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[[Datei:Russische Staatsmedien 2022.png|Übersicht russische Staatsmedien (2022, Quelle:<ref>https://twitter.com/noUpside</ref>)|320px|thumb]]
 
[[Datei:Russische Staatsmedien 2022.png|Übersicht russische Staatsmedien (2022, Quelle:<ref>https://twitter.com/noUpside</ref>)|320px|thumb]]
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[[Datei:Russische Propaganda und Desinformation 2022.jpg|Einordnung durch MIBURO (2022)<ref>https://clintwatts.substack.com/p/russias-propaganda-and-disinformation?s=r</ref>|thumb|320px]]
 
[[image:Vice Motherboard Fake News 2017.jpg|Sputnik auf Platz 1 bei der Verbreitung von fake news in Deutschland. Dies ergab eine stichprobenartige Untersuchung von Vice Motherboard im Jahre 2017. Berücksichtigt wurden 285 facebook Artikel.<ref>http://meedia.de/2017/09/19/die-vice-tochter-motherboard-hat-untersucht-welche-medien-am-haeufigsten-fake-news-verbreiten/</ref> [[RT Deutsch]], das auf Platz 3 landete, reagierte mit einem Artikel ''Motherboard: Warum 100 Prozent der Facebook-Posts von RT Deutsch immer der Wahrheit entsprechen''|300px|thumb]]
 
[[image:Vice Motherboard Fake News 2017.jpg|Sputnik auf Platz 1 bei der Verbreitung von fake news in Deutschland. Dies ergab eine stichprobenartige Untersuchung von Vice Motherboard im Jahre 2017. Berücksichtigt wurden 285 facebook Artikel.<ref>http://meedia.de/2017/09/19/die-vice-tochter-motherboard-hat-untersucht-welche-medien-am-haeufigsten-fake-news-verbreiten/</ref> [[RT Deutsch]], das auf Platz 3 landete, reagierte mit einem Artikel ''Motherboard: Warum 100 Prozent der Facebook-Posts von RT Deutsch immer der Wahrheit entsprechen''|300px|thumb]]
 
[[image:Sputniknews-armee-gegen-coronavirus-militaertechnik-kolonnen-in-paris-eingerueckt-2020-03-23-1.jpg|Fake-News Artikel beim russischen Staatssender [[Sputnik]], in dem fälschlich über ein Eingreifen der französischen Armee im Zusammenhang mit der CoV-2 - Pandemie berichtet wird, auch unter Berufung auf anonyme Quellen wie "Trah-zion" mit antisemitischen Unterton. Die Falschmeldung wurde später von [[Mark Hegewald]] als Multiplikator übernommen und ausgebaut. (roter Pfeil: Markierung durch Psiram)|300px|thumb]]  
 
[[image:Sputniknews-armee-gegen-coronavirus-militaertechnik-kolonnen-in-paris-eingerueckt-2020-03-23-1.jpg|Fake-News Artikel beim russischen Staatssender [[Sputnik]], in dem fälschlich über ein Eingreifen der französischen Armee im Zusammenhang mit der CoV-2 - Pandemie berichtet wird, auch unter Berufung auf anonyme Quellen wie "Trah-zion" mit antisemitischen Unterton. Die Falschmeldung wurde später von [[Mark Hegewald]] als Multiplikator übernommen und ausgebaut. (roter Pfeil: Markierung durch Psiram)|300px|thumb]]  
 
[[image:Sputnik Coronavirus russisches Militaer April 2020.jpg|anderer Sputnik-Artikel vom 13. April 2020<ref>de.sputniknews.com/politik/20200413326900079-corona-hoehenpunkt-in-moskau-nicht-vorbei/</ref>|300px|thumb]]
 
