Feldkraftmaschine
Die Feldkraftmaschine (FKM, bzw. MagnetPower Systems - FKM/MPS) (sie) ist eine gescheiterte Erfindung des Kaufmanns Heinz Volker Wenz aus Frankfurt am Main zur Erzeugung nutzbarer Energie aus dem "Quanten-Vakuum" bzw "gebundener Magnetenergie".
Zur physikalisch unmögliche Erfindung wurden gutgläubige Anleger gewonnen um in die Erfindung zu investieren. Laut Staatsanwaltschaft Frankfurt verloren sie ihre Einlagen.
Funktionsprinzip
Die FKM ist den zahlreichen Erfindungen eines "Magnetmotors" zuzuordnen, die bislang alle gescheitert sind. Behauptet wird, daß die Feldkraftmaschine keine zugeführte Wärme oder sonstige Energie benötige. Vielmehr werde die abstossende Kraft von mehreren Permanentmagneten genutzt. Damit die gleichzeitigen anziehenden Kräfte sich nicht störend bemerkbar machten, würde ein von Wenz erfundener Feldmodulator mit negativer potenzieller Energie zum Einsatz kommen.[1] Da keine Energie zugeführt werden müsste, bräuchte ein Feldkraftmaschinen-Auto über die ganze Betriebszeit hinweg nicht nachgeladen oder betankt werden.[2] So schreibt Wenz:
- ..Die auskoppelbare Leistung ist bei Permanentmagneten letztendlich nicht nur eine energetische, sondern eine konstruktive Aufgabe. Einen Tank-/Ladevorgang gibt es jedenfalls nicht mehr, da die Energie bis zur Verschrottung „on-board“ ist ohne den EnergieErhaltungssatz zu verletzen!..[3]
Beworben wurde die Feldkraftmaschine unter anderem mit den Worten:
- ..Die Feldkraftmaschine basiert auf Permanentmagneten und dient als Energiekonverter, der die Wirkung eines Magnetkraftfeldes effizient in mechanische Energie umsetzt...Der Feldmodulator ist eine sehr dünne Scheibe mit komplexer Struktur, der sich zwischen den abstoßenden Magneten befindet.
Der Feldmodulator moduliert die Permanentmagnete in ihrer äußeren Wirkungs-Stärke. Für diesen Vorgang ist kein allzu großer Energieaufwand nötig. Werden die positiven abstoßenden Felder der Permanentmagnete durch das negative anziehende Feld des Feldmodulators neutralisiert, so befindet sich das gesamte System im notwendigen Gleichgewicht als Grundzustand.
Diese Neutralisation wird aufgehoben, wenn der Feldmodulator kinematisch zu einer Position außerhalb der Feldbatterien bewegt oder in stationärer Position zwischen den Feldbatterien auf Transparenz geschaltet wird. Durch diese Schaltung wird die abstoßende Wirkung der Feldbatterien freigegeben und es entsteht der Felddruck, der über das Pleuel, verbunden mit der Kurbelwelle, die Rotationsenergie generiert.
In einer Veröffentlichung auf seiner Webseite der Ostfalia-Universität veröffentlicht Claus Wilhelm Turtur seit 2010 einen unkritischen Kommentar zu Wenz und seiner Erfindung. Er berücksichtigte dabei nicht, daß die physikalisch unmögliche Feldkraftmaschine bislang nicht unabhängig begutachtet wurde:
- ..Prof. Heinz Wenz hat in 2003 in Deutschland einen sog. Feldkraftgenerator entwickelt und für Europa patentieren lassen, der ebenfalls mechanische Bewegung liefert ohne Energiezufuhr zu benötigen.[4]
Werbung und Marketing
In einer Anzeige in der Welt am Sonntag hieß es 2002 zur Feldkraftmaschine von Wenz:
- ..Kapitalanlage und Toprendite - Ohne Benzin – Auto / Flugzeug
Neue Energiequelle & Antriebssystem des 3. Jahrtausend!
Null Treibhauseffekt mit Feldkraftmaschine®..
Werbung für die Feldkraftmaschine wurde auch vom Jupiter Verlag von Adolf Schneider gemacht. So wurde "Professor Wenz" im Oktober 2004 zu einer kostenpflichtigen Werbeveranstaltung des Jupiter-Verlags "Energietechnologien mit Zukunft" geladen.[5]
Auch Josef Gruber engagierte sich für die Behauptungen von Wenz und widmete seiner Feldkraftmaschine ein Kapitel in seinem Werk "Raumenergie-Technik", welches im Michaels Verlag erscheint.
