L-Carnitin

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L-Carnitin ist eine Quartäre Ammoniumverbindung aus den Aminosäuren Lysin und Methionin. Die wasserlösliche Substanz ist für den menschlichen Fettstoffwechsel essentiell. Da sie jedoch auch im menschlichen Körper gebildet wird, handelt es sich nicht um ein Vitamin. L-Carnitin wird häufig in Nahrungsergänzungsmitteln zur beabsichtigten Fettverbrennung bei Übergewichtigen angeboten. Die Substanz ist jedoch nicht geeignet eine Adipositas (Übergewicht) dauerhaft zu beeinflussen.

L-Carnitin fungiert als Rezeptormolekül für aktivierte Fettsäuren im Cytosol und in Zellorganellen wie den Mitochondrien. Es übt diese Funktion im Wechselspiel mit Coenzym A aus. Langkettige Fettsäuren können nur gebunden an L-Carnitin durch die Mitochondrienmembranen transportiert werden.

Der Gesamtbestand an L-Carnitin im Körper beträgt etwa 20–25 g, wobei der Anteil in Geweben mit einem hohen Fettsäuremetabolismus besonders hoch ist.

Vorkommen

Carnitin kommt in rotem Fleisch vor, aber auch in Pflanzen. Vegetarische Lebensmittel enthalten wenig oder gar kein L-Carnitin. Bei einer gemischten Kost werden täglich zwischen 100 und 300 mg L-Carnitin durch die Nahrung aufgenommen. Vegetarier führen sich mit der Nahrung durchschnittlich etwa 2–10 mg Carnitin zu. Der restliche Bedarf wird durch die endogene Synthese gedeckt, wenn die essentiellen Kofaktoren Vitamin C, Vitamin B6, Niacin und Eisen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

L-Carnitin kann über verschiedene Wege im industriellen Maßstab gewonnen werden. Beispielsweise über einen biotechnologischen Prozess: In großen Fermentationsbehältern wird dabei die Vorstufe von L-Carnitin (γ-Butyrobetain) mit Hilfe von gramnegativen Bakterien (Rhizobien) in L-Carnitin umgesetzt.

L-Carnitin als Nahrungsergänzung zur Fettverbrennung