Klaus Volkamer

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Klaus Volkamer[1]
Nachruf im Net Journal, 2022

Klaus Volkamer (geb. 1939, gest. März 2022) war ein deutscher promovierter Chemiker, "freier Wissenschaftler", Esoteriker und Buchautor aus Frankenthal. Volkamer betätigte sich auch als Gutachter für Esoterikprodukte wie dem Lebensfeldstabilisator von Dieter Broers oder Produkten aus dem Bereich "belebtes Wasser". Die Gutachten basieren auf Messungen mit einem in der Messtechnik unbekannten "Rollendetektor" sowie Analysewaagen, die nach Volkamer "Massedifferenzen" in Anwesenheit der jeweiligen Produkte zeigen sollen.

Volkamer machte durch eine wissenschaftlich nicht rezipierte Theorie auf sich aufmerksam, nach der eine so genannte "feinstoffliche Materie" existiere, die unsichtbar und mit dem seit dem Altertum her bekannten, auch von Homöopathen beanspruchten Konzept einer Lebenskraft (vis vitalis) gleichzusetzen sei.

Seine esoterischen Vorstellungen von "bioaktiven Feldern", einem "Globalfeld der Erde" und so genannten "Lebensfeldern" von Lebenwesen führten zur Beachtung in geomantischen und radiästhesistischen Kreisen sowie bei Anhängern pseudomedizinischer Vorstellungen. Nach Volkamer gebe es beispielsweise eine "Interaktion" dieser "Felder" mit einem Globalfeld der Erde, was zu "geobiologischen Effekten" führe. Nach Angaben von Volkamer, die er bei "Secret-TV" machte, seien über seine Annahmen auch die so genannten Skalarwellen erklärbar. Die Existenz von "Skalarwellen" ist jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Veröffentlichungen zu seinen Theorien und "Erweiterungen" der speziellen Relativitätstheorien finden sich in Esoterikzeitschriften wie Raum und Zeit[2][3], oder bei Secret-TV[4][5], wo er gleich zweimal vorkommt. Secret-TV ist ein Videoprojekt im Internet, das ursprünglich vom Braunesoteriker Jan Udo Holey gegründet wurde, bis es verkauft wurde. Auch bei YouTube finden sich Volkamers Hypothesen als Video.[6] Wissenschaftlich zu nennende Veröffentlichungen in anerkannten Journalen sind dagegen nicht verzeichnet. Allerdings finden sich zwei Veröffentlichungen zum Thema "dark matter" in Tagungsbänden.[7][8]

Volkamer trat 2009 zu einem Vortrag mit dem Titel Generelle Betrachtungen zur Gewinnung von "Vakuumenergie" aus Sicht feinstofflicher Forschung bei der "Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Freie Energie" (SAFE) auf, einem Verein zur Promotion und Vermarktung der so genannten "Freien Energie".

Kurzbiographie

Klaus Volkamer wurde 1939 in Zweibrücken geboren und studierte Chemie an der Universität München. In Freiburg promovierte er 1969 in Physikalischer Chemie. Ab 1970 war Volkamer bei dem Chemiekonzern BASF tätig. Er soll Inhaber von über 160 Patenten sein. Anhand von Patentdatenbanken lässt sich das allerdings nicht bestätigen. Volkamer taucht dort als Miterfinder bei einer Anzahl von Patentanmeldungen der BASF AG aus den 1970er und 1980er Jahren auf, etwa zum Entfernen von CO2 oder H2S aus Gasgemischen, von denen aber nur ein kleiner Teil tatsächlich patentiert wurde.

Seit 1985 bezeichnet sich Volkamer als "freier Wissenschaftler" und ist Autor, Managementtrainer und Vortragsredner.

Engagement für Maharishi - Transzendentale Meditation

Volkamer wird auch als "langjähriger Lehrer für Transzendentale Meditation" bezeichnet.[9] Er war "Landesdirektor" einer "Maharishi Weltfriedens-Stiftung für Wissenschaft und Technik" in Rheinland-Pfalz.[10] Volkamer war auch im Bundesvorstand der "Die Naturgesetz Partei" (Natural Law Party, NLP). Diese ist der politische Arm der Maharishi-Sekte. Als Monika Kirschner und Bärbel Schwertfeger in ihrem Buch Der Ayurveda-Boom Kritik am Kult um den Yogi Maharishi übten, war Volkamer Mitautor einer Schrift, die den Autoren "Falschinformation" und "Verleumdung" vorwarf.[11]

