verübt. [[Euro-Münzen-Verschwörung|Euro-Münzen]] und moderne Pässe mit [[RFID]]-Chip wären dazu geschaffen worden, die eigene Bevölkerung zu schädigen. Auch würden Menschen durch eine wetterbeeinflussende [[HAARP]]-Technik beeinflusst und Kinder (Clon-Kinder) gezielt durch Regierungen zu Mördern ausgebildet werden. Er ist auch Anhänger der absonderlichen [[Milchlüge]]-Verschwörung. Denn Milch sei eigentlich für den Menschen schädlich und führe zu Osteoporose. Auch verbreitet Marsson/Büntert als [[Impfgegner]] die Lüge, dass es in Deutschland einen ''Impfzwang'' mit ''Verchipung'' gäbe. In Deutschland kann jedoch niemand dazu gezwungen werden, gegen seinen Willen geimpft zu werden. Dass beim Impfen [[RFID]]-Chips verimpft würden, ist eine bekannte Verschwörungstheorie. Bei einem "Chiemsee Sommerfest 2008" stellte Marsson auch merkwürdige Mutmaßungen über AIDS an, eine nach seinen Worten "Pilzerkrankung, deswegen ansteckend und eigentlich nicht tödlich". Er wisse von einer in Australien wachsenden Pflanze, mit der man "defintiv AIDS heilen kann". Des Weiteren sei das Fürstentum Germania im Besitz von Informationen, wie Automobile nur mit Wasser betrieben werden könnten. Weitere Daten wären bereits bei Emule hochgeladen worden.<ref>J. Marsson, im Interview bei Jeet-TV am 3.&nbsp;März 2009</ref> Im März 2009 erstaunte er Zuhörer, als er öffentlich und ernsthaft behauptete, dass es erwiesen sei, dass Hummeln aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich nicht fliegen könnten, ohne dabei zu bemerken, auf einen mittlerweile 80&nbsp;Jahre alten Studentenwitz zum [[Hummel-Paradoxon]] hereingefallen zu sein.<br />
Marsson/Büntert verbreitet auch das Gerücht, er habe sich am 17.&nbsp;Januar 2008 in einem Cafe irgendwo in Europa mit dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi getroffen. Marsson/Büntert sei in Wirklichkeit ein Clon-Kind aus einem amerikanischen Labor. Durch gentechnische Eingriffe sei es gelungen, ihm die Gene von allen Kaiserlinien, die es jemals auf Erden gegeben haben soll, in sein Genom zu integrieren. Der Zweck soll darin gelegen haben, dass eine ''Kirche'' (offenbar die katholische Kirche) ihre alte Macht wieder herstellen wollte, indem sie aus einem von sechs auserwählten Kindern den deutschen Kaiser römischer Nationen wieder aufs Neue entstehen lassen wolle. Später habe er als Bodyguard für eine [[Bilderberger]]-Gruppe gearbeitet.<br />
<br />
In England ist eine Firma namens Buentert & Marsson, Smith, Smith & Co. Ltd. registriert.<ref>Buentert & Marsson, Smith, Smith & Co. Ltd.<br />
Lawyers and Investigation Services<br />
Telephone: +44 - 845 - 86 88 66-6<br />
Telephone Germany +49 - 1570 - 22 853 11<br />
Facsimile: +44 - 845 - 52 777 67<br />
95 Wilton Road, LONDON GB - SW1V 1BZ<br />
</ref><br />
Die Firma wird von Marsson/Büntert als Privatdetektei angegeben. Ein gewisser Marsson dieser Firma agiert im Internet als angeblicher ''lawyer''. Die englische Lawsociety, bei der alle Anwälte (Barristers und Solicitors) in England und Wales Mitglied sein müssen, führt eine solche Kanzlei jedoch nicht auf, wie 2009 eine Recherche ergab. Die besagte Firma wird in deutschen, rechtsgerichteten und KRR-Kreisen herumgereicht, da sie im Juli 2008 ein juristisch lächerliches und naiv formuliertes, aber wohl nur auf Propaganda abzielendes Pamphlet im Internet veröffentlichte. Darin wurde behauptet, dass sämtliche Richter und Gerichte in Deutschland ohne gültige Rechtsordnung handelten. Ein Rechtsklick auf der Seite [http://simondumanch.de.tl/Home.htm Simondumanch] öffnet einen Requester, der eine Firma ''Büntert, Marsson, Smith, Smith & Co Ltd.'' als Inhaber des Copyrights des dort veröffentlichten Buches angibt. Diese Firma hat nur einen Inhaber sowie einen Teilhaber, das vermutliche Ehepaar Sybille und Kajetan Schmid aus Schliersee (Bayern). Diese Firma trat bisher im Internet nur einmal in Erscheinung und zwar auf den Seiten des Rechtsanwalts Lutz Schäfer. Dieser hat eine E-Mail der Ltd. veröffentlicht,<ref>http://www.lutzschaefer.com/index.php?id_kategorie=8&id_thema=208 etwas runterscrollen</ref> die sich im Kern um eine Anklage gegen diverse Richter des LG&nbsp;Freiburg dreht (siehe oben). Die ebenfalls im Netz ermittelbare und 2003 gegründete Vorgängerfirma ''Buentert & Marsson Ltd.'' ist bereits 2005 aufgelöst worden. Sybille und Kajetan Schmid betreiben auch eine Firma namens ''Weltorgonliga limited'' in London, die einen Webshop gleichen Namens betreibt [http://weltorgonliga.de.tl/Home.htm], der unter Berufung auf die [[Chemtrail]]hypothese sogenannte [[Cloudbuster|Chembuster]] und [[Don Croft|Holy Handgrenades]] vertreibt. Derartige Gegenstände sind in Kreisen von Verschwörungstheorieanhängern und der Anti-[[NWO]]-Szene populär (siehe auch [[Georg Ritschl]]). Bezüge bestehen dabei zu [[Wilhelm Reich]] und seiner [[Orgon]]-Idee.<br />
<br />
Jessie Marsson gab auch an, an ein ''black barretts NATO security corps'' versetzt worden zu sein, wie er sich ausdrückte. Dabei handelt es sich jedoch um eine inzwischen stillgelegte Briefkastenfirma aus London,<ref>BLACK BARRETTS NATO SECURITY CORPS LTD. Registered Office: 95 WILTON ROAD, SUITE 699, LONDON. Latest Accounts: 20080831. Latest Returns: 20081201. Legal Status: Private Limited. Date Incorporated: Aug 06, 2007</ref> die vom bayerischen Schliersee aus geführt wurde. Unklar bleibt, was ''barrett'' bedeuten soll. Die im Deutschen bekannte militärische Kopfbedeckung Barrett heißt im Englischen nämlich ''beret''. Demzufolge müsste es sich um ''black berets'' handeln. Nach seiner ''Versetzung'' zu dieser Londoner ''Limited'' sei er bei allen NATO-Sitzungen dabei gewesen, meinte Marsson. Ende Mai und Anfang Juni 2009 versuchte Jessie Marsson in zwei Videointerviews (einmal mit Jo Conrad, einmal bei Jeet TV) die Widersprüche in seinen bis dahin bekannten Äußerungen zu entwirren, verwickelte sich jedoch nur in noch weitere haarsträubende Widersprüche und stellte dabei neue Versionen seiner Biographie vor. So wolle er 1997 (etwa im Alter von 17 oder 18 Jahren) im Auftrage der US-Firma Blackwater (heute Xe) als ''black-barret''-Söldner im Irak gewesen sein. Die Firma Blackwater entstand jedoch erst im Jahre 1997 und erste Einsätze im Irak sind erst ab 2002 dokumentiert.<br />
<br />
Am 31.&nbsp;Mai 2006 trat Marsson/Büntert als Rechtsbeistand eines Uwe Bradler auf, als sich dieser vor der 8.&nbsp;Strafkammer des Landgerichts Magdeburg in der Berufung erneut wegen Besitzes kinderpornographischer Schriften und Volksverhetzung verantworten musste. Einem Prozessbeobachter fiel auf, dass der Rechtsbeistand statt in der Robe in einem ''verschmutzten Trenchcoat'' erschien. Während der Verhandlung versuchte Marsson/Büntert den ehemaligen Spiegel-Redakteur Fritjof Meyer als vermeintlichen Kronzeugen zur Leugnung des Holocaust heranzuziehen. Marsson/Büntert musste vom Gericht ermahnt werden, bestehende Forschungsergebnisse zum Holocaust nicht zugunsten von Zahlenspielchen um Holocaustopfer in Frage zu stellen.<ref>*[http://www.krr-faq.net/forum/t1939.htm Prozessbericht mit ''Verteidiger'' Herrr M.]</ref><br />
<br />
Im LNC2010 Forum<ref>http://globalkey.club-card.net</ref> findet sich ein User namens Jessie Marsson Dumanch, Alter&nbsp;27, Ort: Schliersee. Mehrere weitere Hinweise deuten jeweils auf eine gleiche Adresse in Schliersee (Oberbayern) als Wohnort von Marsson. In einer Zeugenaussage aus dem Jahre 2006 für seinen Freund Bradler nennt Marsson jedoch eine Adresse in Österreich. Eine von einem Jessie Marsson-Dumanch im Internet gezeigte Ausweis-Fotokopie ist wertlos, da es sich um einen der sogenannten ''blauen Pässe'' handelt, die als [[Titelmühle|Fantasiepass]] von der US-amerikanischen Firma [http://www.worldgovernment.org WSA (World Service Authority)] an ''Weltbürger'' verkauft wird und nicht als legitimes Ausweisdokument betracht werden kann.<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/World_Passport</ref> Diese Spaßpässe werden für 120&nbsp;Euro auch über oder zusammen mit Marsson<ref>http://www.krr-faq.net/bilder/germania06.jpg</ref> vom Verein [[lnc-2010|live Net Concept 2010 e.V.]] von [[Uwe Behnken]] als ''Passagentur'' verkauft. Der Verein warnt auf der dazugehörigen Webseite allerdings selbst vor dem Gebrauch dieser ''Pässe'', da diese "noch nicht gelten würden", sich aber ''hervorragend zur spielerischen Legitimation in allen Bereichen'' eignen würden.<ref>http://www.lnc-2010.de/033d3a9bce11dae01/index.html</ref> Zu den Kunden von Marsson und Behnken gehört auch die oben erwähnte [[Claudia Aumüller-Karger]] vom [[Zentralrat Souveräner Bürger]], die aber anscheinend von Marsson in diesem Zusammenhang um mehrere 1.000&nbsp;Euro betrogen wurde.<ref>Ich sage ihnen auch gleich, daß ich vor mehr als einem Jahr für die ganze Familie Pässe beantragt habe, die auch nie ankamen und mehrere 1000&nbsp;Euro an Jessie Marsson, der vom Fürstentum Germania) zur Weiterleitung (auch unter Zeugen und gegen Vertrauen) weitergegeben.<br />
Wo ist das Geld geblieben?<br />
...<br />
Freundliche Grüße, Claudia Aumüller-Karger<br />
Wir danken für Ihr Interesse, Ihr Zentralrat Souveräner Bürger<br />
[http://f3.webmart.de/f.cfm?id=3241798&r=threadview&t=3350272&pg=1]</ref><ref>Da es bereits bei der ersten Bestellung der Blauen Pässe Probleme gab, nämlich daß ein Antrag für einen Herren mit diversen Adelstiteln bis zum heutigen Tage nicht ankam, obgleich die Beantragung bereits im August 2008 stattfand, sowie 10&nbsp;Anträge, für meine eigene Familie, was einen Verlust von ein paar tausend Euro bedeutet, war es das erste und letzte Mal, daß wir für andere Interessenten Anträge auf diesem Wege angenommen haben.<br />
Wer einen Antrag abgeben möchte, solle es bitte direkt und auf eigenen Verantwortung tun.<br />
Schaut im Internet unter Welt-Bürger-Pass oder WSA-Pass.<br />
Ich weiß auch noch nicht, was ich davon halten soll und bin noch am Überlegen, ob ich gegen den, der von mir das Geld und die Anträge entgegen genommen hat, justiziell vorgehen soll, da dieser zu einer Stellungnahme trotz häufiger Aufforderung unsererseits nicht bereit ist.<br />
So etwas ist natürlich sehr bedauerlich.<br />
Bitte teilt Eure Erfahrungen bezüglich der Bearbeitungsdauer(die uns mit 6 Wochen angegeben wurde, aber viel länger ist) mit.<br />
<br />
Wir danken für Ihr Interesse, Ihr Zentralrat Souveräner Bürger<br />
[http://f3.webmart.de/f.cfm?id=3241798&r=threadview&t=3528708&pg=1]</ref><br />
<br />
[[image:volksblatt.jpg|Auszug aus Deutsches Volksblatt|thumb]]<br />
Die Namen Frank Büntert, Jessie Marsson und Sebastian Mayer sowie Bilder, welche aus dem o.g. Webshop stammen, finden sich erneut auf der Webseite [http://die-ritter-der-menschenrechte.de.tl Ritter der Menschenrechte], dort finden sich ein Link auf die Firma Naturkraft<ref>Naturkraft.de.tl</ref> (siehe oben) sowie zwei Adressen: Eine in Augsburg, eine in Schliersee. Ebenfalls sehenswert ist dort der absolut bizarre Ritterschlag des [[Uwe Behnken]], der nach Veröffentlichung dieses EsoWatch-Artikels sofort gelöscht wurde.<br />
<br />
Unter dem Namen Jessie Michael Freiherr von Pallandt wird auch in England ein ''German News Service'' betrieben,<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl/German-News-Service.htm</ref> der im Internet als der Copyrightinhaber eines ''Deutschen Volksblatts'' angegeben ist. Auf der Webseite des ''Deutschen Volksblatts'' wird antisemitische Stimmungsmache betrieben und auf die Homepage des Fürstentums Germania verlinkt. Nach Erscheinen der jeweiligen Artikel über das Fürstentum Germania bei KRR-FAQ und Esowatch wurde die Seite inzwischen geschlossen.<br />
[[image:marsson9.jpg|Forumbetrag von Marsson (Anklicken vergrössert das Bild)|400px|left|thumb]]<br />
Am 25.&nbsp;März 2009 erklärte Marsson aus Protest über die Berichterstattung des RBB über das Fürstentum Germania und seine Betreiber gelbe Sterne mit der Aufschrift ''ER BB Verfolgter'' herstellen zu wollen, die die ''Germanier'' an ihrer Kleidung aufnähen könnten. Damit soll offenbar ein Vergleich zwischen Millionen verfolgter und getöteter Juden und RBB-Kritisierten hergestellt werden.<br />
<br />
Das "Brandenburgische Institut für Gemeinwesenberatung" berichtet im Januar 2010 über Marsson und seine Rolle beim Fürstentum Germania und schreibt: ..''In seinen Statements mischte Marsson alles, womit sich die „herrschenden Verhältnisse“ heftig gegen den Strich bürsten ließen: obskures, esoterisches Wissen, Geschichtsrevisionismus sowie schrille, krude und antisemitische Verschwörungserzählungen, die ihn als Außenseiter erscheinen lassen und seine Gegnerschaft gegenüber Polizei, Staat, Gesellschaft unter Beweis stellen sollten. Marsson verfügte unter anderem über Kontakte zu rechtsextrem orientierten VerschwörungsideologInnen, EsoterikerInnen und sogenannten „Reichsbürgern“. Trotz seines punktuellen Auftretens gelang es ihm nachhaltig, seine Anhänger mit Hoffnungsparolen zu beeindrucken und gleichzeitig durch seine extremen Statements zu verunsichern. Nach außen schadete er dem Ansehen der sich nur langsam bildenden Gemeinschaft wirkungsvoll..'' <ref>Mario Feist “Werkstattbuch” Titel “Einblicke III”, Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung Januar 2010 [http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2010/2560/pdf/kohlstruck_einblicke_III.pdf]</ref><br />
<br />
==Kirchenstaat Schöpfungskirche==<br />
Das Fürstentum Germania ist als Kirchenstaat konzipiert mit Ordensbegründer Jessie Marsson.<ref>Ordensgründer: Jessie Marsson Dumanch, co. / Adresse Gerhard Blüchner, Baumgartengäßlein 11, 86150 Augsburg, Tel.: 0177 / 8013398..... Leiter des Ordenariats: Frank Büntert, Rauheckstraße 19, 83727 Schliersee</ref><br />
<br />
Zur dazugehörigen Kirche werden jedoch keine Angaben gemacht. Auf der Webseite des virtuellen Kirchenstaates ist von einem ''Kirchenstaat'' die Rede, der ''sich der Schöpfung hingibt''. Indirekt wird dabei der ''Schöpfungsgedanke'' im Sinne des [[Kreationismus]] gebraucht, der mit der heute allgemein anerkannten Evolutionstheorie unvereinbar ist.<br />
<br />
Ordensbegründer Büntert/Marsson ließ verlauten, dass eine Kirchengründung in Schweden gescheitert sei und dass es sich bei der Fürstentum-Kirche um eine ''Schöpfungskirche'' handeln soll. Zitat: ''Unser Orden [Ritter der Menschenrechte] gründete eine Neue Kirche, denn wir glauben ausnahmslos an den Schöpfer des Universums, des Himmels und der Erde.''<br />
<br />
Von den Fürstentumanhängern wird verbreitet, dass im Fürstentum Germania als Kirchenstaat eine '''Religionsfreiheit''' herrsche, die es ermögliche, sich als Impfgegner auf eine impfgegnerische Religion berufen zu können. Vorteile hätte der Kirchenstaat auch für Marihuana-Liebhaber, denn angeblich könne man sich aus ''religiösen Gründen'' legal dem Marihuanakonsum hingeben. So ist in Fürstentumkreisen die Rede von ''unserem Hans Söllner'', der angeblich ein Bundesgerichtshofsurteil aus dem Jahr 2007 erstritten habe, das es ihm erlaube, in seinem Garten Marihuana anzupflanzen und zu konsumieren, ''weil diese Pflanze seine Religion'' sei. Ein derartiges Bundesgerichtshofsurteil" gibt es allerdings nicht. Stattdessen stößt man auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2000 (BVerwG, Urteil vom 21.&nbsp;Dezember 2000 - 3 C 20/00; NJW 2001, 1356), das sich allem Anschein nach mit eben jenem Hans Söllner befasst. In diesem Urteil wird jedoch ausdrücklich festgestellt, dass es vom Verbot des Cannabis-Anbaus keine Ausnahme gibt, auch wenn der Betroffene angibt, der Genuss von Marihuana sei Teil seiner Religionsausübung.<br />
<br />
Ein Internet-Reichsamt ''Deutsches Reich'' macht ebenfalls für den neuen Gottesstaat Fürstentum Germania und einer ''Reichskirche'' Werbung.<ref>http://reichsamt.info/reichskirche/index.htm</ref><br />
<br />
==Schloss Krampfer==<br />
[[image:schloss.jpg|Schloss Krampfer|300px|thumb]][[image:fgraeumung.jpg|Die Räumung|left|200px|thumb]][[image:schlossPS2.jpg|nachretuchiertes Bild auf der Fürstentum Homepage|300px|thumb]][[image:fgzelt2.jpg|Zeltbewohner Switer im Fürstentumgarten|250px|left|thumb]]<br />
Zentraler Orientierungspunkt des Fürstentums Germania ist ein altes baufälliges<ref>Zitat von Schlosscampierern im FG-Forum: ''Wie ihr sicherlich im webstream mitbekommen habt ist das untere Scheisshaus eingefroren. Wir benutzten z.Z. das Scheisshaus im 2.&nbsp;Stock, da hier noch 3,5&nbsp;m Rohr über dem zugefrorenen Punkt zu füllen sind. Noch steht uns die Scheisse nicht bis zum Hals!''</ref> Schloss Krampfer in 19339 Plattenburg<ref>Schloss Krampfer, Dorfstraße&nbsp;8, 19339 Plattenburg</ref> auf einem Grundstück mit einer Fläche von 4.000&nbsp;Quadratmetern und ohne Stromversorgung. Das sanierungsbedürftige Schloss samt Gartengrundstück war bei eBay für 69.000&nbsp;Euro zu haben gewesen. Zur Finanzierung des Schlosses wurden von Marsson mehrere sich völlig widersprechende Angaben gemacht. Angeblich habe er ein (oder zwei) Oldtimer aus eigenem Besitz verkaufen müssen um den Großteil der Kaufsumme zu begleichen. Im Internet verbreitete Marsson ein Video, in dem er behauptete, aus einem Denkmalschutzfond des Landes Brandenburg bereits 3&nbsp;Millionen Euro erhalten zu haben.<ref>Youtube-Video [http://www.youtube.com/watch?v=nnqRDEK4WGw] Minute 7:00</ref> Wörtlich sagte er zu der 3&nbsp;Millionen Euro Summe: ''[...] wir haben alles voll bekommen [...]''. Die angeblich ausgezahlte Summe wurde aber nicht zur Renovierung genutzt und war nichts als eine leere Behauptung. Als diese Falschbehauptung zu Nachfragen der Anhängerschaft führte, teilte Marsson in einem Interview mit Jo Conrad mit, von einem Bernd Gruber in die Irre geführt worden zu sein, da dieser ihm mitgeteilt hätte daß derartige Fördergelder zur Verfügung ständen. Eine Überprüfung hielt er als Eigentümer nicht für notwendig.<br><br />
Das Schloss war in der Vergangenheit nie Fürstensitz und befand sich im Besitz einer Familie von Möllendorf.<ref>http://plattenburg.verwaltung-brandenburg.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=18602</ref> 2008 wurde es von einem Berliner Verein namens ''Verein Bildung und Integration'' gekauft, der im Schloss in Krampfer ein Integrationsprojekt mit Jugendlichen starten wollte. Es scheiterte daran, dass es dafür keine Fördermittel gab. 2007 ging das Schloss in den Besitz einer in Brandenburg/Havel beheimateten Firma namens ''Luton Consulting Corporation Limited'' über, bevor es letzendlich an Michael Freiherr von Pallandt veräußert wurde.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11469265/61469/Fuer-Schloss-Krampfer-existierte-bis-eine-Nutzungsbindung-Land.html</ref><br />
<br />
Während der unter Tränen durchgeführten ''Staatsgründung'' vom 15.&nbsp;Februar 2009 wurde bekannt, dass der Schlosskäufer Marsson/Büntert das Grundstück an den Staatsfürsten Michael Freiherr von Pallandt übergeben habe, der nunmehr der Eigentümer sein soll. Offen ist, ob dies auch so im Grundbuch steht. ''Dieser neue Staat gründet sich auf dem Lehensrecht und gilt auf dem Lehensgebiet von Michael Freiherr von Pallandt in Plattenburg im Landkreis Prignitz, Brandenburg'', wird dazu im Internet verkündet. Der Freiherr soll nun Lehen für Leute vergeben, die sich im Schloss und rundherum ansiedeln wollen. Laut einem Artikel der ''Märkische Allgemeine'' vom 16.&nbsp;Februar 2009 soll jedoch Freiherr von Pallandt selbst der Käufer gewesen sein. Die Bürgermeisterin soll Polizei und Verfassungsschutz eingeschaltet haben.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11433708/61469/Buergermeisterin-schaltete-Polizei-ein-Motive-neuer-Schlossherren-unklar.html</ref><br />
<br />
Nach den Vorstellungen des Fürstentums sollte im Erdgeschoss die Regierung des Fürstentums residieren. In einem der Obergeschosse sollte trotz der dokumentierten Bezüge zu kinderpornographischen Aktivitäten eines der Fürstentum-Ritter eine ''Zufluchtsstätte'' der ''Ritter für Menschenrechte'' für misshandelte Kinder eingerichtet werden (siehe unten).<br />
<br />
Am 19.&nbsp;Mai 2009 wurde das Schloss polizeilich geräumt, da es als Wohnräumlichkeit behördlichen Anforderungen nicht genügte.<ref>http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ContentServer?pagename=ntb%25252Fpage%252526amp%25253Batype%25253DksArtikel%252526amp%25253Baid%25253D1242711337593%252526amp%25253BopenMenu%25253D1013016724320%252526amp%25253BcalledPageId%25253D1013016724320%252526amp%25253Blistid%25253D994342720546%252526lt%25253B%25252Fref%252526gt%25253B%252526lt%25253Bref%252526gt%25253Bhttp%25253A%25252F%25252Fwww%25252Emaerkischeallgemeine%25252Ede%25252Fcms%25252Fbeitrag%25252F11512218%25252F2242247%25252FFuerstentum-Germania-in-Krampfer-ist-geraeumt-Polizeieinsatz-in%25252Ehtml%252526lt%25253B%25252Fref%252526gt%25253B</ref>. Einige Bewohner hatten bereits vorher das Schloss freiwillig verlassen. Nur zwei Personen wurden im Gebäude vorgefunden, das nach der Räumung mit Brettern vernagelt und versiegelt wurde.<ref>Quelle: RBB 19.&nbsp;Mai 2009</ref> Das Schloss war gegen den Protest der Bewohner zuvor von der Baupolizei unter Polizeischutz inspiziert worden. Den Bewohnern wurde eine Frist gesetzt, um bestimmte Auflagen zu erfüllen, die von den Bewohnern allerdings aus unbekannten Gründen nicht genutzt wurde. Die Bewohner reagierten mit einem Schreiben an die Gemeinde Plattenburg, in dem sie die Gemeinde davor warnten keine ''Anlässe zu zwischenstaatlichen Konflikten'' zu liefern und man würde im Falle einer Räumung auch nicht zögern umliegende Staaten um ''Hilfe zu ersuchen''.<ref>http://www.spiegel.de/video/video-1003143.html</ref> Bewohner Willmann äußerte dem Naumburger Tageblatt gegenüber: ''Was die Leute hier tun, werden sie alle noch bereuen, spätestens beim großen Volksaufstand in Deutschland, der absehbar bevorsteht''.<ref>http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ContentServer?pagename=ntb%25252Fpage%252526amp%25253Batype%25253DksArtikel%252526amp%25253Baid%25253D1242711337593%252526amp%25253BopenMenu%25253D1013016724320%252526amp%25253BcalledPageId%25253D1013016724320%252526amp%25253Blistid%25253D994342720546%252526lt%25253B%25252Fref%252526gt%25253B%26lt%3B%2Fref%26gt%3B</ref>. Jo Conrad bezeichnete die Räumung als "Vertreibung".<br />
Im Juni 2009 gab Jessie Marsson in einem Sendebeitrag bei Jeet-TV bekannt<ref>Jeet TV, 9.6.09 15:40 ''Germania lebt''</ref>, dass er als einer ''der Fürsten'' eigenmächtig und ohne Rücksprache mit dem Germania-Volk entschieden habe, Schloss Krampfer zu einer Ruine werden zu lassen und keine Anstrengungen in seine Renovierung zu stecken. Schließlich sei er (im Gegensatz zu vorherigen Äußerungen) alleiniger Finanzierer des Schlosses gewesen und könne somit auch allein entscheiden, weitere Zuwendungen einzustellen. Alleine die Versicherung solle weiterlaufen. Zitat Jessie Marsson: ''[...] wir geben es dem Verfall preis [...]''. Stattdessen wolle er nun, nachdem die bisherigen Fürstentumbewohner ''deportiert'' worden seien (wohin und durch wen teilte er nicht mit), in Südamerika eine Exilregierung des Fürstentum Germania gründen. Zu diesem Zweck habe er seine Firma, seine Oldtimer und sein Boot verkauft, um dort ein Grundstück zu erwerben.<br />
<br />
==Ritter als Avantgarde und Machtzentrum des Fürstentums==<br />
[[image:thomaspatzlaff.jpg|ehemaliger Ritter Patzlaff|thumb]]<br />
Einige der Germania-Fürstentümler nennen sich obskur ''Ritter der Menschlichkeit''. Hierbei handelt es sich auch um eine im Internet präsente Vereinigung, die sich vorgeblich für missbrauchte Kinder einsetzt. Erster Ritter der im Internet agierenden ''Ritter der Menschlickeit'' soll ein gewisser Helmut Friedrich Büntert (25.&nbsp;Mai 1925 - 09.&nbsp;Juli 2008) gewesen sein. Er soll im Vorstand der IG-Metall gewirkt und seit 1994 "sexuell missbrauchten Kindern" und deren Eltern in seinem eigenen Haus Obdach gewährt haben.<br><br><br />
Die genaue Zahl und Identität der Fürstentum-Ritter wurde geheim gehalten. Bekannt ist, dass Jessie Marsson, Jo Conrad, Freiherr von Pallandt, [[Uwe Behnken]] und Thomas Patzlaff zu Rittern erklärt wurden. Nach Kauf des Schlosses Krampfer sollten die ''Ritter'' offenbar so etwas wie die Fürstentum-Avantgarde oder Fürstentum-Polizei darstellen. Sie sollen zu einem späteren Zeitraum, wie der ''Staatsfürst'', Zuwendungen von Seiten des Volkes erhalten. Der Esoteriker Uwe Behnken wurde wegen seines ''unerschütterlichen Mutes zum 2.&nbsp;Ritter der Menschenrechte'' geschlagen, heißt es aus dem Fürstentum-Umfeld. <br />
Im Mai 2009, unter der neuen Przibill-PR-Beratung änderte sich alles. Auf der umgestalteten Homepage werden nun nur noch vier Ritter genannt: Jens Wilmann, Manuel Marcel Opitz, Fürstentumsprecher Sven Jan Switer und ein Andre Goldammer.<br />
<br />
==Die Staatsfeinde==<br />
Nach Aussagen des Fürsten liegen mittlerweile Informationen zu Staatsfeinden des Fürstentums Germania vor. Einerseits wird den vermeintlichen Staatsfeinden und Kritikern ''der Frieden erklärt''. Andererseits sollen von Seiten des Fürstentums Aktivitäten ausgehen, um Kritiker mit Hilfe der IT-Technik zu identifizieren, um diese dann verklagen zu können.<br />
*So soll der Bundesnachrichtendienst des Staates Bundesrepublik Deutschland (BND) Aktivitäten gezeigt haben, Fürstentümler ''mundtot'' zu machen und betreibe Desinformation. Belege dafür werden nicht genannt. Diese Vermutung soll offenbar den eigenen Status als vermeintlich unabhängiger Staat aufwerten, da der BND auftragsgemäß nur im Ausland operieren darf.<ref>J.&nbsp;Marsson/Büntert 25.&nbsp;Februar 2009 auf ''Kanal Germania'' Jeet TV</ref> Auch seien laut Jessie Marsson/Büntert bereits ''einige BND-Agenten'' entlarvt worden, die Hass schüren würden.<ref>J.&nbsp;Marsson am 3.&nbsp;März 2009 Jeet-TV: ''[...] wir haben ja einige vom BND entlarvt, die da schüren [...]''</ref> Um wen es sich handeln soll, bleibt unbekannt. Laut Artikel in der MAZ soll der Brandenburger Verfassungsschutz am Fürstentum desinteressiert sein. Es lägen derzeit keine Anzeichen für verfassungsfeindliche Bestrebungen vor, berichtet die MAZ. Dies wird auch in einem Fernsehbeitrag des rbb vom 3.&nbsp;März 2009 bestätigt.<br />
*Konkurrierende [[KRR]] meldeten sich angeblich per E-Mail und Drohbriefen. Am lustigsten war eine E-Mail eines ''Rainer Markgraf Brandenburg'', der die sofortliche Schließung des Fürstentums befahl und damit drohte, ein Verfahren vor einem ''Reichsgerichtshof'' wegen ''Landesverrats'' anzustrengen. Ein ''2.&nbsp;Brandenburgisches Freikorps'' wäre bereits beauftragt worden, in Sachen Fürstentum aktiv zu werden. Auch wurde auf ein mögliches ''Standrecht'' verwiesen.&nbsp;<ref>J.&nbsp;Marsson/Büntert 25.&nbsp;Februar 2009 auf ''Kanal Germania'' Jeet TV</ref>[[image:voodoo1.jpg|thumb]]<br />
*Desinformation würde auf Webseiten stattfinden, die Informationen zum Fürstentum Germania und seinen Aktivisten in Internet-Artikeln mit Belegen zusammenfassen. Gemeint sind dabei offenbar [http://www.krr-faq.net KRR-FAQ] und [http://www.psiram.com EsoWatch]. Die Betreiber seien als ''Schreibtisch-Terroristen'' aufzufassen und eine Detektei sei beauftragt worden, die Betreiber zu identifizieren.<ref>J. Marsson/Büntert 25.&nbsp;Februar 2009 auf ''Kanal Germania'' Jeet TV</ref> Germania-Unterstützer [[Jeet|Jeet Luizzi]] ging sogar soweit, von einer ''dunklen Seite'' auszugehen, die nur ''Negatives wolle'' und rief zur Jagd auf: (wörtlich) ''Ich bitte alle Menschen auf die Jagd, auf die Informationsjagd zu gehen, hinter diese Menschen die schöpferische Energien eingrenzen [...]''. Die ''negativen Ideen'' führten auch zu Krebs, schwadronierte der Medizinlaie und Internetesoteriker, der auch [[Schwarze Magie|''schwarzmagische'' Aktivitäten]] am Werk sieht, wenn Fakten zum Thema präsentiert werden. Begriffe wie ''antisemitisch'' oder ''rechtsextrem'' wären zudem reine Erfindungen von ''Schwarzmagiern''.<ref>Roberto Liuzzi, Jeet TV 3.&nbsp;März 2009</ref> Am 9.&nbsp;März 2009 legte Liuzzi nach und belegte seine Kritiker mit einer Art Internet-[[Voodoo]]-Fluch: ''[...] wer angreift, wird am eigenen Körper eine Reaktion spüren - sofort [...] Ich bin Krieger, es werden Krankheiten kommen!''<ref>Liuzzi R, auf Jeet TV am 9.&nbsp;März 2009</ref><br />
*Satirische Aufbereitung des Fürstentums Germania (z.B. über das Aufsichtsbehördle<ref>telemedialwatch.schaedelbach.de</ref> wurden als Verletzung der Privatsphäre der Beteilligten bewertet (so Jeet Luizzi).<br />
*Am 17.&nbsp;März 2009 wurde über Jeet TV verkündet, dass Kritikern eine Falle gestellt worden sei: Die Verfassung des Fürstentums sei angeblich in Wirklichkeit eng an die Schweizer Verfassung angelehnt und dies habe man schlauerweise verheimlicht. Die Kritiker der Verfassung würden in Kürze durch erboste Schweizer Bürger per Sammelklage vor dem ''Völkerbund in Genf'' verklagt werden, die durch eine Kritik an der Fürstentumverfassung ihre eigene Verfassung beleidigt sähen. Dies sei der Zweck der Geheimhaltung des Bezuges zur Schweizer Verfassung gewesen.<br />
<br />
==Germania==<br />
[[image:Germania.jpg|Nazi-Hauptstadt Germania (Entwurf)|left|thumb]]<br />
Germania ist eine Wortschöpfung der Römer, die damit verschiedene Völker nördlich der Alpen und östlich des Rheins bezeichneten (siehe dazu Plinius der Ältere). Die gemeinten Völker nannten sich selbst nicht Germanen und standen denen, die den Begriff Germania schufen, oftmals feindlich gegenüber. Spätestens im Mittelalter erloschen die letzten Spuren derjenigen Völker, die als Germanen bezeichnet wurden.<br />
<br />
Die vom nationalsozialistischem [[Jörg Lanz von Liebenfels]], oft Vordenker Hitlers genannt, herausgegebene Schriftenreihe ''Ostara'' hat den Namen von Ostara, der germanischen Frühlingsgöttin.<br />
<br />
Germania wurde im Großdeutschen, 3. Reich in der Vision von Adolf Hitler auch die zukünftige Nazi-Hauptstadt (Berlin) bezeichnet.<br />
<br />
Die Wortmarken Fürstentum und Germania sind jeweils registrierte Wortmarken.<br />
<br />
==Bezüge zur Kinderpornographie-Szene==<br />
[[image:dumanch11.jpg|100px|thumb]][[image:dumanch3.jpg|left|thumb]]<br />
[[image:jessievorauto.jpg|thumb]]<br />
[[image:Jessiedumanch.jpg|als ''Jessie Dumanch''|left|thumb]]<br />
<!-- [[image:dumanch22.jpg|left|thumb]]<br />
[[image:dumanch7.jpg|left|thumb]]<br />
[[image:dumanch8.jpg|left|thumb]] --><br />
[[image:bradlermarsson2.jpg|Uwe Bradler und Marsson/Büntert|250px|thumb]]<br />
[[image:Greynetwork.jpg|thumb]]<br />
Auf Webseiten die dem angeblichen Jessie Büntert/Marsson zuzuordnen sind, werden Bilder von Minderjährigen in Unterwäsche gezeigt, die sich auf einem Bett räkeln (den Link ersparen wir dem Leser lieber, dies auch aus rechtlichen Gründen). Eine Google-Suche nach den Stichworten ''Jessie Dumanch'' oder ''Jesse Dumanch'' führt zu osteuropäischen und russischen Servern, die sogenannte ''teen porn'' Bilder zeigen, Hinweise zur erfolgreichen Suche nach diesen Bildern sind auch in Aussagen von Marsson/Büntert selbst zu finden. So gab er selbst den Tipp, die genannten Suchbegriffe einzusetzen. Eine Webseite auf der ebenfalls Bilder von Jessie Marsson zu sehen waren, ist die inzwischen gelöschte Domain jessiedumanch.com. Anmelder dieser Domain aus Panama war eine Oxygon AG mit Angabe des Namens Fred Sebastian Grey, Swiss Tower 16th floor, Panama City.<ref>WHOIS Abfrage, durchgeführt 2009</ref><br />
<br />
Im Internet finden sich auch Hinweise darauf, dass der angebliche Marsson/Büntert Zeuge eines Kindesschänderprozesses in Spanien gegen den [[KRR]]ler Uwe Bradler war. Der arbeitslose Bradler bezeichnete sich selbst in der Öffentlichkeit als "geheimen Regierungsrat" und "Leiter des Presse- und Informationsamtes" eines ''Deutschen Reiches''. Erstaunlicherweise machte der ''Retter der Menschlichkeit'', Marsson, dabei eine Aussage die den Beschuldigten '''entlasten''', und nicht belasten sollte. Bradler wurde beschuldigt, sich belästigend minderjährigen Jungen genähert zu haben. Eine Annäherung soll laut Zeugenaussagen darin bestanden haben, dass er anfing einem Kind die Füße zu lecken, was diesem jedoch nicht gefiel sodass es sich beim Vater darüber beschwerte. Des Weiteren soll er dem Kind nächtliche Spaziergänge am einsamen Strand angeboten haben. Auch soll er laut Anklage strafrechtlich relevante Bilder auf einem Notebook besessen haben. Der Marsson/Büntert-Freund Bradler hatte vor den Beschuldigungen von Marsson ein Notebook geschenkt bekommen (zusätzlich auch einen Gebrauchtwagen, der aber wegen ungültiger Kennzeichen von der spanischen Polizei stillgelegt wurde), auf dem Bilder zu sehen gewesen sein sollen, die die Beschlagnahme des Notebooks wegen kinderpornographischer Inhalte begründeten. Ein Belastungszeuge von Bradler beschuldigte allerdings Marsson/Büntert sowie einen Sebastian M. (gemeint ist wohl Sebastian Mayer) ebenfalls des Handels und der Herstellung von kinderpornografischem Material. Die Frau des Zeugen K. wird mit der Aussage zitiert, dass in Augsburg ein gewisser Aidin Kossak ein Kopfgeld von 25.000 Euro auf Marsson/Büntert ausgesetzt habe, da dieser angeblich den Tod seines Bruders verschuldet habe. Bradler ist wegen Volkverhetzung und mindestens einmal wegen Kinderpornographie verurteilt und saß 23 Monate in U-Haft. Er war vorher bereits wegen Diebstahls in 35 Fällen und Anstiftung zur Falschaussage in zwei Fällen zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden, sowie wegen Freiheitsberaubung in zwei Fällen, Körperverletzung, Erpressung, Nötigung und Anstiftung zur Falschaussage zu weiteren zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Außerdem vom Amtsgericht Bayreuth wegen Urkundenfälschung und Fahren ohne Führerscheins.<ref>http://www.krr-faq.net/forum/t1939.htm</ref> Der ''Ritter der Menschlichkeit'' Marsson/Büntert selbst lobte Bradler auf einer seiner Seiten im Vorwort zu einem Text namens "Das geheime Buch" in den höchsten Tönen: ''Schon allein wegen Uwe Bradler, der uns ja auch nur helfen wollte und nun schon seit fast zwei Jahren in einem spanischen Gefängnis sitzt. Wir Autoren dieser Seite, zu deren Anfängen auch Uwe Bradler gehört, wußten zwar, daß wir uns mit hochrangigen Politikern die sehr stark in der Kindersexszene verstrickt sind, anlegen. Aber wir wußten nicht, daß dazu auch die Medien, Staatsanwälte, Richter, viel Prominez und gar viele Geheimdienste mit drinstecken. Uwe Bradler ist daher in unseren Augen ein Patriot der nicht nur für die Wahrheit kämpft, sondern vor Allem für ein besseres Leben für viele Kinder. [...] Uwe wir widmen Dir diese Seite, und wir hoffen, daß Du bald wieder draußen bist, leider erreicht Dich ja keine Post, daher haben wir uns jetzt zu diesem Schritt entschlossen. Ich danke Dir trotzdem und wünsche Dir trotzt Deiner Scheißsituation das nur erdenklichst Gute.'' '''Danke im Auftrag aller Strich- und [[MK-ULTRA|MK ultra]] Kinder'''. ''Danke für Deinen Einsatz und Dein Opfer, das du gerade bringst, ich glaube nur nicht, daß ich das jemals wiedergutmachen kann.''<br />
