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*'''Methylphenidat macht abhängig/süchtig'''. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Laut einer Langzeitstudie von [http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000002733- Huss] war das Suchtrisiko in der mit Methylphenidat behandelten Gruppe signifikant gesenkt. In dieser Studie gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass eine frühe Behandlung mit Methylphenidat mit einem erhöhten Suchtrisiko einhergeht. Der gegenteilige Effekt konnte bestätigt werden: Kinder, die unter ADHS leiden und frühzeitig und längerfristig mit Methylphenidat behandelt werden, griffen in der Folge seltener zu legalen und illegalen Drogen und entwickelten seltener eine Suchterkrankung. Eine sachgemäße Behandlung von ADHS-Kindern mit Methylphenidat kann daher als Schutzfaktor für die Suchtentwicklung angesehen werden. Ausserdem führt die orale Aufnahme in der Regel zu einem flachen Dopaminanstieg und wird daher von Drogenkonsumenten meist nicht eingesetzt. Das Medikament flutet für einen "Kick" nicht schnell genug an.
 
*'''Methylphenidat macht abhängig/süchtig'''. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Laut einer Langzeitstudie von [http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000002733- Huss] war das Suchtrisiko in der mit Methylphenidat behandelten Gruppe signifikant gesenkt. In dieser Studie gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass eine frühe Behandlung mit Methylphenidat mit einem erhöhten Suchtrisiko einhergeht. Der gegenteilige Effekt konnte bestätigt werden: Kinder, die unter ADHS leiden und frühzeitig und längerfristig mit Methylphenidat behandelt werden, griffen in der Folge seltener zu legalen und illegalen Drogen und entwickelten seltener eine Suchterkrankung. Eine sachgemäße Behandlung von ADHS-Kindern mit Methylphenidat kann daher als Schutzfaktor für die Suchtentwicklung angesehen werden. Ausserdem führt die orale Aufnahme in der Regel zu einem flachen Dopaminanstieg und wird daher von Drogenkonsumenten meist nicht eingesetzt. Das Medikament flutet für einen "Kick" nicht schnell genug an.
*'''Das ADHS ist eine Erfindung aus der Zusammenarbeit von Psychiatrie und Pharmaindustrie'''. Auch diese Behauptung ist falsch, da das ADHS bereits im 19. Jahrhundert beschrieben wurde. Stattdessen sei das ADHS die Folge einer Fehlernährung. ADHS zeige sich nach Konsum von ''einfachen Kohlenhydraten'', Zucker, Weißmehlprodukten, Cola, Hamburgern, Spaghetti, Chips, phosphathaltiger Nahrung usw. Allgemein werden im Ritalinkritikerumfeld eine ''Zivilisationsernährung'' beschuldigt, die zu einem angeblichen Mangel an Mineralstoffen und ''Vitalstoffen'' führe, der aber durch entsprechende käuflich zu erwerbende Nahrungsergänzungsmittel zu beseitigen sei. Andere Ritalinkritiker glauben dass ''schimpfende Lehrer'', ''Missverstandene Worte'', Videos und ''Erwachsenenkonversation'' verantwortlich seien. Auch sei das ADHS häufiger bei alleinerziehenden Elternteilen zu beobachten. Hinzu kommen noch Beschuldigungen des Impfens, Amalgame und Schwermetalle als ADHS Ursache. Für alle diese Behauptungen werden jedoch keine Belege genannt. Experten sind sich allerdings einig, dass neurobiologische Ursachen zugrunde liegen. Zwillings- und Adoptions[http://www.journalmed.de/newsview.php?id=1018- studien] zeigen ein signifikant höres Vorkommen von ADHS bei geschwistern und Eltern. Dies läßt auf eine genetische Disposition schließen.
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*'''Das ADHS ist eine Erfindung aus der Zusammenarbeit von Psychiatrie und Pharmaindustrie'''. Auch diese Behauptung ist falsch, da das ADHS bereits im 19. Jahrhundert beschrieben wurde. Stattdessen sei das ADHS die Folge einer Fehlernährung. ADHS zeige sich nach Konsum von ''einfachen Kohlenhydraten'', Zucker, Weißmehlprodukten, Cola, Hamburgern, Spaghetti, Chips, phosphathaltiger Nahrung usw. Allgemein werden im Ritalinkritikerumfeld eine ''Zivilisationsernährung'' beschuldigt, die zu einem angeblichen Mangel an Mineralstoffen und ''Vitalstoffen'' führe, der aber durch entsprechende käuflich zu erwerbende Nahrungsergänzungsmittel zu beseitigen sei. Andere Ritalinkritiker glauben dass ''schimpfende Lehrer'', ''Missverstandene Worte'', Videos und ''Erwachsenenkonversation'' verantwortlich seien. Auch sei das ADHS häufiger bei alleinerziehenden Elternteilen zu beobachten. Hinzu kommen noch Beschuldigungen des Impfens, Amalgame und Schwermetalle als ADHS Ursache. Für alle diese Behauptungen werden jedoch keine Belege genannt. Experten sind sich allerdings einig, dass neurobiologische Ursachen zugrunde liegen. Zwillings- und Adoptionsstudien [http://www.journalmed.de/newsview.php?id=1018] zeigen ein signifikant höres Vorkommen von ADHS bei geschwistern und Eltern. Dies läßt auf eine genetische Disposition schließen.
 
*'''Morbus Parkinson (sog. Schüttellähmung) als Folge der Ritalineinnahme'''. Ritalin wird seit ungefähr 50 Jahren eingesetzt. Es gibt auch zu dieser Behauptung keinen Beleg <ref>http://www.agadhs.de/public/wsdn/dpa_warnung_spaetfolgen.html</ref>.
 
*'''Morbus Parkinson (sog. Schüttellähmung) als Folge der Ritalineinnahme'''. Ritalin wird seit ungefähr 50 Jahren eingesetzt. Es gibt auch zu dieser Behauptung keinen Beleg <ref>http://www.agadhs.de/public/wsdn/dpa_warnung_spaetfolgen.html</ref>.
  
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