Grenzwissenschaft
Der Begriff Grenzwissenschaft hat eine doppelte Bedeutung.
- Einerseits bezeichnet er innerhalb der wissenschaftlichen Disziplinen eine Wissenschaft, die tatsächlich mindestens zwei etablierten Wissenschaftsbereichen zuordnen ist. Als Beispiel hierfür kann die Biophysik genannt werden, die in enger Beziehung sowohl zur Physik als auch zur Biologie steht.
- Andererseits wird mit Grenzwissenschaft (engl. Fringe science, questionable science) die (meist außerwissenschaftliche) Beschäftigung mit Themen bei denen ein Forschungserfolg aber als unrealistisch oder unwahrscheinlich erscheint. Eingesetzte Methoden zur Erkenntnisgewinnung sind dabei durchaus (aber nicht immer) wissenschaftlich anerkannt. Bekannteste Beispiel dafür sind die Parapsychologie[1] (inklusive parapsychologischer Teilgebiete) und die Beschäftigung mit der so genannten Kalten Fusion.
Vereinnahmung des Begriffs Grenzwissenschaft
Recht häufig ist zu beobachten, dass der Begriff Grenzwissenschaft stellvertretend und zugleich aufwertend für pseudowissenschaftliche Konstrukte und Beschäftigungen gewählt wird, und zwar von ihren jeweiligen Befürwortern. Als Beispiele können Tachyonen, Orgonenergie, Skalarwellen usw. genannt werden.
Siehe auch
Quellennachweise
- ↑ J B Rhine; J G Pratt: Parapsychologie : Grenzwissenschaft der Psyche, Francke-Verlag, 1962