<br />
Vermutlich eben diese Bilder existierten bis vor kurzem noch im Internet und wurden vom österreichischen Webhoster 8tung.at<ref>Jessie Dumanch Onlineshop, Bozener Straße 1 c/o Oxygon 86165 Augsburg</ref> aus, im Rahmen eines Webshops genutzt. Verkauft wurde dort angeblich von Jessie Marsson vormals getragene Kleidung, offenbar als eine Art Kult, da Jessie Dumanch in Pädophiliekreisen über seine Fotos kultmäßig bekannt ist und das Tragen alter Jessie-Dumanch Wäsche offenbar in pädophilen Kreisen ''kultmäßig in'' ist. Die Abbildungen zeigten ''nur'' zum Teil halbbekleidete Jugendliche. Die zugehörigen Texte waren jedoch eindeutig<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2143687-jessie039s_kleidung.html</ref> und sollten ein homosexuelles / pädophiles Publikum ansprechen. Auffällig viele Bilder des Shops finden sich in bearbeiteter Form auch auf weiteren Webseiten (Adressen ersparen wir uns zu nennen). Im Impressum des Shops, der inzwischen vom Webhoster geschlossen wurde, tauchte der Name ''Jessie Dumanch'' auf.<ref>http://psiram.com/images/f/fb/Dumanchshop.jpg</ref> In den AGBs war u.a. zu lesen, "Sollten Sie die Ware nicht wünschen, so widerrufen Sie bitte Ihre Bestellung umgehend per e-mail bei jessie.dumanch@(...)". Inhaber des Webshops war laut Impressum ein „Fred S. Grey“, dessen Namensähnlichkeit zum LNC2010 nahen Forum „Grey Network“<ref>http://FORUM.grey-network.com</ref> auffällig ist. Betreiber des Grey Networks ist ein Dieter G. aus Augsburg. Die Shopadresse lautet ebenfalls auf eine Augsburger Firma ''Oxygon'', die in einer Geschäftsbeziehung zum in England registrierten ''German News Service'' steht, der die antisemitische ''Deutsche Volksstimme'' herausgibt. Der Webshop und der Hoster die während der recherche zum Fürstentum Germania identifiziert werden konnten, wurden inzwischen wegen der Bilder angeschrieben und bei www.jugendschutz.net gemeldet und in der Folge sofort abgeschaltet. Der Hoster hat sich knapp bedankt und wird höchstwahrscheinlich rechtliche Schritte gegen den Betreiber, dessen Kundendaten ihm vorliegen, einleiten. Warum der sonst angeblich in Sachen Kinderpornographie so aktive Ritter der Menschlichkeit Büntert/Marsson nichts dagegen unternahm, bleibt sein Geheimnis.<br />
<br />
Laut Aussage der 1.&nbsp;Germania-Staatssekretärin Monesi (die übrigens auf eine ''richtige'' Arbeitsstelle bei Marsson hofft, und inzwischen zurück trat) wäre Marsson nichts anderes übriggeblieben, als seine getragene Unterwäsche bei Ebay anzubieten, weil sie auf diese Weise ''nicht verschwinden könne''. Diese absurde Begründung soll offenbar in Fürstentumkreisen das Mistrauen vor ''BRD-Ermittlungsbehörden'' bestärken.<ref>http://lernwanderung.de/</ref><br />
<br />
Siehe auch: [[Kindesmissbrauch-Fakes]]<br />
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==Geschichts-Revisionismus==<br />
[[image:gns.jpg|Adresse German News Service|thumb]]<br />
[[image:DeutschesVolksblatt.jpg|Frontpage Deutsches Volksblatt|left|thumb]]<br />
[[image:germannewsservice.jpg|Ukdata-Eintrag GNS|thumb]]<br />
[[image:BernhardSArnold2.jpg|Bernhard&nbsp;S. Arnhold (rechts) im Schloss Krampfer am 15.&nbsp;Februar 2009|left|thumb]]<br />
[[image:Schmaz 02.jpg|EAN-Strichcode Dekodierung auf Kastius-Webseite|thumb]]<br />
Büntert/Marsson gab immer wieder demagogische Äußerungen um angeblich zu hohe Wiedergutmachungen für Naziopfer von sich, die Deutschland ''bestraften'' und ''knechteten''. Auch ermögliche es das Fürstentum Germania sich endlich aus dem ''Versailles-Diktat'' befreien zu können, wie Initiator Marsson/Büntert verlautete. Offenbar soll hier versucht werden, Personen aus dem rechten Milieu für das Projekt anzuziehen. Im Internet-Chat des Fürstentums sind auch ständig wiederkehrende Äußerungen zur Leugnung des Holocaust zu lesen.<ref>Auszüge aus dem Chat zum Fürstentum Germania vom 17.&nbsp;Februar 2009: Connecting to chat room...<br />
Welcome to the 'jeettvzwei' room<br />
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15:50 avatar : von hausdurchsuchungen hab ich auch schon gehoert, bei mir war auch eine<br />
15:50 avatar : wegen chemtrails videoaufnahmen<br />
15:50 Apollon : was meinste wie schnell dir einer sowas auf den rechner packt?<br />
15:50 web20 : dann aufpassen<br />
15:51 avatar : ich habe alle downloadprogramme geloescht<br />
<br />
16:18 avatar : sind hier holocaust leugner?<br />
16:20 ninny : wenn man sagt, dass man es nicht weiss, ist man dann auch ein leugner?<br />
16:20 BND : ja<br />
16:21 ninny : aber es weiss doch keiner.<br />
16:23 rapido : http://www.XXXXXX.info/holocaustluege.htm <br />
(von Esowatch unkenntlich gemachter Link auf eine den Holocaust leugnende Seite)<br />
16:23 BND : jepp<br />
16:23 avatar : lasst das mit dem holocaust lieber se<br />
<br />
22:11 vanBrandenbourg : da habt ih ein paar aufnahmen aus neuschwabenland<br />
22:11 vanBrandenbourg : http://nsl-archiv.org/Filme/<br />
</ref><br />
<br />
Eine Recherche im Internet deckt auch Zusammenhänge zum ''Deutschen Volksblatt'' auf. Wer die Homepage vom ''Deutschen Volksblatt'' aufruft, wird mit antisemitischen Zitaten willkommen geheißen, die zeigen sollen, dass das Judentum 1933 Deutschland den ''heiligen Krieg'' erklärt habe. Die dafür benutzten Grafiken entstammen dem Film ''Schwindler‘s List'' – einem antisemitischen Machwerk von HolocaustleugnerInnen. Nach dieser Begrüßung lädt die Internetpublikation ''Deutsches Volksblatt'' sogleich dazu ein, sich über einen neuen Staat innerhalb der Grenzen der BRD zu informieren. Der dazugehörige Link führt direkt zur Homepage vom Fürstentum Germania. Fürstentumsprecher Jessie Marsson/Büntert soll laut ''Deutschem Volksblatt'' demnächst in dieser Publikation interviewt werden. Das "Deutsche Volksblatt"<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl</ref> nennt als copyright "© German News Service"<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl/German-News-Service.htm</ref>.<br />
Wenn man diese Firma mal nachschlägt (z.B. bei ukdata.com<ref>http://www.ukdata.com/creditreports/viewCompanyDetails.do?companyId=05812999&only-match=1</ref>), stellt man fest, dass die Firma zwar bereits erloschen ist, aber wenn man ein paar Pfund für die Dokumente investiert, stellt man weiter fest, dass sie einem ''director Jessie Michael Freiherr von Pallandt'' mit der bekannten Adresse in Schliersee und venezuelanischer Staatsbürgerschaft gehört. Allerdings ist vermerkt, dass die Identität nicht ''authenticated'' sei. Als ''secretary'' des ''German news Service'' ist seit dem 11.&nbsp;Mai 2006 eine ''Oxygon Emotions Design'' eingetragen, die als ''Europa-Zentrale'' der Augsburger Firma ''Oxygon'' fungiert. Über Oxygon wurde der inzwischen verhinderte Online-Absatz getragener Dumanch-Wäsche abgewickelt. Die ''Oxygon Emotions Design'' gehört neben einem Juan Carlos Garcia aus Polen der ''Oxygon Holding&nbsp;AG'' aus Las Vegas, so wie die ''Oxygon Audiovisuelle Technik GmbH'' aus Augsburg auch.<br />
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Nach Informationen, die [http://www.inforiot.de Inforiot] vorliegen, war auf der sogenannten Gründungsveranstaltung wenig überraschend auch Holocaustleugner zugegen. Ein Foto dokumentiert etwa die Anwesenheit des einschlägig bekannten Bernhard&nbsp;S. Arnhold. Arnhold ist beim reichsbürgerlichen ''Runden-Tisch-Berlin''<ref>http://www.krr-faq.net/reg6.php#rund</ref> aktiv.<br />
<br />
Ein aktiver Germane ist der ''reichsdeutsche'' Christoph Kastius. Kastius ist auch regelmäßiger Telephongast in Jo Conrads Videoauftritten zum Fürstentum Germania, wird dann jedoch nur mit seinem Vornamen angesprochen, so z.B. am 3.&nbsp;März 2009. Der Nachname wird wohlweislich den Zuschauern vorenthalten. Insider wissen jedoch wer gemeint ist. Zu Kastius existieren Einträge bei KRR-Faq&nbsp;[http://www.krr-faq.net/reg4.php#kastius] und Kimble-Doku.<ref>http://www.kleinz.net/kimble/konsorten2.shtml</ref> Ende Juni 2007 veröffentlichte Kastius in seinem Blog eine Liste der sogenannten ''Feinde des deutschen Volkes'', die Namen und Anschriften angeblicher "Antifa"-Mitglieder enthielt.<br />
Auf seiner Homepage bietet Kastius die letzte SCHMAZ-Ausgabe des Zossener Holocaustleugners Rainer Link zum Download an (Link aus rechtlichen Gründen unvollständig: http://www.kastius.ch/press....). In der Text Übersetzung des PDF-Dokuments ist statt eines [[Strichcode Verschwörung|EAN-Strichcodes]] die Wortfolge "Heil Hitler" zu lesen, was nach geltenden Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland ein Straftatbestand nach §86a&nbsp;StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) darstellt.<ref>http://psiram.com/images/7/76/Schmaz_02_2.jpg</ref><ref>http://psiram.com/images/3/31/Schmaz_02.jpg</ref> Als Impressum für seinen eigenen Webauftritt gibt Kastius folgende Adresse an: ''Christoph Kastius Brieffach 420 502 12065 Berlin Konzentrationslager BRD''.<ref>http://www.kastius.net/news/?page_id=2</ref> Als Kastius im März 2009 eine intern erlangte Adressenliste von Fürstentümlern benutzte, um eigene Rundschreiben mit einer Einladung zur ''Deutschen Nationalversammlung'' per Post zu verschicken, wurde er aus dem Germania-Internetforum ausgeschlossen.<br />
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==Zitate==<br />
*''Es gibt kein Fürstentum Germania [...]'' (Zitat des brandenburgischen Innenministers Jörg Schönbohm (CDU) vor dem brandenburgischen Landtag).<ref>Märkische Allgemeine Zeitung vom 15.&nbsp;Mai 2009</ref><br />
*Jessie Marsson/Büntert über sich und seine Überzeugungen: ''"Jetzt ganz kurz in meine Geschichte rein: Irgendwie bin ich entstanden. Durch welche Kräfte auch immer. Nicht durch den normalen Fall. Wir gehören zum so genannten Sirius(?)-Projekt. Clon-Kinder. Das hängt auch mit dem Patriot Act zusammen. [...] Das hängt mit MK Ultra zusammen, wenn Euch das was sagt. [...] Das hängt mit den Gesetzen zusammen, daß man seit 1943 an der Bostoner Universität einem gewissen Mengele [...] den Auftrag gegeben hat, Forschungen an Menschen vorzunehmen. Das wurde von Boston bezahlt, von der Bush-Familie mitfinanziert und die haben auch Mengele und einige andere später nach Argentinien gebracht. [...] Alle Akten diesbezüglich was ich jetzt sage sind vorhanden [...]. Bloß kein Staat der Welt [...] bis auf Germania hoffe ich, hat bis dato Interesse gehabt, das zu veröffentlichen. Das Problem an der ganzen Sache ist, daß [...] ich ein veraltetes System bin. Ich bin Baujahr 81, eventuell, vielleicht auch 80 oder 79. Ich weiß es nicht genau. Die Akten sind da ein bißchen zweideutig. [...] Mein ganzer Werdegang bis 2004, inklusive Militär, war vorgegaukelt, vorgespielt. Und ich Idiot hab's nicht gewußt [...]''<br />
*Jessie Marsson/Büntert: ''Ich bin Amerikaner lange Zeit gewesen und habe von 1999 bis 2003 im Heimatschutzministerium gearbeitet, danach stellte ich unangenehme Fragen,ich wurde befördert, sprich gekauft, doch ich stellte weiter Fragen, dann wurde ich degradiert, und ich stellte weiter Fragen, dann hatte ich eine Bombe im Auto, einen durchgeknallten Bodyguard der zugleich auch einmal ein guter Freund von mir war und jetzt ohne Drogen nicht mehr Leben kann, und ich erlitt eine Hirnhautentzündung die normalerweise tödlich hätte enden sollen. Doch ich Lebe! Und als ich aus dem Koma erwachte, war ich plötzlich illegal in Deutschland, meine Daten wurden gelöscht und die Festplatten über meine Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden vielen den plötzlichen Festplattencrash bei der Bundeswehr zum Opfer [...]''<ref>16.07.2007 08:54:50 E-Mail: jessie.dumanch@gmx.de</ref><br />
*Jessie Marsson über sich: ''Mein irdischer Name hier auf Erden lautet Byron Michael Jessie Marsson, und stamme ursprünglich aus Irland. Mein Zwillingsbruder und ich sin Weisenkinder, und so wurden wir zu unseren Großeltern der mütterlichen Seite geschickt womit wir den Titel Reichsfreiherr zu Pallandt erhalten haben. Und obwohl unsere Kindheit nicht gerade die Schönste war, so wurde mir doch mit sechzehn Lenzen klar, daß der Schlüssel zu allem die bedingungslose Liebe zur gesamten Schöpfung ist. So ging ich nach Irland zurück und erlernte denrichtigen Umgang mit der Natur. Mir wurde die Wirkung von Heilkräutern gezeigt, doch erst als ich verstand, daß ich all das Wissen gar nicht brauche, wurde ich in den Kreis der Druiden aufgenommen. Ich laß gleich zu Anfang, ob es denn nun Druiden noch gebe? Und daher kam ich nun hier her in dieses Forum, um Euch folgende Antwort zu geben; Ja es gibt noch Druiden, viele mögen auch noch keltischer Herkunft sein, doch die Herkunft sowie der eigene Körper ist nur ein physischer Raum, den es durch die brennende Liebe zur Schöpfung zu Überwinden gilt. Ist diese Liebe wie besagt, so stark, dann spielen Raum und Zeit keine Rolle mehr. So wenn Ihr euch abermals fragt, ob es noch Druiden gibt, so sage ich Euch, ja, es gibt uns und wir sind in Mitten unter Euch, und nur wer reinen Gedanken und Herzens ist wird uns erkennen. Ich Liebe Euch und wünsche Euch somit alles nur erdenklich Gute! Euer ergebener Diener Mayweb''<ref>http://www.zentralrat-der-heiden.de/forum/thread.php?threadid=618</ref><br />
*Jessie Marsson: ''Ich selbst mache jetzt einen Catering Service auf, und ich kaufe nur bei Bauern ein, die sich an die altern Überlieferungen der Deutschen Tradition der Landwirtschaft gehalten haben. Und siehe da, mein Fleisch schrumpft nicht in der Pfanne zusammen, so daß ich mein Schnitzel unter dem Salatblatt suchen muss!''<ref>Jessie Marsson 15.&nbsp;Juli 2007 Gästebuch Deutsches Volksblatt</ref><br />
*Jessie Marsson: ''[...] auf ihrem Personalausweis ist hinten d'rauf ein [[Baphomet-Verschwörung|Baphomet]] [...]''<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=rfo9Cszays0 rbb Klartext vom 25.&nbsp;März 2009 bei 3:15]</ref><br />
*''Leute, die sich da Reichskanzler nennen, die sich Reichspräsident nennen, die ein Fürstentum Germania errichten, die haben alle nur irgendwie einen Sockenschuss..''. Zitat von "Reichskanzler und Reichspostminister" Wolfgang Ebel, den Conrad in seinem Projekt [[Bewusst.TV]] im Jahre 2010 interviewte.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.fuerstentum-germania.org Homepage des Fürstentum Germania]<br />
*[http://krampfer.yooco.de Homepage der Nu Era Operation: Krampfer]<br />
-------------------------------------------------------------------------<br />
*[http://www.krr-faq.net/reg2.php#germania Artikel über das Fürstentum germania bei KRR-FAQ] und [http://www.krr-faq.net/forum/t1939.htm KRR-FAQ:Prozessbericht mit ''Verteidiger'' Herr M.]<br />
*[http://inforiot.de/artikel/neues-germanien-alten-gemaeuern Inforiot zum Fürstentum Germania]<br />
*[http://www.inforiot.de/artikel/neues-aus-prignitzer-spukschloss Inforiot: Neues aus Prignitzer Spukschloß] <br />
*[http://telemedialwatch.schaedelbach.de/2009/02/28/sensation-die-usa-erkennen-das-furstentum-germania-offiziell-als-staat-an/ Fürstentum Germania bei Telemedialwatch] und noch einmal hier [http://behördle.de/2009/02/24/240209-alaaf-helau/]<br />
*[http://de.indymedia.org/2009/02/242864.shtml Fürstentum Germania bei Indymedia]<br />
*[http://www.religio.de/lex/Daten/F/fuerstentumgermania.html Fürstentum Germania bei Religio.de]<br />
*[http://geistig-befreit.blogspot.com/ Schelmische Analyse im Blog ''geistig befreit'' zum FG]<br />
*http://www.redok.de/content/view/1339/36/<br />
*[http://behördle.de/2009/03/29/germanische-marchenstunde-teil-11-die-leben-des-jessie/ Die Leben des Jessie bei ''behördle.de'']<br />
*[http://behördle.de/2009/04/04/germanische-marchenstunde-12-die-leben-des-jessie-die-mar-vom-druiden/ Die Leben des Jessie (die Mär vom Druiden) bei ''behördle.de'']<br />
*[http://behördle.de/2009/04/08/germanische-marchen-teil-13-die-leben-des-jessie-ii/ Die Leben des Jessie II bei ''behördle.de'']<br />
*[http://blog.krr-faq.net/?p=669 ''Fürstentum Germania - Zwei Rückblicke'', Blog KRR-FAQ Mai 2010]<br />
<br />
==Weblinks zu Zeitungsartikeln und fachartikeln==<br />
*[http://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article1052732/Fuerstentum_Germania_in_der_Prignitz.html Berliner Morgenpost vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article1096359/Fuerstentum_Germania_zwangsgeraeumt.html Berliner Morgenpost vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0312/brandenburg/0030/index.html Berliner Zeitung vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0407/seite3/0001/index.html Berliner Zeitung vom 7.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0520/brandenburg/0012/index.html Berliner Zeitung vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Rechtsextremismus-Fuerstentum-Germania;art128,2751714 Der Tagesspiegel vom 15.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Fuerstentum-Germania;art128,2797968 Der Tagesspiegel vom 15.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11432930/61469/Schloss-hat-neue-Bewohner-Staatsgruendung-im-Krampfer-KOMMUNALES.html Märkische Allgemeine vom 16.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11433708/61469/Buergermeisterin-schaltete-Polizei-ein-Motive-neuer-Schlossherren-unklar.html Märkische Allgemeine vom 17.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438426/61469/Viele-offene-Fragen-zum-Fuerstentum-Germania-in-Krampfer.html Märkische Allgemeine vom 21.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438408/61469/Was-von-der-Woche-uebrig-blieb-Zurueck-in.html Märkische Allgemeine vom 21.&nbsp;Februar 2009 (2)]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445116/61469/Doch-nicht-harmlos-Dorothea-von-Dahlen-zu-den.html Märkische Allgemeine vom 2.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445100/61469/Auf-Schloss-Krampfer-wurde-am-Wochenende-an-einer.html Märkische Allgemeine vom 3.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11448633/61469/Einwohnerversammlung-in-Krampfer-Experten-sprechen-zu-Staatsgruendung-SOZIALES.html Märkische Allgemeine vom 5.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11451196/61469/Mitglieder-nahmen-Stellung-Gentechnik-und-Krampfer-behandelt-KREISSYNODE.html Märkische Allgemeine vom 9.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11454120/61469/Experten-informierten-ueber-Fuerstentum-Germania-Schlossherren-weisen-Rechtslastigkeit.html Märkische Allgemeine vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11454122/61469/Wollen-die-nur-spielen-Dorothea-von-Dahlen-zur.html Märkische Allgemeine vom 12.&nbsp;März 2009 (2)]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11459966/61469/Interesse-an-altem-Schweinebetrieb-Fuersten-wollen-schon-expandieren.html Märkische Allgemeine vom 19.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11464721/61469/Auch-Fuersten-muessen-Anlage-bauen-Abwasser.html Märkische Allgemeine vom 25.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11468813/61469/Szene-Fuersten-grenzen-unliebsame-Diskussionspartner-aus-Zensur-im.html Märkische Allgemeine vom 28.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11469265/61469/Fuer-Schloss-Krampfer-existierte-bis-eine-Nutzungsbindung-Land.html Märkische Allgemeine vom 30.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11481071/61469/Nicht-nur-in-Krampfer-auch-in-Bayern-haben.html Märkische Allgemeine vom 15.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11481096/61469/ Kommentar der Märkischen Allgemeinen vom 15.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11483652/61469/Raeumung-des-Schlosses-angedroht-Landkreis-erteilt-strenge-Auflagen.html Märkische Allgemeine vom 17.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11497942/61469/Untere-Bauaufsichtsbehoerde-des-Landkreises-gestern-bei-Kontrolle-in.html Märkische Allgemeine vom 5.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11506145/61469/Seminar-zu-Rechtsextremismus-Auf-die-Kommune-kommt-es.html Märkische Allgemeine vom 13.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11507901/61469/Mai-Krawall-von-AG-Wiking-verteidigt-Homepage-rechter.html Artikel Märkische Allgemeine vom 14. Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11508912/61469/Innenminister-zu-Fuerstentum-Eine-Sache-die-zu-brodeln.html Märkische Allgemeine vom 15.&nbsp;Mai 2009 (Innenminister Jörg Schönbohm zum FG)]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512218/2242247/Fuerstentum-Germania-in-Krampfer-ist-geraeumt-Polizeieinsatz-in.html Märkische Allgemeine vom 19.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512944/62249/%C2%A0Gemeinde-verbannt-Germania-Anhaenger-aus-Schloss-Krampfer-und.html Märkische Allgemeine vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11513048/61469/ Märkische Allgemeine vom 20.&nbsp;Mai 2009 (2)]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/fuerstentum-germania-ausgerufen.html Schweriner Volkszeitung vom 16.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.svz.de/dpa-meldung/article/208/kulturschock.html Schweriner Volkszeitung vom 17.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/nicht-nur-einige-nette-junge-leute.html Schweriner Volkszeitung vom 10.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/fuerstentum-breitet-sich-aus.html Schweriner Volkszeitung vom 3.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/verschlossen-und-versiegelt.html Schweriner Volkszeitung vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/keine-aussage-zu-den-kosten.html Schweriner Volkszeitung vom 4.&nbsp;Juni 2009]<br />
*[http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/162668/ Potsdamer Neueste Nachrichten 22.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/176637/ Potsdamer Neueste Nachrichten 5.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.nnn.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/111/fuerstentum-germania-ausgerufen.html Norddeutsche Neueste Nachrichten vom 16.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.nnn.de/home/top-thema/article/111/verschlossen-und-versiegelt.html Norddeutsche Neueste Nachrichten vom 19.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=sw&dig=2009%2F03%2F27%2Fa0116&cHash=47c95c62b6 taz - die tageszeitung vom 27.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/brandenburg-greift-fuerstentum-an/ taz - die tageszeitung vom 18.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.prignitzer.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/feigenblatt-oder-harmlos.html Der Prignitzer vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1237373682619 Mitteldeutsche Zeitung vom 15.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://newsticker.welt.de/?module=dpa&id=21286264 Welt Online vom 19.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ContentServer?pagename=ntb/page&atype=ksArtikel&aid=1242711337593&openMenu=1013016724320&calledPageId=1013016724320&listid=994342720546 Naumburger Tageblatt vom 19.5.2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/264030.html Artikel Berliner Kurier 20.Mai 2009]<br />
*[http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2010/2560/pdf/kohlstruck_einblicke_III.pdf "Werkstattbuch" Titel “Einblicke III”, Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung Januar 2010]<br />
<br />
==Video==<br />
[[image:rbb250309.jpg|300px|thumb]]<br />
*[http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/klartext/videos/2009/_fuerstentum_germania.asx.format_22655.2.asx rbb Sendung Klartext vom 25.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=rfo9Cszays0 rbb Sendung auf youtube]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=zPeu-lR_QJ4 rbb Bericht auf youtube]<br />
*[http://www.rbb-online.de/_/includes/multimediakonsole/mmkonsole_jsp/key=multimedia__8648757.html rbb Bericht vom Sender]<br />
*[http://www.rbb-online.de/_/rbbaktuell/sendungsbeitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_8675784.html rbb Bericht vom 10.&nbsp;März 2009 über eine Einwohnerversammlung in Krampfer]<br />
*[http://www.spiegel.de/video/video-57389.html Sendung von Spiegel TV über das Fürstentum Germania]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=oOLaZseEjJs rbb Bericht von Krampfer Einwohnerversammlung am 10.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.spiegel.de/video/video-1003143.html Sendung von Spiegel TV über die drohende Räumung des Fürstentum Germania]<br />
*[http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/rbbaktuell/rbbaktuell_20090519_germania.asx.format_0001.1.asx rbb Bericht von der Räumung des Fürstentum Germania]<br />
------------------------------------------------------<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=XyD0D4E3Qv8&feature=channel_page Jessas, Jessie! Folge 1: Das kosmische Gesetz]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=4MMoLL7JDs8&feature=channel Jessas, Jessie! Folge 2: Der komische Baphomet]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=nnqRDEK4WGw Jessas, Jessie! Folge 3: Das Schloss des Händlers (Hintergründe des Schlosskaufs)]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=lqs1A89yfoo Das Gründungsvideo]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=BNwOHocXDYk Video mit Jessie Marsson]<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
* Braunzone - Eine Heimstatt für Verschwörungsfreaks. Antifaschistisches Infoblatt (AIB) Nr. 83, September 2009<br />
------------------------------------------<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Organisation]]<br />
[[category:KRR]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=F%C3%BCrstentum_Germania&diff=64830
Fürstentum Germania
2010-12-13T18:49:13Z
<p>Tanto: /* Aktueller Stand */ Komma</p>
<hr />
<div>==Einleitung==<br />
[[image:Fuerstentumwappen.jpg|Staatsfahne mit Wappen|200px|left|thumb]][[image:ftx.jpg|Das Germania-Fürstenduo|thumb]][[image:fgbk.jpg|Schlagzeile nach Zwangsräumung|300px|thumb]]Das '''Fürstentum Germania''' war ein als ''basisdemokratischer Kirchenstaat'' getarntes [[KRR]]-Projekt, dem zu seinen Hochzeiten maximal etwa 220&nbsp;Personen aus dem gesamten Bundesgebiet angehörten. Zu diesem Personenkreis gehören rechtslastige Anhänger der Idee einer kommissarischen Reichsregierung (KRR), Freiwirtschaftler und "Libertäre" (im Sinne des englischsprachigen Begriffs "libertarian") um einen angeblichen [[Jessie Marsson]] (der unter diversen weiteren Pseudonymen auftritt) und einen Adoptiv-Adeligen namens Michael Freiherr von Pallandt, der im Fürstentum als ''Fürst'' fungiert. Zentraler Anlaufpunkt des Mikro-Scheinstaates war von Februar bis Mai 2009 ein baufälliges Schloss in der brandenburgischen Ortschaft Krampfer, das als ''Staatssitz'' fungierte, während das 4.000&nbsp;m<sup>2</sup> große Grundstück als ''Staatsgebiet'' bezeichnet wurde. Am 19.&nbsp;Mai 2009 wurde das Schloss durch die Polizei geräumt, da es als Wohnräumlichkeit den behördlichen Anforderungen nicht genügte. Eine Diskussion unter Anhängern des Fürstentum über die Zeit nach der Räumung ist hier zu sehen:[http://vimeo.com/4769202]. Inzwischen ist das Schloß von seinen Besitzern weitestgehend aufgegeben worden und soll nach dem Wunsch des Besitzers gezielt dem Verfall anheimfallen<ref>Zitat Jessie Marsson, Jeet TV, 9.6.09 15:40 Germania lebt</ref>. Nach dem Scheitern des Projektes und einer Mitgliederabwanderung Ende Mai/Anfang Juni 2009 ist derzeit eine ''Exilregierung Fürstentum Germania'' in Südamerika geplant.<br />
<br />
Personen aus dem Dunstkreis dieses Fürstentum Germania sind als ''Staatsvolk'' dem [[KRR|KRR-Spektrum]], den [[Chemtrail]]-Anhängern, den ''Selbstversorgern'', der homosexuellen Pädophilenszene, und wolkigen [[Esoterik]]ern zuzuordnen. Bei einigen der Personen sind antisemitische Äußerungen nicht überhörbar<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445116/61469/Doch-nicht-harmlos-Dorothea-von-Dahlen-zu-den.html</ref>, so im ''Deutschen Volksblatt'' des Jessie Marsson.<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl</ref> Es bestehen Bezüge zu einer NU-ERA-Bewegung, eines reichsbürgerlichen ''Runden Tisches Berlin''<ref>http://www.krr-faq.net/reg6.php#rund</ref>, einer Gruppe ''[[Autarkes Leben]]'', sowie dem Verein [[lnc-2010]] von [[Uwe Behnken]]. Beziehungen existieren auch zum [[Neue Impulse Treff]] und den Anhängern der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] sowie Anhängern des [[Kreationismus]].<br />
<br />
==Staatsgründung==<br />
[[image:gruendung.jpg|''Staatsgründung'' 15.&nbsp;Februar 2009|250px|thumb]]<br />
Am 15.&nbsp;Februar 2009 wurde ''unter Tränen''&nbsp;<ref>Artikel in der Märkischen Allgemeinen vom 16.&nbsp;Februar 2009 [http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11432930/61469/Schloss-hat-neue-Bewohner-Staatsgruendung-im-Krampfer-KOMMUNALES.html]</ref> Freiherr von Pallandt auf dem Grundstück eines alten baufälligen Schlosses in Plattenburg (''Schloss Krampfer'' in Krampfer Groß Gottschow, Brandenburg) als ''Staatsoberhaupt'' dieses selbsternannten ''Kirchenstaats'' ausgerufen. Laut einer eigenen sogenannten Verfassung will sich das Fürstentum Germania damit aus der Bundesrepublik Deutschland zu Gunsten einer eigenen Staatsbürgerschaft selbst ausgebürgert und von ''der BRD abgespalten'' haben, samt Staatsfahne und provisorischer Staatshymne.<br />
Um Staatsbürger des Fürstentums Germania zu werden, genügt es, eine sogenannte Beitrittserklärung zu unterzeichnen. Dann wechsele automatisch die bisherige Staatsangehörigkeit deutsch zur Staatsangehörigkeit von Germania. Für Ende Februar 2009 sollen laut Fürstentum zwischen 200&nbsp;und 300&nbsp;Personen die Beitrittserklärung unterschrieben haben.<br />
<br />
Am 28.&nbsp;Februar 2009 wurde bei einem von [[Jeet]]TV gesendeten Info-Nachmittag des Fürstentums ein Paar "nach germanischem Recht" getraut. Die Heirat sei in einem Nebenzimmer erfolgt. Von wem wurde nicht bekannt.<br />
<br />
Video der Staatsgründung: [http://www.youtube.com/watch?v=lqs1A89yfoo]<br />
<br />
==Aktueller Stand==<br />
[[image:krampfer7.jpg|Aktuelle Bewohner|left|thumb]]<br />
[[image:Przibill.jpg|Alexander Przibill|thumb]]<br />
Einige Arbeitslose einer NU-ERA-Bewegung (nicht zu verwechseln mit newera der Scientology) begannen im Februar 2009 damit, die baufällige Ruine gegen Witterungseinflüsse zu sichern und campierten im Schloss Krampfer provisorisch bis zur polizeilichen Zwangsräumung. Ein dortiger Bewohner gab im Mai 2009 an, dass sie dort von ''Spenden und Zuwendungen'' leben würden.<ref>Bewohner Jens Wilmann, 5.&nbsp;Mai 2009 in Märkische Allgemeine: ''Wir leben hier von Spenden und Zuwendungen''&nbsp;[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11497942/61469/Untere-Bauaufsichtsbehoerde-des-Landkreises-gestern-bei-Kontrolle-in.html Märkische Allgemeine vom 5.&nbsp;Mai 2009]</ref> <br />
<br />
Im Germania-Forum schrieb der eindeutig rechte "freie Journalist" [[Christoph Kastius]] am 7.&nbsp;März 2009 über einen "Angriff auf Schloss Krampfer". Angeblich hätten sich "bewaffnete Einheiten" der BRD (gemeint war die örtliche Polizei) Zugang verschaffen wollen, ohne einen Durchsuchungsbefehl gehabt zu haben.<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2349773-angriff_auf_schloss_krampfer.html</ref> Grund der polizeilichen Durchsuchungsaktion sei angeblich eine Anzeige des rbb wegen Besitz von Rauschgift im Regierungssitz auf Schloss Krampfer gewesen.<br />
<br />
Wie auf einer Einwohnerversammlung der Ortschaft Krampfer am 10.&nbsp;März 2009 bekannt wurde, stieß die sogenannte Gründung des Fürstentums Germania auf wenig Gegenliebe in der örtlichen Bevölkerung. Im März 2009 wurde bekannt, dass das örtliche Bauamt anstrebte, das Schloss wegen Baufälligkeit und anderer Mängel für unbewohnbar zu erklären. Im Mai 2009 wurde bekannt, dass das baufällige Schloss nicht zu Wohnzwecken genutzt werden darf, da unter anderem eine intakte Heizungsanlage, ein Kanalanschluss bzw. eine Kläranlage und gesicherte Stromleitungen fehlten. Kurz zuvor war es zu einer Begehung des Schlosses durch Vertreter des Bauamtes gekommen. Da die Bewohner die Beamten nicht einlassen wollten, geschah dies durch Polizeischutz. Ein Bauantrag und ein Antrag auf Umnutzung zu Wohnzwecken für das denkmalgeschützte Gebäude wurden seitens des Fürstentums trotz wiederholter Aufforderung nicht gestellt, woraufhin das Bauamt den Bewohnern die Frist setzte, bis zum 15.&nbsp;Mai 2009 auszuziehen.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512944/62249/%C2%A0Gemeinde-verbannt-Germania-Anhaenger-aus-Schloss-Krampfer-und.html</ref> Am 19.&nbsp;Mai 2009 wurde das Schloss Krampfer von der Polizei geräumt und versiegelt.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512218/2242247/Fuerstentum-Germania-in-Krampfer-ist-geraeumt-Polizeieinsatz-in.html</ref><br />
<br />
Nach der Zwangsräumung wollten die Bewohner teilweise in Zelten weiter auf dem Fürstentumgelände wohnen, zogen dann aber in eine angemietete 40qm Wohnung in Krampfer um. Die NU-Era-Anhänger distanzierten sich in Folge vom Fürstentum, um im naheliegenden Kleinow ihre Aktivitäten unter dem Namen ''Areal:Löwenzahn'' fortzusetzen.<ref>MANUkey<br />
Administrator<br />
***** Nachtrag ***** 10.05.2009<br />
Irgendwie ist die Luft raus aus der Operation.<br />
