Interessengemeinschaft für gesunde Tiere

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Die Interessengemeinschaft für gesunde Tiere (IggT) ist eine Vereinigung von impfgegnerischen Landwirten und Tierhaltern aus dem beyerischen Pliening,[1] Nach IggT-Angaben wurde diese im Jzni 2008 in D-83561 Ramerberg gegründet. Unmittelbarer Anlass waren nach IggT-Angaben Befürchtungen der Gründer vor einer damaligen zeitlich begrenzten Impfpflicht von Schafen, Ziegen und Rindern vor der Blauzungenkrankheit, die von den Behörden angeblich "agressiv" umgesetzt worden sei. Die Blauzungenkrankheit ist seit 2012 in der Bundesrepublik nicht mehr beobachtet worden.

Im Eigenverständnis beschreibt die Interessengemeinschaft für gesunde Tiere ihre ziele folgendermaßen:

Ziel dieser Interessengemeinschaft ist die Information und Aufklärung von Tierhaltern und Verbrauchern, sowie die Überprüfung der widersprüchlichen rechtlichen Voraussetzungen von staatlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel Pflichtimpfungen von Nutztieren.

Es existieren Verbindungen zum Impfgegner und Medizinlaien Hans Tolzin, zu Hans Loibner sowie zur impfgenerischen Vereinigung AEGIS.

Aktivitäten

Die IggT verbreitet irreführende Informationen zum Thema Impfungen, insbesondere zu Impfungen gegen das Blauzungenvirus, Erreger der Blauzungenkrankheit. So beruft man sich auch auf auf unseriöse quellen, wie die Esoterikzeitschrift Raum & Zeit, die meldete daß die Blauzungenkrankheit erst durch die Impfungen gegen das Virus verbreitet worden sei. Tatsächlich wird das Blauzungenvirus aber durch Insekten verbreitet, die als Vektoren fungieren. Auch werden falsche Angaben zu unerwünschten Wirkungen und Todesfällen unter Nutztieren gemacht, die durch die Impfung ausgelöst worden seien.

Der Deutsche Bundesrat hatte am 25. April 2008 einer Verordnung des BMELV zugestimmt, die eine verpflichtende Impfung für Schafe, Ziegen und Rinder mit bestimmten Ausnahmen vorsieht. Darüber hinaus genehmigte die Europäische Kommission im November 2008 ein Impf- und Überwachungsprogramm für 2009 und stellte mehr als 61 Millionen Euro für den Erwerb von Impfstoffen sowie für die Kostendeckung diagnostischer Tests zur Verfügung.[2] Bei den etwa 18 Millionen Impfungen bis 1. November 2008 wurden 650 unerwünschte Nebenwirkungen gemeldet. In seltenen Fällen kam es zu Todesfällen oder Fehlgeburten. Allerdings wurde in den meisten Fällen kein direkter Zusammenhang zwischen Impfstoff und Nebenwirkung nachgewiesen, ein nicht unerheblicher Teil könnte durch den mit einer Massenimpfung verbundenen Stress bedingt gewesen sein. Schätzungen gehen davon aus, dass es maximal in einem Fall pro 30.000 Impfungen zu einer unerwünschten Nebenwirkung kam, was auf eine sehr gute Verträglichkeit der verwendeten Impfstoffe hinweist.[3]

Als weitere Maßnahmen gegen die Blauzungenkrankheit kommen neben der Impfung die Bekämpfung von Insekten und Tiertransportverbote in betroffenen Gebieten in Frage. Seit 2012 gilt die Bundesrepublik Deutschland als frei von der Blauzungenkrankheit. Das Virus ist für Menschen nicht pathogen.

Quellennachweise

  1. Interessengemeinschaft für gesunde Tiere – IggT, Unterspann 4, D-85652 Pliening
  2. Pressemitteilung: "Kommission bewilligt zusätzliche Mittel zur Bekämpfung der Blauzungen- und Traberkrankheit" vom 22. Juli 2009 [1]
  3. Andreas Hoffmann: Impfkampagne zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit. In: Dt. TÄBl. 57 (2009), S. 166–186.