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Am 20. Januar 2017 urteilte das Landessozialgericht Baden-Württemberg (Aktenzeichen L 4 KR 3935/16) über einen Anspruch eines Klägers auf Versorgung mit einem Bemer Pro-Set-Gerät zur physikalischen Gefäßtherapie und Erstattung der entsprechenden Kosten. Die Klage wurde abgelehnt, weil der Bemer Pro Set nicht dazu diene, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen und es auch nicht der Sicherung des Erfolgs einer Krankenbehandlung diene (§ 33 Abs 1 S 1 SGB V ). Es sei nicht ersichtlich, dass das Hilfsmittel zur ärztlichen Behandlung eingesetzt werde oder eine Behandlung zur physikalischen Gefäßtherapie beabsichtigt sei.
 
Am 20. Januar 2017 urteilte das Landessozialgericht Baden-Württemberg (Aktenzeichen L 4 KR 3935/16) über einen Anspruch eines Klägers auf Versorgung mit einem Bemer Pro-Set-Gerät zur physikalischen Gefäßtherapie und Erstattung der entsprechenden Kosten. Die Klage wurde abgelehnt, weil der Bemer Pro Set nicht dazu diene, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen und es auch nicht der Sicherung des Erfolgs einer Krankenbehandlung diene (§ 33 Abs 1 S 1 SGB V ). Es sei nicht ersichtlich, dass das Hilfsmittel zur ärztlichen Behandlung eingesetzt werde oder eine Behandlung zur physikalischen Gefäßtherapie beabsichtigt sei.
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Das OLG Frankfurt hatte in einem Urteil vom Dezember 2018 (Az.: 6 W 97/18) geurteilt, dass die Werbung mit der elektromagnetischen Gefäßtherapie BEMER unzulässig ist, da diese nicht wissenschaftlich abgesichert ist. Um die wissenschaftliche Umstrittenheit dieser Therapie glaubhaft zu machen, genügte dem OLG die Vorlage einer Untersuchung der Stiftung Warentest, da diese auf einer Auswertung wissenschaftlicher Studien beruhte. Nach dieser Untersuchung kommen Studien zur therapeutischen Magnetfeldtherapie zu widersprüchlichen Ergebnissen. Für den beworbenen Bereich der Wund- und Muskelheilung jedenfalls ist nach der Studie ein Nachweis der Heilungswirkung durch die Therapie nicht erbracht.
 
==Methode==
 
==Methode==
 
Die Bemer-Therapie arbeitet mit gepulsten Magnetfeldern; die Stärke des Feldes (magnetische Induktion) betrage im Höchstfall 100 µT. Wie viele andere Magnetfeld-Behandlungssysteme besteht die Bemer-Anordnung aus einem Steuergerät und einer Spulenmatte, hier Applikationsmodul genannt. Es sind verschiedene Applikationsmodule als Decken, Kissen und in Kastenform erhältlich, auch zur Anwendung bei Tieren. Zur Behandlungsdauer gibt es unterschiedliche Angaben. Bereits nach wenigen Minuten soll sich eine Verbesserung der Durchblutung zeigen. Die Dauer der Anwendung kann an den Geräten bis etwa 20 Minuten eingestellt werden. "Spürbare Therapieerfolge" seien nach vier bis sechs Wochen zu erwarten. Die Wirkung halte nach der Therapie drei bis sechs Monate an. Neben Magnetspulen gibt es zum Anschluss an die Steuergeräte auch eine Rotlicht-LED-Lampe, wie sie bei vielen Alternativmedizinern und in der Wellness-Szene beliebt sind.
 
Die Bemer-Therapie arbeitet mit gepulsten Magnetfeldern; die Stärke des Feldes (magnetische Induktion) betrage im Höchstfall 100 µT. Wie viele andere Magnetfeld-Behandlungssysteme besteht die Bemer-Anordnung aus einem Steuergerät und einer Spulenmatte, hier Applikationsmodul genannt. Es sind verschiedene Applikationsmodule als Decken, Kissen und in Kastenform erhältlich, auch zur Anwendung bei Tieren. Zur Behandlungsdauer gibt es unterschiedliche Angaben. Bereits nach wenigen Minuten soll sich eine Verbesserung der Durchblutung zeigen. Die Dauer der Anwendung kann an den Geräten bis etwa 20 Minuten eingestellt werden. "Spürbare Therapieerfolge" seien nach vier bis sechs Wochen zu erwarten. Die Wirkung halte nach der Therapie drei bis sechs Monate an. Neben Magnetspulen gibt es zum Anschluss an die Steuergeräte auch eine Rotlicht-LED-Lampe, wie sie bei vielen Alternativmedizinern und in der Wellness-Szene beliebt sind.
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