Zu viele Germania-Gegner haben nicht begriffen, daß Nu-Era was anderes ist als Germania und haben es tatsächlich geschafft, eine unserer Operationen auszubremsen. Zur Folge hat das Ganze jetzt, daß Germania Schloß Krampfer für sich beansprucht, den Aufbau selbst regeln will und lieber nicht mehr mit anderem in Verbindung gebracht werden möchte.<br />
Das sehen wir natürlich ein, und nutzen Dank unserer Flexibilität einfach andere, inzwischen zur Verfügung stehende Möglichkeiten.<br />
Wir werden diese Operation zum 15. Mai schließen, weil wir auf Schloß Krampfer jetzt leider nicht mehr zeigen können, wie man in kürzester Zeit was aufzubauen kann, ganz ohne irgendwas zu brauchen, was nicht zur Verfügung steht. Eigentlich haben wir nie wirklich 'ne Chance dazu bekommen. Aber wir beschweren uns nicht; wir hatten eine gute Zeit und das Beste draus gemacht.<br />
....die Nu-Era-Leute von Krampfer jetzt nach Kleinow ins Areal:Löwenzahn umsiedeln;<br />
meldet euch doch bitte um weiter dabei zu sein einfach in der Operation:Woodland an.<br />
So können wir dort ungestört wieder weiter unsere eigenen Ideen vorleben, unabhängig von Germania oder irgendeinem Staat. ...<br />
Wir waren am Freitag in Berlin und haben unsere Personalausweise zurückgegeben, mit der Begründung, daß wir keine Herrschaftssysteme mehr anerkennen, und dann ist das natürlich was hinderlich, wenn Germania groß werden will. Soll es, bitte! Solang keiner Germane werden muß, hab' ich nicht das geringste Problem damit. ...<br />
Die Foren werden laut Absprache unter den Operatoren Manu und Bauchi wieder geschlossen. Es wird jedoch ein neues Forum eröffnet, um in der verbleibenden Woche eventuell aufkommende Fragen weiterhin behandeln zu können. Wer da jetzt noch was zu Germania schreibt, sollte zum Klempner gehen; der hat ein generelles Problem die leichtesten Sachen zu verstehen, da stimmt dann was nicht ;) <br />
[http://krampfer.yooco.de/beta/home.html] (nur für Mitglieder)<br />
[http://woodland.yooco.de/beta/forum/t.2898418-areallwenzahn_im_fokus.html]</ref>. In Kleinow hatte zuvor die NPD vergeblich versucht, ein Gelände für eigene Aktivitäten zu erwerben, was jedoch durch den Widerstand der Gemeinde verhindert werden konnte.<br />
<br />
Von April bis Anfang Mai herrschte eine Art Nachrichtensperre. Fast immer hatte sich zuvor nämlich herausgestellt, dass Angaben aus dem Fürstentum sich mit anderen Angaben aus den eigenen Kreisen widersprachen oder nicht mit nachprüfbaren Quellen vereinbar waren. So wurden auch frei zugängliche Foren samt Beiträgen über Nacht gelöscht und Äußerungen des ansonsten mitteilungsfreudigen stellvertretenden Fürsten Jessie Marsson verstummten völlig. In dieser letzten Phase der Entwicklungen war zu beobachten, daß der Heidelberger selbsternannte ''freie Aufklärer'' Alexander Przibill (geb. 1960) als eine Art PR-Berater im Namen des Fürstentums agierte. Er wurde am 21.&nbsp;März 2009 zusammen mit Manuela Pfeifer, Thomas Patzlaff und [[Toni Haberschuss]] zum ''Volksrat'' des Fürstentums gewählt<ref>http://www.fuerstentum-germania.org/Volksvertreter.html</ref>. Przibill arbeitete früher bei der Dresdner Bank und wohnt in Jena. Er bezeichnet sich inzwischen als ''Berater für innere und äußere Konflikte''. Als ''kosmisches Paar''<ref>http://anonym.to/?http://www.bewusstseins-und-energieschule.de</ref> betreiben Przibill und die esoterische Heilpraktikerin und [[Die Violetten]]-Aktivistin Sylvia Annett Bräuning eine Art Coaching- und Wirtschaftsheilungsunternehmen zur Selbstermächtigung (Self Empowerment) namens ''Neues Lebens Bewusstsein'', das angeblich mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Quantenphysik mit dem Slogan wirbt: ''Erkenne: Jeder Mensch ist ein Unternehmer!''. Przibill ist auch Anbieter einer Wundermatte namens "Revital" des Erfinders [[Oleg Lohnes]] (''Energie mit Spitzen-Wirkung'').<br />
Przibill hat sich inzwischen in einer E-Mail an EsoWatch vom gescheiterten Fürstentum Germania distanziert.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Juni 2009 trat Manuela Pfeifer als Volksrat zurück und hat sich vom Fürstentum Germania distanziert.<ref>Beitrag von Manuela_Pfeifer » Di 2. Jun 2009, 18:36<br><br />
Rücktritt<br><br />
<br><br />
Hiermit trete ich, Manuela PFEIFER, am 02.Juni 2009 als Mitglied des Volksrates vom Kirchenstaat Fürstentum Germania mit sofortiger Wirkung zurück und gebe gleichzeitig meine Bürgerurkunde ab.<br />
<br><br />
Ich fordere die Administratoren des Forums, wie auch der Internetseite vom Fürstentum Germania auf, alle meine persönlichen Beiträge, Bilder und Daten sofort zu löschen. [...]<br />
[http://forum.fuerstentum-germania.org/viewtopic.php?f=23&t=218]</ref><br />
Auch Thomas Patzlaff ist nicht mehr als Volksrat tätig, wie er in einer Rundmail vom 10.&nbsp;Juni 2009 schreibt.<ref>Rundmail von Thomas Patzlaff vom 10.06.2009<br><br />
Liebe Leserin und lieber Leser,<br><br />
es ist schon eine lange Zeit her, daß ich einen Rundbrief verfaßt habe und manch eine/r denkt ich habe meine Arbeit eingestellt. Dem ist aber nicht so, sondern ich hatte nur sehr viel zu tun. Ich werde aber wieder mehr Zeit für den Rundbrief einplanen, denn besonders in diesem Superwahljahr sind schon viele unglaubliche Dinge geschehen und werden noch geschehen.<br><br />
Eigentlich wollte ich gleich mit einer doch sehr umfänglich gewordenen Abhandlung über die aktuelle völkerrechtliche Lage wieder los legen, aber diese wurde sofort einkassiert und wird in einigen Wochen in einem Buch veröffentlicht. Mehr kann ich derzeit dazu noch nicht verraten. Zu gegebener Zeit mehr dazu.<br><br />
Ich will diesen Rundbrief nicht gleich überladen und werde daher zunächst ein Thema aufgreifen und das ist das Fürstentum Germania, wo ich in den letzten Monaten viel Zeit, Energie und auch einiges an Geld investiert habe.<br />
Mittlerweile hat sich hier die anfängliche Euphorie deutlich gelegt und die Summe der gemachten Fehler hat eine deutlich veränderte Situation geschaffen, welche mich nicht mehr so optimistisch in die Zukunft schauen läßt wie noch zur Gründungszeit. Damit die Sache etwas transparenter wird, will ich hier mal einen kurzen Überblick über die Entwicklung geben.<br><br />
Am 15. Februar 2009 startete die ganze Sache mit der offiziellen Proklamation. Bei dieser Veranstaltung wurde ich zum Ritter der Menschenrechte vorgeschlagen und vom anwesenden Volk bestätigt. Es war sehr voll und es herrschte eine rege Aufbruchstimmung. Danach gab es noch etliche Veranstaltungen aber mit abnehmender Teilnehmerzahl. Es wurden öffentliche Foren eingerichtet, auf welchen bald ein reges und häufig destruktives Treiben festzustellen war. Wie nicht anders zu erwarten waren hier Systemlinge an ihrem zerstörerischen Werk. Auch im „internen“ Bereich gab es natürlich von Anfang an U-Boote, welche andere Ziele verfolgten. Es gab viele Aktivitäten, welche aber anfänglich nicht abgestimmt waren und daher zuweilen absonderlich Ergebnisse produziert haben.<br><br />
Ich habe meine Arbeit als Ritter sofort aufgenommen und wurde auch mit der Wahrnehmung diverser Interessen vertraut. Allerdings dauerte es nicht lange und dann waren die alten, bei allen noch mehr oder weniger vorhandenen BRDDR-Muster wieder im Einsatz und das Gezanke ging schnell los. Nach diversen Angriffen habe ich dann mein Amt nieder gelegt, wurde aber schnell wieder in ein neues geschoben und so wurde ich auch mal Volksrat. Nun ja, eigentlich war das nicht mein Ziel aber wenn es die Situation erforderlich macht, dann sollte es nicht an mir scheitern.<br><br />
Auch in dieser Position habe ich sofort mit Volldampf gearbeitet, was sich aber in der Praxis als nicht sehr funktionsfähig heraus stellte. Wir hielten viele Konferenzen ab und brachten dabei auch Ergebnisse, welche aber weitgehend ins Leere zu gehen schienen. Es kam einfach vieles nicht in Bewegung und es drängte sich immer mehr der Eindruck auf, daß hier von Seiten der Initiatoren gebremst und geblockt wurde, was nicht nur einen unguten Eindruck machte, sondern auch dazu führte, daß wir intern eine Krisensitzung einberiefen um die anstehen offenen Fragen endlich zu klären.<br><br />
Das Ergebnis war aber mäßig und konnte zumindest mich nicht befriedigen. Nach dem ich dann auch in dieser Postion wieder von Teilen des Germania-Volkes als Postenjäger angegriffen wurde, habe ich auch diesen Posten nieder gelegt.<br />
Soweit aus meiner eigenen Sicht und Tätigkeit. Nach der Gründung sollte als erstes Ziel die internationale Proklamation folgen, damit konkret auf die Anerkennung hin gearbeitet werden konnte. Dieser wichtige Schritt wurde aber immer wieder verschoben und das ohne konkrete und nachvollziehbare Begründung. Zunächst stellte sich heraus, das überhaupt keine Texte für die nötigen Proklamationen vorhanden waren und offenbar auch keiner daran gearbeitet hatte. Nach eingehendem Druck vom Volksrat, wurde dieser dann damit betraut die Texte auszuarbeiten, was ich dann realisiert habe.<br><br />
Aber trotzdem wurden diese nicht an die zuständigen Stellen versendet, weil angeblich kein Geld für die diplomatische Post vorhanden war. Aus meiner Sicht war dies eine eher dünne Begründung und der einfache Postweg hätte ja wenigstens den Vorgang schon mal in Gang gesetzt.<br><br />
Parallel gab es aber bereits erste Kollisionen mit den Brandenburger Behörden, vorzugsweise den Baubehörden. Nach einem recht heftigen und natürlich hetzerischen Medienspektakel um das Fürstentum, suchten die Behörden einen Ansatzpunkt um dem Treiben ein Ende zu setzen. Da die innere Organisation des Fürstentum eher als chaotisch zu bezeichnen war, konnte dem nicht sehr wirkungsvoll entgegen getreten werden. Zu spät wurden die Probleme wirklich für den Volksrat bekannt und in der kurzen verbliebenen Zeit wurde gemacht was möglich war. Es war aber nicht mehr aufzuhalten und so wurde das Schloß von den eigentlich nicht mehr zuständigen Baubehörden geräumt und versiegelt. Dies stellte zwar völkerrechtlich einen Kriegsakt dar, aber wen interessiert das schon, wenn das Völkerrecht von Völkermördern und deren Anhängern und Abhängigen faktisch anders gehandhabt wird.<br><br />
Einziger positiver Effekt an dieser Situation war, daß jetzt die Notwendigkeit vorhanden war sich an die Staatengemeinschaft zu wenden und bei dieser Gelegenheit gleich die Proklamation mit zu übermitteln. Dies ist jetzt geschehen, aber mehr aus der Aktivität des Volksrates heraus als von Seiten der Initiatoren, was noch immer eine bedenklich Situation ist. Noch sind die üblichen 21 Tage Frist nicht abgelaufen und es liegen auch noch keine offiziellen Reaktionen vor. Lediglich die Zustellungsbelege sind weitgehend wieder eingetroffen. Somit ist in Hinblick auf die faktische völkerrechtliche Lage derzeit noch keine belegte Aussage möglich und alles ist noch offen.<br />
Bereits in der anfänglichen Entwicklung zeigte sich, daß viele Menschen mit verschiedenen Ansprüchen an die Sache heran gegangen waren, was natürlich schnell zu Streit und Polarisation führte. Ja aus meiner Sicht gab es schon relativ früh innere Machtgerangel, welche schon sehr schnell zu einer ersten Spaltung führten. Es waren ja auch die verschiedensten Gegensätze vertreten. Von Anarchisten über Esoteriker bis hin zu eher national eingestellten Menschen war alles vertreten und so war es auch nicht zu erwarten, daß hier eine schnelle und reibungslose Harmonisierung stattfinden könnte. Da der Aufbau von inneren und vor allem funktionsfähigen Strukturen aber nur sehr schleppend voran kam, konnte dem nicht wirkungsvoll entgegen getreten werden. Die Reihen lichteten sich also wieder zunehmend.<br><br />
Verstärkt wurde das ganze durch die viel zu früh zugelassenen Medien der BRDDR. Diese konnten ungestört ihre übliche Zerstörungsarbeit durchführen. Kein Mensch kam auf die Idee hier erstmal eine Basis zu schaffen und die Medien solange außen vor zu lassen. Ganz im Gegenteil, denn durch die im Weltnetz inszenierten täglichen Livestreams wurde hier noch mehr Stoff geliefert. Dabei wurden teilweise öffentliche Streitereien ausgetragen und auch widersprüchliche Aussagen präsentiert, welche Teilweise schon als Angriffe gewertet werden können. Damit wurde den BRDDR-Behörden nicht nur Futter ohne Ende geliefert, sondern die Notwendigkeit diesem Treiben ein Ende zu setzen wurde massiv erhöht. Aus meiner Sicht hat dies nur negative Aspekte gehabt, wobei ich aber mit meiner Ansicht weitgehend alleine dastehe. Die Krönung der in den Livestreams getroffenen Aussagen war aber, daß die anfänglich dargestellten Rechtsgrundlagen, aus strategischen Gründen gelogen waren! Das brachte mich in eine schwierige Position, denn ich hatte viele Menschen von dieser Sache überzeugt und stehe jetzt natürlich schlecht da. Menschen die meiner Urteilsgabe vertraut haben, könne sich jetzt hinters Licht geführt fühlen und das ist für mich nicht leicht zu verdauen.<br><br />
Da ich aber viele gute Menschen in der Sache aktiv sehe, habe ich mich bisher mit meiner üblichen Kritik zurück gehalten und will der Sache noch eine Chance geben. Aus völkerrechtlicher Sicht ist der Ansatz nach meiner Auffassung noch immer ein möglicher Weg aus der festgefahrenen Situation, auch wenn ich von kompetenter Stelle gewarnt worden bin und das ganze sogar als mögliches BRD-Spiel gewertet wurde. Die gemachten, teilweise sträflichen Fehler könnten diese Aussage in der Tat untermauern.<br><br />
Es sei zugestanden, daß hier natürlich keine Experten an den Start gegangen sind aber etwas mehr Vorbereitung und Planung wurde von mir schon erwartet. Dieses Manko immer wieder mit „geheimen“ Trumpfkarten im Ärmel zu rechtfertigen und die aktiven Menschen über Monate im Ungewissen zu lassen, ist kein Kavaliersdelikt, sonder kann durchaus als Täuschung oder Betrug gewertet werden.<br><br />
Andererseits ist natürlich an der ganzen Sache auch das Volk beteiligt, was nicht außer Acht gelassen werden kann. Wenn sich dieses Volk lieber um Kleinigkeiten in die Haare bekommt und alte BRDDR-Gewohnheiten im Kleinen weiter lebt, dann ist so ein Ergebnis natürlich nicht ungewöhnlich. Hier hat also das kleine Volk von Germania auch nicht gerade Höchstleistungen gezeigt und das ist die eigentliche Bankrotterklärung für derartige Spiele, denn wenn nicht einmal ein so kleiner Haufen von Menschen in der Lage ist konstruktiv und friedlich miteinander so ein Projekt hoch zu ziehen, dann ist das ein bezeichnendes Bild.<br><br />
Natürlich sind noch viele merkwürdige Dinge intern geschehen über die trefflich zu berichten wäre aber das würde die Sache nur weiter diskreditieren, was nicht in meiner Absicht liegt. Es bleibt abzuwarten was nun als Reaktionen von der internationalen Staatengemeinschaft kommt. Erst nach Ablauf der Frist ist der Status Quo neu zu konstatieren. Die Wartezeit könnte dazu genutzt werden um längst anstehende Punkte zu klären, wie die Auffassung der Rechtsgrundlagen der Initiatoren. Damit könnte zumindest schon mal Licht in das Dunkel gebracht werden und Grundlage für eine klare Entscheidung sein. Derzeit sind viel zu viele offenen Fragen anstehend um eine vernünftige Lagebeurteilung zu erstellen. Wenn dieser Zustand noch länger so anhält, dann ist das Projekt wohl als gescheiter zu erklären, denn dann ist nicht mal die wichtigste Hausarbeit gemacht und der gute Wille ist nicht mehr erkennbar.<br />
Ich für meinen Teil benötige eindeutige und jeder Zeit überprüfbare, schriftliche Grundlagen. Alles andere ist Hinhaltestrategie und läßt andere Ziele vermuten als offen propagiert. Einzig das Indiz, daß hier etliches an Geld vom Hauptinitiator investiert worden ist, trägt bisher die Vermutung, daß es sich nicht um ein leichtfertiges Spiel handelt. Dieses Indiz ist aber für sich nicht wasserdicht, denn wenn das Geld aus der falschen Quelle stammt, dann bleibt auch das nicht mehr bestehen. Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, daß hier „falsche Ratgeber“ am Wirken sind, aber das würde auf das gleiche Ergebnis hinaus laufen, den Bankrott.<br><br />
Bis hier nicht Klarheit herrscht, werde ich mich wieder auf meine eigenen Projekte konzentrieren, denn diese sind nicht nur aus langer Weile angeschoben. Meine internationalen Klagen sind bereits auf den Weg gebracht und die ersten Ergebnisse liegen bereits vor. Die letzten Schritte müssen dabei noch vorbereitet werden, denn jetzt habe ich die international höchste Gerichtsbarkeit im Blickpunkt und dann wird sich zeigen was noch geht und was nicht. Danach kann ich ein eindeutig belegtes Bild des real bestehenden völkerrechtlichen Lage darlegen und dann gibt es keine Spekulation mehr.<br><br />
Doch darüber werde ich in meinem nächsten Rundbrief berichten.<br><br />
Liebe Grüße<br><br />
Thomas PATZLAFF<br><br />
[http://freenet-homepage.de/willimayer/germania.html]</ref><br />
Er war enttäuscht vom mangelhaften Engagement des "Volkes" von Germania, und fühlte sich von den "Initiatoren" (damit meint er wohl Jessie Marsson und Sebastian Mayer) betrogen: ''"Es sei zugestanden, daß hier natürlich keine Experten an den Start gegangen sind aber etwas mehr Vorbereitung und Planung wurde von mir schon erwartet. Dieses Manko immer wieder mit „geheimen“ Trumpfkarten im Ärmel zu rechtfertigen und die aktiven Menschen über Monate im Ungewissen zu lassen, ist kein Kavaliersdelikt, sondern kann durchaus als Täuschung oder Betrug gewertet werden."''<br />
<br />
Derweil werden immer neue Gründe gesucht, warum der ursprüngliche Jessie nicht mehr in FG-Aktivitäten zugegen ist. Nach einem Gerücht über Mordanschäge auf Jessie schreibt [[Jo Conrad]] nun: ''Jessie hat durch seine schwere Hirnhautentzündung sämtliche Sprachen verloren''. Jessie Marsson gab zuletzt bekannt, das Schloß Krampfer wieder verkaufen zu wollen. Jedoch zu einem Mehrfachen des ursprünglichen Preises.<br />
Anfang Juni 2009 trat Jessie Marsson nach längerer Abwesenheit, in der er nach eigenen Angaben aus Geldmangel in Österreich und der Schweiz als Koch gearbeitet hat, wieder an die Öffentlichkeit.<ref>Jeet TV, 9.&nbsp;Juni 2009 15:40 "Germania lebt" und [http://www.vimeo.com/4865913]</ref> In diesen Beiträgen erklärt er das Fürstentum Germania in Krampfer für beendet: ''"[...] und damit möchte ich die Sache was "Schloss Krampfer" betrifft erstmal beenden."''<br />
<br />
Die Schuld dafür weist er u.a. einem angeblichen "Bernd Gruber" zu, den er dort zum ersten Mal erwähnt und der ihn u.a. beim Erwerb des Schlosses und bei angeblichen Fördergeldern betrogen haben soll. Ebenfalls ist seiner Ansicht nach das "Volk" von Germania aufgrund mangelndem Engagement am Scheitern des Fürstentums Schuld. Im krassen Widerspruch zum eigenen Selbstverständnis als "basisdemokratischer Staat" betrachtet er jetzt das Fürstentum und Schloss Krampfer als sein persönliches Eigentum, über das er unter Übergehung des "Volks" frei verfügen kann und das jetzt als "Mahnmal" gezielt dem Verfall überlassen werden soll.<br />
<br />
Trotz des angeblichen Fehlens jeglicher finanzieller Mittel plant er, in Südamerika ein neues Grundstück zu erwerben und dort eine ''Exilregierung des Fürstentum Germania'' zu gründen. Ob er dort ein für seine Zwecke besser geeignetes "Volk" findet, ist fraglich. Zwischenzeitlich wurde Marsson auf einer Internetseite als "Atomphysiker" bezeichnet, der in einem afrikanischen Staat mittels einer [[Freie Energie]]-Anlage eine "Plantage" mit kostenfreiem Strom versorge.<br />
<br />
Im April 2010 wurde über die Webseite der verbliebenen Fürstentumanhänger ein "Erlass" der "Fürstenverwaltung" bekannt. Darin wird ein neuer "Volksrat" bekannt gegeben. Des weiteren gebe es nun mit Beat Frischknecht einen "Sonderbeauftragten für den Zivilschutz". Auch tauchte der [[Chemtrail]]-Anhänger [[Peter Platte]] als "Sonderbeauftragter für den Staatsschutz" darin auf.<br />
Als Kontaktadresse der "Fürstenverwaltung" wurde im Erlass ein [[Verein zur Förderung zensurfreier Medien]] genannt, der jedoch bereits zuvor als Spendenempfänger des Jo Conrad Projekts [[Bewusst.TV]] bekannt war. Laut Conrad wolle der Spendenempfänger jedoch <br />
''völlig im Hintergrund bleiben''.<ref>http://fuerstentum-germania.org/volks.pdf</ref>. Vorsitzender des Vereins ist der Schweizer Beat Frischknecht.<br />
<br />
==Rezeption und Medienecho==<br />
[[image:rbb.jpg|Medienrummel im Schloss Krampfer|thumb]]<br />
[[image:Rbb100309.jpg|left|rbb-Interview 10.&nbsp;März 2009 mit Sven Switer und Marsson|thumb]]<br />
[[image:krampfer8.jpg|Germanier beim rbb-Interview|275px|thumb]]<br />
[[image:Einwohner100309.jpg|Versammlung besorgter Einwohner am 10.&nbsp;März 2009|300px|thumb]] <br />
Außerhalb der Szene fand das Fürstentum Germania Interesse beim ''rbb-Brandenburg'', dem rbb-Rundfunksender ''Antenne Brandenburg'', Spiegel-TV, der Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, ''Der Tagesspiegel'' (Berlin), der ''tageszeitung'' (taz), und zwei Lokalzeitungen. Das Medienecho wurde nach der sogenannten Gründung des Fürstentums zunehmend negativer, da mehr Fakten zur Motivation der Beteiligten und über im Hintergrund agierende Personen sichtbar wurden. Ein Beitrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg vom 3.&nbsp;März 2009 wurde vom rbb folgendermaßen angekündigt: ''Sekte will eigenes "Reich" gründen. Eine dubiose Polit-Sekte alarmiert die Gemeinde Plattenburg in der Prignitz: Am vergangenen Wochenende war ein gutes Dutzend selbsternannter "Reichsbürger" im dortigen Schloss Krampfer eingezogen, um ein "Fürstentum Germania" zu gründen. Sekten-Experten bezeichnen die Gruppe als "Melange aus Antisemiten, Esoterik-Faschisten und Spinnern". Die Dorfbewohner sind in großer Sorge, dass sich Krampfer zum Treffpunkt von "Reichsrittern" aus dem ganzen Bundesgebiet entwickelt.''. In der Sendung war von einer ''obskuren Gruppe'' und ''Sekte'' die Rede, die sich in Krampfer zusammengefunden habe, und die auch ''Antisemiten'' und ''Esoterik-Faschisten'' umfasse.<ref>http://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell</ref><ref>http://www.youtube.com/watch?v=zPeu-lR_QJ4</ref><ref>http://www.rbb-online.de/_/includes/multimediakonsole/mmkonsole_jsp/key=multimedia__8648757.html</ref> Damit war auch explizit der Fürstentum-Ritter [[Jo Conrad]] gemeint. Derselbe forderte dann in den "Germania-News" bei [[Jeet]] TV alle Unterstützer auf, GEZ-Beträge nicht mehr zu zahlen und ihren Fernseher abzumelden. Ebenfalls erwäge das Fürstentum juristische Schritte (Anzeige wegen Volksverhetzung). Zitat Jo Conrad: "''[...] das kann dann wohl auch bis Den Haag gehen [...]''<ref>Jeet TV, 4.&nbsp;März 2009, knapp 18.10&nbsp;Uhr</ref> Am 5.&nbsp;März 2009 präsentierte Jo Conrad seinen Brief an die GEZ in Köln. In diesem Brief forderte er diese auf, seine Anmeldung rückgängig zu machen und ihn von den Gebühren zu befreien - eben wegen dieses rbb-Beitrags. Er forderte weitere Germania-Anhänger auf, sich diesem Beispiel anzuschließen.<br />
<br />
Laut einem Forenbeitrag von Christoph Kastius vom 7.&nbsp;März 2009 hätte der rbb Anzeige erstattet wegen Verdacht auf Rauschgiftbesitz im Krampfer Schloss.<ref>siehe Quelle 5</ref><br />
<br />
Auch die Lokalzeitung "Märkische Allgemeine" widmete sich ausführlich dem Thema, wobei eine Leserin sich in den Kommentaren beschwerte, diesem "Quatsch" überhaupt Platz zu bieten.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445100/61469/Auf-Schloss-Krampfer-wurde-am-Wochenende-an-einer.html</ref> Die Zeitung fordert auch die Politik auf, den Einwohnern der Ortschaft Krampfer diesbezüglich den Rücken zu stärken.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445116/61469/Doch-nicht-harmlos-Dorothea-von-Dahlen-zu-den.html</ref><br />
<br />
Thomas Gandow, der Sektenbeauftragte der Evangelischen Kirche äußerte sich kritisch zu den Aktivitäten des Fürstentum Germania: ''Beim ‚Fürstentum‘ handelt sich um einen gefährlichen Verein, der genau wegen seiner ‚alternativen‘ und karnevalsartigen Tarnung zu leicht genommen wird. Genau dies ist mir auch erst passiert. In der Prignitz besteht die Gefahr, dass dort für Rechtsextreme und braune Esoterik eine ‚befreite Zone‘ entstehen könnte.'' Die Rede von einem „Kirchenstaat“ sei, so Gandow weiter, nicht angemessen – das „Fürstentum“ verfolge keine religiösen Ziele.<ref>Quelle: www.inforiot.de [http://www.inforiot.de/artikel/neues-aus-prignitzer-spukschloss]</ref><br />
<br />
Mit einer Erklärung zum Fürstentum Germania wandten sich die Vertreter der evangelischen Kirchengemeinden des Kirchenkreises Perleberg-Wittenberge am 9.&nbsp;März 2009 an die Öffentlichkeit. Sie stellten darin fest, dass der Begriff „Kirchenstaat“ die Gebiete in Mittelitalien (und in Südfrankreich) bezeichnet, die zwischen dem 8.&nbsp;Jahrhundert und 1859/70 der weltlichen Herrschaft der Päpste unterworfen waren, beziehungsweise auf die sie einen Anspruch stellten. Die Bezeichnung eines „Fürstentum Germania“ in Krampfer mit dem Begriff „Kirchenstaat“ sei abwegig und zeige, dass der Begriff hier falsch verwendet werde. Außerdem erteilten sie dem Wunsch der Besitzer des Schlosses auch die dortige Kirche kaufen "eine klare Absage!“, erklärt die Synode. Wörtlich heißt es: „Wir fordern Aufklärung von den staatlichen Behörden über das ’Fürstentum Germania’“.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11451196/61469/Mitglieder-nahmen-Stellung-Gentechnik-und-Krampfer-behandelt-KREISSYNODE.html</ref><ref>http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/nicht-nur-einige-nette-junge-leute.html</ref><br />
<br />
Ein Artikel bei der deutschsprachigen Wikipedia wurde nach wenigen Minuten der Existenz ''schnellgelöscht''. Begründung dafür war die fehlende Relevanz.<ref>http://www.psiram.com/ge/images/1/14/Wikipedia11.jpg</ref> In einer Diskussion zur Löschung war von ''weg damit'', ''Karneval'' und ''nicht jeder Spinner ist relevant'' die Rede.<ref>http://psiram.com/images/0/02/Wikipedia22.jpg</ref><br />
<br />
Ein ''Klartext''-Beitrag des RBB vom 25.&nbsp;März 2009&nbsp;[http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/klartext/videos/2009/_fuerstentum_germania.asx.format_22655.2.asx] legte Beziehungen zwischen Fürstentumaktivisten wie Jo Conrad oder Volker Köhne mit rechtsextremen und revanchistischen Aktivitäten offen.<br />
<br />
Bei Yooco.de existierte einige Monate ein Forum zum Fürstentum Germania.[http://krampfer.yooco.de/beta/forum/index.html] Dieses wurde im April 2009 ohne Begründung abgeschaltet und alle Beiträge wurden gelöscht. Allerdings gibt es mehrere Foren zum Fürstentum, die meisten sind nicht stark frequentiert oder gar verwaist. In einem "offiziellen" Forum muss man seinen echten Namen angeben, um freigeschaltet werden zu können. Alle Diskussionen dieses Forums sind nicht öffentlich.<br />
<br />
==Fürstentum Germania==<br />
[[image:germania2.jpg|200px|left|thumb]]<br />
[[image:fuerstentum.jpg|Das Fürstentum von oben|300px|thumb]]<br />
Im Eigenverständnis sei das sogenannte Fürstentum Germania der erste souveräne Staat auf deutschem Gebiet seit dem ersten Weltkrieg. Weiter glauben die staatsrechtlich wirren Fürstentümler daran, dass der eigene Kirchenstaat Teilgebiet und Mitgliedsstaat des ehemaligen Kaiserreiches sei, das durch die Gründung des Fürstentums Germania wieder handlungsfähig geworden sei. Somit bekämen die Unterzeichner der Beitrittserklärung auch die virtuelle Staatsangehörigkeit des ehemaligen Deutschen Reiches.<br />
<br />
Wirksame Gremien von Germania sollen der ''Volksrat'' (vormals ''Bürgerrat'', dann ''Volksrath'') und die Ritter der Menschenrechte sein.<br />
Der Volksrat versteht sich als Vertreterinstanz von sogenannten Wahlbezirken. Die Ritter der Menschenrechte seien eine Organisation, die bei Streitigkeiten zwischen den Räten und dem eigenen Germania-Volk angerufen werde und Verwaltungsaufgaben der Fürstenverwaltung übernehme.<br />
<br />
Aus dem Kreis der Germania Fürstentümler wird der Eindruck erweckt, es gäbe bereits eine internationale Anerkennung des Mikrolandes durch mindestens drei Staaten, die allerdings verschämt nicht genannt werden. Laut [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] [[Jo Conrad]] (Zitat 18.&nbsp;März 2009: ''Hier passiert etwas Großes'') habe Russland bereits signalisiert das Fürstentum Germania anzuerkennen.<ref>Jo Conrad, 14.&nbsp;Februar 2009 JeeTV</ref> Ein gewisser ''Harald'' habe direkten Zugang zu Wladimir Putin. Auch wurde schwammig verlautbart: ''Da das Schloss als Lehensgrund in der ehemals sowjetischen Besatzungszone steht, wurde bereits Kontakt zur russischen Regierung aufgenommen. Die Verfassung von Germania wurde dort vorab geprüft. Bestimmte Änderungen der Verfassung haben mit der Akzeptanz der Russen zu tun.''<br />
<br />
Denkbar ist, dass versucht werden wird, über eigene Ausweispapiere in bestimmten Dritte-Welt-Ländern Einreiseversuche zu machen. Falls diese erfolgreich verlaufen, kann dies dann als ''Anerkennung'' gewertet werden. Die sogenannten ''blauen Pässe'' der privaten Firma WSA sind in der Vergangenheit tatsächlich in einigen wenigen afrikanischen Ländern von Zöllnern nicht beanstandet worden. Andererseits muss beachtet werden, dass in einigen afrikanischen Ländern korrupte Zöllner nicht selten sind.<br />
<br />
Geplant ist auch, dass der sogenannte Kirchenstaat Germania von Personen, die auf dem dazugehörigen Gelände des alten Schlosses Krampfer in der Ortschaft Plattenburg wohnen, sowie von Gewerbetreibenden Gebühren als sogenannte Steuern eintreibt, sowie von Einwohnern umsonst geleistete Arbeiten erwartet. Die bis dato als niedrig einzustufenden ''Steuern'' von 1-10% sollen offenbar Investoren anziehen.<br />
<br />
In einem Video aus dem Sommer 2008 des [[lnc-2010]] findet sich eine erste Erwähnung des geplanten Fürstentums.<ref>http://www.lnc-2010.de/Linkpool/ZSBChiemsee.wmv</ref><br />
<br />
Angeblich hat das Gebilde ''Germania'' die Staatsform eines ''Kirchenstaates''. Allerdings meint der Begriff ''Kirchenstaat'' gar keine Staats''form'' sondern ist lediglich die ''Bezeichnung'' für den staatlichen Vorläufer des heutigen Vatikanstaates. "Kirchenstaat" ist genauso wenig eine Staatsform wie "Spanien" oder "Norwegen". Die Staatsform des historischen Kirchenstaates war die Wahlmonarchie mit Staatsoberhaupt Papst. Der Kirchenstaat wurde 1870 von italienischen Truppen besetzt und annektiert. Erst 1929 erlangte ein kleiner Teil des Gebiets durch die Lateranverträge neue staatliche Souveränität als "Vatikanstaat". Es ist daher sowohl unmöglich sich auf eine Staatsform "Kirchenstaat" zu berufen als auch auf die Legitimation durch einen seit fast 140&nbsp;Jahren untergegangenen Staat. <br />
<br />
Die Initiatoren glauben auch, dass dem gekauften Grundstück und der Staatskirche ein '''Lehensrecht''' zukomme (bzw. als sogenannte ''Zepterlehen-Kirche''). Aus einem Video der Gründungsvorveranstaltung lässt sich folgern, dass die Fürstentümler davon ausgehen, dass heute nur noch die katholische Kirche das Lehnsrecht "ausrufen" könne und zwar aufgrund "eines Gesetzes von 650". Dass es Lehen in Deutschland nicht mehr gibt, scheint beim "Fürstentum" niemanden zu stören. Wer sollte also im Fall des Fürstentums Germania der Lehensgeber sein? Der Markgraf und Kurfürst von Brandenburg? Die Ämter der Kurfürsten endeten 1806 mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches, als Franz&nbsp;II. die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reichs niederlegte. Bliebe nur der Papst. Doch der hat keinerlei Befugnisse, über fremdes Grundeigentum in der Bundesrepublik Deutschland zu verfügen. Ergänzt werden die Falschinformationen zum nicht mehr existenten Lehensrecht durch übliche KRR-Reichsmärchen, insbesondere dem vom angeblichen Erlöschen der Bundesrepublik Deutschland durch Streichung des Art.&nbsp;23&nbsp;GG&nbsp;a.F. Des Weiteren zeigte Marsson/Büntert auch erhebliche Schwächen bei der staatsrechtlich so grundlegenden Drei-Elemente-Lehre. Wie so viele andere "Reichsideologen" auch sprach er davon, für eine Staatsgründung bedürfe es eines Staatsgebiets, eines Staatsvolks und einer Verfassung. Dies ist schlichtweg falsch, da auf den staatsrechtlich relevanten Begriff der ''Staatsgewalt''<ref>Georg Jellinek ("Allgemeine Staatslehre", 3. Auflage. 1914, S. 396 ff.: ''Aus der Sicht des Völkerrechts ist der Staat ein Völkerrechtssubjekt, dessen konstituierende Merkmale das Staatsgebiet, das Staatsvolk und die (effektiv ausgeübte) Staatsgewalt bilden [...]''</ref> nicht eingegangen wird.<br />
<br />
Geplant ist auch die Einführung einer eigenen Währung namens ''Dank-Mark''&nbsp;(DM), die an den ''Dank'' der Firma [[Joytopia]] erinnert. Analog zum Fürstentum Germania ist in der Joytopia-Utopie auch von einer möglichen Staatsgründung die Rede.<br />
<br />
==Kommerzielle Aktivitäten==<br />
[[image:sagitta.jpg|15&nbsp;W Lautsprecher im Fürstentum Markt|350px|thumb]]<br />
[[image:staatsbank.jpg|left|thumb]]<br />
Seit der Gründung des sogenannten Fürstentums Mitte Februar 2009 sind verschiedene kommerzielle Aktiviäten deutlicher zur Vorschein gekommen.<br />