Theorie der Volkamerschen "feinstofflichen Materie"

Nachweisversuch "feinstofflicher Materie" durch Feinwaage
Experiment zum Nachweis der "feinstofflichen Materie"

Volkamer war der Ansicht, dass eine unsichtbare "feinstoffliche Materie" existiere, deren "Masse" mit herkömmlichen Präzisionswaagen mit Datenanschluss zur Datenaufzeichnung nachweisbar sei, und die auch eine "Energie" habe. Die postulierte "feinstoffliche Materie" nach Volkamer sei jedoch bislang nicht wissenschaftlich anerkannt.

Eine besondere angenommene Eigenschaft sei ihre Speicherfähigkeit. So könne sie laut Volkamer "bioaktive Informationen" speichern und wieder "re-exprimieren". Dieser "feinstofflichen Energie" ordnet er bestimmte "Quanten" zu, mit einer "räumlich weit ausgedehnten Feldstruktur von extrem geringer Dichte". Volkamers "Quanten" sollen um Zehnerpotenzen kleiner sein als bekannte Elementarteilchen, gleichzeitig sollen sie jedoch um viele Größenordnungen massereicher sein und den gesamten Raum anfüllen, inklusive des Vakuums oder interstellaren Raums.

Volkamer führte auch Experimente zum Nachweis seiner "feinstofflichen Materie" durch. Er setzte dazu eine Feinwaage mit einer Auflösung < 5µg ein um nachzuweisen, dass Masse nicht als zeitlich konstant anzusehen sei. So glaubt beispielsweise Volkamer den telekinetischen Einfluss eines Geistheilers auf eine Waage beobachtet zu haben (siehe Messkurve rechts). Der Geistheiler sollte sich auf eine "Massenzunahme" einer 4 Meter entfernten Masse konzentrieren. Erwartungsgemäss zeigt eine Datenaufzeichnung eine scheinbare Reaktion der Waage, die Volkamer als Masseveränderung von 30 Mikrogramm verstand. Eine besondere Rolle sollen dabei die Augen spielen, da über diese die gemeinte "Lebensenergie" übertragen werde.

Volkamers Vorgehen wird im Esoterikumfeld auch dahingehend verstanden, dass er damit eine Basis zu einer feinstofflich erweiterten Physik formulierte habe, die es erlaube, bekannte Widersprüche und Unzulänglichkeiten verbreiteter Vorstellungen und Praktiken aus der Alternativmedizin zu "lösen". So lasse sich demnach die Homöopathie durch Volkamers "feinstoffliche Physik" und Vorstellungen von "metabolischen Informationsträgern" plausibler machen. Außerdem ließen seine Vorstellungen Aussagen über chronische Erkrankungen in einem anderen Licht erscheinen.

Gutachten zu Feinstofflichen Feldern von Esoterikprodukten

Seine Vorstellungen einer feinstofflichen Materie spielen eine Rolle bei Gutachten von Volkamer zu Esoterikprodukten. So verfasste er im November 2014 ein Gutachten zum Lebensfeldstabilisator von Dieter Broers. Das Gutachten kursiert im deutschsprachigen Internet und hat den Titel "Feinstofliche Wägeversuche und Messergebnisse mit LFS und LFS - REPOSE"[12] Volkamer will mit einem so genannten "Rollendetektor" und einer Waage (behauptete Auflösung: 0,1 µg) "bioaktive" und gleichzeitig "nicht-elektromagnetische" "feinstoffliche Felder" gemessen haben, die erstaunlicher Weise bei ein- oder ausgeschaltetem Lebensfeldstabilisator in der gleichen Weise aufgetreten sein sollen:

Mit dem LFS und dem LFS – REPOSE wurden erfolgreich Wägeversuche mit einem für die Detektion feinstofflicher Felder geeigneten „Rollendetektor“ und einer Zweischalenwaage mit einer Auflösung von ±0,1 µg gemacht. Es konnte mit dieser Wägemethode gezeigt werden, das die beiden Geräte sowohl in abgeschaltetem Zustand als auch nach Inbetriebnahme jeweils messbare bioaktive nicht-elektromagnetische feinstoffliche Felder austrahlen.

