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Fulvo-  und Huminsäuren sind in der Lage, Stoffe zu adsorbieren, d.h. an sich zu binden. Dabei können innerhalb des Darms toxische Stoffe gebunden werden, ähnlich der Aktivkohle. Eine Wirkung innerhalb des Körpers ist allerdings unwahrscheinlich. Entgegen der Behauptungen der Vermarkter ist es möglich, dass Fulvo- und Huminsäuren Nährstoffe wie beispielsweise Jod im Darm an sich binden, dass es nicht mehr resorbiert werden kann. Das kann in der Folge zu Strumen führen.<ref>http://www.uploadarea.de/files/oiisbl4g8dzuft2xahfkbgxmb.pdf</ref>
 
Fulvo-  und Huminsäuren sind in der Lage, Stoffe zu adsorbieren, d.h. an sich zu binden. Dabei können innerhalb des Darms toxische Stoffe gebunden werden, ähnlich der Aktivkohle. Eine Wirkung innerhalb des Körpers ist allerdings unwahrscheinlich. Entgegen der Behauptungen der Vermarkter ist es möglich, dass Fulvo- und Huminsäuren Nährstoffe wie beispielsweise Jod im Darm an sich binden, dass es nicht mehr resorbiert werden kann. Das kann in der Folge zu Strumen führen.<ref>http://www.uploadarea.de/files/oiisbl4g8dzuft2xahfkbgxmb.pdf</ref>
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==medizinische Einsatzgebiete==
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==Medizinische Einsatzgebiete==
 
Fulvo- und Huminsäuren werden in der Balneologie rein äußerlich in Form von Moorpackungen und -bädern (Torf) angewendet.  Wie sich dabei die  positive Wirkung entfaltet, ist weitgehend unerforscht. Möglicherweise beruht die Wirkung auf dem Wärmeeinfluss des Bades. Belegt ist auch eine adstringierende Wirkung, worauf auch die konservierende Wirkung auf so genannte Moorleichen beruht.
 
Fulvo- und Huminsäuren werden in der Balneologie rein äußerlich in Form von Moorpackungen und -bädern (Torf) angewendet.  Wie sich dabei die  positive Wirkung entfaltet, ist weitgehend unerforscht. Möglicherweise beruht die Wirkung auf dem Wärmeeinfluss des Bades. Belegt ist auch eine adstringierende Wirkung, worauf auch die konservierende Wirkung auf so genannte Moorleichen beruht.
    
==Beworbene Einsatzgebiete in der Pseudomedizin==
 
==Beworbene Einsatzgebiete in der Pseudomedizin==
Fulvosäuren werden in der Pseudomedizin mit verschiedenen gesundheitsbezogenen Versprechungen vermarktet. So sollen sie beispielsweise bei folgenden Indikationen helfen:[[Übersäuerung]] oder andere Magenstörungen beim Menschen, Entzündung, Anämie und Hypercholesterinämie und dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Willebrand-Jürgens-Syndrom#Therapie Willebrand-Jürgens-Syndrom]. Ferner sollen Fulvosäuren das Immunsystem und den Stoffwechsel stärken, Viren bekämpfen und gegem Umweltschadstoffe im Körper wirken.
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Fulvosäuren werden in der Pseudomedizin mit verschiedenen gesundheitsbezogenen Versprechungen vermarktet. So sollen sie beispielsweise bei folgenden Indikationen helfen:[[Übersäuerung]] oder andere Magenstörungen beim Menschen, Entzündung, Anämie und Hypercholesterinämie und dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Willebrand-Jürgens-Syndrom#Therapie Willebrand-Jürgens-Syndrom]. Ferner sollen Fulvosäuren das Immunsystem und den Stoffwechsel stärken, Viren bekämpfen und gegem Umweltschadstoffe im Körper wirken. Zudem wird behauptet, Fulvosäuren würden die Aufnahme [[Kolloidale Mineralien|kolloidaler Mineralien]] im Verdauungstrakt verbessern oder gar erst ermöglichen.
 