Ein Digitalkünstler, Staubsaugervertreter (Marke Vorwerk) und MLM-Onlinehändler namens Andreas Rohlfs (alias SolarisRA)<ref>Keywords auf Solarisra.de: Webdesign, Awardvergabe, Awarddesign, 3d grafik, Schwarze sonne, Vrilscheiben, Thule, Wunderwaffen, Hohle Erde, Frequenzwaffen, Geheimgesellschaften, Esoterik, Templer, Heiden, Reinkarnationen, Neuschwabenland, Telepathie, Magie, Atlantis, Gral, Ufos, Alchemie, Flugscheiben, Zarathustra, Haunebu, Crowley, Von dÄniken, Klonen, Deutschland, AstralsphÄre, Landig, Ausserirdische, Frequenzbeeinflussung, Nasa, Orden, Nostradamus, Awardindex, Award-index, Weisse liste, Weiße liste, Zeitreise, Montauk, Gästebuch, Forum, Biorythmus, New age, Ufo, Pyramide</ref> versuchte eigene Esoterik-Produkte sowie (1.400&nbsp;bis 3.000&nbsp;Euro teure) Lautsprecher über seine Aktivitäten in der Germanien-Szene zu verkaufen. Dazu wurde auf einer Webseite ein eBay-ähnlicher Fürstentum-Markt angelegt. Die Rohlfs-Produkte erwiesen sich jedoch als Ladenhüter und der Online-Shop wurde wieder geschlossen - wohl auch, weil es sich um keine durch das Volk legitimierte Aktion handelte, genauso wenig wie die Rohlfs-''Staatsbank'' des Fürstentums. Die diversen CDs und Lautsprecher waren in ''DM'' ausgepreist, zum ''Umtauschkurs''&nbsp;1:1, mit Hinweis auf mögliche Schwankungen des Umtauschkurses. Dieselbe Person bewirbt auch ein eigenes kostenpflichtiges Online-Spiel namens ''Bank des Universums'' (mit FÜLLE SPIEL, GELD PANIK SPIEL und SCHENKEN SPIEL), bei dem es sich um [[Positiv Denken]]-Inhalte analog zu [[The Secret]] nach Rhonda Byrne bzw. ''Wünsche an das Universum'' von [[Bärbel Mohr]] handelt.<ref>http://www.bank-des-universums.com</ref> Das ''The Secret''-Konzept ist im Zusammenhang mit der [[New Thought]]-Richtung der [[Christliche Wissenschaft|Christlichen Wissenschaft]] zu sehen. Es zeigt sich eine weitgehende Kongruenz zu den religiösen Lehrinhalten dieser Sekte. Bei der angesprochenen ''Staatsbank'' könne jedoch kein Geld eingezahlt werden, sondern nur Geld in Form von wertlosen Zertifikaten (sogenannte ''Schecks'' ausgestellt in ''Freudo'') bestellt werden. Dazu müsse der Spieler 2,20&nbsp;Euro in Euro-Devisen an den Bankbetreiber Rohlfs zahlen und Angaben zur Person und Anschrift machen. Danach erhält er ein auf seinen Namen ausgestelltes Papier (''Scheck''), das im zweiten Teil des Spiels ''beim Universum'' eingelöst werden könne, da laut Rohlfs das Grundkapital dieser Bank aus einer allerdings unbekannt gebliebenen ''unerschöpflichen Fülle des Universums'' bestehe und sozusagen zum eigenen Vorteil und dem des Betreibers angezapft werden könne. Als einzutretende Vorteile werden genannt: unerwartete Gewinne, möglicher Preisnachlass beim Kauf eines Produkts, überraschende Erbschaften, Steuerrückzahlungen usw. Wer sich die 2,20&nbsp;Euro nicht leisten kann, könne auch den Internet-Bankautomaten ''Manifesto-MAT'' benutzen. Die von den Spielern an die Webseite geäußerten Wünsche sollen dann nach sieben Tagen eintreffen. Neben den Vorteilen der anfallenden Adressensammlung sind auch diverse Werbeeinahmen der Norisbank, Comdirectbank, Amazon und einer Firma die Dauermagnete (''Supermagnete'' für [[Freie Energie]]) herstellt, zu erwarten. Nachdem Andreas Rohlfs am 15.&nbsp;März 2009 sein Germania-Forum im Alleingang als offizielle Wahlplattform des Fürstentums Germania ausgerufen hat,<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2451063-wir_sind_seit_dem_1532009_2044_uhr_handlungsfhig.html</ref> haben sich die Hintermänner Germanias von ihm und seinen Aktivitäten distanziert.<ref>Alle Äußerungen die im Zusammenhang mit der „Wahl-Plattform“, welche auch unzulässig als „Parlament“ bezeichnet wird, sind ausschließlich Meinungsäußerungen und haben keinerlei Rechtswirkung oder bilden rechtlich fundierte Grundlagen ab. [...] Die hier in diesem Zusammenhang besonders berücksichtigten Äußerungen von SolarisRA sprechen für sich selbst und lassen den Schluß zu, daß hier eigene Interessen unverhältnismäßig in dessen Tätigkeiten für den Staat Germania eingeflossen sind und noch einfließen. Die von Ihm geäußerten Unterstellungen, Anschuldigungen und Mutmaßungen werde als unbegründet vom Rat der Ritter der Menschenrechte zurück gewiesen. [http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2451063-wir_sind_seit_dem_1532009_2044_uhr_handlungsfhig.html?p=2#2460861]</ref> Rohlfs hat sich mittlerweile aus Germania zurückgezogen und seine diesbezüglichen Aktivitäten eingestellt.<br />
<br />
Als Finanzexperte trat am 14.&nbsp;Februar 2009 auch ein gewisser Erwin Kiefer in Erscheinung und bewarb das [[Joytopia]]-Projekt. Sein Name taucht u.a. im Impressum des Internetauftritts einer "MZE Future LiveConcept Ltd." (MZE – private equity associates) auf. Bei der im Impressum als Hauptsitz angegebenen Adresse handelt es sich um die einer Firma zur Gründung von Briefkastenfirmen, die ihre Adresse Gründern zur Verfügung stellt. Angeboten werden kostenpflichtige Informationsangebote (näheres siehe bei KRR-FAQ). Aus einem Blog-Eintrag vom Oktober 2006 geht hervor, dass Erwin Kiefer ("Initiator MZE") einen Vortrag auf Grundlage des Buches eines gewissen fundamental-christlichen Sektengründers namens [[Karl Pilsl]] halten sollte. Beziehungen existieren auch zu einem [[Scientology]]-Mitglied namens Erwin Annau. Geschäftsaktivitäten finden in Vaduz/Liechtenstein statt.<br />
<br />
== Hymne ==<br />
Die Hymne des Fürstentums besteht zur Zeit noch aus einem instrumentalem Folklore-Stück aus der Feder von [[Jo Conrad]]. Das Dudelsack-dominierte Werk wird fast immer zum Abschluss der "Germania News" bei [[Jeet]]TV gesendet. Allerdings soll das Werk nicht instrumentell bleiben. User des Germania-Forums suchen nach einem Text für die Hymne.<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2286690-re_textvorschlag_fuer_unsere__germania_hymne.html#2302693</ref><br />
<br />
==Hintermänner und Hinterfrauen==<br />
[[image:erwinkiefer.jpg|Peter Platte & Erwin Kiefer|thumb]][[image:jeetmarsson.jpg|Liuzzi und Marsson/Büntert|left|thumb]][[image:kastius6.jpg|Marsson und KRR-Aktivist [[Christoph Kastius]]|thumb]][[image:koehne5.jpg|Volker Köhne|left|thumb]][[image:peterLind.jpg|Reichspräsident [[Peter Lindt]]|thumb]]<br />
Hauptakteur ist vor allem ein undurchsichtiger, angeblicher Byron Michael Jessie Marsson-Dumanch (alias Frank Büntert, Jessie Dumanch, Jesse Dumanch, Michael Jessie (Reichs)freiherr von Pallandt<ref>http://psiram.com/images/7/7b/Fuerstenvongermania.jpg</ref>, Michael Hitzler, Julian Dumanch und so weiter). Mit dabei ist der Verbreiter von Verschwörungstheorien [[Jo Conrad]], der als Moderator für das Fürstentum auftrat und sich darum bemühte, in seinem eigenen Forum Kritik zurückzuweisen. Während einer seiner Internetauftritte zu Gunsten des Fürstentums brachte er auch wieder seine [[Baphomet-Verschwörung]] ins Spiel. Conrad steuerte auch eine Art Nationalhymne zum Projekt bei. <br />
Zu Jo Conrad schreibt das "Brandenburgische Institut für Gemeinwesenberatung" im Januar 2010: ''..Im „Fürstentum“ übernahm er die Rolle des sich seriös gebenden Mediensprechers und agierte darüber hinaus als Moderator, Ideengeber und Netzwerker integrierend und mitunter auch korrigierend. Conrad äußert sich im Laufe der kurzen „Fürstentum“-Geschichte nur vorsichtig antisemitisch und vermied eindeutige Aussagen mit dem Hinweis, nicht zur Rechenschaft gezogen werden zu wollen. Auch er umgab sich mit der Aura des Verfolgten, der gerne die ganze Wahrheit sagen würde, wenn er denn könnte..'' <ref>Mario Feist “Werkstattbuch” Titel “Einblicke III”, Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung Januar 2010</ref><br />
<br />
Nicht fehlen durfte auch der [[Chemtrail]]aktivist [[Peter Platte]], der mit gefälschten Bildern zu angeblichen ''Chemtrailbombern'' auf sich aufmerksam machte und später zum "Sonderbeauftragten für den Staatsschutz" des Fürstentum Germania durch "Fürstenerlass" ernannt wurde. Anfänglich wollte auch der KRRler Erhard Lorenz (Volks-Bundesrath und Provider von Jo Conrad) bei dem Projekt mitmischen. Die Staatsgründung des Fürstentums Germania wäre allerdings auf dem von Lorenz selbst auf obskure Weise beanspruchten Staatsboden eines Reichsgebiet des Deutschen Reichs und dem Staatsgebiet des Bundesstaates Preußen erfolgt. Und dies hätte sein eigener ''Volksrath'' nicht erlaubt. Lorenz will auch herausgefunden haben, dass die Fürstentum-Gründung gegen die Haager Landkriegsordnung verstoße und gegen die Verfassung aus dem Jahr 1871 und die Staatsverfassung von Preußen. Dies wird auf einer eigens dafür geschaffenen Anti-Fürstentum Germania-Webseite verbreitet. Lächerlich drohend bläst sich Lorenz auf: ''Der Volks-Bunderath stellt hier eindeutig und unmissverständlich klar, dass für die Errichtung eines Fürstentums auf dem Reichsgebiet des Deutschen Reichs und dem Staatsgebiet des Bundesstaates Preußen, keine Zustimmung erteilt wurde. Somit läuft die Aktion in der persönlichen Haftung der Personen die sich über die immer noch geltenden Besatzungsgesetze hinwegsetzen und gegen die Haager Landkriegsordnung verstoßen. Ebenso verstoßen sie gegen die immer noch geltende Verfassung aus dem Jahr 1871 und die Staatsverfassung von Preußen. Was das im Einzelnen bedeutet ist jedem Mitwirkenden über 18&nbsp;Jahre sicherlich klar.'' <br />
Auf einer Webseite des Fürstentums<ref>http://fuerstentum-germania.de.tl/Home.htm</ref> (wohl die erste Version), befand sich bis vor kurzem noch eine Bitte an Ehrhard Lorenz ''[...] die Streitigkeiten doch beizulegen, um gemeinsam an der Verwirklichung [...]'' Ähnliche Bedrohungen aus der KRR-Szene wurden in der Vergangenheit bereits bekannt. Da war dann von ''Hochverratsprozessen'' vor imaginären Reichsgerichten die Rede.<br />
<br />
Einer der Fürstentum-Aktivisten ist ein [[Geistheilen|Geistheiler]] namens Toni Haberschuss aus Bad Saarow, der über das Internet ''energetische Badewannen'' verkauft. Haberschuss behauptete, eine Organisation namens ''[[Autarkes Leben]]'' gegründet zu haben, aus der die meisten Fürstentümler stammen sollen. Er wurde am 21.&nbsp;März 2009 zusammen mit Alexander Przibill, Manuela Pfeifer und Thomas Patzlaff zum ''Volksrat'' des Fürstentums gewählt<ref>http://www.fuerstentum-germania.org/Volksvertreter.html</ref>. Er ist allerdings am 20.&nbsp;Mai 2009 wieder zurückgetreten, zeitgleich mit der Räumung von Schloss Krampfer. Als Grund gibt er Differenzen über die "Staatsführung" mit Pallandt, Marsson und Sebastian Mayer an: ''Mit solchen Personen kann und will ich nicht zusammen arbeiten. Mir kommt es so vor, dass einige Personen gern im Sandkasten spielen und der Volksrat Eimerchen und Förmchen beschaffen soll.''<ref>Ich, Toni Haberschuss, trete mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Volksrat zurück!<br />
Bergründung:<br />
Meiner Meinung nach wird ein basisdemokratischer Staat, wie er in der Verfassung von Germania verankert ist niemals funktionieren.<br />
Der Volksrat repräsentiert das Volk und sollte Entscheidungen für das Volk treffen können.<br />
Werden Entscheidungen aber vom Fürst und seinen Beratern permanent manipuliert, oder gar torpediert, oder von Sebastian Mayer, als Berater des Fürsten Maßnahmen zurückgehalten und dann über Teile des Volksrats, wie zB. Manuela Pfeifer dem Volksrat zugestellt um den Volksrat als Erfüllungsgehilfen zu benutzen, kann ich nur erklären dass ich mich nicht benutzen lasse. Personen des Volksrates die in solche Vorgehensweisen involviert sind und sich aufgrund ihrer grenzenlosen Dummheit benutzen lassen, kann ich nur als erbärmlich bezeichnen. Mit solchen Personen kann und will ich nicht zusammen arbeiten. Mir kommt es so vor, dass einige Personen gern im Sandkasten spielen und der Volksrat Eimerchen und Förmchen beschaffen soll.<br />
Bad Saarow den 19.05.2009<br />
Toni Haberschuss<br />
[http://forum.fuerstentum-germania.org/viewtopic.php?f=23&t=185]</ref><br />
<br />
Aber auch der [[Zentralrat Souveräner Bürger]] einer [[Claudia Aumüller-Karger]], die sich ebenfalls als eine der wenigen relevanten Frauen für das männerlastige Fürstentumprojekt stark machte, will da nicht nachstehen. So wird Gegnern im Internet unmissverständlich ''im Namen des deutschen Volkes'' gedroht: ''Von jeher wurde das Deutsche Volk unterdrückt, gejagt und verunglimpft aufgrund seiner Gesinnung nach Frieden, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Wahrhaftigkeit, Ehrenhaftigkeit, Respekt und Liebe zur Schöpfung, und Loyalität gegenüber anderen Völkern. Der deutsche Geist sollte vom Erdboden getilgt werden, von denen, deren Absicht es ist, friedliebende Völker, eigennützig zu unterdrücken und auszubeuten. [...] Aufgrund dieser Umstände sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegenüber Angehörigen der BRD, die keinen Widerspruch leisten und so, zumeist ohne ihr Wissen sich der Fremdherrschaft unterstellt haben, im In- und Ausland keine Straftat [...]''.<ref>http://www.privatseiten.info/?p=70</ref><br />
<br />
Unterstützung fanden die Fürstentümler auch in [[Jeet]] (Roberto Liuzzi), der den technisch desaströsen Esoterik-Internetsender ''Jeet TV'' betreibt. Allerdings gab es Gerüchte, dass Luizzi dies vor allem wegen finanziellen Problemen mitmacht und geradezu händeringend nach Investoren und Unterstützern sucht. Luizzi betreibt 20&nbsp;Kanäle auf der Internet-Streaming-Plattform "mogulus" und nutzt dabei einen Premiumstatus, der bei 20&nbsp;Kanälen erheblich viel Geld erfordert. Luizzi erwähnte in einer Sendung kurz, dass er wohl bald aus Zorneding ausziehen muss.<br><br />
Am 10.&nbsp;April 2009 wurde bekannt, dass es keine weiteren "Germania News" bei Jeet.TV geben würde. Luizzi sprach in einer kleinen Sendung davon, dass man sich im Einverständnis beider Seiten dazu entschieden habe.<ref>Jeet.TV, Kanal 2, 10.&nbsp;April 2009</ref> [http://www.youtube.com/watch?v=6naEQwLaGPc&feature=related Videoerklärung von Liuzzi].<br />
<br />
Als eine Art Conferencier trat der Architekt und Unternehmer [[Volker Köhne]] auf einer Germania-Veranstaltung im Februar 2009 auf und bewarb dort ungestört das [[pseudomedizin]]ische Konzept der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] (GNM) des flüchtigen ehemaligen Arztes und [[Ryke Geerd Hamer und Antisemitismus|bekannten Antisemiten]] [[Ryke Geerd Hamer]]. Der in Celle wohnende Köhne ist dortiger Stammtischleiter des [[Neue Impulse Treff]]s.<br />
<br />
Auf einer Schloss-Veranstaltung am 28.&nbsp;Februar 2009 trat ein ''Lichtmensch'' und ''Reichspräsident'' einer ''provisorischen Regierung der Nationalen Einheit des Deutschen Reiches'' namens [[Peter Lindt]] [http://reichling.wordpress.com/2009/03/06/126/] auf, um vor der Zuhörerschaft einen Vortrag über die angeblich ''ungeklärte[n] Grenzen der BRD'' zu halten und auf die ''Grenzen von 1937'' hinzuweisen. Lindt profilierte sich in der Vergangenheit auch als [[Chemtrail|Chemtrailexperte]] und stellte Verschwörungstheorien zur roten Farbe von Pässen in Europa auf. Die Farbe rot würde automatisch signalisieren, dass ein solcher Pass einem ''nicht souveränen'' Staat zuzuordnen sei. In den ''deutschen Gebieten'' Polens sei beispielsweise der Reisepass ebenfalls rot, während er im übrigen Polen angeblich blau sei. Im Anschluss an seinen Vortrag wurde auf der gleichen Veranstaltung das Video ''Das Wunder in der Zelle'' des islamischen [[Kreationismus|Kreationisten]] und Holocaustleugners [[Adnan Oktar|Harun Yahya]] (eigentlich Adnan Oktar) gezeigt, in dem das [[pseudowissenschaft]]lich-religiöse Konstrukt des [[Intelligent Design]] gepredigt wird. Das Video wird in Deutschland insbesondere von islamischen Gemeinden gratis im Internet verbreitet.<br />
<br />
Auf den Internetseiten des Vereins [[lnc-2010]] des anfänglich an Germania interessierten [[Uwe Behnken]] sind inzwischen alle Hinweise auf das Fürstentum gelöscht worden.<br />
<br />
Weiterer Aktivist in Sachen Germania ist der mehrfach vorbestrafte ''Reichsdeutsche'' [[Christoph Kastius]]. Näheres zu Kastius siehe im Abschnitt "Geschichtsrevisionismus" weiter unten, sowie in seinem Artikel.<br />
<br />
==Der Fürst==<br />
[[image:pallandt2.jpg|Germania-Fürst Michael Freiherr von Pallandt|left|thumb]]<br />
[[image:michael33.jpg|Michael Freiherr von Pallandt auf der Webseite freiherrvonpallandt.de seines Bruders Hans Freiherr von Pallandt (inzwischen entfernt)|thumb]]<br />
[[image:Mfvpallandt.jpg|Ausweis Michael Freiherr von Pallandt|thumb]] <br />
Als sogenanntes ''Staatsoberhaupt'' und ''Bürger-King'' (Wortwahl Märkische Allgemeine vom 21.&nbsp;Februar 2009<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438408/61469/Was-von-der-Woche-uebrig-blieb-Zurueck-in.html</ref>) fungiert seit dem 15.&nbsp;Februar 2009 ein Augsburger Taxifahrer<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445100/61469/Auf-Schloss-Krampfer-wurde-am-Wochenende-an-einer.html</ref> namens Michael Freiherr von Pallandt, der in Verbindung zur Familie Büntert steht und Bruder des Inhabers der Domain freiherrvonpallandt.de, Hans Freiherr von Pallandt ist. Wie sein Bruder Hans (und ein weiterer Bruder), wurde er adoptiert um den Namen von Pallandt tragen zu können. <br />
<br />
Laut Verfassung soll das Staatsoberhaupt zugleich ein erbmonarchischer ''Fürst von Germania'' sein und weiter heißt es in der Verfassung:<br />
<br />
''[...] der erste Fürst von Germania ist der Gründer des Fürstentums, Michael Freiherr von Pallandt. Der Fürst ernennt und entlässt seine Stellvertreter selbst'' [...] ''Diesen Titel [Fürst] behält er bis zu seinem Ableben oder seinem freiwilligen Rücktritt [...]''<br />
<br />
Als auf einer Webseite im Internet<ref>Geistig-befreit</ref> sich Blogger über den geplanten großspurigen Klein-Kirchenstaat lustig machten, verbat sich der Inhaber der Domain http://www.freiherrvonpallandt.de Hans (genannt Floris) von Pallandt, angeblicher Graf von Culemborg jedoch jegliche zusammenhängende Nennung seines Namens und Webauftritts mit dem des Fürstentums Germania: ''[...] hiermit wollen wir klar und deutlich erklären, dass unsere Webseite www.freiherrvonpallandt.de absolut NICHTS mit dem Fürstentum Germania zu tun hat. Der Link zu unserer Homepage ist schlichtweg kriminell. Eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen geistig befreit, behalten wir uns vor. Gräfliche Administration, Reichsfreiherr von Pallandt.''<ref>28.&nbsp;Januar 2009</ref> Weiter ließ die gräfliche Administration verlauten: ''[...] Sie sollten endlich zur Kenntnis nehmen, dass meine Familie mit dieser Seite, Fürstentum Germania nichts zu tun hat. Wir werden künftig alle Hebel in Bewegung setzen, um dieses Trauerspiel zu beenden. Gräfliche Administration, Reichsfreiherr von Pallandt [...]''<br />
<br />
Hans (Floris) von Pallandt, Graf von Culemborg teilte zudem der Zeitung ''Märkische Allgemeine'' mit, dass ihm Michael Freiherr von Pallandt (also sein Bruder) nicht bekannt sei und dass er nicht sagen könne, ob der gemeinte Pallandt ''echt'' sei.<ref>Michael Beeskow, Märkische Allgemeine 21.&nbsp;Februar 2009. [http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438426/61469/Viele-offene-Fragen-zum-Fuerstentum-Germania-in-Krampfer.html]</ref>. Auf der Webseite freiherrvonpallandt.de fand sich jedoch ein älteres Bild seines Bruders Michael (Bildname: michael3.jpg siehe rechts). Dieses wurde nach Veröffentlichung dieses Esowatch-Artikels entfernt.<br />
<br />
Zu einem Michael Freiherr von Pallandt existiert ein Eintrag im Augsburger Telephonbuch.<ref>Freiherr von Pallandt Michael, Ohnsorgstr. 15 86157 Augsburg</ref><br />
<br />
Weitere Informationen zur Familie von Pallandt, siehe&nbsp;[http://de.wikipedia.org/wiki/Palant Wikipedia].<br />
<br />
Während eines Vortrages zur beabsichtigten Gründung des Fürstentum Germania bezog sich der Fürstentumsprecher Jessie Marsson auf den Namen Pallandt und behauptete fälschlich: ''Aufgrund dessen können wir 100%ig beweisen, daß die Pallandts, die Freiherren von Pallandt, das Familiengesetzbuch für den Kaiser geschrieben haben, welches heute noch gültig ist. Jeder deutsche Richter [...] hat einen Pallandt bei sich herumstehen. Und diese Tatsache können Sie nicht leugnen. Und Gott sei Dank haben wir den Freiherrn von Pallandt gefunden, der sich bereit erklärt hat, hier erstmal die Schirmherrschaft zu übernehmen [...]''.<ref>J. Marsson auf Video zur Gründungsveranstaltung, ab Minute 8:40</ref> In der Tat gibt es einen Standardkommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, den ''Palandt'' (mit einem l). Dieser erschien jedoch erstmals im Jahr 1938, also lange nach Abdankung des letzten deutschen Kaisers 1918. Laut Wikipedia vollzog sich die Gründungsgeschichte des Palandt in der Zeit der NS-Diktatur "auf staatliche Weisung". Erster Herausgeber des Palandt war Gustav Wilke, der jedoch vor Erscheinen der ersten Auflage verstarb. Zum "Palandt" selbst steuerte Otto Palandt im übrigen lediglich das Vorwort und die Einleitung bei, die seine nationalsozialistische Einstellung dokumentiert. (Quelle: Wikipedia<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Palandt</ref>).<br />
<br />
==Stellvertretender Fürst Jessie Marsson-Dumanch==<br />
[[image:marssonbuentert1.jpg|Jessie Marsson/Frank Büntert|left|thumb]]<br />
[[image:jessie22.jpg|Bild aus dem Internet|thumb]]<br />
[[image:GNS2.jpg|Marsson-Eintrag bei der G.N.S. ltd|left|thumb]]<br />
[[image:marssonbuentert77.jpg|Spaßpasseintrag|thumb]]<br />
[[image:GNS.jpg|Oxygon Eintrag bei G.N.S.|left|thumb]]<br />
[[image:worldpassport.jpg|Fantasiepass World Passport|thumb]]<br />
[[image:Dumanchshop.jpg|8tung.at - Eintrag|left|250px|thumb]]<br />
[[image:Profiljessie.jpg|Jessie-Eintrag im Forumprofil|thumb]]<br />
[[image:naturkraft.jpg|Werbung für Marsson-Firma bei Conrad|left|250px|thumb]]<br />
[[image:sylviastolz.jpg|Sylvia Stolz Eintrag im Naturkraft-Gästebuch|thumb]]<br />
[[image:frankbuentert1.jpg|Der echte Frank Büntert|thumb]]<br />
[[image:sebmayer.jpg|Berater des Fürsten: S. Mayer|thumb]]<br />
Einer der Hauptaktivisten des Fürstentums Germania ist als stellvertretender Fürst ein angeblicher Jessie Marsson, der im Internet und in der Öffentlichkeit unter einer Vielzahl von Namen diverse Hinweise auf die eigene Person gab, die sich häufig völlig widersprachen. Auf diese Weise brachte er selbst die leichtgläubigsten Fürstentumanhänger nach einigen Monaten dazu an seinen Behauptungen zu zweifeln. So verbreitete der angebliche Marsson, möglicherweise im Jahre 1975 als ein Frank Büntert geboren zu sein. Andernorts behauptete er auch, 1979 oder 1981 geboren zu sein. In einem ''Worldpassport'', der als Fantasiepass bei einer amerikanischen Firma (WSA) zu kaufen ist, wird das Geburtsdatum 26.&nbsp;Juni 1980 mit Geburtsort Maracaibo (Venezuela) angegeben (siehe Bild rechts). In einem Eintrag einer als ''Director der G.N.S.'' auf seinen Namen als ''Jessie Michael Freiherr von Pallandt'' in England registrierten limited (German News Service) ist er als ''venezuelanischer Staatsbürger'' eingetragen mit Geburtsdatum 26.&nbsp;Juni 1980, als ''secretary'' fungiert eine ''Oxygon emotions design ltd'' (siehe Bilder links). Eine Firma namens Oxygon spielt auch im Zusammenhang mit dem Verkauf getragener Unterwäsche eines seiner Pseudonyme ''Jessie Dumanch'' ein Rolle (siehe unten). Im Forum der Fürstentumanhänger hinterließ Jessie Marsson auch einen sogenannten Profileintrag über sich. Dort nennt er seinen Namen als ''Byron Michael Jessie Marrson'' mit Geburtsdatum 26.&nbsp;Juni 1981 und Wonhort Schliersee und macht sich somit ein Jahr jünger als in seinem WSA-Pass (Bild rechts). In einem inzwischen gelöschten Webshop bei 8ung.at wird Marsson hingegen als ''staatenlos'' bezeichnet (Bild links). Am 3.&nbsp;März 2009 verlautbarte er in einem Interview<ref>J. Marsson Interview bei Jeet-TV</ref> mit einem Frank Büntert die Identität getauscht zu haben. Beruflich sei er als Betreiber eines Catering-Betriebes aktiv.<ref>Krampfer NU-ERA Forum 25.&nbsp;März 2009 http://psiram.com/images/8/87/Marsson9.jpg</ref>. Zuletzt sei er jedoch zum Verkauf des Betriebes gezwungen gewesen und arbeite zuletzt als angestellter Koch.<ref>Jeet TV, 9.6.2009 15:40 ''Germania lebt''</ref><br />
In seiner Jugend sei er von der Schlierseer Familie namens Büntert ''aufgenommen'' worden. Auf der sogenannten Gründungsveranstaltung des Fürstentums erklärte er, ''demnächst Freiherr von Pallandt'' zu heißen.<ref>http://video.google.de/videoplay?docid=-5911352553169836223&hl=de</ref> Marsson/Büntert soll von 1986 bis 1991 von ''BRD Polizisten'', Politikern und anderen ''vermögenden BRD-Propagandisten'' sexuell missbraucht und mit 13&nbsp;Jahren nackt aus einem fahrenden Auto geworfen worden sein. Er habe zwei Kugeln aus einem Mordversuch im Rücken gehabt, die er fortan an einer Kette um den Hals getragen habe. Seine Narben könnten, seinen Angaben zufolge, jedoch auch aus Motocross-Unfällen in seiner Jugend stammen, meinte Marsson/Büntert im Internet. Im Alter von 15&nbsp;Jahren will er Anzeige bei der Polizei erstattet haben, die jedoch untätig gewesen sei. Dennoch seien ein Peiniger und er selbst verurteilt worden.<ref>Eigene Aussage von Jessie Marsson/Frank Büntert</ref> Später sei er selbst zu 900&nbsp;Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil er Polizisten beleidigt haben soll. So soll er laut eigener Auskunft gesagt haben: ''[...] Bullen sind Kinderschänder [...]'', was zu seiner zweiten Verurteilung geführt habe. Auch will er selbst einige hundert Kinder befreit und diese samt ihren Eltern in einem Haus beherbergt haben. Ein gewisser Captain Tom Marsson habe sich in der Kindheit um ihn gekümmert.<br />
In anderen Verlautbarungen im Internet heißt es dagegen, dass sein ''irdischer Name'' Byron Michael Jessie Marsson laute, und er aus Irland stamme. Er und sein Zwillingsbruder seien Waisenkinder und hätten die Kindheit bei den mütterlichen Großeltern verbracht, wo er auch zu dem Namen Michael Jessie Reichsfreiherr zu Pallandt gelangt sei. Als irischer Jungdruide (''Ich bin ein Jungdruide, von keinem irdischen Menschen geprüft. Da der Schlüssel zu Allem die bedingungslose Liebe zur Schöpfung ist [...]'') habe er auch Kenntnisse über Heilkräuter erlangt. Daher betreibt Marsson/Büntert im Internet auch einen in England als ltd registrierten Webshop ''Nostradamus II'' auf der Produkte der [[MLM]] Avilion angeboten werden und der von [[Jo Conrad]] beworben wurde (siehe Bild links, allerdings mit falscher Verlinkungsadresse). Im Gästebuch des Shops findet sich wenig überraschend ein Eintrag einer Sylvia Stolz (Anwältin von Horst Mahler), welcher, wenn der Eintrag echt ist, die Nähe zum rechtsextremen Umfeld unterstreicht. Weitere widersprüchliche bzw. ganz offensichtlich irreführende Angaben zur Marsson-Biographie finden sich hier: [http://behördle.de/2009/03/29/germanische-marchenstunde-teil-11-die-leben-des-jessie/].<br />
<br />
Im Internet outet sich Marsson/Büntert als Anhänger verschiedener absurder Verschwörungstheorien. So würde staatlicherseits ein Völkermord durch [[Chemtrail]] an der eigenen Bevölkerung verübt. [[Euro-Münzen-Verschwörung|Euro-Münzen]] und moderne Pässe mit [[RFID]]-Chip wären dazu geschaffen worden, die eigene Bevölkerung zu schädigen. Auch würden Menschen durch eine wetterbeeinflussende [[HAARP]]-Technik beeinflusst und Kinder (Clon-Kinder) gezielt durch Regierungen zu Mördern ausgebildet werden. Er ist auch Anhänger der absonderlichen [[Milchlüge]]-Verschwörung. Denn Milch sei eigentlich für den Menschen schädlich und führe zu Osteoporose. Auch verbreitet Marsson/Büntert als [[Impfgegner]] die Lüge, dass es in Deutschland einen ''Impfzwang'' mit ''Verchipung'' gäbe. In Deutschland kann jedoch niemand dazu gezwungen werden, gegen seinen Willen geimpft zu werden. Dass beim Impfen [[RFID]]-Chips verimpft würden, ist eine bekannte Verschwörungstheorie. Bei einem "Chiemsee Sommerfest 2008" stellte Marsson auch merkwürdige Mutmaßungen über AIDS an, eine nach seinen Worten "Pilzerkrankung, deswegen ansteckend und eigentlich nicht tödlich". Er wisse von einer in Australien wachsenden Pflanze, mit der man "defintiv AIDS heilen kann". Des Weiteren sei das Fürstentum Germania im Besitz von Informationen, wie Automobile nur mit Wasser betrieben werden könnten. Weitere Daten wären bereits bei Emule hochgeladen worden.<ref>J. Marsson, im Interview bei Jeet-TV am 3.&nbsp;März 2009</ref> Im März 2009 erstaunte er Zuhörer, als er öffentlich und ernsthaft behauptete, dass es erwiesen sei, dass Hummeln aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich nicht fliegen könnten, ohne dabei zu bemerken, auf einen mittlerweile 80&nbsp;Jahre alten Studentenwitz zum [[Hummel-Paradoxon]] hereingefallen zu sein.<br />
Marsson/Büntert verbreitet auch das Gerücht, er habe sich am 17.&nbsp;Januar 2008 in einem Cafe irgendwo in Europa mit dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi getroffen. Marsson/Büntert sei in Wirklichkeit ein Clon-Kind aus einem amerikanischen Labor. Durch gentechnische Eingriffe sei es gelungen, ihm die Gene von allen Kaiserlinien, die es jemals auf Erden gegeben haben soll, in sein Genom zu integrieren. Der Zweck soll darin gelegen haben, dass eine ''Kirche'' (offenbar die katholische Kirche) ihre alte Macht wieder herstellen wollte, indem sie aus einem von sechs auserwählten Kindern den deutschen Kaiser römischer Nationen wieder aufs Neue entstehen lassen wolle. Später habe er als Bodyguard für eine [[Bilderberger]]-Gruppe gearbeitet.<br />
<br />
In England ist eine Firma namens Buentert & Marsson, Smith, Smith & Co. Ltd. registriert.<ref>Buentert & Marsson, Smith, Smith & Co. Ltd.<br />
Lawyers and Investigation Services<br />
Telephone: +44 - 845 - 86 88 66-6<br />
Telephone Germany +49 - 1570 - 22 853 11<br />
Facsimile: +44 - 845 - 52 777 67<br />
95 Wilton Road, LONDON GB - SW1V 1BZ<br />
</ref><br />
Die Firma wird von Marsson/Büntert als Privatdetektei angegeben. Ein gewisser Marsson dieser Firma agiert im Internet als angeblicher ''lawyer''. Die englische Lawsociety, bei der alle Anwälte (Barristers und Solicitors) in England und Wales Mitglied sein müssen, führt eine solche Kanzlei jedoch nicht auf, wie 2009 eine Recherche ergab. Die besagte Firma wird in deutschen, rechtsgerichteten und KRR-Kreisen herumgereicht, da sie im Juli 2008 ein juristisch lächerliches und naiv formuliertes, aber wohl nur auf Propaganda abzielendes Pamphlet im Internet veröffentlichte. Darin wurde behauptet, dass sämtliche Richter und Gerichte in Deutschland ohne gültige Rechtsordnung handelten. Ein Rechtsklick auf der Seite [http://simondumanch.de.tl/Home.htm Simondumanch] öffnet einen Requester, der eine Firma ''Büntert, Marsson, Smith, Smith & Co Ltd.'' als Inhaber des Copyrights des dort veröffentlichten Buches angibt. Diese Firma hat nur einen Inhaber sowie einen Teilhaber, das vermutliche Ehepaar Sybille und Kajetan Schmid aus Schliersee (Bayern). Diese Firma trat bisher im Internet nur einmal in Erscheinung und zwar auf den Seiten des Rechtsanwalts Lutz Schäfer. Dieser hat eine E-Mail der Ltd. veröffentlicht,<ref>http://www.lutzschaefer.com/index.php?id_kategorie=8&id_thema=208 etwas runterscrollen</ref> die sich im Kern um eine Anklage gegen diverse Richter des LG&nbsp;Freiburg dreht (siehe oben). Die ebenfalls im Netz ermittelbare und 2003 gegründete Vorgängerfirma ''Buentert & Marsson Ltd.'' ist bereits 2005 aufgelöst worden. Sybille und Kajetan Schmid betreiben auch eine Firma namens ''Weltorgonliga limited'' in London, die einen Webshop gleichen Namens betreibt [http://weltorgonliga.de.tl/Home.htm], der unter Berufung auf die [[Chemtrail]]hypothese sogenannte [[Cloudbuster|Chembuster]] und [[Don Croft|Holy Handgrenades]] vertreibt. Derartige Gegenstände sind in Kreisen von Verschwörungstheorieanhängern und der Anti-[[NWO]]-Szene populär (siehe auch [[Georg Ritschl]]). Bezüge bestehen dabei zu [[Wilhelm Reich]] und seiner [[Orgon]]-Idee.<br />
<br />
Jessie Marsson gab auch an, an ein ''black barretts NATO security corps'' versetzt worden zu sein, wie er sich ausdrückte. Dabei handelt es sich jedoch um eine inzwischen stillgelegte Briefkastenfirma aus London,<ref>BLACK BARRETTS NATO SECURITY CORPS LTD. Registered Office: 95 WILTON ROAD, SUITE 699, LONDON. Latest Accounts: 20080831. Latest Returns: 20081201. Legal Status: Private Limited. Date Incorporated: Aug 06, 2007</ref> die vom bayerischen Schliersee aus geführt wurde. Unklar bleibt, was ''barrett'' bedeuten soll. Die im Deutschen bekannte militärische Kopfbedeckung Barrett heißt im Englischen nämlich ''beret''. Demzufolge müsste es sich um ''black berets'' handeln. Nach seiner ''Versetzung'' zu dieser Londoner ''Limited'' sei er bei allen NATO-Sitzungen dabei gewesen, meinte Marsson. Ende Mai und Anfang Juni 2009 versuchte Jessie Marsson in zwei Videointerviews (einmal mit Jo Conrad, einmal bei Jeet TV) die Widersprüche in seinen bis dahin bekannten Äußerungen zu entwirren, verwickelte sich jedoch nur in noch weitere haarsträubende Widersprüche und stellte dabei neue Versionen seiner Biographie vor. So wolle er 1997 (etwa im Alter von 17 oder 18 Jahren) im Auftrage der US-Firma Blackwater (heute Xe) als ''black-barret''-Söldner im Irak gewesen sein. Die Firma Blackwater entstand jedoch erst im Jahre 1997 und erste Einsätze im Irak sind erst ab 2002 dokumentiert.<br />
<br />
Am 31.&nbsp;Mai 2006 trat Marsson/Büntert als Rechtsbeistand eines Uwe Bradler auf, als sich dieser vor der 8.&nbsp;Strafkammer des Landgerichts Magdeburg in der Berufung erneut wegen Besitzes kinderpornographischer Schriften und Volksverhetzung verantworten musste. Einem Prozessbeobachter fiel auf, dass der Rechtsbeistand statt in der Robe in einem ''verschmutzten Trenchcoat'' erschien. Während der Verhandlung versuchte Marsson/Büntert den ehemaligen Spiegel-Redakteur Fritjof Meyer als vermeintlichen Kronzeugen zur Leugnung des Holocaust heranzuziehen. Marsson/Büntert musste vom Gericht ermahnt werden, bestehende Forschungsergebnisse zum Holocaust nicht zugunsten von Zahlenspielchen um Holocaustopfer in Frage zu stellen.<ref>*[http://www.krr-faq.net/forum/t1939.htm Prozessbericht mit ''Verteidiger'' Herrr M.]</ref><br />
<br />
