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In der Vergangenheit wurden auch mehrfach verwendbare Akupunkturnadeln eingesetzt. Diese wurden teilweise einfach in Alkohol aufbewahrt. Auch gab es sogenannte ''selbststerilisierende'' Nadeln aus Gold.  
 
In der Vergangenheit wurden auch mehrfach verwendbare Akupunkturnadeln eingesetzt. Diese wurden teilweise einfach in Alkohol aufbewahrt. Auch gab es sogenannte ''selbststerilisierende'' Nadeln aus Gold.  
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Mikrobiologen der Universität von Hong Kong zeigen sich in einem Fachartikel des British Medical Journal (BMJ) im März 2010 besorgt über durch Akupunktur gesetzte Infektionen, deren Häufigkeit höher sei als bisher angenommen. Gemeint sind dabei bakterielle und virale Infektionen. Die häufigsten Infektionen wurden mit pyogenen Bakterien beschrieben. In den 70er und 80er Jahren waren dies weltweit 50 Fälle. Die meisten Infektionen mit Eitererregern gingen von der Hautflora der akupunktierten Patienten aus<ref>http://news.doccheck.com/de/article/199334-vorsicht-fuck-up-unktur</ref>.  
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Mikrobiologen der Universität von Hong Kong zeigen sich in einem Fachartikel des British Medical Journal (BMJ) im März 2010 besorgt über durch Akupunktur gesetzte Infektionen, deren Häufigkeit höher sei als bisher angenommen. Gemeint sind dabei bakterielle und virale Infektionen. Die häufigsten Infektionen wurden mit pyogenen Bakterien beschrieben. In den 70er und 80er Jahren waren dies weltweit 50 Fälle.  
Grund seien unterlassene Hautdesinfektion und infizierte Nadeln. Eine besondere Gefahr ginge dabei von resistenten MRSA-Keimen und von Mykobakterien aus, die zur Bildung von grossen Pusteln und Abzessen führen können die über Wochen bis Monate persistieren können. Bei zwei "outbreaks" seien im Jahre 2006 beobachtet worden, von denen 70 Patienten betroffen waren.<ref>Woo PC, Lin AW, Lau SK, Yuen KY.: ''Acupuncture transmitted infections.'' BMJ. 2010 März 18;340:c1268. doi: 10.1136/bmj.c1268.</ref>
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Die meisten Infektionen mit Eitererregern gingen von der Hautflora der akupunktierten Patienten aus. Nach der Akupunktur entwickelten sich Abszesse und septische Arthritiden, seltener schwere Folgeerkrankungen wie infektiöse Endokarditis, Meningitis, Endophtalmitis u. a. In über der Hälfte der Fälle war ''Staphylokokkus aureus'' der Erreger. Beschrieben wurden über 80 Hepatitis B-Infektionen. Patienten waren meist über nicht oder unzureichend sterilisierte wiederverwendbare Nadeln infiziert worden. Im Fall eines Ausbruchs war offenbar der Akupunkteur selbst die Infektionsquelle. Als neues Syndrom gilt die Akupunktur-Mykobakteriose, eine Infektion der Haut mit Mykobakterien, übertragen durch kontaminierte Wattestäbchen, Handtücher oder anderes Material, das mit der Einstichstelle in Berührung kommt. Abszesse und Ulzera können erst Wochen oder Monate nach der Akupunktur entstehen. Der schleichende Erkrankungsbeginn lässt Patienten auch oft erst spät einen Arzt aufsuchen. Aufgrund des zeitlich verzögerten Auftretens kommt nicht jeder Arzt darauf, dass ein Zusammenhang mit einer früheren Akupunktur bestehen könnte<ref>http://news.doccheck.com/de/article/199334-vorsicht-fuck-up-unktur</ref>.
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Grund seien unterlassene Hautdesinfektion und infizierte Nadeln. Eine besondere Gefahr ginge dabei von resistenten MRSA-Keimen und von Mykobakterien aus, die zur Bildung von großen Pusteln und Abzessen führen können die über Wochen bis Monate persistieren können. Bei zwei "outbreaks" seien im Jahre 2006 beobachtet worden, von denen 70 Patienten betroffen waren.<ref>Woo PC, Lin AW, Lau SK, Yuen KY.: ''Acupuncture transmitted infections.'' BMJ. 2010 März 18;340:c1268. doi: 10.1136/bmj.c1268.</ref>
    
==Wer darf akupunktieren?==
 
==Wer darf akupunktieren?==
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