Elias Davidsson

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Elias Davidsson, isländisch Elías Davíðsson, (geb. 23. Januar 1941 in Palästina) ist ein isländischer Komponist, Programmierer und Verschwörungsideologe mit deutschen Vorfahren und aktuellem Wohnort nache Bonn. Sich selbst bezeichnete sich Davidsson auch als „radikalen Antisemiten“.[1]

Kurzbiographie

Elias Davidsson wurde in Palästina als Sohn deutscher Eltern mit jüdischem Glauben geboren, die 1931 bzw. 1935 aus Deutschland emigriert waren (den Familiennamen seines Vaters David Kahn ersetzte er später gemäß isländischer Namenskonvention durch das Patronym Davidsson). Davidsson lebte zunächst in Tel Aviv, später in Jerusalem. Teile des zweiten Lebensjahrzehnts verbrachte er in Frankreich, wo er zeitweilig Mitglied der sozialistisch-zionistischen Jugendorganisation Hashomer Hatzair war.[2][3]

Elias Davidsson als Komponist

Bereits in der Kindheit unternahm er Kompositionsversuche und studierte Klavier und Komposition in Köln, Freiburg und Basel, unter anderem bei Klaus Huber, Janka sowie Jürg Wyttenbach, Jacques Wildberger, Thomas Kessler und Roland Moser. Ab 1962 lebte er in Island und nahm die isländische Staatsbürgerschaft an. Nach zwanzig Jahren als IT-Programmierer begann er als erster Komponist in Island computergestützte avantgardistische Musik zu komponieren. 1976 wurde bei den Nordischen Musiktagen in Reykjavík sein Piano Trio (mit Schlagwerk) aufgeführt. Es folgte Landslög, eine Fantasie nach isländischen Volksweisen. Mit Cheetahs, Impotent legte er ein Werk für Musiktheater vor.

Seit Beginn der 1990er-Jahre konzentrierte er sich auf musikpädagogische Arbeit und die Komposition leicht fasslicher Werke für Unterrichtszwecke mit meist bildhaften Titeln. Unter den über 20 Sammlungen für verschiedene Instrumente[4] finden sich unter anderem das Graena Bokin mit 36 Klavierstücken, eine Sammlung mit Cellostücken oder die vom Verband deutscher Musikschulen für den Unterricht empfohlenen[5] 18 Klavierduette The Red Carousel – Das Rote Karussell.

Elias Davidsson, der neben Klavier auch Akkordeon und Lithophon[6] spielt, lebt seit 2008 als freischaffender Komponist in Alfter bei Bonn.

Politisches Engagement und Positionen zum Israel/Palästina-Konflikt

Sich selbst als „Palästinenser jüdischer Abstammung“ betrachtend,[7] setzt er sich seit den 80er Jahren für einen gemeinsamen Staat für Israelis und Palästinenser ein[8] und war Mitbegründer der Vereinigung Island-Palästina.[9] Er erklärt sich als Antizionist auf Grund der „universalen Prinzipien der Menschenwürde und des Respekts vor Menschenrechten“ [10]

Davidsson gilt als isländischer Hauptverfechter antiisraelischer und antiamerikanischer Theorien.[11] 2012 besuchte er zusammen mit den Muslim-Markt-Betreibern Yavuz Özoguz und Fatima Özoguz aus Delmenhorst sowie Jürgen Elsässer, Gerhard Wisnewski, Karl Höffkes, dem niedersächsischen FDP-Landtagskandidaten Claus Hübscher,[12][13][14][15] auch aus Delmenhorst, Ralf Flierl, Chefredakteur des Anlagemagazins „Smart Investor“ sowie den Kölner Arbeiterfotografie-Aktivisten Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.

Er gehört zu den Unterzeichnern des Offenen Brief Kulturschaffender in Deutschland zum Krieg in Gaza der am 1. August 2014 veröffentlicht wurde.[16]

Seit den 90er Jahren befasst sich Davidsson mit dem Völkerrecht. In den 90er Jahren erforschte er die menschenrechtlichen und strafrechtlichen Aspekte von Wirtschaftssanktionen.[17] [18] Einige seiner Beiträge wurden in juristischen Fachzeitschriften veröffentlicht.[19][20][21] Dem islamistischen Portal Muslim-Markt der Familie Özoguz gab er 2009 ein Interview [22]. Am 9. Oktober 2009 kam es in Frankfurt/Main im Kontext einer Veranstaltung im Club Voltaire mit dem verschwörungsideologischen Hip Hop-Duo Die Bandbreite, Elias Davidsson sowie Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann von der Kölner „Arbeiterfotografie“ zu Protesten und Auseinandersetzungen. Der Vorsitzende des Club Voltaire trat nach seiner bereits im Vorfeld geäußerten Kritik aus Protest gegen die Durchführung der Veranstaltung zurück. Der Querfront-Publizist Jürgen Elsässer veröffentlichte am 6. Oktober einen Solidaritätsaufruf unter der Überschrift Stoppt die “linke” SA!. [23] Am 28. und 29. November 2009 war Elias Davidsson zusammen mit Michael Buback, Odfried Hepp, Klaus Rainer Röhl und Michael Vogt Referent der V. Bielefelder Ideenwerkstatt der "Burschenschaft Normannia-Nibelungen" unter dem Titel „Terrorismus – Freiheitskampf, Fanatismus oder staatlich gelenkte Gewalt?“.[24] [25] [26]