Im LNC2010 Forum<ref>http://globalkey.club-card.net</ref> findet sich ein User namens Jessie Marsson Dumanch, Alter&nbsp;27, Ort: Schliersee. Mehrere weitere Hinweise deuten jeweils auf eine gleiche Adresse in Schliersee (Oberbayern) als Wohnort von Marsson. In einer Zeugenaussage aus dem Jahre 2006 für seinen Freund Bradler nennt Marsson jedoch eine Adresse in Österreich. Eine von einem Jessie Marsson-Dumanch im Internet gezeigte Ausweis-Fotokopie ist wertlos, da es sich um einen der sogenannten ''blauen Pässe'' handelt, die als [[Titelmühle|Fantasiepass]] von der US-amerikanischen Firma [http://www.worldgovernment.org WSA (World Service Authority)] an ''Weltbürger'' verkauft wird und nicht als legitimes Ausweisdokument betracht werden kann.<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/World_Passport</ref> Diese Spaßpässe werden für 120&nbsp;Euro auch über oder zusammen mit Marsson<ref>http://www.krr-faq.net/bilder/germania06.jpg</ref> vom Verein [[lnc-2010|live Net Concept 2010 e.V.]] von [[Uwe Behnken]] als ''Passagentur'' verkauft. Der Verein warnt auf der dazugehörigen Webseite allerdings selbst vor dem Gebrauch dieser ''Pässe'', da diese "noch nicht gelten würden", sich aber ''hervorragend zur spielerischen Legitimation in allen Bereichen'' eignen würden.<ref>http://www.lnc-2010.de/033d3a9bce11dae01/index.html</ref> Zu den Kunden von Marsson und Behnken gehört auch die oben erwähnte [[Claudia Aumüller-Karger]] vom [[Zentralrat Souveräner Bürger]], die aber anscheinend von Marsson in diesem Zusammenhang um mehrere 1.000&nbsp;Euro betrogen wurde.<ref>Ich sage ihnen auch gleich, daß ich vor mehr als einem Jahr für die ganze Familie Pässe beantragt habe, die auch nie ankamen und mehrere 1000&nbsp;Euro an Jessie Marsson, der vom Fürstentum Germania) zur Weiterleitung (auch unter Zeugen und gegen Vertrauen) weitergegeben.<br />
Wo ist das Geld geblieben?<br />
...<br />
Freundliche Grüße, Claudia Aumüller-Karger<br />
Wir danken für Ihr Interesse, Ihr Zentralrat Souveräner Bürger<br />
[http://f3.webmart.de/f.cfm?id=3241798&r=threadview&t=3350272&pg=1]</ref><ref>Da es bereits bei der ersten Bestellung der Blauen Pässe Probleme gab, nämlich daß ein Antrag für einen Herren mit diversen Adelstiteln bis zum heutigen Tage nicht ankam, obgleich die Beantragung bereits im August 2008 stattfand, sowie 10&nbsp;Anträge, für meine eigene Familie, was einen Verlust von ein paar tausend Euro bedeutet, war es das erste und letzte Mal, daß wir für andere Interessenten Anträge auf diesem Wege angenommen haben.<br />
Wer einen Antrag abgeben möchte, solle es bitte direkt und auf eigenen Verantwortung tun.<br />
Schaut im Internet unter Welt-Bürger-Pass oder WSA-Pass.<br />
Ich weiß auch noch nicht, was ich davon halten soll und bin noch am Überlegen, ob ich gegen den, der von mir das Geld und die Anträge entgegen genommen hat, justiziell vorgehen soll, da dieser zu einer Stellungnahme trotz häufiger Aufforderung unsererseits nicht bereit ist.<br />
So etwas ist natürlich sehr bedauerlich.<br />
Bitte teilt Eure Erfahrungen bezüglich der Bearbeitungsdauer(die uns mit 6 Wochen angegeben wurde, aber viel länger ist) mit.<br />
<br />
Wir danken für Ihr Interesse, Ihr Zentralrat Souveräner Bürger<br />
[http://f3.webmart.de/f.cfm?id=3241798&r=threadview&t=3528708&pg=1]</ref><br />
<br />
[[image:volksblatt.jpg|Auszug aus Deutsches Volksblatt|thumb]]<br />
Die Namen Frank Büntert, Jessie Marsson und Sebastian Mayer sowie Bilder, welche aus dem o.g. Webshop stammen, finden sich erneut auf der Webseite [http://die-ritter-der-menschenrechte.de.tl Ritter der Menschenrechte], dort finden sich ein Link auf die Firma Naturkraft<ref>Naturkraft.de.tl</ref> (siehe oben) sowie zwei Adressen: Eine in Augsburg, eine in Schliersee. Ebenfalls sehenswert ist dort der absolut bizarre Ritterschlag des [[Uwe Behnken]], der nach Veröffentlichung dieses EsoWatch-Artikels sofort gelöscht wurde.<br />
<br />
Unter dem Namen Jessie Michael Freiherr von Pallandt wird auch in England ein ''German News Service'' betrieben,<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl/German-News-Service.htm</ref> der im Internet als der Copyrightinhaber eines ''Deutschen Volksblatts'' angegeben ist. Auf der Webseite des ''Deutschen Volksblatts'' wird antisemitische Stimmungsmache betrieben und auf die Homepage des Fürstentums Germania verlinkt. Nach Erscheinen der jeweiligen Artikel über das Fürstentum Germania bei KRR-FAQ und Esowatch wurde die Seite inzwischen geschlossen.<br />
[[image:marsson9.jpg|Forumbetrag von Marsson (Anklicken vergrössert das Bild)|400px|left|thumb]]<br />
Am 25.&nbsp;März 2009 erklärte Marsson aus Protest über die Berichterstattung des RBB über das Fürstentum Germania und seine Betreiber gelbe Sterne mit der Aufschrift ''ER BB Verfolgter'' herstellen zu wollen, die die ''Germanier'' an ihrer Kleidung aufnähen könnten. Damit soll offenbar ein Vergleich zwischen Millionen verfolgter und getöteter Juden und RBB-Kritisierten hergestellt werden.<br />
<br />
Das "Brandenburgische Institut für Gemeinwesenberatung" berichtet im Januar 2010 über Marsson und seine Rolle beim Fürstentum Germania und schreibt: ..''In seinen Statements mischte Marsson alles, womit sich die „herrschenden Verhältnisse“ heftig gegen den Strich bürsten ließen: obskures, esoterisches Wissen, Geschichtsrevisionismus sowie schrille, krude und antisemitische Verschwörungserzählungen, die ihn als Außenseiter erscheinen lassen und seine Gegnerschaft gegenüber Polizei, Staat, Gesellschaft unter Beweis stellen sollten. Marsson verfügte unter anderem über Kontakte zu rechtsextrem orientierten VerschwörungsideologInnen, EsoterikerInnen und sogenannten „Reichsbürgern“. Trotz seines punktuellen Auftretens gelang es ihm nachhaltig, seine Anhänger mit Hoffnungsparolen zu beeindrucken und gleichzeitig durch seine extremen Statements zu verunsichern. Nach außen schadete er dem Ansehen der sich nur langsam bildenden Gemeinschaft wirkungsvoll..'' <ref>Mario Feist “Werkstattbuch” Titel “Einblicke III”, Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung Januar 2010 [http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2010/2560/pdf/kohlstruck_einblicke_III.pdf]</ref><br />
<br />
==Kirchenstaat Schöpfungskirche==<br />
Das Fürstentum Germania ist als Kirchenstaat konzipiert mit Ordensbegründer Jessie Marsson.<ref>Ordensgründer: Jessie Marsson Dumanch, co. / Adresse Gerhard Blüchner, Baumgartengäßlein 11, 86150 Augsburg, Tel.: 0177 / 8013398..... Leiter des Ordenariats: Frank Büntert, Rauheckstraße 19, 83727 Schliersee</ref><br />
<br />
Zur dazugehörigen Kirche werden jedoch keine Angaben gemacht. Auf der Webseite des virtuellen Kirchenstaates ist von einem ''Kirchenstaat'' die Rede, der ''sich der Schöpfung hingibt''. Indirekt wird dabei der ''Schöpfungsgedanke'' im Sinne des [[Kreationismus]] gebraucht, der mit der heute allgemein anerkannten Evolutionstheorie unvereinbar ist.<br />
<br />
Ordensbegründer Büntert/Marsson ließ verlauten, dass eine Kirchengründung in Schweden gescheitert sei und dass es sich bei der Fürstentum-Kirche um eine ''Schöpfungskirche'' handeln soll. Zitat: ''Unser Orden [Ritter der Menschenrechte] gründete eine Neue Kirche, denn wir glauben ausnahmslos an den Schöpfer des Universums, des Himmels und der Erde.''<br />
<br />
Von den Fürstentumanhängern wird verbreitet, dass im Fürstentum Germania als Kirchenstaat eine '''Religionsfreiheit''' herrsche, die es ermögliche, sich als Impfgegner auf eine impfgegnerische Religion berufen zu können. Vorteile hätte der Kirchenstaat auch für Marihuana-Liebhaber, denn angeblich könne man sich aus ''religiösen Gründen'' legal dem Marihuanakonsum hingeben. So ist in Fürstentumkreisen die Rede von ''unserem Hans Söllner'', der angeblich ein Bundesgerichtshofsurteil aus dem Jahr 2007 erstritten habe, das es ihm erlaube, in seinem Garten Marihuana anzupflanzen und zu konsumieren, ''weil diese Pflanze seine Religion'' sei. Ein derartiges Bundesgerichtshofsurteil" gibt es allerdings nicht. Stattdessen stößt man auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2000 (BVerwG, Urteil vom 21.&nbsp;Dezember 2000 - 3 C 20/00; NJW 2001, 1356), das sich allem Anschein nach mit eben jenem Hans Söllner befasst. In diesem Urteil wird jedoch ausdrücklich festgestellt, dass es vom Verbot des Cannabis-Anbaus keine Ausnahme gibt, auch wenn der Betroffene angibt, der Genuss von Marihuana sei Teil seiner Religionsausübung.<br />
<br />
Ein Internet-Reichsamt ''Deutsches Reich'' macht ebenfalls für den neuen Gottesstaat Fürstentum Germania und einer ''Reichskirche'' Werbung.<ref>http://reichsamt.info/reichskirche/index.htm</ref><br />
<br />
==Schloss Krampfer==<br />
[[image:schloss.jpg|Schloss Krampfer|300px|thumb]][[image:fgraeumung.jpg|Die Räumung|left|200px|thumb]][[image:schlossPS2.jpg|nachretuchiertes Bild auf der Fürstentum Homepage|300px|thumb]][[image:fgzelt2.jpg|Zeltbewohner Switer im Fürstentumgarten|250px|left|thumb]]<br />
Zentraler Orientierungspunkt des Fürstentums Germania ist ein altes baufälliges<ref>Zitat von Schlosscampierern im FG-Forum: ''Wie ihr sicherlich im webstream mitbekommen habt ist das untere Scheisshaus eingefroren. Wir benutzten z.Z. das Scheisshaus im 2.&nbsp;Stock, da hier noch 3,5&nbsp;m Rohr über dem zugefrorenen Punkt zu füllen sind. Noch steht uns die Scheisse nicht bis zum Hals!''</ref> Schloss Krampfer in 19339 Plattenburg<ref>Schloss Krampfer, Dorfstraße&nbsp;8, 19339 Plattenburg</ref> auf einem Grundstück mit einer Fläche von 4.000&nbsp;Quadratmetern und ohne Stromversorgung. Das sanierungsbedürftige Schloss samt Gartengrundstück war bei eBay für 69.000&nbsp;Euro zu haben gewesen. Zur Finanzierung des Schlosses wurden von Marsson mehrere sich völlig widersprechende Angaben gemacht. Angeblich habe er ein (oder zwei) Oldtimer aus eigenem Besitz verkaufen müssen um den Großteil der Kaufsumme zu begleichen. Im Internet verbreitete Marsson ein Video, in dem er behauptete, aus einem Denkmalschutzfond des Landes Brandenburg bereits 3&nbsp;Millionen Euro erhalten zu haben.<ref>Youtube-Video [http://www.youtube.com/watch?v=nnqRDEK4WGw] Minute 7:00</ref> Wörtlich sagte er zu der 3&nbsp;Millionen Euro Summe: ''[...] wir haben alles voll bekommen [...]''. Die angeblich ausgezahlte Summe wurde aber nicht zur Renovierung genutzt und war nichts als eine leere Behauptung. Als diese Falschbehauptung zu Nachfragen der Anhängerschaft führte, teilte Marsson in einem Interview mit Jo Conrad mit, von einem Bernd Gruber in die Irre geführt worden zu sein, da dieser ihm mitgeteilt hätte daß derartige Fördergelder zur Verfügung ständen. Eine Überprüfung hielt er als Eigentümer nicht für notwendig.<br><br />
Das Schloss war in der Vergangenheit nie Fürstensitz und befand sich im Besitz einer Familie von Möllendorf.<ref>http://plattenburg.verwaltung-brandenburg.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=18602</ref> 2008 wurde es von einem Berliner Verein namens ''Verein Bildung und Integration'' gekauft, der im Schloss in Krampfer ein Integrationsprojekt mit Jugendlichen starten wollte. Es scheiterte daran, dass es dafür keine Fördermittel gab. 2007 ging das Schloss in den Besitz einer in Brandenburg/Havel beheimateten Firma namens ''Luton Consulting Corporation Limited'' über, bevor es letzendlich an Michael Freiherr von Pallandt veräußert wurde.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11469265/61469/Fuer-Schloss-Krampfer-existierte-bis-eine-Nutzungsbindung-Land.html</ref><br />
<br />
Während der unter Tränen durchgeführten ''Staatsgründung'' vom 15.&nbsp;Februar 2009 wurde bekannt, dass der Schlosskäufer Marsson/Büntert das Grundstück an den Staatsfürsten Michael Freiherr von Pallandt übergeben habe, der nunmehr der Eigentümer sein soll. Offen ist, ob dies auch so im Grundbuch steht. ''Dieser neue Staat gründet sich auf dem Lehensrecht und gilt auf dem Lehensgebiet von Michael Freiherr von Pallandt in Plattenburg im Landkreis Prignitz, Brandenburg'', wird dazu im Internet verkündet. Der Freiherr soll nun Lehen für Leute vergeben, die sich im Schloss und rundherum ansiedeln wollen. Laut einem Artikel der ''Märkische Allgemeine'' vom 16.&nbsp;Februar 2009 soll jedoch Freiherr von Pallandt selbst der Käufer gewesen sein. Die Bürgermeisterin soll Polizei und Verfassungsschutz eingeschaltet haben.<ref>http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11433708/61469/Buergermeisterin-schaltete-Polizei-ein-Motive-neuer-Schlossherren-unklar.html</ref><br />
<br />
Nach den Vorstellungen des Fürstentums sollte im Erdgeschoss die Regierung des Fürstentums residieren. In einem der Obergeschosse sollte trotz der dokumentierten Bezüge zu kinderpornographischen Aktivitäten eines der Fürstentum-Ritter eine ''Zufluchtsstätte'' der ''Ritter für Menschenrechte'' für misshandelte Kinder eingerichtet werden (siehe unten).<br />
<br />
Am 19.&nbsp;Mai 2009 wurde das Schloss polizeilich geräumt, da es als Wohnräumlichkeit behördlichen Anforderungen nicht genügte.<ref>http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ContentServer?pagename=ntb%25252Fpage%252526amp%25253Batype%25253DksArtikel%252526amp%25253Baid%25253D1242711337593%252526amp%25253BopenMenu%25253D1013016724320%252526amp%25253BcalledPageId%25253D1013016724320%252526amp%25253Blistid%25253D994342720546%252526lt%25253B%25252Fref%252526gt%25253B%252526lt%25253Bref%252526gt%25253Bhttp%25253A%25252F%25252Fwww%25252Emaerkischeallgemeine%25252Ede%25252Fcms%25252Fbeitrag%25252F11512218%25252F2242247%25252FFuerstentum-Germania-in-Krampfer-ist-geraeumt-Polizeieinsatz-in%25252Ehtml%252526lt%25253B%25252Fref%252526gt%25253B</ref>. Einige Bewohner hatten bereits vorher das Schloss freiwillig verlassen. Nur zwei Personen wurden im Gebäude vorgefunden, das nach der Räumung mit Brettern vernagelt und versiegelt wurde.<ref>Quelle: RBB 19.&nbsp;Mai 2009</ref> Das Schloss war gegen den Protest der Bewohner zuvor von der Baupolizei unter Polizeischutz inspiziert worden. Den Bewohnern wurde eine Frist gesetzt, um bestimmte Auflagen zu erfüllen, die von den Bewohnern allerdings aus unbekannten Gründen nicht genutzt wurde. Die Bewohner reagierten mit einem Schreiben an die Gemeinde Plattenburg, in dem sie die Gemeinde davor warnten keine ''Anlässe zu zwischenstaatlichen Konflikten'' zu liefern und man würde im Falle einer Räumung auch nicht zögern umliegende Staaten um ''Hilfe zu ersuchen''.<ref>http://www.spiegel.de/video/video-1003143.html</ref> Bewohner Willmann äußerte dem Naumburger Tageblatt gegenüber: ''Was die Leute hier tun, werden sie alle noch bereuen, spätestens beim großen Volksaufstand in Deutschland, der absehbar bevorsteht''.<ref>http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ContentServer?pagename=ntb%25252Fpage%252526amp%25253Batype%25253DksArtikel%252526amp%25253Baid%25253D1242711337593%252526amp%25253BopenMenu%25253D1013016724320%252526amp%25253BcalledPageId%25253D1013016724320%252526amp%25253Blistid%25253D994342720546%252526lt%25253B%25252Fref%252526gt%25253B%26lt%3B%2Fref%26gt%3B</ref>. Jo Conrad bezeichnete die Räumung als "Vertreibung".<br />
Im Juni 2009 gab Jessie Marsson in einem Sendebeitrag bei Jeet-TV bekannt<ref>Jeet TV, 9.6.09 15:40 ''Germania lebt''</ref>, dass er als einer ''der Fürsten'' eigenmächtig und ohne Rücksprache mit dem Germania-Volk entschieden habe, Schloss Krampfer zu einer Ruine werden zu lassen und keine Anstrengungen in seine Renovierung zu stecken. Schließlich sei er (im Gegensatz zu vorherigen Äußerungen) alleiniger Finanzierer des Schlosses gewesen und könne somit auch allein entscheiden, weitere Zuwendungen einzustellen. Alleine die Versicherung solle weiterlaufen. Zitat Jessie Marsson: ''[...] wir geben es dem Verfall preis [...]''. Stattdessen wolle er nun, nachdem die bisherigen Fürstentumbewohner ''deportiert'' worden seien (wohin und durch wen teilte er nicht mit), in Südamerika eine Exilregierung des Fürstentum Germania gründen. Zu diesem Zweck habe er seine Firma, seine Oldtimer und sein Boot verkauft, um dort ein Grundstück zu erwerben.<br />
<br />
==Ritter als Avantgarde und Machtzentrum des Fürstentums==<br />
[[image:thomaspatzlaff.jpg|ehemaliger Ritter Patzlaff|thumb]]<br />
Einige der Germania-Fürstentümler nennen sich obskur ''Ritter der Menschlichkeit''. Hierbei handelt es sich auch um eine im Internet präsente Vereinigung, die sich vorgeblich für missbrauchte Kinder einsetzt. Erster Ritter der im Internet agierenden ''Ritter der Menschlickeit'' soll ein gewisser Helmut Friedrich Büntert (25.&nbsp;Mai 1925 - 09.&nbsp;Juli 2008) gewesen sein. Er soll im Vorstand der IG-Metall gewirkt und seit 1994 "sexuell missbrauchten Kindern" und deren Eltern in seinem eigenen Haus Obdach gewährt haben.<br><br><br />
Die genaue Zahl und Identität der Fürstentum-Ritter wurde geheim gehalten. Bekannt ist, dass Jessie Marsson, Jo Conrad, Freiherr von Pallandt, [[Uwe Behnken]] und Thomas Patzlaff zu Rittern erklärt wurden. Nach Kauf des Schlosses Krampfer sollten die ''Ritter'' offenbar so etwas wie die Fürstentum-Avantgarde oder Fürstentum-Polizei darstellen. Sie sollen zu einem späteren Zeitraum, wie der ''Staatsfürst'', Zuwendungen von Seiten des Volkes erhalten. Der Esoteriker Uwe Behnken wurde wegen seines ''unerschütterlichen Mutes zum 2.&nbsp;Ritter der Menschenrechte'' geschlagen, heißt es aus dem Fürstentum-Umfeld. <br />
Im Mai 2009, unter der neuen Przibill-PR-Beratung änderte sich alles. Auf der umgestalteten Homepage werden nun nur noch vier Ritter genannt: Jens Wilmann, Manuel Marcel Opitz, Fürstentumsprecher Sven Jan Switer und ein Andre Goldammer.<br />
<br />
==Die Staatsfeinde==<br />
Nach Aussagen des Fürsten liegen mittlerweile Informationen zu Staatsfeinden des Fürstentums Germania vor. Einerseits wird den vermeintlichen Staatsfeinden und Kritikern ''der Frieden erklärt''. Andererseits sollen von Seiten des Fürstentums Aktivitäten ausgehen, um Kritiker mit Hilfe der IT-Technik zu identifizieren, um diese dann verklagen zu können.<br />
*So soll der Bundesnachrichtendienst des Staates Bundesrepublik Deutschland (BND) Aktivitäten gezeigt haben, Fürstentümler ''mundtot'' zu machen und betreibe Desinformation. Belege dafür werden nicht genannt. Diese Vermutung soll offenbar den eigenen Status als vermeintlich unabhängiger Staat aufwerten, da der BND auftragsgemäß nur im Ausland operieren darf.<ref>J.&nbsp;Marsson/Büntert 25.&nbsp;Februar 2009 auf ''Kanal Germania'' Jeet TV</ref> Auch seien laut Jessie Marsson/Büntert bereits ''einige BND-Agenten'' entlarvt worden, die Hass schüren würden.<ref>J.&nbsp;Marsson am 3.&nbsp;März 2009 Jeet-TV: ''[...] wir haben ja einige vom BND entlarvt, die da schüren [...]''</ref> Um wen es sich handeln soll, bleibt unbekannt. Laut Artikel in der MAZ soll der Brandenburger Verfassungsschutz am Fürstentum desinteressiert sein. Es lägen derzeit keine Anzeichen für verfassungsfeindliche Bestrebungen vor, berichtet die MAZ. Dies wird auch in einem Fernsehbeitrag des rbb vom 3.&nbsp;März 2009 bestätigt.<br />
*Konkurrierende [[KRR]] meldeten sich angeblich per E-Mail und Drohbriefen. Am lustigsten war eine E-Mail eines ''Rainer Markgraf Brandenburg'', der die sofortliche Schließung des Fürstentums befahl und damit drohte, ein Verfahren vor einem ''Reichsgerichtshof'' wegen ''Landesverrats'' anzustrengen. Ein ''2.&nbsp;Brandenburgisches Freikorps'' wäre bereits beauftragt worden, in Sachen Fürstentum aktiv zu werden. Auch wurde auf ein mögliches ''Standrecht'' verwiesen.&nbsp;<ref>J.&nbsp;Marsson/Büntert 25.&nbsp;Februar 2009 auf ''Kanal Germania'' Jeet TV</ref>[[image:voodoo1.jpg|thumb]]<br />
*Desinformation würde auf Webseiten stattfinden, die Informationen zum Fürstentum Germania und seinen Aktivisten in Internet-Artikeln mit Belegen zusammenfassen. Gemeint sind dabei offenbar [http://www.krr-faq.net KRR-FAQ] und [http://www.psiram.com EsoWatch]. Die Betreiber seien als ''Schreibtisch-Terroristen'' aufzufassen und eine Detektei sei beauftragt worden, die Betreiber zu identifizieren.<ref>J. Marsson/Büntert 25.&nbsp;Februar 2009 auf ''Kanal Germania'' Jeet TV</ref> Germania-Unterstützer [[Jeet|Jeet Luizzi]] ging sogar soweit, von einer ''dunklen Seite'' auszugehen, die nur ''Negatives wolle'' und rief zur Jagd auf: (wörtlich) ''Ich bitte alle Menschen auf die Jagd, auf die Informationsjagd zu gehen, hinter diese Menschen die schöpferische Energien eingrenzen [...]''. Die ''negativen Ideen'' führten auch zu Krebs, schwadronierte der Medizinlaie und Internetesoteriker, der auch [[Schwarze Magie|''schwarzmagische'' Aktivitäten]] am Werk sieht, wenn Fakten zum Thema präsentiert werden. Begriffe wie ''antisemitisch'' oder ''rechtsextrem'' wären zudem reine Erfindungen von ''Schwarzmagiern''.<ref>Roberto Liuzzi, Jeet TV 3.&nbsp;März 2009</ref> Am 9.&nbsp;März 2009 legte Liuzzi nach und belegte seine Kritiker mit einer Art Internet-[[Voodoo]]-Fluch: ''[...] wer angreift, wird am eigenen Körper eine Reaktion spüren - sofort [...] Ich bin Krieger, es werden Krankheiten kommen!''<ref>Liuzzi R, auf Jeet TV am 9.&nbsp;März 2009</ref><br />
*Satirische Aufbereitung des Fürstentums Germania (z.B. über das Aufsichtsbehördle<ref>telemedialwatch.schaedelbach.de</ref> wurden als Verletzung der Privatsphäre der Beteilligten bewertet (so Jeet Luizzi).<br />
*Am 17.&nbsp;März 2009 wurde über Jeet TV verkündet, dass Kritikern eine Falle gestellt worden sei: Die Verfassung des Fürstentums sei angeblich in Wirklichkeit eng an die Schweizer Verfassung angelehnt und dies habe man schlauerweise verheimlicht. Die Kritiker der Verfassung würden in Kürze durch erboste Schweizer Bürger per Sammelklage vor dem ''Völkerbund in Genf'' verklagt werden, die durch eine Kritik an der Fürstentumverfassung ihre eigene Verfassung beleidigt sähen. Dies sei der Zweck der Geheimhaltung des Bezuges zur Schweizer Verfassung gewesen.<br />
<br />
==Germania==<br />
[[image:Germania.jpg|Nazi-Hauptstadt Germania (Entwurf)|left|thumb]]<br />
Germania ist eine Wortschöpfung der Römer, die damit verschiedene Völker nördlich der Alpen und östlich des Rheins bezeichneten (siehe dazu Plinius der Ältere). Die gemeinten Völker nannten sich selbst nicht Germanen und standen denen, die den Begriff Germania schufen, oftmals feindlich gegenüber. Spätestens im Mittelalter erloschen die letzten Spuren derjenigen Völker, die als Germanen bezeichnet wurden.<br />
<br />
Die vom nationalsozialistischem [[Jörg Lanz von Liebenfels]], oft Vordenker Hitlers genannt, herausgegebene Schriftenreihe ''Ostara'' hat den Namen von Ostara, der germanischen Frühlingsgöttin.<br />
<br />
Germania wurde im Großdeutschen, 3. Reich in der Vision von Adolf Hitler auch die zukünftige Nazi-Hauptstadt (Berlin) bezeichnet.<br />
<br />
Die Wortmarken Fürstentum und Germania sind jeweils registrierte Wortmarken.<br />
<br />
==Bezüge zur Kinderpornographie-Szene==<br />
[[image:dumanch11.jpg|100px|thumb]][[image:dumanch3.jpg|left|thumb]]<br />
[[image:jessievorauto.jpg|thumb]]<br />
[[image:Jessiedumanch.jpg|als ''Jessie Dumanch''|left|thumb]]<br />
<!-- [[image:dumanch22.jpg|left|thumb]]<br />
[[image:dumanch7.jpg|left|thumb]]<br />
[[image:dumanch8.jpg|left|thumb]] --><br />
[[image:bradlermarsson2.jpg|Uwe Bradler und Marsson/Büntert|250px|thumb]]<br />
[[image:Greynetwork.jpg|thumb]]<br />
Auf Webseiten die dem angeblichen Jessie Büntert/Marsson zuzuordnen sind, werden Bilder von Minderjährigen in Unterwäsche gezeigt, die sich auf einem Bett räkeln (den Link ersparen wir dem Leser lieber, dies auch aus rechtlichen Gründen). Eine Google-Suche nach den Stichworten ''Jessie Dumanch'' oder ''Jesse Dumanch'' führt zu osteuropäischen und russischen Servern, die sogenannte ''teen porn'' Bilder zeigen, Hinweise zur erfolgreichen Suche nach diesen Bildern sind auch in Aussagen von Marsson/Büntert selbst zu finden. So gab er selbst den Tipp, die genannten Suchbegriffe einzusetzen. Eine Webseite auf der ebenfalls Bilder von Jessie Marsson zu sehen waren, ist die inzwischen gelöschte Domain jessiedumanch.com. Anmelder dieser Domain aus Panama war eine Oxygon AG mit Angabe des Namens Fred Sebastian Grey, Swiss Tower 16th floor, Panama City.<ref>WHOIS Abfrage, durchgeführt 2009</ref><br />
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Im Internet finden sich auch Hinweise darauf, dass der angebliche Marsson/Büntert Zeuge eines Kindesschänderprozesses in Spanien gegen den [[KRR]]ler Uwe Bradler war. Der arbeitslose Bradler bezeichnete sich selbst in der Öffentlichkeit als "geheimen Regierungsrat" und "Leiter des Presse- und Informationsamtes" eines ''Deutschen Reiches''. Erstaunlicherweise machte der ''Retter der Menschlichkeit'', Marsson, dabei eine Aussage die den Beschuldigten '''entlasten''', und nicht belasten sollte. Bradler wurde beschuldigt, sich belästigend minderjährigen Jungen genähert zu haben. Eine Annäherung soll laut Zeugenaussagen darin bestanden haben, dass er anfing einem Kind die Füße zu lecken, was diesem jedoch nicht gefiel sodass es sich beim Vater darüber beschwerte. Des Weiteren soll er dem Kind nächtliche Spaziergänge am einsamen Strand angeboten haben. Auch soll er laut Anklage strafrechtlich relevante Bilder auf einem Notebook besessen haben. Der Marsson/Büntert-Freund Bradler hatte vor den Beschuldigungen von Marsson ein Notebook geschenkt bekommen (zusätzlich auch einen Gebrauchtwagen, der aber wegen ungültiger Kennzeichen von der spanischen Polizei stillgelegt wurde), auf dem Bilder zu sehen gewesen sein sollen, die die Beschlagnahme des Notebooks wegen kinderpornographischer Inhalte begründeten. Ein Belastungszeuge von Bradler beschuldigte allerdings Marsson/Büntert sowie einen Sebastian M. (gemeint ist wohl Sebastian Mayer) ebenfalls des Handels und der Herstellung von kinderpornografischem Material. Die Frau des Zeugen K. wird mit der Aussage zitiert, dass in Augsburg ein gewisser Aidin Kossak ein Kopfgeld von 25.000 Euro auf Marsson/Büntert ausgesetzt habe, da dieser angeblich den Tod seines Bruders verschuldet habe. Bradler ist wegen Volkverhetzung und mindestens einmal wegen Kinderpornographie verurteilt und saß 23 Monate in U-Haft. Er war vorher bereits wegen Diebstahls in 35 Fällen und Anstiftung zur Falschaussage in zwei Fällen zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden, sowie wegen Freiheitsberaubung in zwei Fällen, Körperverletzung, Erpressung, Nötigung und Anstiftung zur Falschaussage zu weiteren zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Außerdem vom Amtsgericht Bayreuth wegen Urkundenfälschung und Fahren ohne Führerscheins.<ref>http://www.krr-faq.net/forum/t1939.htm</ref> Der ''Ritter der Menschlichkeit'' Marsson/Büntert selbst lobte Bradler auf einer seiner Seiten im Vorwort zu einem Text namens "Das geheime Buch" in den höchsten Tönen: ''Schon allein wegen Uwe Bradler, der uns ja auch nur helfen wollte und nun schon seit fast zwei Jahren in einem spanischen Gefängnis sitzt. Wir Autoren dieser Seite, zu deren Anfängen auch Uwe Bradler gehört, wußten zwar, daß wir uns mit hochrangigen Politikern die sehr stark in der Kindersexszene verstrickt sind, anlegen. Aber wir wußten nicht, daß dazu auch die Medien, Staatsanwälte, Richter, viel Prominez und gar viele Geheimdienste mit drinstecken. Uwe Bradler ist daher in unseren Augen ein Patriot der nicht nur für die Wahrheit kämpft, sondern vor Allem für ein besseres Leben für viele Kinder. [...] Uwe wir widmen Dir diese Seite, und wir hoffen, daß Du bald wieder draußen bist, leider erreicht Dich ja keine Post, daher haben wir uns jetzt zu diesem Schritt entschlossen. Ich danke Dir trotzdem und wünsche Dir trotzt Deiner Scheißsituation das nur erdenklichst Gute.'' '''Danke im Auftrag aller Strich- und [[MK-ULTRA|MK ultra]] Kinder'''. ''Danke für Deinen Einsatz und Dein Opfer, das du gerade bringst, ich glaube nur nicht, daß ich das jemals wiedergutmachen kann.''<br />
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Vermutlich eben diese Bilder existierten bis vor kurzem noch im Internet und wurden vom österreichischen Webhoster 8tung.at<ref>Jessie Dumanch Onlineshop, Bozener Straße 1 c/o Oxygon 86165 Augsburg</ref> aus, im Rahmen eines Webshops genutzt. Verkauft wurde dort angeblich von Jessie Marsson vormals getragene Kleidung, offenbar als eine Art Kult, da Jessie Dumanch in Pädophiliekreisen über seine Fotos kultmäßig bekannt ist und das Tragen alter Jessie-Dumanch Wäsche offenbar in pädophilen Kreisen ''kultmäßig in'' ist. Die Abbildungen zeigten ''nur'' zum Teil halbbekleidete Jugendliche. Die zugehörigen Texte waren jedoch eindeutig<ref>http://krampfer.yooco.de/beta/forum/t.2143687-jessie039s_kleidung.html</ref> und sollten ein homosexuelles / pädophiles Publikum ansprechen. Auffällig viele Bilder des Shops finden sich in bearbeiteter Form auch auf weiteren Webseiten (Adressen ersparen wir uns zu nennen). Im Impressum des Shops, der inzwischen vom Webhoster geschlossen wurde, tauchte der Name ''Jessie Dumanch'' auf.<ref>http://psiram.com/images/f/fb/Dumanchshop.jpg</ref> In den AGBs war u.a. zu lesen, "Sollten Sie die Ware nicht wünschen, so widerrufen Sie bitte Ihre Bestellung umgehend per e-mail bei jessie.dumanch@(...)". Inhaber des Webshops war laut Impressum ein „Fred S. Grey“, dessen Namensähnlichkeit zum LNC2010 nahen Forum „Grey Network“<ref>http://FORUM.grey-network.com</ref> auffällig ist. Betreiber des Grey Networks ist ein Dieter G. aus Augsburg. Die Shopadresse lautet ebenfalls auf eine Augsburger Firma ''Oxygon'', die in einer Geschäftsbeziehung zum in England registrierten ''German News Service'' steht, der die antisemitische ''Deutsche Volksstimme'' herausgibt. Der Webshop und der Hoster die während der recherche zum Fürstentum Germania identifiziert werden konnten, wurden inzwischen wegen der Bilder angeschrieben und bei www.jugendschutz.net gemeldet und in der Folge sofort abgeschaltet. Der Hoster hat sich knapp bedankt und wird höchstwahrscheinlich rechtliche Schritte gegen den Betreiber, dessen Kundendaten ihm vorliegen, einleiten. Warum der sonst angeblich in Sachen Kinderpornographie so aktive Ritter der Menschlichkeit Büntert/Marsson nichts dagegen unternahm, bleibt sein Geheimnis.<br />
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Laut Aussage der 1.&nbsp;Germania-Staatssekretärin Monesi (die übrigens auf eine ''richtige'' Arbeitsstelle bei Marsson hofft, und inzwischen zurück trat) wäre Marsson nichts anderes übriggeblieben, als seine getragene Unterwäsche bei Ebay anzubieten, weil sie auf diese Weise ''nicht verschwinden könne''. Diese absurde Begründung soll offenbar in Fürstentumkreisen das Mistrauen vor ''BRD-Ermittlungsbehörden'' bestärken.<ref>http://lernwanderung.de/</ref><br />
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Siehe auch: [[Kindesmissbrauch-Fakes]]<br />
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==Geschichts-Revisionismus==<br />
[[image:gns.jpg|Adresse German News Service|thumb]]<br />
[[image:DeutschesVolksblatt.jpg|Frontpage Deutsches Volksblatt|left|thumb]]<br />
[[image:germannewsservice.jpg|Ukdata-Eintrag GNS|thumb]]<br />
[[image:BernhardSArnold2.jpg|Bernhard&nbsp;S. Arnhold (rechts) im Schloss Krampfer am 15.&nbsp;Februar 2009|left|thumb]]<br />
[[image:Schmaz 02.jpg|EAN-Strichcode Dekodierung auf Kastius-Webseite|thumb]]<br />
Büntert/Marsson gab immer wieder demagogische Äußerungen um angeblich zu hohe Wiedergutmachungen für Naziopfer von sich, die Deutschland ''bestraften'' und ''knechteten''. Auch ermögliche es das Fürstentum Germania sich endlich aus dem ''Versailles-Diktat'' befreien zu können, wie Initiator Marsson/Büntert verlautete. Offenbar soll hier versucht werden, Personen aus dem rechten Milieu für das Projekt anzuziehen. Im Internet-Chat des Fürstentums sind auch ständig wiederkehrende Äußerungen zur Leugnung des Holocaust zu lesen.<ref>Auszüge aus dem Chat zum Fürstentum Germania vom 17.&nbsp;Februar 2009: Connecting to chat room...<br />
Welcome to the 'jeettvzwei' room<br />
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15:50 avatar : von hausdurchsuchungen hab ich auch schon gehoert, bei mir war auch eine<br />
15:50 avatar : wegen chemtrails videoaufnahmen<br />
15:50 Apollon : was meinste wie schnell dir einer sowas auf den rechner packt?<br />
15:50 web20 : dann aufpassen<br />
15:51 avatar : ich habe alle downloadprogramme geloescht<br />
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16:18 avatar : sind hier holocaust leugner?<br />
16:20 ninny : wenn man sagt, dass man es nicht weiss, ist man dann auch ein leugner?<br />
16:20 BND : ja<br />
16:21 ninny : aber es weiss doch keiner.<br />
16:23 rapido : http://www.XXXXXX.info/holocaustluege.htm <br />
(von Esowatch unkenntlich gemachter Link auf eine den Holocaust leugnende Seite)<br />
16:23 BND : jepp<br />
16:23 avatar : lasst das mit dem holocaust lieber se<br />
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22:11 vanBrandenbourg : da habt ih ein paar aufnahmen aus neuschwabenland<br />
22:11 vanBrandenbourg : http://nsl-archiv.org/Filme/<br />
</ref><br />
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Eine Recherche im Internet deckt auch Zusammenhänge zum ''Deutschen Volksblatt'' auf. Wer die Homepage vom ''Deutschen Volksblatt'' aufruft, wird mit antisemitischen Zitaten willkommen geheißen, die zeigen sollen, dass das Judentum 1933 Deutschland den ''heiligen Krieg'' erklärt habe. Die dafür benutzten Grafiken entstammen dem Film ''Schwindler‘s List'' – einem antisemitischen Machwerk von HolocaustleugnerInnen. Nach dieser Begrüßung lädt die Internetpublikation ''Deutsches Volksblatt'' sogleich dazu ein, sich über einen neuen Staat innerhalb der Grenzen der BRD zu informieren. Der dazugehörige Link führt direkt zur Homepage vom Fürstentum Germania. Fürstentumsprecher Jessie Marsson/Büntert soll laut ''Deutschem Volksblatt'' demnächst in dieser Publikation interviewt werden. Das "Deutsche Volksblatt"<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl</ref> nennt als copyright "© German News Service"<ref>http://www.deutsches-volksblatt.de.tl/German-News-Service.htm</ref>.<br />
Wenn man diese Firma mal nachschlägt (z.B. bei ukdata.com<ref>http://www.ukdata.com/creditreports/viewCompanyDetails.do?companyId=05812999&only-match=1</ref>), stellt man fest, dass die Firma zwar bereits erloschen ist, aber wenn man ein paar Pfund für die Dokumente investiert, stellt man weiter fest, dass sie einem ''director Jessie Michael Freiherr von Pallandt'' mit der bekannten Adresse in Schliersee und venezuelanischer Staatsbürgerschaft gehört. Allerdings ist vermerkt, dass die Identität nicht ''authenticated'' sei. Als ''secretary'' des ''German news Service'' ist seit dem 11.&nbsp;Mai 2006 eine ''Oxygon Emotions Design'' eingetragen, die als ''Europa-Zentrale'' der Augsburger Firma ''Oxygon'' fungiert. Über Oxygon wurde der inzwischen verhinderte Online-Absatz getragener Dumanch-Wäsche abgewickelt. Die ''Oxygon Emotions Design'' gehört neben einem Juan Carlos Garcia aus Polen der ''Oxygon Holding&nbsp;AG'' aus Las Vegas, so wie die ''Oxygon Audiovisuelle Technik GmbH'' aus Augsburg auch.<br />
