Hyperthermie
Als Hyperthermie (präziser: therapeutische Hyperthermie) werden in der Medizin verschiedene Verfahren bezeichnet, denen gemeinsam ist, dass es zu einer Erhöhung der Temperatur des Körpergewebes zu therapeutischen Zwecken kommt. Therapeutische Hyperthermiekonzepte werden zur Zeit experimentell bei Krebserkrankungen wissenschaftlich erprobt. Sie spielen jedoch seit längerer Zeit eine Rolle als etablierte Verfahren in Bereichen der Alternativmedizin, insbesondere der Anthroposophischen Medizin und der umstrittenen Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Manfred von Ardenne. Sämtliche Kosten für Verfahren der Hyperthermie werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland nicht erstattet, da die Wirksamkeit nicht sicher belegt ist.
Grundsätzlich wird zwischen aktiver und passiver Hyperhermie unterschieden.
- Bei der aktiven Hyperthermie wird über eine Beeinflussung der körpereigenen Thermoregulation die Körperkerntemperatur erhöht, so wie dies auch beim Fieber der Fall ist. Hier kann auch von einer Fiebertherapie gesprochen werden.
- Bei der passiven Hyperthermie sorgen Maßnahmen außerhalb des Körpers für eine Erhöhung der Körpertemperatur oder von Teilen des Körpers.
Eine weitere Unterteilung unterscheidet zwischen:
- Ganzkörper-Hyperthermie. Dabei wird der gesamte Körper unter intensivmedizinischen Bedingungen erwärmt. Beispiel: SMT nach Manfred von Ardenne.
- Regionale oder Teilkörperhyperthermie. Dabei wird jeweils nur ein Teil des Körpers oder Organs zu therapeutischen Zwecken erwärmt.
Therapeutische Hyperthermieverfahren in der Behandlung von Krebserkrankungen werden auch als Onkothermie oder Oncothermie bezeichnet. Einzelne, patentierte Verfahren haben davon abweichende Bezeichnungen.