Michael Spitzbart
Michael Spitzbart (geb. 30. September 1957 in Düsseldorf) ist ein deutscher Arzt, Urloge und Autor von medizinischer Ratgebern. Nach dem Medizinstudium in den USA und an den Universitäten Aachen, Tübingen, Göttingen, Düsseldorf und Erlangen absolvierte er die Ausbildung im Fachgebiet Urologie am Klinikum Nürnberg. Michael Spitzbart betreibt eine Ordination (private Behandlungspraxis) in Salzburg. Er ist geschäftlich mit dem FID Verlag verbunden, in dem auch Werke von ihm erscheinen. Spitzbart gibt an Träger eines Europapreises für Literatur zu sein. Vermutet werden kann dass Spitzbart Inhaber der anonym in Liechtenstein angemeldeten Firma MSL Medical Services AG[1] ist. Seine Ordination nennt Spitzbart "Praxis für Gesunde" oder auch "Frohmedizin". So schreibt er über seine Praxis: Seine Medizin heißt Frohmedizin und sogar bei den Blutwerten seiner Patienten schaut er auf Werte, die der Hausarzt links liegen lässt..
Für überregionale Aufmerksamkeit in der Presse sorgten seine fragwürdigen Therapieempfehlungen gegen das Coronavirus CoV-2 zum Zeitpunkt der COVID-19 Pandemie 2020 durch das Coronavirus SARS-2 CoV-2.
Fragwürdige und/oder unwirksame Therapieempfehlungen gegen Krebs
Spitzbart vertritt eine einfache zu Krebserkrankungen, die auf der Warburg-Hypothese von Otto Warburg fusst, und die er in seinem Werk "Schutz vor Krebs – Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen" verbreitet. So verkündet er dass Krebszellen Zucker vergären wurden anstatt zu "verbrennen". Er behauptet dazu fälschlich dass die medizinischen Wissenschaften sich nicht mit der These von Warburg befasst hätten. Er stellt dazu eine Art Verschwörung aller Ärzte auf:
- ..Käme die Schulmedizin nämlich plötzlich auf die Idee, durch eine konsequent andere Ernährung bei Krebspatienten den Krebs einfach auszuhungern, könnten zwar milliardenteure aber wenig wirksame Chemotherapeutika nicht mehr verkauft werden. Ganz im Gegenteil erhalten Krebspatienten die offizielle Anweisung, besonders bei Krebs viele „gesunde“ Kohlenhydrate zu essen, was den Krebs aber anfeuert. Dabei könnte man ohne Kohlenhydrate sogar Tumorstammzellen, gegen die keine Chemo etwas bewirken kann, aushungern..
Zur Krebsbehandlung empfiehlt er trotz enttäuschendem Studienstand den Wirkstoff Methadon. Zu Methadon schreibt Spitzbart:
- ..Methadon ist nicht mehr patentfähig und deswegen extrem billig. Ein Tag Methadon-Therapie kostet nur wenige Cent. Ein Quartal Krebstherapie mit Avastin von Roche hingegen bis zu 25.000 Euro!
Die schreckliche Wahrheit ist: Hier geht es nicht um die Gesundheit des Patienten, sondern darum Geld zu verdienen..
Michael Spitzbart propagiert über eine Landingpage des FID-Verlags eine Krebsdiät,[2] mit der jeglicher Krebs sowohl vorzubeugen als auch zu heilen sei:
- ..Diese 42-Tage-Kur bekämpft Krebszellen, bevor ein Tumor entsteht! Denn es gibt etwas, das kranke Zellen, also Krebszellen, zerstört, bevor sich überhaupt ein Tumor im Körper bilden kann! Ich zeige Ihnen, wie Sie sogar die Krebszellen, die vielleicht schon unbemerkt in Ihrem Körper schlummern, im Keim ersticken Ihren Körper wieder auf Werkseinstellungen zurück setzen..
Er zitiert dabei angeblich durch ihn geheilte Patienten[3] und präsentiert Fotos, die jedoch in Wahrheit aus Stock-Fotoarchiven stammen. (siehe Bild rechts) Der Verlag bewirbt mit einem Trick eine Abo-Falle:
- Dr. Michael Spitzbart hat uns vom FID Verlag die Erlaubnis erteilt, sein Buch 'Krebs verhindern in 42 Tagen' zu verschenken! Genau: Gratis, kostenlos, vollkommen umsonst – Sie zahlen nicht einmal 1 Cent! Ich frage Sie, wann hat Ihnen Ihr Hausarzt das letzte Mal etwas geschenkt? Mit Sicherheit noch nie!“
Wie bei allen Angeboten des FID Verlags handelt es sich hier nicht um ein Geschenk, sondern um den Aufhänger für die angeschlossene Abofalle, welche einen Vertragsabschluss über ein Jahresabonnement beinhaltet, das in der Basisversion mindestens 120 Euro kostet.[4]
Im Jahre 2020 wird der Name Michael Spitzbart auch zur Bewerbung von Vitamin C gegen das neue CoV-19 Coronavirus eingesetzt.[5] Zu Vitamin C (Ascorbinsäure) liegt kein Nachweis einer Wirksamkeit gegen das CoV-19 Virus vor. Vitamin C bringt er auch mit reiner Rhetorik ins Spiel: "Könnte es sein, dass wir das Mittel gegen Corona schon längst haben, es aber einfach nur zu billig ist?" Einer Followerin bei facebook empfiehlt Spitzbart "mikroverkapseltes Vitamin C von CeTeBe". Der Hersteller der Vitamine von CeTeBe ist der Pharmakonzern GlaxoSmithKline mit 30 Milliarden Euro Jahresumsatz.[6]
Weblinks
- https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Spitzbart
- https://www.mimikama.at/allgemein/vitamin-c-coronavirus/
Quellennachweise
- ↑ MSL Medical Services AG, Bühelstr. 20, FL-9497 Triesenberg
Kontakt Telefon: +43 (0)677 631 558 23 Telefax: +43 (0)662 250 35 04 E-Mail: service@spitzbart.com - ↑ http://archive.is/o7eQu
- ↑ Die exakt selben Aussagen tätigt Spitzbart auch persönlich in einem Interview-Video im Jahr 2018: https://www.youtube.com/watch?v=N8ckv5tazRo
- ↑ http://archive.is/o7eQu#selection-3525.0-3525.188
- ↑ https://www.mimikama.at/allgemein/vitamin-c-coronavirus/
- ↑ https://www.derstandard.de/story/2000115756467/aerzte-ohne-schamgrenzen-halbkreise-und-vitamin-c-gegen-corona-virus