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Zudem wird behauptet, Fulvosäuren würden die Aufnahme [[Kolloidale Mineralien|kolloidaler Mineralien]] im Verdauungstrakt verbessern oder gar erst ermöglichen.
      
Da für das Marketing der Fulvo- und Huminsäuren meist Kenntnisse aus der Bodenbiologie und der Geochemie einfach auf den Menschen übertragen werden, existieren für die behaupteten medizinischen Wirkungen keine wissenschaftlichen Belege in Form klinischer Studien.
 
Da für das Marketing der Fulvo- und Huminsäuren meist Kenntnisse aus der Bodenbiologie und der Geochemie einfach auf den Menschen übertragen werden, existieren für die behaupteten medizinischen Wirkungen keine wissenschaftlichen Belege in Form klinischer Studien.
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==Patente==
 
==Patente==
Für die Anwendung von Fulvinsäure als Medikament besitzt eine Firma Pfeinsmith Ltd. mehrere Patente. Diese Firma ist ein Tochterunternehmen der sübafrikanischen Firma Fulhold Ltd. aus Kapstadt, die Fulvinsäuren ("Fulvic Acid", "CHD-FA") für medizinische Zwecke vermarktet. Die Pfeinsmith Ltd. dient offenbar nur zur kommerziellen Verwertung dieser und weiterer angekündigter Patente und hat Briefkastenadressen in Mauritius und Liechtenstein.
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Für die Anwendung von Fulvinsäure als Medikament besitzt eine Firma Pfeinsmith Ltd. mehrere Patente. Diese Firma ist ein Tochterunternehmen der sübafrikanischen Firma Fulhold Ltd. aus Kapstadt, die Fulvinsäuren ("Fulvic Acid", "CHD-FA") für medizinische Zwecke vermarktet. Die Pfeinsmith Ltd. dient offenbar nur zur kommerziellen Verwertung dieser und weiterer angekündigter Patente und hat Briefkastenadressen in Mauritius und Liechtenstein. Erteilte Patente beiziehen sich auf die Verwendung von Fulvinsäure zur Behandlung bakterieller Infektionen<ref>EP 1126837 B1: Fulvinsäure und dessen Verwendung zur Behandlung von diversen Krankheitszuständen (Fulvic acid and its use in the treatment of various conditions). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 23.08.2006</ref>, viraler Infektionen<ref>EP 1698333 B1: Fulvinsäure und deren Verwendung in der Behandlung von viralen Infektionen (Fulvic acid and its use in the treatment of viral infections). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 08.10.2008</ref>, Pilzinfektionen<ref>EP 1700599 B1: Fulvinsäure und deren Verwendung in der Behandlung von Candida Infektionen (Fulvic acid and its use in the treatment of candida infections). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 08.10.2008</ref> und Entzündungen<ref>EP 1700600 B1: Fulvinsäure und deren Verwendung in der Behandlung von Entzündungen (Fulvic acid and its use in the treatment of inflammation). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 08.10.2008</ref>.
Erteilte Patente beiziehen sich auf die Verwendung von Fulvinsäure zur Behandlung bakterieller Infektionen<ref>EP 1126837 B1: Fulvinsäure und dessen Verwendung zur Behandlung von diversen Krankheitszuständen (Fulvic acid and its use in the treatment of various conditions). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 23.08.2006</ref>, viraler Infektionen<ref>EP 1698333 B1: Fulvinsäure und deren Verwendung in der Behandlung von viralen Infektionen (Fulvic acid and its use in the treatment of viral infections). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 08.10.2008</ref>, Pilzinfektionen<ref>EP 1700599 B1: Fulvinsäure und deren Verwendung in der Behandlung von Candida Infektionen (Fulvic acid and its use in the treatment of candida infections). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 08.10.2008</ref> und Entzündungen<ref>EP 1700600 B1: Fulvinsäure und deren Verwendung in der Behandlung von Entzündungen (Fulvic acid and its use in the treatment of inflammation). Anmeldung: 08.10.1999. Patent erteilt: 08.10.2008</ref>.
      
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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