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Nach Informationen, die [http://www.inforiot.de Inforiot] vorliegen, war auf der sogenannten Gründungsveranstaltung wenig überraschend auch Holocaustleugner zugegen. Ein Foto dokumentiert etwa die Anwesenheit des einschlägig bekannten Bernhard&nbsp;S. Arnhold. Arnhold ist beim reichsbürgerlichen ''Runden-Tisch-Berlin''<ref>http://www.krr-faq.net/reg6.php#rund</ref> aktiv.<br />
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Ein aktiver Germane ist der ''reichsdeutsche'' Christoph Kastius. Kastius ist auch regelmäßiger Telephongast in Jo Conrads Videoauftritten zum Fürstentum Germania, wird dann jedoch nur mit seinem Vornamen angesprochen, so z.B. am 3.&nbsp;März 2009. Der Nachname wird wohlweislich den Zuschauern vorenthalten. Insider wissen jedoch wer gemeint ist. Zu Kastius existieren Einträge bei KRR-Faq&nbsp;[http://www.krr-faq.net/reg4.php#kastius] und Kimble-Doku.<ref>http://www.kleinz.net/kimble/konsorten2.shtml</ref> Ende Juni 2007 veröffentlichte Kastius in seinem Blog eine Liste der sogenannten ''Feinde des deutschen Volkes'', die Namen und Anschriften angeblicher "Antifa"-Mitglieder enthielt.<br />
Auf seiner Homepage bietet Kastius die letzte SCHMAZ-Ausgabe des Zossener Holocaustleugners Rainer Link zum Download an (Link aus rechtlichen Gründen unvollständig: http://www.kastius.ch/press....). In der Text Übersetzung des PDF-Dokuments ist statt eines [[Strichcode Verschwörung|EAN-Strichcodes]] die Wortfolge "Heil Hitler" zu lesen, was nach geltenden Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland ein Straftatbestand nach §86a&nbsp;StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) darstellt.<ref>http://psiram.com/images/7/76/Schmaz_02_2.jpg</ref><ref>http://psiram.com/images/3/31/Schmaz_02.jpg</ref> Als Impressum für seinen eigenen Webauftritt gibt Kastius folgende Adresse an: ''Christoph Kastius Brieffach 420 502 12065 Berlin Konzentrationslager BRD''.<ref>http://www.kastius.net/news/?page_id=2</ref> Als Kastius im März 2009 eine intern erlangte Adressenliste von Fürstentümlern benutzte, um eigene Rundschreiben mit einer Einladung zur ''Deutschen Nationalversammlung'' per Post zu verschicken, wurde er aus dem Germania-Internetforum ausgeschlossen.<br />
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==Zitate==<br />
*''Es gibt kein Fürstentum Germania [...]'' (Zitat des brandenburgischen Innenministers Jörg Schönbohm (CDU) vor dem brandenburgischen Landtag).<ref>Märkische Allgemeine Zeitung vom 15.&nbsp;Mai 2009</ref><br />
*Jessie Marsson/Büntert über sich und seine Überzeugungen: ''"Jetzt ganz kurz in meine Geschichte rein: Irgendwie bin ich entstanden. Durch welche Kräfte auch immer. Nicht durch den normalen Fall. Wir gehören zum so genannten Sirius(?)-Projekt. Clon-Kinder. Das hängt auch mit dem Patriot Act zusammen. [...] Das hängt mit MK Ultra zusammen, wenn Euch das was sagt. [...] Das hängt mit den Gesetzen zusammen, daß man seit 1943 an der Bostoner Universität einem gewissen Mengele [...] den Auftrag gegeben hat, Forschungen an Menschen vorzunehmen. Das wurde von Boston bezahlt, von der Bush-Familie mitfinanziert und die haben auch Mengele und einige andere später nach Argentinien gebracht. [...] Alle Akten diesbezüglich was ich jetzt sage sind vorhanden [...]. Bloß kein Staat der Welt [...] bis auf Germania hoffe ich, hat bis dato Interesse gehabt, das zu veröffentlichen. Das Problem an der ganzen Sache ist, daß [...] ich ein veraltetes System bin. Ich bin Baujahr 81, eventuell, vielleicht auch 80 oder 79. Ich weiß es nicht genau. Die Akten sind da ein bißchen zweideutig. [...] Mein ganzer Werdegang bis 2004, inklusive Militär, war vorgegaukelt, vorgespielt. Und ich Idiot hab's nicht gewußt [...]''<br />
*Jessie Marsson/Büntert: ''Ich bin Amerikaner lange Zeit gewesen und habe von 1999 bis 2003 im Heimatschutzministerium gearbeitet, danach stellte ich unangenehme Fragen,ich wurde befördert, sprich gekauft, doch ich stellte weiter Fragen, dann wurde ich degradiert, und ich stellte weiter Fragen, dann hatte ich eine Bombe im Auto, einen durchgeknallten Bodyguard der zugleich auch einmal ein guter Freund von mir war und jetzt ohne Drogen nicht mehr Leben kann, und ich erlitt eine Hirnhautentzündung die normalerweise tödlich hätte enden sollen. Doch ich Lebe! Und als ich aus dem Koma erwachte, war ich plötzlich illegal in Deutschland, meine Daten wurden gelöscht und die Festplatten über meine Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden vielen den plötzlichen Festplattencrash bei der Bundeswehr zum Opfer [...]''<ref>16.07.2007 08:54:50 E-Mail: jessie.dumanch@gmx.de</ref><br />
*Jessie Marsson über sich: ''Mein irdischer Name hier auf Erden lautet Byron Michael Jessie Marsson, und stamme ursprünglich aus Irland. Mein Zwillingsbruder und ich sin Weisenkinder, und so wurden wir zu unseren Großeltern der mütterlichen Seite geschickt womit wir den Titel Reichsfreiherr zu Pallandt erhalten haben. Und obwohl unsere Kindheit nicht gerade die Schönste war, so wurde mir doch mit sechzehn Lenzen klar, daß der Schlüssel zu allem die bedingungslose Liebe zur gesamten Schöpfung ist. So ging ich nach Irland zurück und erlernte denrichtigen Umgang mit der Natur. Mir wurde die Wirkung von Heilkräutern gezeigt, doch erst als ich verstand, daß ich all das Wissen gar nicht brauche, wurde ich in den Kreis der Druiden aufgenommen. Ich laß gleich zu Anfang, ob es denn nun Druiden noch gebe? Und daher kam ich nun hier her in dieses Forum, um Euch folgende Antwort zu geben; Ja es gibt noch Druiden, viele mögen auch noch keltischer Herkunft sein, doch die Herkunft sowie der eigene Körper ist nur ein physischer Raum, den es durch die brennende Liebe zur Schöpfung zu Überwinden gilt. Ist diese Liebe wie besagt, so stark, dann spielen Raum und Zeit keine Rolle mehr. So wenn Ihr euch abermals fragt, ob es noch Druiden gibt, so sage ich Euch, ja, es gibt uns und wir sind in Mitten unter Euch, und nur wer reinen Gedanken und Herzens ist wird uns erkennen. Ich Liebe Euch und wünsche Euch somit alles nur erdenklich Gute! Euer ergebener Diener Mayweb''<ref>http://www.zentralrat-der-heiden.de/forum/thread.php?threadid=618</ref><br />
*Jessie Marsson: ''Ich selbst mache jetzt einen Catering Service auf, und ich kaufe nur bei Bauern ein, die sich an die altern Überlieferungen der Deutschen Tradition der Landwirtschaft gehalten haben. Und siehe da, mein Fleisch schrumpft nicht in der Pfanne zusammen, so daß ich mein Schnitzel unter dem Salatblatt suchen muss!''<ref>Jessie Marsson 15.&nbsp;Juli 2007 Gästebuch Deutsches Volksblatt</ref><br />
*Jessie Marsson: ''[...] auf ihrem Personalausweis ist hinten d'rauf ein [[Baphomet-Verschwörung|Baphomet]] [...]''<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=rfo9Cszays0 rbb Klartext vom 25.&nbsp;März 2009 bei 3:15]</ref><br />
*''Leute, die sich da Reichskanzler nennen, die sich Reichspräsident nennen, die ein Fürstentum Germania errichten, die haben alle nur irgendwie einen Sockenschuss..''. Zitat von "Reichskanzler und Reichspostminister" Wolfgang Ebel, den Conrad in seinem Projekt [[Bewusst.TV]] im Jahre 2010 interviewte.<br />
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==Weblinks==<br />
*[http://www.fuerstentum-germania.org Homepage des Fürstentum Germania]<br />
*[http://krampfer.yooco.de Homepage der Nu Era Operation: Krampfer]<br />
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*[http://www.krr-faq.net/reg2.php#germania Artikel über das Fürstentum germania bei KRR-FAQ] und [http://www.krr-faq.net/forum/t1939.htm KRR-FAQ:Prozessbericht mit ''Verteidiger'' Herr M.]<br />
*[http://inforiot.de/artikel/neues-germanien-alten-gemaeuern Inforiot zum Fürstentum Germania]<br />
*[http://www.inforiot.de/artikel/neues-aus-prignitzer-spukschloss Inforiot: Neues aus Prignitzer Spukschloß] <br />
*[http://telemedialwatch.schaedelbach.de/2009/02/28/sensation-die-usa-erkennen-das-furstentum-germania-offiziell-als-staat-an/ Fürstentum Germania bei Telemedialwatch] und noch einmal hier [http://behördle.de/2009/02/24/240209-alaaf-helau/]<br />
*[http://de.indymedia.org/2009/02/242864.shtml Fürstentum Germania bei Indymedia]<br />
*[http://www.religio.de/lex/Daten/F/fuerstentumgermania.html Fürstentum Germania bei Religio.de]<br />
*[http://geistig-befreit.blogspot.com/ Schelmische Analyse im Blog ''geistig befreit'' zum FG]<br />
*http://www.redok.de/content/view/1339/36/<br />
*[http://behördle.de/2009/03/29/germanische-marchenstunde-teil-11-die-leben-des-jessie/ Die Leben des Jessie bei ''behördle.de'']<br />
*[http://behördle.de/2009/04/04/germanische-marchenstunde-12-die-leben-des-jessie-die-mar-vom-druiden/ Die Leben des Jessie (die Mär vom Druiden) bei ''behördle.de'']<br />
*[http://behördle.de/2009/04/08/germanische-marchen-teil-13-die-leben-des-jessie-ii/ Die Leben des Jessie II bei ''behördle.de'']<br />
*[http://blog.krr-faq.net/?p=669 ''Fürstentum Germania - Zwei Rückblicke'', Blog KRR-FAQ Mai 2010]<br />
<br />
==Weblinks zu Zeitungsartikeln und fachartikeln==<br />
*[http://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article1052732/Fuerstentum_Germania_in_der_Prignitz.html Berliner Morgenpost vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article1096359/Fuerstentum_Germania_zwangsgeraeumt.html Berliner Morgenpost vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0312/brandenburg/0030/index.html Berliner Zeitung vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0407/seite3/0001/index.html Berliner Zeitung vom 7.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0520/brandenburg/0012/index.html Berliner Zeitung vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Rechtsextremismus-Fuerstentum-Germania;art128,2751714 Der Tagesspiegel vom 15.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Fuerstentum-Germania;art128,2797968 Der Tagesspiegel vom 15.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11432930/61469/Schloss-hat-neue-Bewohner-Staatsgruendung-im-Krampfer-KOMMUNALES.html Märkische Allgemeine vom 16.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11433708/61469/Buergermeisterin-schaltete-Polizei-ein-Motive-neuer-Schlossherren-unklar.html Märkische Allgemeine vom 17.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438426/61469/Viele-offene-Fragen-zum-Fuerstentum-Germania-in-Krampfer.html Märkische Allgemeine vom 21.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11438408/61469/Was-von-der-Woche-uebrig-blieb-Zurueck-in.html Märkische Allgemeine vom 21.&nbsp;Februar 2009 (2)]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445116/61469/Doch-nicht-harmlos-Dorothea-von-Dahlen-zu-den.html Märkische Allgemeine vom 2.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11445100/61469/Auf-Schloss-Krampfer-wurde-am-Wochenende-an-einer.html Märkische Allgemeine vom 3.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11448633/61469/Einwohnerversammlung-in-Krampfer-Experten-sprechen-zu-Staatsgruendung-SOZIALES.html Märkische Allgemeine vom 5.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11451196/61469/Mitglieder-nahmen-Stellung-Gentechnik-und-Krampfer-behandelt-KREISSYNODE.html Märkische Allgemeine vom 9.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11454120/61469/Experten-informierten-ueber-Fuerstentum-Germania-Schlossherren-weisen-Rechtslastigkeit.html Märkische Allgemeine vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11454122/61469/Wollen-die-nur-spielen-Dorothea-von-Dahlen-zur.html Märkische Allgemeine vom 12.&nbsp;März 2009 (2)]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11459966/61469/Interesse-an-altem-Schweinebetrieb-Fuersten-wollen-schon-expandieren.html Märkische Allgemeine vom 19.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11464721/61469/Auch-Fuersten-muessen-Anlage-bauen-Abwasser.html Märkische Allgemeine vom 25.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11468813/61469/Szene-Fuersten-grenzen-unliebsame-Diskussionspartner-aus-Zensur-im.html Märkische Allgemeine vom 28.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11469265/61469/Fuer-Schloss-Krampfer-existierte-bis-eine-Nutzungsbindung-Land.html Märkische Allgemeine vom 30.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11481071/61469/Nicht-nur-in-Krampfer-auch-in-Bayern-haben.html Märkische Allgemeine vom 15.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11481096/61469/ Kommentar der Märkischen Allgemeinen vom 15.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11483652/61469/Raeumung-des-Schlosses-angedroht-Landkreis-erteilt-strenge-Auflagen.html Märkische Allgemeine vom 17.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11497942/61469/Untere-Bauaufsichtsbehoerde-des-Landkreises-gestern-bei-Kontrolle-in.html Märkische Allgemeine vom 5.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11506145/61469/Seminar-zu-Rechtsextremismus-Auf-die-Kommune-kommt-es.html Märkische Allgemeine vom 13.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11507901/61469/Mai-Krawall-von-AG-Wiking-verteidigt-Homepage-rechter.html Artikel Märkische Allgemeine vom 14. Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11508912/61469/Innenminister-zu-Fuerstentum-Eine-Sache-die-zu-brodeln.html Märkische Allgemeine vom 15.&nbsp;Mai 2009 (Innenminister Jörg Schönbohm zum FG)]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512218/2242247/Fuerstentum-Germania-in-Krampfer-ist-geraeumt-Polizeieinsatz-in.html Märkische Allgemeine vom 19.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11512944/62249/%C2%A0Gemeinde-verbannt-Germania-Anhaenger-aus-Schloss-Krampfer-und.html Märkische Allgemeine vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11513048/61469/ Märkische Allgemeine vom 20.&nbsp;Mai 2009 (2)]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/fuerstentum-germania-ausgerufen.html Schweriner Volkszeitung vom 16.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.svz.de/dpa-meldung/article/208/kulturschock.html Schweriner Volkszeitung vom 17.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/nicht-nur-einige-nette-junge-leute.html Schweriner Volkszeitung vom 10.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/fuerstentum-breitet-sich-aus.html Schweriner Volkszeitung vom 3.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/verschlossen-und-versiegelt.html Schweriner Volkszeitung vom 20.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.svz.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/keine-aussage-zu-den-kosten.html Schweriner Volkszeitung vom 4.&nbsp;Juni 2009]<br />
*[http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/162668/ Potsdamer Neueste Nachrichten 22.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/176637/ Potsdamer Neueste Nachrichten 5.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.nnn.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/111/fuerstentum-germania-ausgerufen.html Norddeutsche Neueste Nachrichten vom 16.&nbsp;Februar 2009]<br />
*[http://www.nnn.de/home/top-thema/article/111/verschlossen-und-versiegelt.html Norddeutsche Neueste Nachrichten vom 19.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=sw&dig=2009%2F03%2F27%2Fa0116&cHash=47c95c62b6 taz - die tageszeitung vom 27.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/brandenburg-greift-fuerstentum-an/ taz - die tageszeitung vom 18.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.prignitzer.de/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/feigenblatt-oder-harmlos.html Der Prignitzer vom 12.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1237373682619 Mitteldeutsche Zeitung vom 15.&nbsp;April 2009]<br />
*[http://newsticker.welt.de/?module=dpa&id=21286264 Welt Online vom 19.&nbsp;Mai 2009]<br />
*[http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ContentServer?pagename=ntb/page&atype=ksArtikel&aid=1242711337593&openMenu=1013016724320&calledPageId=1013016724320&listid=994342720546 Naumburger Tageblatt vom 19.5.2009]<br />
*[http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/264030.html Artikel Berliner Kurier 20.Mai 2009]<br />
*[http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2010/2560/pdf/kohlstruck_einblicke_III.pdf "Werkstattbuch" Titel “Einblicke III”, Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung Januar 2010]<br />
<br />
==Video==<br />
[[image:rbb250309.jpg|300px|thumb]]<br />
*[http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/klartext/videos/2009/_fuerstentum_germania.asx.format_22655.2.asx rbb Sendung Klartext vom 25.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=rfo9Cszays0 rbb Sendung auf youtube]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=zPeu-lR_QJ4 rbb Bericht auf youtube]<br />
*[http://www.rbb-online.de/_/includes/multimediakonsole/mmkonsole_jsp/key=multimedia__8648757.html rbb Bericht vom Sender]<br />
*[http://www.rbb-online.de/_/rbbaktuell/sendungsbeitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_8675784.html rbb Bericht vom 10.&nbsp;März 2009 über eine Einwohnerversammlung in Krampfer]<br />
*[http://www.spiegel.de/video/video-57389.html Sendung von Spiegel TV über das Fürstentum Germania]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=oOLaZseEjJs rbb Bericht von Krampfer Einwohnerversammlung am 10.&nbsp;März 2009]<br />
*[http://www.spiegel.de/video/video-1003143.html Sendung von Spiegel TV über die drohende Räumung des Fürstentum Germania]<br />
*[http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/rbbaktuell/rbbaktuell_20090519_germania.asx.format_0001.1.asx rbb Bericht von der Räumung des Fürstentum Germania]<br />
------------------------------------------------------<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=XyD0D4E3Qv8&feature=channel_page Jessas, Jessie! Folge 1: Das kosmische Gesetz]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=4MMoLL7JDs8&feature=channel Jessas, Jessie! Folge 2: Der komische Baphomet]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=nnqRDEK4WGw Jessas, Jessie! Folge 3: Das Schloss des Händlers (Hintergründe des Schlosskaufs)]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=lqs1A89yfoo Das Gründungsvideo]<br />
*[http://www.youtube.com/watch?v=BNwOHocXDYk Video mit Jessie Marsson]<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
* Braunzone - Eine Heimstatt für Verschwörungsfreaks. Antifaschistisches Infoblatt (AIB) Nr. 83, September 2009<br />
------------------------------------------<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Organisation]]<br />
[[category:KRR]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Taxil-Schwindel&diff=57857
Taxil-Schwindel
2010-09-26T21:56:57Z
<p>Tanto: /* Léo Taxil */ Kleinkram</p>
<hr />
<div>[[image:taxil2.jpg|Aufmacher zum TaxilSchwindel|250px|thumb]][[image:Taxilfaelschung.jpg|Fälschung (Taxil 1885)|250px|thumb]]<br />
Als '''Taxil-Schwindel''' wurden ab 1885 gefälschte Enthüllungsgeschichten zur [[Freimaurer]]ei durch den französischen Atheisten, linken Journalisten und Buchautor Léo Taxil (1854–1907) bekannt, der damit die katholische Kirche diskreditieren wollte. Taxil war selbst für kurze Zeit Mitglied der Freimaurer. Seine erfundenen Geschichten zur Freimaurerei fanden insbesondere in katholischen Kirchenkreisen Beachtung und Glauben, werden aber auch heute noch zur Desinformation über Freimaurer und zur Aufrechterhaltung des Glaubens an einen angeblichen [[Baphomet-Verschwörung|Baphomet]]-Kult genutzt. Der Satiriker Taxil wollte sich mit seinen Aktionen für seinen Ausschluss an den Freimaurern rächen, aber auch gleichzeitig die katholische Kirche diskreditieren und bloßstellen, die zur Zeit der jahrelangen Verbreitung von Fälschungen durch Taxil sich selbst um ein Zurückdrängen des Freimaurertums bemühte. Er war zuvor im Jahr 1885 nach dreimaligem Besuch eines Freimaurerzirkels wegen eines angeblichen Plagiates (als ''fraude littéraire'' bezeichnet) sowie Intrigen aus der Freimaurerbewegung ausgeschlossen worden. Am 19.&nbsp;April 1897 deckte Taxil seine Fälschung selbst auf, und blamierte damit auch die katholische Kirche.<br />
<br />
Um seinen Fälschungen mehr Popularität und Glaubwürdigkeit zu verschaffen, gab Taxil zuvor bekannt, vom Atheismus zum Katholizismus konvertiert zu sein und in ein Trappistenkloster gehen zu wollen. Eine inszenierte ''Pilgerreise'' führte ihn nach Rom und bescherte ihm 1887 sogar eine Audienz bei Papst Leo&nbsp;XIII. Papst Leo&nbsp;XIII hatte zuvor den Bischof von Charleston (South Carolina) kritisiert, der die Taxil-Veröffentlichungen zur Freimaurerei als Fälschungen bezeichnet hatte. Am 20.&nbsp;April 1884 hatte Papst Leo&nbsp;XIII eine Enzyklika ''Humanum genus'' erlassen, die besagte, dass die Menschheit in zwei unterschiedliche oppositionelle Teile geteilt sei, bei der der eine standhaft für die Wahrheit und Tugend kämpfe und der andere für die Dinge, die in Kontrast zu Tugend und Wahrheit stünden. Der eine Teil sei das Königreich Gottes auf Erden, nämlich die Kirche von Jesus Christus, der andere Teil sei das Königreich Satans, das durch die Freimaurerei angeführt oder unterstützt würde. Entrüstet wurde der Verräter Taxil nach seiner angeblichen und überraschenden Hinwendung zum katholischen Glauben 1885 einstimmig aus der französischen ''Antiklerikalen Liga'' ausgeschlossen, die er einst mit gegründet hatte. Begründet wurde dies mit ''infamen Verhalten'' und ''Verrat''.<br />
<br />
In den von Taxil verbreiteten Werken ist von angeblichen geheimen Riten der Freimaurerei die Rede. Seine Veröffentlichungen führten auch zum Glauben an einen angeblichen Baphomet-Kult innerhalb der Freimaurerbewegung. Taxils Aktivitäten waren zunächst erfolgreich: Die gesamte Freimaurerbewegung musste sich Anschuldigungen gefallen lassen, eine satanische Sekte zu sein, die einen Baphomet-Kult betreibe und dass einer der damaligen obersten amerikanischen Freimaurer, Albert Pike, Befehle von Seiten Luzifers in Person erhalte.<br />
<br />
==Léo Taxil==<br />
[[image:leotaxil.jpg|Léo Taxil|left|thumb]]<br />
[[image:leotaxil2.jpg|Léo Taxil|thumb]][[image:Lebenjesu.jpg|Das Leben Jesu|250px|thumb]]<br />
Marie Joseph Gabriel Antoine Jogand-Pagès (Pseudonym Léo Taxil) wird in Marseille am 21.&nbsp;März 1854 als Sohn eines Angestellten in eine streng katholische und monarchistische Familie geboren und wurde zum Schulbesuch auf eine Jesuitenschule in Marseille geschickt. Als Jugendlicher interessiert er sich 1868 für die revolutionären Gedanken des Schriftstellers und späteren Kommunarden Henri Rochefort (eigentlich Henri de Rochefort-Luçay) und will ihn mit einem Schulfreund und seinem älteren Bruder in Belgien besuchen, wo Rochefort beim ebenfalls exilierten Victor Hugo wohnte und bricht dazu von zu Haus aus. Nach vier Tagen wird er nach einer Suche durch seinen Vater an der italienischen Grenze aufgegriffen. Sein Vater schickt ihn sodann zu einer Strafanstalt namens ''colonie pénitentiaire agricole'' bei Tours, wo er 65&nbsp;Tage in einer Zelle verbringen muss. In Marseille wird er Mitglied mehrerer politischer Bewegungen (u.a. ''jeune légion urbaine''), die ihn auch in Kontakt mit Giuseppe Garibaldi bringen, der ihn als eine jungen Schriftsteller bewundert haben soll. Beim Marseiller Republikanerblatt ''Midi républicain de Marseille'' wird er unter dem Pseudonym Léo Taxil tätig, um, wie er sagt, seiner Familie nicht zu schaden. Dabei beruft er sich bei seiner Pseudonymwahl auf den antiken Spartaner Leonidas und einen indischen König namens Taxil. Später beteiligt sich Taxil an der revolutionären Pariser Kommune und betätigt sich als Autor einer satirischen Zeitschrift. Später wurde er polemisch-satirischer Autor von antiklerikalen und antikatholischen Werken. Titel dieser Werke sind beispielsweise: ''Die schwarze Bande, Nieder mit den Kutten, Kappen und Kappenträger, Die ulkigen Priesterröcke, Geheiligte Dummheiten, Päpstin Johanna, Die Borgia eine (Papst-)Familie von Ungeheuern, Über Papst 'Pius&nbsp;IX sein Wirken seine Ausschweifungen seine Tollheiten und Verbrechen, Giftmischer (Papst) Leo&nbsp;XIII, Geheimschriften der Beichtiger'' oder ''Ausschweifungen eines Beichtvaters''. Eines der beliebtesten Bücher aus dieser Reihe ist sein ''Amüsante Bibel'' und ''Das Leben Jesu''. Auch berichtete Taxil die merkwürdige Geschichte des Atheisten und gleichzeitigen Pfarrers Jean Meslier&nbsp;[http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Meslier], der eine Art Doppelleben führte und neben seiner Pfarrerstätigkeit Material gegen die Kirche sammelte, das erst nach seinem Tode als eine Art Bombe zünden sollte. Voltaire ließ 1761 Auszüge aus Mesliers Werk anonym veröffentlichen. Das Taxil-Buch zu Meslier verkaufte sich gleich 30.000&nbsp;mal und lieferte schon einen kleinen Vorgeschmack auf den späteren Taxil-Schwindel.<br />
<br />
Er machte auch einen eigenen Buchladen auf, in dem er antikirchliche Schriften und eigene Werke anbot. 1879 führte seine Veröffentlichung ''À bas la Calotte'' (1879, ''Runter mit dem Käppchen'') zu einem Strafverfahren gegen ihn wegen ''Beleidigung einer Religion'', das jedoch in einem Freispruch endet. 1879 gibt Taxil auch ein ''Antiklerikales Jahrbuch für 1879'' heraus, das sich 130.000&nbsp;mal verkauft.<br />
<br />
Am 21.&nbsp;Februar 1881 wird Taxil Mitglied in der Pariser Freimaurerloge ''Le Temple des amis de l’honneur français'' (rue Cadet&nbsp;16). Dort ist der Linke Taxil jedoch von Beginn an umstritten. Der inzwischen versierte Journalist Taxil entdeckt auf einer Schrifttafel im Tempel einen Rechtschreibfehler. Ohne zu zögern und zu fragen schreibt er während seiner Einführungszeremonie mit einem Stift seinen Kommentar dazu auf einen Schädel, der ihm gezeigt wurde: ''Der große Architekt des Universums wird gebeten, den orthographischen Fehler auf dem 31.&nbsp;Schild von links zu korrigieren''. In der Folge wird er auch nur dreimal bei den Freimaurern auftauchen und somit vereinbarten Versammlungen fernbleiben. Ein weiterer Ärger ergibt sich, als Taxil in Narbonne für ein politisches Amt kandidiert, und ein Logenbruder Gegenkandidat ist, der vom ''Grand Orient'' gestützt wird. Ihm wird von der Loge verboten, Vorträge bei Versammlungen zu halten und schließlich werfen ihm andere Logenbrüder vor, ein Plagiat begangen zu haben. Am 17.&nbsp;Oktober 1881 wird er endgültig ausgeschlossen.<br />
Taxil stirbt am 31.&nbsp;März 1907 mit 53&nbsp;Jahren in Sceaux, etwa 10&nbsp;km von Paris entfernt. Er hatte sich in diesen Ort zurückgezogen, denn ihn interessierten die öffentlichen Diskussionen um seine Werke in den letzten Lebensjahren nicht mehr.<br />
<br />
==Die gefaketen Taxil-Werke zum Freimaurertum==<br />
[[image:baphomet3.jpg|Baphomet-Darstellung|300px|thumb]]<br />
[[image:Taxil3.jpg|Titelseite Le diable au XIXème siècle|left|200px|thumb]]<br />
[[image:AlbertPike.jpg|Albert Pike|thumb]]<br />
[[image:LeviBaphomet.jpg|Baphomet in Levis ''Dogme et Rituel de la Haute Magie'' (1854)|left|thumb]]<br />
Nach seiner angeblichen Konvertierung zum katholischen Glauben veröffentliche Taxil zunächst ein vierbändiges Werk mit dem Titel ''Les frères Trois-Points (1885)'', das vorgab, die Geschichte des Freimaurertums darzustellen. Zu lesen waren erfundene Zeugenaussagen zu einer fiktiven Praxis satanischer Riten bei den Freimaurern.<br />
<br />
Mit dem erfundenen Koautor ''docteur Charles Hacks'' veröffentlichte Taxil unter dem Pseudonym ''Docteur Bataille'' ein Werk mit dem Titel ''Le diable au XIXème siècle''. Wieder werden Freimaurer beschuldigt, einem Dämon zu huldigen. Taxil führt dabei eine fiktive Person namens Diana Vaughan in sein Werk ein. Diana Vaughan sollte amerikanische Nachfahrin des [[Rosenkreuzer]]tum-[[Alchemie|Alchemisten]] Thomas Vaughan sein, und mit ''inkarnierten Dämonen'' in einer Erscheinungsform als Krokodil kultmäßig (''palladisme'') auf satanischen Orgien verkehre. Sie solle 1874 geboren und Tochter des ''Teufels Bitru'' gewesen sein. Mit zehn Jahren sei sie Satan geweiht und in eine amerikanische Palladistenloge aufgenommen worden. In seinem Erfindungsgeist lässt Taxil in Vaughan eine Verehrung für die katholische Jeanne D'Arc entstehen, die dem dämonischen Spuk dann ein jähes Ende setzt. Die Konvertierung der Vaughan wird dabei zu einem zentralen Element des Taxil-Schwindels und geradezu begierig von katholischen Autoren der Zeit zumeist kritiklos weiter kolportiert.<br />
Um seinem Antifreimaurer- und Antikatholizismus-Hoax glaubwürdiger erscheinen zu lassen, vermischte Taxil Angaben zu tatsächlichen Freimaurerriten mit eigenen Einfällen und Erfindungen. Dazu setzte er insbesondere Kupferstiche in seinen Werken ein, die selbst heute noch im Umlauf sind. Die Bilder beschaffte sich Taxil aus Veröffentlichungen des 18.&nbsp;Jahrhunderts zu einem ''schottischen Ritus'' der Freimaurer, und ersetzte das christliche Lamm durch einen Baphomet-Ziegenbock.&nbsp;<ref>Irène Manguy: ''De la symbolique des chapitres en franc-maçonnerie. Dervy, 2005. Seite 471 ISBN 2-84454-363-4</ref> Die Baphomet-Figur war dabei von dem französischen [[Okkultismus|Okkultisten]] Eliphas Levi (Alphonse Louis Constant, 1810 - 1875) entliehen.<br />
Taxil machte aber auch zu Albert Pike, einem hochrangigen amerikanischen Rechtsanwalt und Freimaurer und ''Souveräner Großkommandeur des Obersten Rates der Südlichen Jurisdiktion des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus von Nordamerika'' detaillierte und frei erfundene Angaben. Nach Taxil würde sich Pike als ''luziferanischer Papst'' jeden Freitag um drei Uhr mit dem Satan treffen. Der Bischof von Charleston (South Carolina/USA) begab sich eigens nach Rom, um den Papst zu überzeugen, dass in seiner Stadt keine Satansstatue in einem Freimaurertempel anzutreffen sei. Papst Leo&nbsp;XIII ließ sich jedoch mehr von Taxils [[Hoax]] beeindrucken.<br />
Taxil hielt auch einen Schriftverkehr seiner erfundenen Diana Vaughan aufrecht. Dieses Buch wurde in katholischen Kreisen zu einem damaligen Renner, obwohl die Person Diana Vaughan nie selbst in der Öffentlichkeit auftrat.<br />
<br />
1892 gründete Taxil eine Zeitschrift mit dem Titel ''La France chrétienne anti-maçonnique'' (Das christliche antifreimaurerische Frankreich).<br />
<br />
==Die Aufdeckung des Schwindels 1897==<br />
Zu Beginn des Jahres 1897 lässt Taxil seine Diana Vaughan verkünden, sie wolle demnächst mit Beweisen an die Öffentlichkeit treten. Am 19.&nbsp;April 1897 deckte Taxil seinen Schwindel selbst als eine ''aimable plaisanterie'' auf. Er berief dazu im Namen von Diana Vaughan eigens eine Pressekonferenz im großen Saal der Pariser Geographischen Gesellschaft am boulevard Saint-Germain ein, auf der er seine fiktive Zeugin Diana Vaughan der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Zu den Besuchern der Konferenz sollen zahlreiche katholische Geistliche erschienen sein. Stattdessen verkündete er auf der Pressekonferenz, dass die meisten seiner Angaben zum Freimaurertum frei erfunden waren. Auf ähnliche Weise hätte er auch bereits zwölf Jahre früher mit einem Jux den Hafenkommandanten von Marseille in die Irre geführt, als er behauptete, dass sich im Hafen von Marseille Haie befänden und ein Schiff zu deren Bekämpfung herbeikommandiert worden sei. Auch habe er erfolgreich eine unterseeische Stadt im Genfer See erfunden und damit Touristen interessiert. Er bedankte sich auf der Pressekonferenz ausdrücklich bei der katholischen Kirche und katholischen Zeitschriften, die leichtgläubig seinem Schwindel aufgesessen waren.<br />
Als Taxil die Konferenz verlassen wollte, kam es zu Handgreiflichkeiten mit Besuchern, die dazu führten, dass Taxil von herbeigerufenen Polizisten geschützt werden musste. Aus Sicherheitsgründen musste Taxil Paris verlassen.<br />
<br />
Taxils Presserklärung wurde von der Pariser Wochzeitschrift ''Le Frondeur'' am 25.&nbsp;April 1897 abgedruckt. Sie ist in englischer Übersetzung im Internet nachzulesen:&nbsp;[http://freemasonry.bcy.ca/texts/taxil_confessed.html].<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon. 5. Auflage 2006. Herbig Verlag, ISBN 978-3-7766-2478-6<br />
*Manfred Eder. Eintrag ''Taxil, Leo'' in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) , Band 11, Herzberg 1996 (ISBN 3-88309-064-6)<br />
*Méry Gaston: Un complot maçonnique. La Vérité sur Diana Vaughan, 1897.<br />
*Lea Henry Charles, Léo Taxil: ''Diana Vaughan et l’Eglise romaine, histoire d’une mystification'', 1901.<br />
*Weber Eugen, Satan Franc-Maçon: La mystification de Léo Taxil, Julliard, 1964.<br />
*Berchmans Michel: Le Diable au XIXe siècle – la mystification du Dr Bataille, Marabout, 1973.<br />
*Introvigne Massimo: Enquête sur le satanisme, Dervy, Paris, 1997.<br />
*Muracciole Bernard, Léo Taxil: Vrai fumiste et faux Frère, Editions Maçonniques de France, 1998.<br />
*Jarrige Michel: L’Eglise et les Francs-Maçons dans la tourmente, croisade de la revue la Franc-Maçonnerie démasquée, éditions arguments, Paris, 1999.<br />
*Léo Taxil et la Franc-Maçonnerie. Lettres inédites publiées par les amis de Mgr Jouin, British-American Press, Chatou, 1934.<br />
*Melior, Alec (1961). "A Hoaxer of Genius-Leo Taxil (1890-7)". Our Separated Brethren, the Freemasons. trans. B. R. Feinson. London: G. G. Harrap & Co.. pp. 149–55<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://fr.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9o_Taxil (französisch)<br />
*[http://sourcesretrouvees.free.fr/taxil.htm Französche Webseite von Katholiken, die heute noch an den Taxil-Schwindel um Diana Vaughan glauben]<br />
*http://www.manfred-gebhard.de/Taxil.htm<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Freimaurer]]<br />
[[category:Hoax/Aktion]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Hunza&diff=57856
Hunza
2010-09-26T21:48:33Z
<p>Tanto: /* die Realität */ Kleinkram</p>
<hr />