[[image:Sputnik Coronavirus russisches Militaer April 2020.jpg|anderer Sputnik-Artikel vom 13. April 2020<ref>de.sputniknews.com/politik/20200413326900079-corona-hoehenpunkt-in-moskau-nicht-vorbei/</ref>|300px|thumb]]
'''Sputnik News Agency''' (SNA News, '''Sputnik''', Sputniknews, kurz SNA) ist ein Nachrichtenportal, das 2014 vom staatlichen russischen Medienunternehmen Rossija Sewodnja gegründet wurde. Sein Name ist der russisch-internationalen Zeitschrift ''Sputnik'' entlehnt, die sich als publizistisches Sprachrohr der ehemaligen Sowjetunion verstand.
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'''Sputnik News Agency''' (SNA News, '''Sputnik''', Sputniknews, kurz SNA, zuletzt 2022 Satellit) ist ein Nachrichtenportal, das 2014 vom staatlichen russischen Medienunternehmen Rossija Sewodnja gegründet wurde. Sein Name ist der russisch-internationalen Zeitschrift ''Sputnik'' entlehnt, die sich als publizistisches Sprachrohr der ehemaligen Sowjetunion verstand.
    
''SNA'' gab 2015 an, Redaktionen an 130 Standorten in 34 Ländern zu haben und in 30 Sprachen zu senden.<ref name="Tota">Felix-Emeric Tota: [http://www.faz.net/-gqz-81npz ''Propagandakanal „Sputnik News“: Diese Nachrichten sind ganz nach Putins Geschmack'']. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 31. März 2015.</ref><ref>Frank Rauschendorf: [http://info.arte.tv/de/sputnik ''Sputnik - Russland in der Nachrichten-Offensive'']. Auf: ''Arte.tv'', 12. Februar 2015.</ref>
 
''SNA'' gab 2015 an, Redaktionen an 130 Standorten in 34 Ländern zu haben und in 30 Sprachen zu senden.<ref name="Tota">Felix-Emeric Tota: [http://www.faz.net/-gqz-81npz ''Propagandakanal „Sputnik News“: Diese Nachrichten sind ganz nach Putins Geschmack'']. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 31. März 2015.</ref><ref>Frank Rauschendorf: [http://info.arte.tv/de/sputnik ''Sputnik - Russland in der Nachrichten-Offensive'']. Auf: ''Arte.tv'', 12. Februar 2015.</ref>
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:''..Versuche politischer Einflussnahme<br>Jenseits seiner Spionageinteressen ist Russland bestrebt, die politische und öffentliche Meinung in Deutschland zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Bei deutschen Gesprächspartnern vertreten Angehörige der russischen Dienste offensiv Positionen des Kremls, werben um Verständnis für die russische Politik und versuchen, ihr Gegenüber als Multiplikator zur Verbreitung russlandfreundlicher Sichtweisen und Narrative zu gewinnen.<br>Propaganda und Desinformation<br>Daneben verbreiten Akteure der Russischen Föderation wie auch in den vergangenen Jahren auf vielfältigen Wegen pro-russische Propaganda und Desinformation. Wichtige Werkzeuge sind dabei – oft unter Nutzung von Social Bots und Fake-Profilen – soziale Netzwerke, staatlich geförderte und private Institute (z.B. Thinktanks), einzelne eigenständig agierende Einflussakteure und russische Staatsmedien. Weltweit sendende TV-, Radio- und Internetkanäle betreiben gezielt Propaganda und Desinformation. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass derartige „Meinungsäußerungen“ durch staatliche russische Stellen initiiert werden. Sie suggerieren beispielsweise einen politischen oder gesellschaftlichen Niedergang Deutschlands durch die große Zahl von Flüchtlingen. Die Verhältnisse in Russland werden dagegen geschönt dargestellt und die Ursachen für wirtschaftliche und soziale Einschnitte in Russland allein den westlichen Regierungen angelastet. Gleichzeitig wird das Narrativ verbreitet, dass von den USA sowie der NATO eine Bedrohung des vermeintlich friedfertigen Russlands ausgehe. Derartige Desinformations- und Propaganda-Kampagnen zielen nicht zuletzt auf die Schwächung der Position der Bundesregierung und ihrer Rolle als Befürworterin einer Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland. Auch das russische Medienangebot in Deutschland wird durch den russischen Staat gefördert und ausgebaut. Staatliche Unternehmen werden als scheinbar unabhängige Medien getarnt, um die Zugehörigkeit zum russischen Staat zu verschleiern und die Öffentlichkeit auf subtile Weise zu beeinflussen. Die wichtigsten Akteure sind dabei der Internet-Sender RT Deutsch sowie die Nachrichtenagentur Sputnik. Nachdem die britischen Behörden zwei russische Staatsbürger verdächtigten, den am 4. März 2018 in Salisbury (Großbritannien) verübten Giftanschlag mit einer Chemiewaffe aus der Stoffgruppe der Nowitschoks auf den ehemaligen russischen Geheimdienstangehörigen Sergej Skripal und dessen Tochter im Regierungsauftrag verübt zu haben, beteiligten sich RT Deutsch und Sputnik an einer internationalen russischen Kampagne, mit der vom Verdacht abgelenkt beziehungsweise Zweifel gesät werden sollten..''<ref>Verfassungsschutzbericht 2018 (Deutschland), Seite 286/287</ref>
 