Der von Volkamer genannte geheimnisvolle Rollen-Detektor ist in der wissenschaftlichen Messtechnik unbekannt. Es gibt zu einem "Rollendetektor" oder "Rollen-Detektor" beispielsweise keinen Eintrag in der Wikipedia. Bei dem genannten Detektor handelt es sich um eine Erfindung von Klaus Volkamer. Er beschreibt diesen in seinem Werk "Die feinstoffliche Erweiterung unseres Weltbildes". Den gleichen "Rollendetektor" setzte Volkamer auch zur (erfolgreichen) Prüfung eines Produkts der Firma NovaVitalis mit dem Namen "aktiviertes Wasser" ein.[13]

Volkamers Erweiterungen der SRT von Albert Einstein

Werk:

Volkamers Theorie postuliert auch eine notwendige "Erweiterung" der speziellen Relativitätstheorie (SRT) von Albert Einstein. Hierbei spielt ein aus Massequanten von etwa 2, 5 und 20 µg bestehender Äther die entscheidene Rolle. Volkamer sieht in diesem Äther die seit langem gesuchte "kosmische dunkle Materie".

Volkamer erweitert Einsteins Spezielle Relativitätstheorie (SRT) eines vierdimensionalen Raumes um weitere zwei mal vier (acht) zusätzliche Dimensionen, die den menschlichen Sinnen und menschengemachter Technik nicht zugänglich seien. Volkamers "Raum" ist somit 12-dimensional. In diesem seien auch Geschwindigkeiten beliebig größer als die Lichtgeschwindigkeit kein Problem.

Aktivitäten

Volkamer tritt regelmäßig mit kostenpflichtigen Vorträgen über seine Theorien auf, so im Rahmen von Veranstaltungen der DGEIM und als Dozent bei der BeTeWi-Akademie.

Werke und Veröffentlichungen

  • Volkamer K: Feinstoffliche Erweiterung unseres Weltbildes. 2007, Weißensee-Verlag Berlin
  • Volkamer K: Feinstoffliche Erweiterung der Naturwissenschaften, 2008, Weißensee Verlag, Berlin
  • Volkamer K: Intuition, Kreativität und ganzheitliches Neue Wege zum bewußten Handeln, Suhrkamp (April 2002)
  • Volkamer K: Agnim oder Evolution, das Wechselspiel von Ordnung und Entropie, Verlag: Naglschmid (Januar 1998)
  • Volkamer K: Sources and detection of dark matter and dark energy in the universe, proceeding paper, 8th UCLA symposium, Marina del Ray, 20.2.2008
  • Volkamer K: detection of dark matter radiation of stars during visible sun eclipses, proc. suppl., Nuclear Physics B, 124 (2003), Seiten 117-127

Weblinks

Quellennachweise

  1. www.tm-konstanz.de/Images/VOLKLAMER.JPG
  2. Feinstofflichkeit - ein uraltes Mysterium, Teil 1: Der experimentelle Nachweis, Raum und Zeit, Heft 158/2009 [1]
  3. Klaus Volkamer: Feinstofflichkeit – ein uraltes Mysterium Teil 2: Folgen für unser Weltbild, Raum und Zeit, Heft 159/2009
  4. http://www.secret.tv/artikel5046274/Physikalische_Aspekte_der_Feinstofflichkeit
  5. Secret-TV: Experimente zur Feinstofflichkeit
  6. *http://www.youtube.com/watch?v=84KIBNm1bnc
  7. Volkamer K: Sources and detection of dark matter and dark energy in the universe, proceeding paper, 8th UCLA symposium, Marina del Ray, 20.2.2008
  8. Volkamer K: detection of dark matter radiation of stars during visible sun eclipses, proc. suppl., Nuclear Physics B, 124 (2003), Seiten 117-127
  9. http://www.tm-darmstadt.de/p/buchautoren/dr-klaus-volkamer.html
  10. http://www.tm-konstanz.de/veranstaltungen.html
  11. http://www.agpf.de/TM-Kritikerbeschimpfung.htm
  12. Gutachten Dr. Klaus Volkamer Frankenthal, Bericht 1
    Feinstofliche Wägeversuche und Messergebnisse mit LFS und LFS - REPOSE".
    "Bericht 2: Feinstofliche Wäge- und Wachstumsversuche sowie Messergebnisse mit dem LFS und dem LFS - REPOSE"
    Dr. Klaus Volkamer, Heidelberger Ring 21, D-6727 Frankenthal
  13. http://quer-denken.tv/files/Messprotokoll_Dr_Volkamer.pdf