<div>[[image:hunzatal.jpg|Hunzatal|275px|thumb]]<br />
'''Hunza''' ist der Name eines Flusses in Nordwestpakistan (ein Zufluss des Gilgit) und bezeichnet eine Gegend (Hunzatal) durch die eine Schnellstrasse von Pakistan nach China verläuft.<br />
<br />
Hunza ist eine häufige Bezeichnung für das Volk der '''Hunzukuc''' (Húnzukuc, Hunzukuts oder Hunzakuts) das im Hunzatal lebt.<br />
<br />
Die Hunzukuc sind die im Karakorum-Gebiet ansässigen Bewohner des Hunzatals, bestehend aus etwa 15.000 bis 80.000 Menschen.<br />
<br />
==phantastische Behauptungen, Hunza-Mythen und Kommerz um das ''Hunzavolk''==<br />
[[image:Hunzukuc.jpg|alte Hunzukuc-Männer|thumb]] <br />
Das kleine Volk der Hunzukuc war lange Zeit schlecht erreichbar und es rankten sich mehrere Sagen und phantastische Behauptungen um sie. Insbesondere sollten sie eine unglaublich klingende Lebenserwartung von weit mehr als 100 Jahren haben und wurden als ''friedliebendes'' Volk bezeichnet, bei dem Gewalt unbekannt sei und das sich vegetarisch ernähre. <br />
<br />
In der Folge wurden etwa ab 1960 Produkte der Nahrungsergänzungsmittelindustrie und [[Esoterik|esoterische]] Produkte damit beworben, dass sie ursprünglich bei den ''Hunzas'' populär seien.<br />
<br />
Besonders Mineralien, mit ''Edelmetallen angereichertes Wasser'', ein legendäres und bislang nicht nachweisbares Vollkornbrot (oft Hunza-Pie genannt) und die „Himalayasalze“ sollen dem Volk eine außerordentliche Langlebigkeit und Gesundheit verdanken. Häufig werden die Hunzukuc auch als Veganer dargestellt, die sich ausschließlich von Rohkost ernähren. Diverse Quellen sprechen den Hunzukuc eine Lebenserwartung von bis zu 130, manchmal sogar bis 145 Jahren zu. Obendrein haben sie angeblich nur wenige oder keine Krankheiten und sind bis ins hohe Alter überaus agil, was dazu führt, dass Männer jenseits der 100 Jahre noch Kinder zeugen, die Felder bestellen und man in der Regel ohne vorherige Beschwerden stirbt.<br />
<br />
Da bis vor wenigen Jahrzehnten kaum wissenschaftliche Untersuchungen oder genaue bevölkerungsstatistische Daten aus dem Hunzatal vorlagen, waren die entsprechenden Behauptungen nicht zu widerlegen und wurden sogar teilweise in Reisebeschreibungen und weiterer Literatur kritiklos übernommen.<br />
<br />
==Hunzaprodukte==<br />
*sogenanntes [[Himalayasalz]]<br />
*Aprikosenkerne, die Blausäure freisetzen können ([[Amygdalin]]).<br />
<br />
==Ursprung der Legenden==<br />
Diese Legenden basieren vor allem auf einem Buch des Amerikaners Jerome Irving Cohen, der 1947 ein Buch mit dem Titel The Healthy Hunza veröffentlichte, der sich auf britische Militärangehörige als Quelle berief. Das Buch hatte bis in die 1960er Jahre keine nennenswerte öffentliche Resonanz, bis in den USA ein verstärktes Interesse an gesunder Ernährung einsetzte. Eine weitere Quelle ist das Buch ''Hunza:lost kingdom of the Himalayas'' eines John Clark <ref>http://biblelife.org/Hunza%20-%20Lost%20Kingdom%20of%20the%20Himalayas.pdf</ref> <ref>http://biblelife.org/Hunza%20-%20Lost%20Kingdom%20of%20the%20Himalayas%20Pictures.pdf</ref>, der behauptete die dortige Bevölkerung kenne weder Geldmittel noch eine Polizei. Wissenschaftliche Studien und Berichte, die das Gegenteil belegen, haben die Popularität des „Hunza-Mythos“ nicht erschüttern können.<br />
Ein weiterer Exponent und Anbieter von Hunzaprodukten ist der amerikanische Erfinder [[Gillis Patrick Flanagan]].<br />
<br />
==Die Realität==<br />
Die reale Situation der Hunzukuc im Hunzatal hat wenig mit den Behauptungen der NEM-Verkäufer zu tun. So sind die Hunzukuc keineswegs Vegetarier. Die geographische Lage und die Art des Geländes im Hunzatal macht Weidewirtschaft mit Rindern weitgehend unmöglich, weshalb sich die Hunzukuc auf Geflügel und Ziegen beschränken. Fleisch, aber vor allem Milch und Milchprodukte gehören zur dortigen traditionellen Ernährung. Butter, insbesondere spezielle aus Ziegenmilch bereitete Butter, genannt Ghee, wird zu beinahe allen Speisen gereicht, in Tee aufgelöst, heiß getrunken, oder als Butterkugeln verzehrt. <br />
<br />
Demographische Daten aus dem Hunzatal wurden bislang nicht veröffentlicht. Die durchschnittliche Lebenserwartung für Pakistan liegt laut pakistanischen Angaben bei etwas über 60 Jahren. Daher kann für das ländliche Gebiet des Hunzatals eine durchschnittliche Lebenserwartung von circa 50 bis 60 angenommen werden, bis genauere Daten zur Verfügung stehen.<br />
<br />
Das Hunzatal ist wie die gesamte Region Gilgit und Hunza ein Jodmangelgebiet, weshalb Hunzukuc mit Kropf früher sehr häufig waren <ref>Chapman JA, Grant IS, Taylor G, Mahmud K, Mulk SU, Shahid MA. Endemic goitre in the Gilgit Agency, West Pakistan with an appendix on dermatoglyphics and taste-testing. In: Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 1972 März 23;263(856):459-90</ref>. Nach Einführung der Speisesalz-Iodierung ab 1980 sank die Zahl der Hunzukuc mit Kropf von 61% auf weniger als 5% <ref>Ali A, Khan MM, Malik ZU, Charania BA, Bhojani FA, Baig SM. Impact of the long term supply of iodized salt to the endemic goitre area. J Pak Med Assoc. Juni 1992;42(6):138-40</ref>. In dem Gebiet ist auch die Shigellose endemisch <ref>Ahmed K, Shakoori FR, Shakoori AR. Aetiology of shigellosis in northern Pakistan. J Health Popul Nutr. 2003 März;21(1):32-9</ref>. Ebenfalls vermehrt treten Augenschädigungen wie grauer Star sowie Hautschädigungen wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs auf, die auf die UV-Belastung in großer Höhe zurückzuführen sind <ref>Burton M, Fergusson E, Hart A, Knight K, Lary D, Liu C. Eye. The prevalence of cataract in two villages of northern Pakistan with different levels of ultraviolet radiation. 1997;11 ( Pt 1):95-101</ref>. Japanische Mediziner haben bei Untersuchungen etliche Fälle von Krebs, Herzkrankheiten und Tuberkulose festgestellt und wenig Hinweise für eine besondere Langlebigkeit der Menschen gefunden <ref>Harada N, Miyoshi A:Is the healthy Hunza true?, The Committee of the Kyoto University. Scientific expedition to the Karakoram and Hindukush: Personality and Health in Hunza Valley</ref>. Die Kindersterblichkeit ist mit einer Sterblichkeit von 30 % vor dem 10. Lebensjahr extrem hoch, zehn Prozent der Erwachsenen sterben vor dem 40. Lebensjahr. Die Depression bei Frauen ist laut einer pakistanischen Untersuchung im Gilgit-Gebiet ungewöhnlich hoch <ref>Dodani S, Zuberi RW. - Family Medicine Division, Depatment of Community Health Sciences, Aga Khan University, Karachi. Center-based prevalence of anxiety and depression in women of the northern areas of Pakistan. J Pak Med Assoc. 2000 Mai;50(5):138-40. Berichtet wird über eine Prävalenz der Depression bei Frauen von 50%...it was found that 50% of the women had anxiety and/or depression; 25% suffered only from anxiety, 8% from depression and 17% had features of both. CONCLUSION: This study supports the previous studies of stress in remote areas and also contradicts the belief that people who live in the remote rural areas lead stress-free lives or have low rates of psychiatric morbidity (JPMA 50:138, 2000)</ref><br />
<br />
Fehlende Geburtsregister in der Vergangenheit sowie der hohe soziale Status der alten Menschen haben unter anderem dazu geführt, dass der anekdotenhafte Mythos der Langlebigkeit der Hunzukuc entstehen konnte. Eine vorschnelle Hautalterung, wie sie bei Bewohnern im Hochgebirge oder Seeleuten bekannt ist, lässt diese Menschen älter erscheinen als sie sind.<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Moderne Sage]]<br />
[[category:Hoax/Aktion]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Hunza&diff=57855
Hunza
2010-09-26T21:46:56Z
<p>Tanto: /* Hunzaprodukte */ Komma</p>
<hr />
<div>[[image:hunzatal.jpg|Hunzatal|275px|thumb]]<br />
'''Hunza''' ist der Name eines Flusses in Nordwestpakistan (ein Zufluss des Gilgit) und bezeichnet eine Gegend (Hunzatal) durch die eine Schnellstrasse von Pakistan nach China verläuft.<br />
<br />
Hunza ist eine häufige Bezeichnung für das Volk der '''Hunzukuc''' (Húnzukuc, Hunzukuts oder Hunzakuts) das im Hunzatal lebt.<br />
<br />
Die Hunzukuc sind die im Karakorum-Gebiet ansässigen Bewohner des Hunzatals, bestehend aus etwa 15.000 bis 80.000 Menschen.<br />
<br />
==phantastische Behauptungen, Hunza-Mythen und Kommerz um das ''Hunzavolk''==<br />
[[image:Hunzukuc.jpg|alte Hunzukuc-Männer|thumb]] <br />
Das kleine Volk der Hunzukuc war lange Zeit schlecht erreichbar und es rankten sich mehrere Sagen und phantastische Behauptungen um sie. Insbesondere sollten sie eine unglaublich klingende Lebenserwartung von weit mehr als 100 Jahren haben und wurden als ''friedliebendes'' Volk bezeichnet, bei dem Gewalt unbekannt sei und das sich vegetarisch ernähre. <br />
<br />
In der Folge wurden etwa ab 1960 Produkte der Nahrungsergänzungsmittelindustrie und [[Esoterik|esoterische]] Produkte damit beworben, dass sie ursprünglich bei den ''Hunzas'' populär seien.<br />
<br />
Besonders Mineralien, mit ''Edelmetallen angereichertes Wasser'', ein legendäres und bislang nicht nachweisbares Vollkornbrot (oft Hunza-Pie genannt) und die „Himalayasalze“ sollen dem Volk eine außerordentliche Langlebigkeit und Gesundheit verdanken. Häufig werden die Hunzukuc auch als Veganer dargestellt, die sich ausschließlich von Rohkost ernähren. Diverse Quellen sprechen den Hunzukuc eine Lebenserwartung von bis zu 130, manchmal sogar bis 145 Jahren zu. Obendrein haben sie angeblich nur wenige oder keine Krankheiten und sind bis ins hohe Alter überaus agil, was dazu führt, dass Männer jenseits der 100 Jahre noch Kinder zeugen, die Felder bestellen und man in der Regel ohne vorherige Beschwerden stirbt.<br />
<br />
Da bis vor wenigen Jahrzehnten kaum wissenschaftliche Untersuchungen oder genaue bevölkerungsstatistische Daten aus dem Hunzatal vorlagen, waren die entsprechenden Behauptungen nicht zu widerlegen und wurden sogar teilweise in Reisebeschreibungen und weiterer Literatur kritiklos übernommen.<br />
<br />
==Hunzaprodukte==<br />
*sogenanntes [[Himalayasalz]]<br />
*Aprikosenkerne, die Blausäure freisetzen können ([[Amygdalin]]).<br />
<br />
==Ursprung der Legenden==<br />
Diese Legenden basieren vor allem auf einem Buch des Amerikaners Jerome Irving Cohen, der 1947 ein Buch mit dem Titel The Healthy Hunza veröffentlichte, der sich auf britische Militärangehörige als Quelle berief. Das Buch hatte bis in die 1960er Jahre keine nennenswerte öffentliche Resonanz, bis in den USA ein verstärktes Interesse an gesunder Ernährung einsetzte. Eine weitere Quelle ist das Buch ''Hunza:lost kingdom of the Himalayas'' eines John Clark <ref>http://biblelife.org/Hunza%20-%20Lost%20Kingdom%20of%20the%20Himalayas.pdf</ref> <ref>http://biblelife.org/Hunza%20-%20Lost%20Kingdom%20of%20the%20Himalayas%20Pictures.pdf</ref>, der behauptete die dortige Bevölkerung kenne weder Geldmittel noch eine Polizei. Wissenschaftliche Studien und Berichte, die das Gegenteil belegen, haben die Popularität des „Hunza-Mythos“ nicht erschüttern können.<br />
Ein weiterer Exponent und Anbieter von Hunzaprodukten ist der amerikanische Erfinder [[Gillis Patrick Flanagan]].<br />
<br />
==die Realität==<br />
Die reale Situation der Hunzukuc im Hunzatal hat wenig mit den Behauptungen der NEM-Verkäufer zu tun. So sind die Hunzukuc keineswegs Vegetarier. Die geographische Lage und die Art des Geländes im Hunzatal macht Weidewirtschaft mit Rindern weitgehend unmöglich, weshalb sich die Hunzukuc auf Geflügel und Ziegen beschränken. Fleisch, aber vor allem Milch und Milchprodukte gehören zur dortigen traditionellen Ernährung. Butter, insbesondere spezielle aus Ziegenmilch bereitete Butter, genannt Ghee, wird zu beinahe allen Speisen gereicht, in Tee aufgelöst, heiß getrunken, oder als Butterkugeln verzehrt. <br />
<br />
Demographische Daten aus dem Hunzatal wurden bislang nicht veröffentlicht. Die durchschnittliche Lebenserwartung für Pakistan liegt laut pakistanischen Angaben bei etwas über 60 Jahren. Daher kann für das ländliche Gebiet des Hunzatals eine durchschnittliche Lebenserwartung von circa 50 bis 60 angenommen werden bis genauere Daten zur Verfügung stehen.<br />
<br />
Das Hunzatal ist wie die gesamte Region Gilgit und Hunza ein Jodmangelgebiet, weshalb Hunzukuc mit Kropf früher sehr häufig waren <ref>Chapman JA, Grant IS, Taylor G, Mahmud K, Mulk SU, Shahid MA. Endemic goitre in the Gilgit Agency, West Pakistan with an appendix on dermatoglyphics and taste-testing. In: Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 1972 März 23;263(856):459-90</ref>. Nach Einführung der Speisesalz-Iodierung ab 1980 sank die Zahl der Hunzukuc mit Kropf von 61% auf weniger als 5% <ref>Ali A, Khan MM, Malik ZU, Charania BA, Bhojani FA, Baig SM. Impact of the long term supply of iodized salt to the endemic goitre area. J Pak Med Assoc. Juni 1992;42(6):138-40</ref>. In dem Gebiet ist auch die Shigellose endemisch <ref>Ahmed K, Shakoori FR, Shakoori AR. Aetiology of shigellosis in northern Pakistan. J Health Popul Nutr. 2003 März;21(1):32-9</ref>. Ebenfalls vermehrt treten Augenschädigungen wie grauer Star sowie Hautschädigungen wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs auf, die auf die UV-Belastung in großer Höhe zurückzuführen sind <ref>Burton M, Fergusson E, Hart A, Knight K, Lary D, Liu C. Eye. The prevalence of cataract in two villages of northern Pakistan with different levels of ultraviolet radiation. 1997;11 ( Pt 1):95-101</ref>. Japanische Mediziner haben bei Untersuchungen etliche Fälle von Krebs, Herzkrankheiten und Tuberkulose festgestellt und wenig Hinweise für eine besondere Langlebigkeit der Menschen gefunden <ref>Harada N, Miyoshi A:Is the healthy Hunza true?, The Committee of the Kyoto University. Scientific expedition to the Karakoram and Hindukush: Personality and Health in Hunza Valley</ref>. Die Kindersterblichkeit ist mit einer Sterblichkeit von 30 % vor dem 10. Lebensjahr extrem hoch, zehn Prozent der Erwachsenen sterben vor dem 40. Lebensjahr. Die Depression bei Frauen ist laut einer pakistanischen Untersuchung im Gilgit-Gebiet ungewöhnlich hoch <ref>Dodani S, Zuberi RW. - Family Medicine Division, Depatment of Community Health Sciences, Aga Khan University, Karachi. Center-based prevalence of anxiety and depression in women of the northern areas of Pakistan. J Pak Med Assoc. 2000 Mai;50(5):138-40. Berichtet wird über eine Prävalenz der Depression bei Frauen von 50%...it was found that 50% of the women had anxiety and/or depression; 25% suffered only from anxiety, 8% from depression and 17% had features of both. CONCLUSION: This study supports the previous studies of stress in remote areas and also contradicts the belief that people who live in the remote rural areas lead stress-free lives or have low rates of psychiatric morbidity (JPMA 50:138, 2000)</ref><br />
<br />
Fehlende Geburtsregister in der Vergangenheit, sowie der hohe soziale Status der alten Menschen haben unter anderem dazu geführt, dass der anekdotenhafte Mythos der Langlebigkeit der Hunzukuc entstehen konnte. Eine vorschnelle Hautalterung, wie sie bei Bewohnern im Hochgebirge oder Seeleuten bekannt ist, lässt diese Menschen älter erscheinen als sie sind.<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Moderne Sage]]<br />
[[category:Hoax/Aktion]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Hunza&diff=57854
Hunza
2010-09-26T21:46:39Z
<p>Tanto: /* phantastische Behauptungen, Hunza-Mythen und Kommerz um das Hunzavolk */ Kommata</p>
<hr />
<div>[[image:hunzatal.jpg|Hunzatal|275px|thumb]]<br />
'''Hunza''' ist der Name eines Flusses in Nordwestpakistan (ein Zufluss des Gilgit) und bezeichnet eine Gegend (Hunzatal) durch die eine Schnellstrasse von Pakistan nach China verläuft.<br />
<br />
Hunza ist eine häufige Bezeichnung für das Volk der '''Hunzukuc''' (Húnzukuc, Hunzukuts oder Hunzakuts) das im Hunzatal lebt.<br />
<br />
Die Hunzukuc sind die im Karakorum-Gebiet ansässigen Bewohner des Hunzatals, bestehend aus etwa 15.000 bis 80.000 Menschen.<br />
<br />
==phantastische Behauptungen, Hunza-Mythen und Kommerz um das ''Hunzavolk''==<br />
[[image:Hunzukuc.jpg|alte Hunzukuc-Männer|thumb]] <br />
Das kleine Volk der Hunzukuc war lange Zeit schlecht erreichbar und es rankten sich mehrere Sagen und phantastische Behauptungen um sie. Insbesondere sollten sie eine unglaublich klingende Lebenserwartung von weit mehr als 100 Jahren haben und wurden als ''friedliebendes'' Volk bezeichnet, bei dem Gewalt unbekannt sei und das sich vegetarisch ernähre. <br />
<br />
In der Folge wurden etwa ab 1960 Produkte der Nahrungsergänzungsmittelindustrie und [[Esoterik|esoterische]] Produkte damit beworben, dass sie ursprünglich bei den ''Hunzas'' populär seien.<br />
<br />
Besonders Mineralien, mit ''Edelmetallen angereichertes Wasser'', ein legendäres und bislang nicht nachweisbares Vollkornbrot (oft Hunza-Pie genannt) und die „Himalayasalze“ sollen dem Volk eine außerordentliche Langlebigkeit und Gesundheit verdanken. Häufig werden die Hunzukuc auch als Veganer dargestellt, die sich ausschließlich von Rohkost ernähren. Diverse Quellen sprechen den Hunzukuc eine Lebenserwartung von bis zu 130, manchmal sogar bis 145 Jahren zu. Obendrein haben sie angeblich nur wenige oder keine Krankheiten und sind bis ins hohe Alter überaus agil, was dazu führt, dass Männer jenseits der 100 Jahre noch Kinder zeugen, die Felder bestellen und man in der Regel ohne vorherige Beschwerden stirbt.<br />
<br />
Da bis vor wenigen Jahrzehnten kaum wissenschaftliche Untersuchungen oder genaue bevölkerungsstatistische Daten aus dem Hunzatal vorlagen, waren die entsprechenden Behauptungen nicht zu widerlegen und wurden sogar teilweise in Reisebeschreibungen und weiterer Literatur kritiklos übernommen.<br />
<br />
==Hunzaprodukte==<br />
*sogenanntes [[Himalayasalz]]<br />
*Aprikosenkerne die Blausäure freisetzen können ([[Amygdalin]]).<br />
<br />
==Ursprung der Legenden==<br />
Diese Legenden basieren vor allem auf einem Buch des Amerikaners Jerome Irving Cohen, der 1947 ein Buch mit dem Titel The Healthy Hunza veröffentlichte, der sich auf britische Militärangehörige als Quelle berief. Das Buch hatte bis in die 1960er Jahre keine nennenswerte öffentliche Resonanz, bis in den USA ein verstärktes Interesse an gesunder Ernährung einsetzte. Eine weitere Quelle ist das Buch ''Hunza:lost kingdom of the Himalayas'' eines John Clark <ref>http://biblelife.org/Hunza%20-%20Lost%20Kingdom%20of%20the%20Himalayas.pdf</ref> <ref>http://biblelife.org/Hunza%20-%20Lost%20Kingdom%20of%20the%20Himalayas%20Pictures.pdf</ref>, der behauptete die dortige Bevölkerung kenne weder Geldmittel noch eine Polizei. Wissenschaftliche Studien und Berichte, die das Gegenteil belegen, haben die Popularität des „Hunza-Mythos“ nicht erschüttern können.<br />
Ein weiterer Exponent und Anbieter von Hunzaprodukten ist der amerikanische Erfinder [[Gillis Patrick Flanagan]].<br />
<br />
==die Realität==<br />
Die reale Situation der Hunzukuc im Hunzatal hat wenig mit den Behauptungen der NEM-Verkäufer zu tun. So sind die Hunzukuc keineswegs Vegetarier. Die geographische Lage und die Art des Geländes im Hunzatal macht Weidewirtschaft mit Rindern weitgehend unmöglich, weshalb sich die Hunzukuc auf Geflügel und Ziegen beschränken. Fleisch, aber vor allem Milch und Milchprodukte gehören zur dortigen traditionellen Ernährung. Butter, insbesondere spezielle aus Ziegenmilch bereitete Butter, genannt Ghee, wird zu beinahe allen Speisen gereicht, in Tee aufgelöst, heiß getrunken, oder als Butterkugeln verzehrt. <br />
<br />
Demographische Daten aus dem Hunzatal wurden bislang nicht veröffentlicht. Die durchschnittliche Lebenserwartung für Pakistan liegt laut pakistanischen Angaben bei etwas über 60 Jahren. Daher kann für das ländliche Gebiet des Hunzatals eine durchschnittliche Lebenserwartung von circa 50 bis 60 angenommen werden bis genauere Daten zur Verfügung stehen.<br />
<br />
Das Hunzatal ist wie die gesamte Region Gilgit und Hunza ein Jodmangelgebiet, weshalb Hunzukuc mit Kropf früher sehr häufig waren <ref>Chapman JA, Grant IS, Taylor G, Mahmud K, Mulk SU, Shahid MA. Endemic goitre in the Gilgit Agency, West Pakistan with an appendix on dermatoglyphics and taste-testing. In: Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 1972 März 23;263(856):459-90</ref>. Nach Einführung der Speisesalz-Iodierung ab 1980 sank die Zahl der Hunzukuc mit Kropf von 61% auf weniger als 5% <ref>Ali A, Khan MM, Malik ZU, Charania BA, Bhojani FA, Baig SM. Impact of the long term supply of iodized salt to the endemic goitre area. J Pak Med Assoc. Juni 1992;42(6):138-40</ref>. In dem Gebiet ist auch die Shigellose endemisch <ref>Ahmed K, Shakoori FR, Shakoori AR. Aetiology of shigellosis in northern Pakistan. J Health Popul Nutr. 2003 März;21(1):32-9</ref>. Ebenfalls vermehrt treten Augenschädigungen wie grauer Star sowie Hautschädigungen wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs auf, die auf die UV-Belastung in großer Höhe zurückzuführen sind <ref>Burton M, Fergusson E, Hart A, Knight K, Lary D, Liu C. Eye. The prevalence of cataract in two villages of northern Pakistan with different levels of ultraviolet radiation. 1997;11 ( Pt 1):95-101</ref>. Japanische Mediziner haben bei Untersuchungen etliche Fälle von Krebs, Herzkrankheiten und Tuberkulose festgestellt und wenig Hinweise für eine besondere Langlebigkeit der Menschen gefunden <ref>Harada N, Miyoshi A:Is the healthy Hunza true?, The Committee of the Kyoto University. Scientific expedition to the Karakoram and Hindukush: Personality and Health in Hunza Valley</ref>. Die Kindersterblichkeit ist mit einer Sterblichkeit von 30 % vor dem 10. Lebensjahr extrem hoch, zehn Prozent der Erwachsenen sterben vor dem 40. Lebensjahr. Die Depression bei Frauen ist laut einer pakistanischen Untersuchung im Gilgit-Gebiet ungewöhnlich hoch <ref>Dodani S, Zuberi RW. - Family Medicine Division, Depatment of Community Health Sciences, Aga Khan University, Karachi. Center-based prevalence of anxiety and depression in women of the northern areas of Pakistan. J Pak Med Assoc. 2000 Mai;50(5):138-40. Berichtet wird über eine Prävalenz der Depression bei Frauen von 50%...it was found that 50% of the women had anxiety and/or depression; 25% suffered only from anxiety, 8% from depression and 17% had features of both. CONCLUSION: This study supports the previous studies of stress in remote areas and also contradicts the belief that people who live in the remote rural areas lead stress-free lives or have low rates of psychiatric morbidity (JPMA 50:138, 2000)</ref><br />
<br />
Fehlende Geburtsregister in der Vergangenheit, sowie der hohe soziale Status der alten Menschen haben unter anderem dazu geführt, dass der anekdotenhafte Mythos der Langlebigkeit der Hunzukuc entstehen konnte. Eine vorschnelle Hautalterung, wie sie bei Bewohnern im Hochgebirge oder Seeleuten bekannt ist, lässt diese Menschen älter erscheinen als sie sind.<br />
<br />
==Quellennachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[category:Moderne Sage]]<br />
[[category:Hoax/Aktion]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Spontane_menschliche_Selbstentz%C3%BCndung&diff=57853
Spontane menschliche Selbstentzündung
2010-09-26T21:43:14Z
<p>Tanto: Kleinkram</p>
<hr />
<div>[[image:Spontaneselbstentzündung.jpg|Angebliche Selbstentzündung|thumb]]<br />
[[image:Shc.jpg|thumb]]<br />
Die '''spontane menschliche Selbstentzündung''' (engl. Spontaneous human combustion, SHC) ist ein beliebter [[Hoax]] und eine [[Moderne Sage]]. Nach dieser Sage wäre der menschliche Körper in der Lage, sich ohne erkennbaren Grund selbst entzünden und verbrennen zu können.<br />
<br />
Als eine Ursache wird z.B. die explosionsartige Entzündung von zelleigenem Wasserstoff und Sauerstoff gesehen, die durch [[Mitochondrienmedizin|"leckgeschlagene" Mitochondrien]] Feuer fangen sollen. Die Folge ist die Verbrennung von innen. Dass die Energie zerstörter Mitochondrien nicht ausfließen kann, und dass Wasserstoff im Körper in gelöster, also unbrennbarer (als Ionen) und nicht in Gasform vorliegt, widerspricht dieser These.<br />
<br />
Eine andere Theorie, die auf Erkenntnissen des New Yorker Elektroingenieurs Robin Beach basiert, erklärt die spontane menschliche Selbstentzündung mit einer elektrostatischen Entladung. Demnach sollen Menschen mit besonders trockener Haut bis zu 30.000&nbsp;Volt erzeugen können, während bei durchschnittlichen Menschen höchstens Werte bis 20.000&nbsp;Volt erreicht werden. Diese Elektrizität soll unter bestimmten Umständen ein Feuer erzeugen, das zur nahezu vollständigen Verbrennung des Körpers ausreicht. Dieser Theorie konnten jedoch deutliche Mängel nachgewiesen werden, unter anderem weil sie nicht erklärt, warum bei vielen der angeblichen Opfer das Feuer von innen kam. Auch Mikrowellen und Laser konnten als Ursache ausgeschlossen werden.<br />
<br />
Auch weitere Erklärungsansätze, wie die innere Entzündung durch die Meditationsform Kundalini, angebliche energetisierte subatomare Teilchen namens Pyrotone oder geomagnetische Interferenzen, konnten nicht nachgewiesen werden.<br />
<br />
==Zitierte Fälle menschlicher Spontanverbrennung==<br />
Weltweit werden jährlich 50&nbsp;Leichen gefunden, die Anzeichen spontaner "menschlicher Selbstentzündung" aufweisen. Doch wie viele Menschen wirklich an diesem Phänomen sterben, kann nicht ermittelt werden. Viele Fälle werden als ungeklärte Brandsache zu den Akten gelegt, Ursache unbekannt.<br />
<br />
1725 wurde Jean Millet, ein Gasthofbetreiber, angeklagt seine Frau auf bestialische Art und Weise umgebracht zu haben, in dem er sie in Brand steckte. Als man den Tatort betrat, wurde die Wirtin völlig verkohlt aufgefunden. Seltsam war dabei, dass weder Einrichtungsgegenstände noch Zimmerwände die geringsten Brandspuren aufwiesen. Lediglich der Holzboden, auf dem die Asche gefunden wurde, wies Spuren eines Feuers auf. Millet wurde freigesprochen, da seine Frau Alkoholikerin war und man nicht ausschließen konnte, dass die Frau sich selbst entzündet hätte.<br />
<br />
Ein anderer Fall wurde über den Tod von Mary Reeser berichtet. Als die Haushälterin Pansy Carpenter an die Tür von Mrs.&nbsp;Reeser klopfte, erhielt sie keine Antwort. Sie drehte den Türknauf, er war glühend heiß. Sie alarmierte die Polizei. Fünf Minuten später war die Feuerwehr da - zu spät. Die Überreste von Mrs.&nbsp;Reeser mussten mit Schaufeln eingesammelt werden. In keinem anderen Fall verbrannte der Körper derart zu Asche - was Reeser posthum den Spitznamen "The Cinder Lady" (Asche-Dame) einbrachte. In der Asche fanden die Ermittler später allerdings noch einen Fuß der alten Dame und ihren Kopf, der auf die Größe einer Teetasse geschrumpft sein soll.<ref>http://wiki.benecke.com/index.php?title=2008-07_Welt_der_Wunder:_Das_K%C3%B6rper-Inferno</ref><ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Reeser</ref><br />
<br />
==Charakteristik der Fälle==<br />
Für die SHC werden typischen Merkmale beschrieben: Es fehlt immer eine klare Ursache für das Feuer, es gibt keine Zündquellen oder Brandbeschleuniger. Außerdem verbrennt typischerweise der Rumpf, meist bleibt ein Bein oder ein Arm übrig, im Gegensatz zu normalen Bränden, bei denen die Extremitäten zuerst verbrennen. Das Feuer ist bei SHC nur auf den Körper beschränkt, Papier und sonstige leicht entzündliche Gegenstände in der Nähe weisen höchstens einen öligen Rußfilm auf. SHC findet fast immer in geschlossenen Räumen statt, in denen eigentlich nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist, um ein Feuer zu nähren. Und es gibt keine Zeugen, da die Opfer in nahezu allen Fällen alleine sind.<br />
<br />
==Wissenschaftliche Erklärungen==<br />
Da die Toten in allen glaubhaften SHC-Fällen betagt und häufig altersschwach waren, und da zudem bekannt ist, dass die meisten Wohnungsbrände von alkoholisierten Personen ausgelöst werden, liegt eine wissenschaftlich plausible Erklärung näher. Sie deckt sich sowohl mit der rechtsmedizinischen Erfahrung als auch den Zeugenberichten. Die angeblichen SHC-Opfer fallen demnach kopfüber in einen offenen Kamin oder stecken - das ist der häufigere Fall - durch eine Zigarette, einen Fidibus oder ähnliches ihre Kleidung in Brand. Unter Schock und durch ihre Alterskrankheiten geschwächt, können die Opfer den Brand nicht löschen. Das eng begrenzte Feuer beginnt nun, das Unterhautfettgewebe zu verflüssigen. Dieses durchtränkt die darüber liegende Kleidung. Zusammen mit den Kleidungsresten entsteht auf diese Weise eine menschliche Fackel, die lange Zeit bei hohen Temperaturen brennt. Dieser sogenannte Docht-Effekt erklärt auch, warum von Sitzenden oftmals nur die Beine übrigbleiben: Eine Fackelflamme heizt nach oben.<ref>http://wiki.benecke.com/index.php?title=2008-07_Welt_der_Wunder:_Das_K%C3%B6rper-Inferno</ref><br />
<br />
Durch Versuche konnte dieser Erklärungsansatz des Dochteffektes inzwischen bestätigt werden, z.B. als am 26.&nbsp;August 1998 der Sender BBC One eine Dokumentation der Serie Q.E.D. mit dem Titel "The Burning Question" sendete, in der ein totes Schwein in eine Decke gehüllt und angezündet wurde. Wie in der Theorie des Dochteffekts beschrieben, brannte das Fett des Schweins lange Zeit, ohne dass die Umgebung Schaden nahm. Dass ein Fernseher schmolz, erklärten die BBC-Wissenschaftler mit einer Konvektionsströmung der aufsteigenden heißen Luft.<ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/158853.stm</ref><br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*http://de.wikipedia.org/wiki/Spontane_menschliche_Selbstentz%C3%BCndung<br />
*http://www.skeptiker.de/skeptiker/archiv/2000/4/magazin_shc_benecke.html Spontane menschliche Selbstentzündung - Ein Kriminalbiologe auf heißer Spur (Skeptiker)<br />
*http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/107-sonstige-themen/761-spontane-menschliche-selbstentzuendung<br />
*http://www.benecke.com/shc1.html Spontane Selbstentzündung vom Menschen (SHC): Widerlegung eines Kapitels aus dem Volksglauben<br />
*http://www.selbstentzuendung.de/index_1.html<br />
*http://skepdic.com/shc.html (englisch)<br />
*http://foia.fbi.gov/foiaindex/spontaneoushumancombustion.htm (englisch)<br />
*http://press.discovery.com/de/dmax/programs/dmax-wissen-menschliche-fackeln/<br />
*http://wiki.benecke.com/index.php?title=2009-0519_taz:_Vampire_haben_meine_Sympathie<br />
*http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2009/0922/002_feuer.jsp<br />
<br />
[[category:Hoax/Aktion]]<br />
[[category:Moderne Sage]]</div>
Tanto
https://www.psiram.com/de/index.php?title=Fluch_des_Pharao&diff=57852
Fluch des Pharao
2010-09-26T21:21:27Z
<p>Tanto: /* Der Fluch des Ötzi */ Kleinkram</p>
<hr />
<div>[[image:Toetanchamon.jpg|Tutenchamuns Totenmaske, Quelle: Wikipedia|thumb]]<br />
<br />
Der '''Fluch des Pharao''' bezeichnet die Vorstellung, dass die altägyptischen Pharaonen ihre Gräber mit magischen Sprüchen gegen Eindringlinge geschützt hätten. Dieser Fluch wird vorwiegend mit Todesfällen in Verbindung gebracht, die sich in den folgenden Jahren nach der Öffnung des Grabes des Tutanchamun durch Howard Carter im Jahre 1922 ereigneten. Eine weitere Bezeichnung ist deshalb auch der „Fluch des Tutanchamun“. Anderen Gräbern in und außerhalb Ägyptens und sogar der Gletschermumie „Ötzi“ aus der späten Jungsteinzeit (Todeszeitpunkt ca. 3359 bis 3105 v.u.Z.) werden ebenfalls ähnliche Flüche zugeschrieben.<br />
<br />
Die Geschichte um den Fluch des Pharao stellt zur Zeit der Entdeckung des Grabes des Tutanchamun und in der zeitgenössischen Berichterstattung der Tageszeitungen einen enormen weltweiten Medienrummel dar, der auch in den folgenden Jahrzehnten in Literatur und Film unterschiedlich thematisiert wurde. Die Wirksamkeit oder Existenz eines derartigen Fluches im Zusammenhang mit der Öffnung des Grabes des Tutanchamun oder anderen Gräbern ist nicht nachgewiesen. Der bis in unsere Zeit andauernde Glaube an den Fluch des Tutanchamun beruht auf Aberglaube, Gerüchten, Fehlinterpretationen und Unverständnis alter ägyptischer Texte und ist die Auslegung verschiedener Ereignisse durch Journalisten oder Buchautoren.<br />
<br />
Die scheinbare Häufung angeblich mysteriöser Todesfälle im Umfeld der Forscher soll zum einen auf einer Magie beruhen, zum Anderen auf wissenschaftlich erklärbaren Phänomenen, wie z.B. Giften, Strahlen oder Mikroorganismen, vor allem Schimmelpilzsporen, die absichtlich zum Schutz des Grabs eingesetzt worden sein sollen. Auch diese Erklärungen sind wissenschaftlich nicht belegt. <br />
<br />
Schließlich gibt es noch die scherzhaft abgewandelte Bedeutung vom „Fluch des Pharao“ als Reisediarrhoe (Reisedurchfall), eine tatsächlich häufige Darmerkrankung, die jedoch nichts mit den Pharaonengräbern zu tun hat. Ursache sind schlicht Toxine verschiedener Bakterien, die am Reiseziel häufiger vorkommen als in der Heimat der Touristen. Ein weiterer begünstigender Umstand ist die Verbindung mit unzureichender Hygiene. Bei Mittel- und Südamerikareisen spricht man stattdessen von „Montezumas Rache“.<br />
<br />
==Entstehung des Fluches==<br />
===Okkultismus, Spiritismus und Aberglaube===<br />
Ausschlaggebend für das Interesse der Öffentlichkeit am Alten Ägypten waren zahlreiche Artefakte, die außer Landes nach Europa oder Amerika gebracht wurden. Die Entdeckung des Grabes des Tutanchamun im Tal der Könige im Jahr 1922 verstärkte das Interesse. Durch die Öffnung der Grabkammer im Jahr 1923 nahm die bereits entstandene Ägyptomanie weiter zu. Einen guten Nährboden für den Glauben an einen Fluch bereitete zu dieser Zeit das große Interesse an Übersinnlichem, [[Okkultismus|Okkultem]] sowie der ägyptischen Religion. [[Spiritismus|Spiritistische Sitzungen]] waren Bestandteil gesellschaftlicher Veranstaltungen. Sogar Lord Carnarvon war Mitglied der Londoner „Spiritistischen Gesellschaft“. So waren zum Beispiel auch die hieroglyphischen Texte und Zaubersprüche durch Champollions Übersetzungen inzwischen zwar jedermann zugänglich, jedoch gab es hierzu keine erläuternden Kommentare. Dies führte zu zahlreichen Missverständnissen und Fehlinterpretationen der Inhalte der ägyptischen Theologie. Hinzu kamen der Unmut und das Unbehagen über die Archäologen, die hier ein Grab öffneten und den Toten offenbar nicht respektierten und das Grab schändeten. In diesem Zusammenhang bestanden Unsicherheiten darüber, ob die Alten Ägypter nicht vielleicht ungeahnte Kräfte besaßen, die die Toten schützen sollten. <br />