:''..Versuche politischer Einflussnahme<br>Jenseits seiner Spionageinteressen ist Russland bestrebt, die politische und öffentliche Meinung in Deutschland zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Bei deutschen Gesprächspartnern vertreten Angehörige der russischen Dienste offensiv Positionen des Kremls, werben um Verständnis für die russische Politik und versuchen, ihr Gegenüber als Multiplikator zur Verbreitung russlandfreundlicher Sichtweisen und Narrative zu gewinnen.<br>Propaganda und Desinformation<br>Daneben verbreiten Akteure der Russischen Föderation wie auch in den vergangenen Jahren auf vielfältigen Wegen pro-russische Propaganda und Desinformation. Wichtige Werkzeuge sind dabei – oft unter Nutzung von Social Bots und Fake-Profilen – soziale Netzwerke, staatlich geförderte und private Institute (z.B. Thinktanks), einzelne eigenständig agierende Einflussakteure und russische Staatsmedien. Weltweit sendende TV-, Radio- und Internetkanäle betreiben gezielt Propaganda und Desinformation. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass derartige „Meinungsäußerungen“ durch staatliche russische Stellen initiiert werden. Sie suggerieren beispielsweise einen politischen oder gesellschaftlichen Niedergang Deutschlands durch die große Zahl von Flüchtlingen. Die Verhältnisse in Russland werden dagegen geschönt dargestellt und die Ursachen für wirtschaftliche und soziale Einschnitte in Russland allein den westlichen Regierungen angelastet. Gleichzeitig wird das Narrativ verbreitet, dass von den USA sowie der NATO eine Bedrohung des vermeintlich friedfertigen Russlands ausgehe. Derartige Desinformations- und Propaganda-Kampagnen zielen nicht zuletzt auf die Schwächung der Position der Bundesregierung und ihrer Rolle als Befürworterin einer Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland. Auch das russische Medienangebot in Deutschland wird durch den russischen Staat gefördert und ausgebaut. Staatliche Unternehmen werden als scheinbar unabhängige Medien getarnt, um die Zugehörigkeit zum russischen Staat zu verschleiern und die Öffentlichkeit auf subtile Weise zu beeinflussen. Die wichtigsten Akteure sind dabei der Internet-Sender RT Deutsch sowie die Nachrichtenagentur Sputnik. Nachdem die britischen Behörden zwei russische Staatsbürger verdächtigten, den am 4. März 2018 in Salisbury (Großbritannien) verübten Giftanschlag mit einer Chemiewaffe aus der Stoffgruppe der Nowitschoks auf den ehemaligen russischen Geheimdienstangehörigen Sergej Skripal und dessen Tochter im Regierungsauftrag verübt zu haben, beteiligten sich RT Deutsch und Sputnik an einer internationalen russischen Kampagne, mit der vom Verdacht abgelenkt beziehungsweise Zweifel gesät werden sollten..''<ref>Verfassungsschutzbericht 2018 (Deutschland), Seite 286/287</ref>
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Im Fall Lisa, bei dem im Januar 2016 von einer vermeintlichen Vergewaltigung einer russlandstämmigen Schülerin durch Migranten in Berlin berichtet wurde,<ref>Sputnik:'' [https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20160117307158514-berlin-minderjaehrige-vergewaltigt-polizei-tatenlos/ Berlin: Minderjährige vergewaltigt, Polizei tatenlos]'', 17. Januar 2017, abgerufen am 4. Februar 2017</ref>
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Im [https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Lisa Fall Lisa], bei dem im Januar 2016 von einer vermeintlichen Vergewaltigung einer russlandstämmigen Schülerin durch Migranten in Berlin berichtet wurde,<ref>Sputnik:'' [https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20160117307158514-berlin-minderjaehrige-vergewaltigt-polizei-tatenlos/ Berlin: Minderjährige vergewaltigt, Polizei tatenlos]'', 17. Januar 2017, abgerufen am 4. Februar 2017</ref>
war Sputnik federführend in der Verbreitung irreführender und unsubstantiierter Berichte, die zu beträchtlicher Unruhe unter Russlanddeutschen geführt hatten und zu einer Kritik der deutschen Regierung durch den russischen Außenminister führten; die Nachricht wurde in der Folge von rechtsextremen Kreisen aufgegriffen. Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, sagte in diesem Zusammenhang, seit der Gründung des Nachrichtenportals Sputnik im Jahr 2014 gebe es eine massive Propaganda mit häufig ausländerfeindlicher und rechtsradikaler Ausrichtung; die sozialen Medien würden vom Kreml systematisch zur Stimmungsmache genutzt.<ref>Die Welt: ''[https://www.welt.de/politik/deutschland/article151685379/Man-hat-die-reingelassen-Und-uns-gibt-man-nichts.html „Man hat die reingelassen. Und uns gibt man nichts!“]'', Artikel über die Beeinflussung von Russlanddeutschen durch russische Medien, 31. Januar 2016, abgerufen am 4. Februar 2017</ref>
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war Sputnik federführend in der Verbreitung irreführender und unsubstantiierter Berichte, die zu beträchtlicher Unruhe unter Russlanddeutschen geführt hatten und zu einer Kritik der deutschen Regierung durch den russischen Außenminister führten; die Nachricht wurde in der Folge von rechtsextremen Kreisen aufgegriffen. Sputnik nannte Lisa "unser Mädchen" und Interfax bezeichnete es fälschlich als Russin. Anwalt der Familie war [[Alexej Danckwardt]], der inzwischen in Moskau lebt.
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Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, sagte in diesem Zusammenhang, seit der Gründung des Nachrichtenportals Sputnik im Jahr 2014 gebe es eine massive Propaganda mit häufig ausländerfeindlicher und rechtsradikaler Ausrichtung; die sozialen Medien würden vom Kreml systematisch zur Stimmungsmache genutzt.<ref>Die Welt: ''[https://www.welt.de/politik/deutschland/article151685379/Man-hat-die-reingelassen-Und-uns-gibt-man-nichts.html „Man hat die reingelassen. Und uns gibt man nichts!“]'', Artikel über die Beeinflussung von Russlanddeutschen durch russische Medien, 31. Januar 2016, abgerufen am 4. Februar 2017</ref>
    
