Petroleum-Therapie
Petroleum als Oleum Petrae album rect (Naphtha-B 100-140, Naphtabenzin, gereinigtes Petroleum, Rohölkur, Tiroler Steinöl, Petrolatum usw) wird mitunter in alternativmedizinischen Kreisen als Wundermittel gegen Krebs beworben. Es gibt keine Ernst zu nehmenden Hinweise dafür, das Petroleum einen sinnvollen Stellenwert in der Krebsbehandlung hat. Klinische Studien zum Thema fehlen. Eine Sonderstellung nimmt noch die sogenannte schwarze Zugsalbe ein, die langkettige Kohlenwasserstoffe enthalten soll.
Erfinderin war wahrscheinlich die tiroler Metzgerfrau Paula Ganner (geb. ca. 1919). Frau Ganner glaubte, dass u.a. Viren für den Krebs verantwortlich sind, die den Körper zerfressen. Mit Petroleum sollen diese Erreger abgetötet werden. Die Methode war besonders um 1970 populär, heute finden sich nur noch wenige Hinweise auf die Methode.
Häufig wird von Anhängern dieser abwegigen Metthode auf Aussagen von Paul Gerhardt Seeger verwiesen (Ende der dreissiger Jahre), der sich eine mögliche Krebsheilung durch Petroleum so vorstellte dass Petroleum eine angebliche Cholesterin-Veresterung in Krebszellen auflöse, wodurch die Krebszellen regenerieren würden.
Hinzu kamen anekdotische Berichte aus Russland um Ölarbeiter, die häufig in Kontakt mit Erdöl kamnen und angeblich seltener an Krebs erkrankten und Tierversuche mit Goudron (Mischung aus Asphalt und Erdöl) die gezeigt haben sollen dass mit Goudron gefütterten an Krebs erkrankte Tiere wieder genesen seien.
Auch würde Goudron das Pflanzenwachstum fördern.
Nebenwirkungen von Petroleum
Nebenwirkungen bei höherer Dosierung: Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Euphorie, Erbrechen und Leberzellschädigungen, bei chronischer Anwendung sind hirnorganische Psychosyndrome möglich
Die rezeptumässige Zubereitung von Petroleum zur innerlichen Anwendung (mit Ausnahme von Homöopathika) gilt als bedenkliche Rezepturarznei [1].
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Pharm. Ztg. Nr. 49 vom 5.12.2002, Seite 6