Okkultismus

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Der Begriff Okkultismus stammt aus der lateinischen Sprache von dem Wort 'occultum' und bedeutet verborgen, dunkel, geheimnisvoll. Okkultismus ist im heutigen Kontext eine unscharfe Sammelbezeichnung für alle sogenannten Geheimwissenschaften, die verschiedene paranormale (übersinnliche) Phänomene (Psi-Phänomene), Praktiken und Weltanschauungen umfasst. Ursprünglich ist der Okkultismus eine dem Außenstehenden nicht zugängliche Geheimlehre oder wurde allgemein als die Lehre und das Wissen von einer verborgenen Welt bezeichnet, in die nur Eingeweihte unter Einsatz bestimmter Methoden (Rituale, Beschwörungen, Magie) eindringen konnten. Diese "andere Wirklichkeit" sei der normalen Erkenntnis und Erforschung nicht zugänglich.

Ursprünge

Anfänge des Okkultismus lassen sich auf die vorantike Zeit datieren, als der Mensch die Natur als beseeltes Wesen, angefüllt mit Dämonen und Geistern, ansah und sich mit dem Einsatz von Orakeln, Amuletten und Ritualen Hilfe suchte.

Die dem heutigen Okkultismus zugrunde liegende Ideologie geht wahrscheinlich auf Eliphas Lévi (1810-1875) zurück, der sich auf Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535) und dessen im Jahre 1533 erschienene Schrift De occulta philosophica bezieht. Es liegt ein überholtes Weltbild zugrunde, das von einer Welt geprägt wurde, in der z.B. die auslösenden Faktoren auftretender Epidemien unbekannt waren, so dass die Menschen in Endzeitstimmung nach Auswegen suchten.

Praktiken, Rituale

Okkultistische Praktiken und Phänomene sind beispielsweise:

Vermarktung

Der Okkultismus erfuhr eine erhebliche Kommerzialisierung, so dass heute in Form von Büchern, Zeitschriften und Vermarktungsorganisationen für einschlägiges Zubehör eine Massenvermarktung vorliegt. Im Esoterikhandel können "magische Gegenstände" wie Pendel, Tarotkarten, Runensteine u.ä. erworben werden. Detaillierte Zaubersprüche und notwendige Ritualformeln können in Printform gekauft werden. Der Charakter des Verborgenen ging dadurch weitgehend verloren.

Kritik

Der Okkultismus entzieht sich prinzipiell wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn und steht den Sozial- und Naturwissenschaften gegenüber. Erst okkultistische Deutungen lassen z.B. Tarotkarten von eigentlich nur bedrucktem Papier zum mystisch-okkulten Ritualgegenstand werden. Zum Bereich der Religion ergeben sich fließende Übergänge dort, wo der Mensch zum verfügungsmächtigen Partner angenommener jenseitiger Welten wird.

Bei länger andauernder und intensiver Beschäftigung mit dem Okkultismus besteht, in Abhängigkeit von der Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen, die Gefahr der Abhängigkeit und des Wirklichkeitsverlustes.[1]

Zitate

  • Der Okkultismus ist die Metaphysik des dummen Kerls. Das ist ein unausrottbarer Zustand. (Ernst Bloch)

Weblinks

Quellenverzeichnis

  1. Katharina Reiss: Okkultismus in Schule und Jugendarbeit Sekten-Info NRW