Auch im Falle des EU-Austritt des Vereinigten Königreichs hätten Sputnik und [[Russia Today]] beispielsweise diesen in ihrer Berichterstattung systematisch unterstützt.<ref>Ivan Nechepurenko und Neil MacFarquhar: [http://www.nytimes.com/2016/06/25/world/europe/russia-eu-vote.html ''Despite Russia's Somber Facade, Glimpses of Joy Over E.U. Referendum'']. In: ''The New York Times'', 24. Juni 2016.</ref><ref>Ben Judah: [http://www.independent.co.uk/voices/those-who-call-for-brexit-are-handing-european-power-to-the-kremlin-a6921386.html ''Those who call for Brexit are handing European power to the Kremlin'']. In: ''The Independent'', 9. März 2016.</ref> Eine Analyse der Anfang Februar 2016 auf Sputniknews.com erschienenen Berichte über das geplante EU-Referendum zeigte eine systematische Bevorzugung der „Out“-Position. Befürworter des EU-Austritts wurden doppelt so häufig zitiert wie Gegner, ihre Stellungnahmen wurden auffälliger positioniert (z.&nbsp;B. in der Überschrift) und ihnen wurde in den Artikeln mehr Raum eingeräumt. Warnungen, der EU-Austritt könne sich negativ auf die Wirtschaft auswirken, wurden durch redaktionelle Kommentare u.&nbsp;a. als „Panikmache“ bezeichnet. Texte enthielten Wertungen und Pejorativa, etwa die Behauptung, David Cameron suche „verzweifelt“ nach einer Einigung mit EU-Vertretern oder der ausgehandelte Kompromiss im Februar bedeute für Cameron einen „ernsthaften Schritt abwärts“.<ref>Ben Nimmo: [http://www.statecraft.org.uk/research/lobbying-brexit-how-kremlins-media-are-distorting-uks-debate ''Lobbying for Brexit: How the Kremlin's media are distorting the UK's debate'']. In: ''The Institute of Statecraft'', 13. Februar 2016.</ref>
 
