Muammer Yildiz[1]
Muammar Yildiz mit Inge Schneider, der Ehefrau von Adolf Schneider
Muammer Yildiz und Jorge Duarte

Muammer Yildiz (geb. 1958 in Afyon/Türkei) ist ein türkischer Erfinder eines Perpetuum Mobile, pensionierter Polizist und Geschäftsmann aus Izmir[2] (Türkei). Yildiz behauptet, in den letzten über dreißig Jahren 34 Magnetmotor-Prototypen hergestellt zu haben, die als typisches Perpetuum Mobile Energie zur Verfügung stellen sollen, ohne dabei Energie zu verbrauchen. Seinen ersten Magnetmotor will Yildiz 1978 erfunden haben.

2014 gründete Yildiz die Vermarktungsfirma HMSB AŞ. Der Name HMSB leitet sich aus den Namen seiner Familie (Er selbst, seine Ehefrau und seinen Töchtern) ab.

Aktuell (November 2023) ist nach über 30 Jahren der angeblichen Entwicklung kein Magnetmotor nach Yildiz käuflich zu erwerben. Ebenso ist kein entsprechende Magnetmotor bekannt, welcher von einer anderen Person als Yildiz als Energiequelle genutzt wird. Yildiz behauptete ab 2015 seine Magnetmotoren anzubieten:

FROM JANUARY 1ST 2015, THE PRODUCTION OF MAGNETIC ROTATORS WILL BE STARTED FOR THE POWER RANGES OF UP TO 5 KVA.[3]

Als Gründe warum es keine Magnetmotoren nach Yildiz zu kaufen gibt, wurden mehrere Gründe genannt. So solle er mehrmals am Herzen operiert worden sein. Ein anderes Mal hiess es beispielsweise dass ein wichtiger Techniker verstorben sei.

Einige seiner Erfindungen wurden inzwischen patentiert. Laut Yildiz habe er Verträge mit Herstellerfirmen abgeschlossen, die seine Erfindungen herstellen sollen. Partner seiner Erfindungen sei ein Murat Taluy.

Der österreichische Verein Gesellschaft für autarke Energie, technische Innovationen und Altruismus (GAIA) soll nach eigenen Angaben eine Kooperation mit Muammer Yildiz zur Verbreitung seines Magnetmotors eingegangen sein.

Erfindungen und Vorführungen

  • ein Akkumulator mit "overunity effect".
  • ein Magnetmotor nach Muammer Yildiz, der Minuten lang ohne Energieverbrauch laufen soll. Effektvoll wird der Motor mit einem Hammerschlag gestartet und wieder gestoppt. Eine erste Vorführung soll 2006 stattgefunden haben. Der Antrieb soll allein durch die Anwesenheit von Permanentmagneten zustande kommen. Bei einer Vorführung in Holland am 20. April 2010 (Universität Delft bei einem Dozenten Jorge Duarte brasilianischer Herkunft) ließ Yildiz seine Erfindung rund 20 Minuten lang laufen und demontierte das Gerät teilweise. Der Abbruch der Vorführung nach 20 Minuten soll angeblich auf Wunsch der Beobachter geschehen sein. Ein Bauteil (zentraler trommelförmiger Teil des Rotors) wurde jedoch nicht zerlegt. Yildiz behauptete dazu dass dieses Bauteil nicht offen gelegt werden kann, da hierzu eine Patentanmeldung in Arbeit sei. Eine spätere Analyse des Laufgeräuschs eines mit dem "Motor" betriebenen Ventilators (als Last) zeigte eine kontinuierlich abnehmende Drehzahl des Ventilators. Dies ist aber mit der Hypothese eines funktionierenden Magnetmotors nicht kompatibel, und spricht für die Nutzung einer versteckten Batterie oder Akkumulators. Der genannte Jorge L. Duarte ist an der Technischen Universität Eindhoven tätig, und tritt seit 2005 als Unterstützer des Yildiz Magnetmotors auf.
    2019 führte Yildiz seinen 7,5 KW Magnetmotor in Belluno (Italien) vor, der Test soll jedoch nicht gelungen sein.

Zuvor soll Yildiz Gerüchten aus dem Internet zufolge die Maschine 3. Juli 2008 in Nürnberg drei deutschen Physikern und Adolf Schneider vorgeführt haben, von denen er sich eine Funktionsbestätigung erwartete. Allerdings soll Yildiz nicht bereit gewesen sein, die Maschine komplett auseinanderzunehmen, was dazu geführt haben soll, dass keine erfolgreiche Funktionsbestätigung abgegeben wurde. Laut einer Ankündigung, die im türkischen Fernsehen und bei Cihan Media Services[4] zitiert worden sein soll, wolle Yildiz im Mai 2010 in Deutschland seinen Magnetmotor öffentlich vorstellen.

