Reid-Zelle

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Reid-Zelle
Reid-Zelle auf einen Waage

Die Reid-Zelle ist eine Vorrichtung, die eine geringe elektrische Leistung im Milliwatt-Bereich aus einem Quanten-Vakuum (siehe Casimir-Effekt) generieren soll. Erfinder ist der Physik-Autodidakt Marcus Albert Reid (geb. 27. Dezember 1968 in Kapstadt) aus München. In Grünwald bei München betreibt Reid ein Forschungslabor für Vakuumenergie.[1]

Bei seiner Erfindung beruft sich Reid sowohl auf Thomas Bearden als auch auf Claus Wilhelm Turtur. In einem Artikel im NET-Journal von Adolf Schneider von Anfang 2010 versucht der Physiklaie Reid seine Erfindung quantenmystisch mit der wissenschaftlichen Quantenelektrodynamik, dem Casimir-Effekt und Nobelpreisträgern in Verbindung zu bringen.[2] Ein direkter Bezug wird aus seinen Ausführungen aber nicht erkennbar und bleibt somit spekulativ.

Werbung für eine angebliche "Freie Energie Revolution" und "unbegrenzten elektrischen Strom aus der Kristallzelle" findet sich bei Exopolitik von Robert Fleischer in einem Video mit dem Titel "Symmetric Electric Systems and the Energetic Exchange with the QuantumVacuum".

Funktionsprinzip

Die Reid-Zelle (auch Kristallzelle mit Permanentenergiefluss genannt) wird vom Erfinder als Kondensator beschrieben, der an Stelle eines Elektrolyts ein polykristallines Silikat "mit Nanostrukturen" enthalten soll.[3] Was ein polykristallines Silikat sein soll, wird nicht deutlich gemacht. Das gemeinte Silikat soll dabei die Rolle eines Energiekonverters übernehmen, indem es eine "Resonanzkopplung mit dem Quantenvakuum" ermögliche. Die Rede ist auch von "Eddy currents", damit sind in der deutschen Sprache Wirbelströme gemeint, die beispielsweise bei Induktionsherden oder elektrischen (Wirbel-)Bremsen genutzt werden.

Als nutzbare elektrische Gleichstromleistung nennt Reid 2 mW pro Kilogramm Silikat bei 23 Grad Celsius. Eine kleine Zelle soll in der Lage sein, jahrelang eine Wanduhr zu versorgen.

Nach Vorstellungen des Erfinders Reid soll die Reid-Zelle ubiquitär vorhandene "kohärente Quantenfluktuationen" nutzen, um eine Ladungstrennung zu bewirken, die zu einer Gleichspannung führt. Reid behauptet, mit seiner Zelle "freie Raumenergie" durch eine "gebrochene Symmetrie in der Raumzeit" zu nutzen, die unerschöpflich zur Verfügung stehe.

Viel wahrscheinlicher ist hingegen, dass in einem Umfeld von elektrischen Anlagen und elektrischen Leitern (zum Beispiel einem üblichen Haushalt) die vorhandenen elektrischen Wechselfelder des 50 Hz-Stromnetzes genutzt werden.

Eine gewisse Änlichkeit zeigt sich zur "Pyrocell" von Gustav Hans Weber, die jedoch ihre Energie aus Temperaturänderungen gewinnen soll. In einem kurzen Aufsatz lobt Weber Reids Ansatz.[4]

Marcus Albert Reid

Marcus Albert Reid (Bild: Net-Journal)

Reid wurde 1968 in Kapstadt geboren. Seit 1999 befasst er sich mit Perpetua Mobilia. Er beschäftigte sich mit Magnetmotoren und ersann einen Magnetsternmotor. 2004 gründete er sein "Forschungslabor für Vakuumenergie". Später befasste sich Reid mit einem Getriebe von Karl Heinz Goebel, der ein Patent dazu anmeldete (DE10105835A). Reid entwickelte dieses Getriebe weiter.

An dem "Forschungslabor für Vakuumenergie" ist offensichtlich ein Eckhard Kantz beteiligt, der mit Reid zusammen auf Veranstaltungen des genannten Forschungsinstituts auftrat. Kantz glaubt, mit Hilfe eines Kurzwellenempfängers so genannte "Zeitwellenimpulse" von extraterrestrischen intelligenten Wesen nachgewiesen zu haben.[5] Spätestens 2011 scheint Kantz sein Interesse an der Reid-Zelle verloren zu haben. Eine entsprechende, anfänglich im Jahr 2006 entstandene Webseite (wegalink.eu/energy) wurde von Kantz ohne erkennbare Begründung wieder gelöscht und ist nur noch in Webarchiven bis zum Jahr 2008 sichtbar.[6]

Quellennachweise