Auch im Falle des EU-Austritt des Vereinigten Königreichs hätten Sputnik und [[Russia Today]] beispielsweise diesen in ihrer Berichterstattung systematisch unterstützt.<ref>Ivan Nechepurenko und Neil MacFarquhar: [http://www.nytimes.com/2016/06/25/world/europe/russia-eu-vote.html ''Despite Russia's Somber Facade, Glimpses of Joy Over E.U. Referendum'']. In: ''The New York Times'', 24. Juni 2016.</ref><ref>Ben Judah: [http://www.independent.co.uk/voices/those-who-call-for-brexit-are-handing-european-power-to-the-kremlin-a6921386.html ''Those who call for Brexit are handing European power to the Kremlin'']. In: ''The Independent'', 9. März 2016.</ref> Eine Analyse der Anfang Februar 2016 auf Sputniknews.com erschienenen Berichte über das geplante EU-Referendum zeigte eine systematische Bevorzugung der „Out“-Position. Befürworter des EU-Austritts wurden doppelt so häufig zitiert wie Gegner, ihre Stellungnahmen wurden auffälliger positioniert (z.&nbsp;B. in der Überschrift) und ihnen wurde in den Artikeln mehr Raum eingeräumt. Warnungen, der EU-Austritt könne sich negativ auf die Wirtschaft auswirken, wurden durch redaktionelle Kommentare u.&nbsp;a. als „Panikmache“ bezeichnet. Texte enthielten Wertungen und Pejorativa, etwa die Behauptung, David Cameron suche „verzweifelt“ nach einer Einigung mit EU-Vertretern oder der ausgehandelte Kompromiss im Februar bedeute für Cameron einen „ernsthaften Schritt abwärts“.<ref>Ben Nimmo: [http://www.statecraft.org.uk/research/lobbying-brexit-how-kremlins-media-are-distorting-uks-debate ''Lobbying for Brexit: How the Kremlin's media are distorting the UK's debate'']. In: ''The Institute of Statecraft'', 13. Februar 2016.</ref>
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In einer im August 2016 veröffentlichten Studie des unabhängigen US-amerikanischen Forschungsinstituts Center for European Policy Analysis über den Einfluss des Sputnik in Ost- und Zentraleuropa wird dessen Vorgehensweise als „einseitige Feindseligkeit gegenüber dem Mainstream“ beschrieben.
 
In einer im August 2016 veröffentlichten Studie des unabhängigen US-amerikanischen Forschungsinstituts Center for European Policy Analysis über den Einfluss des Sputnik in Ost- und Zentraleuropa wird dessen Vorgehensweise als „einseitige Feindseligkeit gegenüber dem Mainstream“ beschrieben.
 
Sputnik gewähre den Protest-, Anti-Establishment- und pro-russischen Abgeordneten in diesen Ländern eine überproportionale Berichterstattung; dies sei systematisch und selbst wenn es sich um Mainstream-Politiker handele, werden nur deren Kommentare gewählt, die der breiteren Darstellung eines korrupten, dekadenten und russophobischen Westens entsprächen.<ref>CEPA: ''[https://cepa.ecms.pl/files/?id_plik=2773 Winning the Information War]'', erschienen im August 2016, darin: ''Case study: Sputnik'', S. 37 ff. (englisch, pdf)</ref>
 