Heinz Volker Wenz
Der deutsche Kaufmann Heinz Volker Wenz ist aktuell Inhaber und Geschäftsführer der Firma IEM Nova aus Frankfurt am Main[6]. IEM soll dabei für Information Energie Materie stehen. Mitgründer der Firma IEM Nova war im Mai 2010 Winfried D’Avis. In der Freie Energie - Szene wird Wenz mit "Professor" tituliert. Wenz betreibt auch ein eigenes "Starfire Institute" (Starfire Institute - Institut für interdisziplinäre und paradigmenbildende Grundlagenforschung Prof. Heinz V. Wenz)[7]. Die domain starfire-institute.com ist mittlerweile seit 2008 erloschen.
Eine weitere Erfindung von Wenz soll ein PLV-Supermotor sein, der als Verbrennungsmotor nur 50% des Treibstoffbedarfs eines herkömmlichen Verbrennungsmotors habe.
Wenz behauptet auch Erfinder einer Magnetronik zu sein. Mit Hilfe seiner Magnetronik soll es möglich sein Computer zu entwickeln, die keine Verlustwärme freisetzen, da an Stellen von Elektronen in der Physik bislang unbekannte magnetische Flussquanten zum Einsatz kämen. Der Magnetronik nach Wenz käme in der Zukunft eine Rolle als Ersatz für die Elektronik zu. Geplante Erfindungen betreffen ein so genanntes Technisches Feldgehirn, einen Gravitationsfeldantrieb (oder Feldstrukturmaschine) und eine Thermo-Feldkraftmaschine.
Kriminalgeschichte
Laut Artikel in der Frankfurter Neuen Presse soll Wenz Geldanleger um rund 400 000 Euro geschädigt haben, was zu einem Prpzess vor dem Landgericht Frankfurt führte. Der Anklage zufolge ließ sich von zahlreichen Anlegern das Geld auszahlen, um seine Erfindung technisch weiterentwickeln und in Serie herstellen lassen zu können. Den Opfern habe er Renditen von bis zu 1200 Prozent versprochen. In Wirklichkeit aber leistete er sich laut Staatsanwaltschaft davon Luxusartikel wie beispielsweise einen Sportwagen.[8]
Laut Wochenzeitschrift Der Spiegel wurde Wenz bereits zuvor wegen Betruges verurteilt.[9] Seine Firma GTM versprach Kredite in beliebiger Höhe. Allerdings waren vorab 20 Prozent Eigenkapital "plus 1,4 Prozent Starthonorar" zu zahlen und ein "Geheimhaltungsvertrag" zu unterzeichnen. Kreditnehmer zahlten das "Starthonorar", erhielten jedoch nie den Kredit. Wenz wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Verbraucherschutzportal Gomopa lassen sich Einträge von Nutzern finden, die darüber berichten daß ebenfalls im Zusammenhang mit Investmentangeboten des Starfire-Institute die Rede von Geheimhaltungsverträgen ist.
Patentanmeldung
- EP1676353 A1 (CN101084619A, WO2005020412A1, WO2005020412B1, Anmeldenummer EP20040764052), Veröffentlichungsdatum 5. Juli 2006, Eingetragen am 12. Aug. 2004. Erfinder Heinz Volker Wenz
Siehe auch
Quellennachweise
- ↑ http://www.novam-research.com/resources/Kommentar-zum-Interview_Feldkraftmaschine.pdf
- ↑ http://novam-research.com/resources/IEM-Nova_Corporate-Identity_Deutsch.pdf
- ↑ http://novam-research.com/resources/IEM-Nova_Dossier-FKM_Deutsch_Juli-2012.pdf
- ↑ https://www.ostfalia.de/export/sites/default/de/pws/turtur/images/1_Schrift_03f_deutsch.pdf
- ↑ Kongress ”Energietechnologien mit Zukunft”, Freitag, 22. Oktober, bis Sonntag, 24. Oktober, 2004. Kongress-Hotel Sonnenstrahl, D-88353 Kisslegg/Allgäu, Organisation: Jupiter-Verlag und TransAltec AG mit Unterstützung durch Deutsche Vereinigung für Raumenergie (DVR) e.V., Binnotec e.V., Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Freie Energie (SAFE)
20:00 Uhr Technologie für das 3. Jahrtausend. Fundamental neue Energieerzeugung und Reduktion des Energieverbrauchs
Die Feldkraftmaschine (FKM) mit Feldmodulation
Neue Energiequelle und Antriebssystem Magnetronik & Magnetotechnik Neue magnetische Halbleiterbausteine: Computer ohne Wärme und Energieverbrauch, Prof. Heinz Wenz, StarFire-Institute, Frankfurt/M., DE - ↑ IEM Nova, Friedrich-Ebert-Anlage 49, D - 60308 Frankfurt am Main
- ↑ http://www.starfire-institute.com (erloschen)
- ↑ http://www.fnp.de/rhein-main/Mit-angeblicher-Erfindung-Geldanleger-geschaedigt;art1491,1587243
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8870761.html