Elias Davidsson als Verbreiter von Verschwörungstheorien

Elias Davidsson ist Weiterverbreiter von Verschwörungstheorien, wie sie in der Trutherszene kursieren. 2013 liess er sich von Ken Jebsen interviewen.

  • 11. September 2001: Seit 2002 befasst Davidsson sich mit den Ereignissen des 11. September 2001 und mit dem Thema Terrorismus. In dem Kontext verbreitet er über diverse Medien, u.a. seinen Blog[27] sowie die Zeitschrift Ossietzky, Verschwörungstheorien zum 11. September 2001. [28] [29] [30] [31] [32] So schreibt er: .. „Ich bin heute überzeugt, dass dieser Massenmord von den amerikanischen Behörden präpariert und auch ausgeführt wurden“.. In einem Interview bezeichnet Davidsson die von ihm gemeinten so genannten "9/11 - Leugner" mit "Holocaustleugnern": Zitat
..Die Absurdität dieser Argumentation liegt darin, dass nicht 9/11-Skeptiker, sondern die Verfechter der offiziellen Lügen über 9/11 die wahren 9/11-Leugner sind und mit “Holocaustleugner” verglichen werden sollten. Genauso wie “Holocaustleugner” die Nazis von der Schuld der Judenvernichtung zu befreien versuchen, versuchen westliche Eliten die US-Regierung vom Massenmord des 9/11 freizusprechen.[33] Aber zu anderen islamistischen Anschlägen der Vergangenheit wie in Mumbai, London und Madrid würde Muslimen die Schuld in die Schuhe geschoben. Dies sei einer „westlichen Propaganda“ zu verdanken, die die antisemitische Propaganda eines Julius Streicher übertreffen würde.
  • 2017 beteiligte sich Elias Davidsson auch an geschmacklosen und opfer-verhöhnenden Verschwörungstheorien zum Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt 2016. Seiner Meinung nach sei er auf zahlreiche Ungereimtheiten und Widersprüche in der Berichterstattung über den Anschlag und in Berichten von Behörden gestossen. Nach der Behauptung von Davidsson seien die Behörden vorab über den Anschlag informiert gewesen und somit Mitwisser oder Mittäter, wenn nicht sogar Auftraggeber. Einen islamistischen Anschlag schliesst er schlicht aus, sondern er sieht nur zwei Hypothesen: ..Handelt es hier um eine traditionelle staatliche Operation unter falscher Flagge oder ein vom Staat inszeniertes Schauspiel?..[..]..seit etwa 2012 veranschaulichen sogenannte Terrorereignisse und Amokläufe merkwürdige Anzeichen von vorgetäuschter Inszenierung, in welcher sogenannte Krisendarsteller die Rolle von Opfern, Sanitätern und Zeugen spielen. Diese Ereignisse ähneln weitgehend Anti-Terror-Übungen. Die Opfern werden mit Wunden und Blut geschminkt. Auch amputierte Personen im Rollstuhl werden gelegentlich für solche Schauspiele eingesetzt, wie es bekanntlich beim sogenannten Anschlag am Bostonmarathon geschah.. Den später ermittelte Attentäter Anis Amri nennt Davidsson "Sündenbock", obwohl die später gefundene Waffe die Tatwaffe beim Anschlag war. Anwesende Zeugen werden zu Schauspielern wenn sie in den Medien zitiert werden. Einen Beleg zu seinen Hypothesen nennt er jedoch nicht, lediglich vage Vermutungen. Als Indiz für seine Idee nennt er die Anwesenheit eines Busses der Berliner Verkehrsbetriebe BVG, der seiner Meinung nach (Zitat) dort nichts zu suchen hatte und dessen Warnlichter blinkten. Der LKW, der die zwölf Opfer überfuhr und tötete, sei am wahrscheinlichsten überhaupt nicht über den Weihnachtsmarkt gefahren, sondern aus Vertuschungsgründen dort beschädigt abgestellt worden. Des weiteren sieht er die Tatsache, dass nur wenige Namen der Anschlagsopfer bekannt wurden, als eine Art Beleg für seine verschwörungstheoretische Hypothese. Weitere Scheinbelege sieht Davidsson in den sich teilweise widersprechenden Informationen, die von den Medien in den ersten Stunden nach dem Anschlag verbreitet wurden. Ein Bekennervideo von Amri überzeugt ihn nicht, überzeugende Gründe für seine Zweifel am Video nennt er nicht. Zur Berichterstattung durch die Medien (durch die er die Einzelheiten zum Anschlag erst erfuhr) nutzt er Begriffe wie Medienhuren die Lügen verbreiteten oder Deutungshegemonie der Medien. Elias Davidsson kommt zu einem Fazit. Zitat:
..Fazit:
Was können wir angesichts dieser Umstände tun?
Erstens: Wir sollen grundsätzlich alles, was in den herrschenden Medien über den sogenannten Terrorismus berichtet wird, bezweifeln.
Zweitens: Wir sollten davon ausgehen, dass Terrorismus in welcher Form auch immer – vorbehaltlich dessen, dass das Gegenteil eindeutig und durch ein öffentliches Gerichtsverfahren nachgewiesen wird – vom Staat ausgeht. Terrorismus ist eine Methode der Machtausübung...
Drittens: Aufklärung...