Sputnik gewähre den Protest-, Anti-Establishment- und pro-russischen Abgeordneten in diesen Ländern eine überproportionale Berichterstattung; dies sei systematisch und selbst wenn es sich um Mainstream-Politiker handele, werden nur deren Kommentare gewählt, die der breiteren Darstellung eines korrupten, dekadenten und russophobischen Westens entsprächen.<ref>CEPA: ''[https://cepa.ecms.pl/files/?id_plik=2773 Winning the Information War]'', erschienen im August 2016, darin: ''Case study: Sputnik'', S. 37 ff. (englisch, pdf)</ref>
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==Autoren==
 
==Autoren==
Zu den zahlreichen Autoren und Gastautoren gehören: Valentin Raskatov, [[Tilo Gräser]], Andrej Iwanowski, Karin Kneissl, Marcel Joppa, Liudmila Kotlyarova, Beata Arnold, Paul Linke, Bolle Selke, [[Alexander Boos]], Iwan Danilow, Ilona Pfeffer, Natalja Dembinskaja, Nikolai Protopopow, Nikolaj Jolkin, Holger Michael, Karin Leukefeld, Irina Alksnis, Maxim Rubtschenko, Armin Siebert, Tamta Agumava, [[Willy Wimmer]], Rüdiger Rauls, Uli Gellermann, Andreas Peter, Joachim Guilliard, Alfia Jenikejewa, Viktor Marachowski, Brankica Ristic, Alberto García Palomo, Karl-Jürgen Müller, Vitaly Podvitskiy, Dmitri Kornejew, Uwe Markus, Aleksander Kwaśniewski, Nikita Gerassimow, [[Ernst Wolff]], Leo Ensel, Philip Klinkmüller, Madeleine Schmich, Philipp Laiko, Egor Belikow, Anna Simonenko, Alexandra Konkina, Sascha Konkina, Alexey Imaev, Walerija Filippowa, Hubert Thielicke, Gregor Schirmer, [[Alexander Neu]], Raymond Adam und Johann Scholz.
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Zu den zahlreichen Autoren und Gastautoren gehören: [[Alina Lipp]], Valentin Raskatov, [[Tilo Gräser]], Andrej Iwanowski, Karin Kneissl, Marcel Joppa, Liudmila Kotlyarova, Beata Arnold, Paul Linke, Bolle Selke, [[Alexander Boos]], Iwan Danilow, Ilona Pfeffer, Natalja Dembinskaja, Nikolai Protopopow, Nikolaj Jolkin, Holger Michael, Karin Leukefeld, Irina Alksnis, Maxim Rubtschenko, Armin Siebert, Tamta Agumava, [[Willy Wimmer]], Rüdiger Rauls, Uli Gellermann, Andreas Peter, Joachim Guilliard, Alfia Jenikejewa, Viktor Marachowski, Brankica Ristic, Alberto García Palomo, Karl-Jürgen Müller, Vitaly Podvitskiy, Dmitri Kornejew, Uwe Markus, Aleksander Kwaśniewski, Nikita Gerassimow, [[Ernst Wolff]], Leo Ensel<ref>https://rtdeutschwatch.blogspot.com/2021/12/die-freien-meinungsautoren-von-rt-de.html#LeoEnsel</ref>, Philip Klinkmüller, Madeleine Schmich, Philipp Laiko, Egor Belikow, Anna Simonenko, Alexandra Konkina, Sascha Konkina, Alexey Imaev, Walerija Filippowa, Hubert Thielicke, Gregor Schirmer, [[Alexander Neu]], Raymond Adam und Johann Scholz. Auch [[Alina Lipp]] soll vormals als Autorin für Sputnik tätig gewesen sein.
    
==Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien==
 
==Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien==
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Datei:Martin Lejeune SNA Sputnik 03 04 2021.jpg|[[Martin Lejeune]] bei Sputnik (SNA) am 3.4.2021
 
Datei:Martin Lejeune SNA Sputnik 03 04 2021.jpg|[[Martin Lejeune]] bei Sputnik (SNA) am 3.4.2021
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Datei:Alina Lipp Sputnik.jpg|[[Alina Lipp]] als Autorin bei Sputnik (Bild von März 2022)
 
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