<br />
[[image:Luxor.jpg|Luxor, Tal der Könige, Quelle: Wikipedia|350px|thumb]]<br />
<br />
===Die Tontafel===<br />
Eine mysteriöse Tontafel, die angeblich bei der Öffnung von Tutanchamuns Grab (KV62) durch Howard Carter gefunden wurde und auf der ein Fluch gestanden haben soll, brachte die Geschichte vom Fluch aufgrund der später folgenden Ereignisse und des allgemeinen Aberglaubens schließlich ins Rollen. Über den Fundort dieser Tontafel in KV62 gibt es unterschiedliche Schilderungen: Zum einen heißt es, sie befand sich zu Füßen der beiden Grabwächterfiguren im Vorraum des Grabes (am Durchgang zur Grabkammer?); ein anderes Mal wurde sie am Grabeingang gefunden (4. November 1922 oder später).<br />
<br />
Die Übersetzung der Inschrift der Tafel wurde u. a. Sir Alan Gardiner zugeschrieben. Gardiner traf am 2. Januar 1923 in Luxor ein und untersuchte ab dem folgenden Tag die in der Vorkammer gefundenen Texte. Seine Übersetzung der Inschrift soll gelautet haben:<br />
<br />
:''Death shall come on swift wings to him that toucheth the tomb of the pharaoh''. <br />
<br />
Übersetzt:<br />
<br />
:''Der Tod wird auf schnellen Schwingen zu demjenigen kommen, der die Ruhe des Pharao stört''. <br />
<br />
Etwas abweichend wird auch angegeben:<br />
<br />
:''Der Tod soll den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharao stört.'' <br />
<br />
Danach sei die Tontafel verschwunden und niemand habe sie je wieder gesehen. Anderen Autoren zufolge hat die Tafel hingegen nie existiert. Die archäologische Wissenschaft hält sie für eine reine Erfindung, da es keinerlei Fotos hiervon gibt, obwohl die Funde im Grab fotografisch dokumentiert und mit Fundnummern registriert wurden. Auch Howard Carters Aufzeichnungen enthalten keinerlei Notizen zu einer derartigen Tontafel.<br />
<br />
Philipp Vandenberg schreibt hierzu ohne Quellenangaben, die Tontafel sei aus Rücksicht auf den Aberglauben der einheimischen Arbeiter aus den Protokollen der Grabung gestrichen worden und seitdem verschollen. Der Fluch tauche zudem ein weiteres Mal in abgewandelter Form auf der Rückseite einer magischen Figur in der Hauptkammer auf: „Ich bin es, der den Grabräuber zurückweist mit der Flamme der Wüste. Ich bin es, der das Grab des Tut-ench-Amun schützt.“<br />
Wortwahl und Formulierung sind im Vergleich zu anderen ägyptischen Texten, die als Grabflüche anzusehen sind, untypisch und deshalb eher unägyptisch. Das hier gezeichnete Bild des „''Todes mit Schwingen''“ wäre mit dieser Tontafel zum ersten Mal belegt.<br />
<br />
===Weitere Varianten zur Inschrift===<br />
Die Tontafel ist das bekannteste Objekt, auf dem der Fluch gestanden haben soll. Weiteren zeitgenössischen Berichten zufolge befand sich die Fluchinschrift auf anderen Gegenständen.<br />
<br />
*Eine damalige Zeitung veröffentlichte, der Fluch sei in Hieroglyphen auf der Tür des zweiten Schreins neben einem geflügelten Wesen zu lesen gewesen und habe gelautet: ''Wer dieses geheiligte Grab betritt, den werden die Flügel des Todes treffen.'' Allerdings spricht die Inschrift auf diesem Schrein von nichts Derartigem. <br />
<br />
*Eine ebenfalls in der Presse veröffentlichte Geschichte ist die eines Magiers, der sich selbst als Archäologe bezeichnete. Ihm zufolge habe sich am Eingang des Grabes ein Stein befunden, in den ein Fluch eingemeißelt war und der lautete: ''Die Hand, die sich gegen meinen Bau erhebt, möge verdorren! Diejenigen, die meinen Namen, mein Fundament, mein Abbild und Bilder von mir angreifen, seien der Vernichtung preisgegeben!'' Howard Carter habe diesen Stein an sich genommen und vergraben. <br />
<br />
*Ein Reporter griff die Inschrift des Keramiksockels der Kerze vom Anubisschrein auf: ''Ich verhindere, dass Sand die geheime Kammer füllt.'' Ich bin zum Schutze der Toten da. Er wollte daraus eine Warnung für das Grabungsteam ablesen und verlieh dem Ganzen mit eigenen Zeilen Nachdruck: ''Und ich werde alle töten, die diese Schwelle zum Heiligtum des Königs der Könige übertreten, der lebet in Ewigkeit''.<br />
<br />
*Die Zeitschrift [[P.M. Magazin|P.M. History]] schreibt in der Ausgabe Oktober 2007 die Worte der Hieroglyphen-Inschrift (ohne Angabe von Quellen) aber auch der Okkultistin Marie Corelli zu.<br />
<br />
[[image:Howard_carter.jpg|Howard Carter im Jahr 1924, Quelle: Wikipedia|thumb]]<br />
<br />
==Die Ereignisse==<br />
Die angebliche Tontafel mit dem Fluch, Aberglaube, die Summe der Ereignisse und die Umstände bei und nach der Graböffnung waren es schließlich, die die Geschichte über den Fluch des Tutanchamun bzw. den Fluch des Pharao entstehen ließen. Die Berichterstattung in der Presse wurde durch das Verdrehen von Tatsachen und Hinzufügen eigener Fantasien der jeweiligen Journalisten aufgebauscht. Die Angaben zu den Ereignissen sind auch in der Literatur, die mehr oder weniger ausführlich über die Geschichten zum Fluch berichtet, sehr unterschiedlich. Die Beschreibungen differieren in den Angaben zu den jeweiligen Personen, die einzelnen Umstände und in den Angaben über den Todeszeitpunkt, die Todesursache und das Alter. Aber auch noch Jahrzehnte nach der Grabentdeckung werden manche Todesfälle oder mysteriöse Ereignisse mit dem Grab und dem Fluch in Verbindung gebracht.<br />
<br />
*Howard Carters Kanarienvogel soll am Tag der Graböffnung in Carters Haus einer Kobra zum Opfer gefallen sein. Für die Einheimischen erhielt dies eine besondere Bedeutung: Schlangen, insbesondere aber die aufgeblähte Kobra, galten in Gestalt der Uräusschlange als Beschützer des Pharaos. Die Einheimischen sahen im Tod des Vogels ein böses Omen, ein Zeichen der Bestrafung für die Öffnung des Grabes.<br />
<br />
*Diese Variante wird durch einen Bericht der New York Times vom 22. Dezember 1922 von einem Besuch ihres Korrespondenten in der Vorkammer gestützt. Am Abend desselben Tages (27. November 1922), an dem man in diesen Raum mit den beiden Wächterfiguren beim Zugang zur Grabkammer vordrang, sei der Vogel ums Leben gekommen. „''Incidentally, the day the tomb was opened and the party found these golden serpents in the crowns of the two statues there was an interesting incident at Carter’s house. He brought a canary with him this year to relieve his loneliness. When the party was dining this night there was a commotion outside on the veranda. The party rushed out and found that a serpent of similar type to that in the crowns had grapped the canary. They killed the serpent, but the canary died, probably from fright. The incident made an impression on the native staff'' […]“ <br />
<br />
*James H. Breasted, dessen Anwesenheit Carter zum 19. und 20. Dezember 1922 notierte, berichtete hingegen, ein Bote, den Carter zu seinem Haus geschickt habe, habe bei seiner Ankunft dort noch den „Todesschrei“ des von der Kobra angegriffenen Vogels vernommen. <br />
<br />
*Thomas Hoving, ehemaliger Direktor des Metropolitan Museum of Art in New York, berichtet, als Carter nach Kairo gefahren sei, um Lord Carnarvon abzuholen (18. bis 22. November 1922), habe Callender allein in Carters Haus gewohnt mit der Aufgabe, sich besonders um den von allen vergötterten Kanarienvogel zu kümmern. Eines Nachmittags […] <br />
<br />
*Eines Tages im Februar 1923, als Lord Carnarvon das Grab betrat, bemerkte Arthur Weigall scherzhaft einem anderen Reporter gegenüber: Wenn ich so sehe, in welcher Stimmung er hinuntergeht, gebe ich ihm noch sechs Wochen zu leben. Sechs Wochen nach dieser Äußerung war der Lord tot. <br />
<br />
*Zwei Wochen vor Lord Carnarvons Tod sprach die Okkultistin und Romanautorin Marie Corelli (Pseudonym für Minnie MacKay) eine Warnung aus: ''The most dire punishment follows any rash intruder into a sealed tomb.'' („Die fürchterlichste Bestrafung folgt jedem voreiligen Eindringling eines versiegelten Grabes.“) Oder vielmehr handelte es sich nicht um eine explizite Stellungnahme Corellis, sondern um einen fiktiven Brief aus einem Buchmanuskript von ihr, den das Magazin New York World veröffentlichte. <br />
<br />
*Zum Zeitpunkt von Lord Carnarvons Tod, etwa um 2:00 Uhr morgens, fiel in ganz Kairo der Strom aus, und in derselben Nacht starb, angeblich zum Todeszeitpunkt Carnarvons, in Highclere Castle dessen Lieblingshund Susie. Danach gewann die Geschichte um den Fluch des Pharao an internationalem Auftrieb. Lord Carnarvon starb zwei Wochen nach Marie Corellis „Warnung“.<br />
<br />
*Sir Arthur Conan Doyle (Autor der Sherlock-Holmes-Erzählungen), der ein Anhänger des Spiritismus war, äußerte sich einen Tag nach Lord Carnarvons Tod zu den Ereignissen. Die Morning Post zitierte ihn mit: „''Möglicherweise ist etwas elementar Böses die Ursache von Lord Carnarvons tödlicher Krankheit. Man weiß nicht, welche Geistwesen in jener Zeit existiert haben und in welcher Form sie in Erscheinung getreten sind. Die alten Ägypter hatten wesentlich mehr Kenntnisse über diese Dinge als wir''.“ Weiter soll Doyle geäußert haben, eine ägyptische Mumie könne „verheerende Strahlen“ aussenden.<br />
<br />
*Zudem ließ Arthur Weigall nach Carnarvons Tod die Vorstellung wieder aufleben, von altägyptischen Gräbern gehe ein Unglück aus. Nicholas Reeves zitiert hierzu Rex Engelbach, den damaligen Generalinspektor der Altertümerverwaltung: Als sich meine Frau und ich bei Weigall beschwerten, erklärte er: „''Aber sehen Sie nur, wie sich die Öffentlichkeit darauf stürzt!“'' <br />
<br />
Andererseits soll sich das Team wenig Mühe gegeben haben, dem Gerücht des „Fluchs“ zu begegnen, in der Hoffnung, diese Vorstellung schrecke störende bzw. stehlende Besucher ab.<br />
<br />
==Todesfälle und außergewöhnliche Ereignisse==<br />
Nachdem die zeitgenössische Presse nach Lord Carnarvons Tod den Begriff vom Fluch des Pharao geprägt hatte, werden jenem Fluch Personen als „Opfer“ zugeschrieben, die in irgendeiner Weise an der Ausgrabung beteiligt oder scheinbar mit Gegenständen aus dem Grab in Berührung gekommen waren sowie das Grab besucht hatten. Sie alle starben angeblich keines natürlichen Todes und unter mehr oder weniger mysteriösen Umständen. Die Reihenfolge, in der der Fluch die vermeintlichen Opfer heimsuchte, ist auch in der Literatur nicht immer eindeutig wiedergegeben. Oft fehlen die Angaben des Sterbejahres. Die damalige zeitgenössische Presse vergab für die vermutlichen Opfer sogar Nummerierungen, so dass z. B. Arthur Weigall als 21. Opfer galt, das einem unbekannten Fieber erlegen war. Im Jahr 1939 zählten so auch Howard Carter und die beiden Ausgrabungszeichner Lindsey Hall und Walter Hauser zu den Opfern.<br />
<br />
Als Fluch des Pharao wurden im Laufe der Jahre nicht nur Todesfälle von Personen angesehen, die in irgendeiner Verbindung zum Grab des Tutanchamun standen, sondern auch scheinbar unerklärbare Vorfälle, die sich im Hinblick auf das Grab, seine Schätze oder die Mumie ereigneten.<br />
<br />
===Todesfälle===<br />
*Mitte März '''1923''' schnitt sich Lord Carnarvon beim Rasieren versehentlich einen Moskitostich auf. Am 21. März fand Carter ihn in Kairo mit einer Blutvergiftung und einem Erysipel (Wundrose) vor. Am 26. März kam eine Lungenentzündung hinzu, die laut Totenschein zum Tod des – ohnehin seit langem lungenkranken – Lords am 5. April 1923 führte. Er starb im Alter von 57 Jahren. Später kam das Gerücht in Umlauf, die Mumie Tutanchamuns habe an derselben Stelle im Gesicht eine Wunde aufgewiesen.<br />
<br />
*Der amerikanische Millionär und Freund Lord Carnarvons, George Jay Gould I, besuchte die Grabstätte und erkältete sich dabei. An der daraus entstandenen Lungenentzündung starb er kurze Zeit später an der französischen Riviera. Anderen Berichten zufolge starb er noch am selben Tag bzw. einen Tag später in Ägypten. Gould starb am 16. Mai '''1923''' im Alter von 59 Jahren in seiner Villa in Frankreich. Der New York Times zufolge kam sein Tod aufgrund einer längeren Erkrankung nicht unerwartet.<br />
<br />
*Gardian La Fleur, Literaturwissenschaftler der McGill University in Kanada, besuchte '''1924''' das Grab und starb zwei Tage danach. Sein Begleiter und Assistent beging Selbstmord durch Erhängen und machte in seinem Abschiedsbrief den Fluch des Pharaos dafür verantwortlich.<br />
<br />
*Der Röntgenologe Archibald Douglas Reid untersuchte '''1924''' die Mumie Tutanchamuns und brach dabei angeblich zusammen. Er hatte seit mehreren Jahren an Radiodermatitis gelitten und starb später an einer Lungenstauung und einem unbekannten Fieber.<br />
<br />
*Der Halbbruder Carnarvons, Oberst Aubrey Herbert war beim Öffnen des Sarkophags im Oktober '''1925''' anwesend und starb einige Wochen später an einer Bauchfellentzündung. Anderen Berichten zufolge beging er bedingt durch einen depressiven Anfall Suizid.<br />
<br />
*Der britische Industrielle Joel Woolf besuchte '''1925''' das Grab und fiel auf der Schiffsreise nach Luxor von Bord und ertrank. Einer anderen Darstellung zufolge fiel er auf der Rückfahrt nach England in tiefe Bewusstlosigkeit und starb. <br />
<br />
*H. G. Evelyn-White, ein Ägyptologe der Universität Leeds studierte in einem koptischen Mönchskloster ägyptische Papyrus-Rollen. Nach seiner Rückkehr aus Ägypten beging er '''1925''' Selbstmord. Seinem Abschiedsbrief zufolge litt er unter tiefsitzenden Ängsten und glaubte, dass nach dem Studium der Schriftrollen ein Fluch über ihm läge.<br />
<br />
*'''1926''' starb Georges Bénédite, Chefkonservator der Abteilung für ägyptische Altertümer im Louvre in Paris, angeblich am selben Tag, an dem er das Grab zum ersten Mal betrat. Er hatte nach seinem Besuch des Grabes einen tödlichen Hitzschlag erlitten bzw. erlag einem Schlaganfall[53]. Ein anderer Bericht lautet, dass er an den Folgen eines Sturzes starb, nachdem er das Grab betreten und wieder verlassen hatte. <br />
<br />
*Zwei Jahre später starb Arthur C. Mace, Konservator des New Yorker Metropolitan-Museums of Art und Howard Carters rechte Hand, angeblich an einer seltsamen Krankheit. Tatsächlich war Mace bereits vor Beginn der Ausgrabung an einer periodisch wiederkehrenden Rippenfellentzündung erkrankt und erlag schließlich dieser Erkrankung. Die Arbeiten im Tal hatte er deswegen bereits 1924 abgebrochen. Er starb im Alter von 54 Jahren.<br />
<br />
*Howard Carters Sekretär, Richard Bethell, wurde '''1929''' im Alter von 35 Jahren tot in seiner Wohnung aufgefunden. Suizid gilt heute als wahrscheinlich, da er am Vorabend noch bei bester Gesundheit war. Bewiesen werden konnte eine Selbsttötung jedoch nicht. Andererseits heißt es, er sei unter mysteriösen Umständen im Bath Club bzw. an Kreislaufversagen gestorben. <br />
<br />
*Im selben Jahr infizierte sich Carnarvons Ehefrau Lady Almina durch einen Insektenstich und verstarb kurze Zeit darauf. Auch Carnarvons Freund und Testamentsvollstrecker, John G. Maxwell verstarb in diesem Jahr.<br />
<br />
*Ali Fahmy Bey gab sich als ägyptischer Prinz aus und behauptete von sich, in direkter Linie von Tutanchamun abzustammen. Er wurde in seinem Hotelzimmer im Londoner Savoy Hotel ermordet aufgefunden und war offenbar von seiner Ehefrau erschossen worden. Kurze Zeit später beging sein Bruder Selbstmord.<br />
<br />
*Ein Jahr später stürzte sich im Februar '''1930''' Bethells Vater, der 78-jährige Lord Westbury, aus dem Fenster seines Londoner Domizils. Ob Suizid oder Unfall konnte nie zweifelsfrei geklärt werden. Auf dem Weg zum Friedhof wurde der Leichenwagen in einen Unfall verwickelt und dabei ein Kind getötet. In Westburys Wohnung hätten sich Alabastervasen aus dem Besitz Tutanchamuns befunden und sein Tod wurde so mit dem Fluch in Verbindung gebracht.<br />
<br />
*Im selben Jahr verstarb Lord Carnarvons Halbbruder, Mervyn Herbert, unerwartet im Alter von 41 Jahren.<br />
<br />
*'''1966''' wollte Dr. Mohammed Ibrahim, Leiter des ägyptischen Museums in Kairo, verhindern, dass seine Regierung eine Ausstellung der pharaonischen Schätze in Paris ausrichtete. Er hatte geträumt, er würde zu Beginn dieser Ausstellung bei einem Autounfall sterben. Ibrahim wurde vor seinem Museum in Kairo von einem Auto überfahren und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. <br />
<br />
*'''1968''' führte R. G. Harrison von der Universität Liverpool Röntgenuntersuchungen der Mumie Tutanchamuns durch. Während der Arbeiten im Tal der Könige kam es zu „seltsamen Vorfällen“, die nicht näher bezeichnet wurden, und in Kairo fiel der Strom aus. Eine in enger Verbindung zum Forschungsteam stehende Person, deren Namen Harrison nicht nennen wollte, verstarb.<br />
<br />
*Als '''1992''' ein Filmteam der BBC einen Dokumentarfilm über Tutanchamun drehte, kam es an den Original-Schauplätzen immer wieder zu merkwürdigen Unfällen. <br />
<br />
*Mit der Untersuchung der Mumie Tutanchamuns mittels CT-Untersuchung im Jahr '''2005''', war auch in diesem Zusammenhang wieder vom Fluch des Pharao die Rede, da die Mumie hierfür aus dem Grab geholt werden musste. Sie sollte nicht dem Tageslicht ausgesetzt werden; zudem hatten viele Ägypter aus Angst vor dem Fluch gegen die Untersuchung protestiert. Deshalb fand die Untersuchung nachts statt. Es ereigneten sich allerdings tatsächlich einige Unannehmlichkeiten für das Untersuchungsteam: Ein Sandsturm brach los; es fing an zu regnen, was in dieser Region selten vorkommt; das Auto mit dem Computertomographen hatte beinahe einen Unfall, und das Gerät selbst fiel für zwei Stunden aus.<br />
<br />
*Zu weiteren Opfern unter vielen galt der Freund eines Touristen, der die Grabkammer betreten hatte und in Kairo von einem Taxi überfahren worden war. Auch der Kurator der Ägyptischen Abteilung des Britischen Museums zählte zu den angeblichen Opfern des Fluches, obwohl er in seinem Bett starb. Ein Angestellter des Britischen Museums soll beim Etikettieren von Gegenständen aus dem Grab tot umgefallen sein. Allerdings gibt es in diesem Museum keine Gegenstände aus dem Grab Tutanchamuns – und gab es auch nie.<br />
<br />
==Auswirkungen==<br />
Der Fluch des Pharao beherrschte nach den Ereignissen nach der Graböffnung und Lord Carnarvons Tod die weltweite Presse und löste Vorfälle aus, die an Hysterie grenzten. Obwohl kein Grund zur allgemeinen Beunruhigung bestand, trafen im Britischen Museum danach viele Pakete mit ägyptischen Antiquitäten ein. Eine Vielzahl der Absender äußerte, Carnarvon sei sicher vom Ka Tutanchamuns getötet worden. Obwohl ein Sprecher des Museums verkündete, dass diese Ängste völlig unbegründet seien, erhielt die ägyptische Abteilung des Museums weiterhin ägyptische Artefakte, aber auch Hände und Füße von Mumien.<br />
<br />
==Vermutungen und Theorien zu den Todesfällen==<br />
Nicht nur die Sterbedaten der mit dem Grab in Verbindung stehenden Personen wurden untersucht und analysiert, sondern es wurde auch nach wissenschaftlichen Erklärungen für die „Häufungen der Todesfälle“ gesucht.<br />
<br />
Als eine Ursache für Lord Carnarvons Tod wurde neben dem Fluch Gift vermutet, das auf Grabgegenständen aufgetragen worden war. Diese Theorie geht auf Ralph Shirley von der Occult Review zurück. Bereits in den zwanziger Jahren berichteten Artikel von tödlichen Bakterien im Grab, die zum Tode Carnarvons geführt haben sollen.<br />
<br />
Philipp Vandenberg führt in seinem Buch „''Der Fluch der Pharaonen''“ Beispiele zum möglichen Wissen der alten Ägypter über Antibiotika, pflanzliche Gifte und Rauschmittel und Bakterien an. Nicht nur dieses Wissen könnte zur Sicherung der Königsgräber gedient haben, sondern die ägyptischen Priester hätten im Laufe der Jahrhunderte spezielle Kenntnisse erworben, die zur Änderung der Schutzsysteme in den Gräbern geführt hätten. Der Fluch müsse also nicht zwangsläufig auf bekannte Mittel wie tödlich angebrachte Gifte zurückzuführen sein. Dass beispielsweise Haremhab das Grab des Tutanchamun unangetastet ließ, ist für ihn in dieser Hinsicht ein ausschlaggebender Punkt: Gift oder Bakterien im Grab hätten den letzten König der 18. Dynastie nicht von einer Grabplünderung abgehalten. Vandenberg wertet dies als Indiz dafür, es habe zur Zeit der Pharaonen ein Sicherungssystem für die Gräber und Mumien gegeben, bei dem allein der Besitz solcher Grabgegenstände tödliche Folgen gehabt hätte. <br />
<br />
1949 stellte der Atomphysiker Louis Bulgarini die Behauptung auf, die alten Ägypter hätten bereits den Atomzerfall gekannt und die dabei entstehende Strahlung zum Schutz der Gräber eingesetzt – ähnlich wie schon Doyle vermutet hatte.<br />
<br />
Bereits 1962 vermutete Dr. Ezzeddin Taha einen Zusammenhang zum Schimmelpilz Aspergillus niger. Die bekannteste und neuere Theorie ist jedoch die des Aspergillus flavus, die in den 1980er Jahren durch die Dokumentationsreihe Terra X sehr großen Bekanntheitsgrad erreichte. Der Pilz sei wegen seiner lebensgefährlichen Wirkung von den alten Ägyptern zum Schutz des Grabes in dieses gebracht worden. Der Theorie zufolge sollen die Pilze der Aspergillus-Gruppe, die nicht nur im Grab Tutanchamuns nachgewiesen worden waren, für alle Krankheits- und Todesfälle der verschiedenen Epochen im Zusammenhang mit weltweiten Graböffnungen verantwortlich sein.<br />
<br />
==Erklärungen und Widerlegungen==<br />
Die zeitgenössische Presse forcierte nach Carnarvons Tod aufgrund unterschiedlicher Äußerungen während der weiter voranschreitenden Arbeiten am Grab des Tutanchamun die Vorstellung des „Fluchs“. Sowohl zu dieser Zeit, in den nachfolgenden Jahren und in der Gegenwart gab es Befürworter des Übernatürlichen auf der einen Seite, auf der anderen Seite Skeptiker, die sich mit Recherchen, wissenschaftlichen Untersuchungen und Statistiken gegen die angebliche Existenz oder Wirksamkeit des Fluchs wenden.<br />
<br />
===Analysen der Sterbedaten===<br />
Der deutsche Ägyptologe Georg Steindorff arbeitete 1933 im Rahmen einer Monografie heraus, dass die meisten der mit dem Fluch in Verbindung gebrachten Opfer im Alter von 70 bis 80 Jahren verstarben. Der australische Forscher Mark Nelson von der Monash University wiederum analysierte die Lebensläufe und Teamzugehörigkeiten der Mitarbeiter Carters von 1923 bis 1926. Er kam zu dem Ergebnis, dass die bei der Graböffnung aktiv Beteiligten keinem höheren Risiko ausgesetzt waren als die nur bei den Expeditionen mitwirkenden Personen. Es besteht kein Hinweis darauf, dass sich die Ausgrabungen negativ auf die zu erwartende Lebenszeit der „Grabschänder“ ausgewirkt hätte. Vielmehr ist die britische Presse ihrer Sensationssucht erlegen, indem sie das Ideengut von Louisa May Alcotts Roman „Lost in a Pyramid: The Mummy’s Curse“ und ähnlicher literarischer Werke aufgriff.<br />
<br />
Der amerikanische Ägyptologe Herbert E. Winlock, seit 1932 Direktor des Metropolitan Museum of Art, legte 1934 eine Statistik zu den Ereignissen und Todesfällen an. Diese Aufzeichnungen enthielten Sterbedatum und Todesursache und zeigten ein völlig anderes Bild über die Zeiträume der Ereignisse nach Graböffnung. Nach jeder neuen Zeitungsmeldung, es habe ein neues Opfer des Fluches gegeben, schickte er eine Richtigstellung an die entsprechende Zeitung. So starben von den 26 bei der Graböffnung anwesenden Personen sechs innerhalb von 10 Jahren; von 22 Personen, die bei der Öffnung des Sarkophages zugegen waren, starben zwei; von 10 Personen, die beim Auswickeln der Mumie anwesend waren, erlag keine dem Fluch. <br />
<br />
2001 veröffentlichte der deutsche Kriminalbiologe Mark Benecke in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung ohne Angaben von Quellen, dass die zum vom Fluch zählenden Personen mit durchschnittlich 73 Jahren verstorben seien, während die durchschnittliche Lebenserwartung damals bei 70 Jahren gelegen haben soll. Ihm zufolge „wirkte“ der Grabbesuch mithin eher „lebensverlängernd“. <br />
<br />
Howard Carter starb 1939 im Alter von 64 Jahren; Harry Burton, der Fotograf, starb 1940 im Alter von 60 Jahren; Lady Evelyn, Lord Carnarvons Tochter, die das Grab als eine der ersten betreten hatte und auch der Öffnung der Grabkammer beiwohnte, starb 1980 im Alter von 79 Jahren. Anderen Mitgliedern des Ausgrabungs-Teams war ebenfalls ein langes Leben beschieden: Percy E. Newberry, ein Freund von Carter und dessen Mentor, starb 1949 im Alter von 80 Jahren; Sir Alan Gardiner, der die Grabinschriften studierte, starb 1963 im Alter von 84 Jahren.<br />
<br />
James Randi recherchiert, dass die 22 Ausländer, die unmittelbar mit der Öffnung des Grabes von Tutanchamun zu tun hatten, dessen "Fluch" um durchschnittlich mehr als 23 Jahre überlebten: Die Beteiligten starben im Schnitt mit 73 Jahren, womit sie ungefähr ein Jahr älter wurden als andere Personen ihres Standes und ihrer Jahrgänge, zitiert GWUP-Pressesprecher Bernd Harder im "Skeptiker" aus Randis Ergebnissen.<ref name='gwup'>http://www.gwup.org/component/content/article/104-aberglaube/815-segensreicher-pharaonenfluch</ref><br />
<br />
==Naturwissenschaftliche Erwägungen==<br />
Grundsätzlich kommen Ansammlungen giftiger Gase oder von Krankheitserregern (Schimmelpilz-Sporen als Keime oder eher als Allergene) in Betracht und werden in der Praxis auch beachtet. Zweifelhaft ist hingegen, dass konkret Besucher des Grabes oder Teilnehmer an den Untersuchungen aus solchen Gründen gestorben wären. Nach den statistischen Betrachtungen, und nachdem die Todesursachen der Beteiligten zumeist bekannt und nicht ungewöhnlich sind, besteht auch wenig Bedarf für Erklärungen aus der Beschaffenheit des Grabes und der Mumie.<br />
<br />
'''''Aspergillus flavus/niger''''': Der australische Forscher John Pitt führt hierzu aus: „''Es ist jedenfalls ausgeschlossen, dass die Sporen auch nur hundert Jahre in einem trockenen Grab überleben können. Außerdem sind Aspergillus-Sporen wirklich überall zu finden, und falls sie gefunden wurden, könnten sie das Grab zu jeder x-beliebigen Zeit kontaminiert haben''.“ <br />
<br />
Der Schimmelpilz kann sich zwar im menschlichen Körper dauerhaft einnisten, wenn er über lange Zeit hinweg eingeatmet wird, doch dann auch nur, wenn die betreffende Person bereits zuvor krank war.<br />
<br />
'''Gifte:''' Die Theorie über Gifte im Grab wurde bereits in den zwanziger Jahren von Algernon Blackwood, einem vielgelesenen Schriftsteller, in Zweifel gezogen: „''Wie kommt es dann wohl, dass das Gift nur bei einer Person wirkte?''“ Auf diese Frage folgte die nächste Theorie: die Hohepriester sollten damals auf einige Grabbeigaben Gift gestrichen haben – und ausgerechnet Lord Carnarvon hatte einen dieser Gegenstände berührt. Ein französischer Professor hielt Howard Carter für schuldig am Tod Carnarvons und erklärte, weswegen Carter nicht auch von dem Fluch betroffen gewesen sei: Er sei ein Experte gewesen, der gewusst habe, welche Gegenstände im Grab berührt werden durften und welche nicht. <br />
<br />
'''Strahlung:''' Eine radioaktive Strahlung im Grab oder an Gegenständen des Grabes konnte nicht nachgewiesen werden.<br />
<br />
==Rationale Erklärungen für die Ereignisse nach Carnarvons Tod==<br />
*Der Kanarienvogel war keineswegs am Tag der Sargöffnung von einer Kobra verschlungen worden: Howard Carter hatte das Tier bei einer Bekannten zur Pflege untergebracht. <br />
<br />
*Stromausfälle in Kairo waren selbst Jahrzehnte nach Lord Carnarvons Tod noch sehr häufig der Fall. Dass sein Todeszeitpunkt mit einem Stromausfall zusammen fiel, gab dem Ereignis zwar etwas Mysteriöses, war aber Zufall und hatte nichts mit seinem Tod zu tun. <br />
<br />
*Der Hund Carnarvons starb nicht zur gleichen Zeit wie der Lord, sondern vermutlich erst vier Stunden später. <br />
<br />
*Über Douglas E. Derry, der die Mumie Tutanchamuns untersuchte, und Alfred Lucas, dem Chemiker vor Ort im Tal der Könige, der Derry assistierte, wurde berichtet: Die Obduktion Tut-ench-Amuns am 11. November 1925 im anatomischen Institut der Kairoer Universität hatte tragische Folgen: Alfred Lucas erlag bald darauf einem Herzanfall. Wenig später starb Professor Derry, der den ersten Schnitt an der Mumie Tut-ench-Amuns ausgeführt hatte, an Kreislaufversagen. (Vandenberg) Tatsächlich starben aber beide erst sehr viele Jahre später. Derry starb 1969 im Alter von 87 Jahren, Lucas 1945 (oder 1950) im Alter von 79 Jahren. <br />
<br />
*Die Mumie Tutanchamuns wies keine Verletzung im Gesicht auf, die auf einen Moskitostich hingewiesen hätte. <br />
<br />
*Fast alle der angeblichen Opfer waren älter oder hatten bereits gesundheitliche Einschränkungen, bevor sie nach Ägypten reisten. Lord Carnarvon beispielsweise war seit einem Autounfall 1901 in Deutschland ein kranker Mann, der zur Genesung und gesundheitlichen Stärkung regelmäßig nach Ägypten reiste. Auch George Jay Gould, ein Freund des Lords, war bereits vor seinen Aufenthalten in Ägypten krank und reiste zur Erholung in das Land. Howard Carter selbst litt seit der Ausgrabung bis zu seinem Tod (1939) unter verschiedenen gesundheitlichen Problemen, darunter Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden.<br />
<br />
*Viele, die mit der Mumie Tut-ench-Amuns, der Grabkammer oder den Grabbeigaben zu tun hatte, sind keinesfalls gestorben. So war der britische Sergeant Richard Adamson etwa, der sieben Jahre lang in dem Pharaonengrab schlief, um es zu bewachen noch 57 Jahre nach diesem Sakrileg gesund und munter. Mehr noch: Weder am Eingang noch an anderer Stelle des Grabes wurde ein Fluch gefunden: "''Tatsächlich finden sich Inschriften mit Bannflüchen nur selten in ägyptischen Gräbern, und wenn, dann nur in Privatgräbern, nicht in denen der Pharaonen. In der Zeit Tutanchamuns waren sie ganz ungebräuchlich",'' stellen James/Thorpe klar. Vermutlich ist der "Fluch" eine reine Erfindung der Presse und der Wachleute gewesen. "''Um Grabräuber weiterhin fern zu halten, kam uns die Sache mit dem Fluch gelegen''", erzählte Sergeant Adamson vor zwanzig Jahren der Daily Mail.".<ref name='gwup'></ref><br />
<br />
[[image:Özi.jpg|Ötzi, Quelle: engl. Wikipedia|300px|thumb]]<br />
<br />
==Der Fluch des Ötzi==<br />
Auch von der Gletschermumie „Ötzi“ wird behauptet, dass von ihr ein Fluch ausgehe, der angeblich mysteriöse Todesfälle verursacht haben soll. Sieben Menschen, die im Zusammenhang mit der Mumie standen, sind gestorben. Folgende Todesfälle werden mit einem angeblichen „Fluch des Ötzi“ in Zusammenhang gebracht:<ref>http://www.science-at-home.de/news/kurios/kurios_det_20050503133419.php</ref><ref>http://www.gwup.org/infos/nachrichten/507-moderne-legende-oetzis-fluch-rafft-forscher-dahin</ref><br />
<br />
*Der erste Tote aus Ötzis Umfeld war der Gerichtsmediziner Rainer Henn (64). Er war an der Bergung der Leiche maßgeblich beteiligt. Im Jahr 1992 verunglückte er tödlich bei einem Autounfall - auf der Fahrt zu einem Vortrag über den Gletschermann, den er just ein dreiviertel Jahr zuvor aus dem ewigen Eis gestemmt hatte. <br />
<br />
*Schon im nächsten Jahr starb der Bergführer Kurt Fritz beim Sturz in eine Gletscherspalte. Er hatte Reinhold Messner zum Fundort begleitet und den Abtransport der Mumie mit dem Hubschrauber organisiert. <br />
<br />
*Der dritte Tote war der ORF-Reporter Rainer Hölzl (41), der die Ötzi-Bergung gefilmt hatte: Er erlag 2004 einem Gehirntumor. <br />
<br />
*Ein großes Medienecho rief die Suche nach dem zunächst vermissten Mumien-Entdecker Helmut Simon (67) hervor, der im Oktober desselben Jahres von einer Bergtour auf den Gamskarkogel bei Salzburg nicht zurückgekommen war. Zwei Wochen später fand man seine Leiche in einer Schlucht. Er hatte sich scheinbar abseits der Routen bewegt, war auf einem unmarkierten Jägersteig ausgerutscht und etwa 100 Meter tief abgestürzt, meldete damals der ORF. <br />
<br />
*Bergretter Dieter Warnecke (65), der sich an der Suche nach dem Vermissten beteiligt hatte, starb nur wenige Stunden nach dessen Beerdigung an einem Infarkt.<br />
<br />
*Im Jahr 2005 starb der der Professor am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Innsbruck Konrad Spindler im Alter von nur 66 Jahren in Innsbruck. Als besonders makaber gilt hierbei, dass er die Legende um Ötzis Fluch zu Lebzeiten als "Medienhype" eingestuft hat und - so "Bild.de" - scherzhaft fragte: "Werde ich der Nächste sein?" <br />
<br />
*Im Januar 2005 starb der Innsbrucker Professor Friedrich Tiefenbrunner (63) während einer Herzoperation. Sein Tod sei völlig unerwartet gekommen, zitiert "Sagen.at" einen Kliniksprecher. Tiefenbrunner war Leiter des Instituts für Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Innsbruck. Er hatte eine Methode entwickelt, Ötzi vor Bakterien und Pilzbefall zu schützen. Und er war im Team von Spindler.<br />
<br />
Die Todesfälle lassen sich allerdings auch auf normale Weise erklären: Mit jedem Tag steigen für eine Person die Chancen auf ein baldiges Ableben. Zudem haben passionierte Bergsteiger und berufliche Bergretter ein höheres Risiko, bei Unfällen, die sich durch ihre Bergtouren ergeben, zu sterben. Die Fokussierung der Aufmerksamkeit eines Beobachters auf solche Todesfälle im Zusammenhang mit der Mumie lässt zudem durch die selektive Aufmerksamkeit eine scheinbare Häufung solcher Ereignisse vermuten.<br />
<br />
==Quellenverzeichnis==<br />
<references/><br />
*[http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2010/0209/004_schimmel.jsp?sdatum=2010-2-9 Kann Schimmel für Archäologen gefährlich sein?]<br />
*[http://wiki.benecke.com/index.php?title=Endlich_Ruhe_im_Sarkophag Mark Benecke: Das Ende des Pharaonenfluchs: Schimmelpilz oder Aberglaube, das ist hier die einzige Frage] <br />
*[http://www.sagen.at/texte/gegenwart/oesterreich/tirol/allgemein/fluch_des_oetzi.html "Fluch des Ötzi" auf Sagen.at]<br />
<br />
<br />
{{Wikipedia}}<br />
<br />
[[category:Aberglaube]]<br />
[[category:Moderne Sage]]</div>
Tanto