Wen Davidsson mit "wir" meint, bleibt unklar. Offenbar meint er die Trutherszene.

Publikationen

  • Hijacking America's Mind on 9/11: Counterfeiting Evidence, Algora Publishing, 2013, ISBN 978-0875869728

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://eiskaltland.blogsport.eu/tag/arbeiterfotografie/
  2. Angaben UCC Palestine Solidarity Campaign
  3. Angaben bei The Irish Anti-War Movement
  4. http://www.tonar-og-steinar.com
  5. VdM, Fachbereich Tasteninstrumente Klavier, Literaturempfehlungen für den Unterricht an Musikschulen, Mai 2004 (PDF; 113 kB)
  6. The Icelandic Lithophone
  7. Die Herzen entflammt In: Der Spiegel 28/1997
  8. For an Indivisible and Free Palestine, Eigene Webseite, 1998
  9. Kurze Biographie In: aldeilis.net
  10. Warum ich Antizionist bin, Israelitisches Wochenblatt (Zürich), Nr. 34, 22. August 1997
  11. Mark Avrum Ehrlich (Hrsg.): Encyclopedia of the Jewish diaspora: origins, experiences, and culture, Bd. 1, Abc-Clio Inc., 2009, ISBN 9781851098736, S. 1081 (Vorschau in der Google-Buchsuche)
  12. Jonas Nonnenmann: FDP-Landtagskandidat wirbt für Ahmadinedschad In: Berliner Zeitung. 4. Mai 2012
  13. FDP-Lokalpolitiker bei Ahmadinedschad: Die unglaubliche Reise des Herrn Hübscher In: Spiegel Online, 3. Mai 2012
  14. FDP-Politiker bei Ahmadinedschad: Hübschers wundersame Reisegruppe In: Spiegel Online, 4. Mai 2012
  15. Benno Schirrmeister: Berufsverbot für Delmenhorster FDP-Politiker Besuchen verboten In: taz.de, 14. Mai 2012
  16. Offener Brief Kulturschaffender in Deutschland zum Krieg in Gaza In: gazaopenletter.de
  17. Muslim-Markt interviewt Elias Davidsson In: muslim-markt.de, 2. August 2009.
  18. Writings by Elias Davidsson: Economic Oppression and Human Rights
  19. The Security Council's Obligations of Good Faith, Florida Journal of International Law, Sommer 2003, Vol. XV, No. 4, pp. 541-574
  20. Legal Boundaries to UN Sanctions, International Journal of Human Rights, Vol. 7, No. 4 (Winter 2003), pp. 1-50
  21. Economic oppression as a crime against humanity, Netherlands Quarterly of Human Rights, Juni 2005, Vol. 23, No. 2, pp. 173-212
  22. Muslim-Markt interviewt Elias Davidsson In: muslim-markt.de, 2. August 2009
  23. https://juergenelsaesser.wordpress.com/2009/10/06/stoppt-die-linke-sa/
  24. Burschenschaft hört Ideen zum Terror
  25. http://www.bielefelder-ideenwerkstatt.de/pages/archiv/v.-biw-2009.php
  26. Presseschau In: bielefelder-ideenwerkstatt.de
  27. Schriften und Interviews von Elias Davidsson auf Deutsch
  28. http://www.sopos.org/aufsaetze/4e61e984336e6/1.phtml
  29. http://www.sopos.org/aufsaetze/4e99c08c28145/1.phtml
  30. http://www.sopos.org/aufsaetze/4e80c7b27a8c6/1.phtml
  31. http://www.sopos.org/aufsaetze/4eaeaf14e9eb4/1.phtml
  32. http://www.sopos.org/aufsaetze/4e58d24e2f622/1.phtml
  33. http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/einige-gedanken-zum-holocaustdiskurs
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