Gerüchte um einen Muammar Yildiz

Im Internet sind zahlreiche Gerüchte um einen "Muammar Yildiz" im Umlauf, die sich nur schwer recherchieren lassen. Einige dieser Gerüchte stammen von einem anonymen Forenuser "xtom1973", der offenbar über Insiderwissen verfügt. So solle Yildiz oder eine Person gleichen Namens in der Türkei "Polizeikommissar" gewesen sein. Es gebe von der Staatsanwaltschaft Hagen ein Adressen-Ermittlungsverfahren, da ein Muammar Yildiz an seiner türkischen Anschrift nicht anzutreffen sei.

Des Weiteren habe ein Muammar Yildiz eine "BSMH Ocean Star GmbH" gegründet und war bis zur Insolvenz Gesellschafter und Geschäftsführer dieser GmbH. Die Webseite der Firma wurde inzwischen gelöscht.

Weitere Gerüchte betreffen einen Yildiz-Magnetmotor, für dessen Erwerb und zu dessen Entwicklung sechsstellige Eurosummen von Investoren geflossen seien. Insbesondere sollen Investoren die Kosten der Patentierung übernommen haben. Die Magnetmotoren sollen jeweils nur kurze Zeit gelaufen sein und mussten dann als "defekt" in die Türkei zurückgesandt werden, um "repariert" zu werden.

Laut nicht überprüfbaren Gerüchten solle auch Konstantin Meyl und ein "Meyl-Assistent" namens Steffen Finger einen Yildiz-Magnetmotor untersucht haben, der sich jedoch bei der Untersuchung als defekt erwies.

Auch sei der Magnetmotor nach Yildiz möglicherweise identisch mit einer Maschine des Kraftfahrzeugmechanikers und Erfinders einer "V-Gate Magnetbeschleunigung", George Soukup.

Siehe auch

Patente

Anders als von Laien oft angenommen wird, beweisen Patente nicht die Funktionsfähigkeit für Patentansprüche. Eine Patenterteilung setzt voraus, dass eine Lehre zum technischen Handeln gegeben wird und diese zu einem konkreten Erfolg führt. Ist dies unmöglich, weil die Lehre sich objektiv nicht realisieren lässt, dann liegt keine Erfindung vor. Eine Erfindung liegt insbesondere dann nicht vor, wenn sie gegen anerkannte physikalische Gesetze verstößt (BGH BlPMZ 1985, 117, 118). Explizite Beschreibungen von einem Perpetuum Mobile sind daher nicht patentierbar. Daher verwenden Erfinder/Betrüger in diesen Fällen Umschreibungen. Es ist oft nicht einfach, ein vermeintliches Perpetuum Mobile in einem Patentantrag zu erkennen. Es gibt daher einige Patente weltweit die für ein scheinbares Perpetuum Mobile erteilt wurden.[5] Das Deutsche Patent- und Markenamt DPMA weist Patentanmeldungen, die ein Perpetuum mobile zum Gegenstand haben, unter Verweis auf die mangelnde Ausführbarkeit der Erfindung (gewerbliche Anwendbarkeit) nach § 1 Abs. 1 PatG zurück.

  • WO2009019001A2 (WO 2009019001 (A2): DEVICE HAVING AN ARRANGEMENT OF MAGNETS) [1]
  • EP2153515 (A2) - 2010-02-17 DEVICE HAVING AN ARRANGEMENT OF MAGNETS, Inventor: YILDIZ MUAMMER [TR] EC: F16C39/06A; H02N15/00 IPC: F16C39/06; H02N15/00; F16C39/00;
  • TR200403517 (T1) - 2005-05-23 Iki hareket akümülatörden alarak elektrik enerjisi üreten sistem, Inventor: YILDIZ MUAMMER [TR] EC: IPC: H02K53/00; H02N11/00; H02K53/00; (+3)
  • WO2004091083 (A1) - 2004-10-21, A SYSTEM WHICH GENERATES ELECTRICAL POWER VIA AN ACCUMULATOR THAT PROVIDES THE INITIAL MOTION FOR THE SYSTEM. Inventor: YILDIZ MUAMMER [TR] EC: H02K53/00 IPC: H02K53/00; H02K53/00; (IPC1-7): H02K53/00

Literatur / Veröffentlichungen

  • Duarte JJ: Experiments on an Apparatus Intended to Generate Electricity without Physical Connections to Other Power Sources. Technische Universiteit Eindhoven [Eindhoven Technical University] Department of Electrical Engineering, Electromechanics and Power. EUT_JD2005_2.doc (7-28-2005).

Weblinks

Video

Quellennachweise

  1. Quelle:samanyolu.com
  2. Muammer Yıldız, Orhanveli Sok. 23/10 35330 Balcova Izmir
  3. prepareforchange. net/2015/06/24/yildiz-establishes-joint-stock-company-to-start-production/
  4. http://www.cihanmedya.com
  5. https://www.patentamt.at/alle-news/news-detail/artikel/patente-cocktail-perpetuum-mobile