Maintrac

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Maintrac ist ein optisches Testverfahren zur Erkennung von im Blut frei zirkulierenden epithelialen Tumorzellen (CETCs) und so genannter Spheroid-forming Zellen. Der derzeit (2019) experimentelle Maintrac-Test soll dabei Zellen optisch erkennbar machen, die zur Bildung späterer Metastasen führen könnten. Die Kosten für diesen Test werden in Deutschland von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Offenbar wurde die Methode von der Arbeitsgemeinschaft Transfusionsmedizinisches Zentrum Bayreuth (TZB) entwickelt. Hauptautorin zum Thema Maintrac ist die Hämatologin Katharina Pachmann der Universität Jena. In Deutschland scheint aktuell (2019) nur ein einziges Labor den Maintrac Test durchzuführen, das Labor Dr. U. Pachmann (SIMFO GmbH) aus Bayreuth.

Zur Sichtbarmachung der gesuchten epithelialen Tumorzellen werden EpCAM-spezifische (HEA) Antikörper eingesetzt. Nur Zellen die an diese Antikörper binden, werden durch ihre Fluoreszens-Markierung in einer automatisierten Mikrofluorimetrie mittels Laser Scanning Zytometrie sichtbar. Eine Zellkern-Färbung mit Propidiumjodid kann eine Unterscheidung zwischen lebenden und abgestorbenen Zellen zulassen. Beim Maintrac-Verfahren werden insbesondere Veränderungen der Ergebnisse nach Therapie festgehalten.

Ein sehr ähnliches Verfahren wird auch beim Konkurrenzverfahren Cellsearch durchgeführt.

Durchgeführte Studien kamen zum Ergebnis dass auch gesunde Zellen fälschlich als zirkulierende Tumorzellen "falsch positiv" identifiziert wurden.[1] Entzündungen, der Morbus Crohn oder Verbrennungen können zu falsch positiven Ergebnissen führen. Daher eignet sich Maintrac nicht zur Früherkennung einer Krebserkrankung.

Die Methode wird gerne in der Alternativmedizin eingesetzt und soll dann die Prüfung erlauben ob beispielsweise eine Therapie mit pflanzlichen Heilmitteln ebenso wirksam sei wie herkömmliche Therapie der wissenschaftlichen Medizin. Anwender aus diesem Bereich behaupten auch die Verträglichkeit einer Therapie mit dem Maintrac Test beurteilen zu können. Maintrac wurde auch eingesetzt um die Wirksamkeit der Homöopathie bei Krebs nachzuweisen. (siehe dazu: Homöopathische Therapie von Krebs).[2] Da diese Studie jedoch nicht placebo-kontrolliert war, haben die Ergebnisse keinen beweisenden Charakter.

Methode

Dem Patienten werden 2ml (nach anderen Angaben 15 ml) Blut entmommen und mit EDTA ungerinnbar gemacht. Die Probe wird dann einem speziellen Maintrac Labor zugesandt. Dort wird die Probe zentrifugiert und eine Auflösung (Lyse) der roten Blutkörperchen durchgeführt.

Quellennachweise

  1. Camara Oumar; Kavallaris Andreas; Nöschel Helmut; Rengsberger Matthias; Jörke Cornelia; Pachmann Katharina (2006). "Seeding of Epithelial Cells into Circulation During Surgery for Breast Cancer: The Fate of Malignant and Benign Mobilized Cells". World Journal of Surgical Oncology. 4: 67. doi:10.1186/1477-7819-4-67. PMC 1599731. PMID 17002789
  2. Hümmer, Heinrich; Pachmann, Katharina; Pachmann, Ulrich: Adjuvante homöopathische Therapie bei konventionell behandeltem Mammakarzinom. Verlaufs- und Therapiekontrolle mittels quantitativer Bestimmung im Blut zirkulierender epithelantigen-positiver Zellen. Allgemeine Homöopathische Zeitung; 04, 2005