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Die '''Afrikanische Teufelskralle''' (''Harpagophytum procumbens)'', auch kurz Teufelskralle oder Trampelklette genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Sesamgewächse (''Pedaliaceae''). Die Art ist in den Steppen Namibias und Südafrikas beheimatet und wird als Heilpflanze genutzt.
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[[image:Harpagophytum 5.jpg|Afrikanische Teufelskralle (''Harpagophytum procumbens''), Quelle. Wikipedia|350px|thumb]]
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Die '''Afrikanische Teufelskralle''' (''Harpagophytum procumbens)'', auch kurz Teufelskralle oder Trampelklette genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Sesamgewächse (''Pedaliaceae''). Die Art ist in den Steppen Namibias und Südafrikas beheimatet und wird als Heilpflanze genutzt. Präparate aus den Wurzeln der Teufelskralle sind in Deutschland als Arzneimittel zugelassen.
    
==Inhaltsstoffe==
 
==Inhaltsstoffe==
Die Hauptinhaltsstoffe sind Iridoidglykoside, darunter Harpagosid, Harpagid und Procumbid, ein Phytosteringemisch, Phenylpropanoide wie Acteosid, Triterpene, Flavonoide, ungesättigte Fettsäuren, Zimtsäure und Chlorogensäure.
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Die Hauptinhaltsstoffe sind Iridoidglykoside, darunter Harpagosid, Harpagid und Procumbid, ein Phytosteringemisch, Phenylpropanoide wie Acteosid, Triterpene, Flavonoide, ungesättigte Fettsäuren, Zimtsäure und [[Chlorogensäure]].
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[[image:Harpagophytum_procumbens.jpg|Getrocknete Früchte der Teufelskralle, Quelle: Wikipedia|300px|thumb]]
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==Verwendung und Wirksamkei==
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==Verwendung und Wirksamkeit==
Die Teufelskralle wird als [[Phytotherapie|Phytotherapeutikum]], in der [[Homöopathie]] und [[Ayurveda]] bei verschiedene Erkrankungen eingesetzt. Die beworbenen Indikationen sind dabei relativ breit gefächert und reichen von Arthrose und Hexenschuss über verschiedene entzündliche Erkrankungen, Schmerzen, "Leber- und Nierenschwäche" bis hin zu Beschwerden bei der Menopause.<ref> http://www.heilkraeuter.de/lexikon/teufelskralle.htm</ref> Auch bei Tieren wie Pferden und Hunden wird Teufelskralle eingesetzt.
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Die Teufelskralle wird als [[Phytotherapie|Phytotherapeutikum]], in der [[Homöopathie]] und [[Ayurveda]] bei verschiedene Erkrankungen eingesetzt. Die beworbenen Indikationen sind dabei relativ breit gefächert und reichen von Arthrose und Hexenschuss über verschiedene entzündliche Erkrankungen, Schmerzen, "Leber- und Nierenschwäche" bis hin zu Beschwerden bei der Menopause.<ref> http://www.heilkraeuter.de/lexikon/teufelskralle.htm</ref> Auch in der Tiermedizin wird Teufelskralle eingesetzt.
    
Ein wissenschaftlich begründeter Wirksamkeitsnachweis liegt bisher nicht vor. Die zwei randomisierten Studien, bei denen Teufelskralle gegen unspezifische Rückenschmerzen getestet wurde, erbrachten widersprüchliche Ergebnisse und belegten einen etwaigen Nutzen nicht ausreichend.<ref>http://www.arznei-telegramm.de/register/0112120.pdf</ref>
 
Ein wissenschaftlich begründeter Wirksamkeitsnachweis liegt bisher nicht vor. Die zwei randomisierten Studien, bei denen Teufelskralle gegen unspezifische Rückenschmerzen getestet wurde, erbrachten widersprüchliche Ergebnisse und belegten einen etwaigen Nutzen nicht ausreichend.<ref>http://www.arznei-telegramm.de/register/0112120.pdf</ref>
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Teufelskralle wird als Tee, Tinktur oder Fertigpräparat eingesetzt. Verwendet werden die weit verzweigten unterirdischen Speicherwurzeln (Sekundärwurzeln). Die Pflanze mit Hauptwurzel (Primärwurzel) bleibt erhalten und kann somit neue Seitentriebe ausbilden. Die Wirkstoffe werden aus den bis zu 600 Gramm schweren Speicherwurzeln gewonnen. Diese werden getrocknet und zerkleinert. Über die Inhaltsstoffe der oberirdischen Teile ist wenig bekannt.
 
Teufelskralle wird als Tee, Tinktur oder Fertigpräparat eingesetzt. Verwendet werden die weit verzweigten unterirdischen Speicherwurzeln (Sekundärwurzeln). Die Pflanze mit Hauptwurzel (Primärwurzel) bleibt erhalten und kann somit neue Seitentriebe ausbilden. Die Wirkstoffe werden aus den bis zu 600 Gramm schweren Speicherwurzeln gewonnen. Diese werden getrocknet und zerkleinert. Über die Inhaltsstoffe der oberirdischen Teile ist wenig bekannt.
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Als Nebenwirkungen wurden Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Durchfall, Übelkeit, Blähungen, Erbrechen) sowie Schwindel und Kopfschmerzen beschrieben. Auch sind Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Nesselsucht, Gesichtsödeme bis hin zum Kreislaufzusammenbruch [anaphylaktischer Schock]) möglich. Bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus wurde ein Blutzuckeranstieg beobachtet, der nach Absetzen wieder zurückging.
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Als Nebenwirkungen wurden Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Durchfall, Übelkeit, Blähungen, Erbrechen) sowie Schwindel und Kopfschmerzen beschrieben. Auch sind Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Nesselsucht, Gesichtsödeme bis hin zum Kreislaufzusammenbruch (anaphylaktischer Schock) möglich. Bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus wurde ein Blutzuckeranstieg beobachtet, der nach Absetzen wieder zurückging.
    
==Vorkommen und Artenschutz==
 
==Vorkommen und Artenschutz==
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